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Dresdner Nachrichten : 04.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190211043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021104
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-04
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1902
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ttrmeuo U»d Guk itav guptrsl! von einem rt». von lch wur»< u den eben mit alt wie l ebenlo «vi eine An a geradezu de« >tonkuri Io au einen Bella! dem da« t»nrn Bes Iaht; so Ernst bietunge» da» ramare, dir allerhand arabö . neuen »enden Er. et wurde »mm >»u1 an allen witzigen che Jn- zold Held ndermai lüich k Genre und die MoraS. von trner. jene iibrr einen och verfügen, der nicht nur lleganj arbeitet. Ivndern auch umorist iu gelten Hai Er konnte Programm». Herrn Moritz Heyden, wie mit verschiedenen älteren,Couplet», auf Pro au» »Mid nnL«aa»giä»-Hektar Magttiskitr alten AkchtmIt»kbS>ch« Unter dedtziilden drgkmeud, nachdem orDr. Dam. Lewttg. Nehme herzlichen An- neuem Helm seinen Weg nahm Vor dein Kunstlerhause in der titelten H cheit an der heutigen Frier und treue M llniversitüt Meinen Betuch abstatteu zu kön erzltche» A»r- lch «ehr. nächsten» der nur». Geoig. Bellevueilraße hielt der Zug. Tie Vettrcter der Sliidenienichasl hlcltcn eine Aniprache an ihr« Direktoren Joachim und Werner. L? wie arodie auf den . otg euielte und am !. Autzer dielen » noch Allerlei ustigen Ehemann' Sonntag Abend mit irn Nummern äiedt r» aus -u sehen und zu hören, _.eater« empsehlenswerth erscheinen errina» Akrobatriiasten, an deren drollig, ubiikum sein; HelE Freude ^c erekutiren, die American-E len u dadour Hagedorn, di« alle Wunder elektri deren drolligen Dar- batte, dir Sitter« Mi- und Gesänge mit Berve Dramatic-VocalistS Stan- »Trou. ^ «erre von Willy r Llchtcffekte zur Schau auch in dem November- der mit einer stattlichen ochen und Tagen aus da» in dem neuen Programm sorgt, dessen Wilson, die namentlich für da» Huett au« Verdi'» " stürmisch applaudirt wurden, dir Aufnahme am Sonntagabend die Vorstell- anaesetzte Zeit hinauSdchnte. .ritt: „Die Berichte der Tages- Rcichstr sür Unterhaltung mehr al» freundliche Aust ung weit über d:e für den . . . — Wir erhalten folgend« Zvschrif . Zeitungen über die Brandkatastropbe, von welcher meine Wagenbau-Anstalt heimgesucht wurde, lassen die Annahme berech «>gt erscheinen, das» da» ganze Etablissement vom Feuer zerstört worden ist. Es entspricht die» durchaus nicht den Thaisachcn, zwar sind «ine Gchmredewrrkstatt^ eine Strllmacherwerkstatt und Zwickauerstraße meinem eigenen Grundstück, Zwickauerstraße 42, befinden sich noch genügend Werkstätten, die einen ungestörten Fortgang meines Fabrikationsbetriebe« sichern und welche gleichfalls mit allen iwthrgen maschinellen und technischen Einrichtungen ausgerüstet sind, sowie Dampfkraft besitzen, so daß ich alle:: Ansprüchen ge nügen kann. Ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sic eine ent sprechend« Notiz in Ihrem geschätzten Blatte erscheinen lassen wollte» und bemerke gleichzeitig höflichst, daß meine Firma nicht Kampfkraft l Ich würde !ostz in 2hi vMterke _ ... Herrmann u. Richter, sondern RobcrtLiebscher brütet. Hoch achtungsvoll Robert Liebscher." d — Der Verein Botksivuhl «löffnete vorgesteni mit deni 1Ä. VollSnnterhailungSabend die Reihe seiner dies winierlichen gröberen BortragSabenve in der Turnhalle Alaun »mb« 40. Ten Vortiag hielt der Vereinsbegrünver und Vorsitzende Herr Ged. Rrgie»ungsrath Proi. Dr. Böhmert über dos Tdema: »Die Betdeiligung der Frauen an de» Beinkbuiiyen 'irr Volkswohl". Die tnie>r>iantkn Au» ührungrn landen grob«» Bestall. Der Abend wurde durch Voriräge mehrerer Künstler und Künstlerinnen vettchönt. — Leipzig, I. November. Aus Anlas; des auf morgen festgesetzten ersten Besuchs Sr. Majestät des Königs Georg in Leipzig seit seiner ThroMeste:gung prangt die Stadt in reichem Festschmuck. Die Sradtverordncten hatten für die Aus- Ichmückung der Stroben und Plätze 50000 Mark bewilligt und die Einwohner, besonder« der inneren Stadt, wetteiferten ihrerseits miteinander ----- . ... ----- um eine grr nommen hc statten, während auch die Schaufenster scstttch mit den Büsten des Landesherrn, mit Blumen- und Draperienschmuck versehen waren. La sich Se. Majestät vom Dresdner Bahnhof aus über den Gcorgi-Ring, den Äugustusplatz, durch di« Grinimoische Straße über den Marktplatz nach dem Rathhause und von da durch die , lnze Weg, aus dem der Köniz: wahre Triumphstrabe verwandelt i leider weist sowohl nach der Perron seile zu reichen Guirlan' Ausgangsseite gegenüber kreuzenden Hellebarden t t. Der Dresdner Bahnho . , leite als nach der Ausga Guirlanden- und Fahnenschmuck auf. Auf der c dem Königszimmcr ist vor 2 einander ircuzcnoen ^ruroaroen das große Wettiner Wappen angebracht, slonkitt von Masten mit dem Flüarttadr des Eisenbahnverkehrs Am Harkott-Tenkmal gegenüber dem Dresdner Babnbole ist .wischen ,wei mächtigen Fahnenmasten rin Velarium auSgespannt, denen weite Fläche vaS armalle Bild der die Hand zu; Bearüßuno ousstreckenden Livsia zeigt. Von da an bi» ,ur Ebrenpforie aus dem AugustuSvlatze sind den Georg,-Ring entlang hohe Fahnen stangen ausgestellt, die, mit Tannenreis umwunden, mit einander durch Guirlanden verbunden sind. Am AugustuSvlatze ist bc umderS da« Houvtvostgebäude reich mit Guirlanden geschmückt oberhalb des Hauvtportol« befinden sich zwei sächsische Wavvcn. in der Mitte da« ReickSwaopen und über diesem der Reichsadler aus goldenem, blauumrändertem Grunde. Jrnlcit« der Hauvtvost am Eingänge zum Grimmauchen Steinweae dicht vor dem Flinich 'wen Hause, wo die Feststraße ein «nie bildet, um den Augustus- platz aus der mtitleren Fohrstrage zu durchaueren und in dir Grunmanche Straße einzumünden, sind 4 mächtige mit den Fahnen kes Hause« Wettin gekrönte Masten angebracht, zwilchen denen sich auf blau- und goldtardigein Grunde aus 2 lange» Velarien der Wovpcnlöwe der Stadt Leipzig zeigt, während der Tannenreis lwgeii. der die Fahrstraße dort uber'pannt. da« Rautenkran; Wavoen der Wettiner umschließt. Aus der mittleren Fahrstraß, scS AugustuSpiatzes erhebt sich eine mächtige. 