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Dresdner Nachrichten. 2 tL. Seite 2. Donncr-tag. 8. Sevtemb. tvOI Vrtnzetst« Heturtch verbleiben. — «ei dem Empfange der Dover Hgseubaukommiskion durch den Kaiser, dem auch di« Direktor«» de- Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika, obnteu. handelte «S sich um die Frage, ob in Zukunft v«, >D " " - -- -- - lini« beiwohnte», handelt« «S sich um die _... Hafen von Dover von den deutschen Oceandanivfern anaelau werdea soll. AuS London wird gemeldet, daß die Dampfer der Amerikaliuie von Anfang nächsten Jahres ad m Dover versuch»» weise anlegen würde». — Der Bertheidiaer Hickel'». lliechtS« tlicht in der Insterburger ist Hickel» bezüglichen hi des Geiieralleulnan mnachf Besch, Wie der Chef der Herbstübungsffotte aus Saßnitz kleine Kreuzer „Wacht" »ach einer Kollision mit K»qm«e«eLrrdl ^ an Land anwalt Hörn in Insterburg, veröffentl! .Leitung die auf die zweite Untersuchung, Aktenstücke. In denselben ist ei» Best . . _ o. Alten, Hickel nach der Freisprechung frelzulassen ui wieder sestzunehme», nicht vorhanden, ebensowenig des Regimentskommandeur» über " Das letzte Schriftstück in der 7' des koniniandirciiden Generals v. . am 23. Juni gegen den kviiimandirenden General Grasen Finck v. Finckrnitei» und den Divisionskommandeur Generalleutnant v Alten a» die Staatsanwaltschaft zu Insterburg gerichtete, durch den Oberstaatsanwalt üi Königsberg Namens des Militärkabinets überreichte Anzeige hat aus allerhöchsten Befehl ein Erinillelunas- vcrsakren stattgefuiiden. Da keinerlei Beweise vorliegrn. daß die genannte» Offiziere eine Verhaftung oder vorläufige Festnahme widerrechtlich vorgenomnien haben, habe ich das gerichtliche Ver fahren eingestellt. In dem am 6. Juni von dem lonnnandirrnden General Grafe» Finck v Finckenstein erlassenen Haftbefehl ist zwar von neuen ÄerdachlSgründcn oder neue» Beweismittel» nicht die siede, cS sind aber thatiächlich neue. d. h. dem Knesgericht that- schlich neue, unbekannt gebliebene Beweismittel vorhanden, so dag auch die Voraussetzungen deS K 179. Abs. 2 der Militürstraf- gerichtsordnung aegeben sind. Rechtsanwalt Horn bemerkt dazu, daß Genera! v. Lrntzr keinerlei Beweise gesunden hat. ist nicht zu verwundern Ans den Akten ist nicht zu ersehen, daß er diese eingesordert, geschweige denn eingefehen hat. Rnn wird Hickel, ivbald er auS dem Militärverbandc auSgeichieden ist. gegen denielben Strafantrag stellen. Ihm -sieht gegen einen solchen Einstellungsdeschluß die Beschwerde an das Rclchsmiiitcirgericht zu. — Der Deutsche Handelstag tritt Sude dieses Monats zu einer Plenarsitzung irr Berlin zusammen, um den Zolltaris- entwurs eingehend zu erörtern. Bewnderes Gewicht wird hierbei aus die Beteiligung des Doppeltarifs und die den Seehandel er schwerenden Bestimmungen gelegt werden. Das Referat ist dem Generaitekretär Dr. Soeibeer übertrage». Berlin. Mitlheilung des Kriegsministeriums über die Jahr! der T ru p p e n t ra n sp o r t i ch i s s e: Dampfer „Erz herzog Franz Ferdinand" kam am 1. September in Colombo an und fuhr am 4. wieder ab: Dampfer „Stntlgart" erreichte am s. September Port Said und fuhr an demielben Tage weiter : Tampser „Tucuman" trat am 3 September in Colombo ei» und ring am 4. September wieder ab. Berlin. " meldet, ist der . . . dem Panzer „Sachsen" in der Nähe von Arcona in nordöstlicher Richtung 18 Meilen entfernt geIu »ke n. Verlust an Menschen leben sind, soweit bisher zu übersehen, wahrscheinlich nicht zu beklagen. (Wiederholt.) Berlin. ,Priv.