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Dresdner Nachrichten : 26.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-26
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1886
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poiiccuLlPidiiwuni an. «ave euiiki. Maniilmlilr Tageölatt für Politik, KnlerMunll. HescSSftsvttkehr. ISrsenöericSl, Iremöenlike. iKolljzeits-Heschenke.I Jeßpräseute. IhrengaSen etc.. v!ol« rnlrsnäv Xnukoltvi» für ä«n Pr»lLti«i:U«n Mxliod«u v»- 6«^rk. Uaävrns un<1 »ntilco '/»mwvr^vcmLrttmvn in Urunnv, Kildvr, Orvä, OU>. vlv. 1?urtvLnron<lc,r ^in- »»nx änr nnuvtidvn u.snNän^Lan 0«e»n»tLn'i«. kLup^ru-KitcU k;«- tÜK OvvLt»on^v ^s4sr ^rl. SvI»Io»»»tr. Uv»». ff. ?L0ktMLNN, 8«I»I«»»»Lr» 20 d. r?r>Av«««kii Luin NIinLn^ »wpAU» tcd Oocil uull ^ar>,o» NIr UObei.18üi«n unä I«>n8ior Vt««I«ni»nn, vreickou 2l»ri«>»tt. 27. ^w»N«l»Ir. IO. Iloinrivd.tr. (8ta>it 08rlitt>. V»p>m«v^»v-Mnnu5««>1up von ^tslier » > Losiss Usoti-U.L»'- ifisokunASLoli'Snk, »rprad» dvl lluite» d.Itv», »»peu », ll»I»dr»»d- vl»»«ol>»t»rrd. ILrQlLl L ESnLr«nr»K, LS ^ItwLrNt sa. Nr.ZHA. 31.1«l,r-an,. Ausl«sr: 42,000 Lrpl. ?srä. SsrlLck Raelik. ^Veinlinndlung mit I'rndisrstnksn ^ ÜOvl-itrsti-. 22. ssei-n8pl-sek8ls»s 32t. « Luskilbrlicho kroiolistcn vsrknnäa troi. Oev.llir kür rsine L Xrsturzvaine. K kür stilvoll« vvoiblicliv Danclarkoikkn. Liuzilm-Jrheiteu, Di^ali-, lioisa- uncl t'onstoiüeLlren. ^.ltüvutsvüs I-einan- ardeikon m immanger ^usrvakl. 'I'api886ri«- nnst 6üu-;ro888tol7ü kür Stores, Vitragen, siarstinan; üautselie, eoxlisoks. franrösisdie, Iiolßiscche HükslMrns. Orössts ^ugvvaül von Neuheiten aller 'lapisserie-^rkißel. IIKIMlkll In Olosskadi-Puokoloin b. k»rlsd»6. (lenotrl. »eLoliül'/tv Dessins. LilliZsts krsise. vrnmtwortiliin Ridaltrin für Polttischkö vr. Einil Birikv In Dresden. Kein einziges französisches Blatt hat cs über sich gebracht, die Stimmung von Elsaß-Lothringen während der Kaijertage wahrheits getreu zu schildern. Abschwachungcn hätte man begreiflich gesunden, statt dessen trifft man nur handgreifliche Lügen. ES verlohnt sich für Deutsche nicht, sich dabei lange auszuhalten oder gar darüber sich zu entrüsten. Mitleidiges Lächeln ist die einzig richtige Ant wort auf jene ebenso armseligen wie als dreister Schwindel svl'vrt er kennbaren Lügen. Verstehen thut man aber in Deutschland dieses Verfahren. In den, Augenblicke, da die französischen Blätter der Wahrheit die Cchre geben und berichten würden, dag im Elsas! und in Lothringen sich ein merklicher Umschwung zu Gunsten Deutschlands zu vollziehen begonnen hat und in immer grösseren Kreisen ersicht liche Fortschritte macht, in demselben Augenblick würden die Fran zosen dem Revanchegeschrei seinen einzigen und besten Vorwand nehmen. Außerdem weiß man bestimmt, daß es nicht einmal aus schließlich die Politik oder der Patriotismus ist. welche de» Rcvanche- gcdanken nicht zur Ruhe kommen läßt: die elsaß-lothringische Kolonie und die Patriotenliga zählt in ihren Reihen eine große Anzahl Personen, die uuS der fortwährendenAnsachungdes Revanchegedankens ihren Lebensunterhalt beziehen. Diese Kuh mellen sie mit unermüd lichen Händen. Wie beschämend ist doch die Nolle, zu welcher