Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-23
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sr «tz« s7 — 8sito » — er« üngrnde, dllrchgeistigeude. beseligende ch«.-soc. Gchnnke. ,'nnl im Staute eine göttliche Weltvrbnun» voll Mtorität, ein Menschengebilde, bestimmt durch Kopfzahl und Majoritäten; cr verlangt Liebe, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit statt de» Tren nung, der Atomizirung, der Enliesselung des Egoismus. In die sociale Irage geben alle Stimm: dcS verst'nlichei»» Aa»>> lien-, geistigen, geistlichen und nationalen Zedent lmnin. In den Motiven eines Reichsta>zSgrsetzeü fand sich das Wort: „Es lei Pflicht des christlichen Staats, sicb der Bedrängte« aneunebmen". Welch ein ungeinnerer Oiedanke! Einige eedltcklen darin das Wie- deranstauchen aller Gespenster des Mittelalters. der Ioller. Scheiter lianten nnd Glaubenölribnuale: Ändere dachten er ist das einzige Mittel, die brechenden Gesät,ren der- sozialen Umsturzev zu beseiti ge» nnd eine friedliche Reform berbeizusiilire». Plan sagte mm: wu sollten nicht ivieder Staat nnd Kirche nnt einander vennische», es könne leinen christlichen Staat geben. Sem Staate ist das Ge biet des Reckus und des Zwanges, derKirche das der Gnade und der Ireibeilik-. 'Aber elemo wie Schule nnd Ianiilie Imm auch der Staat lich dinü'dnngen lassem von, lebendigen Geiste des prak« inchen ObristentlnnnS. Das deutsche Bolk bestelle seit Ialnlausen- den. das christlna deutsche Bolk sei ein Jahrtausend alt, und wenn ,jch aueb daü jetzige Geschlecht größtenteils von« Ebristenlhume los gesagt babe. so seien doch die minder dieser Zeit nicht berechtigt, die ganze Geschichte diurbzustreichen. Bielmekr stebe eine Wiedergeburt bevor, die deutsche Geschichte könne zwar ein wenig im Dunkel des Unglaubens verschwimmen, aber sie sei doch eine christliche Oie ichichle. Nun gäbe es in Deutschland -< Protestanten, ^Balko Ute», liniere Gegner scagten lwlmend: welche christliche Staats Idee wir wollten, die protestantische oder d»e kalbolische? Nom siebt neilich im Protestantismus nur Revolution, der Papst bat ibn noch kiirzlich als rund des Umsturzes genannt: die protestantische Bevölkerung sei erzürnt über einige römische Dogmen, namentlich die Uuseblbarkeit, und man balle einen Vectra. Buche sür unmöglich. Jedermann begreife die Spoit und Hohn, ärgste Schandfleck nnan, oov.o» uruxit em Deutschland uns so se», da« ist doch stark, bwuch«, sich nicht auf die Wra«kit«» ini>«n rtrag n»il der römischen „ e Schwierigkeiten, cinen -lenieinsanien Grund und Boden zwischen beiden Buchen sestznstellen. 'Aber, ivenu wir nur friedliche Gedanken liegen, nicht über Dogmen streiten, nur ans BolkSwobl seben, so können die Bekenner beider Buchen wobl euie gemeinsame Basis finden. Das apostolische Glan bensbekenntniü wird vor den Altären Noms wie Wittenbergs ver leien: sollten die beiden Buchen »ich! etwas Besseres tlmn, als sich znm Gaudium ibreS gemeinsamen Ieindes verleberii: Lassen wir die Schwerter eine Zeit lang ruben, dann linden wir den Boden deS Friedens. Nie zwar werden sieb Nom und Protestantismus aus- uBmen, stctts werden sie um die Seelen, um den Besitz der Geister in Denlichland ringen und dieser Bampf um die Hegemonie der Geister ist sogar ein segensreiches Erbe deS Birchenziviefpalts, denn er sübrt znm unablässigen Iorscben nach den tiefsten Diesen der Wahrheit, aber die tatboli'chen und die protestantischen Obristen könne» trotzdem gemeiiisam