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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130605027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913060502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913060502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-05
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
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Zresdner Nachrichten Rr.irr tzv setzen. Wahre Gottesfurcht. Königstreue und Vater- ilarrdsiiebc seien die Gaben, die dem Kaiser dargcboten wurden. Sic seien die Grundlage für da» Gelöbnis un verbrüchlicher Treue und restloser Hingabe, die er namens aller Beivohuer des preußischen Anteils de» alten Herzag- tum» Heldern dem Kaiser zu Füße» lege. Hieraus er- widerte der Kaiser mit einer Ansprache, tn der er u. a. folgendes aussührte: Die wechselvolle Geschichte Gelder»» weiß von traurigen Schicksalen des Landes, von seiudliche» Be- driictungeu und Kriegslisten in reicher Hülle M erzählen und läßt die von uuzusriedencu Seele» so gern zitierte ..gute alte .seit" i» recht trübem dichte erscheine». Auch dir schwinge» des preusrischen Adlers, dessen Königskrvne rnrt Sem Hinznlritl Heldern» zum brandenbnrgisch- preusrische» Staate eng oerniüpst ist. rvaren im ersten Hahr- vundcrt nicht immer krustig genug, das sernab von dem Kern des Landes, dem Live der Stärke. gelegene Gebiet gegen mächtige Heinde zu schützen und zu decke». Leit der Befreiung des Vaterlandes vv» der Hremdlierrschast. deren b u n d e r t s ä h r i g r s «Zedenten i» diesem Hahre das Herz des deutschen Volkes ,»rt nativiraler Vegeislernng und berechtigte»! Stolz erfüllt. begann auch Helder» unter den Legnungcn de» Friedens die Früchte des Gerverbe- sleißeS und der Kunstscrtigkcit seiner Bewohner zu ernten. Die bculige Blüte des schonen Van des ist aber, wie soeben rühmend »ernvrgehoben, zu einem wesentlichen Teile ans die liebevolle Fii »sorge seiner Landesfürüe» zurück zusüiircn, die der zähen Bvltskrast n»d schassenssreudioen Arbeitsamkeit der Lohne des Nrederrheins Weg und Biel gewiesen Naben. Die Dankbarkeit hierfür konnte bei der heutigen Hribelseier nicht schöner und pietätvoller zum Ausdruck kommen, als durch ein Denkmal für de n e r- h a b c n e ir Herrscher, dem es beschieden war, der un heilvoller, Zerrissenheit der deutschen Stämme ein Ende z» machen und ein festgefügtes einiges Band zu schassen. Möge das Denkmal als ehernes Wahrzeichen der Zugehörigkeit Helderus zu Preußen zugleich das Band der Treue und Liebe versinnbildlichen, das Fürst und Bolk, Kaiser »nd klleich nnansloslich »liieinander verbindet. Mit dichen Wüniche» empfehle Hcb das Denkmal der besonderen Qb Hut der Ltadt. Die Hülle falle! Aach diesen Worten -es Kaisers siel die Hülle des Denkmals. Die Rriseplänc des Prinzcupaarcs lernst August. Berlin «Priv. Tel.i P r i n z E r n st A u g n st von (kumbcriand und seine Hemalilin werden üiren Ausernhalt im Hagdichloft A n b a ch in Oberöncrreich bis zum Id. ,tnrii «usdehneu. Dann gebt das Paar einige Tage z» 'Besuch nach H m u n d e ». Aach einem kurzen Anscnthalte in München folgen der Prinz und die Prinzessin einer Einladung der Kaiserin nach Berlin. Bon einer Ileber- nedliing i» de» t^arnisoriorl des Herzogs Ernst August ver lautet vorläufig noch nichts. Die »ngarisctrc Kabinrttskrisis. Budapest. Hn