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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927011701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927011701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-17
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1927
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Brteskaslen. Sprrchst»»»«, »<« BrirNvü»»»»k»l«r ,a»ß«r «, So»». ,»» Fetena««,) t»«l»ch U »i» Kt U-r: »«chm >«»«,, »», vk,nta«» »ns «1tt»»ch« von » dt» » Ubr Schrttrltch kSua«» Anträge» nur beantwort«« «er»e« »«», Nücko » r» » brtaetüat ttt Dt« «nfwortnngSsprechttnnd«, »» Dtettitagnachwttia« »Ale» di» «ui wettere« au«sallen. *** A b o n n e n t A. W. »1. Welche» tft dt« aenerue U«b«r. setzunq des Wortes „stderisch"? 3. Auf welchen Tn« fiel der 2t. März lOll?" — l. „Stdertsch" kommt oo«n lateinischen si.Ior» und bedeutet: das. n>aS mit den Gestirnen zusammen- lnin,ri. Als „stderisch" bezeichnet man die vermeintlichen Tin. flüfse der Gestirne ans die Erde und den Menschen: „stderisch" neuitt man ein gewisses Pendel, das mit den Gestirnen offen- bar gar nichts zu tun bat. kurz: WaS der Okkultist gar nicht erklären kann, da« siebt besonder» gern er al» sldrrdfch au! 2. Der März lOl4? Din Sonntag. *** v. Tenneckcr. Die kürzlich tm Briefkasten ge- brachte Notiz über den auch in der Geschichte de» Trat», batatllons abgebildeten S- v. Tennecker bat aus seiner Familie eine uns beute eigenartig anmutende ..Geschäftskarte" zutage gebracht, mit der sich der aus dem Heeresdienst Geschiedene als Pferdearzt empsalil. Solche„EmpfehlungSkarten" scheinen damals etiva um 1820 allgemein üblich gewesen zu sein. Sie lautete: S ». Tenuecker S. S Mafor der Tavallcrte und Oberpferdearzt. Ritter des Civtl-Verdtenst-Orden» wobndakt aus der Freiberge.srraße im Palmbaum t» der lsien Etage. «mpsteblt sich nach seinem Austritt auS dem acttven Militär dienste zu der pferdeärztlichen Praxis — die er nun schon eine so lange Neibc von Jahre» in dem Marstallr Dr. Maiestät deö Königs. dem Stalle Sr. König!. Hoheit des Prinzen Mitregenien »nd dem Stall des Prinzen Mar und Johann. .König!. Hoheiten, sowie bei der Eavallcrte und dem Armee- Fuliriveien ansübte. — von seht an aber auch zugleich bereit ist. auf dem Stalle eines jeden Pferdebesitzers in und bei Dresden, auözudchnen. *** S ch l i t t e n r e ch t. „WaS ist Schltttenreckt?" — Ent. weder Tu weiht eS nicht . - . wozu Dich dann aufklären? Du wirst'» schon merken, wenn es mal ein gewisser jemand an Dir auSüben will. Vorausgesetzt natürlich, das, wir in Mittelencova iemalS wieder richtige Schlittenbahn erleben, und das, bis dahin die Kavaliere, die wissen, was Schlitten recht ül und wie man es in Ehren ausübt. nicht auSgestorben sind. Oder Du weiht eS ganz genau und willst bloh über den Umweg des guten BrieskaitenonkelS irgendeinen gewissen jemand aus sein gutes Neckt tm Schlitten aufmerksam machen . . . nun gut. es soll gesagt sein: Wer einen Schlitten mit einer schönen Dame führt, natürlich nicht alS Kutscher, sondern als selbnsnhrender Karalicr hat das Neckt, seiner Dame einen Kuh zu rauben. Aber Vorsicht! Dah