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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050609028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905060902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905060902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-09
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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daß er den Strafantrag auch, auf die lHte von geben« Druckschrift «Di« WMerversammlung der am 27- Januar 1905) auddehne. Sodann wurden die Bernehnmna de« Äeheimrat« Rietschel durch Dittrich und Geheimen Kirchrnrat Pank in der Itna 1902 anhängigen DiSzwlinarsache ausgenommenen verlese». Da« evanaeltsche LandeSkonsistornim erkannte lober 1902 auf einen Verweis, aus den von Ebcling ein« rkur« wurde der Verivets in eine Berwaniung abgeändert. . «echtöauwolt Dr. Biese lieh damuf Ebeltng unterm 7. Mai 1908 bet der Königl. Staatsanwaltschaft gegen Geheimrat Rietschel eine Anzeige wegen Jalschetd« einreichcn, weil Geheimrat Rietschel bei seiner Vernein»»»» durch den Buraer- meister Dr. Dittrich erklärt und beeidet hatte, nicht er Metschel) habe Ebeling eine Ehrtnerklänma. sondem dieser ihn, eine solche gegeben. Ueber die sehr ausführlich gehaltene Eingabe, die gleich der Anklage verlesen wurde, äußert« sich in einem ebenfalls sehr eingehenden Schriftstück Geheimrat Rietschel am 11. Mai 1908 nnd bestritt, dah die von ihm ain 1«. Dezember 1897 dem Kirchen- vorstande zu St. Nikolai vorgelegte Erklärung «ine Ehrenerklärung sei. Di« König!. Staatsanwaltschaft Leipzig erklärte die Be schuldigung de» Geheimrat« Rietschel durch Ebcling für grundlos und lehnte «in strafrechtliche« Einschreiten gegen Geheimrat Rietschel ad. Gegen diese« Erkenntnis erhob Ebeling Beschwerde, die von der Staatsanwaltschaft beim Oberlai,dcsgericht Dresden als uu , »«««rtcht ... ... der Staatsanwaltschaft für zutreffend und verwarf unterm 190S die Beschwerde als unbegründet. Me drei Erkenntnisse wurden vom Vorsitzenden verlesen. Vom Verteidiger EbelingS. Dr. Niese, wurde hierauf beantragt, die Beschwerdeschrist Ebelings an da« Oberlandesgericht Dresden zu verlesen, da aus rhr hervorgche, daß trotz de« ablehnenden Bescheids der Staatsanwaltschaft vom OberlandeSgericht Dresden. Ebeling noch immer der feste» Meinung gewesen ist, daß Geheimrat Rietschel sich eines fahrlässigen Falsch- eide« schuldig gemacht habe. Der Vorsitzende lehnte den Antrag ab, worauf di« Verteidiger Dr. Niese und Dr. Drucker einen Gerichtsbeschluß provozierte». Der Antrag wurde abgelehnt. weil dw subjektive Ansicht, welche Ebcling vor der Entscheidung des Oberlandesgericht« über die i»ciche gehabt hat. für die Entscheidung der jetzigen Strafsache irrelevant sei. ES kommt dann zur Ver lesung ein Artikel in der Nummer 4 vom 10. Januar 1905 des vom Angeklagten herausgegebcnen „Hausvater", in der nach der Anklage Beleidigungen des Geheimrat« Rietschel enthalten sind. Auch m einem in Nr. 11 des „Stadt- und Dorfanzeiger" unterm 18. Januar 1905 erschienenen Artikel „Zum Zwist in der Nikolai- gemetnde", der vorgetragen wurde, sind« die Anklage