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Dresdner Nachrichten : 06.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191708065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170806
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-06
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1917
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«urf be» EtaatSratcs vetresfenl» Grünbung von Gc- metnderäten im Lande gegenwärtig geprüft wird. Werner wurde zur Kennt»!» genommen, das, die öster reichisch-ungarische» Behörden de» österrcichisch-nngarischen Beamten den vorübergehenden oder dauer»dcn Nebergang in die zu gründende polnische Verwaltung nach Mas,nabe de» Bedarse» ermöglichen werde». lW. T. B.j ss. Die Gedenkfeier im Reich-iage. Der Slulapung, die der President des deutschen Reichs- tag» Dr. Karmps an, dritte» Jahrestag der uuvergest- ltchen Reichstagssitznng »vin 4. Aiianst 1»>4 in die Wandel halle de» Reichstag» hatte ergehen lassen, inaren viel« Hunderte von Vertreter» aller Kreise und Berufe des deut schen Volke» einschliesUich der aladeinische» Jugend, deren Abgesandte s» vollen, Wichs erschienen waren, sowie die in Berlin weilenden Bevollmächtigten der uns verbündeten Mächte gefolgt, und die mächtige Halle vermochte die Zahl der Erschienenen kaum zu fassen. Die erhebenden Klänge de» Mvsvrläiidischc» Dankgebets leiteten die Gedenkfeier stimmungsvoll ein. Dann hielt Reichstagspräfldent Dr. Kaemps die Eröffnungsansprache, in der er n. a. hervv^hob: Der Rückblick aus dtedretKrtegSlahre, reich an Ruhm und reich an Erfolgen, macht n»s nicht ttbcrinltttg. Am l2. Dezember INI« hat, den edelsten mciischltchcn Regungen solgend, der Deutsche Kaiser mtt de» ihm verbündeten Monarchen den Feinden dte FriedciisDind cntgegengeslrcckt. Die Friedens hand. hoch lierzt^a» geböte», t st in t t Hohn zurück- , « stotzcn worden. Ans dem Widerhall aber, der uns ans de», eindltchcn Lager entgcgentönt, hören wir schritt hervor da» Gc- lllste nach deutschem Gebiete, nach dem deutschen Lande Elsast-Lotb- rtngcn, den Rus nach Zertrümmerung des Dcntsche» Reiches und seiner Verbündete», »ach ihrer Demütigung Drc» und scsi hat das deutsche Volk drei Jahre lang ans- und durchgchalten. Unsere Heinde mögen lernen, das,, wen» sie uns de» Friede» nicht zubilli gen wollen, den wir um «hotte» und von Rechts wegen und trast der tm deutschen Volke liegenden Gewalt crlnnacn könne», daß, wenn sie diesen Frieden nicht znbtlligen wollen, sic bei »ns finde» werben, bah wir ebensv treu und fest wie bisher un erschütterlich »nd uncrschüttert den Kamps weiter sortsührc» bis z» dem glücklichen Ende, da« wir erringen werde». Am 4. Angnst lül-k war die Losung: Wir führen keinen Eroberungskrieg. Am 4. August t«>7 rufen ivir dasselbe unseren Heinde» z». Möge» sie die Verant wortung tragen, wenn sie ln die dargcbotcne Friedenshand nicht etnschlagen, und mögen sie sicher sein, das, wir unser Schwert scharf halten bi» zur Erreichung des Frieden«, der sür nnS notwendig ist zur Sicherung unseres Vaterlandes, zur Sicherung unserer sreic» Entwicklung. Das lst heute das Gelübde, da» wir im Andenken an den 4. August Mit ablegcn. Ich bin fest überzeugt, das, da» ganze deutsche Voll »ns znstiinmen ivirb, wenn wir erklären, das, wir da- Schwert nicht nicderlcgcn, als bis diese unsere KricgS- zicle, diese unsere Fricdeiiszicle erreicht sind. «Händeklatschen., Hieraus ergriffen der Reihe nach die