streben, den Staat mit christlichen Ideen zu Müllen. Die Religion soll als Sauerteig SaS gcsammte össeitt- ticbe rieben dnrchdringen. dabin gebört sie, wäbrend das Gebet inS Bämmcriein gebört. OS giebt kein Obristentlmm bloS für den Privatgebranchi eü bat am nicisten dadurch gelitten, daß cS nur vrivale ,weinen noch batte. Der Liberalismus nennt den Menschen gut von 'Natur aus, die christliche Anschauung bält ihn der Sünde und Irrtbünier fällig: jener stellt ibn ans sich selbst, erkennt nichts Souveränes über ibm an und verlangt absolute Ireibeit sür ilni, die christliche Anschauung verlangt Ordnung in der Ireibeit, zügelt den Egoismus durch die Gebote der Menschenliebe und pflegt den (Bedanken einer Vergeltung da droben. Bein Znchtbaus kann den Gedanken eines Weltgerichts, dem Niemand entftieben kann, ec ,etze». 'Niemals balle unsere deutsche BoltSsittlichkeit so tief sinken tonnen, daß uns so furchtbare Verbrechen, welche wir trüber nie so aranenbatk und massenhaft batten, enlgegcnslarren, wenn durch den Liberalismus unterem Volke meist der (Bedanke an einen Gott, an ein IemeilS, an eine Vergeltung fast mit Gewalt aus der Vrnsk germen worden wäre! (Stürmischer Beifall.» Tie Icage stellt so: woUenwirprattischesOl>riskentlmm s oderprakr.Hcidentlnim? odcrprakl. Iudeiitlmm? Wir wollen kein abstraktes, sondern ein praktische?, kein in den Bisten schwebendes, kein auf bkoie Dogmen gebautes, wildern ein aus der Diese des Geistes geschöpftes, den ganzen Staat durchdringendes Obristenlbum. Das ist jedoch kein Bircbeustaat, wo die Dlieologie das ganze Staatsleben regierte, mit irdischen Mitteln znm Glauben zwang nnd die freieste Sache auf der Welt: die religiöse Ueberzcilgnng in Betten und Banden schlug. Diese Zeit ist verschwunden nnd konimt nie wieder, fassen Sie sich nicht mit den, mittelalterlichen Gespenste des Bündnisses zwischen Pfaffen und Junkern erschrecken! Dazu ist das 19. Jahrhundert zu klug. Auch die Zeiten deS SlaatskirchenthumS liegen hinter unS. Der Staat, der den Oivilstand eiiifülirte, den Taufzwcmg ansbob und den Eheleuten erlaubte, vom Altar wegzubleiben, kann ein Staats- kirchenlhnm nicht vertragen. Wir fordern für die Birche die Irci- Iieil vom Staate, damit sie in voller Schönheit vor unser Volk bin treten kann, nin Millionen Herzen, die beute von ihr abseits stehen, ivieder zu gewinnen. Die Birche soll sür den Staat sein, was das Gewissen sür den Menschen:7dazn bedarf sie der möglichsten Freiheit iür ibre inneren Angelegenheiten. (Nedner führte dies mit Rück licht ans die inneren Verhältnisse der preußischen Birche aus, olme aus die der sächsischen Landeskirche, welche diese Ireibcit vollständig bat, Bezug zu nebmens. Der Liberalismus will den Rechtsstaat: das lei der wabre Staatshegriff. Aber auf welches Recht soll ma» de» Staat gründen, auf das römische oder deutsche? Das römische Recht leitet sich von Mcnschcn ah, daS deutsche gab sich schon in beisnischeii .'eilen als eine göttliche Ordnung nnd sittliche Tbat oe„ Volts. Das römische Reckst verkündet die schrankenlose Willkür der Mackst des Einzelnen, das denlsche bindet diese Einzelmacht an die (-»lenzen der Sitte nnd der Pflichten gegen die All gemeinheit. Ein Satz deutscher RechISbücher ist es: in allen stttlichen nnd rechtlichen Dingen dem Nächsten heizliIeben. Das römische Neckst behandelt zuletzt die Menschen als Lachen, von denen jeden beliebigen Gebrauch zu machen dem Mächtigen erlaubt ist. Wir müssen von