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Dieses Matt wird de» Lesen, von Dresden »» U»ged»mg a» Lag« vorher bereits als 2lbend-Ansgabe zu gestellt, während es di« Post. Abonnent» am Morgen m «aer Gesamtausgabe erhalten. verugzgeMr: ra«on, »und uuia» und »«»c»1, «» ^ ir «t»»M kLM'iLM'LAtL nt »U ««Idrndnidf», .ßinäilaae. t, den Lecrr» vo« Dr^dm «» Um- -tu«« »« Lose v»rdcr »mffsickwi »«»»>»»«,ade» «ckaltg, die ^,«w»rli«enV»ti»»er inll der ^I»rae»->»t«abe «utamme» p>. Ä»rat»-»»««ad» «Iieüt. «»wdriick aLer Arnkel mit Oriainai Maiciiunacn nur wu »r«raol»ru»k dleive« uiiveUauale Manu- »>au auibrwLvrt. «»cheichren »,»»«» vawtaEflMlle Mmtensn.«/« HeszvLnSel L8SV Druck rmd Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Knrelgen-cE »mmdm, d«» «ackmiiKwt « Geikrin«» u»r « »,« uw Grunds, «w. » StI pa-iilieiiu-Lncktk» uddittonteiLen auf . Seil» « Pia : die aus Lernet» « Hl«.: 2>v»ui,e ,-ieü« d«, st ttaaae«n> 7b Ls» ton I M An «tum»»», und Zetert»»»» : I iovl» SO Pta.. aus Privatst, LwalNa« Zeile al» k,n«etand! von Dresdner Nutuaaseber» l M, Po» oueivdillaeii >.»o M. tsaonlM. NLllinchteu «nindreile « Psa, — Die Breite de: dnierat« sind im Morae»- und Abntvlatte dieielden »»> wärNac Austtäge nur »e«en Bor. au»be«adluu,. — Beleibltiter sollen lo Pkemiiae. ffernspeech«: Ne. U mW »00» Sp62ia1!1Lb: Vsrnioksln und LokLrlsn von SoLIittsoduIion aller Lüsterne - V»v»«InvN OWtt L S, II«t8vI»ün«)v. —.. >i Rr. SSV. küikitl: Neueste Drnkitberlchte. Hosnachrtchten. Äablbeweaung, Gelbe Suppe, Neiichtsverhandlilnaen. Französischer Kulturkampf. llleedrr und Kapitäne. De. Georg Dchweinsurtb. An Bismarcks Grab. — 3, IU«ttzvI»ün« Lonlltag» 30. Dezember >WV. Neueste Drahtmtldnnftcn rom 29. Dezember. Eifeubahuunfälle. Lübeck. Mrlv.-Tel.) Der Personenznq Lübeck—Trave münde stieß hinter dem hiesigen Bahnhöfe mit einem Rangier- zuge i«iammen und entgleiste. Die Lokomotive des Personen. zugeS und einige Güterwagen wurden die Böschung htnabgeschlen- vert. Der Führer des PersoneiizugeS wurde am Kopfe verletzt. Paris. Au>s dem Bahnhotse Maromme stießen Over Güter^iige zusammen. Ein Sckiafsncr wurde geiölet und «in tBahnbedieustcler schwer verletzt. Unwettcrnarbrichten. Hamburg. Durch die wegen dcs schweren Eis ganges i» der Elbinttndung enolgtc Einziehung des für die Navigation sehr bedeutungsvollen OsterriffieuerichiffeS wird der Seeschifssoerkehr zur Nachtzeit so erschwert, dag der Verkehr fetzt dort nachts fast still liegt. Bei unitckliger Luft ist es voll kommen unmöglich, nachts dort sicher zu passieren. Von gestern abend bis heute vormittag ist kein Schiff von See nach Him burg gekommen. Köln. lPUv.-Trl.s Jur gesamten Sicgerlandbezirke Huben Schneeverwehungen g>otze VerkchiSstörnngen hcraar- aerufen. Bei der Station Voimwald entgleiste ein Persoiienzua. Menschenleben sind glücklicherweise nicht gefähidrt. Der Schnell zug Siegen—Köln mußte gestern vormittag bei Niedrrichetten längere Zeit auf freier Strecke liegen bleiben, bis eine Hilfs maschine requiriert war. «Barcelona. Bei Manresa wurde ein Haus durch «inen Felssturz zertrümmert. Hierbei wurden drei Personen ge tötet und drei lebensgefährlich verletzt. London iPriv.