Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-05
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LerugrgebM: MrrttMdrll» rMt. « vl,.; durch N« «ol, , Mk. Die Vndd«r«achr1ck>tn>- E-in-u >d,»ch dir Bk.iebkr In rnddo, »nd der nitLIlm Umakduno. wo die Sntmauna durck rloene Bolen oder «ommilsionüre enola«. erdalle» dal Bla» a» Woüientaaen. die nicht a»l Lvim- oder tzelerlaae ivlaeii, m twei rdeUaulaadeii «deu»» und M«,en» »uaesieUt. Sir klickaabe etnaeiaudler Schrill- IMlk trlne Berbmdiichleu. SernlvrechanlchluS: tla» l Nr. U und Nr. LUS« kelearamm-Ildrelli: Nachricht«» LreSd««. 8tlN«I, d» St-riia-el 1856 Wlige ZeliIMcIle. ÜMjsM8>. lW«KI»1r«»v^-FlEr^45r, f»-LU6N8ti-. nun 7.1 Telcar.-Adressc: viachrichlcm Dresden. ^ gw Oureuia kc»Ui) VoprüwNe I»« „ » ;! MNel8tsllü8-llote!:: ^ kür lift^eiUUlK- un'i A Verzrnüzsrmzen-Ikainvuäs, ^ Vamilivn u»<I Doarurteu. 7ch ' kkar sollt« INars 7<rrr^'r»L»L»r^V4VL»^L5z.'.'; ß Irlliui' 8ekmlül, lirpMiixm Iiiil't ß Vre8äell-I.ödt2ll Roissmtrsrstr. 8l Keidsniitrordtr. LI. von I»»,e-r»t«-i, uuü für ciio ,,1-nvNUu«» I,t« i». ' L? VvII^iäneltL«' kv186-LU8rÜ8tUNLKll Ilvlsit ILoIZ«rt LtuiiL«. Vrin idil i ? vosrü8licke llokwsllll'sede Veräsmiiißspillver mit ?vp8in! >»<«»« > IZ> « K., I'tlliiitren diti rr>>-> . Sir. 246. Svienel! Rußland internen. Hofnachrichken, Schuhmacher Jnnungs-JubiläumT LNullnnaß!. Witterung: Trocken.! ^,»j»«»o,«»i,,r» Ter Rieienichnelldampser „Kronprinz Wilhelm". Königl 5goitt>eater. i vonviegend heiter. Okackits kiihl. rliliit » vl i«^, »D. reptember l«nu. Ritfsland in Persien In diesen Tagen ist aus PersienS Hauptstadt über eine revo lutionäre Bewegung berichtet worden, in der die Verstimmung über den mein und mehr überwiegenden Einfluß der Russen nun A»s- diuck gelange» soll. Man wird kaum fehlgehe». wen» man biuter einer solchen antlruisischrn Beivegiing englische Umtriebe wittert. Tenn nicht sowolil die Perser als bielme!>r die Engländer dürsten Anlaß Iiaben, mit der Erweiterung der Machtsphäre Rußlands in Persien u»z»s>iede» zu sein. Sachte und allgemach gleitet daS Reich derAchämenidcn und Sassnniden. das Volk, dessen Helden- ihum Jirdufl ini großen Königsbuche belang und dessen Liebes- eiiipsiiidmigen Hafis in süße Verse brachte, unter die Fremdherr schaft der Russen. Ter riesige Koloß des RordenS verlangt mit zäher Folgerichtigkeit einen Ausgang nach den warmen Küsten des Südmceres Von de» dreien, die sich darbieteu. dem mcwpoia inischen. dem indischen und dem persischen, ist ibm der letztere der genehmste und am schwächsten vertheidigte, Persien mit seinen kaum zehn Millionen Einwohner» kann schwerlich allein der russischen Macht Widerstand leisten: von den europäischen Groß mächten aber wird keine sich in einen Krieg mit Rußland stürmen, selbst der Hauptrivale Rußlands in Asien, England, nicht, nachdem der Werth der britischen Landmacht hinlänglich im südafrikanischen Kriege erwieien ist. Auch in Persien zeigt es sich, mit welcher bewunderungs würdigen Ruhe und Sicherheit die russische Politik, unbeirrt durch alle Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen, allent halben in Asien seine Machtsphärc zu festigen und anStndehnen versteht. Bei dem Vordringen des russischen Einflusses in Persien handelt es sich hauptsächlich um wirtkirbaftliche und finanzielle Nnternehmungen, die zunächst