diesem egoistisch willkürlichem römischen Rechte wieder zmücktehren zu dem mit Pflichten verbundene» sittlichen deuiick'en Rechte, daS unsere Väter kannten! (Bravo!» Bönig Iricd rich Wilhelm IV, von Preußen nannte den Staat, worin daS rö- ini'che Recht gilt, deshalb einen ..Racker von Staat", Nassalle »mutte den Slaal, der lstos die Besitzenden schätzt, einen „Nachtwächter staal": wir wollen einen christliche» Staat, der die Gerechtigkeit wieder mit dein Reckte in Einklang bringt. Das ist dem Juden Sonnemami allerdings nickt reckt. In »einer „Irankffirtcr Zeitung" wibölmt er die christliche Staatsivce. Er schreibt: wenn Bismarck sie Lehren deS Ehristenthuins praktisch anwenden wollte, müßte cr Alles, was er besäße, verkaufen nnd san die Armen verlhcilen, und das christliche Gebest der I-eindesiicbe damit erfüllen, daß er nicht 'eine Gegner mit Strassormnlareii überschütte (Sehr wahr!», son dern diese iu's Jener werfe »Sehr richtig!-, um so seinen Peleidi gern zu vergeben. Das Ehristcntlnim habe wobt 18 Jahrhunderte gewartet, bis Otto von Bismarck kam und die Altersversorgung clnsühren wollte: Das Ebristcuthumverböte Stehlen, Betrügen und 'al'ch Zengniß ablegen, aber das thäte der Buddhismus nnd das Iuden- tmlmcmch.was übrigens in dieser Allgemeinheit nicht richtig ist. (Pfni!- >.a. m. H., cs giebt Religionen, die das Gebot: Du sollst nicht betrügen, in diewr AUgcmeinbeit gar nicht kenne». Sonnemann meine: man könne die Artzeitergesetzgel'ling BiSmarck'S ebenso gut eine jüdische wie eine christliche nennen. Sie sehen, in. H., das Indenblait bat >ür die christliche Ztaatsidce nur Das Bapitel der Indenpres'e ist überhaupt der c nmerer Bultnr. » Sehr gut'» Was will inan der clffistl.Staatsidee entgegensetzen : E iwa den Volksslaat der Sozialdemokratie? Ich hehanpte: das Elgisienttmin verträgt eine solche Zwangsordnnng der Artzeit nnd des Enverhes, einen solchen Niangel an persönlicher Dreiheit nicht, wie er im we. dem. Staate herrschen würde, Redner ging mm ans einige G-rnndbegiiffe: Ireibeit, Recht, Eigenthrim :e, ein. lln-er Recht entspricht nickt dcr (Gerechtigkeit: die tbeuren Prozcßkosten verwehren es dem kleinen Manne, »ein Reckt zu fin den. Bei dcr Eristenz sog. „Antrage-verbrechen" ist cS möglich, daß dasselbe Verbrechen in derselben Stadt mit Zuchthnns bestraft würde, während der reiche Mann frei ausging, da er das Stellen eines Antrags zu butte: twiben wußte. Ist dasGereclstigkeit? Wenn der Handwerker »ein Geld bei Schwindelhauten, die subhastirt werden, verliert, brodlos gewordene Arbeiter anSgepfändct inerden, ist da- Gerechtigkeit ' »SAir wahr.» Nach dcntslhen Rechlsbegrisik» ist der Eigenthümer z» einem sittlichen (Be -I-railc!» 'eines E: feninu u: verpflichtet. nach röinischen kann w- da-,ist >,iaclcn, noas er will. Dreierlei verlangen wir zunächst wieder h-wgestelll: de:, cklistl. Eid, die chrisi!. Schule, die christl. Obrigtcil' (Stürmischer Beifall.» In Preußen verbot ein jndi'chcr Richter ein« 'S»stmr. zu dun mir Gott Hesse durch Iesum den Pastor sogar in ktraf« natürlich ivisder auf. aber daß Stwati von den Iich«, biedi, (G^er Beisatl). ^ das Riveau der »(»(VlOtt zz,,»,, zu siellen: die Muaerldm nchae« ihren Iildeueid schwüren. (Sein wahr'» Redner polennsirte w daiu» gegen die in Preußen bestehenden Siiniiltaiischnlen, ohne Rücksichtnahme vmaus. daß es in Lachfon nur esnfessioiielle Schulen giobt. Wie verlangen, daß im Schulunterricht die Religion alle Dächer durchdringen