Vertreter der wich tigsten Berusskreisc unseres kämpfenden und ringende» Volkes das Wort, zuerst, wie sich's gebührte, ein Vertreter de» Heeres, der EI,es des Stellvertretenden Geiieralstabs der Armee, Generalleutnant Freiherr v. Frcatag- L o r i n g h v v c n. dann sprach an Stelle des in letzter Stunde erkrankten Grase» v. Schivcrin-Löivitz, dem Präsi dent Dr. Kaemps baldige volle Genesung wünschte, der Prä sident der Landmirtschaftskammer der Provinz Branden burg Graf vo« der Tchülenbnrg-Gritntljal. Er sagte ». a.: Unsere Landwirtschaft steht technisch weit voran an der Spitze aller Länder. Seine Matcstät der Kaiser hat gesagt: „Es steht anher jedem Zweifel, dah die deutsche Landwirtschaft technisch imstande ist, dis fetzige Bevölkerung des Reiches und auch die künftig ver mehrte Volksmenge »itt den ivtchllgsten Nahrungsmittel», be sonders mit Brot, Fleisch und Kartossctii, genügcnü zn versorge». Die Landwirte sind dieser Mahnung gefolgt. Dle Hoffnung, das, unsere Zufuhren nicht abgeschnttte» lo.lrücn, ist enttäuscht, aber noch mehr enttäuscht dte Hoffnung »nscrcr Heinde, »ns aus zuhungern. Droh ungünstiger Ernte» tonn nnscre Landwirtschast zwar unter Entbehrungen »ns mtt Nahrungsmittel» versorgen, Loh wir uns siegreich behaupten. Dagegen Englands eigene Ernte reicht kaum sür drei bis vier Monate. Deutschland ist auch in nu- gllnsttgcn Jahre» niemals auSznhnngcrn. Das Wort deö Kaiser»: „Wir sind nicht zu besiegen!" gilt auch für de» Wirtschaftskrieg. Die Lttmmnng der Landwirte branhc» ist: wir mitssen siegen, ivtr wolle» siege», wir werben siege». tLcbhaster Beifall.i Der Land wirt tut seine Pflicht sitr die Erhaltung des Vaterlandes, Jetzt ln der sengenden Glut der Erntcsonnc richtet er seine» Blick aus wärt«, und seinen harten, sonst so wvrikargcn Lippe» ringt sich das Wort ab: „Mit Gott!" tLcbhaster Beifall und Händcllatschen.i Obcrbstrgermrister Exzellenz Wcrmntl, führte u. a. auö: Den dcntschcn Städten ist der Krieg c.» zwar nncrbitilich harter, aber höchst genialer Lehrmeister geworden. Ei hat »ns i» dreijährigem Kursus die Lehren vom KrastziiwachS In der Not »ad. von der Anpassung an das Gegebene so wnchtig elngcprägt, dag wn- sllr ein Jahrhundert koinmunalcr Friedenswirtschaft vvn versorgt sind. Wenn der Feind setzt kcctltch ansstreut, Deutschland habe schon Anfang Juli lNI4 den Krieg beschlossen, so iönncu wir bezeuge», dah erst t» den allerletzten Tagen de« I»U, als dte Wolke der feind der Anstost den worden eichsardcitölörpcr». Der nächste Redner war der Vorsitzende der Gcncrnl- kommission der Gewerkschaften Deutschlands, der Rcichstags- obaeorönete L c g i c ». Er gab ein Bild vvn der Stellung lichcn Mobtlmachnng schon ttcsschwarz über nn» hing, der zu außergewühtilichcr Versorgung der Grosislädte gegeben > ist. Die Gemeinde ist ein Glied de» grosten ReichSardcitSb der Arbeiterschaft tm deutsche» Volke n»d in der Welt und führte zum Schlust unter stürmischem Beifall ans: „Ein Volk, das wie das deutsche zusammcnstelit. ist weder mit Wasfcnacwalt, »och durch Aushungerung niedcrzurtngcn. Unsere Uriedrnieangcbvle sind ein Neichen »nicrer Kraft,' rS konnte nie ein Zweifel daran bestehen, das, die deutsche Arbeiterschaft in der Stunde der Gefahr ihre» Mann stehen würde. Diese Stunde der Gefahr ist trotz aller Waffen- erfolge heute »och nicht vorüber, und deswegen steht die deutsche Arbeiterschaft heute genau wie vor drei Jahre» wie ein Mann znm