-Tel.) Das ungewöhnlich kalte Wetter dauert in England an. Gestern wurden aus vielen Teilen des Landes Todesfälle durch Erfrieren gemeldet Die Züge blieben überall, auch aus de» Vorortlinien vri London, im L>ch»ee stecke» In vielen Fällen mußten die Passagiere durch Arbeiter aus dem Schnee gegraben werben. Marokko. Paris. Der Sveziat-korresvondent dcS „Matin" meldet auS Hanger, daß die Absetzung Raisnlis allgemeine Be friedigung und Beruhigung hervorgeru-sen habe, In dortigen drplomatiichen Kreisen glaube man. daß. wenn der Maghzen auch weiterhin die bisherige Energie zeige, Raisuli bald um Pardon bitten werde. Gibraltar. Die russischen Kriegsschiffe .„Maremlisch", ,/Slawa" und „Bogalgr" sind aus Cadiz vier erngelrössen. Cs heißt, daß sie. bevor sie nach dem fernen Osten gehen. Tanger besuchen. Köln. tPnv.-Tel.) Zu der Srcgrner Meldung, wonach rin Gendarmerie-Wachtmeister einen Kroaten erschoß, wird noch berichtet, daß der Wachtmeister einen Zusammenstoß mit l8 Kroaten hätte, die in einer Wirtschaft bi« gesamte Einrichtung demolierten und auf die Wirtsseute mit Messern und sonstigen Waffen eindrangen. Die Volizeibeamlen winden tätlich ange griffen. Als der Wachtmeister gleichfalls hart bedrängt wurde, schoß er den HaupträdelMhrer nieder. Mehrere Kroaten wurden verhaftet. » Polen. Gehern abend wurde die Kiesige Stadtver ordnetenversammlung durch Verleiung einer könig» l i ch e i, K o b i N e t t s orde c aufgelöst. Di« Neuwahlen sirden demnächst statt. Posen. T:e Auflösung der Siadtverordneten-Ver- stimmlung erfolgte wegen der durch die Eingemeindung der Vororte nvtrvendig geworbenen Neuwahlen. Fulda. Domkapitular Joseph Schmitt- Fulda ist »um Bischof von -Fulda gewählt worden. Chambäry fD«P. Savoies. DoS gesamte Personal des Hospizes vom Kleinen St. Bernhard, sowie ein Postbote wurden wegen Schmuggels entlasten. De gericht liche Untersuchung ist eingeleitet. Petersburg. Das ReichSratsmivglied iGeneral Grodekow ist zum Generalgowoerneur von Tuvkcstan und zum Kommandierenden der Truppen des turkestanischen Militär- bczirks ernannt worden. «Newyork. Aus Grund eines Be'chlusseS der Anklage- iurt> ist gegen George W. Pcr-lins. früheren Vizepräsidenten der Newyork Llfe<lnsurance-Comvony und Mitglied der Firma I. G. Morgan n. Co . sowie gegen Charles -S. Fair 6, i! d. Ä:emalioen Schatzamissekretär und Vorstandsmitglied der Nawyork Life-Äniurance-Conipany Auslage wegen Urkunden- sältchnno vrittcu Grades erhoben worden. Die Anklage gründet sich aus die sogenannte Pruislan-Bond-'Transaciion vom Jahre lstOO. die durch die lctzisährine Untersuchung der Verhältnisse des Versicherungswesens au-igedecki worden ist. Del dieser Transaktion machte die Newyork Li-e-Fniurance-Compaiiv, wie angegeben wird, falsche Angabe bezüglich des Scheinverkauis von Aktien, der vorgenomme» wurde, um den Bestimmungen des preußischen Gesetzes zu genügen, daß keine Versicherungs- gesell'chast Mticn, sondern nur Bonds besitzen dürtse. Dem Änüa-aebeschlusse ist die Feststellung beigesügt, die Anrlageiury iei überzeugt, daß die Angeklagten von dem Wunsche beein flußt waren, den Policeiichabern zu nützen, dos; sie ferner selbst von dem Vorgänge keinen persönlichen Nutzen hatten oder haben konnten und daß die Beweisaufnahme schlagend daraeton habe, daß ein großer vekuuiärer Nutzen den Policeinhabern aus jenen Transaktionen erwüchse. Oerlllches uns Sächsisches. Dresden. 