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Dresdner Nachrichten : 06.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191708065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170806
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-06
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1917
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SSrse»- m»v -«tzeirtril. Lächfische Bronzewareiisabrik in Mur»»», I» der ordeitllichc» Hauptversammlung wurde die Dividende aus 25 sestgesetzt Wie die Verwaltung milieille, ist die Gesellschaft mit Heeres „ustrageu bis au die "»reinen ihrer VeistungSsahigceit bis zum Scölns, des lausende» "»eschästsjahres vvtt beschästiist. Falls »iiht iiiivorliergesebeiie Verhältnisse die Lage heei»trächtigci> svlltc». s» sei siir das lauseiide Geschäftsjahr mit einem gleicht» Ergebnis zu rechne». Werschen-Weisieuseiser Brannkohlen-Akl-Ges. i» Halle a, s In der Hauptversammiuiig gelangte» die Gegensätze zwische» der irtiliereii 'Verivallung »»d der jetzigen, in der bekanntlich der bvhinische Brannlvlilenindiisirielle Petschek dvminiert, z«»> schiirscii Ausdriiik. Die nenc 'Verivaltung Irak siir das ganze ab gelan-sene GeschäftSiahr einen Brullageivin» vv» 4,8 Millivne» Mark anSgeiviese» Die alte 'Verwaltung macht dagegen geltend dag allein bis znin Nvvember lnii!, dem Tage des RiicklriNS des alten Aussig,tsrats, siir zwei Drittel des Geschäftsjahres 6,s Mil- lioncii Marl verdient waren. Ilm eine »kiarung der Bilanz her beizusttliren, wird daher die Minvrität mit -cm ihr zur Ver iitgiiliz stellenden geschlichen Aklienkapitalbetrag gemüst 8 204 des HandelSgcsehvnchS Sie Bilanz und de» Neingeiviun veanskanden »nd die Vertagung der Bilalizgeiichmignng und «entlast»»» hcr- besfiilirei!. lieber Sen Antrag, de» KvhleiitirserungSverlrag mit der zruisächsischen siir hinsällig zn erklären, ging die Aussprache stundenlang bin »nd ber. Der Antrag wurde schliestiich mit 70 512 gegen .">7-4 stimmen anzenvmuien. Gegen diesen Beschlusi gaben verschiedene Aktionäre Widerspruch zn Prvlvkoll. Bei den Wahlen zniii Anssichtsrat ivnrde» Sie aiisscheidenden Mitglieder wieder- n»d iOeheiinrat Dr. Beutler nud Dr. Inniger ««dsscnl a. Ruhr »engewühli. In der -arans svlgenden konslitnie- reiiden Sii^uug des Anssichtsrats ivnrde Herr Grheiiurat Dr Beutler znni Bvrsitzendeii gewählt. Wetterlage in Eurova am 3. August. 8 ilhr vorm. Elation»»»»!« Wetter Ciallonename S N Tem peratur TT" ZS 8ett»m . . -eiter - „IS München . .' bedeckt ! - ^1» 2 Hamburg . . dedecki -1§ 1 Haporanda wolkenlo» j - -II SsinemNnde . wolkig -ro o.z Stockholm . . wolkig -lS Ukulabiuxisirr wolkig > - 21) Kopenhagen . —''' §! Memel . . . heiter > -20 Hannover . . dedecki !"« »7 > »owe, Berit» . . '. 1 wolkig -!7 r Ostende F.?. ? wolkig 12 1 tr«»d»n . .4 wolkig , l7 «rülsel -i. .s wolkig - > - -12 0 :r Breslau . . heiler -lki Prag .-Z.L — ^ » M-8. . . . Aege» - -1t 7 Krakau .s.s.l? bedeck, < l - -16 Lrankfurk a. M. bedeckt -15 Wien . Z. ' bedeckt -18 Friedricha-asen dedecki ^15 1 Tri,« Regen ! - -18 '4 ' Wettertelegramme aus Sachse«, !». August, srüd. Station l LSHe ! über ! de. dl. Temp. gestern ^ Beobachtungen heute früh 7 Uhr Min. j Mar. Ndrschl. > Temp. 1 Wetter Blauen Frei»«, Schneeder» »ad »»er «nimder, 7 Mt«d«r>" Aeitzvi^in gichteldergktO-.».