dem russischen Handel zu Gute komme» und die englische Konkurrenz tressen sollen : hiermit Wringt indeß zugleich die politische Bedeutung iür Rußland i» die Augen. Durch leine wirthlchaftlichen Errungenschaften wird das Zarenreich in die Lage versetzt, ohne sonderliche Anstrengungen Persien auf friedlichem Wege seinem Einfluß zu unterwersen. Vor der Hand ist Persien allerdings noch ein heiß umstrittenes Terrain, auf dem russischer und britischer Einfluß miteinander um das Uebergewicht ringen; aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der russische Einfluß schließlich der siegreiche bleiben wird. In Nardpelsien Ist unzweifelhaft schon heute Rußland die herrschende Macht. Der russische Zucker hat dort alle anderen Zuckerarten aus dem Felde geschlagen. Moskauer Erzeugnisse beherrschen alle Märkte des Nordwestens. Petersburger Ingenieure haben die große Straße, die das Kaspische Meer mit der Hauptstadt Teheran verbinden soll, entworten: Arbeiter auS Odessa und den Wolga- vrovinzen bauen sie. In den Hauvtimportartikeln ist Rußland in Nordpersicn ohne Nebenbuhler. Tieie Suprematie hat es jedoch nicht ohne starke Geldausgaben gewonnen. Ein ausgedehntes Scheu, direkter und indirekter Prämien hat den persischen Handel in einen Zweig des russischen verwandelt. Rußland hat dazu Geldmittel für den Straßenbau mit einer Freigebigkeit hergegeben, die weder die englischen Unternehmer noch die britische Regierung nachzuahmen geneigt sind. Für die einzige Straße von Reicht am Kaspischen Meere nach Teheran bildeten Moskauer Kanflenle eine Gesellschaft mit einem Kapital von 2 Millionen Mark, denen die ruisische Regierung einmal 2 Millionen und nochmals 2 800 OVO Mark hinzuiügte. Im Süden Persiens herrscht bis jetzt noch England von ober bei dem Wettrennen zwischen Rußland und England, Teheran vom Kaspischen Meer und vom Persischen Golf zu er reichen. dürste Rußland allem Anscheine nach bald den Vorsprung gewonnen haben. Muß doch selbst der englische Staatsmann Eurzon eingestehen: .Persien ist in der Achtung der britischen Staatsmänner abwechselnd gestiegen und gesunken. Eine derartige Politik des Weißglühens und der flumpfcsten Gleichgiltigkeit hat gegen das entschlossene Vorgehen Rußlands keine Aussicht aus Erfolg. Rußland wird, nachdem es Nordpersien vom Kaspischen Meere bis Teheran erschlossen hat. einen Anspruch darauf gewinnen, leine Operationen durch die Erschließung Südpersiens von der Hauptstadt bis zum Persischen Golf fortzuietzcn." Tiefes engtischc Nrtheil hat in letzter Zeit durch mehrere Errungenschaften, die Rußland in Persien erzielt hat. eine Be- siaiigimg erhalten. Diele Errungenschaften sind so bedeutsam, daß dadurch dem Zaren eine Art Oberherrschaft über das Reich des Schahs gewährleistet wird. ES war die russische Finanzpolitik, die im vorigen Jahre der auswärtigen Politik des Zarenreiches in Persien mächtig vorgearbeitet hat; Rußland hat Persien finanziell ganz i» seine Gewalt bekommen durch die Bedingungen, unter denen die russische Regierung der ..Borschußbank" in Teheran, einer Art Filiale der russischen Reichsbank, gestattet hat, die von der persischen Regierung zu emittirende sünfprozentige Goldanleihe im Betrage von 22V, Millionen Rubel zu übernehmen. AuS dieser neuen Anleihe sollte Persien leine früheren auswärtigen Verbindlichkeiten, d. h. die