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Dresdner Nachrichten : 11.05.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187205111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-05
- Tag 1872-05-11
-
Monat
1872-05
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1872
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gelöscht ward, ohne «rht»lich«n anqertchtrt zu — Dir frühere Nedacteur der „Demokratischen Zeitung", Earl Hirsch, hat wegen eines in Sachsen begangenen Preßver- aehen« eine dreimonatliche Gefängnißstrafe in der Landesanstalt HubertuSburg am 1. Mai d. I. angetreten. Der jetzige Nedac teur dieses Blattes, Herr Lübeck, ist in Untersuchung aenonmien! «egen Beleidigung des demLeipiigerHochverratbsprozeß präsidirt! habenden sächsischen BezirkSgerichtSdwecwrS v. Rtücke. — Morgen wird cS ein Wallfahren nach der EircuSstraße geben, denn endlich wird das Herminia-Theater eröffnet. Wir könne» bestätigen, dah es an Ausschmückung eines der feinsten! und geschmackvollsten ist und daß der Aufenthalt darinnen ein angenehmer, trotz des Sommers, sein wird. Den Ausschlag werden nun freilich die Leistungen der Bühnenmnglicder geben, unter denen sich, wie wir bereits mittbeilten, einige sehr gute Kräfte befinden sollen. Es w.rd morgen Abend nach der Jubel Ouvertüre und einem Prolog aufgefuhrt: „Fromme Wünsche" und „Alle Mann an Bord", eine Operette, die überall vielen Beifall gefunden hat. Nun, Glück auf! und mögen alle srom-' mm Wünsche der Direktion in Erfüllung gehen, ingseichcn aber auch alle berechtigten Wünsche des Publikums. Das Repertoire des Herminia - Theaters wird in nächster Zeit größtenlheilS hier neue Stücke bringen. — Wegen ocS von uns vor Kurzem mitgeiheilten Dieb- - stahl« an 700 Stück Kupsercvlindern, zuTcl.-graphen Apparaten gehörig, von einem Bodenräume des schdsüchen Bahnhofs 'ollen ein hier in Arbeit stehender Schieserdcckergeselle alSDub und ein Mteisenhändler aus der Neustadt als Hehler von der Polizei ge fänglich erngezoge:- worden sein. — Der Besitzer de) Grund? ckes der ebein ckiaen Lister' schm Fabrik in Aebig'u per' ch-il uns -n Brp.:,'. au' die gestrige Notiz, daß n m v n ein.in Berlar.- 'eines Besttzlhums an den Dresdner Bau-Perein nieots bekannt se„ daß das Gumdsruck aber nach wie vor verlauft oder verpacktet werden solle. — Während ein in einem benachbarten Dorse wcchv.haffer Gutsbesitzer vor einigen Tagen aui das Feld gegangen war, ist iu seinem Gebesle ein überaus Wecker und aewalffamer Dick' stahl auSgesührt worden, denn er fand bei seiner Rückkehr nach Hause dis Thüren in ferner Wohnung au'gesprcngt und theil weise zertrümmert vor. Aus dem gleichfalls au'gebrochcucn Schranke, der in der ersten Etage stand, waren gegen dreißig Thaler gestohlen. Im Lene selbst geht das Gerücht, daß wegen VerdachiS der Verübung diele» Diebstahls ein übclberuchtigrer' Einwohner eines NachtardorfeS in Dresden verhaftet worden sei. — Am 7. d. M. wurde in Plauen i.V. in der wenig weg- samen Partie an »er Syra-Wasserleitung ein Erhängter genin d«n. ES war et» Pie.nn aus dem Arbeiterstailde, Namens Freier, grbüriiz aus Pmn'ckwi?, später wohnhaft in Reinsdorf. Dem Vernehmen «ach h', uerlaßt er eine Frau mit 6 Kindern Am 4. d. Ri. har sich der circa 73 Zähre alte AuSrügler Earl : Friedrich Eottickald in Mechelgrun iu seiner AuSzugSwohnung! aus