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t.. Liese» Blatt wird da, Leien, von Dre»den und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zngestellt. wahrend e» die Post. Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. kerugrgedM: WKUK r«Ie,ra»m.»dr«Nt: »achrtch «» » «»v «» L8SV Nnvlas von Atepfeh S; Uriebardt. FVnresgen-cack. Annahme von A»küntzlaun«e,i bis nachmittags Z Uhr Sonn- und SeieriaaS nur Martenftratzc »« von U bis V-iUsir. Die l ivalttac Ämnd «eile ica. » Silbe») so Pia.. A» kündigunae» auf derVrivatieiie Zelle Ls Pta: die rivaitige Zeile als „Lin aeiaiidt ' oder ans Tertieilc so Pia. Ln Nummern nach Sonn- und Keier lagen I- be«. Livalrige Grundieilc» so. «o bez. so und so Pig „ach be londerem Dari». Auswärtige Ai» träge nur gegen Vorausbezahlung. Belegblättcr werden mit loPig. berechnet. Nernivrechanschlub: »«, I Nr. U und Nr. LOS« m. vier« -.f Vrsuorvi Lokovilr l len»«'«'» gen lil I lei tSinm ücl. 'NL,' «r. 74. Aieit! s. Depeschen. Hostiachrichten. Generalleutnant v. Schänders ff, Vortrag in der Technischen Hochschule, Loschwltz—Pillnitz, l l. Hauptverbandltuigen vor dem Schwurgericht, Gerichtsverhandlungen. „Ter zerbrochene Krug". George Bährs Tod. I Lonntag, IS. Mürz 1W3. Neueste Drahtmeldungen vom 14. März. Plaue«. Wie der „Bogtl. Anz." berichtet, ist eine Ver- einiguna sämtlicher deutschen Webereren engltscker Gar- dinen gegründet worden. Alle in Deutschland bestehenden Fabriken für englische Gardinen obne Ausnahme haben ihren Beitritt er klärt. Der Beitritt ist auf drei Jahre unkündbar. Die Bereini gung will die Mihstände in der Fabrikation beseitigen^ die Preise regeln und der Ueberproduktion und dem dadurch bedingten Äon- karrenzkampfe begegnen. Zum Sitz der Bereinigung ist Falken- stein i. V. gewählt worden. Hamburg. Ueber die letzthin hier abgehaltene Konferenz mm Zwecke einer Bereinigung der SchleppschiffahrtS- llnternehmer der Elbe können die „Hamb. Nachr." von zu verlässiger Seite Mitteilen, daß ein völliges Einverständnis aller Teilnehmer erzielt worden ist. ES ist zu erwarten, daß die noch zg erledigenden Fragen in einer demnächst einzubernfenden Ver- soimnluiig eine ebenso befriedigende Lösung finden werden. Im Zusammenhänge mit der Bereinigung der Schleppschiffahrts- Unternehmer wird auch deren Verhältnis zu den keine eigene Dampftraft besitzenden Privaten Schiffseignern, sowie ein Zu- sammenschluß der letzteren zu einem großen Verband Vertrags- mäßig geregelt werden, wozu die Vorarbeiten schon weit gediehen sind. Bremerhaven. Der Norddeutsche Lloyd hat die von dem Hasenarbeiter-Verband geleitete Einteilung seiner Lade- arbeiter in sogenannte feste Gänge aufgelöst. Der Lloyd behält sich vor, die Zusammenstellung der Gänge selbst vorzunehmen. Parey a. d. E. Soeben wurde die Leiche des Pastors Danehl auS Jhleburg aufgcfunden. Der Pastor, der seit länger als drei Wochen spurlos verschwunden fvar, hat, nachdem eine Revision der Kirchenkasse vorgenommen war, Selbstmord durch Ertränken in der Elbe verübt. Ulm. In der Nacht erschlug in Bellenberg iBayern) ein junger Mann seinen Stiefvater und seine leibliche Mutter. Die Dar wurde in einem Tobsuchtsanfall verübt. Der Mörder wurde verhaftet. Paris. Der Dichter Legvuvö, Mitglied der Academie stanga^ ist beute früh im Alter von 96 Jahren gestorben. Lyon. Beim Abbruch eines Hauses wurden durch Ein sturz einer Decke 13 Arbeiter verschüttet. Einer wurde getötet und 6 schwer verletzt. Southampton. Kolonialminister Chamberlain ist heute vormittag hier eingetroffen. Petersburg. Wie