sich die Franzosen hergeben! Sie werden von Rußland an der Nase herumge führt. Ganz offenherzig plaudern die russischen Zeitungen die Thatsache aus, daß das Zarenreich seinen Triumph aus dem Balkan einzig der Haltung Frankreichs zu danken habe, denn dessen Fcindschart gegen Deutschland habe Bismarck gcnvthigt, die russischen Erfolge zuzulassen. Die russischen Zeitungen ziehen daraus die weitere Schlußfolgerung: Rußland müsse die Frcundschait mit Frankreich warm halten, denn se stärker diese sei, desto nachgiebiger werde Bis marck gegen die ferneren Plane Rußlands sein. Ten Russen wird man's nicht verdenken, wenn sie die französische Freundschaft gehörig zur Erzielung eigener weiterer Erfolge audschlachten — das kostet ihnen ja nichts, von Gegendiensten, die Rußland den Franzosen leiste, ist nicht die Rede. Es tragt sich nur, ob nicht endlich airch den Franzosen das Figur sie abaeben, blos damit die Russen ihre Freiheits feindlichen Eroberungspläne ausführen können. Es bedurfte der unverhüllten Ankündigung Englands, für die bulgarischen Erfolge Rußlands sich in Egypten schadlos Hallen zu wollen, um die Franzosen zu einer Art Prüfung ihrer Stellung im Rathe Europas zu bewegen. Das von der englischen Presse unvorsichtig ausgesprochene Wort: „Englisches Protektorat über Egypten" hat diesen Prozeß beschleunigt. Die französische Politik befindet sich abermals in der ihr seit zwei Jahrhunderten bcschiedc- nen Lage, mit sich nicht darüber einig zu sein, ob sie fcslläudischc oder sccmächtige Ziele verfolgen, ob sic gegen Deutschland oder England Front machen soll? Die Chauvinisten sind natürlich be reit, nach beiden Seiten auszuschlagen, oder sie wechseln mit dem Tage. So finden wir in der „Republigue Francaise", welche so eben noch gegen Deutschland lpszog. einen Artikel, welcher in seiner gegen England gerichteten Spike unausgesprochen das Wohlwollen Deutschlands sucht. Der Artikel beglückwünscht Freycinct, daß er Ferrys egyptische Politik wieder aufnehme: worauf stützte sich diese aber, wenn nicht auf Deutschlands Wohlwollen? Das klingt ei» WltterunaO-AuiUIltUe» iitr dvn 36. Scptlir. Siidwcftniind »»» miiilcrcr Stärke det »urchsainiliiili, »littikrer !vc«wli»»0 »lii zcit u. sieUcnwcilci, Nicdrrlchläoc». Temperatur wc»I, ocrändcr». Pcmeriuna: Wi>«cr»»nstt>-nallcr luciyscl..». zoqenhcit abgelebt. Dieser Herr hatte beim Lehrcrtongreß aus den König einen Trinkspruch ansgcbracht, der in der nllcnmpasscndsteu Form den König dafür verantwortlich machte, das; er ein von den beiden Kammern beschlossenes Niiterrichtsgcsetz mit icincr Unterschritt versehen hatte. Durch dieses Gese», ein tebr gehässiges klerikales Machwerk, ist eine große Anzahl verdienstlicher belgischer Lehrer vom Amte entfernt und brodlos geworden. Das Mißbehagen nicht blos der Lehrer, sondem auch der davon betroffenen Gemeinden ist wohlbcrechtiat. Der König selbst aber handelte doch nur als kon stitutioneller Monarch, als er cur von beiden Kammern mittelst großer Mehrheiten beschlossenes Gesetz vollzog. Ihn dastir Mittelst eines rüpelhaften Trinlsprnchs zu beleidige», kann unmöglich geduldet werde». Der Gouverneur von Naimir setzte alio den rüden Untcr- richtsschösfc» aus Grund