Vnterlandc, bereit z n in F ried e >«. e «»schlossen z u m Kampf." Als Vertreter von Handel und Schiffahrt sprach Herr Max v. Schinkel, Hamburg. Es folgte als Ver treter der Industrie Herr Geh. Kommcrztcnral Ernst vvn B orsig. Haiidwerlökammcrvorsttzcndcr Klempnern! elfter Plate. Mitglied des Herrenhauses, führte im Namen der Erwerbsstänbe aus. das, diese ganz besonders durch de» Krieg betroffen seien; sie dienten mtt Gut und Blut dem Vaterlandc. Das Handwerk habe in vollem Maste seine Pflicht »nd Schuldigkeit getan »nd lege das Gelübde ab. dast es weiter seine Pflicht im Kriege tun werde. Was der Krieg zerstört habe, werde der Frieden wieder nusbane». Möge der Friede kommen, wann er wolle, das Handwerk halte durch! lLebhaster Beifall und Händcllatschen.i Bor- sitzender der Arbeitsgemeinschaft der kaufmännische» Ver bände Dr. Köhler sagte: Alle Berufsstände vereinigte das Gefühl der Verteidigung des Vaterlandes, der Privat beamtenstand sei in die Krscgszcit hineingcganac» vhnc Spargroschen, viele seiner Mitglieder seien existenzlos ge worden. es sei aber doch gelungen, mit Hilfe der Geld reserven die Stimmung aufrechtzuerhaltcii. Jetzt gälte es den aus dem Kriege heimkehrenden Mitgliedern die Arbeits möglichkeit wieder zn verschaffe». Das Vertrauen z» tinscrcr Stärke, der Wille znm Steg lasse uns de» Kampf be stehen, wir seien nicht z» besiege», weil wir uns stnrk fühlen. tBcisall.) Alle diese kurzen zündenden Ansprachen wurden mit lebhafter Instimmung nnfgenvmmc». Sodann ergriff der Reichskanzler Dr. Michaelis daS Wort zn svlgcnder Ansprache: Wir stehen unter dem Eindruck der Größe des TagcS, an dem vor drei Kahre» da« Volk anssland, um in begeisterter Einmtittg- tett de» Ricseiikauips ansznnchmc», der uns ansgezivungeii war. Der 4. Angnst soll tu der Geschichte -es deutschen Volkes aller Jetten ein Erinncriingstag höchster vaterländischer, todeLmntigcr und stegcsgcwisser Entschlnstfrcudtgkett sei» gegenüber der größten Gefahr, dte je ans et» Volk hernlcbcrbrach. Wir wissen heute alle, was ivir wolle». Wir wollen daS von de» Vätern n»S anvertrante Erbe »nversehrt den kommenden Geschlechtern weitcigeben. Wir ivvllcn unsere Kinder und KIndeSklndcr davor bewahren, daß KriegSnot wie diese ans sie hcrniedcrsalle. Wir wollen nnser Vaterland durch eine» kraftvollen und weisen Friede» »mwchrc», damit dcntscheS Wesen einen sicheren Boden, gesunde »nd kräftige Entwicklung Inhalte sür alle Jett. Die Männer, die vor mir ge sprochen haben, haben ohne Ruhmrcdigleit in wahrhaftiger Sclbsl- einschätzttng der Welt bewiese», dast unsere Kraft nicht erlahmt ist, dast unser Wille stark ist, wie er am 4. August 101 l war, nm dnrchznsctze», was wir erstreben. Heute kommt cs daraus a», die Lenchtscncr hclt anflodcr» zu lassen. E i » Z I e l, c t n Wille, ei» B a t c r l a n d! und dieses Vaterland gröstcr und wichtiger als unser Elnzcllcbcn! Ke gröstcr die Opfer, desto herrlicher der Lohn. Wir geloben dem Kaiser und dem Reich die Treue, und was uns das Herz Vollmacht, das rnscn wir ans: Vaterland, Kaiser und stletch Hurra, Hurra, hnrra! Die Versammlung erhob sich und stimmte mit Begeiste rung in den dreiuigligcn Rus ein. Die Musik spielte „Heil dir im Licgcrkrnnz". In seinem marligen Schlnstivort schlug Präsident Dr. Kgcmpf dnnn vor, n» den Kgiser nach stehendes Telegramm z» senden: Vertreter aller Stände und Bcrnsc sind heute z» einer Ge denkfeier des 4. Angnst 1014 vereint. Nachdem Eure