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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-05
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1901
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2oblentran-vorte. Dir KohlrntranSvotte aus den «chttILen vtaatSbahnen zeige» im Monat August d. I». gegen über veniemge» im gleichen Monate des Vorj,ihres einen nicht unweleutiichen Mctzana. denn während in, August ISO» der Sodlrntron-port 1 083008 Tonnen umtobte, betrug er im August d. Is. nur 929 ÜU Tonnen. Der trifft,äu Steinkohlkn daubezirke mit alleiniger Ausnahme der Altenburger die einen Aufschwung zu verzeichnen haben. Säcl kohlen au- den bekannten drei Revieren wurden 279882 To. <339094 To. im August 1900). schlesische 52438 To. (4763!« To.), rheinisch - wrstphälische 22611 To. <81 519 To.). Steinkohlen anderen Ursprunges 4M To. >3135 To ), böhmische Braunkohlen 348 881 To. (438 355 T.). alten durgische Braunkohlen 140 028 To. 025799 To.) und Braunkohle» anderen Ursprunges 81 507 To. <88037 To.) befördert. An einem Tage kamen durchschnittlich 29990 To. 014 310 To.) Kohlen zur Beförderung. — Die Königl. vreuhische StaatSeisenbohuverwaltuim projektirt den Bau einer Eisenbahn Zwischen den Bahnhüsen W ähren, Berliner Bahnhof, Schönefeld und Heiterer Blick: zur Bor nahme der generellen Borarbciten auf den Fluren Wahren, Linde»- tlial, Grvßwiederitzich. Mockau, Thekla, Abtnaundorf und Schöne- seld haben die Königl. sächsischen Ministerien des Innern und der Unanzen bereits ihre Genehmigung ertheilt. — Aus der verregneten Sommerfrische bei Ischl sendet uns Ilfeld folgenden lyrischen Stoßse Iran; Koppel-Ellfeld folgenden lyrischen euszer: O du mein „Oesterreich Ob der Enns ^ Es regnet zwei Monat' schon Mindestens! Natürlich in Tirol Regnet's auch — ja wohl! Desgleichen in Steiermark Item so lang und stark... Pein Dachstein zum Brennerpnß .Ist Alles ein Regenfaß! Aber erst im Salzkammcrgnt Na, diese Iammcrfluth! Wo immer da er kraxle Oder radle und lause — Bom Regen in die Traufe Kommt hier obn' Unterlas; Der Sommergast klitschenab lind aus ist der Spaß! Aber nur ruhig Touriste, bist de! Im Theater da hast du Dir iien Buckel gelacht: „Im weihen Rößl" der »legen War so waschecht gemacht! Und jetzt soll?... Ra. ichrath' Dir: Geh in dich und schäm' dich, lieber Wetter nicht gräme dich! Und fährst du gen Ischl In'S Traunthal dinrrntcr —, Gib Acht, aus sein m Schlüssel Der Dichter vom „weißen Rößl". Im »legen doppelt munter. Lacht da aus dich 'mnter —. Denn du selbst bist ein Tropfen Unter Tropfen olnr' Zahl Im Tantim»en-Regeil Bon — Blnmenthal! Siehste. w — Aul den Linien Friedrichstraße-Blasewitz und Rciniädtcr Bahiihöse-Hauplbahnhvf der Deutschen Straßenbahn-Gesell'chast sah man gestern Motorwagen rühr er. die probeweise mit einen, Ge > icdtss chutz ausgerüstet waren. Dieser Schutz, der das ganze Gesicht bedeckt, besteht ans „Miea-Glas" und wird, »alls er die Probe gut besteht, allgemein cur Einführung gelange». Im Interesse der Gesundheit der betreffenden Wagenführer würde es mit Freuden zu begrüßen sein, wenn man endlich ein Mittel gesunden batte, das sic wirksam und ohne nachtheiligen Einfluß aus die Erfüllung ihrer Obliegenheiten gegen die Unbilden der Witterung, vor Allem gegen den scharfe» Ostwind. schützte. — Am Sonntag, den 15. September wird den Wenden Dresdens und der Umgegend in der Kreuzkirche von Mittags >U2 Uhr an Gottesdienst in ihrer Muttersprache