des Gemcindegeictzcs ab. welches eine solche Maßregelung „wegen notorisch tadelnswerthen Verhaltens oder wegen Beleidigung von Behörden" genattet. Darüber großer Zorn der Liberalen. Sie verlangen, daß der Redner vor Gericht gegellt und erst, wenn er vernrtheitt sei. abgelebt werde. Ihn ohne Richter spruch abzuictzc», sei rin Einguss iu die Gciiiciudetrcihcit. Der ge- maßregelte Schösse erklärte, er werde seinen Platz nicht nufgcbcn und der Geincmderath von Naimir billigte dieses Vorhaben ein stimmig. Wird die Regierung nun den Mntli haben, den wider- haarigenGkinciiideralh cmizulösen? Jedenfalls ist durch diese Ange legenheit dem klerikalen belgischen Ministerium eine neue Schwie rigkeit zu den vielen hiuzugcwachsen, mit denen es bisher schon zu kämpien hat. Hier schlägt uainentlich die Darlegung des wlrth- schastlichen Elends e»>, das infolge der im Gange befindlichen Ar- bciter-Engiicte enthüllt wurde. Diese Untersuchung hat wahrhaft grauenvolle Ergebnisse geliefert. Tie grauianiste Ansbcutnng der Arbeiter durch daS Kapital herrscht doct in einem Umfange, von dem die wenigsten Belgier eine Ahnung halte». Wir werden auf diese Zustände noch ausführlicher zurückzukommen haben. Reurstr Trlekrammr der ..LrkSvnerNackir."vom 25. Sept. Dresden. 1886. Sorllltag,26.Septvr. „»»triindcr!. i-r. Lcvliir.-Criiir. rr.Oi». Pr. AprU>ML> «-lSpiritus fei!, loco H7M, pr. Scvtcmbcr.OkivIitr N.Vli, pr. Ociiir.-November 37,6», Pr. NpiN- Ma> 3S.6», Petroleum loco vcrltcucrt Uiance 1 ivroc. Tara 10,8». iNmsterdam «Produkte»!, Lcptbr. cS-tiluh.) Weizen per November 31», Mal 218. Roggc» per Oktober >33, »er Miirz ll!l. — Das Urthcil in dem P rozes; gegen den Grafe» von Seydcwisz und den Kaumiaim Ziegler, welches Abends !> Ubr voni Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Laudgcrichtsdirettor Tr. Flügel piiblizirk wurde, lanicie unter Freisprechung von der Anklage deS Betrugs wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels au' se !> Monate Gefäugniß, wovon 5, bez. 4 Monate als bereits verbüßi zu betrachten sind. Verständniß dafür ausgeht, welch lächerlich« aewilttatnachde,» die GaraMengebolu,-, waren, daße me AenI los da,n.t di- Russen ihre Freiheits- und kultnr- dcr^ wenig anders als in der dciikwnrdigcn Kamniersihuna des ver flossenen Winters, da der Wortführer der Radikalen Clemenceau unter dem lauten Beifall von links und rechts den damaligen Minister Ferch wegen seiner deutschfreundlichen Politik als Schütz ling Bismarcks aus öffentlicher Tribüne brandmarken durste. Da mals hat sich der als Landesverräthci hingcstellte Jules Fern, nicht einmal zu vertheidigen gewagt! Ferch wurde gestürzt, ein radikales Ministerium Brissoii-Freycmct kam an'S Ruder und Herr Clemen- ceau brachte in dasselbe seinen Schützling, den General Boulanger, als Ariegsmiiiistcr. Der Minister Freycinet hatte nichts Eiligeres zu thun, als ein Werk zu zerstören, daS sein Vorgänger Ferry, ge tragen von der Unterstützung Bismarcks, z»m Borthcile Frankreichs ein gutes Stück gefördert hatte. Im Anschluß an die Berliner Eonaokonsrrenz hatte Ferch im April 1885 »ach Paris eine euro päische Konferenz zur Neulralisirung deS Suczkanals einberufen, deren Zweck es zweifellos