Kaiserliche und Königliche Majestät den Feinde» hochherzig die Hand znm Frieden geboten, nachdem der Reichstag den Friedenswille» des dcntschcn Volkes kraftvoll znm Ausdruck gebracht hat, bekundet die heutige Versammlung ihren Eatschinst: wenn unsere Feinde z» leine,» Frieden bereit sind, der de» Bestand und die Sicherheit nusercS Vaterlandes verbürgt, einmütig und n » c r s ch lit te i l I ch mit Eurer Malcstät znsamincnziistchcn, bis unsere Feinde gesonnen sind, das Recht des bcnischcn Volke« ans Freiheit und Sicherheit seiner E n t io i ck l n n g an z »erken nen. Angesichts der glanzenden Taten unserer »nd unserer Ver bündctcn iodesmnitgcn Truppen, die in Ost und West auch zn Be ginn de« vierte» KriegSjahreS den Tieg an unsere Fahne» gehe,«ei habe», erhossen ivir unter der glorreichen Führung Eurer Majestät und der Eurer Majestät verbündeten Monarchen einen ehren vollen nnd gesicherte n F rtede n. lLebhaster Beiialt.l Mit dem Gesnnge des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles" schlvst gegen ^11 Uhr die ansterordentlith ci»- drnclsvolle Veranstaltung. Vv» türk» Teilnehmer» seien anstcr den bereits Genannten noch erwähnt die Stuatsinini- stee und Staatssekretäre Tr. Helsserich, v. Breitendach. Tndviv, Gras Norder», Liscv, Dr. Sols, zahlreiche Mit glieder des Bniidesrnts, sowie aller Parteien des Reichstags, abgesehen vvn der äusterstcii Linken. Auch verschiedene Mit glieder der Botschaften, Gesandtschaften und Grneraltoiisu- late der verbündeten Staate» waren zugegen. Ferner Pro fessor Dr. Ehevrgvw, Rektor der Universität Svfia, und der Univcrsitätsprofessor und cheiiialige Minister Dr. Schis- mnnvw. Für einen Teil der Leser aus dem Sonn» tagblatt wiederholte Nacht-Telegramme. Hindenburg und der Kanzler. Berlin. I. August. Der Generalfeldmarschgll v. Hin- d r» bürg hnt folgtzndrs Telegramm an de» Reichskanzler gerichtet: A» der Schwelle des vierten Krlcgstahreö bc- grüste ich Ew. Exzellenz im ernsten Rückblick aus eine Zeit voll nnvergleichlichcr Leistungen vvn Volk. Heer und Flotte, in tiefer Dankbarkeit für alle Opfer, die jeder einzelne und die Gesamtheit zum Schutze und zur Ehre de» Vater landes gebracht haben. Diese Opfer, deren Gröste nicht genug gewürdigt werde» kan», sie waren nicht umsonst! Festgefügt im Inner» und unerschttttert n»f allen Fronten, trotzt das Deutsche Reich den erbitterten Anstürmen alter »nd neuer Feinde. Tief in Feindesland kämp fend. mit »»gebrochener Kraft zu neuen Er folge» schreitend, tritt das deutsche Heer in da» vierte Kriegösahv ein, getragen vvn der srlsenfestc» Zuversicht, dast auch tm Rcichc der G c i st der Einigkeit u n d Ausdauer lebendig bleibe» wird, der unserem Volke den Sieg und chre»vv>lcn Friede» verbürgt. — Der Reichskanzler nntivvrtetc: In dankbarer Erwiderung deö heutigen Telegramms vcgrüste ich beim dritten Kricgs- jahrestage Ew. Exzellenz, den grosten Gcneralseldmarschall des deutschen Heeres, den ruhmreichen Führer unserer »»vergletchlichen Truppen. Das Volt i» der Heimat behält in tiefer Dankbarkeit die Tate» vo» Heer und Flotte vor Augen und wird im Geiste der Eiiiigleit und Ausdauer in der Heimat dulden, strcitcn und siege» bis zum ehrenvollen Frieden. <W. T. V.j Der dcntsche Abendbericht. ^ Berlin, k. Angnst, abend». iAmtlich. W. T. N.j In Fl an der« Fcucrkamps wechselnder Ltärkc. In der Bnkowina nnd im Nordwestzipsel der Nj-l« da« günstige Fortschritte. Die neuesten Meldungen lauten: Inr