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. I ASerlet für dte Frauenwelt. I« «i,«rS Stunde! Wage» mten Frauenärzte». düstere« Gebäude, an den Fenstern Jalousien, vor dem Portal ein kleme». gehaltene« Borgärtche». mit schnür N — ' ' «n, kiesbestrruten leuchtend« ' n, Hyazinthen. leg, göbiumen, Krokus, . 5üße Duftwogen Igsum. darüber der strahlende Frühlings- unmel. Professor Normann hebt seine junge Frau aus dem Wagen, dann schreiten beide durch die hohe, gußeiserne Ga Pforte. Mit dumpfem Laut sä «n in» die hohe, gußeiserne Garten s dumpfem Laut fällt sie hinter schloß. Die junge Iran bleibt zögernd stehen und sieht zu ihrem Begleiter aus: »Ach, Friß, ich habe solche Angst!" klagt sie und drückt ihr Gesicht an seinen Arm. Er sieht liebevoll auf sie nieder. „Aber, Anni, wer wird solch ein Hasenfuß sein! Ich renne mein tapferes Frauchen aar nicht wieder! Sieh mal, Kind, in einer Mund« -ist Du wieder bei mir, frisch und gesund!" „In einer Stunde — sagt sie leise und sieht über die sonnenflimmernden Peete. „Geheimrat Kuno sagte mir, es sei nur «me kleme Operation nötig, dann bist Du wieder gesund und munter!" tröstet er sie weiter. «Siehst Du, der Wagen wartet hier auf uns, in einer Stunde ist altes üver- standen und dann fahren wir heim, zu un- serem Buben! Aber nun komm, Aninkind," er zicht ihren Arm durch den seinen. Die Glocke am. Portal tönt grell durch das stille Haus. Eine Schwester öffnet ihnen und führt sie die breite, mit dickem Läufer belegte Treppe empor. Es ist so kühl hier, so still. Die junge Frau sicht sich ängstlich um. Tie eigentümliche, karboldurchsetzte Ärankenluft legt sich ihr beklemmend aus die Brust. In dem Augenblick, als sie ihren Fuß auf die oberste Treppenstufe sehen, kommt von dem Ende des langen Korridors ein stiller Zug ihnen entgegen: Krankenwärter, die eine V«iß verhüllte Tragbahre vorübertragcn. Professor Normann sicht besorgt zu Anni nieder. Sie ist bis in die Lippen erblaßt, «in ängstlicher, verstörter Blick in den großen, braunen Augen. Er drückt ihren Arm beruhigend an sich. Sie treten zur Seite und lassen die Bahre mit dem stillen Schläfer an sich vorübergehcn. Die Schwester öffnet das Vorzimmer des Operalionssaales. „Wollen die Herrschaften hier solange Platz nehmen, ich werde Herrn Geheimrat Kuno benachrichtigen!" E»> freundliches Grüßen ihres ernsten, stillen Gesichtes, und sie acht mit leisen, unhörbaren Schritten aus dem Zimmer. Anni sitzt mit großen, ängstlichen Augen, die Hand ihres Mannes in der ihren haltend. «Ach, Liebster, nimm mich wieder nach Hause, mir ist so angst! — wer weiß, ob ich Dich wicderieh', Fritz. Dich und Bubi?!" Er streicht leise über ibre weiche Wange. „Kind, törichtes, kleines," sagt er zärtlich. ,Ln einer Stunde ist olles wieder gut!" Schwester Johanna öffnet die Tür. „Bitte, gnädige Frau, Herr Geheim- on Hertha rat wartet!" Anni erhebt sich. Einem lt vor der plötzlichen Impulse folgend, legt fie beide Ein Arme fest um den Nacken ihres Mannes und kühl ihn, wieder und wieder. Fritz, lieber. lieber Fritz!" Dann reißt st« sich los »nd folgt der Schwester. An der Tür bleibt sic noch einmal stehen und sieht zurück. Ihr seiner, blonder Kopf, mit dem weichen, lichten Haar hebt sich von dem satten Pur- purrot der Portiere ab. Noch einmal grüßen die geliebten, jungen Augen zu ihm hinüber, dann fällt die Portiere hinter ibr