amtlich bekannt gegeben wird?'haben vorgestern unter dem Vorsitz des Ministers des Innern Plehwe die Arbeiten der Kommission für die Reform der Gouverne mentsverwaltung begonnen. Außer den drei Gehilfen des Ministers deS Innern und einigen Departementschefs nehmen fünf Gouverneure an den Beratungen teil. Athen. Die Kammer begann die Beratung verschiedener Anträge. Nachdem man den Vorschlag, zunächst die minister ellen Anträge zu erledigen, verworfen hatte, erklärte Ministerpräsident Delyannis, das Ministerium bestehe mehr als je daraus, daß über feine Anträge zunächst abgestimmt werde. — Die Blätter ver breiten alle möglichen Gerüchte über eine bevorstehende Ministe rkrisiS, die jedoch in ministeriellen Kreisen als un begründet bezeichnet werden. Auf jeden Fall ist gewiß, daß, wenn eine MimsterkrifiS auSbrickt, es angesichts der parlamentarischen und politischen Lage überhaupt äußerst schwierig sein wird, sie zu lösen. OrrtlicheS u«d VächsischeS. , Dresden. 14. Mürz. -* S«. Majestät der Köni g gewährte heute mittag 13 Uhr dem Maler Franz Hochmann im Residenzschlosse eine Sitzung. —* Der Gegenbesuch des Kaisers aus den Besuch unseres Königs war. soviel man hört, eigentlich für einen späteren Zeitpunkt Vorbehalten und sollte mit der im Mai statt- findenden Eröffnung der Städtcausstetlung zusammenfallen. Allem Anschein nach ist es aber dem Kaiser ein aufrichtiges Bedürfnis, . -, ung seine Glückwünsche persönlich darzubringen, spndern ihm vor allen Dingen noch vor seiner Reise nach dem^ Süden die herzlichste Teilnahme - an dem schweren Schicksalsschlage auszusprechen, der unser Königshaus mit unserem gesamten Volke in den letzten Monaten betroffen hat/ Wir wissen, daß es an Bekundungen des aufrichtigsten Mit- aefühls seit den traurigen Dezembertagen von seiten des Berliner Hofes nicht-gefehlt hat; wir sind aber dem Kaiser besonders dankbar dafür, daß er in so offenkundiger, allen erkennbarer Weise durch seinen am Dienstag, bevorstehenden Besuch diesem menschlich teilnehmenden Empfinden Ausdruck gibt. —* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz tritt die bereits erwähnte Reise nach Italien (Neapels nächsten Tonnerstag an. —* Ueber den erwähnten Besuch Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen in der vom Mitglied des Vereins für Luftschisf- sahrt Herrn H. Miertschke veranstalteten ModellauSsteltung für Lüstfahrzeuge, lenkbare Ballons und Jlugmaschinen, sowie die dazu gehörigen Ausrüstungen, technischen Instrumente unv Photo graphien tmrd uns noch nntaeteilt: Der Verein hatte sich mit seinen aktiven und passiven Mitgliedern zur Begrüßung cingesunden. Mit sichtlichem Interesse folgte Se. König!. Hoheit den Erklärungen der verschiedenen Modelle. Ganz besonderes Interesse legte er bei dem vom ersten Vorsitzenden des Vereins, Herrn William Helbig, übernommenen Erläuterungen über das Graf Zeppelin- sche und über das Santos-Dumontsche Modell an den Tag. Ballonführer Herr Max Beckert erklärte die in verschiedenen Höhen aufgenommenen Ansichten von Sachsen, speziell von Dres den. Der Kronprinz erklärte sich von dem Gesehenen recht be friedigt und verließ die Ausstellung mit dem Wunsche, die Mit glieder möchten immer recht glückliche, gute Fahrt haben. Die Ausstellung bleibt bis auf Weiteres für das Publikum geöffnet. —* Die Kapelle des Jägerbataillons Nr. 13 brachte heute Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde, die ihren Namenstag feiert, im Garten vor dem Rcsidenzschlosse eine Morgenmusik dar. —* In vergangener Nackt starb hier