und nicht blos auf einzelne Stunden und Ditzipltnen beschränkt sei. Endlich fordern wir eine christl. Obrigkeit. IedenkastS verlange ich, daß da, wo ein Einzelrickter Recht spricht, derselbe kein Jude sein darf. (Sehr wahr?) Der Denttcl-e muß den Eindruck empfangen, daß ihm eine christliche Obrigkeit ein seinen Rechtsanschmmngei, entspreclimdeS Recht spncht. Noch haben wir ckfnsil. Obrigstiten nnd ckristl. Könige. Dieie wollen nicht absolut svuverain sei», viel nichr blicken sie mit Ehrfurcht zu dem Bönig »re König« empor, von dessen Gnaden sie ihre Krone empfingen. M. H. I Ihr Bönig und der dentsclfe Baiser beugen steh täglich vor (Bott und legen täglich vor dem göttlichen Tribunale Rechenschaft von ihrer Pflichterfüllung ad. Stimmen Sie ein in den Ruf: Hock lebe Bönig Albert von Sachsen! Hock ver deutsche Kaifer! Die ganze Versammlung erhob sich »nd stimmte enthusiastisch in dieses Hoch drennal ein. Hierauf berichtete Prediger Seidel, daß dem chr.-soe. Vereine eine große Anzahl Mitglieder beigrtretrn sei: der Verein hoffte, Siege zu erfechten, nicht solche, d,e den Gegner niederstrecken, son dern für die gute Sacke gewännen. Dafür habe l)r. Itöcker'S heutige Rede neu begeistert. Mit einem Hoch auf l)r. Stöcker, den Lciwpfcr und Neiter der ckr. ior. Bvlfsbeivegnng, ging die Ver sammlung auseinander. Herr Hofprediger llr. Stöcker hat sich aus die Aussorde- rung des hiesigen koniewativen Vereines, im Interesf'e der guten Sache, der er dient, ans seine Onndidatnr für Altstadt Dresden zu verzichten, einstweilen noch die Erklärung Vorbehalten. Er gedenkt erst in 5,- ti Dagen seine bestimmte Entfcheidnng zu treffen. Man zweifelt nickst daran, daß dieselbe in> Sinne christlicher Eintracht anssällt. Der konservative nnd der Reichsverein wollen nächsten Donnerstag eine große Volksversammlung »och dem Tivoli ein berufen, in welcher ihrEandidat, das Stadtoberlmupt b)r. Stübel, sein Wahlprogramm entwickeln wird. G ewcrb ev ere in. In einer Stärke von ca. 4tttt Per sonen unlernahinen die Geiverhcvereiiiier am Mittwoch per Schiss eine hochinteressante Ertursion nach llebigau behufs Besichtigung der Schiffswerft der Bettensckleppschififahrtsgeselischast. Sowohl das überfahrende fabrzeng, als mich die bei llcbigan vor Anker lieaenden kalten festlich geflaggt, Bnnonenschloge zeigten die An- knntt an. I» drei Sektionen besichtigte man hieraus die venchie denen Atstheilungeil des großartigen Etahliffenientü, das zur Ieil ea. NW Arbeiter beschäftigt. Die dritte Sektion, bei der sich Re ferent befand, besichtigte zunächst einen vor Anker liegenden Bettcn- scblepper »Nr. XI». Daß »o ein Bapiton veri»ältniß»iäßig recht nett wohne, wie man sali, halte ivoht so 'Mancher nicht gewußt, ebenso hatten wobl die Meisten die Vorrichtungen zum Hemmen der Betten bei etwaigem Zerreißen, zum Anfsiichen derselben ans dein Ell'grnnde, die Stärke der Maschine (kDPferdekräile» :r. noch nickt so in nächster Blähe betrachten können. Hierauf besichtigte man ein in, Ban befindliches Transportschiff, 62'e Meter lang, 8'Meter breit, Tragkraft 1N.0M Eentner, HersteUnngsvreiü ca. 30,(M- M. Der Boden (10 Etm. stark» ist ans fichtenlwlz, die Wände GM»,, stark» ans Eiten, dann eine für die Hambnrger Banale bestimmte Schute (l',0 Eentner Tragkraft», deren Baden ans Eichenholz ber- g-.'stellt wirb. Dem foicste die Besichtigung einer Vorrichtung (rie siges Damvsroln» znm Erweichen der Hölzer belmis Biegung der selben. Ob dieselben in diesem „Dampfbad" wirklich „wie Butter weich" werden, wie der uns in liebenswürdigster Weise füh rende lind Alles erklärende Herr Snbdireklor Philipp, (dem an dieser Steile dafür der beste Dank des Vereins erklärt sei- ver sickerte, baben wir zwar nicht gesehen, aber doch geglaubt. Hoch interessant war die Herstellung der „Bette", sowie die Prüfung der Bettcnglieder. Die letztere erfolgte in Nängen von '>M Metern nnd hielten: dieselbe» z. B. einen Druck von 2t,-litt Bilo (Eisenwerk Westfälische Union», 21,840 Bilo (Eisenwerk Zaberzc», 29,350 Bilo »Zaberze», 30,840 Bilo (Snronia». Diejenigen ('Nieder, welche eine Prüffing ant 30,000 Bilo nicht anslinlten, iverden ansgeschieden. Die Betten iverden zwar nur tbcilweise liier hergesteilt, der größte Tbeii wird aus frantreich bezogen: doch strebt man dahin, immer mehr Neute daraus anzulerncn niid einzlislellen, nm die helreffendcn Summeil im Nande zu heballcii. für ein Bettcnglied erhält der betreffende Schmied (nebst Gelnlfen» 0 Pfennige: derselbe vermag täglich 100-170 Bettcnglieder bcrznstelleii. Den Schluß der in- teresscintcil 'Besiebligling bildete das Hcransbeben eines Schlepp dainpfers ans der Elbe und Wiederlnneinlnssens in dieselbe, in ca, >5 Minuten mlsgeführt. Zu dem Zwecke sichren Eisenschienen ca. l»> Meter iveit in das Elbbelt hinein «seinerzcit von Tauchern ge legt»; das Schiff wird auf besonders konstrnirle Wagen geletzt lind durch eine lOpferdige Dampfmaschine mittels Betten bernnsgeholt. Ein einziger Man» dirigirt die ganze »Maschinerie. Gegen 6 llln inbr inan, allerseits völlig befriedigt, nach Dresden zurück. Abends schloß fick im Gewerhelmnie ein Eoneert, sowie eine hochinteressante reizende Nebelt»ldervorsührnng des Herrn Mechaniler Bäudler an, die wiederholten Beifall fand. Den Beschluß machte ein Tänzchen. — Vom 19. bis 22. November findet im Nokale dcr „Ilora" eine Geflügel- nnd B a n i n cb e n - N u s st c l l» n g des hier unter dem Protektorate I. B. Hoheit der Prinzessin Mathilde stehenden Vereins zur Beförderung der Geflügel und Bäumchen Zucht statt. Vielen Beifall erntete die vorgestern im Tivoli znm ersten Male wieder anstretende beliebte TirolerS ä n g erge11 s ch akt „H > n terw a l d n e r". Sie zälüt bekanntlich zu den besten ilirer Art und bringt in Ton nnd Ausdruck dcn wohltlmendcii Bcatnr- gesnng, die bübschen Weisen ihrer sangcSfrohenHcimath fesselnd zu Gehör. Tie zarten Töne eines gntgespiclten Glas-Euphcminnis geben eine angenelnne Abwechslung. Heute Abend ccmeertirt die Gesellschaft wiederum im Tivoli. Am 15. d. starb hier im Alter von nahezu 55 Jahren der Bürgerschullchrer friedr. Wilb. Bau lisch zu Neustadt b. St. Er war langjähriger Mitarbeiter der belletristische» Sonntags- Beilage unseres Blattes, in welcher viele seiner Gedichte Ausnahme fanden. Tausende haben sich an seinen innig emviundenen Dich tungen erfreut, da sich in ihnen bei schönen Gedanken so viel Adel dcr Gesinnung und der Empfindling ailL'pricht, daß sic sich über das Niveau alltäglicher Poesien erbeben. — Der hiesige Bäckermeister Böttcher, große Mcißiicrstraßc, einer unserer achtbarsten Bürger, feiert nächsten Sonnabend das lOOjährigc Bestehen seines Geschäftes. Dasselbe befindet sich jetzt in der .Hand dcr 4. Generation, denn cs ist unnnterbrochen vom Vater ans dcn Solm übcrgegangen. Der fcsttag ivird in der Behausung des Herrn Böttcher etwa 1<A> Mitglieder der familie, tlieils von nnswärts kommend, vereinen. P c> l i z c i h e r i