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Dresdner Nachrichten : 01.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-01
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1887
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»iibim» iiimmttüi»- m «qx»i,-<rrv»Win«i m .32. Jahrgang. Allst. 44,000 Exempl. ff siülÄtsL irr LLiässAäs-LrsLeLsl «mpü»klt in sr»sst«r H««««, X§I. llog., ^Itmnrkt. BSrfen-rele^rawme. »,«»>««. !w. «»p,»r.. «ach»,. I«kI»k>dl«aNt>. Spiritus »>> l-mv. >6»°/« Srplrmtkr «7,«81, »Ivu.-Tck. ^.Oo. Oivna«,, LkUlvr.-cii. IV9,0->. Otl9r..N»vbr. IV9.0-,. No-idr.-Lcr. il2,0U. Rubi» lor» 2«»» Lkt. 48,kV-, OIibr.-Roubr. 48.LO. N-I: gc„ — Wrttrr: VrrLudrrUch. »»»««««, 30.Lri-t. Rachm. I.o. «rchsitziuiurk,,. rScicc» ,ua„. ior» >1>—St>,u»..c»>. >48.30. f Vivu.recd.. Ibl.bp, «Pril-M», I6v.-i->. Roaaru i ««». lo<° >02 >06. Seuidr.-vkii» >06.00, Oktbr.-Nuu. Roubi . D«br I07.L«. Apri! 1'ia. „L/.V. «Ub.dl >»«". Trptbr.-Ollbl. !8.LO. AprU-Ma» 48.»0. Spiriru». niatk. ffocvtiü^o. -Veptbr.ec.^O. Pruvtcuul V.locv 10/w. Dresden, 1887. in »II«» 8t»»t«i» arvirkt unter Ünrnntio korrvlitor ^uaklUirunfr ««ItloftNrafte U. II.» kl»v» </»tt 0«ntr»I. i LiüIrouL-WsLrrsa, I PUu»> tz. vr^ L»tt«»»r. 17. ü«ok»ittilo«»l: vr»<«>, Uurienvtr. 8 ! 2ur I«f»il>r»o v»»ekt>o>» «ra»« Xu»»»KI van Muuir - iirkukiou«« in ; und llopßbr, »»»1» »N«r 0»Nuo,«n L,»,,t,sc»rt>U»»nv«> »Kd killt «ick r»r x-»ftil>nu>8 oon <8ra -i auksvraräoutlieb xutuinl orsiklviiräip'. Ililirca</I»-I„l >„-Ia>i>nt N clurek ikrelivn'ormMnüvnILi«ir»«ckr,ston.O-i» IRusoncl H »»« »»» ldllltölt, Oelco 1-i!!iiii/-:iLtr.t8^-. ^ vmiI«ii->l'«lLiIt, vWerii«»8tr<>W Hr. 1L Lksmpsgnvr ffadrilr, liV. omxflMt. »«ine 'vie^uolt, prLinIIrts» OI»»>»»paUN«rr, in tjumitüt xutvn srirn/bsiL-stian ^lsrle- Rr.274 k. 5vogor, silsrlurn z;I«ic:fi, /.u 2—4 ciia ölla^-cho. Dia^alllan ?«'c;jzq in clon h8!-:>Ioil»e!ou. T«uischir«nz. «reu44>»isch«»fill Lru»««i. «rburtbt», »cr «»Is« »a«ckcr. Stubiutrorbutlkuil«,»»,. Nrmrkvcrtiuber»»»«» ft. Zsltoris, Uu«ir. »ei»»»«, «,» De«« . »»irruu««^ Nbrellt >r4 Sdul««, Obrr1»«lu!»rt«lr«ttz »urchschütttti irkvctäuber»»»«», K»k«l- ». -»itt»t»«rtch«. > . u«ii»i«>, Ntr »ru I. Oktober: «,r»»in» vva uiittlerrr Stärkt bei tttich mlitl. «ewüik»»«, »bue wesentliche Rieberschiä,«. Temperatur weul» vertubere. kcrnnlworlliLcr Redakteur kür Pvlitlskhkt l>r rmil viere» tu Dresden Zwischen dkl» deutschen und dem französischen amtlichen Be richte über dciö blntiae Ereignitz an der Grenze besteht, was den Ort der That anlangt, ein vMlündiger Widerspruch. Eine gemein same Untersuchung würde wahrscheinlich den Widerspruch gelüst haben. Zur Behebnng desselben begeben sich die beiderseitigen Staatsaiiwalte von Ranzig und Zabern an Ort und Stelle. In dessen spielt die Grenzverlehuug nur eine untergeordnete Rolle. Auch die Franzosen sind von dem Argwohn einer beabsichtigten Todtung zurüifgckvmnien. Der deutsche Forstgehilke Kaufmann sah eben ciuci! Lrupp beivassucterMünner sich nach dem Ort zu bewegen, wo er selbst stand: er hielt sie für Wilderer, die mit dem Jorstschuh- personal schonungslos umgehe»; zu seinem eigenen