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Dresdner Nachrichten : 08.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187402088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-08
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1874
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«1t«». «-.»». vornehmlich kalte Februare warm in dm Jahren 1845,1855, 1858, 1864 und 1870. Die Maxima in Betreff der Himmelt» Bewölkung im Februar warm: 14 hell« Tag« 1832 und 1858, 25 gemischte Tage 1833 und 18 bedeckte Tage 1860. Die Minima waren: kein Heller Februartag 1833, 1889, 1845,1853,1860 und 1868, 10 gemischte Tage 1846,1853 und 1857, und kein be deckter Tag 1834. — In dieser Woche wird zunächst der Himmel sich allmälig mehr bewölken, dann wird stärkere Luftströmung ent stehen und Niederschläge verursachen, worauf rauhere Witterung folgen wird. öarometriu». — Repertoire der Königlichen Hoftheater. In Altstadt: Sonntag: Sneewittchen. — Montag: Egmont. — Dienstag: Margarethe. — Mittwoch: Die relegirtcn Studenten. — Donnerstag: Sneewittchen. — Freitag: Böse Zungen. — Sonn abend: Amelia oder: Der Maskenball. N. e. — In Neustadt: Sonntag: Einer muß heirathen. Der Vetter. — Dienstag . Was Ihr wollt. — Donnerstag: Doctor Robin. Der Landwirth. — Sonnabend: Ein Wart an den Minister. Richard'- Wanderleben. — Für „Gründungen" scheint der Wind bereits wieder günstiger zu wehen. Aus Blasewitz schreibt uns ein dort wohnhafter Fremder: „Sie haben wohl schon von der projektirten Gasanstalt Hierselbst gehört." lNein! D. R.) ,Hch will einmal absehen davon) daß die Idee verfrüht ist, zu einer Zeit, wo die Häuser hier noch in weiten Distanzen stehen und von einem Massenbedarf nicht die Rede ist; auch will ich die komische Kurzsichtigkeit nicht weiter geißeln, mit der man vergessen hat, daß gerade im Herbst und Winter, wo der Gasverbrauch allein in Frage kommen kann, die Villen hier leer stehen, weil ihre Besitzer in der Stadl wohnen. Nur das sei ernst haft zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Blasewktz, welches durch Lurusbauten wohlhabend wurde, aufhören wird angenehm zu sein, sobald in seiner schönsten Lage, an der Elbe, die GaSretorten zu dampfen beginnen würden. Wäre Gas eine Bedürsnißsrage. so- stichle man aus der Haide oder im Landinuern Terrain zu 6 bis 8 Ngr. pro D-n.-Elle. Wenn aber Elbterrain genommen werden soll, so ist das eben eine Gründung, unternommen, um ein gewisses Grundstück, daS, seitdem die Elbbrücke in'S Wasser fiel, nun auf diese Weise höchstmöglichst „sruttifieirt" werden soll." — Uns scheint die Sache wohl nur — Projekt. LH ne Mitwirkung der Gemeinde ist die an sich unrentable Sache nicht denkbar; und die Gemeinde würde, wenn sie nicht die Gasöfen in die bestehenden, über-flüssig großen Fabrikgrundstücke unterbringen könnte, doch wohl billiges Terrain den Gründerpreisen vorziehen müssen — ohne billigen Boden kein billiges Gas. DaS Wahrscheinlichste ist aber, daß dies Gas dahin verduftet, wohin das abenteuerlicheElbbrückenprojekt ver duftete. Wir trauen dem, nur als Sommerfrische emporgeblühten Blasewitz solche Selbstmorogcdanken vorläufig nicht zu — danken über dem Herrn Einsender ftir den Avis. — Ausstellungen aller möglichen Prodnctc der Natur oder der Menschenhände gehören zur Tagesordnung. Auch die Strafanstalt Waldheim hat in voriger Woche eine Ausstel lung von Gegenständen veranstaltet gehabt, die in der Anstalt