gebalten und zwar die wendische Beichtrede von Herrn Pfarrer Jacob aus Neschwitz und die Predigt von Herrn Pfarrer Haudrick ans Gaußig — Bom vathologiichen Institut der Thierärztlichen Hochschule zu Dresden iß dem Tbicrarzt Herrn Möbius in Plauen i. B. die Mittheilmig zugegangen. daß ein am 9. August dort getödteter und tezitter Hund unbekannter Herkunft »ach den Ergebnissen der ongcitelllcn Impfversuche wuthkrank war. Es empfehle sich daher, soweit es nicht schon geschehe», dos; die von dem betreffen den .Hunde gebissenen Personen sich den Schutzimpfungen im Institute sin Infektionskrankheiten. Berlin, unterziehen. — Nachdem in voriger Woche die zur 1. Jnsanteric- (Grenadier-)Brigade Nr. 45 gehörigen Regimenter, 1. Leib-Grciiadier-Regiment Nr. 100 und das 2. Grenadier- Regiment Ar. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", ihr sie tu dieser Woche im >tzc. Heute enden die . Brigade-Vorstellung. Am Sonnabend rücken die Regimenter zum Brigade-Manöver nach Zittau aus. — Iu M c i ßen findet am Sonntag das 5. P os a n » en sc ft des Bundes der Männer- und Iünglingsvercine Sachsens statt. Bckannllich sind in vielen dieser Bercine besondere Abtheilungen zur Pflege der Musik eingerichtet, tbeilS Sängcrchvre, theilS Eböre zur Pflege des Violin- und Zitherspiels. tbeils Bläserchöre. Letztere haben sich unter dem Namen „Posauncnchöre" von Westfale» her, wo sie ieit Langem in ganz besonderer Bliithc stehen, durch ganz Deutschland verbreitet. Sie veranstalten innerhalb der einzelnen Bcrbäude eigenS der Pflege ihrer Sache gewidmete Pviannenscste, zu denen Bläser aus alle» Tbeilen des Landes Zusammenkommen, uni gemeinsam größere, in den Einzelvereinen sorgfältig vorbe reitete Fcslaussübruiigen zu veranstalten. In Sachse» haben solche Pmauncnsestc bis jetzt in Chemnitz, Glauchau, Zschooan »nd Reichenbach i. P. stattgesunden und überall zu einer große», un- aeahnten Freude und Erbauung gedient. Das fünfte soll in Meißen nach folgendem Programm verlausen: Sonnabend Ein kessen der Bläser und Abends von V-7 Uhr an Probe für die ge meimmnen Festvorträge: Sonntag früh «> Mir Mvrgenimisik von der Terrasse dcS Burgkeller?, dem Martinssriedhvs und der Stadt- xarkhöhc. Vormittags 10 Uhr Festgottesdienst mit Predigt des verrn Pfarrer Krehschmar aus Chemnitz, Mittags 12 Uhr Platz musik im Stadtpark, Nachmittags >/,-1 Uhr Fcswersainmluiig unter Leitung des Bundesvorsitzenden Herrn Hosprcdiger Dr. Friedrich, Abends 7 Uhr Beisammensein auf dem Bnrgkellcr. Durch Ver mittelung des Festkomitees, an dessen Spitze Herr Superintendent Grieshammer und als Ehrenvorsitzender der Herr Bürgermeister Ad stehen, erholten sämmtliche Bläser, etwa 240 an der Zahl, gast freie Ausnahme bei der Bewohnerschaft. — Eine in Kändler bei Limbach beabsichtigt gewesene Volksversammlung, in der Redakteur Albert aus Zwickau über die Landtagswahl sowie über den Zolltarif sprechen wollte, wurde von der Amtshauptmannschast Chemnitz mit Rücksicht ans den Platz der Versammlung — sie sollte tu einem Gartengrundstück abge halten werden — verboten. — Beim Ansschachten zum Bruunenban stieß Ende voriger Woche in einer Tiefe von 2 Metern der Hausbesitzer Lieder in Litzenroda bei Dahlen aus ein Kohlenlager, welches sich nach den angestelltci, Bohrversnchen bis zu einer Tiefe von 1l Metern fottictztc. Die Kohle dürste sich sehr vorzüglich zu Briketts eignen. — Die Errichtung einer dritten Apotheke tür Bautzen ist vom