englischen, tilgen. Hier handelt es sich, wie dir .Krruzztg." ioeben in einem Artikel über Rußlands und Englands Stellung In Persien darlegt, einer- eils um moralische Stärkung des rulsischen Ansehens, andererseits um ein reines Geschäft. Für die Anleihe sind den Russen iämmt- iiche versische Zolleinnabmen. ausgenommen die am Persischen Meerbusen, verpfändet worden, Ais Rußland gleich »ach dem Abichlnn des Vertrages in PersienS Namen Millionen Rubel nach London sandte, um eine Forderung der Engländer aus dem Jabre 1802 zu bezahlen, da mußic eS aus die Ilnlerihanen des Schahs eine» licsen Eindruck machen, als dieselben Zollbehörden, die bisher unter engliichci Aussicht gestanden halte», nunmehr russischen Beamten unterstellt wurden. Materiell gewinnt Rußland ebenfalls bei der Anleihe, Ter Außenhandel Persiens beträgt etwa 200 Millionen Mark; zieht man hiervon den Beirag des Handels am Persischen Meerbusen mit 70 Millionen Mark ab. so bleiben noch immer ILO Millionen übrig, um davon die Zinien prompt an die Russe» zu zahlen. Tazn käme weiter die Beeinflussung der Zollbehörden im Interesse der russischen Industrie, deren Erzeugnisse jetzt leichter als unter englischer Kontrvle nach Persien gelangen werden. Tic zweite große Errungenschaft Ruß lands in Persien besteht in der Verlängerung des Eisenbahn Vertrages, der den Russen das Vorrecht giebt. allein und aus schließlich Schicneinvege im Reiche des Schahs anzulegcn. Zu nächst allerdings handelt cs sich inchr um Vorarbeiten und Ver suche. um Auslagen und Kapitalsanlagen, deren Erfolge noch aus- stehcn. Aber die Energie und Ausdauer, mit der die Russen arbeiten, läßt es erwarten, daß sie hierbei schließlich ans ihre Kosten kommen. Ter raschen Verwirklichung der zahlreichen Bahnprosekte, die die Turchaucmng Persiens von Norden nach Süden bezwecken, steht einstweilen freilich der Geldmangel als schwerwiegendes Hinderniß entgegen. Aber ungeachtet dessen sind Regierungs- Jngenicnre mit der Tracirnng einer Linie beschäftigt, die sich von Reicht am Kaspischen Meere bis zum Persischen Meerbwen er strecken soll. Man ist'dabei mit solchem Eifer vorgegangen, daß die „Turkestomslisa Wsedomosti", die offiziöse Beziehungen besitze», vor einiger Zeit bemerken konnten, der wirkliche Bahnban werde demnächst begonnen und voraussichtlich im Jahre 1006 100-1 vollendet werden. Tos dürfte wahrscheinlich nicht der Fall >ei» ^ aber eS zeugt doch dafür, daß die Russen das weit reichende Werk angesangen habe» und entschlossen sind, es dnrchzuiühren. Es ist sodann eine direkte Schisisverbindung zwischen Odessa und den flidpersischen Häsen in's Lebe» gerufen worden, uni die Handels beziehungen zwilchen beiden Staaten zu beleben und der russischen Industrie die Möglichkeit zu bieten, ibre Erzeugnisse rasch und billig nach Persien zu schaffen. Die Bedeutung dieses Unter nehmcns ergiebt sich schon daran?, daß es die Unterstützung des Jinanzministers genießt, der die Böiien-KvmilecS der größeren Handelsstädte zur Theilnahmc zu interessiren sucht. Auch hier liegt nur ein Anfang vor. aber ein Anfang, der unter günstigen Voraussetzungen in'S Leben getreten ist und deshalb voranssichüich Eriolg baben wird. Tenn, wenn auch einstweilen die russische Industrie noch stark in den Kinderschuhen steckt und es unmöglich mit England ansnchmen