Errvariniig etwaiger Unruhen in folge des Rückirittes des KavinetlS Lnkaes sind nniinssciide B vrsi ch t S m a ft r e g e l n getrvsferi ivvrden^ Die heutige Litznng des A bgevrd <> e t e n b a >, s c s rvnrde durch die Opposition arg gestört. Dc>- P r ä ' i d c » k berief die Par- lamenisivache in de» LiVungSiaal. rvv der Kvinmandaiit der Wache die Abgebrdlieicn 8, e b e l »nd Hedc r va r» init dem vlanken Label zu Boden schlug. Die Liiurmung gegen die dreijährige Dienstzeit. Paris. Aach einer Meldung ans Le da» wurde gegen einen Hilfslehrer der dortigen Aealschnte eine D i s z i p l j n a r » ir t e r s u ch u » g ei»gelei,et. rveil er die Lchüler veranlasit hatte, eine Petition gegen die drei jährige Dienstzeit zu unterzeichne». Die Ansstandsbemegung der Anamitc». Paris. Wie aus H a i p o n g gemeldet ivird. hat der verhaftete Anamit 8k g i c n . der Urheber des Dvnamit- onschlages. gestanden, dass er die Absicht gehabt habe, den Heneralgvnverneiir zu ermv>-den! zu diesem .jiveckc habe er von einem Ebinesen Bombe» gekauft. — H» Dinli- va n I n wurde ein Mandarin von einem Berschwörer durch einen Flintenschuß gelötet Der Mörder ist entflohen. Einer „Hanns" Meldung zufolge werden die Anamilen, die sich nach Ser Provinz Laos begeben, streng überwacht, weil sie im Verdachte stehen. Lprcrigstosfc siamesischer Her kunit cinichmuggeln zu wollen. Berlin. Die a»S drei Personen bestehende Familie dcs Bauarbeiters Kohls ist nach dem Hcnusse von Leber unter Bergistungscrichcirningen erkrankt. Zwei Personen sind in Lebensgefahr. Kopenhagen De: dänische Fllcgcroijizcr Obcrlciit- uaru z. L. Hock stürzte gestern nachmikiag. al« er die Sce- testung Prövcstcnen iimfliegen ivollte. ab und siel ins Wastcr. Er wurde gerctkcl, hat aber mehrere Verletzun gen erlitten. —* Königsbesuch Wie da» „Hohensteiner Tageblatt" meldet, wird Le. Majestät der König voraussichtlich im Lause des August das Kvhienrevier irr Hohenstern-Ernü- thal besuchen. Wenn auch noch keine bestimmten Fest- setzungen getroffen sind, so darf doch als wahrscheinlich an genommen werden, daß Le. Majestät sich mittelst Bah» oder Automobil nach Ltadt Hohcnstrin-Ernstthal begeben und von hier au» zunächst mit der elektrischen Ueberland- bahn »ach Hers dort fahren wird. Tort sollen ein oder mehrere Werke besichtigt werde», woraus die Fahrt mittelst Automobil »ach Luga». Oel » nitz und H o h » - do rf fortgesetzt wird, wo gleichfalls der König industrielle Etablissement» und Kohlenwelkc besuchen wird, Schlieft, lich wird sich Le. Majestät nach Waldenburg begeben n»d dem Fürsten von Lchönbnrg einen Besuch abstattFn. —* Le. Königl. Hoheit Prinz Hohann Georg be- suchte am Mittwoch mittag die Kunstausstellung Emil Richter, Prager Strafte, und besichtigte die Blumenflücle und Hnneiibildrr mit großem Interesse. - * Der König hat der, Lanügcrichtsrat Dr. Ernst Hugo Apel in Leipzig vorn l. Huli an znin LandgerichtSdirektor beim Landgericht Leipzig er»a»rtt. sowie genehmigt, das, vorn I. Oktober an der Landgerichtsdirektor Heorg Rudolf Köhler in Leipzig an das Landgericht Dresden, der Eberarntsrichter Dr. Friedrich Wtllielm Lianen Hagen in Oelsnitz an das Airttsgericht Hroftenhain und der AnilSgerimtsrat Dr, Hnsiav Friedrich Härtel i» Ehren sriedersdorf unter Berteiluing des Titels und Ranges eines Obei-amtSrichlers an