ch t. Ein hier in Diensten stehendes, 22 Jahre altes Mädchen ließ sich am Mittwoch Vormittag über die Elbe fetzen nnd > pran g ans dem Kahne in das W afse r. Ter fährmann zog dasselbe iedoch wieder heraus und vermittelte dlc Unterbringung im Stadtkrankenhanse. In den hiesigen Bürger- und Bezirksschnlen beginnen mit dem niorgeiidcn Tage die diesjährigen H erbstseri e», welche mit dein 2. Oktober wieder zu Ende gehe». Ein am Sonnabend Abend von Mockritz nach Dresden gehender Tagcarbeitcr wurde am Große» (Barten von mehreren Männern angcrannt und mit einem Messer im Gesicht verletzt. Als iwotcr Unfug muß das jetzt ans Schritt und Tritt zu beobachtende Wegiversen von Obstrcstcn bezeichnet werden. Wo man gebt nnd steht, sind die Gangbahncn damit beschmutzt nnd nur zu oft ist wahrz»nelnnc>i, wie der sorglos Dabinschreitendc in Gefahr gerätst, anszuglcitcn »nd cinpsindlichen Schaden zu nehmen. Ein cittfchicdcncS Verbot resp. Bestrafung des sorglosen Wegwerfend ! von Ol'strcstcn u. dergl. wäre recht am Platze. — Wie es sich in gewerblichen Kreisen bereits regt, »m von dem neuen Iiiiinngvgcsctz Gebrauch zu machen, zeigt sich darin, daß die Banmeister des anttshauptniannschastliche»Bezirls Pirna ans Grund des neuen Innnngsgesetzes in nächster Zeit eine Innung zu gründen beabsichtigen, zu welchem Behüte am Sonntag eine größere Anzahl derselben zu einer Vorbesprechung versammelt war. Möge auch andcrSwo reckt bald ein gleiches Bestreben zu k'rsitLAz ckou »L. IE M leb Wiöde » : ist doch dl« L«ninlu»« gen eorvorattven Verbänden ng deü Handwerkes. der zersplittert« Kräfte die VoetedtnWnp zur bemerkm sein; lebensfähigen '«beeng b._ jegen deS geringen GasbedarsS Im Sommer befindet sm, ... ädttsche Gassadrrt in Reick schon seit längerer.Zeit nickt in> Belli««. Sir ««d Anfang Oktober d«Dtm»«n. Gas - Der 'Neubau an ' " " ' ' bel' sche« Iabrlk zur rüfftrei, daß man jetzt Elmrakier der Gegend Die B. N>„ bar. Die landst , intühanptinannschaft bat »nitlrin die Rücksicistrn tzei der Genehmigung wohlgemahrt. ^ Den äußerst zalilreicl, erschienenen Tbrilnetnner» an der Ltistungsfeier dev Niilitär Vereins „Sächsif ch e (B renadier e" i>» Tivoli wird das dnrch keinen Mißton getrübte Iest am 20. dieses hoffentlich noci» recht l,n,tz! in angenehmer Lrinncrnng bleiben, flkadezu an 50 Offiziere dcr beiden Grenadier- Regimenter ehrten den Verein Lurch ihre Gegenwart, auch da« Unterosstzlereorps war zahlreich vertreten. Das »lusiorgiltige Ovn- rert Programm den Gesangverein „Nied Hoch" dlrigirte Herr Lieverinelfter Schars kam in trefflicher Wirkung zum Vortrag. Die mit großem Beifall von dem VorstandSmktgkiede Herrn Vogel gehaltene Iestrede gipfelte in einem stürmisch anfgenomMcnen Hoch aus Sc. Mai. den Bönig und das ganze Bouigshaus. Vorgestern Nachmittag begingen die hier lebenden Amerikaner und Engländer in ihrem Elub-Lokal eine Gedächtnitzfeicrfür dcn verstorbenen Präsidenten, bei welcher Hr. Oberbürgermeister lff. Stübel die Stadt Dresden vertrat. Konsul Mason hatte die Ein ladungen zu dieser Ieier erlassen und leitete die Versammlung durch Hinweis ans die traurige Veranlassung derselben ein. Es ivuuMu sodann die Herren Staatssenator Williani« aus Maryland, l»r. Ienklns und Dalton ans England: Netzterer Namcnö der hier lebenden Engländer-. Ans allen Reden klang überzeugend der auf richtigste Scln»crz und die aufrichtigste Hocbirchtnng vor dein großen nnd guten Verewigten hervor. Auch ein Briet de» persönlichen Irenndes