der Generalleutnant z. D-, Herr Kaspar Friedrich Christoph v. Sck> önberg. Der Ent schlafene. der am 2t Juni 1883 seine Entlassung nahm, befehligte zusetzt die 1. Kavallerie-Brigade Nr. 23. An dem Feldzüge in Fmiflreich 1870/71 nahm er ruhmreiche» Anteil und kehrte mit dem Eisernen Kreuz 2- Klasse geschmückt zurück. Er lebte meist aus semam Besitztum in KruinmenhennerSdorf bei Fretbera. Einen Test deS JahreS verbrachte er in Dresden, wo er Bnrgerwies« 15 wohnte. —* Im Alter von 73 Jahren ist am II. d. M. Herr Ober lehrer C. Vetters hier gestorben. Der Entschlafene, der in früheren Jahren an der 4. Bürgerschule wirkte, war in den Kreisen der Physiker und Botaniker eine bekannte und geschätzte Persön lichkeit- —* In der Aula der Königs. Technischen Hochschule fand gestern abend ein vom Sächsischen Architekten- und Ingenieur-Verein veranstalteter Vortrag des Herrn Geh. Bcrurates Dr. Meydenbaner über zwei der kostbarsten Bau werke antiker Kultur, die Hagia Sophia in Konstantinopel und die Tempelruinen von Baalbek, statt. Dem Vortrage wohnten S«. Majestät der König, sowie Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz, Prinz Johann Georg und Prin zessin Mathilde bei. Der Vortragende betonte zunächst, daß die Erhaltung aller der reichen Schätze, welche unsere Alt vorderen uns an kunstvollen Baudenkmälern hmterlassen, eine Hauptaufgabe der Zivilisation sei, denn die ganze Entwicklung der Kultur spiegele sich m den baulichen Werken eines Volkes wieder. Aber der Verfall gehe sehr schnell' Mnd und Wetter und die mehr oder minder verständnisvollen „Wicderherstellungsbauten" räumten in dem alten Bestände furchtbar aus und nach hundert Jahren würden unsere Nachkommen manchmal besorgt alles Mögliche tun und das Zehnfache gegen jetzt aufwenden, um zu erfahren, was früher dagewesen und wie es mit diesem oder jenem Bauwerke auSgesehen. Wohl habe sich die Photographie des Gegenstandes in weitestem Ümfange bemächtigt, doch seien der- glechen Aufnahmen gänzlich ungeeignet, um die genaue Rekonstruktion eines Bauwerkes zu ermöglichen: dagegen besitze man in dem Meßbild-Verfahren (Photogrammetrie) cm Mittel, welches nicht nur vor falschen Auffassungen, sondern auch vor Maßfehlern bewahre. Es besteht in einer eigentümlichen, geometrisch begründeten Umkehrung der gewöhnlichen Perspektiv- keit und setzt außer ein paar Grundmeffungen nur photographische Bilder, voraus, die der mathematischen Grundlage der gewöhnliche» Perspektive entsprechen. Die käuflichen photographischen Bilder, auch die besten, tun dies niemals, und darum sei die König!, preu ßische Meßbild-Anstalt in Berlin in erster Linie berufen, alle nur einigermaßen hervorragenden Baudenkmäler mit allem, was damit zusammenhängt, in den sicheren Hafen zu bringen. Ihre Aufnahmen verleibt die Anstalt einem Denkmal-Archiv ein, das gegenwärtig bereits 8000 Bilder von über 500 Baudenkmäler» enthält und es ermöglicht, ein später vom Erdboden verschwundenes Bauwerk in seinem jetzigen Zustande wicderherzustellen. "Nach dieser kurzen Einleitung kam der Vortragende aus das Thema selbst. Er schilderte seinen dreiwöchentlichen Aufenthalt >» Konstantinopcl, der hauptsächlich der Aufnahme von Bildern der Hagia Sophia, der vornehmsten Moschee Stambuls. gewidmet war, von der man allerdings sage, daß sie weniger zur Ehre Gottes, als zur Ehre des Kaisers erbaut sei. An zahlreiche» trefflichen Lichtbildern zeigte und erläuterte der Vortragende dieses prächtigste aller Gotteshäuser, zu dem nicht nur die> kostbarste» Marmor-, Porphyr- und