29 Dezember. —* Wie bereits initgeteilt, besuchte gestern Se. Majestät der König mit seinen drei Söhnen, dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg and der Prinzessin Mathilde den Fichtelberg. Der könialiaie Canderzug traf vurmittegö 10 Uhr 42 Min. atff dem Bahnhöfe Annaoerg ein. Eine offizielle -Be grüßung fand, wie das dortige Wochenblatt mitteilt. nickt statt. Nur der Kommandeur de2 König!. DeziLkslommandss, Herr Oberstleutnant Serre, war aus dem -Bahnhof erschienen und er- stattete dem König Meldung. 'Der Monarch, welcher auf die Plattform seines Wagens trat, reichte Herrn Oberstleutnant Serie die Hand und unterhielt sich mit ihm^ wobei er seiner lebhaften Dösriedigung über das prächtige -LvorNvetter Aus druck gab. Nach einer Minute -Auscnthalt setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Gegen l2 Uhr mittags traf der Sonderzug aus dem Bahn hole Oberwiesenthal ein. Hier meldete sich Herr Bürgermeister Piltz zur Führung. Sein jüngstes Tochterchen überreichte dem Landesherrn ein Bukett und sprach ein Be- arüßungsgedicht. Der König dankte sichtlich erfreut. Nach der Begrüßung begaben sich die hohen Hcrr-chaüen zu Fuß nach dem Fichtelbcrg. Auf dem Woge dorthin hatten 8M -Schulkinder mit 'Lchnee-chuhen Ausstellung genommen und produzierten sich vor den Hoden Touristen. Dann wurde der Ausstieg lortge'etzt. Auf dem Gipfel deS -Berges überreichte die älteste Tochter des Herrn Bürgermeisters Piltz mehrere wunderyübsche -Kragen, Er zeugnisse der Oberwiesenthaler Spitzenklövpelei mit poetischer Widmung. Hierauf nahmen die hohen Herrschaften das Mittags mahl ein. Dne Abfahrt vom -Berge erfolgte mittelst Horner- schütten. Die Fahrt bereitete besonders den ,ungen Prinzen große Freude. Nach Ankunst in Oberwieseirtbol besichtigten die hohen Herrschaften die Krivvrnausstcllung in „Stadt Karlsbad". Sie sprachen sich sämtlich sehr lobend über das Gesehene aus. Hierauf wurde die R-iich'abrt nach Dresden angetreteu. —* Sa. Majestät der König begab sich heute früh mit mehreren mit Einladungen beehrten Herren zur Jagd aus Pillnitz-Hostenvitzer Revier. Das IaM'rühstüa fand mittags im Schlosse zu. Pillnitz statt. Heute abend speist der König beim Minister des Königlichen Hauses, Staatsminifter von Metzsch-Meichenbach. —* Dem Soldaten Lauermonn im 104. Infanterie- Regiment wurde die Befugnis erteilt, die ihm am 20. Sep tember verliehen« bronzene Lebensrettungsmedaille am weißen Bande zu tragen und dem Leutnant v. M i n ck w i tz rm Grenodier-Regiment Nr. 101 di« Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes 2- Klasse des norwegischen Oichens des heiligen Olaf erteilt. —' sierfonalveründernngen t« d«» Lem«e. 44 Fekr. v. Finck, Ob«ltt,u. tin 1». Igg -Bat., von drm am lt. d. M. vnstlgt«» -Kommando zur Dinisilrisumg bei der GefaudilLaft in Brrli« enthoben i — -Z4 P'tzowt, Unteiarzi beim Schüren-Reg., «um Afffienzarit befördert; — Suuer, Unter,ahlmsir., «um Zahlmftr. beim 2. Äot. IZ8. Jns.