- 7l-2S.4 .§ ^ -b-M.s« . ; 21.4! V.I- 7.» d»d«en, sonn» heller, Sonn« heiter. Sonne 4-IS.7 -s-Iä L I -s-l!>.ol -s-14.!>! trüb. Soanc 4-14.2 wolk»nlo», Sonn« - -12.6 ! «»«deckt, trocken - -18.21 Helte«. »»«sind - -18.0 bedeckt. trocken -14.2 haldbedeckt, So,»« -IS.« halbdedeckt, Sonn, -j-12.» trüb, »rockin -->«.«' trüd. trocken - IL.k! trüd. trocken i II.» bedeckt, Nocken 4- 8.»!-s-lS.2! Aussicht für Montag, den «. August. Nein« wesentliche Demperatur-Aendeniiig. iSewtllerneigung. Wasserftand der Elbe und ihrer Zuflüsse. g,Lr7NH7 tZ 2 8. vug. «u». w«i» Mo- dran Jung. Par-, Mel. l Leit. bunrlau^ LiNin dubttz' nik !meri<^^i Dreiden Mag deburg —38 l —84 j — k, I — ! —«.4 -?8 > -88 ! — ü j —65 > -85 -l-2!I l —89 -s-20 > -88 -66! —218 —76 - 208 ^. Meftafte». r 88 *** AllsteTMlbpnn entzE. N. (1 Mk.) ^„In meiner >»» .-entikrschen Praxis kcnnmen leider, was in der jetzigen schaoereir 7 Zeit doppelt ins Gewicht fällt, nö und zu Kälte A ^ vor, in denen es Mir ft'hr schiver fällt, ja oft gänzlich ans- '2 « stchtslos ich zu meinem redlich verdienten Geld: zu kommen. Ä « Ein solcher krasser Kall liegt sei mir wieder einuml vor. Etwa vor Ilahresfrist fei'tigte ich einer Patientin künstlichen «Fl ^a-hnersatz irsw. an. vdne mir die übliche Ainn-dtun-a machen "vs.ru lassen, ruid ich lmbe cheirte, aksv noch Jahresfrist, vd- Äeich ich kleine wöchentliche Teil.zaihlnngen bei PorveL»l-> tlnr« deS Eigeniilmsrechts- bis zur vollen Begleichung meiner Bechnunii schriftlich imter beiderseitiger Eiiu>er- stündniserkliirnn.ll vereinbarte, nur einen ileiiiereit Teil, und auch den erst aus viele unliebsame Schreibereien und Laufereien eni-bekommen können. Da Patientin auf meine neuerlichen Borbaltungen überhaupt nicht reagiert, bitte ich um Ihren freirndlicheir Pot, wie ich am 4tmelliteii> und ohne .Hinzuziehung eines BechtsanwaltS zu meinem Elgeiitu.n, dem Iatmeriatz, «relangeii-kann'?" — Lie können nur ans Zahlung Ihres lO,ithabens oder Rückgabe des <Ocb!sseS kbageu. Dtme ftosten ist dies natürlich nicht möglich, auch nicht, wenn Sie deu Prozesr selbst führen. Streitkövse in der Pirnaische» B 0 r - h a d l. »lieber die Bezeichnung der zuvunserer Borsladt ge hörenden städtischen Anlagen auf der »Burgcrwiese" ist unter lins ein Meinungsstreit entbrannt. Es wird non einer Seite vermutet, dass man in ihr eine Borgüngerin der ..Bvgcliviese" zu erblicken habe, ans der die Bnrgcrwehr seither Schienübnngen u. dgl. abziihaltcn pflegte. B-estätigt sich die>e Bermutiing, vder woher rührt sonst der Name, und mann ist er entstanden?" — Die „Biirgcrwiese" soll das ausgetrocknete Bett eines vor vielen Jahrhunderten an dteicr Stelle vorhanden aewesenen Tees sein. Urkundlich findet sie unter dem Namen „Burgerwefle" erstmalig im Jahre l ü>!