das AirttSgertcht OelSnitz ocr- setzt werde». - § Odcrmusikrncister a D Schrocder 's. Hn Wehle» a. d. E. in seiner Billa aus der Rolenstrasre ist gestern nach mittag Herr Ober-mustt meiste» L. Lchrocder, der lang jährige Leiter der Kapclle de» Grenadier-Regiments 8tr. ittl, der seit dem l. August lültt im stiniieslande lebt, verschieden. Die llebersührinig der Leiche nach Dresden erfolgte heute i» den zeitigen AachnttttagSstnirden. Der Bersiorl'enr. der als Miislkdingeiit de» neuen Albertthcale's in 8lnssicht ge nvmmen mar, hatte seine Lansbalin am l. April >874 bei der Kapelle de» l. Thüringischen Hnsantcrie-Regimertts Ar. NI in r'lltt'na als Musiker begonnen, bet welcher» Regi ment er bis >878 verblieb. Nachdem er von diesem Zeit- punkte ab bei einem gr-öftere» Zivilmnsikchor Engagement gesunde» hatte, ühernahm er am l. Oktober 1888 bei der Kapelle des 4. Badischen Hnsartterie Regimen!» Ar. 112 dir Lkelle dcs Konzertmeisters und Ehorsüvrers. von wo er zürn Musikmeister- des Banrischcn 2. Häger Bataillons i» Aschasfenburzi ernannl wirrüc. Leit dem Fahre l88g stand Schrocdcr an der Spitze der Kapelle unserer Kaiser-Grena- dierc. Der verdienstvolle Dirigent, der übrigens weit über Mü Kompositionen gcichassen Hai. Sic in der ganzen deutschen Armee verbreitei sind, beging am I. April lllkök das ^.''jährige Militäi-dienstjubilärrm nnd am 1. April lüttst das A-jälirige Hribilänm als Musikmeister. Als her- vvrragcndstt-s Wrrk hat Lckroeder im Halire lstl'st eine Dpe- rettc: ..Die E»rsühr»ng durch die Luft" geschrieben. —* Der Blume,rtag erbrachre in W elfter Hirsch rund Wsttt Marl. Da» Ergebnis der Büchsensaininlniig t» L v s ch rv i v ergab rund Astitt Pkark. Hn Blascwi tz be lief sich das Ergebnis ans sttttt7 Pkark. - * Die Artillerie-Regimenter der Dresdner lKarnison Ar. 1L »nd S8 sind heute »ach dem Trnbpenübnngsplave K ö » i g s b r ü ct nrarschiert, nin dort Lchieftübungc» ab- znhalten. Die Rückkehr »ach Dresden erfolgt am -'l. H»ni. —* Kaiserseicr >888 — Id. H»ni lsttik. Der Hanot- a n S s ch » ft hielt gestern abend 8'-r Uhr in den „Drei Raben" unter Borkiv deS Herrn Ltadtrat Dr. Hops eine zahlreich besuchte, mehrstündige Sitzung ah. 'Aach Erledigung mehrerer Eingänge wurde über die Finanz- frage von dem B o r s i v c n d e n und Herrn Ltadtvcrvrd- lieren Pk erbitz berichte!. Pitt Freuden vegriiftte man die Mitteilung, daft die städtischen Kollegien lttttst Pkark zrir Kaiscrseier bewilligt »nd daft freiwillige Spenden ans der Bürgerschaft bis jetzt st-Mi Mark ergeben haben. Es jolgten die Berichte der LokatanSschüssc durch die Herren Rechts anwalt Leb man ir. RcchtSamvalt Dr. Kaiser, Dr. med. B a u v m a n n . H rntsch - Eorta. die erkenne» lassen, daft ilerftig gearbeitet worden ist und die Feiern im L i n ck e s ch e » Bad, in der A n s st e l l n n g. irr der H roßen W i r ts ch a s t und in der „E onstanti a" irr Evita einen gediegenen Berlanf uersprcche». llcvcr die Festspielsrage machte Herr Redakteur Georg Hrrgnng bc achtensivcrtc Mitteilungen. Hn den genannten vier Etablisscmerils kommen die Festspiele der Herren Redakteur Heorg Hrrgang und Lchrrststeller- F. A. Heiftlcr irr den Nachmittags- bezw. Abendstunden zur Anssührring. Die Regie wird Herr Direktor Witt vom Rcsidenzthealcr übernehmen. Eingehend berichtete Herr Kaufmann Bester über die kirchlichen