Kriegslage. Wien, .">. August. Aus dem Kriegspresseguartier wird gemeldet: Drcivicrtcl der Bukowina sind heute vom Feinde srei. Nur in dem östliche» Greilziviutcl zeigen die Russen noch stärkeren Widerstand, der aber den Vor-marsch unserer Truppen ans den Raum von Radantz nicht aufzu- haltc» vermalt. Die Enllastuugsversnche der Rumänen nördlich des Casinutales wurden -auch gestern fortgesetzt. Mehrere Angriffe prellten gegen die Stellung.,! »n-eree GebirgetruPpen vor, wurden «der sämtlich abgewiesen. An d e r T ü b w e st front i st h n mp t s-'ch l ich die Artitleric in Täligteit. Es wurden gestern nachmittag mehrere Stunden hindurch auf dein Mo»!.' San Gabriel und am Abend auf dem Karst-Plateam unsere Skellnüge» heftig de» schossen, lW. T. B.t Nene Auszeichnungen ter ol»crstcn Hscrsnhrer. Wie», .">. August. Ans dem Kriegspresseguartier wird geanckdet: Der Kaiser vcriioi, dem FeldmarsAialk »»n Hin de» bürg die gerste Militärverdieiistmedaille, dem Gcucrgl L >l d c u d v r f s das Miiitärverdicnstlreuz 1 Kl.iss- mit der Kriegsdckvrativ» und dem Generalmajor E r a in v ii den Orden der Eisernen Krone 1. Klasse mit der Kriegsdehoration. Kaiser Wilhelm verlieh dem tzhek des Gemeralslabes Freiherr» v. Arz d>zs Eichentgirb zum Orden I'lwr Ic »isrite. sW, D. B.t Da» schlechte Bretter al» Entschuldigungagrnnd. Basel, 4. August. <Eig. Drahtmeld.i lieber die Schlacht in Flandern berichtet ein Hamrs-Kvmmcntar hente folge,' des: Insel,s,e des itniinterbrechen niedergehende» Rogens ist las G,läute an der slanörische» Front derinakcn durch weicht, dast die AIIii e r te » g r o st e S ct> w icrig le i t e n haben, die 'schwere Artillerie herauziiitihren. um ihr Vorbereitiiugswcrk Mieder auszuuchm.». Der Feind zieht auö diesen iinoermeiolichen Störungen Nutzen »nd unternimmt zahlreich.' Geslenangrisse i» der Absicht, das rvn ihui rarlorene tKetäiidr ziirtiolziigomiiinen, ohne in- dassc» irgentivie tnueind Erfolg damit zn haben. Amtlicher bulgarische,- Hcereobcricht. Sofia. I. August. Mazedonische Front: An der ganzen »Front schwaches Artilieriesener, da» »nr an der Ecriveua-Lleua, nm Dobrvpvlje, svivie zwischen dem War- dar- und Tonan-See ctivas lebhasicr war. In der Gegend von Mogle na ivnrdc eine seindlichc E, kundung»- abteilnng durch Feuer vertriebe». An verschiedenen Stellen der Front sür uns günstige Erliiiidiillgsnntciiiehmiliigcn. R ii in ü » i s cl> e Front: Eine seindlichc Ertiindnng»- grnppe versuchte, sich in Booten unserem User bei dem Dvife Soinova, ivestlich von Tnlcea. z» näher», wurde aber durch Feuer vertrieben. Bei Isgccca lebhaftes Artillcriesener. tW. T. B.t Am Kicher türlischc,- Hcere»hrricht. Kinistavtinvpcl. 4. ^lugnst. An der Kniitasnssroiit die «'ewöhttliche Patrouillen- und Artillerietätigteit. Iw Hodschas wurden Angriffe der Rebellen gegen mehrere Bahnstationen mtt grosten Verlusten für die Rebelte» ab- gewiesen, <W. T, B.) s Z. -L Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Thcatcrspiclplau sür heute. Residenz- Theater: „Die blonden Mädels vom Llndcnhos" <8s: A l b e r t - T l> r a t e r: „Die Tänzerin" s8>: Ecntral- Theater: „Die Werber" IR. , -h Mitteilung des Albcrt-TdeaterS. Die Mitglieder der BolkSbühne stabe» tu der kv»»»etibc>, Sptelzett (1. September ll>17 dt» 30. Iiiut IUI«! das Rech», sich jede» Monat eine Vor stellung an einem beliebige» Tag« tmlt Auönastme der Conii- »nd Feiertage und Gastspieles ausznwähle». Nufterdcin siiidc» ^i>n