> Erwähnung. Der bis zur Beiiststraste reichende innere Teil wurde non 1M8 bis 1017, der cinnerc zwischen 1848 und l8tiü zu Parkanlagen »mgcstaltet. Kür die An nahme, das, das «Oelaude den obengenannten Zwecken ge dient hat und eine Art «Oegcnstiict <lir „Bvgelwiese" in anderem Sinne gewesen ist, ergibt sich kein Anhalt. Hand werksgeselle», die sich, wie die Ehronik berichtet, in der 'Nacht zum AI. Mai des Jahres 10«B mit Bnchsenschiencn ans der Wiese vergnügt hatten, wäre dieser Späh beinahe übel bekommen. In den damaligen kriegerischen Zeitläuften schlost nämlich die kurfürstliche Leibgarde infolge dieser nächtlichen Schtestcrei auf eine» feindlichen Uebersall. Sie antwortete darauf mit dem groben lOeschüt; und schickte sich an, wie das damals üblich mar. die Bvrstädte niedcr- znbrcnncn, damit sie dein Keind keine Deckung bieten svll- *** N. S. ..Liebe» Schnürkelchenl Du würdest Dir den Dank vieler Dampfschisfahrt-tOäste erwerben, wenn Du einmal anrege» würdest, die Lehnstühle, welche früher bet Eilfahrten zur Bcrivendung kamen, aber feist den ewiges Schlaf de» lOerechten geniesten, »stedrr auf der Bildfläche erscheinen würden. Den» für ältere Lrnte ist es eine schwere Ausgabe, längere Zeit auf den Lattenbäuken vder telnilosen Schemel» sihen z» »ittssen. Wenn hierfür eine besondere Bergütnng vv» de» betreffende» Kahrgüstrn ver langt würde, könnte der Betrag, für wohltätige Zwecke be stimmt, ein ganz ansehnlicher werden." - Alle Achtung vor Deiner Kttisvrge für altere, gern weictifihende Leute, aber Du scheinst darüber ganz vergessen zu haben, dnsi wir uns im striege befinden. Infolge der zahlreichen Einziehungen zum Heeresdienst hat die Dampsschissahrts-tOesellschast tanm die Hälfte ihres Schifssparkes in Benutzung nehmen könne», und es ist auch die Bemannung dieser wenigen Schiffe nur mit den gröstten Schwierigkeiten und An strengungen möglich gewesen. Zur Beförderung von Krach te» und Personen siebt leider nur ein ganz geringer Raum zur Verfügung, der im Interesse der Allgemeinheit bestens ausgenutzt werden must. Es ist deshalb auch nicht möglich, ans de» Schissen die gewünschten Lehnstühle anfzuslelle», weil diese bedeutend mehr Raum beanspruchen, als andere Sitzgelegenheiten. Eben weil diese Lehnsessel mehr Raum beanspruchen, als aus dem Deck eines Ilutzschisses vor handen ist, so konnten sie schon in Kriedenszeiten »nr aus den- Luxusdampsern verwendet weiden, Lnxnsdampser können aber gegenwärtig ans Mangel a» Personal nicht verkehren. tOanz ausgeschlossen würde übrigens die Er hebung einer Sondergebülir sei»: denn dafür müsste noch besonders ein Man» angestellt werden, der natürlich ent sprechende» Lehn beaiisprncht. Die aus dem Dampfer Vor hände neu Arbeitskräfte sind aber derart in Anspruch ge nommen, dah sie solche Sonüerarveite» nicht »och über nehmen konnten. Also, lieber Kreund, nimm Dir künftig für Deine Dampfschifsahrten ein besonderes Sitzpolster mit. was ja auch schon manche Spaziergänger für die Bänke im (Orosten tOarten tun. -d-d» Tante Ltesbet h. „Tie Notiz im letzten Brief kasten unter „Ein stafseetränzchen" hat mich besonders iiitereffiert, weil sie alte, liebe Erinnerungen ans meiner Iinigmädchenzeit wachrief. Auch wir h-atte» ein stränzchen in einer kleineren