Feiern und teilte die Namen der Führer der Züge in die 24 Kirchen mit und gab die daran beteiligte» Bereinc bekannt. Aach der endgültigen Festsetzung der Programme wurde die anregende Litzung. die die Kaiicrfcier wieder mächtig gefördert hat, mit Tankeswortcn von dem Vorsitzenden geschlossen. —* Dienstjubiläuw. Am 1. Hrmi vollendeten sich 40 Jahre, daft der Burcarrvorstand Bernhard Keil im Hariptmesdeamic der Königl. Pvlizeidtrektion tätig ist. Aus diesem Arttah hatten sich die Beamten der Abteilung .1 am Sonnabend im „Hirsch" zu einem Kommers vereinigt, der einen äuftcrst harmonischen Verlauf nahm. Einer cin- dr-rrckSvollcn Ansprache de» Kollegen Lorenz, an die sich die Uebcrreichung eines sinnigen Geschenkes schloß, folgten Hnsirumcntal- und Gcsangsvortrage unter Leitung deS Kollegen Weirnrich. Die überaus rege Teilnahme der Be amten legte beredtes Zeugnis davon ab, daß sich der Jubi lar allicitiger Wertschätzung erfreut. -» .>» d«r «rschästssllhruug de« Laudes.erd»»»«« des Hausabunde» hat sich ein Wechsel vollzogen, indem der bisherige Heneralsekretär Herr Dr. A. Grindel auf seinen Wunsch sein Amt »tedcrgeiegt hat. Mit der provi« sorischen Wetterführung der Arbeiten de» Landesver bandes wurde der Geschäftsführer der Ortsgruppe Leip zig. Herr E. Berg, betraut. ^ —* Die graften Ferien der höheren Schulen in Dresden beginne», wie die der Volksschule», in diesem Hahr« aus-- »ab m S messe schon am Sonnabend, den 12. Juli, da der letzte Lchitttag. der 14. Juli, auf einen Montag fällt und nach der gesetzliche» Bestimmung t» die neue Woche nicht ein einziger Schultag fallen soll. Sie enden am Sonntag, de» >7. August, während die Bolkd» schulen bereits am Freitag vorher, den IS. August mit dem Unterrichte wieder beginnen. Zu einer Uednngosahrt ist heute morgen gegen st Uhr das Lttstschisf „Z. 10" irr Gotha aiisgrstiegen. Oie Fahrt sollte sich bis »ach der Leipziger Gegend er strecke». Kurz nach 8 Uhr überflog das Luftschiff die Ltadt Apolda, erschien »»> 8'F lllir über Raumburg. nnternalini eine Lchleisensaln t über der Stadt und ver» schwand in der Richtung »ach Gotha. * Hm Olympia-Tondild-Theatcr wohnten heute vormittag Prinz Friedrich Ehrtstian und Prinz Ernst Heinrich etner Lvndervorstellring bei. Zur Bor-, sühinng gctangten die Königsparade, der Btrinicnkorso in Seidnitz und die Vermähinngsseierlichleiten in Berlin. - * Gewitterschäden. Mehrere Gewitter von außer ordentlicher Heftigkeit und Dauer suchten auch gestern wieder die F r c i b e r g c r Gegend Herrn. Hn der sechsten Stunde setzte ein Hagelwetter ein, das Schlotzen von der Größe von Tanbcneicrn brnchte. Durch Blitzschläge wurden verschtedene Gebäude getroffen, besonder» anch die elektrische» Ltrornleitungen der Ltadt Frriberg. Auch in Garten und Feldern hat da» Unwetter beträchtliche Ver heerungen angerichtet. Ans der Frnuensteiner Straße wurde» die Schloßen teilweise z» großen Hansen zrr- >ail>ine»gel>ieben. Hu die anliegenden Häuser drang das Wasser ei». Aus der Gegend non Grpft-Tchirma, Loßnitz und Zug werde» besonders große Schäden an den Ge- trerdcscldcrn gemeldet. Auch in Brand-ErbiSdorf ist, das Hagelwetter verheerend ausgetreten, wo Hunderte von Fensterscheibe» ze,schlagen wurde». Stellenweise führten die nngehcirren Wassernraft'c» in der Umgegend zu Urber- ichwcinmungen. Hn H a l S b r U ct e traf