war, die Engländer aus Egypten hinaus- zudrängen oder wenigstens ihr Verbleiben vertragsmäßig einzu- schränkcn. Aus dicker Konferenz hatte Frankreich die Führung: Deutschland und Oesterreich unterstützten alle feine Anträge. Freycinet hat sofort, nachdem er das Ministerium des Aeußeren übernommen, diese Suezkanal-Konkerenz fallen gelassen. Wie froh könnten doch Stellun ^ . ita« erntete Freycinet für,die Vernichtung des Werkes s« „ . weil er damit zugleich den ^ . , micdtung das stürmische Lob der Radikalen, Damals ers ^kan BiSmarcks, die Engländer ans lAzvPtcn hinaußznmänövriren, Hintertrieben hatte. ^Der Schade blieb nicht aus. Die zieh Herz- krnch sicher gestaltenden Beziehung Egypren. ^evr ropäii'l en nv. en Deutschland und Fran auf es eS für den thatsächlich ,?t im europäischen Konzerl nur insofern n> Schwemewicht Rußland ' Mch " anz isolirt, i, mit. als vemrehren bilft. ES ivar also .... sranzösnchen Premier die höchste Zeit, einen Entschluß -u fassen, wenn Frankreich nicht überall und namentlich auch noch in Egypten daS Nachsehen haben wollte. Er schickt seinen Ab- theilung-direktor und Vertrauensmann .Herbette nach Berlin, um die Freundschaft Deutschland» wieder zu gewinnen. Wird er damit Glück haben? Soll Deutschland für Frankreich die egyptlscben Kastanien aus dem englischen Feuer holen, damit Frankreich nachher wieder uns mit seiner ewigen Feindschaft beehrt? Welche Bürg schaften bringt Herbette mit nach Berlin für das Wohlverhaltrn Frankreich- ? Lokales und Sächsisches. — Se.Mas. derKvnig hat bei seinem Aufenthalt in Straß- bürg außer den Kommaudeurcu der beiden in Elsaß-Lothringen stehenden sächsische» Regimenter noch folgenden Omz,eren Ordens auszcichnungen zu Theil werden lassen: dem Kommandeur der:-I. Jnianterie-Division, Gencraücntnanl Löwe, dem Kommandeur der 61. Jimintericbrigade. Generalmajor Fr!», v. Meerscheidt-Hüllcssem und dcm Ches des Geucralstabes des kö. Armce-KorpS Lhersllcut- uant v. Bock und Polach. — Dcm Vernehmen nach enolgte der jüngst gemeldete Betuch, den Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Friedri ch A ugu st, Prinzessin Mathilde und Prinzessin M ariaIotefa in Baden-Baden bei Ihrer Mas. der Kaiserin Augusla machten, auf ausdrückliche» Wunsch der Kaiserin, welche die i»nge Prant tennen lernen wollte. — Morgen, Montag, früh '/>!« Uhr treffen auf deni Böhmi schen Bahnhöfe Ihre K. K. Hoheiten Erzherzog Karl Ludwig mit hoher Gemahlin, die Ettern des Bräuligams Ihrer Kgl. Hvh- hcit der Priiizcjsin Maria Joicia, hierein. Ferner treffen Mittwoch, den 2l). d. M., früh Uhr die Herzogin Etiiabeth von Genna und am Donnerstag zu derselben Zeit.Herzog Thomas von Genua nebst Gemahlin, und Donnerstag Abend Mlt Ubr der Erbprinz und die Erbpriuzessin von Meiningen aut dem Leipziger Bahnhöfe zur Theilnalnuc an den VermähliingSscierlichkeiteii hier ei». — Se. Kgl. Hoh. Prinz Georg besichtigte gestern Vonnittag 9 Uhr die Ausstellung der Hvchzeitscmsstatlniig seiner Tochter. Auch Ihre Mas. die K önigin war im Lause des TagcS wieder holt in derselben anwesend. — Viele Hunderte, welche sich brieflich oder persönlich an das Ho'marichallamt um eine Zntrtlkslarle ge wendet batten, blieben uildcrncksichtigt. — Gestern