-Tel.) Wie berichtet, hatte der Kaiser inr die Obdachloien der russische» Grenzstadt Wvstiten >0 000 Mk. angewiesen. Durch das Komitee, welches aus preu ßischen und runocheu Beamten zusnnnnengetetzt ist. waren nun zu nächst eine Anzahl wollener Decken gekauft worden. Die rnssischen Zollbehörde» wollen diese Decken, die in Preußen gelaust sind, aber nur dann den Abgebrannten znkvininen lassen, wenn der Zoll dafür bezahlt wird. — Der 27 Jahre alle Unteroffizier Otto S o mm e r vom ostasiatischen Drain-Bataillon hat sich in Marten dorf bei Berlin erhängt. Er war i» Bad Elm von einer giftigen Fliege in den rechte» Daumen gestochen worden und fürchtete, daß man ihm die Hand abnchmeii müßte. Ta er kein Krüppel werden wollte, bcichlv!; er. seinen, Leben ein Ende zu machen. Leipzig «Priv.-Tcl.) Tie Preise m dem mitteldeutschen Revier für Kohlen und Briketts wurden für das Winlerhaibiahr um 5 Mk. erhöht. Cs ist dies die übliche Winlerprelscrhvhung. Säimntliche Gruben haben schlanken Absatz. Kiel. (Priv.-Tcl.) Ter Livße Kreuzer „Vineia" erhielt Be fehl, bis aus Weiteres zum Schutz der deutschen Interessen in Guayra zu verbleiben. Köln. iPuv.-Tel.) lieber Vorgänge, die sich gelegentlich der Kirmes in Wahn abgespielt haben, berichtet der Kölner .Volks- sreund". Darnach verlangte» Soldaten mehrerer Artillerie- Reaimentcr von. Wahner L-chieß platze im Tanzlokal »och nach 1 Uhr Nachts Bier. Als der Wirth dies verweigerte, kam es zu Streitigkeiten. Alles verließ eiligst den Saal. Die Sol daten sammelten sich aus den Straßen und crössnere» unter Führ ung eines Unteroffiziers einen Sturm aus die Wtrkhichaft, die in wenig Minuten dmch Kiesel und Pflastersteine vollständig dcmoiirt wurde. Hieran, griff der WirthSiohn »ach der Flinte und schoß in den Haufen. Er tödtete einen Soldaten, zwei wurden schwer verwundet. Viele Eivlliiten sind durch Sleinwürsc und Säbel hiebe bericht. Unter Mitnahme des Tobten und der Verwundeten cogen die Soldaten hierauf ab. Ter Sohn dcSWirthes stellte sich alsbald den Gerichten. Köln zPriv.-Tel.) Zufolge Meldungen aus dem rheinisch- westfälischen. sowie aus dem Niederländer Industriegebiete erfuhren die B e t r i c bs e i ii s ch r ä nkunaen und Feierschichten aus den Zechen wie auch aus säst ollen indlistriellen Werken in der letzten Woche eine weitere Zunahme. Auf den westsäliichcn Stahlwerken wird in der Satzdreherci wegen AlisatzmnngelS während der nächste» 11 Tage gefeiert. Ans zahlreichen Zechen sollen bereits (wer Feiertage aus eure Woche. Tie Bergwerksgesellschast Dahlbusch ließ Ende der vorigen Woche den Betrieb aus vier Schichten ruhen. Da die Magazine stark mit Vvrräthcn angefüllt sind, wird sich die Zahl der Feierschichten noch weiter erhöhen. mr.i», > Ter Nachtperwneiizug nach Bueren vou 10000, bier verhaft , Balottoi, lungen eingestellt. Do» Defizit ist noch nick, l. Die Verhandlung«» bezüglich einer Zuckerkonserenz dauern mit tetnigerrtnz tm Betrage von 10 MO Mk devaar S ilk rodt.Forsiner wurde dl Bern. kvnv.