ein Blitzschlag da» Wohnbau« deS Maurer« Rökrger, der tm Erdgeschoß mit Fr an »nd Tochter sich befand. Ter Vater und die Tvchrer wurden betäubt, die Mutter getötet. Ein kalter Llrahl traf den Gasthof Pechschmclze in Halsbrücke, wo der Blitzableiter und die Fernsprechlcitung beschäd-gt wurde». Auch in R v te >r s u r t h schlug der Blitz mehr mals in die elektrische Leitung, sowie in eine Scheune. In Zug ivrirde die elektrische Lichtleitung zerstört und von der Scheune der Fr vlilichschen Wirtschaft der Holzgiebel los gerissen nnd sortgeschleridcr-t. Erst nach st ständiger Dauer statte da« Unwetter ansgetobt. —Ein schweres Gewitter, das Dienstag abend über das gi.nze 'Vogtland niederging und mit Hagclschlag verbunden war. hat dort ebcusall» große» Schaden auf Feldern und Wiese» angerichtet. De« 'Blitz hat vielfach gezündet. H» Elte »grün wurde ein Bauerngut vollständig etngcäschcrt. Anch aus anderen Orten werden Brände gemeldet. Bei Aaila wurde ein Autt'invbil vom Ltirrme ersaßt und irr den Stratzengraben geschleudert. — Bei einem gestern nachmittag in der Lvbairer- Gegend »iedergegangenen Gewitter sind drei Scheune» tn Löbau. G r v ft d e h s a »nd Eiscnrode- sowie eine 'Wirtschaft in B i sch d v r s durch Blitzschlag cinc geäschert worden. * Gefälschte Reiseschecks. H» Hotels, RcstaurantL, nnd Bars verschiedener Ltädtc Deutschlands ist in letzter Zeit ein Betrüger unter dem Namen Thos. H. Batesl ausgetreten. Er machte eine hohe Zeche und gab dafür! einen Scheck über 4tttt Dollar, lautend auf The Amcricarr. Earradiaii Expreß Evmpa»», zahlbar in Berlin durch die Deutsche Bank. Eine America» Earradian Exprcft-Eom- pan» gibt es natürlich nicht, wohl aber eine American Ex^ preft-Eviiipan», die aber mit dieser Lache nichts zu tun hat. Ter Schwindler, der von verschiedenen Polizeibehörden gesucht wird, ist im BctrctungSsalle scstzuhalten und dem nächsten Polizeibeamterr zu übergeben. —* Schlecht belohnter Samaritcrdicnst. Aus dem Neu- üädtcr Markte glitt gestern abend in der 7. Stunde eine irr den vierziger Hahrcn stehende Frau aus Altfranken beim A u s s p r i n g c ri aus einen Straßenbahnwagen aus. Lie wurde ein Stück geschleift und so erheblich am Kopfe verletzt, daß sie zunächst nach der Verbandstation auf dem Katscr-Wilhelm-Platze nnd später nach der Wohnung einer Verwandte» gebracht werden mußte. Einem Frucht eis h ä n d l e r . der sich an dem Transporte der Verletzten »ach der Verbandstatton beteiligte, wurde während diesen Zeit von einem unbekannten Langsinger die Tages kasse ans seinem Karren gestohlen. —* Ein »»bekannter männlicher Leichnam wurde oo« einigen Tagen an der Uebtgaucr Fähre ans der Elbe ge°- landct. Hn dem Toten wurde der 24 Hahre alte Gärtner gehilfe Franz Lpanel aus Tedicc in Böhmen, zuletzt in Laribegast beschäftigt gewesen, ermittelt. —* Ltraftcnunsälle. Einen r c ch t s s c i t i g c n Lch l Es se l b c i n b r n ch zog sich am Sonnabend ein radsahrender Gärtncrgchilsc an der Ecke der Dohnaer und Retcker Stratze dadurch zu, daft er durch eigenes Verschulden mit einem Kraftfahrzeuge ziisammcnstiek nnd dabei zu Boden stürzte. — Ans der Tharandter Strafte versuchte gestern nachmittag ei» fünfjähriger Knabe kurz vor einem stabtwärts fahren- Seitliches und Sächsisches. Dre soen. 4. Hirni. —* Se. Majestät der K ö n i g begab sich heute früh im