Stadt, wobei st affe e und stnchen eine Hauptrolle spielte, doch nannten wir es nicht stasfee- kränzchcn, sondern SchürzcnkränHchc», weil es Vorschrift war. bei den „reiimmgehendcn" wöchentlichen Zusammen künften in der Schürze zu erscheinen oder eine solche wenig- s mitzubringen. um sie bei der „Sitzung" ninzubinden. wurde dann steinig gestrickt, gehäkelt und gestickt für zukünftige Ausstattung. Aber auch die Wohltätigkeit, von Strümpfen. Schals und stopf- vder Schnee- Hüllen für arme Kinder. Am betriebsamsten waren wir während des Krieges 1876/71, wo es galt, steifst« Scharpie für die Verwundeten zu zupft». Heute hört man wenig m:hr vom Bestehen solcher Kränzchen, und Las ist schade, den» sie boten den jungen Mädchen die beste iOelegeuheit, in trautem Kresse das Nützliche mit dem Angenehmen zn verbinden. Wann mag die Sitte solcher Kränzchen wohl ansgekommen sein ? Jedenfalls waren sie zu meiner Zeit nichts Neues, denn auch meine Mutter wusste schon aus ihrer Jugend davon zu erzählen. Vielleicht weist Onkel Schnürte hierüber Bescheid." — Die Sitte, Last bcsrenndete Krauen und Mädchen unter dem Namen . Kränzchen" „reih um" an einem Tage der Woche als ..Kränzelschrvestern" sich versammeln, wird als schweizerische tOewohnheit «bereits 177', in dem Briefroman von Sophie Laroche erwähnt. -*** P. W. im Kelde. „Zurückgekehlt vvm Urlaub möchte ich einmal die Ansicht des Onkels Schnürte Horen. Es betrifft die Kohlensrage. Einen guten Teil der Tage, die ich in der lieben Heimat verbrachte, habe ich mich be müht, die so notwendigen schwarzen Diamanten für meine Iran zu beschaffen. Leider vergebens. Seit ein paar Monaten vertröstet mein früherer Lieferant auf daö spätere Eintreffen der Kohlen, andere Händler berufen sich darauf, das, zunächst die alte Kundschaft berücksichtigt werden must. Also alle Muhe und alles Bitten umsonst. Bei einem <0ang durch eine hiesige Straste sah ich, dast vor einer Villa eine grosse Wagenladung avgcladen und ins Haus gebracht ivnrde. Die Herrschaft mar aber schon länger verreist. Müssen da nicht, gleich mir, a»ch andere zum Nachdenken veranlasst werden? ... Nun die Kvhlenkarteii. Auf meine Anfrage, vb ich bez. meine Krau urin auf Kohle rechnen können, erhielt ich die Antwort: «Ja, das sind Spcrr- marken: wenn es Kohlen gibt, werden wir Sie mit be rücksichtigen." Immer das wen»! Seit dem dritten Mvbil- machungstage stehe ich mit lm Kelde nud komme gern meinen Pflichten »ach, mir »nd wohl nach vielen Kame raden würde cs jedoch eine groste Bernhianng sei», wenn unsere Lieben daheim »stk dem nötigsten Heizmaterial für den kommenden Winter versorgt wären. Wenn alle gleich- mästig bedacht würden, dürften wohl nicht ganze Wagen ladungen an einzelne Haushaltungen gelangen." — Ja. w e n » ! Leider droht unsere Organisation, auf die wir in vieler Hinsicht ja mit Recht stolz sein können, gerade in bezug auf di»! Beschaffung und gerechte Verteilung der stöhlen zu versagen. Wer durch irgendwelche günstige» Umstände lOelcgenheit gehabt hat, sich z»r rechten Zeit mit stahlen zu versorgen, der hat es getan, während tau send andere von