-Neg. unterm ».Jan. IS07 ernannt: — Fautb, Oberzohlmstr. des S. Bat. Schschen.Rcg., «ms seinen Antrag unterm l. Avril >807 mit Pens, in den Naiieftand versetzt. —* Der Aüdcnilche Verband, Ort spruppe Dresden. erläßt folgenden Autru-f: ^Die Rc»chstagtwahlen stehen vor ver Tür. Tue Ursache der Reichstagsauflösung ist für uns Alldeutiche eine stolze Genugtuung. Endlich beginnt die Rcichsrcgierung. Bahnen zu -wandeln, die ihr untere Wünche schon seit Jahre« gcwie en hatten. Run heißt cs aber auch „Alle Mann auf Deck!" „Alles an die Gewehre!" Treten wir als starke Gefolgschaft für die Forderungen einer erstarkten Regierung ein! Es hat sich in Dresden ein Nationaler Ausschuß gebildet, de» bis jetzt außer dem Alldeutschen Verband der Flortenverein. Evange lische Bund. Ostinovken^Verein. Deutschnationale HandlnngS- gehllseuverband. Evangelische -Arbeitewerein. Rcichsverband gegen die Sozialdemokratie und einige andere Verbände, sowie eine Amahl bekannter Einzelpersonen sich angeschlosten Haben- Seine Aufgabe ist der gemeinsame Kamps gegen die tazioldeau»- krotiichen Bestrebungen und die Unterstützung aller bürgerlichen Kandidaten im bevorstehenden Wahlkampfe, soweit sie sei»« Hilfe im Kampfe gegen die sozialdemokratischen Kandidaten. Redner und Flugblätter anrusc» und gebrauchen. Zum Helfe» bedarf es großer Mittel. Wer von unseren Mitglieder» »ns latkräsiN unterstützen will, sende umgehend einen Beitrag an Dr. Hopt, Stric-ener Platz 15. parterre. —* Im Wahlkreise Dresden-Neustadt hat die Frei sinnige Vereinigung den Rcasgymnasialvberlehrer Dr. Barge aus Leipzig als ireisinuigen Kandidaten kür d>>« Reichstaastvahl ausgestellt, während die Freisinnige Vviksportei erklärt bat, diesen Kandidaten unterstützen zu wollen. Iw 5. Wahlkreise, DreSden-Altstadt, sieht man von einer freisinnige» Kandidatur ob. —* In Nossen fand am Donnerstag abend mH Ver anlassung der Mittelstands-Vereinigung im Königreiche Sachse» eine Bestnechnng dortiger führender Mittesstandskrcife üb-er die Reichstagswalfl statt. All- Anwesenden gaben der Anschau ung Ausdruck, daß man zu Herrn Bürgermeister Rüder in Roßwein, der als Kandidat im 10. R e i ch s t aas Wahl kreise mit in Frage kommt, daß Vertrauen hege, daß er die gewerblichen Interessen des gart bedrängten Mittelstandes kräftig vertreten werde. Die Tätigkeit des Herrn Rüder als Landtagsabgeordneter bürge dem Mittelstände dafür, daß er auS voller Ueberzeugring den Forderungen deS Mittelstandes zii-stimmt. Dre Versammlung sprach sich schließlich dahin aus, den mittelständischen Berusö chichten im 10. Wahlkreise dia Kandidatur Rüder zur tatkräftigen Unterstützung zu empfehlen- —* In einer vorgestern in Bautzen abgehaltenen LoM> Versammlung wurde Lagerhalter H-öpp n c r-Dresden als Kan didat de: sozialdemokratische» Partei im 3. Reichs- tagssvahlkreise Mautzen^DischofSwerdaHamenz) ausgestellt. Die bürgerlichen Parreieu -liabcn Len bisherigen Abgeordneten Heinrich Grase iRes.s in GsichosÄverda wieder ausgestellt. Bei der Wahl im Jahre 1005 kam es zwischen Grase und Häppner zur Stichwahl, wobei erfterer 15 473 und letzterer 11 333 Summen erhielt. —* Die Gelbe Supp«. deiS althergebrachte IrchreSichluh» essen der beiden städtischen Kollegien, fand gestern abend int Snnft nnd Wissenschaft. s* Wochen »Spielplan der Königs. Hof- tbeater. Opernhaus. Sonntag: „Die Afrikan-riu . (7. Montag: „Die Fledermaus". l6.l Dienstag: ,Oberon". >7. Mittwoch: „Moloch". <7.1 DonncrStaa: „Undine". C/,H. Freitag: -Der Barbier von Sevilla"; „Rokoko". lr.->8.1 Sonn abend: „Margarcts>e". s7.