-Drl.j Da» Bankhau»«. B it die Zadlungen eingestellt. Do» Defizit Erfolg fort. Die Hauptmächte haben dem Gedanken einer neuen Konferenz zugestimint. man glaubt, dieselbe werde noch in diesen, Jahr« zusammentrrtcn, aber nicht im Oktober, wir mehrfach gemeldet wird. London. lPriv.-Trl.) „Daily Mail" meldet au» Kapstadt: Kommandant Myrburg erließ ein« Proklamation, worin er erklärt, daß alle Bewohner der Kavkolonir. welche nach dem 15. September in Wacken angetroffen werden, standrechtlich erschossen werden. Dem et soll ebenfalls eine Proklamation erlassen haben, wonach alle englischen Gefangenen, die »ach den, 15. Septeniber im Oranje-Freistaat gemacht würden, erschossen werden sollen. London. (Prlv.-Tel.) Im Stadtbezirk von Clerkenwell wurde gestern Nachmittag der Schweizer Uhrmacher Heinrich Jung in seinem Lade» von einem Pole» Namens Poluskt durch Messer stiche in den HalS ermordet ES verlautet, daß der Mörder und der Ermordete einem Anarchtstenbunde anaehört. Belgrad. Ein U kaS drS Königs verfügt dk Einsetzung eines obersten KrirgSrathS. welcher ans dem Kriegsminister und 9 Mitgliedern bestehen soll und von dem König aus je 3 Jahre er nannt wird. a»»»n»rl ». M. («qiutz.i 8r»»n ,17.«,. Di»como >71,7». rrodn« e>,nk 128,25. kcaaNtad» —,— ü,«>d»r»«i> —. LoiaiHLU« >85,00. U»8«r. «,» —. Portugc-ien 28,85. Still. V«ri». N> U8r N»n„ »N.85 «8,8». 71^0. vorw«t«i»» 28.0V. rar!«n 2«,70. ruckmlo«,» 10l,00 VULMOiwaiN 82V,Vü Slaat«. »ahn S7VM komdorden —. Trüge. »>rodut»«nmi>rU. »»r S««Idr. ».2», »«, Iamiar-ilpril 22.78, d«5. «i>tt>lus o«r Lkvtbr. 28,75, per Januar-LprU 5V.ÜV. b«z. ua»»c »« Stplbr. 85,00, »er Januar-AprU 81,00, malt. «mr>»r»in». 2!r«du»«n. Bert«». w»»«n p» 8!«v8r. , per Mär» , gelSal»!»«. 2>ozg«n per vttodrr I28.VV, »er Mar, —, trüge. London. Produtlenmarkt. KelreidemarN rühm, von schwimmendem Gilretde 2L«i;«n träge, Sersie rulfig. oder stetig, Mata fest. — Wetter: Scho». vertlicheS und Sächsische». war bisher vnprM um etwa Z! fichllich.auch apipferlini« «ie s« u-.H ch n « ll dayivfe - wird vor. Die Schnei Bremen u: tscheri Lloyd «nd schnells der »und sch, lldampfer ..Kaiser ' gehört demselben 4 länger al» sein Schi Geschwindigkeit Norddeutschen s^ew-Äork wird mit diesem Dampfer lten. Am 17. September tritt der , «kw-Vort. c,»^ ' "" an; vorher aber veranstaltet de, - . ' eine Sonderfahrt, zu der er Freunde v«r isssahrt und des ..Norddeutschen Lloyd" aeladen hat. «r wirb « m . .Norddeut Mischt« l, iAn dieser Sonderfahrt wird auch ein Vertreter der R< der „Dresdner Nachrichten" theilnehmen.s Der Dampfe am 7. September Bremerhaven verlassen, am 8. Nachmittags in Bergen in Norwegen cintretfen: am folgenden Tage Rach- mittags sährt der Dampfer nach Edinburgh weiter, wo «r am 10. Vormittags ankommt. Am 11. Nachmittags wird er dann wieder in Bremerhaven sei». Bei dem regen Interesse, das unserer mächtig unteres - Leser von baulunst „ Dampfer „Kronprinz Wilhelm" «st em Doppelschraubendompser von 202 Meter—063 Fuß Länge. 