die Pelz kragen nicht zusammcnsrieren sonst sicht's die ganze Gesell schaft daß Du Dir die Ausübung dieses Rechtes hast allzu gern gefallen lassen. *** Neffe G u st a v. .Lieber Ohm Schnörkel 1. Sollte eS nickt möglich sein, das französische Wort Onkel ebenso anS- zumerzen, wie man mit Erfolg ..aciieu" und viele andere be seitigt bat? Anher der dänisch-norwegischen Sprache, die eben- falls «Onkel" sagt, und der englischen mit ..unole" haben alle anderen Sprachen selbständige Bezeichnungen für dieses Wort, z. B. Lateinisch ..rxlinnuz". Italienisch Spanisch und Por tugiesisch ..Ino", Niederländisch ..oom", Schwedisch ..karttror", Ungarisch oereivkärsi" ioottikal^ttii). Türkisch ..smucsa", Russisch „djackja". lSpracbcn sind nämlich mein Sport, wie eS das Ski- sahrcn und daS Dichten für andere ist.! 2. Du hast im vorigen Jahre mal eine Jungfer Naseweis, die wissen wollte, was Liebe sei. reckt unwirsch abgescrtigt. ohne sie zu berichten, wohl in der Annahme, eS sei ein Ulk beabsichtigt. Sollte es wieder Vor kommen. so verweise sie aus daS äuherit lehrreiche Buch «Wenn die Glocken läuten" von Karl Ludwig Schleich, das in erzählen der Form die Rätsel des Lebens behandelt und Liebe mit Opferbcrcitschast erklärt. Darin steht die Strophe: Für GStterohren ist daS Lickt Gesang, Ein Jauchzen rauscht das Firmament entlang. Und über Wolken geht ein Schrei, Dah Leben nichts als Liebe sei." — 1. Wehe, wer nun noch «Onkel Scknörke" sagt! Sollen wir aber nun ..Ohm" sagen? Nein, das haben ja schon die Nieder länder! Oder „Oheim"? Für dieses Wort gibt's in der deut schen Sprache gar nichts Verwandtes mehr. Das ist ein Fossil! Allo wird'S dock wohl beim „Onkel" bleiben müssen. 2. Und das mit der Liebe? WaS wollt Ihr über Liebe lesen? Wen wollt Ihr über Liebe fragen? Wie Goethe sagt: DaS ist der Liebe Wesen: Wenn Jhr's nicht fühlt. Ihr wcrdet's nicht erjagen. *** A n d r o c l u S. <50 Pfg.) «1. Warum finden lm Al. Jahrhundert noch immer der Unfug kein Ende, jemand alS „auf" Rittergut soundso zu bezeichnen, der zufällig in einem Gebäude eines Rittergutes wohnt? 2. Warum liest man in Ihrem sonst so kerndeutschen Blatt immer nur von ..Garagen", statt von „Auloschuppen" und ..Autohallen"? Könnte die Stadtverwaltung nicht kür alle Anzeigen oder Firmenschilder, in denen solche Worte Verwendung finden, eine Jahressteuer von IM Mark für die Altershilfe erheben? 3. Warum müssen Sie den Bolschewiken den i>lefallen erweisen, statt des guten, alten St. Petersburg erst Petrograd und jetzt Leningrad zu drucken? 4. Kauft man sich hier eine Fahrkarte nach Marten bad, so findet man aus ihr diese deutsche Bezeichnung nickt, sondern Mariamkö Lagnö, das außer den Tschechen kein Teufel kennt. Aus meine Vorhaltung an zuständiger Stelle wurde mir geantwortet: Den gleichzeitigen Ausdruck des deutschen Aufdrucks hätten die Tschechen nicht erlaubt. Läuft einem da die Galle nicht ins Blut, wenn man sieht, wie weit wir in der Schlappwinsclei schon gekommen sind? 5. Als Weiner Hirsch und Loschwitz noch Dörfer waren, besahen sie noch die Annehmlichkeit rechtzeitiger Briefbestellung, dreimal täglich. Heute