Lause der Sptelzett zwei Sonderoeraiistaltungc» st-itt, zu ^eencn dte Mitglieder der Vvllsbllhnc z» Anönahmcprciscn Zu tritt erhalte». ch Der Maler E. L. N. Banster, Mitglied der Dresdner Königlichen Kunstakademie, feiert am heutigen ll. August seinen »i>. Gcb » rt»ta g. Er stammt ans Iicgcnhgin bei Kassel und machte seine Studien vvrnchmlich in Dresden und Berlin. Leit lsiisi! ivirlt er als Professor an der hiesigen Kunstakademie. Seine bedeutendsten Arbeiten, von denen die Königliche Galerie in Dresden, die Nativlialgaleric i» Berlin, das König-Albert - Museum in Iwiekau »nd das Hessische Landcsmuscnm in Darmstadt wertvolle Stücke be sitzen. dienen der Schilderung hessischen Volkstums. Auch al» Milsürderer der Künstler-Steiiizcichiiuiigcn n»d Mit arbeiter der Tcubncr - Voigtlündcrschcn Kiiiistzcicliiiiingen hat sich Professor Bantzer verdient gemacht. ch Professor Georg Frobenins ch. Im Alter vvn 87 Jahren ist der ordentliche Professor der Mathematik an der Berliner Universität, Geheimer Regieriingsrat Dr. Georg Frobcnluv, nach längerem Leiden verschieden. Ae Schlacht im Whtlclmetebogea am 7. Juni 1817. lLchlnst.l III. Eine Stunde »ach der Sprengung sind die vorderen Stellungen im Besitz des Feindes: zwischen l> und 7 Uhr er scheint er anf der Höhe. Wie ein Schrltlinacher gibt der stufenweise vvrriickeude Fcucrvorhang den Takt sür die Vorwärtsbewegung der Stnrmtruppeii an. Nebclans- gucllendc Panzcrstreitmagen kriechen anf den strahlen förmigen Straße», die vorausgchendcn Trupps ver schleiernd. gegen Wytschaeie heran. Während, zwischen beiden Stützpunkten durchbrechend, die englischen Spitzen schon vorgeschobene deutsche Geschütze erreichen, tobe» nörd lich und südlich Watichacte und »m de» Besitz non Messincs In ihrem Rücke» -erbitterte Eiiizellümpfe. Grimmig klam mern sich die prenstisch.'n und banrischen Maschincngcivelire an die Stützpunkte fest und ringen, obschvn von allen Setten umstellt, im Bertrauc» auf raschen Entsatz, um jeden Schritt Bode». Noch nm späten Abend, als längst der Tag ent schieden war, hört nmn in Messines klappernde Maschinen gewehre. Der ans den östlichen Höhen erscheinende Feind, vvn schnell g-efastten Geschützen im direlten Feuer empfange», sammelt sich zum zweiten Stvst. Währcnöessen ist der An griff im Norde» n»d Süden nicht vorwärts geiviiime». Am Kanal und a» der Eisenbahn waren die Sprengungen dank nnscrcr Pioniere vv» geringem Erfolg, in den dichten Wal dungen ivestlich des Kannlrains versickerten die Stnrm- ivcttcn. Wohl waren im Süden, im Schutz der Dvuve- Niedcrung, die Angreifer in de» Rücken von Messines ge- l-gngt, aber zwischen Dvuve nnd Las zerrieb sich der Stvst nn den bayrischen Reserve». Da es also nicht gelungen war, die Flügel der deutschen Frvnt nus den Gelenken zn reisten nnd umfassend einznschivcnken, suchten die bei St. Elvi, Wat- schactc u»d Mcssines eingedrnng-eneii Massen, sich vereini gend, das Zentrum zn durchstosten, nm dann, den Kanal überschreitend, de» nördlichen Flügel «inszarvlten. Die deutsche Sehii-enstellnug, die, gradlinig-vvn Hvllebete nach ivestlich Wnrnetv» verlausend, die meisten Batterien ver knüpfte, war das nächste Hindernis: Zielpunkte wurden die Dörfer Wambels und Hpllebeke. Mit änstcrster Kraft wehre» sich die deutschen Reserven, Schulter a» Schulter mit den »m die verschvssenen oder zertrümmerten Geschütze ge scharten Artilleristen, gegen die Uebermacht. I» mnncheu Feuerstellungen