20,1 Nieter—66 Fuß Breite und 13,1 Meter—43 Fuß Diese. Der Raumaehalt de» Schisses wird etwa 15000 Brutto-Registertonnen. die Wasserverdrängung des voll beladenen Schickes 21300 Tonnen betragen. ,Der ilhelm" ist auS bestem Katiel. (Priv.-Tel- entgleiste bei Steinhausen und die Maschine stürzte die Bösch ung hinab. Die Personenwagen blieben stehen und io kamen die Passagiere ohne Berletzuirg davon. Verletzt wurde nur ein Heizer. Weimar. (Priv.-Tcl.) Heute Vormittag wurde hier der "'arrcrucrci„e rn sind vertreten, aus Einigung der ionareß des Verbandes deutlch-evangelischer Pfarrc feierlich eröffnet. 19 Vereine mit 4727 Mitgliedern si Auf der Tagesordnung steht u. A. ein Antrag Landeskirchen. Frankfurt a. M «Priv.-Tel.) lieber das Re » kontre zwischen dem Leutnant Weiland und den, Referendar Walther wird noch mitgclheilt, daß der Streit bereits inr Bureau eines Schiedsmamies entstand, zu welchem Walther in einer Be- Icidigungsiache gegen eine Dame geladen mar. und sich aus der Straße fortsektc. Tie Beleidigte erschien in Begleitung des Ossi- ziers. der zugleich als Zeuge fnnairen sollte. Walther soll bereits während der Verhandlung den Offizier wörtlich beleidigt und beim Verlassen des Bureaus mit seinem Stocke auf ihn zugeschlagrn haben, worauf Leutnant Weiland seinem Gegner mehrece Säbel hiebe aus den Kops versetzte, die sich jedoch als nicht gefährlich erwiesen Stuttgart. Unter großer Betheiligung der gelammten Bevölkerung wurde heute Nachmittag Pri»z Herrinan » von C a ch s e ii - W c i m a r in der Familiengruft des Pragsriedhofes beigcjctzt. Der König, die übrigen Mitglieder des königlichen vauses, sowie der Großherzog von Sachsen-Weimar wohnten der Feier bei. Zahlreiche Krieaervereine bildeten Spalier. Breslau. Dem Verbandstage des deutich-öslerreichisch- migarischen Binnenschifffahrts-Verbandes sind vom Kaiser, dem Kaiser von Oesterreich, den, Prinz-Regenten von Bayern und dem Prinzen Ludwig von Bayern a»f oie an diese gerichteten Hnldigungsteiegramme huldvolle Dankesdeveichen zu- gegangcn. Ter nächste Verbandstag findet 1903 in Mann heim statt. Laub an. sPriv.-Tel.) Tie Einweihung der Lbcrlansitzcr BiSmarcksäu 1 e aus der Landeskrvne findet am 18. Oktober statt. Pest. sPriv.-Tel.) Gabriel Ugron zieht sich in Folge der Assaire Rimler ans dem politischen Leben zurück. Paris. sPriv.-Tel.) Ter hiesige Konsul Venezuelas erklärte. Venezuela lehne icdc Einmischung ab. auch die der Vereinigten Ztaate». Venezuela werde mit 40000 vorzüglich bewaffneten Zvldaten. die vielleicht ans 1000,» z„ bringen seien, sein gutes Recht wahren. Paris. sPriv Tel.s In Folge der wlrthschastlichrn Krise greift der Nvthstand »m sich. Für 520 Wagenwärtcrstellen meldeten sich 27 !»65 Personen, darunter einige Ingenieure. — Bei den Manövern im Departement Charente sind mehrere hundert Soldaten erkrankt und mußten nach ihren Garnffonstädtcn zurück- befördert werden Die Manöver sollten gestern eingestellt werde», da jedoch Regrnwetter eintrat, befahl der Krlrg-mintster die Fortsetzung — Ihre Konigl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg haben gestern den Sonnueransenthalt in Ober- loschwitz