Schuhe gab er, nachdem er dreimal vergeblich Halt gerufen hatte, Feuer. Alle Dar stellungen, private und amtliche Berichte stimme» darin überein, das; an jeueiu Thcilc der Grenze die Wilderer eine grohe Landplage sind. Tie benachbarten sranzosischen Gemeinden liefern zahlreiche, sehr geiahllichc lind grausame Raubschühen. Die französischen Iagdpachter haben wiederholt ihre Genugthuung darüber ausge sprochen, dah Deutschland sei» Fagd- und Fvrstichuhpersonal durch Hcrauziehcu von Truppen verstärkt hat und lebhaft bedauert, daß Frankreich nicht ähnliche Mahregeln trifft. Der Verkehr an der dculsch-sranzösischeu Grenze dort ist im Gegensatz zu anderwärts ganz srcnudlich: die eigentlichen Friedensstörer sind die Wilderer, die beiden Thcilrn lästig fallen. Den Schützen Kausmann träfe also höchstens nur der Vorwurf der Voreiligkeit. Möglicherweise hat ec aber gar nicht übereilt gehandelt. Es kommt nämlich daraus au, welche Fiislruftionru ein zum Fvrstschutz kommandirtrr Soldat zu besuchen hat. In Elian-Lothringen besteht, zum tiefen Vcrdrusr der Forslbeamten. gesetzlich kein eigenes Wafscnrccht: sie dürien nur im Falle der Rolhwehr von ihrer Waffe Gebrauch mache». An dererseits hat ein zum Fvrstschutz koii.mandirtcr Soldat nach mili tärische» Iusirnktioncn zu handeln, die daS Verfahren Kaufmanns 'echt rrtcaei' EinaFreisprechuttg Kaufmanns ist also wahr» rci.c, ilich. Trotzdem steht ein gütlicher AnStrag de- Streitfalles in hohe Zölle aut russische :1el " e sestsehen. Die üble Lage. > ,eyr enipnnvtich menen, ^ocy gievr es wtltiet, >»»en einigen atz zu bieten. Eine wesentliche Herabsetzung der Frachten auf preuspschen Eisenbahnen vom Osten nach Westen würde dem »kubischen Getreide und Mehl einen erwünschten Ahsatzniarft am sicherer Aussicht. Deutschland ist selbst dann zu einer Grldentschü digung bereit, wenn den Forst,chutzbeaintcn Kaufmann kein Vec-i.Zchaticnse'rteü'deö De'ätichni'Äu^'l'cichs't^ schulden trifft. Frankreich will die .Höhe der Geldentichädignng nicht zuqcdc». ihr Stolz sträubt sich gegen die Thatsache, dab, weun sie politisch etwas weniger selbstständig geworden wären, sie nicht io tief in die Schuldknechtschaft der.Hochfinanz gesunken sein würde». Trutichlaud überlasse» und sich im Uebrigen mit einer moralischen Geiuigthuuug befriedigt erklären. Aus alle Fälle aber ist der Wiederkehr solcher Vorkommnisse nach Möglichkeit vorzubeugen. Ter Wildschütz au der Grenze ist etwas Schönes, der Friedensschutz aber etwas noch Besseres: der Wildschütz soll nicht zu einer blei- hcndcu Gefahr für den Friedensschutz anSartrn. Was ist denischerseits zu thun, wennRubland wirklich die ihm zugeichriehein: Absicht anssührt, seinen Zolltarif abermals und zwar so zu erhöhe», das; dieEinsuhr deutscher Maaren künftig nahezu unmöglich wird? Von der Erhöhung dcS russischen Zolltarifs sollen von 241 Paste» nur 88 unherührt bleiben und auch diele nur für einige Zeit. Es giebt da nur ein einziges Abwehrmittel: die sogenannten Retor sionszölle. Alles sogen. ..Entgegenkommen-, in dem di« politische Klugheit der Tculschcn bis jetzt ihren bezeichnendsten Ausbruch ge sunden, hat