Voimittag begann die Ausstellung der für Ihre Kgl. Hoheit die Prinzeß Maria Josef a, Herzogin zu Sachten, bcltimmten Anssta t tun gsgege »stä ndc. Viele Augen, be sonders die der jüngeren Damen, flogen sehr sehnsüchtig nach der . .. ^ . — KäbinctStreppe des Königlichen Schlofles. Aber außer dem Herbst tage und beruht am Erfindung, wie ichon daraus hcrvvrgehe, dag soiincnichciii, der wie ein Gruß ans de» Lüften dann und wann von einer Einwilligung des Reichskanzlers i» eine ausschließlich durch die innere Angelegenheit Banems gnr nicht die Rede sein könne. — Das Befinden der »»glücklichen Lbicr der acstrigen Enenbakin- katastrophe ist >n> Allgemeine» befriedigend. Man hofft sie sämnit- lich am Leben zu erhalten. Von den Vcrnnglnckten ist nur einer verheirathet. Wien. Ter „Pcster Llohd" erklärt offiziös: Es ist grundlos, daß Von Wien aus anläßlich der bulgarischen Wirren die Evmpcn salionssrage angeregt worden. Die vsterrcichisch-nngcirische Politik acecptirt weder die Mclhode einer Theilnng der Jnleressensphäre, noch jene der Cvinpensationcn. Am dem Balkan giebl es keine Grenzlinie, vor welcher die natürlichen Interessen Oesterreichs Halt machen könnten, und cs nicht keine Eompensation, welche die Nach theile aufzuwicgen vermöchte, wie die Festsetzung irgend einer Macht ans irgend einem Gebiete des Bülkmis >ür Oesterreich unsichtbar hcrbeiführe» würde. Oesterreich will überhaupt leine separaten Vor- Berlin. Die Nachricht von der Verlobung des ingendlichen Kronprinzen von Italien mit emer Tochter des deutschen Kron- pnnzkiipaarcs wird demcntirt. — Der Reichstag wird angeblich zum 22. November cinbcrnscn. — Die Stellvertretung des Reichskanzlers hat der Staatssekretär v. Bötticher der „Germania" folgende Be richtigung zuaehcn lassen : Bei „Germania" enthält in ihrer Nummer vom 21. d. M. einen Artikel, in welchem mitgctheilt wird, das; die Entmündigung des Königs Ludwig von Bayern schon früher erfolgt sein würde, wenn nicht der Reichskanzler entschiede» diesem Plane widersprochen hätte. „Er habe in die Einsetzung einer Regentschaft , ig folgen würde." DieseNachricht entbehrt jeder tyalkächlicheii Unter- n'gcl nsscl Der belgische Kultusminister hat Rkmvaux in Namur wegen einer von den ^UntenichtSschöffen n diesem begangenen l Dr. Unge lheile, weder in Bulgarien, noch in Serbien und Rumänien. Es rnltagt jeder Eininstchiing in die inneren Angclegenbeileii dieser Länder und fordere ein Gleiches von anderen Mächten. Dies sei das einzige Arrangement, welches vom österreichischen Standpunkte acceptirt werden tonne. Paris. Der Ministerrath beschloß der Hobasregierung ein Ultimatum überreichen zu lassen, und wenn sie dcm FriedenSvrrtrag nicht folge, namentlich der eingeborene Sekretär des Auswärtigen nicht abgelebt und die Staatsbnnkverlcihung nicht zurückgcnvmmcn wird, einen neuen Feldzug anzufangcn. Warschau. Tie Nachricht der Wiener Blätter, General Gurkow habe sämmllichen Brigadiers befohlen, je 4 Geschütze zu mobilisiren für die bulgarische Okkupationsarmee, wird von unter richteter Seite als unwahr bezeichnet. Madrid. Die ministerielle „Opmwnc" meldet aus Barce lona, daß die Republikaner und Sozialisten sich über de» Aus bruch