Beleidigungen de« GeheimratS v. Rietschel. Längere Zeit nimnit dann die Ver lesung der 24 Seiten nmsassenden Druckschrift „Die Ncchtfertigungs- schrisi de« Herrn Geheimrat IX Rietschel, aktenmätzig beleuchtet von Friedrich Ebeling. Pastor zu St. Nikolai in Leipzig, als Manuskript gedruckt", aus welcher ebenfalls mehrere stellen inkriminiert sind, in Anspruch. Nach Beendigung der Verlesung wurde die Verhandlung auf Donnerstag vertagt. B»«fterfta«d »er «lv, und Moldau. vudwet« V«g Pardubitz Me'nik Leitwert» Aussig Dresden «t -s- 8 fehlt 4-8 — 15 — 18 io — 126 »2 fehlt 4-22 - i« - 18 -s- 10 — 117 Der russisch-japanische Krieg. Roshestwenski trlsgraphierte von Tokio nach PeterS- bürg unterm 6. Juni: Am 27. Mvi 1>/j. Uhr begann der Kampf mit 12 groben japanischen Schissen und 12 Manischen Kreuzern. Um R/r Uhr muhte ich das Kommando des „Knjas Ssuworow" aboeben. Um tz'/h Uhr. als ein Teil meines Stabes und ich selbst da« Bewuhtjein verlor, muhten wir aus „Buiny" über- führt werde»,Ovo sich bereits die Mannschaft des untergegange- nen „Osljabja befand. 'Das Kommando wurde Admiral Nebogatow übergeben. „Buiny" kam während der Nacht vom Geschwader ab. Am Morgen sichteten wir „Dmitri Donskoi" mit zwei Torpedobooten und brachten die Besatzung der „Osljabja" aüs ihnen unter. Ich selbst wurde auf den „Bjedowy" gebracht, der am Abend des 28. Mai mit dem „Gromsky" weiter- kuhr. Der „Bjedowy" ergab sich zwei japanischen Torpedo booten und kam am 3l. Mai in Sasebo an. Ich habe erfahren, dah Nebogatow sich in Sasebo befindet. Die Gesamtzahl der in der Schlacht in der Tsnschimastrahe gefangen genommenen Russen beträgt 6142. Von diesen sind bi« zum 5. Juni drei gestorben. 137 Mann werden wieder sreigclassen werden. 65 Geistliche und Aerzte sind bereits sreigelassen. — Die bei der Seeschlacht in der Koreastrahc er- beuteten russischen Schiffe, die jetzt der javanischen Flotte einvenerbt sind, erhielten japanische Namen. Der Panzer „Orel" heißt jetzt „Sttxun", „Nikolaus I.": „Jki" „Admiral Äpraxin": „Okinojchima". Admiral Senjawin": „Minoschima", der Torpedobootszerstörer „Bjedowy", auf dem Roshestwenski gefangen genommen wurde, erhielt den Namen „Hatsnky". — Der Korrespondent des „Daily Telegraph" in Tokio widerruft seine Nieldung über die Verwendung von Unterseebooten in der letzten Seeschlacht. Er berichtet, dah dies« Boote infolge stürmischer See und hohen Wellenganges nicht zur Verwendung gelangten Präsident Rooievelt hatte gestern mit dem italienischen Botschafter eine Besprechung hauptsächlich über die Lage in Ostasien. Der Präsident hat jetzt mit jedem der Botschafter in Washington über diesen Gegenstand konferiert und es ist Grund zu der Annahme vorhanden, das; die Mächte im Einvernehmen untereinander handeln, um die Beendigung der Feind seligkeiten herbrizuführen. Rach einer Depesche der „Times" aus Petersburg empfing Kaiser Nikolaus gestern nachmittag den amerika nischen Gesandten in Zarskoje Sselo in Audienz. TsgeSaeschichte. X Deutsche« Reich. Der K ai > cr hat nach einer in Bergen m Norwegen «ingetroffenen Meldung seine Nordlandreise gegeben, wie man nach der „Voss. Ztg." glaubt, mit