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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100121018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910012101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-01
- Tag 1910-01-21
-
Monat
1910-01
-
Jahr
1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1910
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vrrtlicbe; uns ZäcftKrcbe;. - In der gestrigen S. ösfcnllichen Sitzung der Gtadtver» ordneten verlas znnächsl der Vor siel, er Justiz rat Dr. Stöckel, nachdem er das Kollegium gebeten batte, sich zu erhoben, ein Handschreiben Sr. Majestät des König.ö aus die Neujahrs-Glttckwnnschadresse der städtischen Körper schaften, das svlgenden Wortlaut batte: »Die Mir vvn dem Rate n»d de» Stadtverordneten Meiner Residenz- nnd Hauptstadt and Anlast deS Jahres wechsels in der eingereichtcn Adresse dargebrachten Glück wünsche habe -Ich mit Freuden empsangen und von der dadurch erneut betätigten Treue der Gesinnungen und der Anhänglichkeit an Mich und Mein Haus mit Befrie digung Kenntnis genommen. Ich danke dem Rate und den Stadtverordneten für diese Kundgebung und ver sickere sie. dast Ich asten ihren auf Hebung des Ver kehrs und aus ,Forderung der bürgerlichen Wohlfahrt ge richteten Unternehmungen Mein lebhaftes Interesse ent- gegenbringc. Zu Meiner besonderen Freude nnd Genug- tuttng habe Ich den Ausführungen der Adresse entnehmen können, das, dank dem astenthalben waltenden regen Gc- werbssleiste nnd dem rührigen Borwürtsstrebcn der Bürgerschaft die wirtschastlichen Verhältnisse sich zu lieben beginnen und dast trotz der mancherlei Lasten, welche die steigenden Anforderungen aus allen Gebieten der Berwaltung mit sich bringen, ein all gemeiner Ansschwung des geschäftlichen Lebens iich ver zeichnen lästt. Ich hege die feste Zuversicht, dast es der Umsicht der städtischen Verwaltung auch weiter gelingen wird, die im Interesse einer fortdauernden Forderung und Hebung der Stadt im Gange befindlichen »nd noch weiter zu treffenden Mastnahmen und Beranstaltungen in gedeihlicher Weise und zum Segen der Stadt und deren Einwohner dnrchzuführcn. Wie Ich fortfahreu werde, an dem Gedeihen Meiner Residenz- nnd Haupt stadt nnd an dem Wohle der Bürgerschaft den lebhaftesten Anteil zn nehmen, gebe Ich auch den beiden städtischen Körperschaften gern die Versicherung Meines unveränder ten landesväterlichen Wohlwollens. Dresden, den 7. Januar 1010. Friedrich August." Die Anwesenden hörten daS Schreiben stehend und ohne jede Aensterung an. Tie fünfzehn Mitglieder der sozialdemokratischen Partei hatten vorher den Saal verlassen und erschienen erst bei Verlesuna der Rcgi- strande wieder im Saale. Ein Schreiben des Vereins der Blnmcngeschüftsinhabcr vvn Dresden nnd Umgegend bringt den Wunsch zum Ausdruck, dast die etwa weiter zu errichtenden städtischen VertehrSgebäude. ivie eins am Friedrichs-Ring erbaut ist, zum Zwecke des Vlnmenver tauss vermietet werden. St. V. G r ü tzner ersuchte den Rat um Auskunft, wie es komme, dast die Blumc»I>alle am Bismarck-Denkmal nicht für das Höchstgebot ll-500 Marti, sondern für das Miudestgebot UOOO Mart jährlich) ver pachtet worden sei. Rach seiner Ansicht hätte mau das Höchst gebot annehmeu müsse». lZurus: „Mittelvreisversahreu!" Gruße Heiterkeit.) Der Vorsteher eriucbt um Ent- ichliestung des Rates. Ein Schreiben des Vorstandes des Evangelischen Arbeitervereins zu