13 Meter hohl Ehrenworte mit einer Vogenössnuna von ungefähr 12 Meiern, der itzlanzvunkt brr ganzen Feirikraße Vor 2 iburmävnlichen Obelisken sino aus Postamenten die gewaltigen GipSsiguren einer Saxonia nüt dem Lmbeerkranz und einer Livsia mit dem Liederkran;, wie ,»r Begrüßung des LandeSberrii. zu iehen. über ,evcr dicier Figuren vranat da« Ltadtwappen. inmitten des gewaltige» Bogens ahe,. von Flaggen umrahmt, das iächsstche Wavpen, während uvischcn den Odel<«ken und dem Bogen die königlichen Initialen zu erblicken sind. Die Grimmatsche Straße. Katharmensttatzr und per Bnihl tragen gleichfalls einen durchaus einheitlichen Charakter und gleichen einem sardenre-chen Laubengangr. Auch der Na sch morst, an dem die Grimmaiiche Snage oorbci'ührt, hat cm Jest- aewond angelegt. Die Ausschmückung der.Häuwr de» Marktplatzes wor ebenso, m,e dir des Gcorgi-Ringes den Hausvesitzern leider uberlasieii, aber glcichtalls ebcnio reich wie geschmackvoll und dem Auge wovltdurnd. die Häuser wellen von unten dis oben Guir- londe an Guulandc. Kranz an Kranz. Fahne an Fabne ans: im reichsten Schmucke vräientitt sich am Marktplätze wllistvemändlich dos altersgraue RarhhauS. Ebeniv reich, wie da« Aeußcrc. ist übrigen« auch da« Innere de« Rarbhauie« geschmückt, sowohl der awke NothhauSlaal. als auch der 14 Meter lange und N.40 Meter breite Vonaal. Auch die Goethe - Straße, die der königliche Wagen zuletzt vorm Einfahren in s Palais zu passiven hat, weist reichen Flaggen«. Lraverir- und Fabnrnschmuck aus und an beiden Seiten ebenso wie der Äeorgi-Rrng Fahnenmasten, mit TannenrciS umwunden. Kurz, das Gepräge der Straßen und Plätze, die der sspnig paisirt, ist ein durchaus festliches. — Das au« Anlaß de« Rcktoratswechsel« im Saale dcS Eta blissements Bonorqnd in Leipzig unter zahlreicher Bethciligung der Professoren und eingeladencr Ehrengäste veranstaltete Fcst- mobl nahm einen überau« anreacnden, oochbcsriediaenden Der- laus. Den Reigen der Trinkspruche eröffnet« der Rektor Herr stich. Rach Pros. Dr. Wach, der in Worten, die von herzlicher Wärme getragen waren, Se. Majestät den König feierte und ihm begeistert von der Festversammlun - - - - ^ ein weihte. Lmltfche» Reich- Der Kais« empfing den Obers» ; D. von Voigts-mhetz und den Graten Bevr-Negendo-ik-Semlow. Bride zur Uedergade der Oiden ihrer vemorvearn Väter, inner den Polizei präsidenten von Rizdorf. v. Gtasenapp. zur Rückgabe der Orden setnr« verstorbenen Schwiegervater», de» Dderprä,idente» v. Goßler; endlich nahm Se. Maiestal die Meldung de« Generalleutnant« r, D. v. Kalkstein entgegen. Abends nahm Ge. Maieiiäl auf Station Wildpark tn Gegenwart des Ministers Budde ernen dort ausgestellten elektrisch deteuchtrten D-Zug in Augenschein und besuchte die FrteornSkirche. wo ebenfalls Proben elektrischer Beleuchtung vorgesühit wurden. Da« Kaiser paar wohnte Sonntag Abend der Trauerst,« für die Gräfin Gortz-Schlitz im Westsanatorium bei. Gestern hörte der Kail« im Neuen Palais den Bortrag des Stellvertreter» des Chefs de« llivilkadinets v. Balcntini, sodang dcu Vonrag des Ministers o. Podb.elSki im Beisein de« Krieg-Ministers und OverlandstallmeisterS Grasen Lehndorss, sowie tue Vorträge des Krieg-minister« und der Professoren Klingenberg und Slaby. Die Kaiserin hat folgendes Schreibe» an den Berliner Magistrat gerichtet: „Dem Magistrat der Stadt Berlin sage Ich Meinen aufrichtigsten Dank sür die Mir zu Meinem Geburtstage dnrgebrachlen Glückwünsche. Mit Tank und Anerkennung gedenke Ich an diesem Tage stet« der treuen Mitarbeit so vieler Bürger, Frauen und Jungfrauen unserer Hauplsiadt an den zahlreichen Werken der Nächstenliebe, welche