Rücksicht f die -- .,1— mittag, wie bereits in einem niitgeleilt, die Grohherzogin von Oldenburg. Abends 8 Uh fand beim Kaiserpaare un Königlichen Schlosse Tafel stati, a der anher den anwesenden Prinzensöhnen der Prinz und di sin Arisugawa von Japan, der Herzog und die Herzogi 'Schleswig-Holstein, der Grohherzog und die Groscherzogin Baben, die Gros',Herzogin von Oldenburg, Herzogin Sophie :lotte von Oldenburg, der Prinz von Rumänien, Prinz und irpssin I1NII Bkloi-Ii ittvinr kesiik'isti.ii, Urin ^-sis-iLnnri- autgegrben. wie man nach der „Boss. Zig." glaubt, mit Rücksicht aus die gegenwärtige politische Krisis in Schwede» und Nor- wegen. D>e „Dtsch. Tgszlg.", die bestätigt, das, der Kaiser seine diesjährige iL-ommerrelie nicht über die Gewässer der Ostsee «»«dehnen werde, erblickt in den letzten Ereignissen des rnsslsch- iapgnlschen Kriege» wie in der durch de» Rücktritt Delcassk-S besiegelten Wendung in der französischen Marokkopolitik zivci Momente, die es dem Kaiser ongczcigt erscheinen lassen, die Entwicklung der Dinge aus gröherer Nähe und in engerer Ver bindung »nt seinem Kanzler und de» amtliche» Zentralstellen anzujehen und sich die Möglichkeit eines persönlichen Ein greifens zu sichern. — Der Kaiser besuchte am Mittwoch nach- ..... --- , ^ Teile der Morgenausgabe kurz — - an auuer den anwesenden Prinzenjohnen der Prinz »iid die Prinzestin Arisiigawa von Japan, der Herzog und die Herzogin von Schles ------ von Charlotte . Prinzessin Albert von Belgien, Prinz Christian von Schleswig- Holstein, der Erbprinz von Hohenzollern, sämtlich mit Gefolge, und die Herren der spanischen Mission tcilnahme». X Wie die „Nationallib. Korrespondenz" aus zuverlässigcr Ouelle vernimmt, besteht begründete Aussicht, das; eine erneute Belastung des Tabaks im Rahmen der bevorstehenden Reichs- f i n a 11 z r e s 0 r m vermieden werden wird. x Der Dominikanerpater »nd Snbcmhivnr am vatikanischen Archiv in Rom k. Heinrich Dcnisle, berüchtigt durch seinen gemeinen Angriff ans Martin Luther, wurde nach einer Meldung der „Augsburger Abeudztg." auf der Durchreise in München v 01» Schlage getroffen. Sein Befinden ist ernst, doch nicht ganz hossnnngslos. x Frankreich. Der Rücktritt Dcleassss wird in Paris, Lon don und Madrid als ein Sieg der deutschen Politik angesehen und empfunden. Die ernsthast zu nebmcndcn franzö sischen Kreise sind aber stob darüber, dah die Möglichkeit einer kriegerischen Verwicklung mit Deutschland beseitigt ist. In Madrid hofft man nunmehr aus eine bessere Berücksichtigung der spanischen Interessen in Marokko als bisher. Sehr unzufrieden ist man in London mit dieser Wendung der Dinge in Frankreich: einzelne englische Blätter führen wieder eine sehr gereizte Sprache ucgen Deutschland. Es zeigt sich darin der Aerger darüber, dah die Franzosen nicht gewillt sind. sich von England Marokkos wegen zum Kampfe mit Deutschland Hetzen zu lassen : dieser Aerger, sowie die Aussicht auf die von Rouvicr stets befürwortete direkte Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland über Marokko sind die Gründe dafür, dah ei» Teil der englischen Presse sich wieder gegen