sich diesem Nachbar gegenüber völlig vergeblich ge zeigt; cs ist damit Nichts erreicht worden. Der russische Zolltarif wird sc,t Jahren unausgesetzt erhöht, in der offen au-grsprochenen Absicht, die deutsche Einfuhr ga»z unmöglich zu machen: man hat ein Gesetz gegen den Grundbesitz der Ausländer erlassen, durch welches ebenfalls Deutsche, wenn auch nicht Deutschland selbst, in erster Linie betroffen werden. Deutschland, da- mit Rußland keinen .Handelsvertrag hat, besitzt die volle Freiheit deS Handelns. Nichts hindert uns, russisches Getreide. Vieh, Holz, Leinsamen und ähnliche laiidiviuh'chasilichc Rohcrzeugniffe mit so hohe» Zöllen zu belegen, daß sic bei uns lünstig eben so wenig «ingrführt werde» können, als dies »nt nuseren Industrieerzeugniffen nach Rußland der Fall sein wiid. Allenfalls käme noch das im östlichen Kaukasus ge wonnene Petroleum in Frage, aber dessen verhinderte Einfuhr trifft Rußland nicht entfernt so empfindlich, wie die von Getreide, Vieh und Holz. Besondere Schwierigkeit macht eS jedoch, wie man diese Erhöhungen bewerkstelligt, um nur Rußland allein zu treffen und nicht Oesterreich-Ungarn mit. Die Gefahr liegt nahe, daß russisches Getreide, Vieh und Holz den Umweg über Oesterreich- Ungarn nimmt und dann die niedrigeren Zollsätze dieses von unS meistbegünstigten Landes zahlt. Hiergegen hat man da- Mittel der sog. Ursprungszeugnisse; aber die Erfahrung lehrt, daß hierbei sehr viel gemogclt wird. Doch ließe sich dem durch schärfere Be aufsichtigung deS GctreidkgeschäfteS begegnen. ES wäre überhaupt angezeigk, gewitzen Gctccidcspekulanten wegen d«S Mißbrauchs, den sie mit den landwirthschastlichen Zöllen treiben, etwas schärfer auf die Finger zu scheu. Hält man eS aber für unmöglich, die Ge- fchästspraktilen, Kniffe und Durchstechereien,das Manschen und Mogeln im „höheren" Äetreidegcschäste gänzlich zu verhindem, so bliebe Nichts übrig, alS daß.Oesterreich-Ungarn ebenfalls seine Getrcidezölle auf die Hohe derjenigen brächte, die Deutschland künftig Rußland gegenüber für erforderlich hält. Dies würde allmähkig den mittel europäischen Zollverein anbahneu, der schließlich doch al- erwünschte wirlhschastlichc Folge sich anS dem politischen Biindmß zwischen Dkutschlaud und Oesterreich ergeben muß. Die Schwierigkeiten desselben liegen auf der Hand; man braucht nur daS eine Wort .Valuta" zu nennen, deren Regelung noch nicht einmal theoretisch versucht worden ist, obwohl sie die notl,wendigste Unterlage für einen deutsch-österreichischen Zollverein bildet. Angrbahnt aber wird rin solcher, wenn beide Reiche aeaenüber Rußland gleiche in welche Deutschlands Norden und Osten »ach dem Aulhörcn dieser russischen Einfuhr aerathen müsse», vc, kennen wir keineswegs. Tie Müblenindustrie der trreußi'chen Ostprovinzen, der ganze Handel auf denr deutschen Küstengebiete von Königsberg bis Lübeck würde dies sehr enipsindlich merken. Doch giebt es Mittel, ihnen ernigen Ersatz zu bieten. " den preu' ostpreußischen Getreide und Mehl Rhein und in Westfalen erschließen und es befähigen, hier niit dem von England und sonst seewärts eingesührten den Weltkampf zu