besonders im letzten Jahrzehnt zum geistigen und leiblichen Wähle der Einwohner Berlins so mannigfachen Segen gebracht haben." Dem Vernehmen nach wird der demnachsuge Besuch KaiserWilhelms beim König von England, dem Wunsche beider Monarchen entsprechend, einen privaten und persönliche» Charakter tragen. Für die Feit des Auscnthalts des Kaisers in Sandringham sind mehrere Minister cingeladen worden. Zum Tode der Gräfin Sophie von Görtz ist zu beuierken, daß bas gräflich Görtz-Schlitz'sche Ehepaar zu den speziellen Freundeskreisen des Kaisers gehörte. Noch aus ihrem Kranken lager empfing die Gräfin vor Kurzem den Besuch deS Kaisers und der Katterin. Der Reichstags- und Landiagsabgcordnete Heinrich Rickeri ist dem Schlagansalle, der ihn vor etwa 14 Tagen betroffen hatte, erlegen: Gesteni früh um -147 Uhr erlöste der Tod den schwer Lei denden. Mit ihm verliert die freisinnige Parieipolitik einen ihrer typischen Vertreter. Heinrich Ritter" widmete sich schon frühzeitig dem journalistischen Berufe, wirkte darin im gemäßigt liberalen Sinne und trat für kurze Zeit in den kommunalen Dienst seiner Vaterstadt Danzig. Im Jahre 1870 begann mii feiner Wahl in das preußische Abgeordnetenhaus seine parlamentarische Laufbahn, die er, nachdem er 1874 auch in den Reichstag gewählt worden war. ununterbrochen bis zu seinem Tode sortsetzte. Er schloß sich zunächst der naiionalliberalen Partei an und erlangte in ihrem Vcr- vande eine gewisse Autorität in süianzvolitischen Frage». Das Jahr 1876 brachte ihm die Wahl zum Landesdirektor der Provinz Preußen, ein Amt, das er zwei Jahre lang verwaltete. Im Jabre 1880 vollzog sich der Austritt der unter dem Namen „Sczeisio- iiisten" bekannt gewordenen Mitglieder der nationalliberalen Partei aus dem Fraktionsoerbonde und unter diesen befand sich ebenfalls Heinrich Rickert. Die Entwickelung drängte diele Elemente folge richtig weiter nach links, und so kam denn 1,88t die Verschmelzung der Sezessionlslcn mit der ehemaligen deutschen Fortschrittspartei unter dem Namen des deutschen Freisinns zu Staude. Indessen auch hier fand Rickert noch nicht die von ihm erstrebte geeignete Statte zur Betbätiaung der oolitischen Führerschaft, an der ihm gelegen war Deshalb ergriff er gern die Gelegenheit, als die schwierigen Verhältnisse innerhalb des neugebackenen deutschen Freisinns im Jahre 1893 zum ossenen Bruche drängten, sich von der freisinnigen Volkspartei des Hern Eugen Richter l und die Leitung der freisinnigen Vereinigung im eigene zu übernehmen. Nun hatte Herr Rickert, wns er wünschte, aber man kann nicht sagen, daß es ihm beschicken gewesen sei, partei politische Lorbeeren zu pflücke». Die politische Satire bemächtigte sich sehr bald der freisinnigen Fraktionsvolitik und gab den Volksparteilern oder der „männliche»" Richtung des Freisinns den Spitznamen der „Waiserstiesler, der „weiblichen" Rickert'schen Richtung dagegen die Bezeichnung der „Wadenstrümpfler". um damit das mehr auf Einflüsse von wel ein Hieraus fand e herzlichen Dank sür die Ehrung aussprachen. 