Deutschland ereifert. X Italien. Die Konferenz zur Begründung eines inter nationalen landw.rtschoftlichen Instituts in Rom hielt gestern nachmittag 4 Uhr eine Plenarsitzung ob, in der durch die Unterzeichnung der Echluhakie die Arbeiten beendigt wurden. x Belgien. Der Senat hat den deutsch-belgischen Handelsvertrag mit 48 Stimmen bei 29 Stimmenthaltun gen aiigeiiommcn. Vermischtes. * Eine merkwürdige Nachricht bringt der „Gaulois": Ter Leiter eines amerikanischen Blattes, der immer ans der Jagd nach sensationellen Artikeln ist. soll auf den kühnen Gedanken verfalle» sein, an den Deutschen Kaiser zu schreiben und von ihm einen Artikel über die Folgen des russisch-japanischen Krieges zu erbitten; dem Brief wäre ein Scheck über 20000 Mart beigesügt gewesen. Die Antwort traf sehr schnell ein-, der Scheck kam in einem Brief aus der Kanzlei des Kaisers zurück mit der kurze» Bemerkung, Sc. Majestät habe weder den Wunsch noch die Zeit, sich journalistisch zu betätigen. ** lieber den Brand der F uld a er T 0 in t ü rm c wird »och niitgeteilt: Gegen Ende des Feuerwerks rieselte von der Höhe der Domtürme ein dichter, leuchtender Fiiiikenrcgcn herab: aber unglücklicherweise setzte das — früher war auf ähnliche Weste schon einmal die Tiirnffahne des einen Turmes in Brand ge raten — diesmal die Vcrschaalbrcttcr eines Turmes in Brand der weiter' schlängelte bis in daü Innere, wo leicht brennbare Stoffe. Holz und Krähennester, für reichliche Nahrung sorgte» Die Steiger der Feuerwehr machten sich schleunigst ans Löschen sie trugen daS Wasser in ihren Helmen ans die dunklen, gang- schien; doch wurden Wachen aus dem Turme ausgestellt und er genau aus Brandgefahr untersucht. Allein um Mitternacht stand die Laterne des nördlichen Domturmes in lodernder Flamme: der Turm glich einem riesigen Feuerzeichen, das schauerlich schön i» die Nacht hinciiilcuchtetc und den Widerschein weit auf die Giebel der Häuser warf. Die Stadt wurde alarmiert: später, als das Feuer immer stärker und grausiger wurde und fast alle Aussicht aus Bezwingung geschwunden war, lies? der Landrat nach Schlüch tcrn, Frankfurt, Dü»seid, Gersfeld und Kassel un, Hilfe drahten da man glaubte, das, die Domkirchc selbst der höchsten Gefahr mit jeder Minute näherrücke. Doch erging wieder Gegenbefehl, der b'' «... ^ .......I -.U ic HcrSfeldcr Feuerwehr bereit-.' reisefertig antrai. Die städtische Feuerwehr von Fulda erhielt Verstärkung durch die Bahiihvssfcuer- wehr, durch Löschmannschaften zum teil mit Spritzen ans Horas, Oberbimbach, Böckels. Dickperz, Lüdermünd n. a. in.: allein diese Unterstützung hatte mir geringen Wert, weil dem hochlodernde» Feuer schlecht bcizukommeii war. Mit 10 Schlauchlinic» wurde der,Kampf ausgenommen. Ans gefährlichen, halbsbrccherische» Woche verlängert gesehen, «in anderer hat sie verwünscht naer . . . ... ist froh, dah sie endlich vorüber sind. Zu den letzteren gehören neben den Ladenbesitzern in den meist abgespcrrten estrahen die Besitzer der Sommerlokalc, die selbst an dem herrlich schönen Sonntag verödet dalagen, da sie gegen die übermächtst Konkurrenz der Strahendekorationcn, Auffahrten