Lebensüberdruß erhängt. — Vorigen Sonntag hatten die KindtaufSgäste eines Fa- ^ brikarbciterS ans der Ni-derau bei Wetkenstcin, als sie über den! unterhalb der Ei'errbahnbrücke befindlichen Steg g'rrgen. das Un- > glück, mit diesem aus einer Höäe von Z—9 Ellen hinab in die ^ Zschopau zu fallen, welche glücklicher Weise an jener Stelle wohl! kaum über W, Elle tief ist. Die meisten kamen mit einem un freiwilligen, ziemlich kalten Bade davon, nur einer hat sich die! rechte Schulter ausgefallen und ist nicht unerheblich verletzt. — Mittwoch den >8. Mai fand man aus dem Geisingsberge! bei Altenberg den 59 Fahre alten Schuhmacher, früheren Berg-. 'bußboten, rodt. Er batte sich mit einem Doppelterrerol er-! sien und wurde Tags daraus die Leiche nach Leipzig geschasst.! - Oeffentlichs Gerichtssitzung am 2. Mai. 'Roch! Nicht 17 Jahre alt, steht der Z.nimerlehrling Louis Mar Kunze von hier schon unter om Ansteigen deö Diebstahls, Betrugs, der Urkundenfälschung. Unterschlagung und Beilegung eines falschen ' Namens. Derselbe trat zur Fortsetzung seiner Lehre bei seinem Onkel in Arbeit. Letzterer hatte damals keine Ahnung davon, daß der ihm einige Wechen vorher aus seinem Portemonnaie mit Mehrern Türlern Jnh.il abhanden gekommene Thaler von seinem 'Neffen, welcher mit ihm in einer Kammer schlief, aus den da selbst befindlichen BeWPivZ'rn gestohlen worden sei. Der Lehr ling, nie cher — nebenbei gesagt — nicht ungeschickt in seiner Arbeit war, zog sich am 5. Februar d. I. infolge einer verab- säumtenBesorgnng eines Auftrags, statt besten er in eincrWirth- schast sah und zechte, einen tüchtigen Verweis und Entlassung aus der Lehre zu. Nicht ein Wort der Bitte um Verzeihung, dessen cS nach Aussage des Zeugen Born nur bedurft hatte, kam über seine Lippen, er blicd weg und trieb sich arbeitslos herum. In der ersten Nach! stieg Ku>'ze. um zu nächtigen, in die Werk statt seines On'els ein und nahm am Mwgcn einen Arbcitsrock mit, welchen er smart für 22 Ngr. verkauft?. Scd-nn sing er in einem Host au» der Zieoclst.aße ein frarr n'ckes stanmcken weg und verkaufte eS für 12', stkgr. Tie Verstrte, Frau B ner, hat dessen Werth aus 1 Tbtr. angegeben Am solaenden Tage schloß er sich dem Kuffcker Grohmann an. welcher ihm dw Peirscke anvertraute; bei Gelegenhest einer Einkehr in ein Wir th;. hauS behielt er dieselbe an sich und verpöntest: sie am. andern Tag; nettst 2 Pmudichc neu über 2 Uhren, welche er sich clen- ^chcn am l ckr Glöckner st-s- geir->gt, re sie Kinne für 3 Thlr. bekomnien. > ^^'".d in das Gruridmann'ichcUhren falls zu verschallen gcw: jtt bette er den ihm bekannten Dro'chkenki nicht eine Uhr zu verkirnen habe; oicicr wttwe.tcle. daß die 'ei nige sich beim Uhrmacher Grundmauer br'inde, wenn er dieselbe »urückerhalten habe, könne lla Letzterer ging noch selbigen geschäft, wo er von der Schwester dcS UhnnacherS „seine" Uhr, welche er genau beschrieb, verlangte. Ta diestlbe noch nicht fertig war, erbat er sich imwstch.n cme andere, uiuer vemVor- geben, daß seine stWuter sonst dächte, er habe seine Uhr versetzt; auch fügte er hinzu: „Ihr Bruder ist doch allemal gedeckt, er hat ja meine Uhr." Dadurch gelangte Kunze in den. Besitz einer Uhr, einem gewissen Mütze in Wilsdruff gehörig, welche er am folgen den Tage verpfänd le. Von Glöckner darüber zur Rede geletzt und