ihren bisherigen Kvhlenliescrantcn monatelang von einer Woche zur andere» vertröstet wor den sind »nd nun, nachdem die Bestandsaufnahme in den Haushaltungen stattgefunden hat. das Nachsehen haben. Was nützt es ihnen, dast auch diejenigen, die de» Keller voll haben, ihren Bestand unter Versickerung an Eides Statt haben angeben und sich ihre Vorräte auf spätere Lieferun gen anrechnen lassen müssen? Sie habe» ihren Teil wenig stens sicher, während die anderen voller Sorge noch darauf warten müssen. *** Johannes (0. „Ich kaufte von einer Firma eine elektrische Kochplatte mit Zubehör am «">. Mürz dieses Jahres und konnte diese erst Ende März wegen Anlegung der Strvmleitnng probiere». Am dritten Tage versagte aber schon die Platte und erhitzte sich nicht mehr. Angestellte Untersuchung der Leitung bestätigte de» Verdacht, dast die Platte ausgebrannt sei. Ich gab dieselbe an die Firma zurück und erhielt sie in etwa drei Wochen, an geblich repariert und auch verändert, wieder zurück. Die Dauer des Brennens währte nur einen Tag und so schickte ich die Platte wieder an die Firma. Das sind nun bereits etwa 8 Wochen her und ich erhalte keine Platte und auch keine Antwort trotz mehrfachen Mahncns. Was soll ich nun tun? Ich wohne zur Miete, habe die Stromleituiig auf meine eigenen Kosten mit Zähler aussührcn lassen, um len. Herzog Iohnnn tOeorg gelang es aber, sie an diesem dem herrschenden Kohlcnmangcl zu begegnen, und die Vorhaben zu hindern. Man forschte nach und erwischte auch Firma liefert mir die dazu benötigte Kochplatte nicht wieder drei Uhrmachergesellen. die für ihr Vergehen an den lOalgcn zurück. Must ich mir dieses Betragen gefallen lassen vder tommen sollten. Schlicstlich blieb ihnen dieser schimpfliche Tod aber erspart, da sie „lvsgebeten" wurden. A ichte T r 11 d e. lül» PfgI „Vor zwei Jahren starb ein Onkel von mir, der infolge geistiger Minder- wertiiAett unfähig war, sein Vermögen selbst zu verwalten. Die damals noch lebenden Bruder, darunter auch mein Vater, ernannten einen Vormund. Als nun mein Onkel starb, teilte uns der Vormund mit, dast er soundsoviel auf ärztliches Zeugnis während der Krankheit vvm Ver mögen ausgczahlt »nd nach dem Tode, da ein wechsel seitiges Testament vorlag, das Vermögen der Witwe über wiesen habe. Nach dem Tode der Witwe falle das lOeld einer weitläufigen Verwandten der Frau z». Die Frau nmineS Onkels hat nichts besessen und ist inzwischen auch gestorben. «Oerichtlich war der Vormund nicht bestellt. Meine Frage ist n»n die: Kann ein Mensch, der bei Leb zeiten nicht über sein (Oeld verfügen darf, für den Todes fall darüber bestimmen? Die Ehe war kinderlos. Könnt: mau das Testament mit Erfolg anfcchtcn?" — Sie können nur dann etwas machen, wenn Sie n a ch weisen können, dast der Onkel zur Zeit der Errichtung des Testaments be reits geschäftsunfähig war.. kann ich ans Rückgabe meines gezahlten Betrages dringest, um mir dann in einem anderen iOeschäft eine neue Platte zn taufen? Bitte mir doch den richtigen gesetzlichen Weg an- zugeben." — Setzen Sie der Firma eine angemessene Frist — 2 bis ll Wochen — zur Lieferung einer fehlerfreie» Koch platte und erklären Sie gleichzeitig, dast Sic nach Ablauf der Frist Annahme der Platte ablchnen. Erhalten Sie dieselbe nicht, so können Tie vvm Kauf zurücktreten »nd Rück zahlung des Kaufpreises fordern. »<--!