usw. nicht au. kommen konnten, und besonders die Berliner Theaterdirektoren. Am schlimmsten erging es dem Berliner Theater, das am Einholungstage aus einem im modernen Berlin vielleicht noch nie dagewejenen Grunde geschlossen bleiben muhte: es hatte sich tatsächlich kein einziger Besucher eingefunden. Selbst die unermüdlichsten „Freiberger" halten cs vorgezogen, sich an diesem Abend das jedenfalls auch weit interessantere Schauspiel aus den Straßen anzusehcn. Auch die anderen Theater werden wohl lange noch an diese au« Hitze Tage mit Schrecken zuriickdcnken. gehandelt, der Direktor des „Lessing - Theaters", der übrigens den geschmackvollen Einfall gehabt batte, als Festvorstellung für den Einzugstag Hauptmaims — „Die Weber" anzuseken. Er hat, kurz entschlossen, den aussichtslosen Kamps gegen Hitze und ' ' ^'ichkciten ausgegeben und sein Theater vor der Zeit ge- Glänzende Geschäfte haben dagegen außer den ad sonstigen Zimmervermietern namentlich die Ver käufer von Eh- und Trinkbarem gemacht. Man stelle sich nur einmal vor, waS diese Tausende Fremder und die Hundcrt- lausende Einheimischer in diesen Festtagen verzehrt haben! Die Restaurants im weiten Umkreise der Linden waren bis in die liefe Nacht hinein überfüllt. Sehr ziffrieden sind auch die Händler, di und oac. rurz H-Mtlick schlossen. Hotelier« zahllosen fliegenden Händler, di« auf der Fcslstvahe Erfrischungen oder batten kel feilboten, die auf d WaS wurde da nicht alles verkauft :hr eicr Bezug n neuesten yrten- . . ... . „ wschen mit dem Bildnis de« Kronprinzenpaares, Becher mit der In schrift: „Wilhelm und Cecilie" und ähnliche Erzeugnisse der immer findigen Gelegenheits-Industrie fanden reihenden Absatz. Nicht zu vergessen die Millionen Ansichtspostkarten, die. mit Bildern auS kn Berliner Festtagen geschmückt, ni alle Weltchin- >aupt die P ' Momentaufnahmen des Brautpaare« bis zu niedlichen Myrten bäumchen, die man „Cecilien-Bäumchen" getauft hatte, Broschen ..... . . . . «ginge», wie denn überhaupt die Post ittung in diesen Tagen auch ihr E, onder« « diesmal t Iten hoben, i tig gar nicht und Tclegraphen^Ber- . - ^ -,^Eschäft gemacht hat. „ , den die Berichterstatter der Pariser egraphicrt, während sich die sonst in dieser rigebigen Engländer auffallend zurück- « englisch« Lesepublikum ist offenbar gegen ' ig, für Deu " «gierig. eutschland angenehme und er freuliche Ereignisse ausführlicher geschildert zu lesen. Auch ein Zeichen der Zeit! Die Presse ist wieder bei dieser Gelegenheit so behandelt worden, wie sie es in Berlin gewohnt ist und cs sich leider gefallen läht zum immer erneuten Erstaunen der von aus wärts kommenden Berichterstatter. Zum Einzuge hat »m» ihr, soweit man sic überhaupt zu berücksichtigen geruhte, meist Steh plätze gegeben, während man die Sitzplätze sorgsältia für die Verwandten und guten Freunde der Stadtvätcr bewahrte. Di- Verteilung war nämlich in diesem Falle dem Magistrat über tragen worden, und es gibt nur eine Stimme, das? der Pvlizci Präsident, dem dies sonst oblag, die Vertreter der Presse immer viel besser behandelt habe. Noch schlimmer erging cs ihnen freilich da, wo das -Oberhosmarschallamt das Zepter sübrte. Da hat man ihnen geradezu unwürdige Plätze hoch oben auf Galerien hinter den Angehörigen des Hofgesindes angewiesen. Solange sich die Berliner Presse solche Behandlung gefallen läßt, solange cs jedem Blatte nur darauf onkommt, das andere durch einen längeren Bericht zu überflügeln, gleichviel unter welchen Umständen er zu stände kommen mag, so lange wird cs in dieser Beziehung nicht anders werden. Ein einziger kleiner Streik der Berliner Blätter würde Wunder wirken. Auch das Ber liner Oberhosmarschallamt würde sich schnell herbeilasscii, die Presse angemessen zu behandeln. Aber dazu wird es sobald nicht kommen. Es fehlt da an jedem Solidaritätsgeftthl. Das weih man, und deshalb darf man sich solche Rücksichtslosigkeiten ungestraft gestatten. , Indessen, das sind kleine, unbeträchtliche Flecken, die nicht imstagde sind, den Gesamtcindruck der wahrhaft glänzenden Bil der dieser Berliner Festtage zu verdunkeln. Man wird noch lange an das unvergleichlich schöne Schauspiel des Einzuges der Kronprinzen-Braut und an die vielen anderen bewegten und prächtigen Bilder znrückdenken. Bei aller gewöhnlichen Schaulust und Neugier trat doch auch wieder die große Anhäng lichkeit der Berliner an die Hobenzollern-Dvnastie deutlich zu- tage, unabbängig von noch so tiefgehenden politischen Meinungs- Verschiedenheiten. Man mutzte nur einmal beobachten, mit Kronprinzen am Einholungstage an der Spitze seiner Kompagnie reiten sahen DaS war durchaus nach dem Herzen dieser von Jugend auf an strenge Disziplin gewöhnten Leute, denen man nicht erst zu predigen braucht, dah Herrendienst vor Minne- dienst geht Wegen suchte die ,'>encuvehi dem Viaudheidc vom lüdiichcu Turme aus über den Mittelbau und über dem Gewölbe im Dachrauiu der Kathedrale Peizukonunen: aber der Truck des Wassers war zu gering. Erst »ach mehrstündiger mühevoller Arbeit kotticke dem Feuer Einhalt geboten werden, nachdem der brennende Turmlielm sich zum Einstur; geneigt und teilweise ans das D>rch der Krrcve gestürzt war. Nu» hgiie »lau große Sorge, das? der Dachstulst des Domes auch noch in Brand geraten könnte! Wieder wurden äuherfie Anstrengungen ncmachl Aus dem Tom waren bereits die Bänke und die .Uoslbarkeit zum Teil herausgeschasst worden Dabei hals eine Abteilung des Feldariillerie-Regimenls. So Hai der Dom selbst weiter keine Beschädigung erhallen als aus der nördlichen Dncbieite seines Mittelschiffes und der- Taustapelle. Die OslUing Glocke des Domes ist. wie schon genicidet, geschmol zeu. Die Glocke „Bonisaiins" ist tics herabgesiiiikcn und liegt lefst in einem Mauceabsatz cingezwäugt. Die geschmolzene „Osn»na"-Glocke war sehr alt ll ilö gegossen, 1618 umgegosseni: sic wiegt über 10" Zentner. Die BoüffatiiiS-Glocke. schwerlich wieder brauchbar, wiegt 65 Zeuluer Der Toi» wurde schon !U7 und 128<i durch Brand zerstöii: 18-98 entstand durch Blitzstrahl ein nbernialiger Brand: i» 1712 wurde der heutige Dom eiugeweilst und Sonntag wurde er vom vierten Brandnnglück betroffen ** I» Lei t»reri >?, der hart an der Sprachgrenze gelegenen Kreisstadt des böhmische» Paradieses, dem svniiueriichen