Automobil nach Großenhain, wohnte der Vciich- rigung dcs Hnsaren-Reginienls „König Albert" Ar. 18 bei und kehrte mittags nach Wachwitz zurück. Umgebung des Lprce'chlvnes verändert. Gefallen ist vor allen Dingen an der Westseite die Reihe kleiner häßlicher Häuser, die »ran seltsam genug ..Lchlvftireihett" nannte. An ihrer Sielte erhebt sich das großartige Denkmal. das Wilhelm ll. seinen» Nvchverehrterr kaiserlichen Großvater setzen ließ, das in iciiier Gesamtheit zu »»ruhig wirkt, aber in seinen viele» Einzelheiten aiiftervroerttlichc Schönheiten birgt, die dein Schöpfer. Reinhvld Vegas, zu dauerndem Ruhme gereichen werden. Das ganze Monument nrtt der präch tigen Säulenhalle ist iedcnsalls von eindringlicher Wir kung und bildet s»r Einheimische und Fremde eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Dasselbe gilt von dem großen zllcptunbrnnne» am Schloftplatz, das erste Ge- M'enk der Stadt an de» inngen Kaiser. Während der Re gierung Wilhelms !I. ist die Zahl der 'Berliner uirchc», so weit wir nachrcchnen tonnen, um etwa anderthalb Dutzend vermehrt worden, darunter einige sehr schöne Bainvcrke, wie die Kaiser-Wilhelm Gcdächtniskirchr. dir Krenzkirchc und die Hnvalidenkirche. Die zahlreichen Türme haben das Berliner Stadtbild außerordentlich verändert, zum Teil entschieden vorteilhaft, und die« ist ein persönliches Ver dienst des Kaisers. Ter neue Dom beim Schloß, der min der gelungen ist. allzu überladen und dekorativ wirkt, ist nach den von Kaiser Friedrich gewählten Entwürfen genau auSgekührt worden. Dagegen war cs Kaiser Wilhelm« eigenster Gedanke, das Marstallacbäildc am Schloftplatz mit der monumentalen Fassade, den gewaltige» Landstein- gruppen und den springenden Wassern der Architektur des Schlosses anziipassen. Ter Schloftplatz hat dadurch, sowie durch dre Anlage von Terrassen und Schmuckplätzen un gemein gewönne». Aber die alten, freilich unschönen Häuser, die dem stolzen Schluß qegenübcrliegcn. stehen noch immer, trotzdem sie dem Kaller ein Dorn lm Auge stnd und vielleicht m»I dazu betgetragen haben, ibw den längeren Aufenthalt ,m Berliner Schloß zu verleiden. Sie bttden auch die Quelle kangiährrger Konflikte mtt den städtischen Behörden. Wiederholt statte der Kaiser ihnen rroHegeke-t. -rese^Häuservtereck anzutauierr und dort das zweite Berliner Rathaus zu erbauen. Aber sic stell ten sich taub. Bereits im Hahrc 18!tt, als der Kaiser zuerst diese Andeutung machte, wurde der etwa >18i,tt Quadratmeter umfassende Bangr-und allein ank über lt Millionen Mark veranschlagt, die Besitzer der Hünscr verlangten sogar 18 Millionen. Der Wert hat sich inzwischen »och beträchtlich erhöht, und so mußte der Plan ausgegebe» werden, dieses H,.uservrertel aus Mitteln der Stadt und reicher Privatleute anzukauseir und dem Kaiser als Hrrhiläumsgabc zur freien Bebauung »ach seinen Wünsche» darzribriiigen. Dafür hat bekanntlich die Stadt Berlin beschlossen, da« Museums- und ttnivcrsitätSvicrtel in gl-vtzartigstcm Maftstabe auszubaue». Auch hier sind bereits starke Spuren der Rcgierungszcit des jetzigen .Kaisers vorhanden, in erster Linie das Kaiser-Friedrich- Museum mit dem Reiterstandbild des »erstorbenen Kaisers und dann -er im Entstehen begriffene Museumskomvlex. der vor allem zur Ausnahme der pcrgamvnischen Funde vcstimirtt ist. Erwähnt sei »och da» neue, mehr rnaisig