'esteileu im Künstlerhause statt. ^ür das Frauen stuoium an der Universität Heideide, g sind neue Bestimmungen ergangen. Danach werde» Frauen als ordentliche Siudirende zur Immatrikulation unter denselben Be dingungen wie die männlichen Studenten zugclassen. Da keine einschränkende Bemerkung gemach, ist, kann die Zulassung vssen- bar auch bei der juristischen Fakultät erjolge», die sich bisher dc» Frauen gegenüber durchaus ablehnend verhielt. Als soaenanni - .Hörerinnen lassen dagegen die Geologische, philosophische "»ü naturwissenjchafilich-matycmatijchc Faknltäl Damen mit lm>- reichender Vorbildung, doch ohne Rcisezengniß, und die incw. zinifche Fakultät solche Frauen, die an einer deutjchen oder gleich werthigeu ausländischen Universität die medizinische Doktor- vde, Arztprüsung abgelegt habe», mit Genehmigung der einzelne» Docenten zum Besuche der Vorlesungen innerhalb dieser Fak»liaie.i zu. Die Erwerbung des philosophischen und naturlvilsenicha'llicl mathematischen Doktorgrades unterliegt dewelben Bedingungen, wie sie -ie Promotionsordnung vorjchreibt. Es wird jedvch miin allen Umständen ein vorausgehendes Studium au der Umvcrsileu Heidelberg verlangt. Zu der alienmäßigen Darstellung des Rencoiilres zwiilllen der Weimarer Polizei nnd Frl. Dr Augsvurg nimmt letzt Fil. Dr. AngSpiirg selbst das Wort. Sie erklärt: .Den verschiedenen, unzuirest'enden Darstellungen des Vorganges in Weimar, die sich anarbl'ch g»s amtliche Mittheilungen von Seiten der dortigen Behörde» und Beamten stützen wollen, werde ich durch direlte Reklamation an die Poliieivciwaltung in Weimar entgegentleien. Ich werde weder mein Schreiben noch die Antwort der Behörde der Oessentlichkeit vvrrnlbalien. io daß das Publksiim ein llares Bild über de» wahren Sachverbalt gewinnen kann. Denienige» Tlleil der Presse, weicher bisher absichtlich oder leichtfertig in beleidigender Weile über mich gelchr eben Hut, weide ich mit den zuständige» Maßicgcln zur Veinntwottung ziehen." Uebcr das Thema: „Tie Sozialdemokratie als Arbeitgeberin" beginnt Dr. med. Ebelsiig-Bcrlin in d.r „Deutschen Arbeitgeber-Zeitung" eine Ariikelserie, welche schon nacn dem bisher vorliegenden ersten Thei! das Interesse nicht nur der gelammten Aerztewelt. sondern auch aller gebildcren Kreiie ver dient. Dr. Ebcling behandelt die Lage, in welcher sich die dcut scheu Aerzte seit dem Jahre 1883 befinden. Wen» es seit die'cm Jahre mit dem Aerztesiand m geradezu erschreckender Welle bergab gegangen ist, so liegt, meint der Autor, die Schuld vor Allem an den neuen „Arbeitgebern" der Aerzte, an den meist sozialbcuio- krati'ch gesinnten Vorständen der Krankenlassen. Diese Arbeit - geber. von denen man ein ganz besonderes Wohlwollen ibre» Au gestellten gegenüber hätte erwarten sollen, haben sich tust ol,ue Ausnahme als jeder sozialen Einsicht bar und als ausbeuterisch im höchsten Maße oezeigt. Dr. Ebeliiig schildert d'c vielfach de könnt gewordenen Mißsiände und Streitigkeiten und charokleri'irt die gegenwärtige Lage der Acrate unter dem Krankeittasseu-Reg ment mit folgenden lapidaren Worten: „Was hat d':c Sozialdeme kratie als Arbeitgeberin der Aerzte gezeitigt? Eine verbrechen., unzusriedenc Arbeiterschaft, die Aerzic nämlich: einen Arbeitslohn, für den ein Diensimann gedankt hätte lhänsig 17 und 20 Psg. pro Kousultatioiij, und neben geringen, Lohn „ich! immer yule Bebane- lnng: lang daiicrndc Arbeitszeit über den ganzen Tag, auch die Nacht häufig in Anspruch genommen, von Erholungsurlaub keine Spur, eine echt