Garsield's, des Präsidenten des amerikanischen Staats Kollegiums Mr. HortinS, ward verlesen. Der Inhalt und Zweck der Versammlung ward sodann in einer ergreifenden Resolution zusanimengesaßt, die dem Slaats-Devarlenient in Washington und der Mrs. Garsield zugesandt werden soll und in welcher auch den hier lebende» Amerikanern anempfohlen wird, während dreißig Tagen Tranerkleidnng nnznlegen. Die „Sociötö Iranyaise" eröffnete am Mittwoch Abend ihren diesjährigen Winter-Eyelus mit einem interessanten Vorlrag eines ihrer Mitglieder. Die Vütlragsahende finden regel mäßig Mittwochs inl Iuchvhau, Kreuzstraße, stall. Lich Mr die französische Sittliche Interesstrende, Herren fowohl als Damen, find zu den 'Vortragsabenden als Gäste willkommen. Die Arbeiken für daS neue Pferdebahngeleie am Näinnichen Hatzen gestern im gräulichsten Wetter begonnen. Iene Etzansscc, kürzlich ivegen Wasser und jetzt wegen Schleußt« mächtig unterwüblt, gleiclit einer Wildnis» und dabei herrscht dcr regste Vcr- teln an Steinznslilnen, Boblengeschnren, Ol>aussee>valzen und endlich Pferdehnbnwagen. Bei letzteren begann gestern der 5-Mimiten-Ver- kebr ab Dresdeii schon ' -I Uhr — somit ist man nahe daran, alle Wünsche befriedigt zu sehen: mn l2, mir vom Virioriabotcl atz, entspricht dem Bedarf. Der gestern erwähnte Brand, dcr dcn Thurm des herzog lichen Schlosses in Zerbst zerstörte, ist, wie sich nun herauSgeftcüt bat, durch die Unvorsichtigkeit des mit dem Aufziehen dcr Tinirni- nlir betraute» Uhrmncherlehrlings verursacht worden. Er und ein ihm bettender Sattierlebrling hatten außer der Natcrne, »och cm Stückchen Stearinlicht angezündet, dasselbe auf eine» Balken ge klebt nnd beim Iortgelie» angenommen, cs sei völlig hcrabgebranni. CS war dem aber nicht so gewesen und so ist der Brand langsam ansgebrochen nnd batte, als man ihn entdeckte, schon solche Aus breitung im Inneren des TlmrmeS erlangt, daß das Löschen nicht inebr inöglich war. Die Beiden wurden in Untersuchungs haft genommen. Herr G e in eindeoor st and H e ch t zu Unterweißig, ein allgemein geacbietcr und schon ziemlich bejahrter Man», ist vor gestern io unglücklich vom Boden seiner Scheune gefallen, daß cr bald darauf verschied. 'Am Vormittag dcS 19. d. stürzte in der Grube „Agnes" in M c n i e lw itz dcr mit dem Wcgfnhien der Hnnte beschäftigte 'Arbeiter Tburi» ans Brü'bitzsch in den Schacht hinab und war sosorl eine Ncichc. Seit dem 12. d. wird der Pächter des Gasthoses zur „Prinzen!,öl,r" in E n n n e rsdo r f bei Baiiz, Herr Emil Albeit Hermann Walter, 30 Jahre alt, übcrmittler Statur, vermißt. Er bat am 12. ds. nach Dresden geben wollen. - In P a v st dort liegen gegenwärtig ca. 40 Binder an dcr Maiern- nnd Scharlach-Epidemie. Die Schule ist geschlossen. Beim Schleuste»!','» in der Marienthnler Straße in Z w i ck n u siel am 20. d. M. dein Nianrer Job. Barl Köcher ans Scblegel h. Lobcnsten, ein großes tlwnernes Lchleußenrobr aus die Beine nnd zerschlug >i»n den rechten Unterschenkel. Am 12. d. Mts. halte der 21jähr. Mödins aus Hartha in L e i s n i g eine Gondclsahrt lintcrnommen, ist aber in der Nähe des EichhergeS ans dem Iabrzengc gestürzt nnd ertrunken, denn die Gondel wurde anderen Tages an, fchilägen User treibend geffmde». Am 19. d. Nt. erst fand man dir Leiche des unglücklichen jungen Mannes im Wasser an'. In der Nähe B ling e ntl> als hat i» der Nacht zur Mitt woch eine Schlägerei stattgcfflndcn, bei welcher ein Jägerin»sche io zugerichtet wurde, daß er liegen bleiben mnßtc nnd erst am Morgen in traurigem Zustande ansgeffinden ward. In E tz e ui n i tz siürzle vom Dache eines HauseS der Zoll- nclNiaße ein Schieseideckergebilse in den Hvs herab. Er erlitt da durch >o schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. - 2a nd-ie l ickir den Levtcml'cv. Strusfannncl.