wird daS letzte Geschütz gesprengt, Minute», e»e der Engländer anlaiigt. Kein deutsches Rohr ist nnzer stört in Feindcshglid gefallen. Es ist Nachmittag geworden, und die rückwärts bcrcit- gehatteiien Reserven treffen auf dem Schlachtfeld ein. Garde iind Sachse», vo» einem bäurischen Regiment unterstützt, gehen gegen McssincS vor, die Westfale» setze» über den Kanal und werfen den schon über Wambcle hinaus gelang ten Feind gegen Wytschgete zurücl. Die Nrtillcrlekamps- gruppcn östlich Wern nnd nördlich Lille streichen ans de» Flanken, frische Artillerie fährt ans, nnd die von der llebcr- macht in schwankenden Lustkämpfc» über EomineS zuriicl- gedräilgten Fliegergeschwader stvsten noch einmal hcldcn- millig vor, um den Batterien das Ziel zu weisen. Der Feind, dem Berstärkmigen über Watschactc zn- strömen, der sogar nördlich Messincs bcritienc Schwadronen nutzlos in Iiiisere Maschinengewehre hetzt, sieht sich bald in dem schwierigen Gelände in blutigen Kamps verstricht. Um Heele und Hof, nm Baum und Busch mögt da» Gefecht. Al st ie Garde im Süden, wo der Feind nicht in gleicher Tiefe vvrgestosten war, raschere Fortschritte macht und die west sälische Division hinter sich tästt, bietet sich das «stück dein Engländer nn, er stöstt in die Lücke. Aber der rechte Flöget der Gnrde biegt nm und treibt den Feind ans der Sehnen- stellniig liergns. Der Abend vertäut de» Engländer !m Besitz der Höhen- züge, »der g» beiden Flügel» unbeweglich, von der Sehnen, stcülu.g zurückgeworsen und gezwungen, sich einzugraben Die deutsche Führung, Opfer und Gewinn einer neuen Schlacht nm Weatschaete nbwägend, »iniml die Truppen während der Nacht in eine vorbereitete Linie, die von der Doppelhöhe Mt über Hntlebeke nnd Waasten verläuft, zurück: Artillerie geht diesseits und jenseits des Kanals in Stellung. An dieser gestreckten Front scheitern Angrisfs- versnche der Engländer am II. nnd lst. Inni. Die Schlacht im Matschaetc-Bogei, ist nbgedämmt Dennoch soll der Erfolg des Feindes nicht verkannt wer den. Auch nicht versteinert dadurch, dast ihm Dnrchbruch»- absichieil nvtergcschvben werden, wofür die Anzahl der ein gesetzten Divisionen zn schwach bemessen war. Dagegen war sein Trieb nach vorwärts noch am Nachmittage des 7. ilnverkennvin: den Kg»gk zu gewinnen und seinerseits einen Block in den Norden vvn Lille vorzntretbc», schien das angestrebte Ziel. Dem bat der deutsche Gegenangriss die eiserne Barrikade vorgeschoben. Auch g»f deutscher Seite darf die Schlucht ins Haben gebucht werden. Pbasische Energie», im Dienst des Feindes uienigls erhörter Leistung versammelt, im Knmpf gegen seelische Energien, i» den Herzen unserer Truppen zn ebenso niifgstbnrer Gröste gesteigert, das ist das Gepräge. Iiisanterist und Artillerist, Mineure und Flieger haben de» übs-'mächtigen Elementen das Aciisterste abgernnge». Das- Maschinengewehr als Kampfeinheit, sich wehrend bis znm letzten Gnrl nnd mit der letzten Hundgruiigte, hat die englische Phalanx in hundert Einzelkämvsen aufgelöst und, wenn auch ei» Teilerfolg des Tages nicht gbznwenden war, dem Feinde das Blut abgezapst, mit dem der Tag teuer erkauft werden mnstte. Jahrelange Vorbereitungen über und unter der Erde, die Monatsleistnugcn vieler Fabriken nnd hingevpferte Menschenübermacht haben den „bösen Geist von Watschactc" gebannt. Der nutzbare Erfolg fleht in keinem Verhältnis zu solchen Opfern.
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