bureaukratische Vermattung und em Schrcibwescn. bei dem der vielbeschäftigte Kassenarzt ein Schrcibergeselle, aber kein , Arzt mehr ist, kurz, den Zustand, den man ,n zünftigen Kreisen mit „Verarzten" bezeichnet. Das war die Einwirkung der neuen „Arbeitgeber" aus die ärztliche Welt, soweit sie von diefen abhängig war. in Bezug aus den Beruf selbst. Nnd die Folge? Ein völliges Mißverstehen des humanen Geistes, der seiner zeit im Sinne dcr Botschaft des alten Kaisers gelegen hatte: aus dem volksbcglückende» Gesetz ist eine wahre Plage geioorden, der Aerztesiand nahm an innerer Befriedigung am Beruf ab, an Arbeit zu: die Pfleglinge der Aerzte. die unter solchen Umständen „verarztet" wurden, lernten die Wohlthaten des neuen Gesekes nicht emschen: kurz, es herrscht allgemeine Unzusriedcnhcit. Ja, dcr Aerztesiand war sogar gezwungen, die scharfgcschlllscne Waffe gewerkschaftlicher Organisation in die Hand zu nebmen." Man sors hiernach aus die weiteren Artikel, in denen der Vcrsosscr seine Behauptungen durch ein reiche« Thalsachenmotcrial zu begründen verspricht, mit Recht gespannt sein fei Inhalt sc wer des Hause« zu fesseln. beschränkte sich so ziemli. . - „ schmn Vereinen, von denen er eine Förderung seiner politischen Bestrebungen erwartete. Das Kurioseste darunter dürfte wohl dcr sogenannte Bauernverein ,Nord-Osi" darstellen, dessen Vor- Euaen Richter selbst einmal spöttisch aa auch nicht dazu bei. die Ausmcrkiamkeit Rickert's praktische, politische Wirksamkeit beschränkte sich so ziemlich auf die Gründung von allerhand ver> ' Mn V Demttation, die ihm die Eingabe überreichte Schreiben: „Seid Ihr nach Berlin gekomm errn ichen ocrbauer" nannte, um damit das sitzend^, änzliche Fiasko dieser „freisinnigen Bauernpründung" anzudeuteu Rickert war in den Grundzügen seines Wesens durch und durch ein Manchestermann mit absoluter Unsäh akeit, den nationalen Kern einer auf den Schutz der produktiven Arbeit gerichteten Be- wegung zu erfassen. Sein „Ideal" war die „Rcgierungssähigkeit" der von ihm vertretenen freisinnigen Richtung, und in der vageu Hoffnung, sich diesem Ziele zu nähern, schwenkte er »it seinen wenigen Getreuen mehrfach zum Standpunkte der Regierung ein. o besonder« in Heeres- und Marinesragen, wodurch er dann alle mal den ganzen Groll feines volkövarteiliche» Antipoden Eugen Richter gegen sich herausbeschwor. Persönlich war der Verewigte durchaus makellos. Wie engherzig doktrinär seine politischen An- schauungen sein mochten, wie wenig er durch die ganze s nüchterne Eigenart seines Wesen« im Stande war, auch nur - . bescheidensten menschlichen Sympathien für sich auszulösen, das Eine wird ihm doch keinesfalls bestritten werden düpcn, daß er mit einer zähen und starren Ucberzeugung an den verwitterten Ideen hing, die er vertrat. Aus Anlaß der Kaisertage hatte auch die Stadt Posen ein zoldenes Buch angelegt. Hier bat sich auch kürzlich der Reichs kanzler eingefchrieben und das Buch mit folgenden Dankes- warten zurückgesandt: „Möchten die schönen Posener Kaisertage, welche den Anlaß zu dieser Auszeichnung gegeben haben, den Ausgangspunkt einer stetig fortschreitenden, gedeihlichen Ent- wickelungder Stadt bilden. Mit der Versicherung, daß cs mir von hohem Werth gewesen ist, die dortigen Verhältnisse