beendet und das Palais in der Parkslraße bezogen. — Prinz Johann Georg begicbt sich heute früh mit dem 2. Jäger-Bataillon in die Herbstübungen in den Amtshauptinann- schnite» Bautzen und Löban. während die Frau Prinzessin Johann Georg nach Gmunden zum Besuche ihrer Eltern abrcisi. In Begleitung der Frau Prinzessin besindet sich die Paiastdame Frcisrau von Finck — Nachdem theiis in Folge sreiwilliger Mandatsiriedcrlegnng, thcils in Folge Ablebens der bisherigen Inhaber sechs der in 8 63 unter Nr. 13 der Versassungsurknttde in Verbindung mit Punkt III des Gesetzes, einige Abänderungen der Versassnirgsurkunde be treffend, vom 3. Dezember l868 bezeichnet«»» Stellen in der 1. Kairrnrer der Stä » deversam m lung und zwar eine in der Oderlansih. eine im Meißner Kreise, eine im Leipziger Kreise, eine im Erzgebirgischc» Kreise und zwei ini Voigiländischen Kreise zur Erledigung gekommen sind, haben die Betheiliglcn 'Neuwahlen zu bewirken — Im polnischen Arbeiterverein zu Dresden war bekanntlich die Anwendung der polnische» Sprache von der Polizei verboten worden. Eine Beschwerde bei der Kreishaupt- manllschaft hakte keinen Erfolg. Nunmehr hat daS Ministerium des Innern folgende bcachtcnswerthe Verfügung getroffen: Das Ministerium des Innern findet keine Veranlassung, ans die Be schwerde, welche von dem Vorsitzende» de» volmscbcn Arbeiter vereins in Dresden gegen die zweitinstanzliche Enischeidung der Kicishauptmünnichast Dresden vom 22. Mai d. I. eingewendel worden ist, etwas zu Gunsten des beschwerdesühreirden Vereins OberanssichtS wegen zu verfüge». Die Eniicheidung der KreiS- hauprniannschnft stellt cinwandiiei fest, daß das von der Pvlizei- direktiv» erlassene Verbot des Gebrauchs der polnische» «spräche in den Versammlungen des Vereins sachlich durchaus gerecht fertigt war, weil diese Versammlungen durch die unbeschränkte Znlafsuug von 'Nichtmitgliedern des Vereins und die öffentliche Aufsordcnrng zur Bctderlignng solcher an de» Zusammenkünften thatiächlich de» Charakter öfsentlichcr Versammlungen, in denen der Gebrauch fremder Sprachen, wie bereits mehrfach ausgesprochen worden ist. unzulässig ist. angenommen haben, überdies aber auch der Gebrauch der polni'che» «spräche bei den Verhandlungen den bctheiiigtcn Rednern leichtere Gelegenheit zu aufreizenden und gehässigen Angriffen gegen die öffentliche Ordnung geboten hat. Das Ministerium des Innern kann diesem Standpunkte nnr bci- trcten und bat deshalb auch seinerseits das Vorgehen der Polizri- dircktion Dresden gegen den polniichen Arbeiterverein zu billigen. — Ten zweiten Thcil der gestrigen Festfeter der Dresdner Schuhmacher - Innung bildete die Weihe einer von den Damen der Mitglieder gestifteten Jnnnngsfahnc. Der Weiheakt wurde von der Musik cingeleitet durch die Schreiner'sche „Fahnen wacht". Bon wechgeklerdeterr Festjnngfrauen. mit Schärpen in den Landes- und Stadtsarbcn geschmückt, wurde daraus die verhüllte Fahne in den Saal und auf das Podium gebracht. Nachdem der Männerchor „Lobe den Herrn" vo» F. Abt verklungen war, hielt Herr Archidiakonus Heike von der Annenki,che die Weiherede, in welcher er in trefflichen Bildern die inannigsacheii