Dresden, in dem er bittet, den Z c n t ra l - A r b e i t s n a ch ive.i s für die Kreishauvtmannschnst Dresden zum Zwecke des weiteren Ausbaues seiner Vermittlungstätigkeit mit jährlich 10 000 Mark aus der Stadtkasse zu unterstützen, wird an den RechtSanSschust verwiesen. Sodann erhält Vizevorsteher II n rasch das Wort zu folgender Erklärung: In der teilten Lladtvcrorönetensitznnn bat der nationalliberalc Stadtverordnete Herr Gregor zur Wahl des Sozialdemokraten Herrn Krüger gegenüber dem von der rechten Leite des Kollegiums vnrgeschlaneue» Herrn Dornauer mit einer Begründung anige. fordert, die vielfach, auch in der Presse, den Anschein erweckt bat, als konnten Herrn Tornauer nn statthafte Handlungen zni» Bor- wnrs gemacht werden. Die zu den drei Gruppen der Rechten ge hörigen Stadtverordneten sehe» sich daher veranlagt, hier össent- lich zu erklären, dast die — weiteren Kreisen unverständliche - Anspielung des Herrn Gregor sich nur darauf bezogen haben kann, dast durch das Fernbleiben einer Anzahl seiner Mitglieder der Wahlausschuß einmal beschlustunsähin gewesen ist. Herr Dor- nancr ist aber in lener Sitzung anwesend gewesen, hat auch das Fernbleiben von Mitgliedern nicht veranlaßt: ihn trisst eine Schuld an der Beschlnstnnfäftiglcit also durchaus nicht. Tie Grup pen der Rechten bedauern, das; Herr Gregor, statt vsfcn z» sagen, um was es stch gehandelt hat, das Ansehen eines Mitgliedes des Kollegiums gefährdet hat. Sie halte» Herrn Dornauer »ach wie vor für würdig, dem Wahlausschüsse anzngehiiren und vvrziistchc»: iie haben diese Ansicht auch durch ihre Abstimmung am Ui. Januar WM, bei der Herr Dornauer nur mit 2 Stimmen gegenüber dem gemeinschasilicheii Kandidaten der SoztalLcmvIratcn und Rational- liberalen unterlag, zum Ausdruck gebracht. Dresden, den 20. Januar Uilli, G r ü tz n c r. Schu m a n n. U n r a s ch. St.-V- Gregor bedauerte, dast seine Worte in der lehtc» Sitzung Anlaß zu Mißverständnissen gegeben hätten. Ter Bericht der ..Dresdner Nachrichten" habe seine Sätze uichl wörtlich wiedergegeben. Allerdings sei eine solche A»s- iaisung zulässig gewesen. Deshalb aber habe er der Zeitung das Stenogramm seiner Rede geschickt, mit dem Ersuchen um Abdruck, was auch geschehen sei. Er habe Herrn Tornaner nicht persönlich angreifen wollen, sondern nur gegen den Partei mann Dornauer gesprochen. Seine ganze Erklärung wider Herrn Dornauer wäre unnötig ge wesen, wenn der St.-V. ttnrasch nicht so „unvorsichtig" ge wesen wäre, für Herrn Dornauer cinzntreten. Lediglich deshalb habe er, Redner, seine Erklärung abgegeben, weil St.-V. Unrasch behauptet habe, es sei im Wahlausschüsse nichts vorgckommcn. Des Krieges Stürme schwiegen jetzt: also sei auch die Angelegenheit erledigt. lGclächter. Zn- >»sc: „Das glaub' ich!") Er nnd seine Freunde führten die Sache nie versönlich. Dornauer war Parteimann, und zwar Führer der Reformpartei, die auch uns früher bekämvft hat. Tornaner selbst habe ihm vor einigen Wochen gesagt: ..Jetzt gibt's einen Kamps ans's Messer!" Er, Redner, und seine Partei nehmen den Kampf ans. Wenn aber der Kampf vorvei sei, müsse man sich wieder verstehen lernen. Ihm vcrsönlich sei eine versöhnliche Stimmung viel lieber. Man müsse cs machen wie zwei ehrliche Fechter, die sich nach dem Kamps die Hände reichen. Der Vorsteher ersucht, nicht in eine Debatte einzntreten. Politische Auseinandersetzun gen gehörten nicht ins Stadtncrvrdnctenkvllcginm, wenn er auch zngestehcn müsse, dast die von Gregor in seiner eben abgegebenen Erklärung angegriffene rechte Seite des Hau ses Anlaß zur Antwort habe. Doch wurde der Vorschlag des Vorstehers vom Kollegium nicht akzeptiert. St.