persönlich kenne» zu lernen und daß mir dcr Besuch in Posen immer in ongc- nehmster Erinnerung bleiben werde, bin ich de« Magistrats sehr ergebener Graf v Äülow, Reichskanzler." Ter zum Reichskommissar sür die Weltausstellung in St. Louis 1904 ernannte Geh. Obcrregicrungsrath Le Wald ist kein Neuling in Ausstcllungssachen. Er war bereits als Gehilfe des früheren Ausstclluiigskommissars Richter sür die letzte Pariser Weltausstellung thätig. Nachdem Gehcimrath Richter zum Äb- thcilungsdirektor im Rcichsamt des Innern ernannt war, ist Gc- beimrath Lewald in die Stellung eines Rcichskommissars für Ausstellungen cingerückt. Dcr Reichstag hat kürzlich eine Resolution gefaßt, den Reichs kanzler zu ersuchen, eine aus Vertretern der verbündeten Re- , terungcn, au« Gebiete der ....... Im Anschluß an die Worte de» Rektor: sammlung die Absendung eine« HuldigungSteleara: den Wortlaut hatte: „Sr. Majestät dem König Georg, Dresden. Civ. Majestät dem allergnSdigstea Schirmherr« unserer Univrr- Rät bringen die zur Feier de« Amtsantritte« de« Rektor« der- Rmmelten Mitglieder und Freunde der Universität mit dem Ge- nommene« beschloß die Der- „„ ». mm«, da« folgen-. Arndt mit dem tttgliedcrn des Reichstage« und sonstigen aus dein Arbeitslosenvcrficheruna erfahrenen Männern bestehende Kommission zu bilden, welche die Ausgabe hat, die bisher seiten« dcr Äerussvcreine, einzelner Unternehmer und Geuleinden gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit getroffenen Versicherungscinrichtungcn zu prüfen und Vorfchläge über eine zweckmäßige Ausgestaltung dieses Zweiges dcr Versicherung zu machen. Nachdem im Reichstage bereits der Staatssekretär des Innern Gras Posadowsky sich zustimmciid geäußert hatte, hat nun auch der BundeSrath beschlossen, dcr Prüfung der Frage dcr Arbeitslosenversicherung von Reichswegen näher zu treten. Zu aer Frage der Dauer der Legislaturperiode äußert sich nun auch der Staatsrechtslehre!: Professor Loband in dcr „Dtfch. - --- —— r»-- löbniß iicher Segenswünsche dar. Go« j Der Rektor der Universität der allgemeinen Wahlen beginne. Ja .Hamburg wurde in der Versammlung de« sozialdemokrati schen Wahlvereln« Bebel al« Kandidat für die nächste Reichs- tag-wohl ausgestellt. Die Ttndirendrn der Berliner Hochschule» brachte» ihre» > Direktoren Werner und Joachim einen Fackelzug. welcher, am richtete er folgendes - ... .. men, so redet Deutsch. Versteht Ihr dag nicht, so müßt Ihr es erlernen. Wir haben keine Veranlassung, Euretwegen hier polnisch zu lernen." Eine Beschwerde der abgcwiescnen Po'cn beim Fürstbischof Kopp blieb unbeantwortet. Für die Psarrei St. Matthias Hot der Bischof von Münster das PräscntationSrccht. Die Geistlichen an dieser Kirche sind durchweg Westfalen. Mindestens einer derselben >'l übrigens der polnischen eprachc kundig und hört in ihr die Beichte ab. Oesterreich. In Wien wurde in der Hofburg unter dem Vorsitz des Kaisers ein Kronrath abgchalten. der zwei Stunde, dauerte. Darin ist beschlossen worden, die Wehrvorlage zurückzuziehcn und dem Parlament eine neue Wehrvorlage zu unterbreiten, durch die für das nächste Jahr das RckrutenkvN' tingent um 20000 Manu erhöht wird. Frankreich. Bei Besprechung der Wabl Tvuuicr' S zun Vorsitzenden der Budactkomniission heben mehrere Blätter hkivor. daß