Wandlungen im Handwerk, insbesondere in dem der Schuhmacher, schilderte und die in den Zünften ruhenden sittlichen strafte besprach. Als die Fahne entfaltet worden war. deutete der Redner ihre Farben und ihre Sprache und weihte sie mit de» Worten: „Gestiftet als LiebeSwerk. — Geschaffen mit kunstsinniger Hand, — Geschmückt mit warmen Worten und sinnigem Zeichen, — sei sie ein Wahrzeichen allezeit diesem ehrbaren Handwerk! Der Gott, dem wir dienen, der selber ein Meister ist im Schaffen und Wirken, der wolle alles Schaffen und Wirken unter dieser Fahne segnen und gedeihen lassen." Fräulein Bock übergab die Fahne hierauf in poetischen Worten an Herrn Obermeister Zicaen- balg, der sie mit herzlichen Dankesworten der Innung übernahm. Hieran schloß die lleberreichung einer großen Anzahl Fahnen- geichenke, theils aus goldenen oder silbernen Nägeln, theils aus Fahnenbändern :c. bestehend An der Svendnng dieser Geschenke waren beiheiligt dir Jrnrasraucn der Innung, der Direktor der Schuhniachersachschule Kühn, die Schuhmacher-Innungen zu Siebenlehn. Oberlößnitz, Kamenz, Lößnitz, Mittwctda. Zwickau, München, Berlin, Bautzen. Radeberg, Pirna, Riesa, Oschatz, Chemnitz, Meißen, Wilsdruff, Löbtau: der Bund deutscher Schuh macher. ver SächsischeSchuhmacher-Jnnungs-Verband.derJnnung«- ausschuß, die hiesigen Innungen der Schriftmaler und Lackirer, Kürichner. Wagner und Stellmacher. Maler. Bäcker. Tapezirer. Schmiede. Goldschmiede. Lackirer, Schlosser. Jubrberren,Schornstein feger. Korbmacher, Buchbinder, Hntmacher. Glaser und Klempner, ferner der Dresdner Handwerker-Verein, der Verein Gewerbtreibender, Verein Dresdner Lederhändler, Gesangverein „Germania" und der Sächsische Jimuimsverband. Den Wciheakt beschloß das Kremkcr'ichc Dankgebet. — Tic Fahne, ans dem rühmlichst bekannten Atelier deS FränleinS Hedwig Fitzau, hier, hervoraeganac . werk in ihrer Art. Das Fahnentuch, mit goldenen Fransen ver sehen, zeigt auf der einen Seite auf weißem von einem Eichenkranzc, die Inschrift „Schuhmacher - Innung zu Dresden 1401—1901", auf der anderen Seite, umgeben von einem Lorbeerzweige, das Wappen der Innung mit der Umschrift: .Die Ehre des Handwerks steht im innigsten Zusammenhänge mit seinen Erzeugnissen." Die weiße bez. gelbe Seite des Fahnentuches ist mit einem breiten grünen bezw. schwarzen goldgestickten Rande versehen. — Am gestrigen Abend vereinigte» sich die Festthcilnehmer zu einem srokbelebten Kammer», bei welchem die Kapelle des Schützen-Regiments concrrtirte, der Männergesangveret» „Ger mania" mit ivohlgelungenen Gesangsvorträgen erfreute. Zwischen hinein wurden von Angehörigen der JnnnngSmitglieder treffliche lebende Bilder aus dem Schuhmacher-Handwerke gestellt. — Die an anderer Stelle erwähnte Begrüßungs-Ansprache des Herrn Obermeisters Ztegenbalg beim gestrigen Festaktus gipfelte tn einem auf König Albert, m daS die Jestversammlung be wert. ist rin Meister- e»en Fransen ver- Grunbe. umgeben Hoch Dampfer „Kronprinz Wilhelm" ist auS best als Vierdcckichiss erbaut. Die äußere Erschein»«! ist dieselbe wie diejenige des Schnelldampfers der Große", ebenso besitzt dasselbe wie diest Schornsteine. Da» Schiff erhält