- Eine M i t t c l st a n d S l e s e r i n sl Mk.l schreibt zu demselben Kapitel: „Infolge der wochenlang erfolgten Ankündigung der Kohlcnkarten haben sich viele einer Hamsterei bcsleistigt, die geradezu unheilstlich ist. Warum ist das Kohlcnanfuhrverbot nicht früher gekommen? Warum erst jetzt, nachdem die Lager alle geräumt sind? Nun werden wohl kaum noch die 10 Hektoliter für jeden sichergcstellt werden können, von den Zusatzkarten gar nicht zu reden. Wer jetzt bei der Bestandsaufnahme ein paar Hektoliter liegen hat, dem werden sie auf feine Marken an- gcrechuct, wer sich aber groste Menge» hat anschasfen können, der lacht sich ins Fäustchen, denn er ist versorgt pnd braucht (wenigstens jetzt. D. Red l keine Kohlcnkarten." «'*» «. Z. 4. (.16 -sgI „Ich bil>!« um Auskunft, i« welcher Zeit und bei welcher tOelcgentzeit sas Gedicht „O> Deutschland, hoch ln Ellircn" entstanden ist und »ieviel Strophen es hat." -- „O Deutschland, hoch in Ehren", diele» neben der „Wacht am Rhein" und «Dkutlchland, Deutsch- laiid über alles" in diesem Weltkriege, so weit die deutsche Zunge klingt, am meiste» gesungene patriotische Lied, ist eine Schöpfung des Dichter» und Schriftsteller» Ludwig Bauer und des Komponisten Hugo Pierson. Entstanden ist es 18>">ü beim, Ausbruch dos üsterreictiijsch - italienischen Kruges, als die Franzosen unter Napoleon III- zur S-ee und über die Alpe» für Italien ihre Htlsstruppen hemii- ftlhrten. Namentlich ln Wür«zburg. wo Bauer als junger Lehramtskandidat jvirtte und in Beziehnnacn zur Familie Pierson stand, herrschte reges kriegerisches Leben, und aus dieser kriegerisch:» und patriotischen Stimmung heraus dichtete Bauer rin gegen Frankreich gerichtetes Kriegslied, das also lautete: Beharrlich! i Die Wolke kommt gezogen, im Westen droht der «Stur«: Der Wächter läftt dr» Fenerrns erschalle» ho» vom Lu«vtK: 2l»I! schwinge dich zum Wvlkcnsih vom Nest, du Doppelaar, Oast leuchte» deines Auge« Blin voran der Irenen Schar! Haltet aus, haltet au», lasset hoch das Banner weh». Ietgt ihm, zeigt dem Feind, wie wir treu znsamnienstehn. Dast er »nsre alte «rast erprobt. Wenn der Schlachtruf uiis entgegentobt: Galtet a»S im Stnrmgebraus, haltet an» lm Sturmgetrau»! tOiHenlet eurer Bitter, gedenkt der groste» Jett. Wo tapfrer Männer tzinlgkeit das ttiaterlaud befreit: DaS sind die alten Schwerter noch, das ist das kühn« Herz: Die schlagt ihr »immermehr ins Joch, sic dauern fest wle Sr». Haltet ans, haltet an», lasset hoch »lw. Juni Herrn erhebt die Hände, er weihe »nser Schwert, Dast es mir llngewitter» Macht ums Haupt dem Franzmann fährt! Gott siebt, wir tragen keine Schuld au einem Völkerkrieg: Drnm lcbentt er unser» Wafse» Huld und unser» Fahnen Sieg. Haltet ans, haltet a»S, lasset hoch nsw. Dos Lied hatte und hat heute »och drei Strophen, doch hat der Text später eine Acndcrung erfnihrieu und lautet heute: O Deutschland, hoch i» Ehre», du heilges Land der Treu', Stets leuchtet deines Ruhme« Glanz in Ost und West aufs neu'! Du stehst wie deine Berge fest gen Feindes Macht und Trug lind wie des Adlers Fing vom Nest gebt deines Geiste» Flug. Haltet aus, haltet aus, lasset hoch nsw. . .