Granitarte» ans allen Teilen des römischen Reiches hcrbcigcschasst, sondern auch acht grüne Brecciensäulcn aus dem Artemistempel zu Ephesos geholt wurde», nach seinem Grundriß und Querschnitt, ließ den Beschauer einen Schritt durch die Mitteltüre tun, um ihm die ganze Größe der Anlage und die raffinierte Pracht im Inneren vor Augen z» führen, geleitete ihn an herrlichen Mosaiken und vergoldetem Netz werk vorüber zur Abteilung der Frauen, besonders den Betstühle» für die Kaiserin, und zeigte ihm endlich den Riesenbau in seiner Gesamtheit, mit den beiden kolossalen Stützmauern, welche die Hagia Sophia vor weiterem Verfall schützen sollen. Dann ging die Reise weiter nach Baalbek, dem griechischen Heliopolis, von dessen einstiger Größe so gut wie nichts übrig geblieben ist. J-m Altertum war Baalbek eine der prachtvollsten Städte Syriens, zwischen dem Libanon und Antilibanon gelegen, und hatte ein Orakel, z» dem jährlich Hunderttausende pilgerten. Ein Tempe!- bau schloß dasselbe ein, der, wenn er erhalten geblieben wäre, alles in den Schatten stellen würde, was es aus Erven gibt. Heute sind nur noch Ruinen davon vorhanden und die Araber machten aus dem ganzen, großen Komplex eine Festung, indem sie das einstige Tempelgebiet mit Wassergräben, Mauern und Türmen umgaben. Aber was noch von dem alten Tempelbau steht, seien es die teilweise 22 Meter hohen Mauern, in die Steme von 20 Meter Länge einverbaut sind, seien eS die berühmten, mit tvunderherrlichcn Ornamenten an den Kapitalen geschmückten sechs Säulen, oder einzelne vom Sims herabgestürzte Bruchstücke, zeugt von einstiger Große, Pracht und Herrlichkeit. Und auf diese herab schaut der Libanon mit seinen schneebedeckten Gipfeln nun schon seit Jahrtausenden. — Dem hochinteressanten Vortrag wurde lang- anhaltender Beifall zu teil Sc. Majestät zog den Vortragende» und mehrere Herren des Vorstandes ins Gespräch, wahrend Ihre Konigl. Hoheit Prinzessin Mathilde sich in das Anschauen der ausliegenden Zeichnungen und Bildwerke vertiefte. Sodann verabschiedeten sich die hohen Herrschaften in leutseligster Weise. —' JmKöntgl. Kymnaitum hier sandln am 12. und IS. Marc die mündlichen Reiteprüsnngen statt unter dem Vorsitze des zum Königl. Kommissar ernannten Lerrn Geh. Rats Pros. Dr. Heinz« aus Lew»/ Sämtliche «1 Abiturienten bestanden das Eramen. In den Sitten erhielte» 40: I. 3 : Ib, I : II», in den Leistungen I : I. 4 : ld, 3 : Ha, IS : n. IS : Hd, 3 : lila. 2 : III. Als künftigen Berus haben angegeben : Theo logie : tz. Jurisprudenz: >7, Medizin: g, Philologie und Geschichte: 2, Neupbilologi«: l, Mathematik: 3. Forstwissenschaft: 2, Jngenieursach : 2, Apotheker: 1, Militär: 2. — Die Rciscpnisungen am Wettiner Gymnasium fanden unter den, Vorsitze des zum Königl. Prüflings- kommiffar ernannten Herrn Rektors Pros. Dr. Meitzer an, >2. und IS. Mär, ihren Abschluß und ergaben für die SS Oberprimaner in den Sitten Sv: I. 8 : Ik : in den Wissenschaften 2 : Ib, S : Ha, 4 : II, 12: Ilb, lO: lila, 2: III. Ein vom Königl. Ministerium zuaewiescner Prüfling erhielt in den Wissenschaften III. — Unter dem Vorsitze des Lerrn Rektors Pros. Dr. Preuß als Königl. Prüiungskommissars fanden die diesjährigen Reise- Prüfungen amGyn, naliuni Albertinum in Freiberg mit der mündlichen Prüfung ihren Abschluß. ES bestanden lü Obervrinumer. Von diesen erhielten in den Wissenschaften 1 die Zensur I. I Ib, S II, 2 Ilb, S lila, in den Sitten 9 I. I Id. — Ber den im Königl. Lehrer-Seminar zu Lübau vom S. bis 10. März abgehalteneii Schulaimrkandidatenvrüsungen