gibt es nur eine zweimalige Bestellung, die erste Briefaustragung kommt in Oberloschwih fast nie vor 10 Uhr. ja ost erst gegen 11 Uhr. Wo kann man sich hin- wendcn, um diese unerhörte Behandlung in eine gereckte und berechtigte umzuwandeln?" — 1. Man kann diesen „Sprach gebrauch" kaum als einen „Unfug" bezeichnen, weil ein „Un fug" einschlieften würde, dah dadurch jemand geschädigt oder doch wenigstens geärgert wird. Es ist ja eigentlich nur üblich, dah der Rittergutsbesitzer von sich sagt, er sitze „auf" einem Rittergut: was macht s. wenn jemand, der nur zufällig in einem Rittergutsgebäude wohnt, mit dem ,g>us" ein bihchen Eindruck schindet. 2. „Autohallc" ist mindestens zur Hälfte ebenso Fremdwort wie „Garage". Oder willst Du selbst das „Auto" abichassen. Das ehemals in banri'chen Witzblättern übliche Wort „Schnaufer!" dürste sich schwer zur Einbürge rung eignen. Aber Dein Vorschlag einer Firmen-Fremd- wort-Lurusste»er entbehrt wenigstens der Originalität nicht. Es genügt wohl, ihn wiedcrgegcben zu haben. 3. Warum? W.'il es eben jetzt offiziell so heiht und weil der gesamte inter nationale Nachrichtendienst cs io nennt. 4. Die Antwort, die man Dir an zuständiger Stelle gegeben hat. wird wohl leider richtig sein. Aber wozu „Galle"? Seine Gallenstein« kann man auch auhcrhalb Marienbads loswerdcn. und wenn wir Geduld habe» werden gerade die Tschechen diejenigen sein, die nsiedcr ei» Auskommen mit uns suchen. 5. Diese Beschwer den sind ost der Oberpostdtrcktion vorgetragen worden, dah Abhilse wohl erst mit der Besserung aller Verhältnisse zu er» warten ist. Glaube ja nicht, das; cs Euch nur a»f dem Weihen Hirsch so schlecht geht. ES gibt Stellen, an denen geradezu uritten in der Stadt die „Mvrgenpost" auch nicht vor 10 Uhr «intrifft. *** Nichte M. „Kannst Du genau den Text und wo. möglich auch de» Dichter de» Spruche»; „Sich selbst bekämpfen iß der schwerste Kampf, sich selbst besiegen ist der schönste Sieg" angebeu?" — Der Spruch heißt genau: Sich selbst bekriegen ist der schwerste Krtr». Sich selbst besiegen ist der schönste Bieg. Der Zweizeiler stammt von dem Dichter Friedrich ».Loga«, der schon ISKv gestorben ist. Man sieht, gute War« hält sich. o*o Der Si»wurm. „Neulich ging ich durch den Plaurnschen Felsenkeller und la»: „Nach de» EiSwurm» Lagers Wa» hat daS für eine Bewandtnis mit dem „EiSwurm"?" - Ja, der EiSwurm! Da» ist schon eine Sache! Schon haben säch fische Historiker und Sagensvrscher beinahe alS totsicher herauS- geknvbelt. dah eS sich mit dieser Ortöbezeichnung um eine alte VolkSsage bandle, nach der in den zerklüfteten und einst dem Dresdner sehr wild vorkommenden Felsen am Eingang in den Plauenschen Grund irgendein furchtbare» Ungeheuer in einer eisigen Höhle gehaust haben soll. Aber die Angelegenheit be- ruht auf etwa» ganz anderem. Aus einem echt Dresdner Dtammtischscherz! AlS Aktiengesellschaften noch etwa» Neue» waren und der „Felsenkeller" noch nicht lange al» solche am Leben war. gab'ö da in Dresden einen AufsichtSrat, der nicht nur sich dauernd mit „seinem" Felsenkeller beschäftigte, sondern auch seine Stammtischgenossen ausschließlich von „seinem" „Felsenkeller" unterhielt. Diesem schlug man ein Schnipp- chen. Einer warf mal eines Abends ganz wie zufällig hin: „Du. ist denn das wahr, mit Eurem vielen EiS, da» Ihr auf Eurem Felsenkeller diesen Winter eingesahren habt?" „WaS denn?" „Ja nu. ich wceb nu weider nich. mir ha» eener wa» von en EiSwurm erzählt." „WaS. EiSwurm?" Schon mengt sich ein anderer Stammtischbruder in» Gespräch: „Nu ja frei- lich, in der „Katze" Hamm se'S noch erzählt: in Felsenkeller-Eise iS der EiSwurm. Das soll ja e kolossaler Schaden wern, wenn se den nich Herre wern!" Dem AufsichtSrat und Aktionär sträubten sich die würdige Reste einstmaliger JüngltngSlocken- pracht. Cr trank sein Töppchen aus, verbrachte eine schlaflose Nacht, lieb sich am anderen Morgen einen Einspänner an» spannen und zuckelte viel zu langsam für seine Erregung und Spannung hinaus znm Felsenkeller. Dort verstand man ihn zunächst nicht. Dann aber lachte man. Und seitdem heißt eine Felsendelle da draußen „Des EisivurmS Lager". *** WolfSschluch t. „Woher hat Carl Maria o. Weber sein Motiv zur WvlfSschlncht genommen? Handelt e» sich dabei um einen bestimmten „Grund" in der Sächsischen Schweiz? Liegt der hiesige» Darstellung der Wolssschlucht ein bestimmtes Motiv auS dem Elbsandsteingebirge zugrunde?" — ES wird allgemein gesagt, das; dem Komponisten und seinem Dichter Friedrich Kind der .Amselgrund" vorgeschwebt habe. Doch ist diese Meinung gelegentlich von Musikhistorikern bestritten wor- den. Natürlich ist es wahrscheinlich, daß den beiden in Dresden lebenden Künstlern irgendeine grausige Schlucht in der „Schweiz" vorgcschwcbt hat. Man muß dabei bedenken, daß damals noch sehr wenige „Gründe" zugänglich und wegsam waren. Man empfand auch damals noch viel mehr alS heute ein tiefes Grausen vor solcher wilder Natur, weil man noch sehr wenig davon kannte. Die Gründe und Berge der Säch sischen Schweiz wagte man damals nur mit Führern zu be treten. Die Bühne hatte damals gar nicht die technischen Mittel, eine Schluckt des Elbsandstcingebirges nachzuahmen, und auch heute ist die „Wolssschlucht" in der „Freischütz"-A»f- ührung der Dresdner Oper alles andere, alS eine Anlehnung an irgendeine bestimmte Stelle io irgendeinem der vielen „Gründe" der Schweiz. *** Toilettenseifenreste. Di« kürzlich im Brief kasten angeschnitten« Frage nach ihrer Berwcwdung hat eine ganze Reihe sparsamer Hausfrauen mobil gemacht, die mit ihren guten Ratschlägen nicht zurückhaltckN. Eine näht sich rin kleines Mullsäckchcn, tut soviel Seiscnrestchen hinein, daß es handlich" ist, und näht es oben fest zu. Sie henützt es in der Küche zum Händewaschen, da ihr die Küchenseise zu scharf ist. Eine andere schnippelt Scisenrcste aller Art klein, zerkocht sie mit etwas Salmiakgeist und gießt sie dann in eine alte läng liche Kuchenblcchsorm. Nach dem Erkalten hcranSnehmen und gut trocknen lassen, später diesen Riegel in Stücke schneiden. Gibt gute Küchenseise. Eine dritte rät, das alte Restchcn auf das neue Scifenstück anfzuklcben. Wenn man da» einige Male probiert, kriegt man Technik darin. Stückchen, die nicht kleben wollen, legt man ein paar Stunden