einer Meuterei »> Barcelona nicht hätten verständigen können. Die Sozialisten wollten mit Zorilla nichts zu ihn» Haben, weil sie derselbe zu Sondcrzwcckcn ausbeulcn wolle. Die Berliner Börse eröflncte vorwiegend matt. Es fanden bereits größere Abschlüsse per Oktober statt. Später trat im Anschluß an eine ziemlich erhebticl>c Steigerung der 4proz. Eghpter vorübergehend eine generelle Befestigung ein. Das Geschäft blieb indeß infolge der Ultimoregulirung eng begrenzt, und die höheren Kurie vermochten sich nicht zu behaupten. Spekulative Banken wenig beachtet, bo» deutschen Bahnen Mecklenburger schwach, von österreichischen Galizier recht fest. Bergwerke gleichfalls recht fest. Im Kassaverkehr waren Bahnen schwächer, Banken still, Bergwerke ziemlich belebt. Industrien ruhiger als in den letzte» Taacn. Von österreichischen Prioritäten waren Kaschau-Odcrbergcr Silber bevor zugt. Privatdiskont 2'/» Proz. gr « » tr» rr ,. m„ !Q. Srpibr. Srkdit W'/,. Staat»,»» 186",. La«, »arte» —. Sailzlcr —. E,»»tcr 7«.»«. «proc. Uunar. Boldrrnle —. rrsconl» A>8,ra. 80cr Ruffk» —. Mecklcnpurger —. Still. Sir», W. Srpttr. «r«»it 278,30. Staatltabn —. Lombarden —. »attzk,-. «Ibrlli»! Nn«. «oid lOÜ.LL. Matt. »,r>». W. Septbr. «chlu». «rutr 82.62. «nlribk «IO.I». Atallener,00.68. «taattbab» 168'/«. Sambarpr» 230,00, Vrlarttitr» —. Spanicr 63,00. »a«»ttr 387,00. Ottomane, >83,00. Neue »»leih« —. Fest. »an»«». W. Septbr., »arm. U N»r l» Mi«, «onsal« IOI'/„. >873«, «nffe» 98-/». Italiener SS>/,. Lambarpcn 8'/,. »ou». rbrken 13»/,,. -Iproc.' innbirte ««erikauer 130»,. litt«. Unaar. «olbrente 81'/,. Orlierr. «,l». ««», ». «rrub. ilansal« 101'/,. »o»»ter 7«. «rur «ooptcr 07'/.. Garant, »gppter S8>/.. Ottamanbank S»,„. «»,,-««>» 79'/-. Spanier 83'/,. — 8,im- «me,! Rutil. — Vetter: SchS«. » re »«« ». 38. S«»«»r., N«q». «llretreibemark»!. «pirttu» pr. ,00 Liter 100 Uc»e. »r. «eptbr.-Octbr. 37.00, »r. R-vbr -vec. 37,00. ,r. AprN-Mai 38H0. Ramrn »r. »k»1..0««»»kr iA.o«. »r. Nme -Dec. i30,00. pr. «prtl-Mai NZ3.L0. Mt»» l»r, »r. 8ep«»r..Oc,ober 13,00, »r. Oribr -Nanbr. «1.00. Zink u«s»,I„. — «rttrr: «eränbrrliq. «1«11 in. 28. Sept-, «a«m. I U»r. iMtreibemarit!. «eize» unnerluber«. I«, 1S3-M. »r. «eptbr.OOct. ,88.00. pr. «pril Mai ,01.00. Raaarn beb»»«,»,. »R, »8-M. »r. »r»ttrn»rr.Oel,der 131.00. »r. «pril-Mai >39,00. ««« Säle huschte, hier einem duftig zarten Spitzcngewebe. dort deni glänzenden Leinen vertrauliche Botschaften an die a»mu- thige Knospe des sächsischen Königsstammes zuflüstcrte, war nur einer nnserwähltcn Anzahl von Persviien der Eintritt vergönnt. Das Kömgl. Oberhosmarschallcmit verabfolgte, wie schon bekannt, zu diesem Zwecke Karten. Die glücklichen Besitzer derselben traten zu erst in einen blandckorirlcn Saal. Was das Herz und der Sinn einer liebevollen Mutter wünscht, wenn es gilt, die bräutliche Tochter zu schmücken und mit Allem zu versehen, was zum prakti schen wie angenehmen Gebrauche ertordcrlich ist, das hat unsere allvcrchrte Königin iür ihre fürstliche Nichte zu finden gewußt: die hohe Frau hat noch mehr gethan, sie hak das ganze Cachjenland zu Tank verpflichtet, indem sie dem patriotischen Gefühle und deni Prinzipc, die sächsische Industrie, den