arffgefordert, die fremde Ubr sowrt wieder abzugcben, ant wortete der Lügner: „Ja. das kann ich, die Uhr liegt zu Hause" Glöckner ging sogar so weit, auf das Vorbringen Kunze's, daß seine Mutter Spektakel mache, wenn er dann keine Uhr habe, Am inzwischen eine zu leihen, welche ihm vom Schirrmeister Schier, Übergeben worden, um st» zu »inrm VMgrn Uhrmacher in Reparatur zu tragen. Auch dieser Zeitmesser nxmdrrte zum Pfandleiher. Und noch einmal gelange» dem Betrüger, (Mckner'n um die eigene Uhr, welche inzwischen fertig geworden, zu be schwindeln, indem er diesmal vorgab, sein Bruder wolle sie kau fen, er wolle sie ihm einmal zeigen. Das Uhrengeschäft geht ja ausgezeichnet, du wirst nun einmal zum Uhrmacher Klingner, der den 'Pater kennt, gehen und eine neue Uhr holen, so dachte der Schwindler, auch gelang ihm sein Streich abermals, nur blieb diesmal die Strafe nicht aus. Der Verletzte, welcher dem Kunze eine Uhr im Werrhe von 8 Thlr. nebst Kette auf einige Stunden überließ, damit er sie seinem Vater zeigen könne, erhielt auf die Nachfrage bei dem Vater Kunze's die Antwort: „Das thut mir leid, da sind Sie von einem Schwindler betrogen worden." Der Uhrmacher erstattete daraus sofort Anzeige. Der Angeklagte hatte diese Uhr zu einem Schleuderpreis im Hamburger Keller an einen Unbekannten verkauft. Der leichtsinnige Sohn verursachte sei nen Eltern noch weitere Betrübniß, indem er, die damalige Krankheit seines Vaters ausbeutend, sich von dessen Arbeits gebern seines Vaters Lohn vorschußweise auszahlen ließ. DaS erste Rial verlangte er 15 Thlr. und erhielt von« Werkführer lO Thlr. Ta) zweite Mal mißbrauchte er schriftlich den Namen deiner 'Mutter, in deren Namen er einen Biltbricf an den Prin cipal deS Vaters schrieb, worauf er die erbetenen 15 Thlr. durch den abaesandt en Dieiistniann auch erhielt. DaS dritte Mal. münd- stcheS Verlangen von weiteren 25 Thalern durch ixen Dicnst- niann Hofmaun, blieb's beim BetrugSversuch, indem inzwischen dem genescneri Vater vom Werksührcr der Fab stk über die Gcld- l bholungMütiieilung gemacht wurde,und dieganze Seche sich a!S Schwindelei h'raussreltte. Bei der darauffolgenden Verhaftung cknnze'S legte sich dersMe dem Beau ten gegenüber den Namen . Max Hütnur" bei. Ta» Schöffengericht verurtherlte den An- aek'.agten zu 1 Jahr und 6 Momucn Gesängniß r nd 1 Tag .stan, wovon 1 Monat und l Tag als schon verbüßt anzu- iehen sei. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Sonnabend, den I l.Mai, sindcn folgende EinipruchSverhand-; lungen statt: Vormittags 9 Uhr in Privalktagiacken Franz Lud ^ wig Sommer'; in Cotta, wider Karl Hermann Bohme in Briest- ^ nitz, — 9' -. Uhr in Privaianklags. Anion Hübcl'S wider Fried-! rich Moritz Zschommler in Deuben, — 10 Uhr in Pr vatanklach.! E. Rosine Heinrich, wider Christiane Friederike Opitz in Eoffe- bauda, 10G, Uhr in Privatanllags. ChristianeWilbelmine Flöß-> ner wider Amalie Friederike Beyer hier, Vorsitzender Gerichts- ralh Pr. Müller. — Elbliötte, ten 10. Mal Mittags: 0,? Meter unter Null. Berlin, ?. Mai. Die „Prov.-Carreip" sagt: Die Be rufung des CardinalS Hohenlohe zum Vertreter bei dem Papste war ein Schrill der Versöhnlichkeit und des zuversichtlichen Ent gegenkommens. Die kaiserliche Negierung werde in der Ablehn ung des Papstes mit Bedauern ein Anzeichen erkennen, daß in Nom aus gegenseitige vertrauensvolle Beziehungen ein nicht gleich hoher Werth gelegt werde. — Die „Prov.