von Sträflingen gefertigt worden und als besonders gut, ja theilweise künstlerisch ausgeführt zu betrachten gewesen sind. Die Gegenstände gehörten allen möglichen Branchen des Handwerks und des Kunst- Handwerks an. Sie sind zum Besten des Vereins zur Fürsorge ent lassener Sträflinge in Leipzig verloost worden. Die meisten Derer, die diese Gegenstände in so vorzüglicher Weise ausgeführt haben, kannten vor ihrem Eintritt in die Strafanstalt noch gar nicht ein mal die Werkzeuge und Instrumente, mit denen sie dann bald unter strenger, aber humaner Leitung gewandt Hu arbeiten verstanden. — Wir theilten kürzlich mit, daß bei Straßberg in der Gegend von Plauen i. V. ein ziemlich umfäglicheS Leichenfeld, also eine Be- gräbnißstätte des AlterthumS, aufgedcckt worden sei. Bei vorsichti ger und von wissenschaftlichen Händen geleiteter Nachgrabung haben sich zahlreiche Skelette gefunden, nach deren starkem Knochenbau, sehr zurückliegenden Stirnen rc. von kompetenter Seite angenommen wird, daß diese Begräbnißstätte noch aus der vorsiavischen Zeit aus dem 4. oder 5. Jahrhundert nach Christi stamme. — Die feine Dressur der Schulpferde im „Herzog Schumann- schen Circus" ist mehrfach rühmend anerkannt worden. Zu den bereits bekannten, gelehrten und schönen Thiercn gesellte sich vor gestern ein neues, ein arabischer Schimmelhengst Omar, in Freiheit vorgeführt vom Director Herzog. Auch bei diesem Lmar war die Präcision in den Gangarten und die Unverörossenheit im Aufsteigen höchst erfreulich. „Außerordentliche Production" heißt's auf den Zetteln der Kunstreiter und Gymnasien sehr oft, wenn auch die so bezeichnete Leistung an sich nichts weniger als außerordentlich ist. Mr. Avclo oder der „König der Turner" darf dieses „außerordent lich" wohlberechtigtzu seiner Leistung nennen. Nicht allein daß j die Kühnheit, Kraft und Gewandtheit seiner Production mit außer j ordentlichem Staunen erfüllt, auch die Eleganz und Leichtigkeit! wirkt staunenerregend. Herr Overgoord mit seinen beiden Söhnen j ist, wenn wir nicht irren, ein alter Bekannter, den wir bereits vor Jahren im Victoria-Salon sahen. Das Programm besagt, daß die Zwischenpausen durch die Komiker — und da sind zwölf Namen genannt — ausgefüllt werden, aber vorgestern Abend verhielten sich diese lustigen Brüder sehr still, waren überhaupt so selten auf dem Felde ihrer Ehre, in der Manege, sichtbar, daß sich darüber verschie den - bedauernde Stimmen laut machten. Und in der That, gerade die drolligen Herrn sind allezeit Lieblinge des Publikums gewesen uno die Direktoren würden jedenfalls im Sinne allccCircusfreunde handeln, wenn sie die Clown's immer munter zwischen den Dressnr- und Reiterstücken hindurch ihre Scherze treiben ließen. Freilich müssen dieHerren auch nicht immer die alten Späße bringen. Unter bleiben die Komiker-Leistungen, so wird für Viele ein so langes Programm mit vielen sich doch sehr ähnelnden Productionen schließ lich ermüdend. — Ein neues Opfer der Schaufuß'schenManipulationen! Der bei Sch. angestellte Markthelfer Namens Lutze, welcher bei seiner Anstellung 200 Thlr. Caution erlegt, außerdem aber auch sein müh sam erspartes Geld von 140 Thlr. bei Sch. eingelegt hatte, war über den Verlust des Geldes und da er noch dazu brodloS geworden, kn Krankheit verfallen, die schließlich mit seinem in diesen Tagen er folgten Tode endete. Der bedauernswürdige Mann hinterläßt eine Familie mit 3 noch unerzogenen