> Sonntag >6. Jan.s: „Tristan und Isolde", lk.l — Schauspielhaus. Sonntag: Nachmittags HÄ Uhr: »Dornröschen": abends 'chS Uhr: Für die Montagk- Monnenten des 31. Dezember: .Ein idealer Gatte". Montag: Außer Abonnement: „Dornröschen". s4.s Dienstag: Nach Gotte". Sonnabend: „Der Widcrwenstigen Zähmung". l'-f>8.> Sonntag 16. Ian.I: Nachmittags V-3 Uhr: Dorn röschen": abends f/,8 Uhr: .Ein idealer Gatte". !* Dr. Georg Schweinsurth 70 Jahre. Heut« feiert der Forschungsrcisende Georg Schwcinfurlh seinen siebzigsten Ge- durtslaa. Seitdem Schwcinfurth rm Jahre 1868 leine bahn- brechende Entdeckungsreise im oberen Nilgebiet ankrat, hat er sich unentwegt der Kunde dieses Kontinents gewidmet. Und auch heute noch bringt er die Wintermonate regelmäßig ans Forschungsreisen im Orient zu. Wie die Wiege v. Bergmanns hat auch die von Schtveinsurth in Livland gestanden. Am 29. Dezember 1836 zu Riga, wohin sein Vater aus Wiesloch bei Heidelberg übergcsiedelt war. geboren, studierte er 1857 bis 1862 in -Heidelberg, München and Berlin und unternahm Reisen durch Rußland, Oesterreich und die Insel Sardinien. In diese Zeit seines Berliner Aufenthaltes fällt auck» ein Bei- trag zur genaueren Forschung der märkischen Flora. Im Jahre 7862 hatte er mehrere botanische Strciszüge durch das noch »»entweihte Strausberacr Gebiet und des Hluluenthals unter, »ommen und in einer literarischen Arbeit den für wissenschaft lichen Raturgenuh empfänglichen Berliner auf dies herrliche Stückchen Erde hingewiesen. In den Jahren 1864—66 trat Schwelnfurth eine Forschungsreise zum Studium der Flora des NilgebleteS an und bereiste als erster Europäer die Kubischen Küstengebirae am Roten Meer. Zwei Jahre verbrachte er dann in Berlin mit der Bearbeitung seiner Rcfteergebniffe. 1868 trat Schweinfurth im Aufträge der Sönig- 'stldemie der Wissenschaften uni unterstützt durch dre auf die Dauer von fünf Jahren disponiblen Fonds der, Humboldt-Stiftung eine zweite Reise an, deren Ziel die Er- ^ sorschuna der westlich des oberen Nils gelegenen Länder und! der nach dem Kongo sich senkenden Wasserscheide war. Diese j naturwissenschaftliche Reis« in das „Herz von Afrika" hat ihn vorzugsweise berühmt gemacht. Durch c-rchweinsurch naben wir zuerst ein wissenschaftlich begründetes, lebensvolles Bild jener slußrcichen Region erhalten. Seine Erlebnisse, die in einem Lieblingswerke der Geographen. „Im Herzen non Afrika" und anderen Schriften niedergelegt sind, haben um so höheren Werk, als sie un8 die Völker jener fernen Gebiete noch vor der Zeit der großen Umwälzungen schildern. Schweiniurtb ist seitdem unablässig mit der Landes-- und Volkskunde Nordostcnrikas be schäftigt geblieben' sein Reisegebict umfaßte außer den Nil- ländcrn auch Abessinien. Teile von Asien und die Inse! Sokotra. An Bismarcks Grab. Bon Mar Bewer. M8 ich vor acht Ierliren in Norwegen Sprachstudien kri-eb. war die größte Kostbarkeit, die ich bei mir trug, ein Brief a»S Friedrichsrub, der Altreichskanzler würde sich freuen, wenn ick ihn auf der Rückfahrt noch einmal besuchen wollte. Als ich heimkehrte, hatte sich der Sarg schon über ihm geichionen^ der ansgebalm iu einem zur Erde gelegenen Zimmer seines schlaffes stand. Tausende von Kränzen verwittcrlen draußen auf dem Parkrasen in der anhcbendcn Küble des Herbstes. Chrpsander. der Treue, führte mich an die Stätten, an denen der Schlafende die letzte Him-meislirst geatmet, »nd