Einrichtungen sür die Pekörver- vrtraaei deutschen Stahl de» Schisses atser Wilhelm una von ettva 650 Passagieren 1., 350 2. Klaffe und 700 Zwischen dca»-Passaaieren. Die Mohnränme der Passagiere 1. Klaffe bc geistert einstimmte, die im Anschluß hieran rntonirte Sachsenhyme stehend anhörle. von der >,t und Badezimmer und ferner acht Staatszimmer mit je einem Schlot- und Badezimmer sind vorhanden. Wie die 1. Mastc. so weist auch die 2. Klasse olle Beaneinlichkeitcii. wenn auch in etwas einfacherer Art, aus. Die Herstellung der Ausstattung, für weiche die Pläne von dem Bremer Architekten Herrn I. G Poppe cntworscn sind, ist den bekannten Firmen I. G. Pfass in Berlin und A. Bembö in Mainz übertrage» worden, während die malerische Ausschmückung dieser Räume in den Händen dcs Bremer Malers O. BoUhagcn gelegen hat. Daß bei dem Bau dieses Schiffes für die denkbar besten SicherheitSeinrichtnnae» Sorge getragen ist, versteht sich von selbst: außer einem sich fast über die ganze Länge deS Schiffes erstreckenden, aus 24 wasser dichten Aothcilungcn bestehenden Doppelboden ist daü Schiff noch durch 15 dis zum Oberdeck hinausgeiührte Querschotte und ein Längoichott im Malchinenrauin in 17 wasserdichte Abtheilnnacn gclhcilt. Als wichtige Neuerung ist besonders zu erwähnen drc Eiiisührnng dcs sogenannten Dorr jchcr ermöglicht, fämmtliche unter Wasser Schott befindlichen Thüren der einen ruhigen Gang des Schiffes zu erzielen, werden die Ma- schinc'n aller neuen Schiffe des „Lloyd" nach dem bekannten Schücssche» System ausbalancirt: außerdem ist auch dieser Dampfer mit Schlingcrkielen ausgerüstet. DaS Schiff wird, in allen seinen Räumen elektrisch erleuchtet, zur Beleuchtung sind etwa 1900 Lampen vorgesehen, welche von vier Dampsdynamo »icischiircii bedient werden, von denen jede eine Stärke von 827 Ainpöre bei 100 Volt Spannung besitzt. An Böten wird das Schiff 18 Rettungsböte und 6 Halbklappböte führen. Die beiden pro Tag; die Vunkcrräume vermögen ein Quantum vo Tonnen Kohlen aufzunehinen Die Mannschaft besteht ar 500 Personen. Die Speisesäle und Salons des Dampfe der Stunde geben werden. Der erforderliche Dampf wird in 16 mächtigen Kessel», und zwar 12 Doppel- und 4 Einfachkcsseln, ge- Wonnen. Der Kohlenvcrbrauch stellt sich auf etwa 500 Tonnen Quantum von 4450 eht aus über ,,, Dampfer» sind Meisterwerke der Innenarchitektur und Dekoratronskunst. Der Lpcch-saal 1 Klasse enthält 114 Sitzplätze. Der Plafond und die Wände sind mit Gemälden geschmückt. Eine große Anzahl elektrischer Glühlampen wird den Saal mit einer Fülle strahlen den LichtcS nbergießen lieber dem Saal erbebt sich der hohe Lichtschacht, den eine Glaskuppel kühn überwölbt. Eine breite tcppichbclegtc Trcpve führt vom Speisesaal empor in den Gesell- schasiSsalo». Ein lebensgroßes Porträt dcs Kronprinzen Wilhelm, gemalt von Hanns Fechner. schmückt den Salon. Emen wunder- vollen ünrchblick zeigt der oberste Theil des Lichtjchachtes m>i seinem reichen Figurenschmnck, und euren stimmungsvollen Hintcr- rrund geben die mit feinstem Serdcnbrokat bespannten Wand lachen deS SalonS. Auch die anderen Salons sind mrt feinstem üiisllerischc» Geschmack ausgestattet, so