-V. Kohlma n n wandte sich gegen den St.-V. Gregor. Dessen Erklärung in der letzte» Sitzung habe entschieden den An schein erweckt, dast sie persönlich gegen St.-V. Dornauer gerichtet war. Die Erklärung mnstte nach allsten hin den Eindruck machen, daß dem St.-V. Dornauer unstatthafte, wenn nicht gar unehrenhafte Dinge zum Vorwurf gemach! wurden. Es sei die Pflicht der rechten Parteien gewesen, den Kollegen Dornauer z» schützen. Die heutige Erklä rung der rechten Parteien wäre nicht erfolgt, wenn der Lt.-V. Gregor nicht Persönliches gegen Kollegen Dornauer vorgebracht hätte. Es möge Herrn Gregor vielleicht nicht ge lungen sein, seine Worte so zu fassen, dast sic als nicht persönlich anfgrfastt werden kvnntcn. ES könne doch dem Kollegen Dornauer nicht zum Vorwurf gemacht werden, dast dieser Parteimann sei. St.-V- Gregor gehöre ta auch einer Partei an. Es war jedenfalls n»richtig vom St.-V. Gregor, mit dunkle» Andeutungen den Nus Dornancrs zu gefährden. Lt.-V. Dornauer verzichtete nach diesen Wor te» des St.-B. Kohlmann aufs Wort. Der Vorsteher riet wiederum, die Debatte abznbrechen. Die Mitglieder beü Kollegiums würden sich einmal privatim später über die Sache nussprechen. t-Heiterkeit.) Der Vizevorsteher Dr. Vogel widersprach ihm: er würde zwar verzichten, doch müsse der angegriffene St.-V. Gregor Gelegenheit haben, zu antworten. Der Vorsteher: „ES tut mir leid, dast die Debatte ihren Fortgang nimmt. Sie dient gewiß nicht dem Ansehen des Kollegiums." Vizevorsteher U n r a s ch ver teidigt sich gegen den Vorwurf Gregors, dast er allein schul dig an der Erklärung Gregors wider Dornauer gewesen sei. Znm Beweise dessen verliest Redner seine damals ge sprochenen Worte. Die einzige Schuld, die man Tornaner beimesien könne, sei die, daß er eine Sitzung des Wahlaus schusses nicht eröffnen wollte, und zwar wegen Vcschllistnn- fähts.teit, während die anwesenden Mitglieder die Eröss- nung wünschten. Kollege Dornauer könne nichts für das Nichterscheinen der anderen Mitglieder. St.-V. Tr. Hett- ner mar der Ansicht, dast sich die Debatte aus falschem Ge biet bewege. ES komme nur daraus an, ob die heutige Erklärung der rechten Parteien gerechtfertigt sei oder nicht. Seiner Ansicht nach habe St.-V. Gregor an die persönliche Ehrenhaftigkeit Dornauers keineswegs gerührt. iLebhaftcr Widerspruch. Viele Zuruse: „Doch! Doch!") Ein Mißver ständnis liege vor, veranlaßt durch die Presse. Nachdem aber der St.-V. Gregor auS freien Stücken eine ausklärcnde Mitteilung an eine der verbreitetsten Zeitungen, die „Dresdner Nachrichten", habe gelangen lassen, dast es ihm fern gelegen habe, persönlich zu werden, sei dir Angelegen heit erledigt. Nur die Gruppe der 'Rechten sei schuld, dast parteivoliftsche Differenzen hier entstunden. iLebhnster Widerspruch.) Er, Redner, wünsche, dast die Gegensätze nunmehr schwänden, damit man endlich zu gedeihlicher Arbeit komme. St.