- Hl. n Mir Han^welsfand' Uin^ ^cscn den ^uniler Ed. aus Lvmnisdurs lvcucn Nlkundeusäl» jcs'.lN^ und inr rvicdl'rlil'lkctt Nürkfulie und Nedcrlrellln§. Poruiirtag» 10'/, ncqcn dcu H.iud.Mbclker Ernst I'lUred Pctleqruil und M.ix Ernst ^tto (saroli. Beide anO Trcederi. U'.'.-lcn ic'Iluc.en Dicrnulil-ö bez. Hehlcrei i.n wicdc.Iivircn Niicksallc. l- 0-luscrWEl,csrcnl Emilie Pmndcr ueb. nn-; Esirendern wc^cn ttuppelci. 1 lielier Bduli .>»tnHcr auo Bic.dcn wcqcn TicditalU) im nncdcrdolkcn Rückfälle. - ?lriskiN!Nl!.'i V. 0 ucqcn den Ul'lmoligc'.i 2Lcicl)enstcIler Will», ^riedr. Edcrt. slui,cr in O'.l's.rn'.iulil. icftt rn N"crlilk. weIcn L'öidcrnandcü ?c. 10 qc^en die Tstichlftindleiin .^enricue ^E.i'.linc üerw. Bruda ncd. Hi'lile l-icr lvegen Bclrir>vs. 11 jicqcn den -Lklurcider nnd Ncd. Earl Bug. 'H'fyold tncr nnd (Yciwsscn ivegen Belz,cl,cns gegen dle AerolI- iiung des Zlenigl. L'.liuncrlllm dcS Innern vom II. Anl» MeteorolvAisktte «eobaefttunken dcr dculichen «erwarte '» Hanlbur, am ei. Lcpicmdcc um » Udr »»ur»en«. w>»». ri'-«»iee. c«. Koreuhaacn . . LtaMwim . . Havaranda . . -il. Pr>ec»d:»ji Moskau . . , tzambnra . . Memel . . . Pari» .... München. sctv.zia . . . Berlin . . . Wie» .... «rcSlau . . . I> rce ruiua. Uei-arsichi dcr Milicruua. lieber Skaudluaviru Mid dein Lufccbeckc» l>» sich ein aici-iei mit iivücul Luftdruck a»-uci-ildn, dessen ccutraier Thcil mit einem Baromelcrs-.andc von iii-cr 77» Millimeter itbcc Jinuiaud lieat. »ud welches, in Mcchickwiilnnu mit einer Dcprcssion ill-cr Irland, vielkach starke östliche Winde au denlichc! .iiitste ttnd in Tanemail l-ediuak. Las Wetter iit iiber Mardck»tralk»ro>-a Itttde. itier ,'gttiand nnd Ntuacl-tttia teaneriillt und Itkdiin. tztil Liidc» dasc^ca daue» die stille Ire-seue Itnd N-egn-eite ttrite-c Wincrnna altettidaide» iari. tzerval- zudeben in die t-elrachl!jii>c r-il-iNltinn-i im indr-nlitden dsts>eqei-ltie. welche sich w»i,r- tcheinitch i i-er?sorddcnti I-laud iarli-statt.cn wird. .,Z 030 stark sli'cqtn 4 > .' Z 0 ictchl dcdctlt sl sltil dcdclll — ! -ff !> Z I S '.,0 0X0 schwach Nebel z. -- i«'.t Z« (MO tznch ivolkenloL>) » ch ^ k ''.1 ItM bedeikt -bis- 80 leiser,gnz , welkculo» ! -»>> x 0 schwach , lmll' bedeckt g-i t B 8 2 — still l,ctier g-l.» r. '(IO — slili bedeckt -tilg - Wasscrstand der Eide und Moldau am 22. Scptbr. Budweis — 2l, Prag -h 13, Pardubitz 22, Mclnik -j-6, Lcitnieritz P 4, Dresden 86. Tastksqkschjchtk. TeutsclfeS Neicli. Gegen den Abg. v. B u n i e n ist wegen einer Wahlrede, die cr in Hirichherg gehalten, Blage wegen Bismarck« bcleidiaung erlioben worden. Wiederum verfolgt die Berliner Behörde einen Stcucr- ! erbeber fflninenS B ocholl ivegen Unterschlagniig amtlich empsangc- > ner Gelder steckbricstich. Bochvil ist 37 Iabre alt, geboren zu Soest, > Nieter 7l Eentinictcr groß. Am l I. d. ist in den-, uralte» Städtchen Psnllingcu b-ci Reut lingen (bekannt dnrch die brave Hirsch-Wirthin in Hanss'S Lichlcu- stein» daS haiiiallige A r m c»l, n u s nntcr sürchtcrlichein Brachen eInge stürzt nnv hat seine sämnttlichen Insassen, etwa 11 Per-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)