Kindern. — In der Nacht vom 15. zum 16. Dccember v. I. wurde in einem Hötel aus einem verschlossenen Pulte ein Portefeuille mit einem Inhalt von 163 Thlr. auf uncrmittclte Weise gestohlen. Die polizeili hen Recherchen blieben lange erfolglos, bis man durch die Ver ausgabung eines Coupons der Sachs. Hypothekenbank zu Leipzig, welcher nach Angabe des Bestohlenen in dem Portefeuille mit lag, den Thäter entdeckte. Derselbe wurde in der Person des in diesem HStel conditionirenden Kellners aus Spremberg in Haft genommen. — Am 4. d.M. ist eine hier dienende Magd wegen dringenden Verdachts der Abtreibung der Leibesfrucht verhaftet worden. — Wiederholt ist von Gartengrundstücksbesitzern in hiesiger Stadt darüber geklagt worden, daß ihnen von den eisernen Umzäug- HMN ihrer Gärten die eisernen Spitzen abyebrochep werden. Ein denwttger Frevel hat sich «mrvding« auch in der Friedrichstadt zu- getragen, doch ist r« in diese«« Fall» einmal gelungen, den Thäter in der Person eines Ranne« zu ermitteln, der bis vor Kurzem bei dem Besitzer dl Grundstück« gedient hat. -r soll sich bereit« im Ge wahrsam der Behörde befinden. — Ein Oölgemülde (Fruchtstück) i« schmalem Goldrahmen ist in einer der letztvergangenen Nächte, zugleich mit mehrere« Büchern und einem Rocke, au« einem Gartenhause auf der verlängerten Schnorrstraße mittelst Einsteigen« und Einbruchs gestohlm worden. — Am 5. d. ist unter Bedeckung.zweier schweizerischerPolizei- beamten der am 16. v. M. von Leipzig aus unter Mitnahme eines Geldbeutels mit 4000 Thlr. entflohene, damals aushilfsweise als Packetträger verwendete Steinmetz Heinrich Grodge au«Älven»leben nach Leipzig von der Schweiz aus, wohin er sich gewandt, zurückge bracht worden. — Gestern Nachmittag hat sich eine jung« Wittwe in ihrer Wohnung in der Schäferstraße durch Erhängen entleibt. So viel man hört, soll dieselbe in einem auf der Wilsdrufferstraß« befind lichen Damen-ConfcctionSgeschäft conditionirt und dort sich ein kleines Deficit herausgestellt haben. Bei Entdeckung des Letzteren ist dieselbe davon gelaufen, und hat ihrem Leben sofort ein End« ge macht. — In der jüngsten Zeit mehren sich die Klagen hiesiger Ein wohner über da« in unserer Stadt zunehmende Bettlerwesen. Zu meist sind es junge Leute, die betteln und auf Befragen nach ihrer Heimath angcben, daß sie aus Preußen, namentlich au« Schlesien Herkommen. Mehrere Geschästslorale der Bictoriastraße wurden in diesen Tagen von einem solchen Bettler abgetlopft, der sich noch dazu für taubstumm ausgab, als ihn aber der gerade dazukommrnde Gensdarm fcstnahm, sofort die Sprache wieder gewann. — Gestern Nachmittag in der zweiten Stunde hat sich auf dem ersten Militär-Sckießstand hinter dem Walttzchlößchen ein gutge- lleideter Mann durch zwei Revolverschüsse in die Brust selbst ent leibt. Derselbe, dessen Persönlichkeit bei Eingang dieser Nachricht »och nicht sestgestcllt war, war, wie die auf jenem Schießstand aus gestellte Militärschildwache rvahrgcnommen haben soll, mit einer Dame in jener Gegend spazieren gegangen, halte sich darauf von derselben eine kurz? Strecke entfernt und die tödtlichen Schüsse auf sich abgefeucrt. - Nock, einmal auf den schon gestern erwähnten Masken ball im Victoria-Salon zurückzukommcn, veranlassen uns eine Menge gehörter Klagen. Wen» Mangel an Gästen bei derglei chen Vergnügungen Mißstimmung erzeugt, so ist die durch eine llcb.riüiiimg aller Raume bcrvcrgeri.'cnc »och