in einem nahen Lappen hin, dann pappen sie. — So. nun haben die sparsamen Nichten die Wahl! *<--» Mehrjährige Großmutter. „Al» ganz junse Frau habe ich Dich vor reichlich 30 Jahren mit einer Frage belästigt, die Du mir prompt beantwortet hast, und heute als mehrjährige Großmutter komme ich zum zweiten uwd gewiß auch zum letzten Male, Dich um etwas zu bitten. Ich habe mir vor einem halben Jahre das Wiegenlied zum Grammophon gekauft: cs sängt an: „Droben weht der Abend» wird." Vielleicht kennst Du den Text des schönen Liedes." — Warum hast Du in so langer Zeit so selten gefragt? And ivarum soll es heute das letzte Mal sein? Erst wollen wir mal Urgrohmama werden, und bis dahin kannst Du noch viel fragen. Das hübsche Wiegenlied von Hiller, Opu» 30. findest Du in Hillcrs Duetten-Album. *** Resse ans B. s50 Pfg.j „Ich habe den Wunsch. Jockei zu werden. Ta ich tm Reiten ziemlich perfekt bin. stelle ich mir das nicht so schwer vor. Kannst Du mir mttteilen, an wen ich mich wenden muh. und ob das Lernen etwas kostet, und oö noch andere Bedingungen notwendig sind. Mein Gewicht ist 48b Kilogramm." — Tie Nennställe und Trainer entnehmen ihre Jockeis meist dem Zuwachs an Stallpersonal. Wende Dich also der Reihe nach an die Rennställe. Das beste mivd sein. Tu kommst einmal nach Dresden, gehst auf den Rennplatz und bespricl)st dort die Angelegenheit einmal mit einem der anwesenden Trainer. *** A. K. „Teile mir bitte mit. ob die Konsumvereine und ähnlichen Gcnossenschaslen Gewerbe-, Umsatz- und Einkommen steuern bezahlen." — Die Konsumvereine zahlen Umsatzsteuer in vollem Umfange, von der Einkommensteuer lin diesem Fall: Körperschastssteuer) sind sie befreit, wenn sie einem Revtsions- verbande angehörcn und sich ihr Geschäftsbetrieb ans den Kreis ihrer Mitglieder beschränkt. Zur Gewerbesteuer wird in Dres den der Konsumvercin „Vorwärts" herangczvgen: anderwärts bestehen darüber Streitigkeiten. Nach dem neuen Gewerbe- steuergesetz wird ungefähr dasselbe gelten, wie bei der Körper- schaftssteuer, doch ist man sich darüber noch nicht ganz einig. *** Frau Grete. GO Pf.) „Im Bekanntenkreise wurde die Behauptung ausgestellt, datz jetzt guch vvn allen VolkSschul- lehrern akademische Vorbildung, d. h. vollständiges Universi tätsstudium. verlangt wird, wie es bei den Lehrern an höheren Schulen, wie Gymnasium und Realgymnasium, erforderlich ist, und ferner, bah Mädchen, die den Berus als Lehrerin an einer Volksschule oder Privalschule ergreifen, vorher das Abiturium absolviert haben müssen. Dieser Behauptung wird wider sprochen, weil nichi anzunehmen ist, daß ein gewöhnlicher Dorf schullehrer die Universität mit ihren Eramiuas sür höhere Schulen absolvieren muh, und daß nicht jedes Mädchen, das als Lehrerin an einer Volks- oder Privatschule angestellt sein will, das Abiturium abgelegt haben muh. Ich bitte um gefälligen Bescheid, wie in der ermähnten Angelegenheit die Verhältnisse letzt liegen." — Sie liegen so, wie die erste Behauptung sie schildert. Jeder und jede, die Volksschnllchrcr oder Volksschul- lehrerin werden wollen, müssen Reifeprüfung einer neun- stufigen höheren Schule und