zusammen Fritz Normann steht und sieht ihr »ach. Ein unerklärliches, banges Angstgefühl schnürt ihm plötzlich die Kehle zusammen. Ihm ist. als müsse er sie zurückrusen, — einmal nur noch in ihr liebes Gcsichlchen sehen, — ein mal noch ihre Stimme hören. Er will ihr nachstürzen, sie halten, — es ist ihm, als ob eine eiskalte Hand an sein Herz greift, — ein lähmendes, schattenhaftes Etwas! — — So totenstill ist altes, kein Laut Er fröstelt. So totenstill ist altes, kein Laut zu hören! Er fährt mit dem Tuch über die Stirn. Dann tritt er ans Fenster und sieht auf den sonnenbeschienenen Garten hinab. Die bunten Frühlingsblumen, aus denen die Sonnenfunken zittern, wecken eine Erinnerung in ihm. Gerade so funkelte und am Ende der Stadt, fernab von dem lauten Getriebe der Welt, fern von dem Brausen und Wogen der Großstadt. So heimlich und verschwiegen der alte Garten, so fried lich und traut dos kleine, eseuumsponnene Häuschen, mit den blitzblanken Fenster- scheiben, der grünen Bank unter dem alten, großen Nußbaum. (Fortsetzung kolgt.» Todesahnung. Dte Linden blüh'n! Vielleicht zum letzten Mal Werd' ich sie atmen, — Dust und Erden lust, — Ein Ahnen weht aus dunklem Todestal, Macht klarer oll' der Wonne wich bewußt. O, dringe lies in meiner Seele Grund. Du Bild der Schönheit, — und erfüll' mich ganz! Tann, wenn auch sterbend, — ist mein Herz gesund, Im Tode noch erhellt von Licht und Glanz: Wenn ich der Sterne und der Sonne Strahl Geschaut, — der Wälder Grün, der Gletscher Schnee, Die Bergeshöh'n, die Blütenpracht im Tal, — Den weiten Himmel und die blaue See! — Ja, solche Schönheit leuchtet durch die Nacht, Die mich umfängt, wenn einst das Herz mir bricht. Und trägt mich dann, — ein Traum von Weltenpracht. — Auf Engelsfittichen zum ew'gen Licht! — Asta von Tomeck. beletnSisch Mm Erscheint Wegrür^et 1850 täglich M« >»» Mittwoch» den 1L. Juli. LV1>S Zwei Freunde. Roman von M. Eilner. (13 Fortsetzung.) (Nachdruck verdaten > Tie Alte ging und,gleich daraus wurde die Tür geöffnet, um Hage einzulassen. Er hatte den Hut in der Hand und trat näher. Er war icdcnsalls aus den Anblick, der sich ihm bot, nicht vorbereitet, denn die ersten Worte, die jein Kommen erklären sollten, wollten nicht über seine Lippen. Es mußte wohl etwas von dem. was iu seinem Innern vorging, sich in seinen Augen abjpiegeln, denn Luiu fragte mit schwacher Stimme: „Sie haben sich doch entschieden geirrt, mein Herr, und suchen eine andere als mich'? Ich wüßte auch nicht, was Sie zu mir sichren könnte, l^ch habe Ssc i» meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, habe Ihren Namen »och nie gehört. Es wäre mir also sehr lieb, wenn Sic mir jede weitere Anstrengung ersparten." Hagen Halle sich wieder ge faßt: „Sie sehen mich allerdings einigermaßen überrascht!" sagte er. „Ich war nicht darauf vorbereitet, Sie wirklich sehr krank zu finden, und ich bitte daher um Ent schuldigung. Wenn Sie jedoch Frau Lulu Wescnberg sind, unter welchem Namen Sic sich aus dem Polizeibureau eingeschrieben finden, so gilt Ihnen mein Besuch.' „Tie war ich," erwiderte die Kranke mit einem bitteren Lächeln. „Und was geht jene Lulu Sie an?" „Ich bin der treueste Freund des Professors Stechow. Tos erklärt Ihnen vielleicht alles." „Des Professors Stechow!" widerholte Lulu, und die Nöte, die auf ihren eingefallenen Wangen brannte, schien zuzunehmen, und in