kann, so ist doch die Geschicklichkeit der russischen Agenten und Kanflenle in Asien als ei» Mvmenl von einschneidender Bedeutung zu berücksichtigen Sie verstehen es jedenfalls besser, als die meisten Westeuropäer. mi> den asicstöchen Vollem umzugehen. Dieses Anpassungsvermögen ebne! den Russen außerordentlich die Wege, letzt sie ihre» Gegnern gegenüber in Vortheil und hat ihnen in Mittelasien bedeutende wirthichast- iichc Ersoigr über die Engländer eingebracht, die nach dem Stand ihrer Industrie niemals hätten eintreten können- Neueste Dralitmelduntien vom 4 September (Nachts cingelicnde Dcveschen befinden sich Seite.'t.f Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser empstng im Neuen Palais zu Potsdam den chinesischen Botichaster in außerordentlicher Mission, den Prinzen Ti ch un-T s a i s o n g von China, in besonderer Audienz und »ahm aus dessen Hand ein Schreiben entgegen, in welchem der Kaiser von China in feierlicher Wene seinem tiefsten Bedauern über die Ermordung des kaiserliche» Gesandten Freiherrn v. Ketlcler Ausdruck giebt. Die von dein Prinzen Tichun bei dickem Anlaß gehaltene Ansvrache hatte in's Teut'che übertragen, folgenden Wortlaut: „Im Anstrage des proßen Kaisers, meines allergnädigstcn Herrn und Gebieters, habe ich die Ehre, allerhöchstdessen Schreiben in Eurer Majestät kaiser liche Hände zu übergeben. Nach den im vergangenen Jahre in China eingetretenen ausständischcn Bewegungen, suhlte der kaiser liche Hos aus eigenem Antriebe nicht weniger als aus Verlangen der Mächte die Verpflichtung, durch eine besondere Mission »ach Dcutichlnnd Eurer Majestät lei» aufrichtiges Bedauern über die Vorkommnisse, insbesondere über de» Vorfall, welchem der durch Eure Majestät ausgezeichnete Gesandte Freiherr v. Kettclcr zum Opfer gefallen ist. auszudrücken. Um die Aufrichtigkeit dieses Bedauerns über alle Zweitel zu erheben, bestimmte Se. Majestät der Kaiser leinen allernächsten Blutsverwandten für diese Mission. Ich bi» in der Lage, Eurer Majestät zu versichern, daß der Kaffer, mein allergnädigster Herr, diesen Wirren, welche großes Unglück über China gebracht haben und für Deutschland Verluste und Sorgen. Im vollsten Sinne deS Wortes fern gestanden hat Dennoch hat nach dem leit Jahrtausenden bestehenden Gebrauch der Kaiser von China die Schuld dafür auf keine eigene geheiligte Person übernommen. Ich habe daher den Auftrag, die innigsten Gefühle des Kaisers, meines erhabenen Herrn, für Eure Majestät bei Ueberreichung dieses Schreibens zum Ausdruck zu bringen. Auch bei Ihrer Majestät der Kaiserin und der ganzen kaiserlichen Fnmilir bin ich beauftragt. Dolmetsch dieser Gesüdlr des großen KaiierS von China zu fein und den Wunsch auszudrücken, daß Eurer Majestät HauS blühe, und Gesundheit. Glück und Segen im vollsten Maße genieße. Se. Majestät der Kaiser von China hofft, daß die Ereignisse des vergangenen Jahres nur eine vorübergehende Trübung gewesen sind und daß, nachdem das Gewölk nunmebr der Klarheit des Friedens gewichen, die Völker Deutschlands unk Chinas sich gcaenseilig immer besser verstehen und schätzen lernen Ties ist auch mein ausdrücklicher Wunsch." — Hieraus ricklew de Kniier nachstehende Antwort an den Prinzen Tichun „Nicht ein heilerer, festlicher Anlaß, noch die Enüllung einer ein fachen HöflichkeitSpfljcht habe» Eure faiscrliche Hoheit :n Bur > kühn, wndeni es» liejlrauriaer und hocbernstec Vorfall V,'en Gesandter am Hofe Sr. Majestät des Kauers von China. Freche,> v Ketteler, ist der aus höhere» Beiebl erhobenen Mordwa'V eine faüerlich-chinesöchen Soldaten in der Haulststadt Elsinas erlegen Ein uneihörleS Verbrechen, welches durch Völkerrecht »nd aller Nnnoncn schwer geörandmnrlt wird' Ans Eurer rlich-.n Hobest Munde habe Ich soeben de» Ausdruck des aiuri! en »nd liest,, Bedauerns ^r. Maiestnl des Kallers von Esinn das Vorkommnis: vernommen »na »rill gern glauben, daß Cure: kaiserlichen Höhest kaiserlicher Bruder periönlich dem Verbreche:, und de» westcre» Gewnltihalen gegen nnverletzke Gescmduchattei! und friedliche Fremde lern gestanden haben: um st> schweren Schuld trifft seine Rathgeber'nnd seine Regierung. Diest inögn sich »ich! darüber täuschen, daß ihnen Entsühnung und Veneibung für flu Verschulden nicht durch die Sülnrcgeiandlschast allein aus gewirkt weiden kann, sondern »», durch ihr iväleres Verhallen gemäß den Vorschriften des Völkerrechts und der Sitte Voilu, wr Nationen. Wenn Sr. Maiestät der Kniier von China die Regier ung seines große» Liesches sürderhi» streng im Geiste dieser Vc, lchnste» führt, wird auch ststie Hosinnng sich erfüllen, daß die trüben Folgen der Wurstle des vergangenen Jnhres überwunden werden und zwischen Denpchlcind und China wieder wie 'riihec dauernde friedliche und sie,,,,bliche Beziehungen herrschen, die den beiden Völkern und der gestm,nien menschlichen Cinilöation zun, Segen gereichen. I» dem austichtigen und ernsten Wunsche, das dem so 'ein inöge. beiße Ich Eure lästerliche Hoheit willkommen." — Der Staals'clretär des Auswärtigen Freiherr v. Ruhthostn war bei der Audienz zugegen. Tie llebenragung der gebastenen Reden in s Teut'che bezw- Elsinestsche ersolgtc durch de» kaiw,stehen Konsul Freihenn v, Seckendorfs und den kaiserlich chinesinben Generalleutnant Mtt>ckmng. vom Prinzen Tlchun übergebene Handschreiben deS Kaisers von China laniet in deutscher licbersttznng wie folgt: „Der Großkaistr des Tasting- reiches entbietet Sr. Maiestät dem großen Te»t><hen Kai'cr Gn>>; i Scildem liniere Reiche gegenseitig diuch ständige Geiandstchaiten veiOele» sind, haben Wir unuitterbrvchcil in den ireundschasllichsten Beiicluingeii zu einander gestanden. Tie Beziehungen wurden noch inniger, als Se. königliche Hoheit Prinz Heinrich von Preuße» »ach Peking kam und Wir hierbei den Vorzug hatten. Se. königliche Hoheit häufig ciiwiangcn und mit ihm in vcrttauten Verleb, treten zu können Leider drangen inzwiicheu im s>. Monal des vergangenen Jahres die Boxer in Peking ein. aufstäiidliche Soldaten ichlvssen sich ihnen an und es kam dahin, daß Eurer Maiestät Gesandter Ficihcrr v Ketteler ermordet wurde, ein Man», de», io lauge ec seine» Posten i» Peking bekleidete, die Interessen llniercr Länder au> daS Wäimstc wahriiahm und dem Wir liniere besondere Anerkennung zollen »inßlen. Wir bedauern aus das Diente, daß Freiherr v. Ketieier ein in schreckliches Ende geiniiden hat. um io mehr, als >l»s das Gefühl der Verantwortung schmerzt, nicht in der Lage gewesen zu sein, rechtzeitig ichützende Maßreaeln zu treffen. Ans dem Gesichte Umerei schwere» Veraittwoclstchlei! heraus haben Wir besi'hlen. ein Dciitnial an der Stelle des Mordes zu errichie». als ein Warnzeichen, daß