UniversitätSstudium haben. *** Nesse Hausbesitzer. GO Ps.j „Hat der Haus besitzer für sic Erhaltung der Jalousien zu sorgen, wenn wört. lich in den Mietverträgen stelst: 8 16. Das Aushängen und Einhängen der Winterfenster, Jalousien usw„ sowie »4« Auf bewahrung und Erhaltung derselben ist Sache de» Mieters. Ein Mieter hat mich bet der WohnnngSerhalinngsstellc an gezeigt, dah ich die Jalousieschnurcn und -Kelten noch nicht er neuert hätte. Auf dem Wohnungsamt wollte man mich mit allen Mitteln zwingen, die Erneuerung sofort vornehmen zu lassen. Gilt -er Mietvertrag nicht mehr?" — Durch das Rcichsmletengcsetz sind all« solche Sonde rver 1 ragsabmachungen währewd der Dauer -loses Gesetze» außer Kraft und der Ver mieter hat alle ErneuerungSarbeiarn. deren Notwendigkeit sich au» normaler Abnutzung ergibt, selbst auSfübren zu lasten... vorau»g«f«tzt natürlich^ baß ber Mbeter dir gesetzliche AI,i«ie zahlt. *** Krieg »befchählgt«« . Orga»11atlo»e». ,Kan»ft Du mtl d4« Abresien ber Berliner Kriegsbeschädigten- Organisationen, tnSbeffvnder« be» verbände» Akademischer Kri«gSbe>schLdigt«r, nennen? Nach be-m letzteren Hab« ich überall vergeblich gefragt und mir schon btr Finger wund geschrieben." — Dt« Erkundung be» Neichsverbanbe» Akademischer Kriegt, tetlnebmer fto heißt er! hat auch hier erhebliche Schwierigkeiten verursacht: -arum hast Du auf die Antmvrt so lange ivarlen müssen. ES konnte auch keine Berliner Abreste de» Verbandes sestgesiellt werden: sei« Hauptsitz ist: München. Ncnrenllier Straße 8. Die Berliner Krieg Sb «schädigi« n-Orga nii» > i an en heißen: t. RetchSbund der KrlegSbeschädlgien. Kriegsteilnehmer und Krtegerbintevbllebenen. A» der Kralauer Brücke: 2. Relchsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegs- Hinterbliebener E. B, SM. 68. Zim-mrrstrahe ö/6: S. Zentral- verband Deutscher Kriegsbeschädigter und Krieg««Hinterblie bener. NO. 18. Große Frankfurter Straße K3; 4. Jniernatio- naler Bund der Opfer de» Kriege» und der Arbeit, T-cnti'che Sektion, Bundesleitling N. 80. Tegeler Straße lö: ö. Deutscher Vfftzierbund. W. ». Potsdamer Straße 22t>: ». Deutscher Reichs- krlegerbund Kysfhäuser, W. 50. Geisbergstraße 2: 7. 'Bund erblindeter Krieger. 2t. K5, Edinburger Straße 20: 8. Reichs- buwd der Zivildienstberechligten. früher«! Bund der Militär- anwärt«r, W. 0, Linkstraße 26, 2.: S. Bereinigung Deutscher Kriegsbeschädigter, Kriegsteilnehmer und Kriegshtnterbli«. ben«r. Eharlottenburg, Holtzendorffstraße 12: >0. Allgemeiner Deudscher Gewerkschaftsbund iZentral-Arbellcrsckretxiriatl, S. 14, Jnselstraße 6: II. Asphalteur-Verband, Gcwerkschasi». hau». SW. 16, Engelufer 24/25. *** Rentenversicherter, „vor einigen Wochen fragte ich beim Brlefkastcnon>5el an. welche Bewandtnis eS fetzt mit der früheren Sächsischen RentenversicherungSansbalt hat, bei der tch (jedenfalls nebst Tausenden anderer) eine Forderung habe. Darf ich endlich mal ans eine ausführliche Antwort im Briefkasten rechnen." — DaS, was Du wissen willst. Hit x-mal in der Zeitung gcstgnden, auch einige Male tm Briefkasten. Hättest Du nun nicht nur Deinen anonymen Krtkelkrakel ge schrieben, sondern