Königl. Ministerium wegen der den dortigen Apotheken zu- fiehenden Verbietungsrechte abaelehnt worden. — .In Lich tentanne bei Zwickau erschoß sich am Dienstag Nachmittag auf dem Friedhose und zwar i» der Familiengruft der kühcrc Besitzer des Rittergutes Tannhof. M., ein bereits betagter Mann. Das Motiv zur That ist unbekannt. — Landgericht. Am 8. Inli stand der Maurer Hermann Eduard Krause von hier vor dem Schöffengericht, um sich wegen Erregung ruhestörenden LärmS und Widerstands gegen die Staats- «fkwalt ;n verantworten. Gegen das ans 4 Monate 14 Tage Ge- mgniß lautende Nrtheil legte er Berufung ein. fand sich aber zur nochmaligen Verhandlung nicht ein. weshalb sein Rechtsmittel ohne Weiteres verworfen wurde. — Die Brrnfungsverhandlung wider den Kaufmann Siegfried Stein ans Löbtau mußte vertagt weiden. - Der jetzt in Großharthau bei Bischofswerda wohnende Nudel- sabrikant Friedrich Hermann Heinitzc geriet!) am 2. Mai in Rade berg mit den, Fahrradhändlcr Rothmann in dessen Werkstelle in Ttrcit und mißhandelte denselben. R. wies dem Friedensstörer die Thür, H. ging aber nicht sogleich. Das Radeberger Schöffen gericht veruttheilte ihn am 19. Juni wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruchs zu 50 Mt. Geldstrafe oder 10 Tagen Ge- stugniß. Die vom Angeklagten anaerufcne zweite Instanz be stätigte das an und für sich schon milde Urtbell. — Am 18. Mai geriest, der damals als Gast in der Karvienschänke zu Diera an- iveiende SteinbriichSarbeiter Heinrich Hermann Kühne aus Riesa in große Erregung, weil der Gendarm Tröstlich den Namen eines anderen Arbeiters seststellen wollte. K. mischte sich sofort ein. be leidigte den Beamten, griff ihn thätlich an nnd widerietzte sich inner Acretnr. Das Meißner mit 4 Wochen Gesängniß diese« UrthellS. — Einen günstigen Erfolg hatte dagegen der Gärtnergehilfe Friedrich August Krüger au» Sagerid zu verzeichnen, al» er ein Urtheil deS hiesigen Schöffengerichts anwcht. Er erließ Anfang bisse« Jahres In einer hiesigen Tageszeitung eine Annonce, wonach 10 bis 12 Leute bei 20 bis 22 Mk Wochcnlohn gelucht würden. ES ineldeten sich nahe an 200 ArbeitÄose. K.. selbst ohne Stellung, konnte keinen Einzigen brauchen, erlangte aber auS den Einlagen der Briese einen, wenn auch geringen. Ver- möaenSvortheist DaS Berusnnasgericht hob das aus 2 Monate Gesängniß lautende Urtheil des Schöffengerichts auf und erkannte auf Freisprechung, da durch Zeugen nachgewiesen wurde, daß der An- aglichen Zeit Aussicht auf größere Arbeiten gehabt lagt des Vergehens argen das Kranken- und Jn- setz erscheinen in zwei aufeinanderfolgenden «jährige Schneider Otto Richard Jährlichen der gleichaltrige Bauunternehmer Map Carl bal. Beide haben der Krankenkasse unbedeutende vorenthalten. Beide sind geständig, trotzdem für die Steuergesetzentwürfe von 1893 bildete. Darnaü Bermuthung nahe, daß die Miquel'schen Vorschläge Kleinsteuer und Aenderung der Stempelabgaben auch wieder zuni liegt die der eine « zur bat. — A»g valtdenveisic Verhandlungen der aus Bühlau und Klpphahn aus Roß Versicherunasbelttt machte sich in der Veryanviung argen Vertag K. wurde zu 20 Mk. oder 5 Tagen Haft nemrthetlt. — AIS die mehrfach vorbestrafte. 