erhielten von den 27 Abiturienten in Wissen- schallen 2 : Id. 8 : II», 3 : II, k: Ilb, 8 lila und 3 : II! : in Muiil, wovon 9 dispensiert waren, erhieiten 3: I. 2: Ib. 2 : Ila, 2 : II. 7: Ilb und 2 lila. —* Die Sonntag siouren der Abteilungen 4 (Straff sachenj und 5 (Rechtshilfe) des Königl. Amtsgerichts sind zu- Kunst und Wissenschaft. ff* Wochen-Spielplan der Königl. Hoftbeater. Opernhaus. Sonntag: „Odysseus' Heimkehr." Montag: „Die lustigen Weiber von Windsor. Dienstag: „Der verlorene Sohn", „-sizilianische Bauernehre." Mittwoch: „Das Rhein ^Sonntg Zauberflöte." — Schausp onnenten deS 11. März: „Sappho"; a. G. Montag: „Esther", „Der zer- ag: Kabale und Liebe" - rm rl. üaus: Für die Mittwol Sappho: Frl. v. Runea» brochene Krug." Dienstag: Kabale und Liebe": Milford: v. Ruitegg a. G. Mittwoch: „Der Widerspenstigen Zähmung." Donnerstag: „Julius Cäsar." Freitag: „Weh' dem, ver lügt": Leon: Hr. Wiertb a. G. Sonnabend: ,Monna Vanna." Sonn tag: „Die Großstadtluft": Flemming: Hr. Äierth a. G. ff* Mitteilungen auS dem Bureau der Königl. Hof- thcater. Im Opernbause wird Montag, den 16. März, Nicolais komisch-phantastische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor gegeben. Die Besetzung ist die folgende: Iran Fluth: Fr. Äbendroth: Anna Reich: Frl. Nast, Frau Reich: Frl. Schäfer: Falstaff: Herr Wächter: Fenton: Herr Gießen: Spär lich: Herr Erl; Dr. CajuS: Herr Gutzschbach; Herr Reich: Herr Nebuschka; Fluch: Herr Geißler. — Die Ausgabe der Eintritts- karten für den „Nibelungen-ZykluS" erfolgt Montag, den 16. d. M., an der Tageskasse de» Opernhauses von 10 bis 1 lchr. Stammsitzuchaber können chre Plätze für den ganzen Ring gegen Abgabe von vier Gutscheinen und Auszahlung deS PreiSunter- schiede» gleichfalls an diesem Tage entnehmen. Der Vorverkauf für die „Rheingold".Vorstellung beginnt Dienstag, den 17. März, um 10 Uhr. KleiktS prächtiges Lustspiel „Der e dem Spielplane unserer abend, neu einstndier«, ^ — ^ und erfüllte da» Publi kum wieder mit jener behaglichen Lustigkeit, die zu erzeugen de» Schwänken und Possen unterer Tage nur noch io selten gelingen will. Das Htitammenipiel, da» der Leitung de» Hem» Ober- reaisiem» Erd mann unterstand, war ungemein temperamentvoll und verhau wohl in «ster Linie dem Werke ,u einem so entschie denen Erfolge, daß man es getrost zu den wenigen „Schlcigery" der Saison zählen darf. Neu besetzt war die wichtigste Rolle des Einakters: den Dorfrichter Adam, dieien Erzschelm von Gotte- Gnaden, spielte zum erstenmal Herr Müller, nachdem ihm vorher der einzige Hugo Tbtmig vom Wiener Burgtbearer an der gleichen Stelle zu unvergeßlichen Eindrücke» verholten batte. Der Künstler, dessen eher zu eindringlicher Schärfe als zu behaglicher Jovialität neigendes darstellerisches Vermögen für den Adam von HauS auS nicht gar zu viel mitbringt, erspielte sich auch in dieser Rolle einen lauten Effolg, ohne freilich überall mit der wüiischeiis- werten Unmittelbarkeit der Darstellung zu wirken, die den Höhe punkts deS Lustspiels erst ihre volle humoristische Schlagkraft sichert. Die zahlreichen wirklich komischen Nuancen alten und neuen Datums, die Herr Müller vornehmlich in der großen Berhörizene anzubringen wußte, gingen noch nicht zu einem ge schlossenen Ganzen zusammen; hier und da spürte man allzu offen sichtlich die Absicht, dies und das auS dem Schcitzkästlrin einer reichen schauspielerischen Erfahrung bei der Ausgestaltung der Figur anzubringen, wodurch mancher Wendung das Knappe, Prägnante verloren ging und der Gekamteindruck der Figur