-Eorres." meldet ferner, daß der Kaiicr voraussichtlich früher, als im letzten Jahr, eine Kur in Eins beginnen werve. Dasselbe Blatt bestätigt end lich. daß Fürst Bismarck aus Gesundheitsrücksichten demnächst nach Erledigung der dringendsten Aufgaben der RcichSverwaltung einen mehrmonatlichen Urlaub anzutreten gedenke. Paris, den ö>. Mai. Die radicalen Blätter sind nicht zu frieden damit, daß Bazaine unter Anklage gestellt wird: der „Radical" sagt, warum inan nicht den Hauptschuldigen in An klagestand verletze, den Mann von Sedan? „Es ist", so sagt das Blatt, „nicht genug, ihn Napoleon IIl. theoretisch für die Unglückssalle, welche Frankreich betroffen haben, verantwortlich zu macken. Die unparteiische Gerechtigkeit, sagt man, ereilt alle Schuldigen. Es liegt wenig daran, ob man ihn als Souverän oder als General vcrurtheilt. Eine Kugel durch den Kops ist alles, was wir für ihn verlangen: das Warum ist gleichgültig Paris. 9. Mai. Ter Marsckall Bazaine hat wegen der vom „Eourricr de France" veröffentlichten angeblichen Beschlüsse der Unter'iichungscommission, betreffend die Stellung deS Mar schalls vor daS Kriegsgericht, gerichtliche Klage erhoben. Die von mehreren Zeitungen gebrachte Nachricht, daß Bazaine sich in Versailles hereitS als Gefangener gestellt habe, wirs von unter richteter Seite elS verfrüht bezeichnet. Dr. Z. In Neapel ist Las Ende dcS Ve'uvausönichs am Sonn abend durch zwei Manuestatiouen beacicknet worden, welche deut lich die großen Gegensätze veranschaulichen, in denen sich unsere Zeit bewegt. Ter EleruS veranstaltete Mittags eine große Pro- cefsion mit der Statue deS beißigen Januarius. Alle Glocken läuteten und die Ncttionalgai oc zu Roß und zu Fuß begleitete den Heiligen, welcher an demsclden Abend noch Blut schwitzen 'ollte. Zur silbiaen Stunde hielt Proses'or Palmieri im großen störmale der Universum ru Neapel vor einem zahlreichen Publi kum einen lelehrenden Vortrag über die großartige Mittlr er chcruung. Ria drid. Mittwoch, G Mai, Abends, Der Kr'ogSmmisttr bat im Eengrcsie die Erliärung abgegeben, daß der Plan Serra uo S den Sieg bei Uriauckto, die Zerstreung der Bansen und die Unlerwttttira von <X) Insurgenten in 'Navarra zur Folge ge heit habe. Tie Nachrichten cuS dm anderen Proninzm seien zuck dc '.stellend r die bei Uriauieto gefangenen Deserteure seien euckwsscn, das Leben der anderen Gefangenen aber geschont worden. (De. I.) Kopenhagen, 5. Mai. Man schreibt der „Kiel. Z." über das bereits gemeldete Einschreiten der Polizei gegen die Inter nationale: Die ganze Stadt befindet sich in einer geioissen Auf reizung und ist darauf gespannt, welche Folgen das gestern er lassene Vcrbo: der Abhaltung einer Volisversammlung haben werde. Gestern Abend hielt die Internationale eine ziemlich zahlreich besuchte Versammlung in ihrem Local ab, und hier wurde der Beschluß gefaßt, daß die Versammlung am dem Nor derfelde trotz des Verbotes doch statrsinden solle. Die Polizci- mannsi'hasr ist gestern mit Revolvern versehen und an die Trup pen sind schaffe Patronen auSgegebcn worden. Auch die Ar tillerie hat Befehl bekommen, sich fertig zu halten. Schon gegen ! Mittag ist ein starkes Polizci-Detachemcnt noch dem Norderfelde abgerückt; andererseits begaben sich auch