19jährige Dienstperson Emma Margaretha Frieda Albrecbt ans Cottbus den ihr nickt zusagenden Dienst im Restaurant Woffsberg bei Neinhcird»Sdvrf verließ, nahm sie von dem Eigenthum der Kellnerin Selinger einige Kleidungsstücke i» diebischer Absicht mit fort. Als rückfällige Diebin erntet die A. 1 Jahr Gesängniß nnd 3 Jahre Ehrverlust. — Ter Tchlossergesellc Bernhard Robert Wiegand begünstigte zwei bereits obgeurtlieiltr Diebe, indem er diesen zum Verkauf eines gestohlene» Ooernglwes seine eigenen Legitimationsvaplere überließ und für diese Gefällig keit 50 Psg. »»nahm. Das gegen ihn gefällte Uribeil lvitet auf 1 Tag Gesängniß. — Im Juni und Juli 1899 entwendete der 1874 ln Kottbus geborene Glasschleifer Friedrich Wilbelm Richard Drescher in Dresden in der Wohnung seiner Logiswitthi» Klopper einen goldenen Ring und einen Glaserdiamanten, öffnete mittelst NachschlüffelS einen Schrank, eine Kommode und einen RAsekorb nnd nahm aus dielen Schinnckiachen. Wäsche und Kleidungsstücke im Werthe von 110 Ml. Der Dieb verpfändete oder verkaufte seine Beute alsbald, wurde flüchtig und erst im Juli ds. I. in Ebarlottenburg ausgegriffen. Er wandert cnif 1 Jahr 9 Monate in'S Gesängniß und verliert die Ehrenrechte aus 5 Jahre. Die Untersuchungshaft kommt mit I Monat in Anrechnung. — An-. gebltch mit genügenden Mitteln gründete der 20'äbriae. bisher unhestrnste Kaufmann Oskar Ernst Bernhard aus Bischofswerda im vorigen Jahre in Plauen ein Snnerbriinn-imdCognacgelchäft. Im Dezember gerietb er in augenblickliche Geldverlegenheit und er wandte sich, um ein Darlehen von 2000 Mk. zu erbauen, an den Cigarren- und Darmhändler Ioies Tanffig. Dieser gab auch rm Dezember nnd Januar in mehreren Raten die 2000 Mk., B. milßte ihm aber für 1000 Mk. Cigarren abnehmen und zwei kurze Weckst! über 1400 bez. 2000 Mk. ausstellen. Die Differenz von 400 Mk. beanspruchte der Geldgeber als Provision — 80 Proz Zur größeren Sicherheit verlangte T. die Accevte bez. das Giro von Bernhard's Fra» und Schwiegermutter. Ohne deren Wissen versah B- die Wechsel mit den geforderten »kamen nnd legte die Papiere nebst einer Jenervcrsicherungspvlicc, in welcher er selbst als Eigentbiimer des seiner Frau gehörigen Mobiliars angegeben wurde, dem Tciussig vor. B. flüchtete bei Fälligkeit der Wechsel in die Schweiz, wurde dort ansgewieien und om 15. Juli in Lindau verhaftet. Er sollte sich heute wegen Urkundenfälschung und Betrugs verantworten. Das erste Delikt kann ihm nicht nach- gewielen werden, da nach seiner nicht widerlegten Behauptung seine Angehörigen mit dem Gebrauche ihres Namens unter allen Umständen einverstanden gewesen wären. Eine dauernde Schädiaung Tanisia's habe der Angeklagte nicht beabsichtigt, sich aber durch faliche Vorspiegelungen den Kredit desselben verschafft. Diese That ist als Kreditbetrug anzusehcn und fand ihre Ahndung mit 5 Monaten Gesängniß. Dem Zeugen Tanssig wurde vom Gerichtshof eindringliche Vorhaltungen gemacht über sein nicht ein wandfreies Geschästsgebahren und den aus den Wechselgeschästen gezogenen unverhältnißmäßig hohen Gewinn. Vorschein kommen. Eine Aenderung der Bicrsteuer dürste aus geschlossen sein. Der .Ostasiatische Llohd" veröffentlicht eine Uebersicht über die V e r l u st e beim deutschen Expeditionskorps- Darnach beziffert sich der Gelammtverlust des deutschen Expeditionskorps aus: 18 Offiziere, 32 Unteroffiziere und 250 Mann, zusammen :)00 Kopie, der einer Grsammtstärke von etwa 25000 Mann. AuS Gumbinnen meldet eine Korrespondenz, daß dort an läßlich des Prozesses Krosigk Maßregelungen vorgekmmnen sind. Der etatsmäßige Wachtmeister der 4. ESkavron, Bupperich. der im eisten Jahre dient, ist benachrichtigt worden, daß das Genera! kommcmdo angeorvnet habe, mit cbm nickt mehr zu kapituliren B. stand unter dem erschossenen Rittmeister v. Krosigk. Das gleich« Schicksal ereilte den am Ende seines zehnten Dienstjahre? stehenden freigesprochenen Sergeanten Hickel, sowie den Vice Wachtmeister Schneider und den Hciuptkntlastnngszeuaen Hickel's, der fünf Dlenstjnhre cibsolvirt hal. Neueste Dratitirieldunqen vom 4. September * Saßnitz. Die Generalmnstemng der Besatzung des Kreuzers „Wacht" ergab, daß Niemand umgekommen ist. * Saßnitz. (Pxivcttkorrespondenz.) Der Zusammenstoß des Kreuzers „Wacht" mit dem Linienschiff „Sachsen" fand Morgens 10 Uhr 25 Min. statt. Die „Wacht", ani Steuerbord und vor» beschädigt, blieb etwa eine halbe Stunde ichwimnifäbig nnd iank dann auf 40 Meter Waffertiefe, nachdem die gelammte Be ladung unverletzt von Schiffsbooten und Torpedobooten gerettet worden Ivar. Der Zusammenstoß ist beini Durchfahren der „Wacht" zwischen den Schissen .Württemberg" »nd „Sachsen" ersolat. Die Ursache hat dem Vernehmen nach in ungcnüaendem Junktivniren des Steuerapparates der „Wacht" gelegen. Die Besatzung wurde von den, „Pelikan" nach Kiel gebracht. DaqeSizeschichte. eS Reick). Urber die Schaffung einer Kolonial- Armee äußert sich wiederum die von allen Seiten anerkanitte Koloniolautorität des Majors v. Wißmann. Er weist in der Tägl. Nnndichau" darauf hin. daß wir Kolonialtruppen seit längerer Zeit habe», und daß der Ausdruck Armee nur ein Sammelbenriff ist für Truppenkörper. der a» sich über die Stärke solcher Truppen nichts sagt. Die ziemlich bedeutenden Organisa tionen. die für China nvthig befunden wurden, haben vielleicht dazu beigctrayc», in der öffentlichen Meinung eine Beiorgniß über in Aussicht siebende Unkorien für Nensonnationen zu ciregen. Vor Allem betont er. daß er die Beiorgniß dieser Stimmen nicht tbeile, sondern annimmt, daß, wenn eine r.rganisation geichaffen würde, die nnsere letzt bestehenden Schutztt-uppen zusammemaßtc nnd höchstens einen Stamm in der Heimakh für unberechenbare Ereignisse ausstrllte, sie große Anforderungen an den Steuerzahler kaum stellen würde. Daß eine Zusammenfassung unserer Schutz- truvven wie eine Oberleitung und ein Stamm inderHeimalb eine roße Sicherheit für alle Eventualitäten znm Schutze unierer Interessen im Auslande bieten würden, werde Niemand, der mili tärische Verhältnisse und das Ausland kennt, bestreiten. Im Ver laufe der Zuschrift führt der ehemalige Gouverneur aus. warum seiner Ansicht nach eine solche Organisation mit großen Opfern des Steuerzahlers nickt verbunden sein dürfte. Schiitztruppen haben wir in allen unseren Kolonien, eine gewisse Leitung, die sich allerdings hauptsächlich ans Ausrüstung. Bekleidung u. s. w. erstreckt, haben wlr in der Kolonialabtheilung. Die Personalien der Führer der deutschen Schutztnippen werden von derselben leitenden Behörde erledigt, wie die Personalien der Preußischen Armee: es sind also bei den verschiedenen Behörden Stellungen > vom König ernannten Kommission keißner Schöffengericht strafte den Rabiaten .... „ iß. Dies schien ihm zu viel und er legte dttusung ein. Die 4. Ferienstrafkammer fand die Strafe für durchaus angemessen und verwarf das Rechtsmittel. durchausangemesse >4 on's Ministerin in des Innern!" erklärte' K. nach. Hrrlündung »bk Beamte», die diese Funktionen haben, bei verschiedenen Behörden arbeite» oder unter einer, ist, was die Ausgaben anbetrifft. gleich- mltiz, doch fraglos nickt io günstig, als wenn alle unter einer Oberleitung stehen. Es sei zuzugeben, daß für die Zwammenfasstlng der Schutztnippen die bis jetzt bestehenden Komniandobchörden verstärkt werden müßten, und des Weiteren, daß. um einen nicht allein stets bereiten Stamm für Neubildungen zu habe», auch zum Ersatz eine organisirte Truppe geschaffen werden mußte, bei der sich für Kolonialdlkiist eignende Offiziere und Unteroffiziere für ihren Dienst vorbereiten könnten, und daß für diese Vorbereitungsschnle auch ein Stamm von Mannschaften aller drei Waffengattungen ehr erwünscht wäre. Die Mannschaften dieser kleinen Stanim- truppen müßten, nachdem sic die Dienstzeit in der Armee abgeleistet hätten nnd »»»mehr der Kriegsdienst ihr Erwerb würde, besser ge sellt werden als die Leute, die mit ihrer angesctzte» Dienstzeit ihren, Vatcrkandc das nöthigc Opfer darbrinacn. Diese Truppe, die aber einerseits den für Kolonlaldienst bestimmten Offizieren als Lehrmittel dienen, andererseits auch zur Ausbildung eines Unter- offizierkorpS das Material stellen kann und selbst den Kein einer kleinen europäischen Truppe abgrben soll, kann vor Allem noch in den nächsten Jahren so klein sein, daß sie keine Veranlassung zu Befürchtungen geben wird. Aus Berlin erhält die ^Schief. Ztg." folgende Mktthellniig: Der frühere Finanzminister Dr. v. Miguel soll kürzlich z» einem Interviewer geäußert haben, seiner Ansicht nach mußte die Reichssinanzrcsorm zugleich mit dem Zolltarif in Angriff genommen werden. Daß die ReichSsinanzrrform überhaupt rncht mehr lange hkncmßgeschoben werden kann, ist eine allgemeine Uebcrzenanng: auS gewissen Anzeichen läßt sich entnehmen, daß bereits eliie tiefgehende Vrüfnng der einzelnen steuerfragen statt- esunden hat. Als. sicher kann angesehen werden, daß die den Unteroffizier Domnil, der s Schneider diente bereits elf Jahre. Gegen die Fortsetzung des Generalstreiks der deut scheu Glasarbeiter wendet sich ei» Gewerkichaftsblatt. die Hamburger „Holzarbciterztg.", i» einem Vv» Besonnenheit und ruhiger Einsicht zeugenden Artikel. Das Blatt weist nach, daß die finanzielle Kraft der Streikenden zu schwach ist. als daß sie ans die Dauer de» Streik aufrecht erhalten tönnten. Die Familie ledeö Streikenden erhält trotz größter Ovserwilligkeit der Arbeiterschaft wöchentlich etwas über 9 Mark zur Bestreitung des Unterhalts: daß eine Familie auf die Dauer davon leben könnte, ist natürlich auS geschlossen. Und dabei haben, wie die „Holzarbeiterztg." ausführt, die Streikenden nickt einmal die Aussicht, mit dem Streik, selbst wen» sie ihn noch inonatelang sortsetzen könnlen. irgend etwas zu erreichen. Das Blatt schreibt: „Wenn mit Rücksicht darauf de, Generalstreik proklamirt wurde, daß infolge des Mangels an Flaschen ein Druck seitens der Brauereien. Welnhandlungen und Flaschenbierbändlei ans die große» Fabrikanten ausgeübt werden sollte, so dürste man sich irren. Die Thatkachen in den letzten Woche» beweisen, dos; das nicht der Fall ist. Wir verwetten daraus, das; in drei Bremer Brauereien mehr als 150 Hilfsarbeiter entlassen wurden, angeblich, weil keine Flaschen mehr vorhanden leien. Es ist aber nicht im Mindesten versucht worden, einen Druck ans di« Fabrikanten auszuüben nnd Vv» ihnen Flaschen zu verlange». Tic Ffcochclilneraeschästc sind emsig wie die Bienen hinter ihren Flaschen her: sie Pomrilsnbrikanten biete» anstatt bisher 5, letzt 10 Pfennig für ,ede zurückgelieferte Flasche." Weiter heißt cs: „Auch die