als künstlerisch wirkende Gebäude der Königl. Bibliothek Unter den Linde», wo wenigstens die vollendete Anord nung der inneren Räume mit dem wenig gelungene» Aeuhcren anssöhntc. Zu den wissenschastlichen Taten des Kaisers gehört cs, daß er die Berufung des berühmten Theologen Harnack zum Leiter dieser völlig reorganisier ten Büchersammlung durchsetzte, die schon jetzt zu den ersten ihrer Art gehört und sich unter dem neuen General direktor wohl immer großartiger entwickeln wird. Vielleicht am meisten zeigt sich der persönliche Einfluß de» Kaisers in der völligen Umgestaltung des Tiergartens während seiner Regierung. Dieser herrliche Park, der sick fast „»mittelbar an die Linden anschlteßt, der hinter dem Brandenburger Tor beginnt und sich biS an das alte Elrar- lottenburg erstreckt, galt unter Wilhelm i. alS ein Blümletn Rührmichnichtan Ohne seiner Erlaubnis durfte kein Baum gelallt, kein Strauch beseitigt, keine Berändörung »orgc- nommen werden und diese Erlaubnis wurde nur in den seltensten Fällen erteilt. Die Folge davon war, daft der rittllarten recht rückständig wurde, daft eS.ihm an Lntt und Licht zu mangeln begann und daß der Aufenthalt darin, namentlich a» heißen und trockenen Svmmrrtage», nichts weniger als angenehm war. Wilhelm l>-, der die englischen Parks kannte und liebte, lieft tm alte» Bauinbestand di« Axt walten. Ganze Baittirgrrippen wurden gefüllt, dicht« Sträucher nuSgcrvdct, neue Wege durchgelegt, überall elek trische Beleuchtung angebracht und schöne Schmuckplätzc an gelegt. Anfangs schrien die guten Berliner Zetermvrdio^ allmählich aber sahen sie ein. daft der Tiergarten sich außerordentlich zu seinem Vorteil verändert hatte, und seinem Beruf, eine wirkliche Lunge der Millionenstadt zu sein, weit besser entsprechen kvnnte, als vordem. Hat hier das kaiserliche Vorgehen schließlich ungeteilten Beifall ge funden. so war dies bei dem reichen, ja überreichen Lkulp- Iirrenschmuck des Tiergarten« nicht allgemein der Fall. Bor allem die Liegesallee. Hu Wort und Bild ist sic di« Zielscheibe mehr oder minder gelungener Witzwortc ge worden. Alles als tresscnd zugegeben, wird man doch nicht bestreite» können, daß diese Marmvrgalcrie namentlich »ritten im sommerlichen Grün einen ganz eigenartige» Eindruck hervorbr-ingl. Und dann zuletzt, nicht zu geringst — last uat Isast —. das ureigenste Werk des Kaisers, die Döberitzer Heer straße. diese unvergleichlich großartige Anlage, die die Berliner Katserschloft-Avenue Unter den Linden mit Ihr» geraden Fortführung durch die Charlottenburger Chaussee und die imposante Charlottenburger RiSmarckstratze tn beinahe gerader Linie bis zu dem vielgenannten Truppen übungsplatz Döberitz svrt'ctzt Also, wenn man so will, eine Art moderner Militärstraße nach Art der Straften tm Stil des römischen HmperiumS. Und dennoch von Gruyd aus modern, eine der idealsten Automobilst»atzen der Welt in ihrer Lchnurgcradheit und majestätischen Breite, mit ihrem spiegelblanken Asphalt und ihren allmählich ent stehenden monumentalen Wohngebäuden zur Seite! In etner Brette von etwa 40 Metern zieht sie sich über Char lottenburg und Wcstcnd hinaus längs der Waldltrabe lli- an einen Arm der Havel, die sie auf einer langen Brücke überschreitet, erreicht dann die malerliche Insel .Ptchett«
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