sächsischen Fleiß anzuerkenncii und zu fördern, treu blieb und mit den Lieferungen sächsiiche Jalm kanten, Magazine und Anstalten betraute. Manch' kleiner Ge schüstsniaim wurde durch die königliche Huld bedacht und zu weile rem Streben crmuthigt. Wenn die kiinitige Frau Erzherzogin in weiter Ferne weilt, wird sie doch täglich bei dcm Anblick dieses oder jenes Gegenstandes an die traute sächsische Heimath erinnert werden. — In dem mit blauem Tuch ansgeichlagene» ersten Saale fallt zuvörderst die reiche Anzahl von Leibwäsche auf, die bis zu :-f Dutzend an§ dcm seinstcn Leinen Baust und Leinen vermittelst Handnälierci nngeserrigt, mit echten Spitzen und Stickereien garnirt, den Roben, Kleider» und Hüten gegenüber ausgcstclll ist. Inmitten dieser ebenso eleganten als soliden Meisterstücke des guten Ge schmacks fleht der Toilettentisch Ihrer Kgl. Hoheit: er gleicht mit seinen blauen Atlaswolke». Decken und tausenderlei Kleinigkeiten einem Märchen, in dem Bluniciigeisler und Wohlgcrnche um silberne Schalen und Krhstallgläser schweben und den Spiegel beneiden, der in wenig Tagen das lieblichste Bild der Jniigsräullchkeit und fran sichen Würde iimiatiiiien darf. Diese Welt für sich — so kann man wohl den Toilettentisch einer fürstlichen Braut nenne» — ging aus den Händen der Frau Busch in Leipzig hervor, welche sich, dcm Vernehmen nach, früher besonders durch die Gründung der Hand arbeitsschulc in Schwarzenberg verdient machte. Im zweiten Saale liegen, ebcnsalls mit blauem Fonds unterbreitet, Bettwäsche und Taichentnchcr. erstgenannte ist durchaus von der klarsten Leinwand, von echten breiten Spitzen und Stickereien hergestellt, während die Taschentücher oit zart wie ein Hauch, köstliche Muster geklöppelter Arbeit answciscn. Hierauf folgten in splendider Auswahl die Tisch wäsche mit sehr hübschen a jonr gestickten Bordüren und breiten Fransen und sonstige Wäschcartikel, unter denen sich ganz besonders feine Spitzciirvcke ariszeichneii. Die Pelze, Pelzmäntel, Fächer. Schinne sind in einer bcsvndcren Gruppe arrcnrgirt. Die Krone des Ganzen, das Brautkleid, ist noch nicht vollendet und dürfte erst kurz vor der Vermählung sichtbar sei». — Geliefert haben inDrcsde» zu der Ansflattnng die Firmen Joi. Mcher (Au pctit Bazar), Prölß scn. scl. Söhne, Radlofsu. Böitchcl, Host.Tbiel, E.W. Starke, A. Poppe, A. foire de Hoflic- , Nachf.), Hoflieferant C. G. Klette, Frl. Schnitze, ferner der Hilfsvercin und daS Asyl für Taiibstnmine durch ihre geschickten Arbeiterinnen. Auswärtige Firmen bcihciiigtc» sich an der Lieferung: Friedrich und Liircke, »nd Sleckner in Leipzig, die Klöppelschulen in Schnec- bcrg und Schwarzenberg. Köster und tthlmann und Wittwc Sommer in Plauen i. V„ und I. H. Bockmann im Erzgebirge. — Am 1. Okivber sind 30 Jahre verflossen, daß in Sachsen sämmtliche am U. August 1855 sankti onirtei, Gesetze diebstählc und die Strasprozeßordniiiig für das gciainmtc Königreich mit alleiniger Ausnahme der SchönbUigiichcn Rcceßherrichaiten in Kraft traten. Heute sind sic alle durch die Neichscieie setzt. Die gerichtliche Einthristmg deS Königreichs Sa sen erfolgte zprz-iisil »NWSLML'K'. )prz§iisn
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