zahlreiche Arbeiter in kleinen Trupps dahin. Es ist daher ein Conflict nicht ganz un- ' wahrscheinlich, zumal in der gestrigen polizeilichen Bekanntmach ung «»«Haupt jed« Zusammmrottung bet schwerer Straf» ver boten wurde, — In einer Nachschrift fügt der Berichterstatter bei: Die Versammlung als solche wird nicht abgehalten. Durch Maueranschlag machen 9 Mitglieder der Internationale bekannt, daß in dieser Nacht die Hauptleiter Pio, Brix undGeleff arretirt seien und daß in Folge dessen das Vorhaben aufgegeben werde« müsse. Dennoch ist eine ungeheure Menschenmasse nach dem Norderfclde herausgeströmt, wo übrigen« auch Militär Posto ge faßt hat. Trotz des Gewühls auf dem Felde hat cs den Anschein, daß keine Emeute stattfinden wird. Die meisten der Anwesen den sind Neugierige, die freilich besser gerhan hätten, zu Haus« zu bleiben. * Stylprobe. Der „Sicbenbürger Israelit", ein in Her- manustadt neu erscheinendes Wochenblatt, steht bei all' seiner Eingeweihthcit in die weit ausgreifenden Pläne der Biümarck- scheu Politil init der deutschen Rechtschreibung und Wortfügung auf gespanntem Fuße. Wir gebe,» als ein Pröbchen Da«, wa« der „Jsraelir" über die Zustände in Rumänien schreibt: „Die „Nordd. Allg. Ztg." — heißt es — bringt die Nachricht, das die schnelle Rückkehr des Firsten Bismarcks nach Berlin stehet in Verbindung mit der schlechte Lage wie di« Romania jetzt bestehet, um etwas zu ordnen. Den laut Bericht der M. Hl. hat der Prinz Karl First von Romania den Kaiser von Deitschland und den Firsten Bismarck geschrieben: das er ist wider fest be- ich'osen die Romania zu verlasen, den er kan schon nicht mehr ertragen was e-Z dorten zugeht. Diese lllachricbt hat dm Firsten Bismarck die Reise gesi.ert, den eigentlich daS Streben von Bis marck, das ein Prinz von der Familie Hoenroller al« regirrnder First nach Romania g hn soll, war nicht die Ursache, weil die preisliche Kaser soll verdiuen den Gehalt von diesen Prinzen, o nein! sein streben mar nur das ein preisischer First soll in di« Romania welche sie bei die estterreich-rusiisch-tirkische Grenzen ist, als regirrnder sein und dadurch hat der First ViSmarck — bi» nun nicht zugelascn das Prinz Karl soll abtretlen von dort. Nur aber laut di Lage wie jetzt die Romania befindet sich, Mord und Raub effentlich aus die Strafen, klein wie qroS, ist fest zu den ken, daS der First Karl wirs nicht Bismarcks Politik achten, und M romanische Thron verlasen zu miscn, den e« ist beser, da« er „Elsfirst" ernach hei'en soll, bevor daS die Barbarn ihm da» Lcben rühmen oder wi den Kufen behandeln, mcge der Allmech» tiger dise Gedanken vom Firsten in Erfillung bringen, erzt dan werden alle Thoren der Romania aufgiefnet werden und dt Prisizeichnrmg von di alle dortige Generalkonsulaten in ihren Brics, wird zu Stande kommen, und damals wird der Graf Beist noch Arbeit haben, in sein Buch welchen über die Juden» Emanzipirring verfaßt hat, auch über die romanische Juden- Emanzipirung hmeinsch eiben misen," *Ein geistlicher Mörder. Der Dechant und Evn» sistoffal-Assessor Johann KocSuba zu Solymo« bei Arad wurde am 30. v M. in das Gefängniß zu Arad gebracht, weil er am 10, Oktober 1860 dm HoszuSzoer Landmann Pavel Popovic» ermorden ließ, um mit dessen Frau ungehindert ein Liebesver hältnis: unterhalten zu können. Zuerst hatte er die Frau bestimmt, dem