-V. Kühn gab unter der gespannten Aufmerksamkeit des Kollegiums als bisheriges einziges sozialdemokratisches Mitglied des Wahlausschusses die Er- anstalten, wurde bewilligt. — Schluß der Sitzung tinz vor Mitternacht. Es folgte eine geheime Sitzung. — Am nächsten Donnerstag wird wegen Kaisers Geburtstag keine Sradlvervidnctensitznng abgehalte». — Der ZenIralarbeitonachweiS für den Bezirk der KreiShauptmannschast Dresden, welcher in dieser neuen Form seit l. Oktober ins Leben getreten ist, arbeitet zur allgemeinen Zusriedenheit. Vorläufig sind seine Räume noch in dem Lola! am Elbgästchen nntergebracht, wo iei» Vorgänger, ans dem er heruvrgegangeii ist, nämlich die Zentralarbeitsnachiveisstelle des Vereins gegen Armeiniot und Bettelei, untergehracht war. Es ist jedoch gelungen, in der Milte der Stadt zweckentsprechende und gntgelegene Rüiimlichleitcii zu finden, in die der Zentralarbeftsnach weis innerhalb der nächsten Monate übersiedeln wird. Er wird dann vvn dem Verein gegen Arwennot und Bettelei endgültig und vollständig abgelöst sein. Ter Zentral arbcitsnachweis bezweckt die Schäftung eines Ausgleiches zwischen Arbeiterüberflust und Artzeilermaiigcl in der Kreishauptmaniischast Dresden durch Vermittlung von An gebot und Nachfrage gelernter und ungelernter Arbeiter für Männer und Frauen. Die Geftvästssühritiig liegt in den Händen eines engeren Vorlandes, dessen Leitung Herr Geh. Regierungsrat Professor Dr. Röhmeri iiiue hat. Ihm stehen als Stellvertreter die Herren Rechts anwalt Dr. Vöhmert und Stadtverordneter Tr. med. Hops zur Seile, während die Kassengeschäfte in den Händen der Herren Fabrikbesitzer Iedicke nnd Stislsgntsbesitzer Winkler liegen. AlS Schriftführer sniigicrcn die Herren Arheitersekretüre Göttfried und Berndl. Mädchen-Fortbildnngsklasscn. Um dem Bedürfnisse der weiblichen schiilentlcnsciieii Jugend nach einer weite ren Ausbildung entgegenznkomme». werden auch im Schul- inhre 10>0 ll die bestehenden 7 Mädchen-Fortbildungs Hassen iveitergefnhrt werden. Der Unterricht in diesen klärung gh, dast der St.-B. Dornauer als Vorsitzender deS Klanen beginnt am 4. April li'lll und umfaßt ivlgeude WahlanSschusseS st c t s völlig unparteiisch und ge- Fächer: Literatur mit Anftatz :!. Haiiswirlschaftslehre 2. recht verfahren sei. iLantes Vravv rcchtts und in der igci„„dhcits- nnd Erziehungslehrc Französisch 2 hez. :l, Mitte.» Er müsse auch bekennen, daß der St.-V. Dornancr Englisch I bez. :!. Bnchinhriiiig .>. Stenographie 2, Knnsi ... >. Turnen 2, Singen I, Wcistnähen 4 und Kochen 4 Stunden wöchentlich. Die Upieeiichtsgange sind ein jährig: doch kann der sremdspiachlictze Unterricht bei ge nügender Beteiligung in einem zweiten Schuljahre fort gesetzt werden. Das Schulgeld betragt für eine Wochen stunde jährlich I Nit., für die Beteiligung am vierstündi gen Kvchiiitterrichte sind nur lli Mi jährlich zu entrichten. Außerdem sind beim Kvchniiterrichte vierteljährlich 5 Mt. niemals seine entscheidende Stimme in die Wagschnle ge morsen habe, um seine, des Redners, Portes um ihr gutes Recht zu bringen. „Wir hätten Herrn Dornauei auch wieder gewählt, wenn die Reckte »ns cnt- gcgengckomnien wäre und nnS zwei Sitze im Wahlausschuß cingeräumt hatte." Bizevorstcher Dr. Vogel stellte die Frage ans Kollegium, wohin es führen solle, ivenn alle Prestäusternngen io große Aufregung verursachten. Es seien »gegen ihn in der letzten Zeit viele und schwere Anwürse^ur Beichasiniig der Kvchmatz rialien voraus zu bezahlen, in der Presse geschlendert worden: die Aeutzcrnngcn in-wofür die znbcreilcteii Svenen den Schülerinnen über solchen Blättern stünden aber für ihn viel zn lies, als lassen wenden. Anfnahmeaebülireii werden nicht erhoben, dasi er sich darüber anircgc. St.