Deinen vollen Namen, so hättest Du Tein« Antwort, für dt« ein öffentliche» Jnteresfe eben wegen dieser wlcderholten Veröffentlichungen nicht vorliegt, im Brief de- antwortet bekommen. Noch einmal, aber tm „Briefkasten" jedenfalls znm letzten Male, soll gesagt werden: die Säckmiche Rentcnversichcrungsanstakt Ist von der Oefscntlichen Ver- sicherungsansialt der Sächsischen Sparkaffen. Dresden. Alte» Rathaus. Altmarkt, übernommen worden. Dorthin wende Dich wegen Deiner Ansprüche. *** Alter Abonn»«t. „Ich möchte mein« Tochter gern den Beruf als Säuglingsschwester erlernen lassen, weiß jedoch nicht, wohin ich mich zu wenden habe. Würdest Du mir die zuständige Stelle für Frauenberufe mlttetlen?" — lieber die Ausbildung als Säuglingsschwester unterrichtest D» Dich am schnellsten tm Städtischen Säuglingsheim. Wormser Sir. 4. Dt« Berufsberatun.g»stelle befindet sich b«tm Arbeitsnachweis, Matcrnistraße. *** Dresdner. „Wollen Sie nicht tm Briefkasten Ans- kunst geben über Tag und Jahr der Geburt unseres Herrn NctchSanßeiiministerS Dr. Stresemann?" — Gern: Dr.Strese» nrann ist geboren am 10. Mat 1878 tn Berlin. *** A. W. sl Mk.j .^Jch besitze eine alte Truhe au» dem Jahre 1700. Sie ist tn gutem Zustand«, mit hanbgeschmiedctcm Eisen- Ein Freund möchte sie haben, ich ivelß aber nicht, was ich dafür verlangen soll. Kannst Du mir sagen, wie Du bar- über denkst?" — Natürlich kann man über den Wert elnc- solchen Gegenstandes gor nichts sagen, wenn man tbn nickt gc. sehen hat. Fraae doch einmal im Musenm für Sächsische Volks- künde, hinter dem Finanzministerium, an. dort wird man Dir über den Wert etwas sagen können. » HeiratSschnsuchtsecke. In dieser HetratSIebnsuchisecke will Onkel Schnitte nur die Wünsche seiner Nichten und Ressen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er e« nicht übernehmen die hieraus eingehenden Briese an diele wetierzulelien Wer mit de» Heiratslustigen tn Brleswechsel zu treten wünscht, wird gebeten, sich be» Anzeigenteil» nnsere» Blatte« zu bedienen. Nichte Maria lMI Pf >. Ihr Herzenswunsch Ist, einem edlen Menschen mit ehrlichem Weien eine treue LebenSgcsührttn zu sein. Tie ist Ende 20, von treudeutschcr Gesinnung, lehr häuslich und wirt schaftlich: Natur Um Wlnter Lkllausi un» Musik tOperi sind ihre» Lebens Freud«. — Nichte Magret <50 Pf.». 27, aus guter lieben, guten und treuen Mann, und schreibt: «Ich bin ein ltcbcS. flottes, temperamentvolle» und lustiges Mädel mit braunen Augen und blondem Haar. In der HauSwirtlchast bin lch gut bewandert, ln der Krankenpflege nicht unersahren, und ein traute« Helm ver stehe ich einzurichten.' — Nichte Christa i50 Ps.s, 27, au» guter Familie, mit einfacher, gediegener Erziehung, sehr wirtschaftlich und sparsam, mit natürlichem Wesen, möchte gern lieben, charakicrvullcn Mann, Akademiker, Landwirt oder besseren Kaufmann, von 80 bi» 40. Lpäter hat sie schöne», schuldenfreie» Grundstück und hübsche» Ber- mögen. — Nichte Einsam >50 Pf.s, <4, viel tünger aiirichend und gut gewachsen, braun, verträglichen Charakter«, hosst ihre höchste Befriedigung tn schöner, harmonischer Häuslichkeit zu sinden. Lic ist gesund