dann dem Schlosse gegen über eine kleine Anhöbc hinauf,.... drunten zwischen Waid und Knicks bestellten pffüacnde Bauern ihre Wintersaat, und droben auf der Höhe schaufelten schweigsame Männer das Erd reich aus. wo Bismarck selbst wie «in Saatkorn sollte gesenkt sein in die Furche der Ewigkeit. >.. Vom Gerüst des Mauso leums sah ich voll Ehrfurcht hinab iu den dunklen Grund, der heute seine müdgeftrittenen Glieder umschließt! Jetzt, nach acht Jahren, betrat ich zum ersten Male auch daS stille Haus, da? dem Effbauer dcS Reiches daS letzte, schlichte Dach gewahrt. Wie dem Reich den Frieden, bat Bismarck sich selbst auch die Stätte des eigenen Friedens bereitet. Sein Stock hat klapsend und prüfend den Rasen bestimmt, unter dem .r schlummert, und seine Hand die Grabschrift geschrieben, die er für die Quintessenz seines Staubes hielt. Dort oben übe, dem Bahndämme, wo unter halb-jungem Eichen» und Buchen imlckb noch heute leine Lieblings bank steht, wollt« er schlafen: „Dort kann ich dock wenigstens noch die Eisenbahn rauschen hören!" Und das Rauschen und Sausen am Web- stiihl der Zeit hört er nun drunten, wenn das Erdreich inr stampfenden Bracken der Schnellzüge erzittert, zehn Jahre bald im ruhig anhaltenden Frieden des Reiches. Nur einmal mochte das Herz des greisen Löwen feiner Erdgrust bang, auf- gelauischt -haben, als sich die Hallen seines stillen Howes öffneten c.-rd dumpfe, schwere Schritte, viel schwerer, okS die Tritte verehrender Besucher, sich näherten, der stummen. Träger, herrschte doppelte Skiffe im Schloß und am GnÄ»c van Friedrichsruh. „Zwanzig Jahre nach meinem Tode möchte ich einmal «m- gehen in Deutschland, um zu sehen, wie alles geworden"..., aber cs regt sich nichts mcbr an feiner Gr »st, als unser Herz' „Die Uhr in des Kanzlers Sterbezimmer". sagte mrr der in Ehren im Hanse der Grasen Hovotz avau gewordene Sekretär der Fürstin Herbert, „blieb stenen. als der Altfürst wenige Minuten vor II Uhr nachts feinen letzten Seirszer tat... Fürst Herbert befahl, die Uhr feitdem nicht mehr anzurübren, und io steht sie als ein ewiges Gedenkzcichen für dir Minute des Kanz'erheimganges noch unberührt in seinem Sche-dezunmer." So können die Dinge in der Natur wob! stillsleben, wenn ein Großes siillstcht, aber die stürmisch klopfenden Wünsche vo-r. Millionen Herzen setzen auch nicht für ein«- Sekunde ei» Still gewordenes wieder in Gang.... und so wird auck noch- „zwanzig Jahre" nach Bismarcks Tode alles so schauerlich still m» stumm in seiner Grifft sein wie an dem schweigenden Herbst- taae. da ick sie betrat. Und wer vervien!« wobl trotz diestr lkbensdursligcn Wunsches seines ckgencn Herzens mehr Ricke und Frieden, als der 83jäbrige Streiter, der am Tage kampseo und »ock, wie er selbst gestand, in der Nackt gut baffen kannte, für besten 80iähriqe Hände der Kaiser selbst kein bessere- Geburtstagsgeschenk wußte als ein goldenes Germanenschwerf Schlaff nun. Du guter und getreuer Knecht. Mit Deinem Pnind gewuchert hast Dar recht, tzin echter Deutscher, hast Du über Nacht sechzig Millionen deutsch gemacht! Gekauft« Blnmen oder einen bezahlten Kranz wollte ich nicht zn »einen Fußen nicderlegen. nnd so war es mir lick», daß ich in einem steinen Rrlsleini-chen Laudhäuschen entehrte von wo die Newokrer »ach dem Rheinland» verzog«» nnd