unangenehmer. DicZa! i kcrailSgcgcbcncnBillclSnmß kolossalgcweiensci» unbwohl balle man vorder berechnen können, daß eine Mcnschcnmcnge zu- sammcusirömcn miißtc. die von de» vorhandenen Ränmcn nicht in v.'aucmcc Welle gefaßt werden konnte. Das Acrgste aber war die Garderob c. Da sab cv gar böse arrS. Halbe und Dreiviertelstunden daden Leute sichen müsse», che sie zu ihren Sache» glangcn konnte», und dies noch dazu aui der Treppen,lur. Bei solchem »Andrang hätten mehrere Garderoben eingerichtet werden müssen. Bei einer etwaigen Wiederholung eines Masken balles wird D rccter Schüttete:. wenn er nicht unangenehme Seencii bereite» und keine Gäste nicht vollständig verstimmen will, auf ein günstigeres Arrangement denken müssen. — In Folge dcS angcnchnrcn WcttcrS lallen dle SovntagS- »Nackmitta.zsvorstclliingcn im Victoria Salon anS und beginnt deshalb taü Concerl heute um 6 Uhr und die Vorstellung eine Stunde später. -- Der „Maurcrvcrein" welcher neben Unterstützung keiner Mitglieder in Krankheit und Tod, auch tüc gesellige Unterhaltung derselben bemüht ist, hat heule in den Räumen zum Schillrr- schlößchen ein Coneert veranstaltet, welches Freunden eines ge- müthrcichcn Gesanges willkommen sein wird. DaS vorzügliche Seriell ehemaliger Zöglinge des königl. Bliiidcn-Jnstituts und Herr Musikdirektor Schildert vom königl. Pionittcr-Bat. mit sei ner Kapelle werken ihre ernsten und heiteren Weise» vorlragen. Auch für Tanzlustige wird gesorgt sein. — In Wurzen ist am vergangenen Freitag der Rechtsanwalt Grützmann, welcher Tags zuvor in einem Anfalle trauriger GeisteS- umnachlung den häuslichen Herd verließ, in der Mulde todt aufge- fundcn worden. — In Lob au fand man am 5. d. M. den Productenhändlcr Ernst Heinrich Richter in seiner Wohnung erhängt. Zerrüttete Vermögensvcrhältnisse scheinen die Veranlassung zu diesem Selbst morde zu sein. — Am 4. d. M. Vorm. i/,12 Uhr ist der 49 Jahr alte Hand arbeiter Ernst »WilhelmNaue auSNiedcrcunnerSdorf in demRichter- Hcring'schcn Steinbruche in Stadt Wehlen dadurch verunglückt, daß er von einer aus den oberen Stciuschichten einer Steinwand hcrab- fallenden Cleinhorzcl im Gewicht von 8—10 Pfund, welche sich wahrscheinlich in Folge der jetzt vorherrschenden nassen Witterung gelöst hat, getroffen wurde, in Folge dessen er nach Verlauf einer Viertelstunde seinen Geist aufgab. — OefsentlIehe Gerichtssitzung am 5. u. 6. Febr. Zwei Handarbeiter, Gottlieb Ferdinand PInkert aus Oschatz und Ernst Heinrich Möhler OMchlhorn), welche jetzt in Burkers- walte bei Wilsdruff domicilirc» und zur Zeit noch unbestraft sind, wurden heute wegen schweren Diebstahls jeder zu l'/sJahr ZucvlhanS, 2 Jahren EhrcnrechlSvcrlust und Stellung unler, Pvlizclauislcht vcrurthcilt. Im Dccember vorigen Jahres ver spürten Beide Sehnsucht nach Riehl kür die stollengesegnete Weihnachtszeit: da sie gehört, daß der Gutsbesitzer Dümmlcr eben Weizen auögedroichcn hatte, beschlossen sie. dessen Scheune einen nächtlichen Besuch abzustatten. Ausgerüstet mit je zwei Säcken, machten sich Pinkcrt und Möhler am 16. Decemter, Abends gegen '-I I Uhr aus den Weg. PInkert. welcher die Localikät genau kannte, machte den Führer. Das Scheuncnshor war durch ein gewaltiges Vorlegeschloß vor allen Eindringlingen gelchützt, freilich vor solchen nicht, welche wie dle »Angeklagten, mit Instrumenten ausgerüstet waren. DaS Schloß wurde ge öffnet: wie? Darüber ließen die »Aussagen der Velden