nicht immer gewann. Die MaSke des neuen Adam war sehr wirksam, bis ins kleinste Detail gut durchdacht und von jener Dnmmvsiffigkeit durch zogen, wie sie von den Meistern der „Fliegenden" nur noch Harburger in seinen berühmten Vauernttwen festzuhalten weiß. Dem neuen Dorkichter. der natürlich das entscheidende Wort bei dem Erfolge de- Werkes zu sprechen hat, wurde gestern von seiner Um gebung vortrefflich sekundiert, am besten von Frl. GaSnu. die als Eve nicht nur reizend auSsah, sondern auch ganz reizend spielte, ferner von Frl. Schendler, die freilich noch ein gut' Teil lästiger al» Iran Marthe Rull sein könnte, sowie von den Herren Dettmer, der den „FlapS" Ruprecht in seinem wie in Kleists Interesse besser an Herrn Gebühr abgeben sollt?, und Herr Heising, der recht lustig als Schreiber Licht war. Die kleineren Rollen wurden von den Heue» Eggend, Walther und Olbrich, den Damen Firle, Leder und Griebel gut repräsentiert. — Der Ncueinstudteruna deS «lelstschen Lustspiel» ging die Aufführung des Grillparzerichen Fragments „Esther" voran», die dank der erlesenen Kunst von Frl. Pölitz, die für die holde Anmut und stamme Unbk'angrnheit der Esther einen Ton von herrlicher Tiefe deS Eindrucks fand, und der rednerischen Schärf« des Herrn Wieckc, der in der Verkörperung des „Grillparzerschen Hamlet" eine ihm wunderbar zuiagendc Rolle findet, zu den schönsten und reinsten Genüssen gehört, die unser Königl. Hofschauspiel einem iür hebre Ku»stge»üffe empfänglichen Publikum vermitteln kann. Kein Wunder, daß es an rercbem Beifall gestern abend nicht fehlte, ja, daß man an den Akticklüssen nicht müde wurde, die Hauptdarsteller Immer wieder vor die Gardine zu rufen. IV. Die in einer Mittagsvorstellung von der „Litera rischen Gesellschaft", im Äffönigl. Hofschauspiel gc- alome" ist aus plante Ausführung Sonntag, den 26. April verlegt worden. Zu Meister George BährS Lode. Zu dem von Herrn Dr. Otto Richter verfaßten vortrefflichen Aufsatze „Meister George Bährs Tod", den wir den „Dresdner Ge'chichtsblättcrn" vom Jahre 1896 entnommen batten, erhalte» wir von schätzenswerter Seite nachstehende Zuschrift: „In Nr. 48 der „Dresdner Nachrichten" hak Herr Rots archivar Dr. Otto Richter über den Tod des Erbauers unserer Frauenkirche. Ratszimmermeistcr George Bühr. das Ergebnis seiner Urkunden-Forlchung bekannt gegeben und nachgewielen. daß der große Meister, entgegen der Behauptung seines freiwilligen Todes, infolge Krankheit gestorben ist. Die Quelle», die Herr Dr. Richter ansührt, lassen gegen die Richtigkeit seiner Forschung keinen Zweifel aufkommen, da aus den Angabe» klar bervorgeht, daß Meister Bähr eines natürlichen Todes gestor ben ist. Das ist also erwiesen, nicht aber die von Herrn Dr. Richter angenommene Verwechslung der ausgearabenen Gebeine Meister BährS mit denjenigen eines neben ihm Begrabenen; er müßte sich denn aus Acrger und Gram über den Unverstand und die Gehässigkeit seiner Widersacher noch im Grabe umgedreht und mit einem Nachbar den Platz getauscht haben. Grnnd genug hätte er dazu gehabt I Es ist wohl auch kaum anznnrhmen, das: leine Hinteriassenen den für seine Ruhestätte bestimmten Gedenk stein auf ein anderes Grab hätten setzen lassen und daß man bei der Ausgrabung seiner Ueberreste io leichtfertig Verfahren sei, daß man die Gebeine eine» anderen nur deshalb für diejenigen Bährs hielt, weil sie am Schädel und Gerippe Brüche aufwieien, die nn, infolge einer Verunglückung entstanden sein konnten und so da» Gerücht von seinem Abstürze bestätigt fand. Gerade dies« Au».