-V. Grützner erklärte. Ausnahmcsähig sind konsiimier-e Mädchen aller Stände, dast der Kollege Dornauer sich in jeder Hinsicht nlS Ehren- sowohl frühere Bürger- als auch Vezirlsichülerinnen. Jede mann erwiesen habe. St.-V. Gregor verlas das Steno- Schülerin kann sich die Uiiterrichtsiachei- nach Bedarf wäh- gramm seiner am li>. Januar wider den St.-V. Dornauer len. je nachdem sic sich für ihren späieren Hansfraneiibcrus abgegebenen Erklärung, um darznttin, dast er diesen per sönlich nickt angegriffen babe. AlS er aber nur die ersten Sätze ablicst, die ans das Tatsächliche seines Vorwurfes nicht cingche», erhebt sich so lebhafter Widerspruch im Kollegium, dost der Redner, nachdem ihn auch noch der oder für die wirtschaftliche Selbständigteii vvrbereiten will. Die Leiter der Müdchcii-Fvrtbilöuiiasklaisen sind die Di rektoren der 3. Bürgerschule, Semiiir.rstrnste ll: der 4. Bür gerschule, Tieckstraste ll: der 7. Bürgerschule, Animvn- siraste 17/l!>: der 8. Bürgerschule, Gntzkvmstrastc 30: der Vorsteher ersucht hat, die ganze Erklärung zu verleien.z,,. Bürgerschule, Silbermannstraste 5: der 10. Bürgerschule, glich den Rest seiner Behauptungen verliest. Der Redner Mmrkgrn' Heinrich-Straße 24: der ll Bürgerschule, Wurze- schlost: Nur wer ihm übelwvlle, könne zur Ansicht kommen, ^ " " ... .. . — daß er einen persönlichen Angriff gegen den St.-V. Torn- auer gerichtet habe: dagegen könne er nichts machen. Damit war die Debatte erledigt. — 'Nach Eintritt in die Tages ordnung begründete St.-V. Krüger seinen nnd seiner Gen osten Antrag: „Kollegium wolle den Rat um Auskunft darüber ersuchen, ob er von -den bei der Städtischen Straßenbahn seit dein In- Irafttrclcn der neuen Linienführung und des Zonentarifs licr- vorgetrelciie» Ilcbclstände» unterrichtet ist und was er zur Ab füllung dreier llcbclständc zu tun gedenkt." Ter Redner erhob eine sehr große Anzahl schwerer Vorwürfe gegen die Verwaltung der Straßenbahn und brachte eine Menge von Mistständen znr Sprache. Tt.-V. K ohlman n brachte einen neuen Antrag ein, der folgen den Wortlaut hatte: „Kollegium wolle den Antrag der St.-B. Krüger und Genossen ablehncn, Sen Rat aber ersuchen, dem Kollegium nach dem l. April und spätestens bis zum 15. April I»I0 darüber Aus- lunst zu erteilen, a) welche finanziellen Ergebnisse die Tarif- rcsorm der Straßenbahn bis dahin gehabt ha», bi welche Maß regeln er zur Beseitigung der unleugbar vorhandenen Ilcbcl- siändc im Fahrplan und in der Linienführung, sowie gegen den Mißbrauch der Nrbcttcrlartcii durch Nichiarbciicr getroffen Hai." St.-V Dr. Hettner trat für den Antrag Kohlmann ein. wünschte aber, dast der Rat erst nach dem 1. Oktober Anstnnft erteilen solle. St.-V. Niedenführ und St.-V. G a w e h n brachten ebenfalls einige Wünsche vor. Bürger meister K r c tz s ch in a r trat dem St.-V. Krüger entgegen, der sich großer Uebcrtreibungen ichuidig gemacht habe. Dresden sei die erste Stadt, die für Arbeiter eine sünszig- vrozcntige Fahrpreisermäßigung bei Bcnntznng der Straßenbahn habe cintreten lassen. Stadtrat Köppen, der Dezernent snr das Ltrastenbahnwesen, wies jeden einzel nen Vorwurf des St.