« Gedenket eurer Väter, gedenkt der grosten Zeit, Wo Deutschlands gutes Ritterschwert gesiegt in jedem Streit! DaS sind die alten Schwerter »och, das ist das deutsch« H«rz, Die schlagt ihr nimmermehr in« Joch, sie dauern fest wie Erz. Haltet an«, haltet ans, lasset hoch nsw. Inm Herrn erbebt die Hände, er schirm' es immerdar. Das schöne Land vor jedem Feind: hoch steige, deutscher Lar! Dem teuren Lande Schirm und Sckuy sei, deutscher Arm, bereit? Wir bieten jedem Feinde Trutz und scheuen keinen Streit. Haltet ans, haltet aus, lasset hoch nsw. 'Näheres über dn>s Lied, sowie über den Dichter und« Komponisten finden Sie in: „O Deutschland, koch in Ehren. DaS deutsche Trutzlied usw." von Dr. Karl Reifert, RUrz- «burg. Beilag der König!, ttniversitätsdruckerei. *** Neffe Franz, sl MkI „Ich bitte um eine» gute» Rat, wie ich aus meiner im Erdgeschoh eines kleinen Landhauses liegenden Wohnung, die ich am 1. Juli be zogen habe, die sogenannten Ohrwürmer oder Ohren- lneiser herausbringen kann. Es sind das dunkelrotbraune Tiere, deren langgestreckter Leib in einer Zange endet, und die eine Gröke bis etwa 2 Zentimeter erreichen. Seit meinem Einzüge liege ich im Kampfe mit diesem ekelhaften Ungeziefer, und obwohl ich täglich viele Dutzende derselben von den Wänden. Decken. Bvrhängen usw. ablcsc und ver nichte, ist doch kein Nachlasse» zu verspüren. Da ich glaubte. Last dir Tiere ans dem Garten eindringcn, habe ich Gaze fenster ansertigen und alle Fensterritzen gut verkitten lassen, doch hat auch das keinen Erfolg gebracht. Wo hie vielen Tiere eigentlich Herkommen, habe ich nicht festzu stellen vermocht. Gibt eS nicht ein Mittel, daS sie sicher vertreibt, oder eine Falle, die sic selbsttätig fängt?" — Im allgemeinen sind die Ohrwürmer sehr lichtscheu, halten sich am Tage verborgen und gehen nur nachts auf Nahrung aus. Man fängt sie in de» Hornschuhcn der Klauentterr. ilcinrn Blumentöpfen, bohlen Stengeln, ausgeschälten Kürbissen, hohlen Markknochen, feuchten Movsllumpcii nsw., in die sie hincinkriechen und dann leicht getötet wer- den können. »§>!- r. W. N. „Zn dem unter „Ein Kasfckränzchen* im Briefkasten vom Juli Gesagten ist vielleicht noch folgendes erwähnenswert: Nachdem also um 1766 -ao Kasfectrinlen allgemeine Sitte geworden, tauchen bald Ltlmmeii aus, die den Kasfecgcnust abschaffcn wollen. So bin ich im Besitze eines Aktenstückes vvm 24. Dezember 177>i, das diese Forderung ausspricht. Die über zehn Folio- seilen starke Abhandlung steht offenbar nicht allein da. denn sie betitelt sich: „Anderweitige Betrachtungen über den gegenwärttigen Gebrauch des Eaffecs und deS darzu nötbigen Znckeis in Lachsten" Auf Grund eines reichen Zahlenmaterials kommt der ungenannte Verfasser dieser Betrachtungen zu dem Schluss, der Kasseegenutz sei ganz bedeutend einzuschränkeil. Glaubt