und aus nationaler Grundlage freidenkcnd. Im Häus lichen ist sie vollständig perfekt und auch musikalisch und verfügt über einen unverwüstlichen Humor. Sie besitzt eigene Wohnung und Möbel und Wäsche und hofft aus einen Neffen von 45 bi» 55, Be amten oder Geschäftsinhaber, gesund, lebensfroh »nd In geordneten Verhältnissen. — Nichte E. >50 Pf.), Anfang 80, Haustochter a»S guter Familie, von jugendlichem Aussehen, blond, gesund, sonnig, tüchtig Im Haushalt, natur- und kunstlicbcnd, sucht paffenden, ge- bildeten Lebensgefährten. Sic erhält gute, vollständige Ausstattung. — Nichte Frieda <50 Pf.) sucht sür ihren Bruder <401, Witwer mit Kindern, eine treue Lebensgefährtin. ES kommen nur Damcn a»S gulbürgerltchen Kreisen tn Frage. — Nichte Lisa <1 M i, 81, edlen Eharakters, wirtschaftlich, mit Aussteuer, die auch im mütter lichen Grundstück wohnen könnte, wünscht sich einen besseren Beamte» oder Landpfarrer. — Neffe WoIsgang i50 Pf.), 28, Lestrcr, wünscht junge Dame von 17 bl» 20. — N e f f e S I e g f r i e d <50 Ps.i, junger Lehrer, hofft auf junge Dame nicht nntcr 20. — Nesse Agrieola >1 M.s, 20, ein richtiggehender Bauer, bittet »in eine hübsche, feine Gute, mit oder ohne Bubikopf. Lieb soll sic sein und Linn für» Schöne mutz sie haben, aber gerade deshalb soll sic eine richtige Bauernfrau abgebcn. Der junge Agrieola soll da» elterliche Gut ltiO Acker) übernehmen. Da möchte sic natürlich auch Geld staben. Er hört gern Musik, hat Interesse an allem Neuen, auch ansicrhalb seines Berufes, und freut sich gern über etwas Lustiges, hat Radio »nd Motorrad und fragt zuletzt, er möchte bloß wissen, wer „SowaS" heiraten will. — Nichten Weih nach ISglüek it M.i, 80 »nd 20, schwarz und blond, keine Bubiköpfe, im Acnsteren wie im Inneren vom alten Schlag, wollen gern treusorgcnde Haiissraucn werden, und erbitten sich I« einen Neben Mann. Beide sind sehr wirtschaftlich, perfekt tm Kochen und Schneidern, von frohem Gemüt, aber doch von echter, pflichtbewußter LcbenSaiiisaffung. Sie sehen nicht aus änßcrc Borzttge, sondern wollen glücklich machen und glücklich sein. — Nesse Karl <>,50 M.i, 48, schreibt: „Ich sehne mich nach cincr herzensguten. Neben Fra», die Freud' »nd Leid mit mir teilt »nd mir mein freudeloses Heim recht sonnig gestalten kann. Bor allem möchte sic meinem 18jährigen, braven Jungen eine gute Mutter sein. Mein besonderer Wunsch ist, daß sie angenehme Figur hat, da« Schneidern versteht, Sinn für alles Schöne hat und möglichst etwa» mnsikaNsch ist. Ich bin tn sicherer Lebensstellung »nd gesund. Bon der Nichte erwarte ich gleichfalls volle Gesundheit »nd Aufrichtigkeit" — N i ch t e S ch w a r z k o p f i2 M.i, mit dcntschci» Wesen, wünscht Ncsfen zwischen 40 und 45 mit edlem, vertrauensvollem CharaOer. Sie steht trotz ticsstcin Empstndcir und idealster Beranlagnng mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Wirklichkeit und würde ein treuer, mutiger LebeuSkamcrad werden »nd Tonne in ein einsames Leben bringen. Wäsche, Möbel und vielleicht auch Tauschwohnung sind vorhanden. os ires/MA ^ll,0voc»W0krriS
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