-B. Krüger zurück. Das Abhängen von Anhängewageu vor den Endstationen bringe eine jähr liche Ersparnis vv» 180 000 Mark. Der Andrang ans dem Ratbans bei Abholung der Arbeitcrkarten sei künstlich her- oorgernfcn: einzelne Leute hätten sich dabei rüpelhaft be nommen WaS nun das finanzielle Ergebnis anlangc, so könne er sagen, kmst es sich im letzten Vierteljahr um 3,31 Prozent gegenüber dem Vorjahre achvben habe. Die Ver waltung der Straßenbahn werde auch in Zukunft jeden Wunsch in Erwägung ziehen: dem Rat aber solle man bis znr Ausknnstserteilnng Zeit bis znm 1. Oktober d. I lassen, da man erst das Ergebnis mährend des SommcrS abwartcn müsse, von dem man sich einen großen finanziellen Erfolg des neuen TarifeS verspreche. In seinem Schluß wort polemisierte St.-V. Krüger gegen Bürgermeister Kretzschmar und Stadtrat Köppen, dessen angebliche Aeuste- rnng, dast sich die Arbeiter bei der Abholung der Straßen- bahnkartcn rüpelhaft benähmen, »»gebildet sei. Stadtrat Köppen wirs in einer tatsächlichen Berichtigung »ach, dast er gesagt habe, einzelne Arbeiter hätte» sich rüpel haft benommen: den Ausdruck, dast er sich ungebildet be nommen habe, weise er zurück. Der Vorsteher erklärt, dast er den Ausdruck nicht gehört habe: er sei unzulässig. Danach wird der Antrag Krüger gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgr lehnt, der Antrag Kohl mann mit großer Masorität angenommen. — Die Wahl der in die ordentlichen und außeror dentlichen gemischten Ansschüsse abznordnendcn Mitglieder erfolgte nach den Vorschlägen des Wahlaus schusses. Ein MindcrhcitSgutachten der St.-V. Kühn nnd Krüger, in die drei Ausschüsse sc einen Sozialdemokra ten zu wählen, wurde gegen die 15 Stimmen der Sozial demokraten nnd des St.-V. Dr. Hettner abgc lehnt. — Das vom Sanitätsrat Dr. Martini zur Regründnng einer halben Freistelle beim Krankenbanie Friedrichstadt errich tete V crm ä cht» is von 11 000 Mark wurde angcnom . me» — Dir Errichtung von Schrebergärten an der Melanchthonstrastc, die eine RatSvorlage wünschte — der Rat wollte dort Muster-Schrebergärten errichten —, wurde abgelclint. da die Herstellungskosten zn hoch seien und der Platz aus verschiedenen Gründen sich zur Anlegung von Schrebergärten nicht eigne. — Ein Vercchiiniigsgeld vvn 25 000 Mark ans Sparkasieniiberschüssen zur Unterstützung deS Vereins „Kinderhort", znr Errichtung einer Krippe in Pieschen »nd zur Förderung der Kindcrbcwahr- ncr Straße 5. Anmeldungen sind bis 10. Mürz tülO bei diesen Schulen zu bewirten. — Vercinsnachrichtcn. In der Abteilung Dresden dcr D c u t s ch e n K o l v n i a l g c s c l l s ch a s t findet der nächste große Vortrag Sonnabend, den 22. Januar, abends 8 Uhr, im Vereinshause statt. Herr Hanptmann a. D. Fvnck wird »nie,- Zugrundelegung des Themas „15 Jahre bei der Schntztriippe für Oilnfrika" ans seinen reichen Erfahrungen und Erlebnissen berichte». Der Vortrag wird durch zahl reiche Lichtbilder unterstützt. — Der Verband der G ü l e r b e a m t e n im Königreich Sachsen, Zweigvcrein Dresden, hält am 23. Januar, nachmittags 2 Uhr, in den „Drei Raben" eine Versammlung ab. — Ermittlung eines Fahrraddicbcs. Am Dienstag mittag war einem hiesigen Gnmnasiasten vor der Haupt post das Zwcirad gestohlen worden, als er auf einen Augenblick an der Zeitnugsstelle geweilt hatte. Der Dieb wurde aber von der Kriminalpolizei in dem 18jährigen Marktbelfer Bartsch ermittelt nnd festgenommen. Er ge stand ein, eine Reihe weiterer Fal>rraddie>'stäkile verübt zu haben. Die zum Teil wertvollen Räder hatte er an hiesige Händler vertäust und den Erlös leichtsinnia vertan. — LicbeStragödic einer früheren Dresdner Schau spielerin In der Hermannstraste zn Rihdvrs schoß gestern der Miährige