Verbrechen nicht iingeiülott bleiben aürien. Wmwchst, haben Wir den kaiicrlicke» Prinzen TichnittTstffong an der Spitze einer Sondeige'andlschciff nach Tensichstiid entsandt mit Vielem Ilnieiem Han-schierben. Priü. Tschau, Ilnrcr leiblicher Bruder, soll Eurer Majestät versichere, wie rehr lins die Vorgänge im Pe>slviiei>e>i Jnlire Herrn!» baden »nd wie sehr Ilns die Gesichte der Rene und der Be'ch rninng ne: beseelen. Eure Majestät sandten ans werter Ferne Ihre Trnpo-- nm den Borcrniifttand nicderziiwene» und Friede zu ichanen z:-m Woble Unseres Volles. Wrr haben daher dem Prinzen T'cl e.n besohlen. Enrer Maiestät Unseren Taut iür die Förderung ' cs FiiedenSpcrsönlich nnszusprechen. Wir geben Uns der Hosinnng lun. daß Enrer Maiestät Entrüstung den allen iienndi.halUich w Ge sinnllnge» wieder Raum gegeben hat und daß in Zntunst die Be Ziehungen Unserer Reiche zu einander sich noch vicliciiigel. inniger und iegensreicker gestalten mögen als bisher. Tics ist Uniew vollste Zuversicht." — Ucber die Acußcrlrchlcrten de: u: Emp sänge wird noch berichtet: Vor dem Renen PalniS hatte die 2 Kompagnie des Lchrbalailloiis unter dem Kommando de- Haupluianiis v. Bardclebcn Aufstellung genommen. Als der Prinz vorsulir. erwies die Kompagnie keinerlei Honneurs, stand vielmehr unter „Rührt Euclfl. ohne de» Prinzen zu Heuchler: Ebenso wenig grüßten die Offiziere Ter Kaffer war sehr enisr, er trug den weißen Koller der Garde d» Corps mst den Abzeichen ließ» Trauer, aus dem Haupte den Stahlhelm. Ais Prinz Tichn» ui den Saal trat, erhob sich der Kaiser nicht, wilder» winkle den: Prinzen mir kurz mit der Hand. Ter Prinz näherte sich m:. dreimaliger Verbeugung dem Thron. Ter Kaffer blieb au>!> während des ganzen Aktes sitzen. Nach deimeiben veilie'^ de Prinz rückwärts schreitend unter mehreren Verbeugungen den ^.a Von nun a» wurde der Prinz als iolchcr behändest. LUK c> de Palais verließ, praientirle die Wache unter den Klängen de>Muß! »nd. eskvitirt von einer Schwadron Gardchiiiaren. wurde de Prinz in seine Wohnung geleitet. Im Orangeriegehändc an gekommen, kleidete sich Pli»; Tichn» nm. machte eine Spazier fahrt durch den Park von SanSwuci »nd die Stadl Potsdam Nachmittags L Uhr stattete der Kaiser dem Prinzen in de: Orangerie einen Bestich ab: ipäter unternahm der Kaffer mit ihm eine Dampferpartie von Matroscnstation aus. Morgen ist de, Prinz zur Frühstückstaiel geladen und wird vorher der Kafferin voraestellt werden. Das Gefolge des Prinzen blich bei der Audienz zurück. — Aus Paris wird gemeldet, es verlaute. Präsident Loubet werde nach dem am nächsten Mittwoch stattfindenden Mintstenathe den Prinzen Tichun im Einn e em psangen. Ter frühere französische Gesandte in Peking Pichon. welcher derzeit beurlaubt ist. werde voraussichtlich den Prinzen, den er persönlich kenne, in Paris begrüßen Berlin. iPnv.-Tel.) Ter Kaiser und die Kaiserin, der Kronprinz und Prinz Eitel Friedlich reffen am Freitag von Pots dam nach Königsberg i. Pr. ab. wo die Ankuntt Abends 7 Ubr erfolgt. Der Zar wird, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, am Dienstag die Fahrt nach Tanzig antrcten und nach der Zusammen knifft mit Kaiser Wilhelm tue Kaiserin in Kiel zum Besuche in Frankreich Molen, während die kaiserlichen Kinder in Kiel bei der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite