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Hospital, das Stadtkrankenhaus und die chemische Centralstelle; Abends 6 Uhr fand auf dem Belvedore das gemeinsame Festessen statt. , Die bereits oben erwähnte Festschrift: „Sanitaire Verhältnisse und Einrichtungen Dresdens", entworfen von den Herren Vr. Chalybäus, Stadtbaurath Friedrich und Stabsarzt vr. Helhig, kann ihres gediegenen und erschöpfenden Inhalts wegen nicht warm genug nament- liH allen Aerzten, Gemeinden rc. empfohlen werden. In 74 einzelnen Best tragen, von 42 Autoren hcrrührcnd, giebt sic Ausschluß über Klima und Bodenbeschaffeyheit, allgemeine Topographie, Stromverhältnissc, Bevölkerungs statistik, Krankheiten der Bevölkerung, Wohnungen,, Nahrung, Waffcrversoxg- ung, Reinhaltung der Stadt, Untcrrichtswesen, behördliche Thätigkeit, Ge- fängniß- und Armenwcsen, Wohlthätigkeitsanstalten, Thiersanität, Heilwcsen, Heilanstalten und Garnison. Das treffliche, für die Bibliotheken der Sthdte und ärztlichen Vereine in erster Linie der Anschaffung reichlich wcrthe Buch ist auch im Buchhandel zum Preise von 3^ zu haben. Hierauf erhielt das Wort Prof. l^r. C. Neubau er-Wie^äden zu einem Vortrage über „die Weinbehändlüng in hygienischer Bezieh ung". Der hochinteressante und fesselnde, mit lebhaftem Beifall ausgenom mene Vortrag gab zunächst eins Ucbcrstcht über die Bestandthcilc, welche der Naturivein enthält, die in verschiedenen Jahrgängen auch in verschiedenen Quantitäten vorhanden sind, und so die Qualität der verschiedenen Sorten ändern. Dieser Umstand habe dazu geführt, daß man durch Kunst dse Natur zu ersetzen ynd die geringeren Marken durch Kunstmittel zu verbessern suche. Auch sei der Weinbauer ja ungleich schlechter daran, wie ber Bierbrauer, wie denn j. B. ick vorigen Jahrhundert 37 vCt. schlechte, 21 pCt. mittle und 3t pCt. güte Weinjahrs gcfpesen sind. Redner ging sodanN zu den verschie denen Manipulationen der Wemtechnik "Über, schilderte und kritisirte das Galli- firen, Alkoholisieren, Scheelisiren (Zusatz von Glycerin), die Weinklärungs methoden und Keltermanipulationen, sowie die künstliche Darstellung derWeine ohne Traubensaft. Im Großen und Ganzen hob Redner die Schwierigkeit der Weinbehandlung tyie der mehrfach gesetzlichen Normirung der Grenzen hervor, innerhalb welcher der Weintechnik freie Hand gelassen werden soll. Aus der sich über den Vortrag entspannenden Debatte ist namentlich her- vorzüheven, daß es, wie ein Theilnehmcr an der Versammlung mitthcilte, einem Arzte in Wien, vr. Rathemann, gelungen ist, in deck Flayell eck ganz vor- MÜl di« «edaction vtrantwortÜch: Ädv, S t!), Martini in Baichen. — Druck und Verlag von S. M. Mons« in Bautzen. , (Hierzu zwei Beilagen und Sonntags-Extrabeilage No. 36.) Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medictn und ohne Kosten durch die Heilnahrung: „ttevaleselsrv Du von I " Seit 31 Jahren hat keine Krankheit dieser angenehmen Gesundheitsspeise widerstanden, und bewährt sich dieselbe bei Erwach senen und Kindern ohne Medictn und ohne Kosten bei allen Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nieren leiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaultchkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwin del, Blutaussteigen, Ohrenbrausen, Uebelkejt und Erbrechen selbst, während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht; auch ist sie als Nahrung für Säuglinge schon von der Geburt an selbst der Ammenmtlch vorzuziehen. — Ein Auszug aus 80000 Certificaten über Ge nesungen, die aller Medicin widerstanden, worunter Certificate vom Professor vr. Wurzer, Medicinalrach vr. Angelstein, vr. Shoreland, vr. Campbell, Professor vr. DSve, vr. Ure, Gräfin Castlestuart, Marquise de Brehan und vielen änderen hochgestellten Personen, wird franco auf Verlangen eingesandt. Abgekürzter Auszug aus 80 000 Certificaten. Certificat des Mcdicinalraths vr. Wurzer. Bonn, 10. Juli 1852. Rvvalsseiörs vu ersetzt in vielen Fällen alle Arzneien. Sie wird mit dem größten Nutzen angewandt bei allen Verstopfungen, Durchfällen und Ruhren, in Krank- heiteit der Urinwege, Nierenkrankheiten rc., bei Steinbeschwerden, entzündlichen oder krankhaften Reizungen der Harnröhre, bei krankhaften Zusammenziehungen in den Nieren und in der Blase, Blasen-Hämorrhoiden re. — Mit dem ausge zeichnetsten Erfolge bedient man sich auch dieses wirklich unschätzbaren Mittels nicht blos bei Hals- und Brustkrankheiten, sondern auch bei der Lungen- und Luftröhrenschwindsucht. (V. 8.) Rud. Wurzer, Medicinalrath und Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. Str. 02478. Dem lieben Gott und Ihnen sei Dank. Dir Rsvalssoi-r« hat mein 18jähriges Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner Schwäche und nächtlichem Schweiß, gänzlich beseitigt. I. Comparet, Pfarrer, 8swts Rowküns äs, II«,. Nr. 89211. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die köst liche Rovals-viLrs und leide seitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre stehend, erfreue ich mich jetzt der vollkommensten Gesundheit. Leroy, Pfarrer. Nr. 64210. Marquise von Bröhan von 7jähriger Leberkrankheit, Schlaf losigkeit, Zittern an den Gliedern. Abmagerung und Hypochondrie. Nr. 75877. Florian Köller, k. k. Mtlitairverwalter, Grobward,in, von Lungen- und Luftrohren-Katarrh, Kopfschwindel und Brustbeklemmung. Nr. 75970. Herr Gabriel Teschner, Hörer der öffentlichen höheren Handels- Lehranstalt in Wien, in einem verzweiselten Grade von Brustübel und Nerven zerrüttung. , Nr. 65715. Fräulein de Montlouis von Unverdaulichkeit, Schlaflosigkeit und Abmagerung. Nr. 75928. Baron SigMo von 10jähriger Lähmung an Händen und Füßen rc. Die Lsv»Is,«idr« ist vier Mal so nahrhaft als Fleisch und erspart bei Er wachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in andern Mitteln und Speisen. Preise der »svslessiLrs -/, Pfd. 1 Mk. 80 Pf., 1 Psd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Ml. 70 Pf., 5 Pfd. 14 Mk., 12 Pfd. 28 Mk. 50 Pf., 24 Pfd. 54 Mk. Rsvklsssitzxs okssolMs 12 Tassen 1 Mk. 80 Pf-, 24 Tassen 3 Mk. 50 Pf., 57 Tassefi 5 Mk. 70 Pf., 120 Tassen 14 Mk., 288 Tassen 28 Mk. 50 Pf., 486 Tassen 54 Mk. Lsvals-oiSrs Kisvuitss 1 Pfd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pf. Zu beziehen durch Du Barry L Comp. in Berlin ivv. 25 Louisenstraen und bet vielen guten Apothekern, Droguen-, Specerei- und Delicatessenhändlem im ganzen Lande. In Bautzen: bei Heinrich Lindner und Heinr. Jul. Lincke, in Bischofswerda: bet F. G. Franke, in Zittau: in der Stadt-Apotheke, in Großschönau: bei dem Apotheker Springer, in L ö ba u: bei Albert Zabel. zückichesPeagens auf Roth Weinfärbungen zu entdecken. Der zu pro bende Rothwein wird mit einem Stück Flanell erhi^t, und letzteres dann aus gewaschen. Die betreffende Farbennuance, welche das Stück Flanell dann zeigt, läßt einen Rückschluß darauf zu, ob der Wein ungefärbt war, oder nicht, bez. ob er mit rother Rübe, Fuchsin u. s. w. gefärbt war. Der Referircndd überreichte der Versammlung eine Sammlung von bei gedachten Experimenten verschiedenartig gefärbten, also verschiedene Rothweinfärbemittel nachweiscnden Flanellstreifen. Das Resultat der Debatte bestand darin, daß die Thesen des Referenten Prof. vr. Neubauer in folgender Fassung angenommen wurden: I. Der Name Wein kommt allein dem Getränke zu, welches entsteht, sobald My den Saft det Trauben nach den Regeln der Kunst und Wissenschaft ver- gähreN und sich klären läßt. u. Das in der Weintechnik übliche Schwefeln ist, sofern dasselbe mäßig und mit arsenfreiem Schwefel ausgeführt wird, als kaum entbehrlich zu gestatten, lieber .hie Schädstchkeit des zu, gleichem Zweck em pfohlenen sauren schwefligsauren Kalks; ivelcher vei den damit gefütterten ThiereN schweren Darmkatarrh erzeugt haben soll, find weitere Untersuchungen dringend zu? empfehlen; b. gegen die Anwendung von Gelatine, Hausenblase rc. zum Klären und Schönen des Weins ist nichts einzuwenden. . , , Ü. Das Persehen des Mostes geringer öder schlechter Jahrgänge mit chemisch iditM Zucket ist nicht zü beanstanden. — Bei der Verwendung von unreinem KattvffelzUcker kommen immer fremde Bestandtheile in den Wein und außerdem ist in diesem Falle die Bildung von Fuselölen (Anykalkohol) während der Gähr- ung nicht.möglich- ... 111. Das Alkohölisiren der Moste und Weine, sobald dasselbe iü mäßigen Grenzen bleibt und mit fufelfreieM Weingeist ausgeführt wird, dürfte kaum zu beanstanden sein, da im anderen Falle alle Südweine, wie Sherry, Portwein rc., die nie ohne Mtoholzusatz in den Handel kommen, gesetzlich zu verbieten wären. IV, Das Entsäuren der Moste, und Weine mit Kalk, Magnesia oder Kali salzen kann Nnr in sehr beschränktem Maßstabe gestattet, werben, da stets durch diese Manipulationen der Normale Gehalt der Weine an Kalk, Magnesia oder Kali durch die Bildung löslicher äpselsaurer Salze in sehr bedenklicher Weise ge steigert wird. Es würde sich empfehlen,,.hsir zulässigen Gehalt der Weine an Kalk, Magnesia und Kali gesetzlich in bestimmte Grenzen zu bringen. V. Gegypste Weine (Frankreich, Spanten, Griechenland, Italien re) enthalten sehr ost Mz bedeutende Mengen von schwefelsaurem Kali und müssen beanstandet werden, sobald der Gehalt an diesem Salz eine gesetzlich festzustellende Grenze (m übet die phystoloaischen Wirk ¬ ungen des Glycerins ünd der Salicylsäüre reichen nicht hin, um die Verwendung dieser beiden Körper in der Wetntechnik als unbedingt gesundhertschädlich zu ver bieten. Hierbei ist besonders zu berücksichtigen,^daß der Glycerin, wie der Alkohol, ^N formaler ^«standtheil ist, wovon jeder Wein, selbst der reinste, 6 bis 8 K "" ^VU. Zusätze von MäuN ünd SchweselMte sind als gesundheitsschädlich ge setzlich zu verbieten. VIII. Me künstliche Darstellung rother Weine auS weißen durch Zusatz freinder Farbstoffe. Tannin rc. ist, wie cs auch, in anderen Ländern geschieht, ge setzlich iü verbieten. Selbst wenn dje zur Verwendung kockmenden Farbstoffe, wie KirschW, Heidelbeeren- ittid Malvenfätbe, Unschädlich sind, so wird doch der Käufer derartiger Rathmecke getäuschtund betrogen. IX. Die- mit Zqsätzssn, von Zucker, Alkohol rc. versehenen Weine müssey ebenso wie alle Kunstweine beim Verläus und Ausschänk mit einem Namen be legt werden, welcher Über die Art ihtÄ Bereitung kecken Zweifel läßt. Uck dieses dKchzüsetzen; ist den agricUltür-chsMischen Versuchsstationen, söwie den Labo- . mtörrm der Gesundheitsämter rc. .Hitz weitere Ausbildung der in der Weinchemie in Anwendung kommenden analytischen Methoden, sowie die Bearbeitung neuer ""s des^Reichstages HÄ den z s der Gesetzvotlage über den Mrteht Mil Nahrungsmitteln rc. Mit dem Zusatz versehen: „oder den bestehendett Handelt und Geschäftsgtbräuchen zuwider mit dem Schein einer besseren Be- schaffsnheit versieht." Es sind in Äetreff des Weins diese ertaubten Habbels- und Geschäftsgebräuche auf das Bestimmteste zu normiren, widrigenfalls dieser Zusatz dazu angethan ist, der Weinfälschung rc. erst recht, und zwar unter dem Deck mantel des gesetzliches Schutzes, Thür und Thor zu öffnen. , Nächste Sitzung morgen früh 9 Uhr. Heute Nachmittag bcsichtigtcn die Theilnehmer an dcr Versammlung das neue Hoftheater., das neue Kinder-