daS in barockisrrendci Renaissance gehaltene Lese- und Schreibzimmer mit seinen großen iiihaltrcichcn Biblrothekschränkcn, den zierlichen Schreibtischen und den in Gold schimmernden Vorhängen, und der im Styl der Rc- anSgcsiihrte Rauchsalo». desseir gesammteS Holziverl . BüssetS und Portal, ar>S blau gebeiztem Eich naissance Plafond, Tische en fesselnde v grcb« Wahre Perlen kvnit- ^ " >bine Men, künstlerische Darstellung ierischcr Jnnen-Architektur sind die Staatskabincn. vor durch die Wahl der Farbcirstimmung in den einzelnen Räumen Dabei ist Alles auf das Beste sür den praktischen Gebrauch durch dacht und 2. Klaffe Wilhelm" Einrichtungen So verbindet eine verzweigte Lelephonaalag« den Kapitän mrt den verschiedenen Ressortchess des Dampfer». Ferner hat sich das Bedürsniß hcrausgestellt. das Bureau de» Ober- e-tewords vergrößern, so daß cS jetzt dem Bureau eines modernen Votcls entspricht, wo daS Publikum sich in allen i»c Reise betreffenden Fragen, in Billeianaeleaenheitui. Gcpäcksram' Zimmerangelcgenhcitcn u. s. w. Raths erholen kann. Helonverc «orgsalt ist aus die Wirthschastsräume verwandt. Dw Kühl räume zur Aufbewahrung des Proviant» sind ausgedehnter als «verständlich mit und Trinkwasser-Kühlcrn. Die Küche ist selbst! zahlreichen, modernen Apparaten für eine Zubereitung der Speisen, die auch dem verwöhntesten Geschmack Rechnung trägt, ausgestattet. Besonder» sympathisch wird auch die Neuerung be grüßt werden, daß sich über jedem Bett der Passagiere ein Druckknopf sür die elektrische Älrngellcrtung besindet, so daß die Passagiere, wenn sie nach dem Steward rufen wollen, nicht das Bett zu verlassen oder sich nicht von dem Sofa zu erheben brauche», um zu der bisher neben der Thür angebrachten Klingel zu gc langen. Eine ähnliche Bequemlichkeit bietet auch die An ordnung der Ausschalter der Lichtleitung über icdem Bett. Zu bemerken ist noch, daß die Staats- und Luxu-kabinen mit dem Oberstewards-Bureou durch eine Telephorr-Anlage verbunden sind. Ter Ausstieg -um Mastkorb erfolgt aus dem Dampfer -Kroirprin, m nich ' ' Wilhelm" t mehr außerhalb, sondern aus eurer Leiter, die . fo innerhalb des Mastes angebracht ist. Der Mastkorb ist mit der Kommandobrücke durch ein Sprachrohr verbunden, wo» gleich falls zur Sicherheit de» SchissödiensteS beiträgt. Sämmtliche Uhren, welche sich in den Salon», aus den Vorplätzen, in der Küche u. s. w. befinden, werden von einer Centrale ans. die sich im Kartenhaus befindet, auf elektrischem Wege regulirt. Auch wird der Dampfer, wie affe neuen Schiffe deS „Norddeutschen Llovd". mit einem Apparat für drahtlose Telegraphie anvnerüstct ivcrden. Der Schnellpostdampfer de« „Norddeutsch»» Lloyd" „Kronprinz Wilhelm" wird einen Fortschritt der Schiffsbaus»»!« und des transatlantischen Verkehrs darstcllen, wie mau ihn noch vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten hat. Ein neuer Riesendampser, von einer deutschen Gesellschaft in Auftrag ge- geben und auf einer deutschen Werft gebaut, wird über die Meere fahren, Handel und Verkehr fördern und zum Ansehen ^uochen Namens beitragen. Mögen dem neuen Schnelldai stet» glückliche Fahrten beschieden seinl impfer