Gärtner Joseph Al oll ick ans seine 28jährige Braut, die Schauspielerin Marie Kasten. Die Kugel drang dem Mädchen in die Schläfe, und die Schwerverletzte mußte nach dem städtischen Krantcnhauie gebracht werden. Mvllick war inzwischen nach seiner Woh nung geflüchtet und hatte dort sämtliche GaShähnc ge öffnet, »m sich zu vergiften. Als die Kriminalpolizei in seine Wohnung eindrang, hatte er bereits so viel Gas cin- gcatmet, dast er schleunigst mit Sanerstoss behandelt werden mußte. Die schwerverletzte Schauspielerin war früher an einer Dresdner B ii h n e tätig, mnstte aber wegen eines Leidens ihren Beruf einstweilen aufgeben. Seit zwei Jahren wohnte sie in Berlin, wo sie sich im Juli v. I. mit dem Gärtner verlobte. Das Verlöbnis wurde von ihr jedoch zu Weihnachten gelöst. — Die Dresdner Wach- und Schliest-Gesellschast veröffentlicht soeben ihre Statistik für das Jahr IE. Danach wurde» durch ihre Wächter 7217 offene EingaugSturcn vorgefunden und dies« nach Revision des Grundstückes acichlvssen, 340» offene Fabrik- und Lagerinrcn vorgeiunden und dicie geschlossen oder deren Schließen vcranlabl, 1811 offcnstehende Fenster vorgesnndcn und diese geschioilcn oder schließe» lassen. ION lausende Wasserleitungen abgcstellt, 23 Wasscrrohrbrnche entdeckt, die Besitzer hiervon benach richtigt und diese somit vor größerem Schaden bewahrt, 33 ossen- stclicnde Gaöhöhne ,»gedreht, 33»! mal Licht verlöscht, 1051 los- gerssscne Pferde angebunden resp. aus gefährlicher Lage befreit. 2N entstandene Brände verschiedener Art gelöscht, 14 mal die Feuer wehr alarmiert, 37 Personen der Polizei übergeben, 2 Diebe seit- genommen und der Polizei übergeben, einer verunglückten Person Hilfe geleistet und Liese der Polizei übergeben, außerdem 5 -mal der Polizei HNfc geleistet. — Acsthctischc Gumnastik »»d eleganter Gesellschaftstanz. Da» vornehme Jnstilni für ästhetische Gnmnaiiit und eleganten Gefell schaftstaii-, von Lilli Meper. Johann Georgen Allee 2», wird von einer Dame geleitet, die eine aas diesem Gebiete geschulte und geprüfte Lehrerin ist und mit Eifer an der Veredlung unseres Tanzes arbeitet, sowie daraus bedacht ist, bei jungen Dämeu und Herren darauf hinzuwirsen, daß nicht nur die üblichen Tänze ge lehrt werden, iondcr» in erster Linie jene Gpmnastik getrieben wird, die dem Körper Geschincidigkeil und Grazie verleiht. Neuer dings hat diese Lehrerin für ästhetische Giimnastit UcbungS- und Lern-Tanz-Zirkcl kür Dame» und Herren, Zirkel für Gmnnastik, Tanz- und Almuiigsühnugen sür junge Mädchen jeden Alters und Zirkel für gymnastische Hebungen sür Damen von 28 Jahren an eingerichtet. — Maskenball. Im .Kurhaus Hartha findet Mittwoch, den 26. Januar, ei» großer Gesellschafts-Maskenball statt. - Einen Kommentar zum Volksschulgesetz lieferte der Strafsenat des O b e r l a n k> c s g c r l cl> t s in seiner letzten Sitzung. Die Eheleute Hilger in Leipzig sinh vor eini ger Zeit aus der Londestil-che onscieirelen und zur Sekte der Adveittisteii der 7 Tage ül'ergetreten. Diese Leute feiern stuft des Sonntags den Sonvgbend als sogenannten heiligen Tag durch vollständiges Rnhenlassc» der Arbeit. Der Mann, ein geistig etwas anormaler Mensch, war schon oft bestraft worden, weil er seine drei Kinder vom Februar bis Ii»li v. I. an Sonnabenden vom -Schulbesuch avgchal- Dresdner Nachrichten» -ir. 2<>. Seite O. Areitag, LI. Januar INI«
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