Gatten vergiftete Speisen vorzusctzen, allein das Gift übte bei der kräftigen Natur de« ManneS nicht die gewünscht» Wir kung. EinigeMcmate später miethete der Dechant Meuchelmörder und gab ihnen seine geladenen Pistolen, damit sie mit Einwilli gung der Frau deren Mann erschießen. Allein in den Betreffen den erwachte das Gewissen. und sie unterließen es, den Auftrag ibre? Seelsorgers zu vollziehen. Endlich fand KoeSuba zwei Walacben. die es für gutes Geld unternahmen, Pavel Popovic» -u er,norden. Diese Beiden, Pavel Pantilin undMia, erschlugen den Unglücklichen, als er eines Abends am MaroSuser ferne Schweine besichtigte, mit einer Art und warfen den Leichnam in die MaroS. Erst jetzt wurden der Dechant, die Wittwe, die seit dem bei ihm als Wirthschasterin lebte, und die zwei Meuchel mörder verhaftet. *Sckweinchen als Schooßhunde. Da» sechzehnte Heft des 21. Bandes der illustrirten Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde „Glolnis" enthält einen lehrreichen Aufsatz über drei, Guinea. Ter Komik halber geben mir aus demselben fol genden Passus wieder: „DaS LicblingSihier jener Insulaner ist daS Sck.wcrii, und die Ferkel nehmen bei Frauen und Mädchen geradezu die S'.elle unserer Schooßhunde ein. Fremd« Schiffer waren oft nicht wenig erstaunt, wenn sie sahen, wie junge Mäd chen ein Schwcincken, das vurch sein eigensinnige« Quicken kund gab, wie wenig ihm diese Lage behagte, auf dm Armen trugen, dasselbe rärtlich an die Brust drückten und mit allerhandSchmei» chclnamen belegten. * Auch eine Gründung. Die man der H. Z." aus Petersburg schreibt, ist dort das neueste Ereigniß auf dem Gebiete dcS VerlehrSlebens die Erbauung einer neuen Hafenstadt — auf Aktien. nahe der finnischen Grenze. Das Gründung«- ivei'en sicht doch gewiß in Flor, aber dahin hat man es noch nicht gebracht, eine ganze See- und Hafenstadt auf Actien zu bauen. . Das Werk ist schon in der Ausführung begriffen. Da« Land, cin weites Terrain am Gestade dcS finnischen Golfes, ist bereit« ac.zuirirt, auch der angesangeue Bau schon durch eine Zweig bahn mit der finnischen Bahn verbunden. Die Stadt soll Pctrowsk heißen. Längs des Strandes an beiden Flanken der ! Stadt wiro die Erbauung von Villen für d.e Petersburger feine Welt projcctirt. * Buchstäblich nach dem Gesetz. Zu welchen cnriosm Verdrehungen der Gesetze die Englisch Amerikanische Metl>ove der buchstäblichen Auslegung führt, wird gewiß recht prägnant durch folgendes Beispiel illustrirt: Die Stadtbchörde in Chicago hatte die vernünftige Bestimmung getroffen, daß innerhalb der Stadt keine hölzernen Häuser erbaut werden dürfen. Diese Be stimmung ist nun umgangen, ohne daß vor Erlassung einer prä- ciseeen Bestimmung die Behörde im Stande wäre dagegen ein- zuschrciten. Tie Zimmerleute bauen nämlich vor der westlichen Seite der Stadt hölzerne kleine Häuser, setzen sie auf Rollen und fahren sie auf die Baustelle de« Eigenthümer« in die Stadt und Niemand kann ihnen etwa« anhaben, da ja di« Hauser nicht innerhalb der Stadt erbaut sind. * In Paris sturste sich kürzlich ein Deutscher, mit Namm Papper, versehen mit einem Paß der deutschen Botschaft in Lon don, 59 Jahre, von einem der Thürme der Nottedame-Kirche herab. Seine Leiche wurde nach dem öLtol Llivu (da« nächste Krankenhaus) gebracht.
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