der sosialdemotrati'che Führer James diele Wahl b-känivi: habe, weil er, wie er auch in drr .Petiir Rbpublique" eiklärtc. Doumer für eine» verkappten Nationalisten halte, dcr aus den Stur; des geaenwärtigen KabinetS hinarbctte und bezüglich dcc auswärtigen Politik aggressive Pläne verfolge. „Radical" betört demgegenüber, daß Doumer l. Z vom Lyoner Kongreß der Rad: kale» fast einstimniia in die Partei mitgenommen woiden sei uns bisher keine feindselige.Haltung dem Kabinet gegenüber gezeigt babe. Von Nationalist sicher Seite wild bcbmwtet. Iaures habe Doumer deswegen so scharf bekämvst. weil die sozialistische Partei wobl wisse, daß sie nur unter deni gegenwärtige» Kabinet einen w entscheidenden Einfluß ausiibcn tonne und daß dies unler einem Ministcilum dcr republikanischen Konzenlralion, wie es Domner eigentlich ansticbe, ein Ende haben werde. Nach dcr Besprechung dcr Vertreter der ausslandigcn B c > g - ar beiter und dcr Vertreter dcr Bergwerk-gesellschaften in Lille hatten elftere eine Besprechung m't de» Vertretern des sogenannten „gelben" Syndikats, welche von dcr früheren Besprechung aus geschlossen gewesen waren. Die „Gelben" ld- h- die staats- erkaltenden Arbeiters erklärten, sie hätte» an den Minister für öffentliche Arbeiten tc'cgraphirt und eine Prüfung ihrer "Ansprüche durcki Schiedsrichter gefordert. Die Vertreter dcr BergweckS- gcsellschastcn schlossen sich d'cscr Forderung an Wie verlautet, wird die außerparlamentarische AI koh ol KomMission mcbierc ihrer Mitglieder beauftragen, sich »ach Rußland und der Schweiz zu begebe», um das daselbst cingcsiihttc Älkolwlmonvvol zu studuen. Spanien. Nachdem schon seit längerer Zeit die spanische Kömossamilie ein Icbhastcs Interesse stir die Bekämpfung des MäbcheiibandclS bekundet bat, tritt auch die spanische Regier ung dieser schwerwiegenden Angelegenheit mit aller Energie näher: o hat sic die Verhandlungen des vor Kurzem zur Erörterung dicier Frage in Frankreich stallgchabte» internatwnalcn Kongresses genaucstcus verfolgt und neuerdings an ihre Vertreter im Ausland, cm Dekret nachstehenden Inhalts n»t dem Hinwcije gerichtet, der Sache vollste Ausmerlsoinkeit zu widmen: „Nachdem laut Komg- lichcm Erlas; vom II. Juli d. I. ein Königliches Patronat zu» Ittilerdrnckuilg des Mädchenhandels unter dem Vorsitze Ihrer Königlichen Hoheit dcr Infantin Doüa Jsabella konstituirt wurde, ist cs zur Durchführung seiner Ausgabe erforderlich, daß die aus wärtigen Vertreter und die Konsuln von Spanien schleunigst von allen zu ihrer Kenntniß gelangenden Nachrichten über Verträge, Transporte, Ein- und Auöschtssungc», Ankünfte und Abfahrten von weiblichen Personen Bericht erstatten, welche durch Händler geholt werden, die sich mit diesem Geschäfte befassen, sei cs, daß diese Frauenspersonen aus Spanien kommen oder dorthin bestimmt sind, welches auch immer ihre Nationalität sein möge." England Ehambcrlaiu wird nach einer amtlichen Mit kbeiluiig »der Suez sich nach dem Kap begeben und in Duibar lande». Eine Reite nach Rlwdesia ist nicht aevlant. Dem Vernehmen nach ist Picrpont Morgan, entgegen einer anderslautenden Blätlcrmeldung, nicht an den Verband. Dresdner Nachrichten. Sir. ."lOk!. Seite 3. Dienstag. 4. November
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