unS im Dunkel, Pinkcrt wollte gar nickt dabei betpctligt gewesen sein, während Möhler angab, das Schloß sei schon ausgeschlossen ge wesen und er habe es gleich öffnen können, »Nachdem man ohne »Aussehen in die Scheune gekommen war, ging cö in ein kleines »Ncbenstübchcn, wo der Weizen lag. Licht wurde gemacht, das Mch dem sogenannten unteren Dortwcg führende »zensier nut einem »locke, wenn auch für die verborge» bleiben sollende Thätig- kcit der Diebe nicht vollständig,' verhangen, so daß. als Pinkcrt und Möhler im besten Einsacken waren, der in »Begleitung eines Nachbars auS der Schänke zurückkehrcnte Dümmlcr den Licht schein bemerkte, llnratb ahnte, Lärm schlug und PInkert dingtest machte, während Möhler entsprang, Pinkcrt wurde darauf zum Richter transportirt, längs keö Dortbachtz hin, beim SchulhauS vorbei. Dort fanden Tags darauf Kinder einen DIttrtch und einen Schlüssel; in einem offenen Schuppen dcS Dümmlerffcken Gute» PtnkcrtS Handschuhe und darunter versteckt, ein Stück Eisen. Jedenfalls lauter Sachen, die zum Einbrcchen sehr ge eignet sind. DaS Urthcil deS Schöffengerichts (»Port. Herr Ge- richtSrath Einem ist schon oben angegeben. Die Anklage vertrat Herr Staats.Anwalt Reichc-Eiicnstuck, die Verthcidlguna Herr Sldvocat Robert Fränzel. — Der Handarbeiter Ernst Gustav Febrmann aus Gruna wohnte mit dem Fruermann Kaden ln einein ctiLmbro parni bet einem Maurer-Polier zusammen. Kaden besaß einen Koffer, dessen Verschluß ein sogenanntes deutsches Schloß bildete, das »ur einmal hcrumgcdrcht werden kan». Dari» hatte K., wie Febrmann wußte, sein Sparkassen,' buch und sein Gelb verwahrt, Febrmann brauchte Letzteres, j machte mit Anwendung von „ur geringer Gewalt daS Schlo» vom Koffer koö, entnahm au- demselben 2 Thlr. und das Svar- kassenbuch, au« welches er 2» Thlr. erhob: bann wurde letztere» wieder ln ken Koffer gelegt und der Dieb war so ehrlich, einen! ZettA dazu zu lege«. mit den Verlust, lieber Kade». .... Kaden muß aber doch erschrocken sein, bann die Anzeige. Heute wurde dnrch den vrrtbeiotarr de Herrn Adv. LeSky, Letzterem (KÖ votzWrblgcr Ersatz 1 Da« von Hern, Gerichtsrat- vr. Mael präsldlnr gertcht erkannte aut 4 Monat GeiängnIH. Staatßami vr. Francke. - Johann Gottlieh Lbwrnstcln In .... war von Gustav Adolph Pablttzsch wegen mehrfacher Gchl» rctcn verklagt worden. »eiche Srstrrer gegen Letzteren " stoßen «wobei Frau Löwrnsirin Ircunbirt hatte) al« da sind: , buvc, Sauseiunae, Esel mit den langen Obren, duseliger lunge re. Dle Geschichte scheint sich vo» eine« Vorfall herzu datir wo Pahlitzsch den Löwcnstrin'schrn Kindern zum Aehrenle benutzte Körbe abgepfändet hat. Auö dem etwa- complictr Nrthell entnavm man. daß Lowcnstelu wegen de- einen Vorfälle zn 5 Thlr. Seid verurtheilt, bei anderen In geringere Strafe. — WitterungS-Bcobachtung am 7. Februar, Abd. 5 U. Barometerstand »ach Otto ch Bösvit Hier: 28 Parts. Zoll '/» S. lsctt gestern gefallen »'/« L.). — Thermometer nach Reaumur: 7 Grab über Rull. — Dir Schloßthurmfahne zeigte Süd-West- Wind. Himmel: bell. sonnig. Gtzdhvhe tnLre»ben, 7. Februar, Mittag«: 2» 1- ober 1 Met. 15 Lent. unter 0. Zur Berliner Tageoaeschickte der setzt Münzneueuuig veriebmtcn ösirrrcichischeu V zählt dle „B. Brg.