aber jemand, gesundheit liche Erwägungen hätten z» dieser Forderung geführt, so irrt er gewaltig! Einzig vom »atiunalökonomtschen Standpunkt wird die Frage behandelt. Die Tausende von Talern, die durch Kafseeverbrauch allster Landes gehen, die geben dem Versager Veranlassung zn seinen „Betrachtun gen". Sn,an wendet er sich gegen die allgemeine Meinung, der Verfall des Nahningsttandes und die nicht genügsame Eircnlation des Geldes ... sei einzig und alleine in den Steuer- und Eammer-Ercdit-Cassen-Bcdürfnissen zu fin den, ... wodurch doch nur ohngcfäbr Eine Million auster Landes gehet." „Warum," so fährt der Verfasser fort, „ge denket man nicht andrer beträchtlicher Summen, als zum Erempel vor Eaffee und darzu nötigen Zucker, vor schlech ten Rauchtabak talso die Raucher bekommen auch etwas ab!), vor zum Gewerbe und Wirthschaft nöthigen Pferden," Summen, die im Gegcnsah zu erwähnten Kasscnbedürfnissen „dock» insgesamt oder zum grosten Teil von unsrer Willkür abhangcn." „Ersparnisse in solchen willkührlichen Summen" würden „die kräftigsten Mittel senil, den NahrungS-Standt wieder auf zu Helsen, die Eirculatton des Geldes befördern und den Anwachst der Steuer-Rechte vermindern: denn die gegenwärttigen Mittel, so zu Abhelffung dieser Uebel an- gcwendct werden, ... sind zu entfernet, und ihre Wttrkun- -zen sind zu langsam." Also soll der Verbrauch an Kaffee eingeschränkt werden, besonders bei denen, „welche den Niederen Theil des Volkes ausmachen, denen und deren Vätern vor M Jahren noch nicht bekant. was Eaffee war". Unser Gewährsmann spricht darauf die Hoffnung aus, -er „Niedere Theil des Volkes" würde dann zu der „Labung seiner Väter" sich wenden und zum — Biere zuückkehren! Dann könne auch das Geld, welches sonst anher Landes gegangen, im Lande verwendet werden, denn Feld- und Grundbesitzer, Handwerker und Tagelöhner bekämen es vor Gerste, Hopfen, Pech, Holtz, Maltz, Brau-, Böttgcr-, Fuhrarbetten und Gemeinde-Löhne". Um auch dem Ein- wand zu begegnen, als brächte die Einschränkung des KnffecverbrauchcS eine Verminderung der landesherrlichen Abgaben und Importen mit sich, weist unser streitbarer Gegner des Kaffcegcnusses auf das Steigen der Brau- l'bgaben bei erhöhtem Biervkrbrauch hin. Zum Schlust er- Uärt er. mit seinen Ausführungen habe er keine andere Ab sicht gehabt, als jemand zu veranlassen, durch eine gründ liche Untersuchung eine dem Landesherr« und dem Lande höchst angelegentliche Sache ins Licht z» setzen." Dle Folgezeit hat gezeigt, dah man durch solche Betrachtungen den Kasfccgenust nicht cinschränken konnte, und gerade der Sachse ist ia als Freund eines „Schälchen Heesten" bekannt." — Ach fa. wer vermistte ihn jetzt nicht den alten, liebe» Trank, der selbst in Gestalt von dünnstem „Blicmchcn" für Tausende noch einen Gcnust bildete, was man bekanntlich von unserem hcütigcn .Kaffee-Ersatz" nicht behaupten kann. Erst ein Weltkrieg muhte kommen, um der Mensch heit begreiflich zu «jachen, was sic am Kaffee besessen und nun verloren hat. Letzteres hoffentlich auf nicht mehr lanac.
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