kleinen Fabrikanten haben sich fester an die gröycren Fabrikanten anacicyloffen aus Unmuth darüber, daß sic nrttchnldig unter den Maßnahme» des Herr» Hebe (wegen dessen Maßregeln gegenüber dein Koalitionsrecht der Arbeiter ocr Streik entstand) leiden müssen und gleichsam dafür gestraft werde», das; sic das Koalitionsrecht ihrer Arbeiter uiiangetastet ließen: kurz, es zeigt sich überall das Gegenthcil von dem. was erwartet wurde. Unterer Meinung nach bleibt unter den gegenwärtigen Umständen mir übrig, wen» ein Truck auf dem angegebenen Wege nicht möglich ist. den Generalstreik ausznhcben, und zwar nicht erst dann wenn die Mittel der Gewerkschaften erschöpft sind. Wir warnen drinaend davor, ein zweites Hamburg zu liefern. Sieht man ein. daß ein Sieg unmöglich ist, selbst unter Bringung größter Lpst, seitens der Streikenden und der Gewerkichastsmitglieder. dann führe man den Kampf nicht zum völliacn Weißbluten, sondern hebe ihn auf oder vertane ihn wenigstens auf eine günstigere Zeit. Gewiß, es handelt sich bei die>ei» Kampfe uni die Wal,nmg des Koalittonsrcchtcs. aber, wenn der Kamps um dasselbe ebenso aus sichtslos ist wie ein solcher um andere berechtigte Forderungen, dann bat er deshalb doch nicht den Vorzug, so lange geführt zu werden, bis die ganze Armee ausgerichen und alle Hilfsmittel ver siegt sind. Wir vcrtheidigen das Koalitionsrecht ebenso energisch wie die übriaen Gcwcrkschastsblälter. aber wir haben in der eige nen Organisation die Erfahrung gemacht, daß schließlich auch ein Kamps um dieses heiligste Recht einmal rin Ende nehmen muß. Verbietet ein Unternehmer infolge seiner wirthschnstlichen Macht stellung die Ausübung dieses Rechtes, und ein Jahre lang ge führter Kamps bei diesem Unternehmer vermoche nicht, ihn von icinein Vorsatz abrubringcn, dann aestche man lieber ein, daß ein solcher Kamps auch aus die fernere Dauer aussichtslos ist." Ungar». „Egyetcrtes" verzeichnet das angeblich in ungarischen Abgeordnctcnkrciscn verbreitete Gerücht, da;; die Fnnrkirchner Manöver abgesagt werden und an deren Stelle oas Tcmes- varcr und das Hermaniistädter Corps in große,» Stile gehaltene Ucvnnaen abballen sollen. Diese letzteren lollen einen dcmonstra^ tiven Charakter erhallen, und zwar würde das Temcsvarcr Corps gegen die serbische und das Hermannstädtcr Corps gegen die rumänische Grenze overiren. Es sei dies eine Folge des Besuches, welche» der rnmäimchc Ministerpräsident Stourdza i» Wien ab gestattet habe und weiter eine Koiiscanenz der Wiener K onferenzen, die der rnmäiiische Staatsmann mit dem Minister des Äeußcrcn (strafen Golnchowski und dem Chef des GencralstabS FZM Frei herr» von Beck gepflogen hätte, nachdem die Anfrage der rumä nischen Regierung beim Petersburacr Kabinette bezüglich der russischen Tnippciibewegniigen am Prnth eine ausweichende Ant wort crsahrcn hätte. Das „Ung. Tel.-Eorr.-B»r." sicht sich ver anlaßt. diese Meldung von zuständiger Seite als absurdes Märchen zu erklären. Frankreick). Ter Khcdivc ist nach Konstantlnopcl abgerciit. Italien. Tie zahlreichen nnd ichweiwieaendcn Arbeltseinstell imaen des letzten Winters und Früh,ahrs haben die Neai'ernng von der Nothwcndiakcit einer acsetzlichen Regelung der Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit überzcnqt. nnd sic hat einen Gesetz entwnrf ausgeorbeitcl, mit dem oas Parlament sich bald zu bc- ichästigcn haben wird. In Abhänaigleit vom Ministerium für Lcmdwirthschast. Gewerbe nnd Handel soll ein „Arbeitsamt" eingerichtet werden, das die Ausgabe erhält: 1. 'Angabe» nnd Berichte über die Arbeitsverhältnisse der Monarchie zu sammeln, zu ordnen und zu veröffentlichen, insbesondere betreffs der Lage und Entwickeln»!, der Produktion, der Arbeilsihstcme und der Löbne, des Verhältnisses zwischen Arbeit und Kapital, der Zahl und Lage der Arbeiter, auch der uiibeschästigten. der AuSstünde ianrmt ihren Ursachen und Ergebnissen, der Zahl, der Ursachen und Folgen der Arbeitemnsälle, der Wirkungen der Arbeitergeietzgebung und der Lage der Arbeiter im Vergleich mit den ausländischen. 2. die soziale Entwickelung und die sozialen Maßnahmen im Aus lande zu veriolgen und bekannt zu machen und bei der Reform der Arhestergesetzgebung mitziiwirkcii: !!. die Untersuchungen und Forschungen allzustellen, die auf den erwähnten Gebieten durch das Landwirthichasts-. Gewerbe- und Handelsministerium, sec es aus eigenem 'Antriebe, sei cs auf Anregung des Obcr-Arbcits- rathrs anaeordnet werden. Vugland. Das 'Amtsblatt veröffentlicht die Einsetzung einer ur Berathuna der Maßnahme» nöthig geworden für die Verwaltung der Schutzttnvpeii. Ob die! gegen die Tuberkulose. Die Ausgabe der Kommrfficur ist. " '" ' zu untersuchen, ob die Tuberkulose bei Menschen und Thicrcn gleich artig und ob sie von den einen aus die anderen übertragbar rft. Türkei, lieber den Konslik lftiiit Frankreich wird der „Frli. tabaksteuer in Vorschlag kämmt. Ztg." aus Konstantinopel acichiieben: Man sucht in so ziemlich sSnnnI lichen hiesigen politiichen Kreisen vorläufig weit mehr die Ursachen als die Folgen der io plötzlichen nnd förmlich vom Zaune gebroche »cn Abreiic des Botschafters EonstonS nnd des Brucks der diplo matttchen Beziehungen Wischen Frankreich und der Türkei zu er gründen. Das Eine scheint bei näherer Würdigung des EonstanS fchen Vorgehens sicher, das; Gründe der höheren Politik es nickt veranlaßt«» und daß, wie vielicitig glauben zu machen versuch! wird, von einer Kooperation Rußlands nicht dir Rede sein kann. Zwischen Eonstans nnd Sinowiew herrsch! seit jeher wenig Gemeinsames, trotz der Allianz. Beide beschränkten »ch so ziem lich ans die offizielle Seite deS gegenseitigen Verkehrs, nnd cs wäre Denen, die init den Beziehungen der zwei Lander nicht vertraut sind, schwer gefalle», sich davon zu überzeugen, daß sic Rcpräsc» tauten verbündeter Staaten seien. Das lebhafte, oft sogar polternde Auftreten von Evnltaiis paßte wenig zur äußerst stillen und jedes Aussehen vermeidenden Tbätigkeit Sinowirw's. Dann hielt man Eonstaiis für viel zu deutschfreundlich und vergaß ihm im rulsischcn Lager nicht, daß cS seinen Bemühungen gelang, das französische Kapital am Bagdndbnhir-Untrrnehinen zu betbclligen. wodnrch die Kraft gewisser russischer Gegenaktionen sich wesentlich abichwäcbte. Trotz, des erst wenige Tage dauernden Konfliktes weiden dir ihn^ umgebenden Znthatcir nnd Legenden immer schon die Grundlaoc umfangreicher. Schält man ihn aber von der groytentbeil- ans Kombination beruhenden Umhüllung heraus, so erscheint er in daß einer gar nicht >o komvlizlrten Beleuchtung. Herr Eonstans unter handelt mit dem Palais, mit dem Souverän des Staates, bei dem er akkreditirt ist. direkt, ohne jede Vemilttelnna. über die Erledig Ung langjähriger, höchst verwickelter Affaircn. Bei allen derartig?.-. Dresdner Nachrichten. 9ir. 24«. Seite ». M» Donnerstag, 5. Sevtemb. 1804
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