-Z.": „Eine hiesige Ecmn TaaeSzrfthtchle. Deutsche» Reich. Nachdem die an vr. Limion gesandte Deputation, denselben zur Wiederübernahme des Reichstag-Prä sidium» nicht bewegen konnte ier ist durch Gesundbeitsrückstchten verhindert), so ist von Simions Präsidentschaft Abstand und von Forckcndcck als Präsident in Aussicht genommen worden. Die »Wahl Hohenlohes als erster nndHänelS (fortschrittlich) al« zweiter Vicrpräsibeick ist wahrscheinlich. t ebenfalls von der , Vieuelguldrnstacke er- ^ Ecmmunal-Lcbrerin erhob am Mittwoch bei der Stakt-Hmwtcaffe ivrcn Monatsgehalt mit 20 Thalern, welche ihr in 8 Zehnthalcr-RoUen eingehänbtgt wurden. Die Lehrerin fand später zu ihrer Ucberrasct ung, daß sene Rollen durchweg nur österreichische Viectelguldcnstücke ent hielten. Die Lehrerin, welche daö l» die Acht erklärte Geld ohne Verlust nicht anbringcn kann, begab sich vesbalb nach derStadt- Hauptcasse und bat dort um Umwechseluna der vtertrlgulden- stlickc. »Man gab ihr iedoch ken etgenthümilchen Bescheid, daß die Lasse ticke Geltsorte zwar verausgabe, aber nicht wieder an- nedme. Auf ihre Vorstellung, daß sie dadurch Verluste erleiden müßte, erklärte der Cassenbcamte der Lehrerin ganz trocken, daß heute Jedermann Verluste erdulde» müsse. Einen Trost nahm die Dame jedoch vom Rathhansc mit, und zwar den, daß dir Ma- gistratödieiier, wie Ihr einer dieser Beamten mlttbcilte, ihren gan zen Gehalt ebenfalls haben in Vlertelgultenstücken nehmen müs sen." (Sollte baö wirklich wahr sein? Wenn daS, dann freilich würde den MagistratSdlcncm die bescheidene Anfrage kaum zu verdenke» sei»: ob denn die Magistratö-Herrcn bei Gelegenheit der Auszahlung Ihrer Geh»,Ite auch so reichlich mit österreichischen Vicrtclguldcnstückcn bedacht worden sind oder noch werden?) Dem Erzbischof von Köln, Melchers, ist nun auchs für eine Summe von ungefähr 1500 Tbalern aus Grund mehrerer Urthrile des Zuchrpolszeigericht» lein sämmtlicheS Privatinobiltar gepfändet. Der öffentliche Verkauf d:r mit Beschlag belegten Gegenstände wird am 20. d. Dt. stattfinden. Oesterreich. Der SrkSntg von Hannover ist erkrankt und wurde der Specialist sürSKehikopskranke, Dr. Fieber, an sein Krankenlager berufen. - Fürst Richard Metternich, welcher be kanntlich seit seiner Resignation aus den Votschaiterposten in Paris in Disponibilität Ist, wirv demnächst in den dcftnltiven. PcnslonSstand übertreten. In der Ortschaft Schluck) in Böhmen blieb der Parier Haolnyg, mit seinem Söbnche» an der Hand, vor der AuferstchungSproces- sion in der Dorislraße bloS sich verneigend stehen, ohne nieder- zulnlcn. Der Pfarrer Linbncr verließ den Baldachin, trat au« kcr ProzessionSreihc und forderte ken Bauer auf, olcderzuknien; Uber die Aussage zweier beeideter BaltachlntrSaer erwiderte der Baucr: „Geht Eures Weaeö, vor Euch sollt' ich knien?" Der Priester, die Monstranz ihm vorhaltcnd, wiederholte: „Kniet nieder vor Gott", und der Bauer envldcrte: „Geht Eure« Weges, seid Ihr verrückt oder besoffen?" worauf der Pfarrer unter den- »Baldachin zurückkcbrte und vüt den Ausrufen „Lump, Lumpackv" die Prozession tortsetzte. Der Staatsanwalt basirte darauf m der Schlußverhanblung vom 5. Februar gegen den Bauer dle »Anklage wegen 8 üno und bcantragte fünfmonatlichen Arrest. Der Vertbeidlger Ezizek bemerkte: „Ein öffentliches Aergcrniß kann nur von dem Pfarrer an«gegangen sein durch Mißbrauch einer religiösen Funktion; nimmermehr kann den »Angellcmten eine Vccurthellung treffen, ich und gewiß nilt mir leder Einsichtige und gebildete Mensch muß einen Priester, der sich also benimmt, für vciryckt oder besoffen erklären. Eine solche Anklage in unserer