Restezieie von viele» Reichsdenlsche», soll »ns der nördlich der Stadl ge legenen Höbe ein B i sin a r ckl »rin einchtet werden. Aus der Plattform solle» an den Bismnrcttngeu. zu, Sonnenwende nnd an andere» bewnderc:: Gedcnllage» des deutschen Volkes Feuer enl zündet werde». ** Vorgestern wurde in der Nähe von Skuiari ein neuerliches stärkeres, von einem Gewtticr begleitetes Erd beben verspürt; auch in der Nacht wurden mehrere Erdstöße, wovon zivci stärker, aber mir von kurzer Dauer waren, wakr- genoiiuiieii. Schiffsvelvellimaen. Norddeutscher Lloyd. lMUlieleiU von Fr. Bremermani-, General Agentur, Prager Stmhe 49.> „Creseld" 7. Juni von Lissabon al - geg. „Mainz" 7. Juni von Funchal abgeg. „Scharnhorst" 7. Juni von Genua abgeg. ..Preußen" 7. Juni von Neapel abgeg. „Seiivlih" 7. Juri in Neapel angck. „Main" 7. Juni in Baltimore angek. „Brandenburg" 7. Juni von Baltimore abgcg. „Schleswig" 7. Juni von Marseille ob lieg. „Borkinn" 7. Juni in Montevideo angek. „Dariniladt" 7. Jum in Hongkong angek. „HokenrvUcrn" 6. Juni in Genua angek. „Prinz Hein- rich" 7. In», von Bremerhaven abgeg. „Freiburg" 7. Juni Dover pv". „Friedrich der Große" 7. Juni in Newyork angek. H a in b 11 r g - A in e r i k a - L i n i e. „Silvia". TrupvcntranSvo" »ach Oslasie», 7. Juni Borkum Riss pass. „Pallanza", nach Philadelphia, 7. Juni von Cuxhaven abgeg. „C. Ferd. Laeiß" 7. Juni von Nagasaü nach Schanghai abgeg. „BriSgavia" 6. Juni in Nokaham» angek. „Arabia" 5. Juni von Polohama abgeg. „St. Jan" 6. Juni in Veracrvz angck. „Caledonia", von Wesündien, 6. Juni von Havre nach Hamburg abgeg. „Sicilia" S. Juni in Buenos Aires angek. „Dortmund" <>. Juni von New Orleans über Newporl News und Hamburg abgeg. „Nnman tia" 5. Juni von Moria abgeg. „Artemisia", aus Heimreise, 8. Juni in Suez angek. „Graf Waldersee", von Newvork, 6. Juni Scill» pass. „Hoerde" S. Juni in New Orleans angek. „Meteor", ans der Nordland sah«. 6. Juni von Balbomen abgeg. „Sambia", nach Ostasien, 6. Jum Ouessant Creach pass. „Badenia". aus Heimreise, 6. Juni Gib.aliar pass. „Sparta", von Wesündien. 6. Juni Dover vass. „Prinz Sigismund", von Mittelbrasilien, b. Juni von Lissabon »ach Boulogne abgeg. „Silesia", von Oliasie», 6. Juni in Havre angek „Troja", von Nordbralilten, 6. Juni in Lissabon angek. „Prinz Eilet Friedrich" 8. Juni in Bahia angck. „Nauvlia" 4. Juni in Cercnel angek. „Diana" 8. Juni von Antwerpen abgeg. Uni 0 n - Castle - Linte. „Saxon" 7. Juni aus Ausreise in Ma deira angck. 1835. iKiepstokn dl? 32 89 ieckökpkeislchgsMN^Skk 2K..bl5 -3000.,ci35 Isuseocl vikeftteklmpOkl'V0klN3b3N3.pke!5tiucsiek stienssen. ^efekaklsen vt'i?iek.^ük-5sekisiofe.0ffir>ek5.L3LlN05 eto. Offene 81e!!en. Lackierer UN«I Maler für dauernde Arbeit sofort gesucht von KliWil- Ni! UM»«»- 8ckik NM. Aid. Bluchelt. ^ür mein Baugcschäft iuchc ich O per sofort einen soliden lüMgeli LMeelüiiltel'. Derselbe 111ns! flott im Eutweisen. Detaillieren. Veranschlagen, Ai>- rechnen und statischen Berech nungen sein. Nur erste Kräfte, denen an dauernder Stellung gelegen ist, wolle:, Offerten mit Lebenslauf. 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