de» mndcu Augen flammte es plötzlich auf. „Was geht mich der Professor Stechow an?" fuhr sie fort. „.Hat er Sie zu mir geschickt?" Hagen schüttelte tzen Kopf. «Das lat er »ich!. Er Weis: gar nicht, daß ich Sie gesunde» habe." „Mich gefunden! So haben Sie mich gesucht? Aus welchem Grunde?" „Wollen Sie mir erst eine Frage beantworten," unterbrach Hagen. „Was hat Sie veranlaß!, München znm Aufenthalt zu wähle», da Sie bis jetzt an der Riviera waren und München wähl kein geeigneter Ort für Kranke ist?" „Ich wollte den Professor noch einmal sehen," stieß Lulu heraus. „Ich dachte cs, ich fürchtete cs. Und ich möchle Sie fragen, ob Sie ein Recht in sich fühlen, des Mannes Ruhe noch einmal zu störe» " „Seine Ruhe zu stören!" Lulu lachte wieder auf, ein kurzes, fast spöttisches Lachen. — „Wenn Sie wirklich sein Freund sind, dann werden Sic wohl wissen, daß, wenn e:n Mann vor einer Frau gestanden hat wie einst Ihr Freund vor mir, in dem Augenblick, da er jedes Band zwischen uns zerriß, — seine Ruhe durch den Anblick solcher Frau nie mehr gestört werden könnte. Spielen Sie doch nicht Versteck mit mir. Ich werde Ihnen zu Hilfe kommen." fuhr sie im Flüsterton fort, weil das laute Sprechen sie zu sehr an- strengte. „Sie haben nach mir geforscht und haben mich gesucht, hofften aber, mich unter den Toten zu finden, um, wenn die junge Frau Professor durch mein Dasein beunruhigt werden könnte, ihr zu sagen, daß das nichl nötig sei." „Sie irren wnigermaßen," ent- segnete Hagen. „Ich forschte nach, hauptsächlich m der Hoffnung, Sie als eine verhei ratete Frau zu finden." Lulu kegle in diesem Augenblicke beide Hände aus die Brust, wo sie einen stechenden Schmerz empfand. „Meine Zeit ist bald abgelausen," sagte sie leise. „Wir müssen cs kurz machen. Sagen Sie Ihrem Freunde und seiner jungen Frau — noch che der Tag sich zur Nacht neigt, wird Lulu Wescnberg tot sein, und lagen Sie nein, nein. jagen Sic nichts weiter, damit der Verachtung nicht das Mitleid sich paart. Ich will kein " Lulu brach ab, ergriff die Klingel und schellte heftig . Ehe noch die alte Dienerin eintreten konnte, war die Kranke zurückgesunkcn und drückte das Tascbcninch gegen den Mund, das sich in: Nu blutrot färbte. „Mein Gott!" ries die Alte in voller Angst, „schon wieder das Blut!" Hagen fühlte sich aufs tiefste er schüttert. Er stützte die Kranke und fragte leise: „Soll ich einen Arzt holen?" „Nein, nein," wehrte die Alte. „Hier kann kein Arzt helfen, ich weiß es." Hagen vergaß einen Augenblick, warum er gekommen. Die Kranke forderte sein ganzes Mitleid heraus. Er strich selbst das schwarze Haar zurück usd legt« eine kalte kMllLNiselikiiüL »euiieit! Lin rsrhjgsr Lt-Isksl nsok LLass. Von Lr^i-Iloksn Ltißoi1HLi,sn srnxkolilöQ. VorrLdlx LAr Lrivs.okssris und Linäsr. Lst>a1oxs snt wunsoti srallis nnä kranko! kUS8 lalrck basahnht. Linvvnllunj? äss LdssLllL-lllossLpparstos. iw LlmsLlIr-ZtielsI kür VrvsÄvi» bsi krs86r8tr. 24 8t ÜAHIHIö!* kra^er 8tr. 24. e»o< :ol§ !L Vertreter: 6. VTsnäsuburZ. Midien 1.1. Jetzt in 10 Minuten sin Vollbnä mit V-Ltr. Spiritus! Kein Wasser- und kein Essen-Anschlusk nötig! In jedem Raume benutzbar! Badewanne Germania I 160, 170, 180 em lang, M. 26. 28. 30. Heizapparat dazu: M. 26. 26. M. Prospekt gratis! 6edr. kbörstein, Dresden Slltmarkt. Vsclv«»»!»«» in großer Auswahl. 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