Zeit ist unerhört." Der Gerichtshof unter dem Vorsitze de» Lan- dcsgerichtöratheö Saak erkannte den »Angeklagten der llebertretung dcS K :>00 schuldig und vcrurthestte Ihn zu vierwöchentlichem strengen, mit Fasten verschärftem Arrest. Der Angeklagte mel dete die Berufung an, Frankreich. Cwcßc Heiterkeit erregt In Abgeordnetenkreisen ein von dem bonapartistischen Vicomte de Lorgcril eingcbvachter »Antrag, wonach die Hüte In Ehlindcrform und die Llvreewützen der Bedienten einer Steuer von 2 Franc« unterzogen werden sollen, welche Steuer auf dem Futter dieser Kopfbedeckung abzu- stempeln wäre. Herr von Lorgcril wollte offenbar zeigen, daß auch ein hoher Adel zu Opfer» für die allgemeine Sache bereit ist. — Herr Guillaume Guizvt, der keine Shlbe Deutsch versteht, ist zum Professor „der Literaturen und Sprachen germanischen Ursprungs" an, College de France ernannt worden. Ein solcher Vorgang ist bezeichnender, als hundert Zeitungsartikel undKam- merrcdcn. — Die am II. September 1870 abgeschaffte Tbeater- ccnsur ist durch Dccret Mac Mabon'ö wieder cingesührt wor den. — Der Neffe deö gewaltigen Danton wurde am 4. Februar Nachts I» Paris halb erfroren als uiiterstandöloS eingebracht. ES ist dies ein 74iährigrr Grei«. der dein Hungertode nahe war. I» der Sitzung der Nationalversammlung wurde »Buffet mit 818 Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt; 246 Stimmen erhielt L- on Sah. — Die Commission zur Berathung der kon stitutionellen Vorlagen hat sich gegen die Einführung deS in- dirccten Wahlrechtes, wonach von den Wahlberechtigten zunächst Wahlmänncr, von diesen aber die Dcputirlcn gewählt würden, ausgesprochen. — Gerüchtweise verlautet, der Herzog v. Slumale solle zum Chef des großen GcneralstabeS ernannt werden, welcher in der Art und Weise des preußische» großen Gcneralstabc« or- ganisirt werden würde. Holkaud. Der Gesetzentwurk über Einführung der Gold währung ist bei der Prü ung durch die BurcauS der Zweiten Kammer, sowohl hinsichtlich der Nothwcndigkeit. wie der Oppor tunität einer Aendcrung per jetzigen Währung, auf lebhaften Widerspruch gestoßen. Man hob namentlich hervor, daß der Ucbcrgang deö deutschen Reichs zur Goldwährung auf ken Werth des SlldcrS nur einen vorübergehenden Einfluß auSzuübcn scheine. Die Regierung dagegen verbleibt bei der Ansicht, daß jeder weitere Auhchub nur noch größere Opker auftrlegen würde. Die mit der »Berathung der Vorlage beauftragte Commission ver langt, daß die Regierung über eine Münzeinheit zwischen den Niederlanden und den indischen Eolonicn bestimmtere Zusagen gebe ' England. Da« Resultat der bisher bekannt gewordenen 484 ParlamentSwahlen eraiebt, daß 255 conservalive und 220 liberale Candit-aten gewählt worben sind; die Eonscrvattven haben 71, die Liberalen 27 Parlamentssitze gewonnen. - Wie verlautet, hat der Premier Gladstone bereits seine Entlastung gegebcn. Fentlleto». Der zweite Piu>ouetionS« de Le ' " ' Z Tonkünstierverein. ^ . »Abend iai» 6. Februar im Hvtcl de Sare) ergab eins der vor- trefflichsten Concerlc dieses Winters, nnv sowohl die Wahl de« Programms, wie die ungemein gelungenen Ausführungen, Min» ten nur di» Dympathirn iür diesen Künstlerverein (brr in seiner ganzen Organisation den Vereinen anderer KünMerschasten i„,n "MNer dienen sollte) rrMen. D«c Herren F. Schubert Nm.. Eckh-Nb, Wilhelm, «Hermann unvHüllweck ersffnem» daß Ton-
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