bestehen. Mlt der gewöhnlichen großen Pracht und mit nußcrgewöhn- lichem Pomv sind soeben in Pest zwei feierliche Ereignisse vorübcr- geraulcht: die Eröffnung des neiigewählten ungarischen Reichs tags und die Enthüllung des Tcnkiiiats Franz Deals In svaltcu- tangen Ergüssen leitartikel» die ungarischen und die österreichischen Blätter über beide festliche Vvrkvmnnnsse. D«rs Tcakdenkmal sollte ursprünglich einige Tage vor der Reichstagscröffnung enthüllt werden. Aber ni einer schönen Nacht war dir es umgebend!: Leinwaudhülle verschwunden — sie war gestohlen worden. Flugs mußte die Stadt Pest, um den großen Patrioten nicht vorzeitig den Blicken des Publikums PreiszuLeben und um überhaupt eine „Enthüllung" zu ermöglichen, das Denkmal niit einem Pretverschlag umgeben, bis eine neue Leinwaudhülle angrsertigt worden war. Run bewachte die Polizei sorgfältig das Denkmal auch des Nachts, bis die regel rechte Enthüllung vor sich gehen konnte. Ungarn hat alle Ursache, dein großen Deal in seiner Landeshauptstadt ein Denkmal zu setzen. Selbst wenn man allen Uebcrschwang der Huldigungen ab- strcnt, bleibt genug übrig, »m die Dankbarkeit gegen Tcak, den Vater der Nation, „den Weisen Ungarns", natürlich erscheinen zu lassen. Ohne Franz Teak stände die unga rische Nation beute nicht da. wo sie steht. Teak ist der aus dem die staatsrechtliche narchie der Habsburger be- sich allmählig zum Uebergemicht, zur Vorherrschaft Ungarns utxr das gesammtc Dovvelrcich an der Donau entwickelt hat. Daß das »um guten Thcil noch in halbasiatiichcr Barbarei steckende Ungarn der dauernden Be hauptung dieser bevorrechteten Stellung gar nicht gewachsen ist. das ergirbt sich freilich mit jedem Jahr immer klarer. Denk konnte freilich nicht voraus sehen, daß leine Landsleute in Selbst- Verblendung die BildungSelemente Oesterreichs muthwillig von sich stoßen würden, Ändern Teak Ungarn ve-i der polittzö-cn und geistigen Führung oe» verhaßten Oesterreichs -rei machte, überlieferte er eS der AnSbeutuim durch die Hochfinanz und dem harten Joche der, unersättlichen Rothichilde und ihrer Verbündete». Dielt Diese Thatsache spiegelte sich aber sehr ernst 'eher der „König" Franz Ic . . . _ . . ^ . wieder i» der Thron rede, mit welcher der „König" Franz Joses den ungarischen Reiclrstag Hrössncte. Dieses Schriftstück hat den Ministerpräsidenten TiSza zum Verfasser, aber selbst dieser Staatsmann mit dem leichten Herzen, der sonst voller Illusionen steckt, läßt seinen Monarchen amtlich verkündige», baß noch sehr „Bleies am allen Gebieten des StaatslcbcnS zu thun erübrigt", um den Wohlstand Ungarns zu begründen. Die Thronrede spricht von der Gclahr einer Ueverbürdung der Steuerzahler^ sie mahnt dringend und wiederholt zu ernster und äußerster Sparsamkeit und ent rollt in langer Auszählung die Arbciten, dre Ungarn leisten müsse,- um vorwärts zu kommen. Die Thronrede ist eine beredte Klage über die Zustände Ungarns: die StaatSichrift Tiszas gleicht einer Selbst«»klage über die eigene Mißwurhschast. Unter lautloser Stille verlas der Monarch die Thronrede — die Magharen ver stummten unter der Wucht der ernsten Worte, die ihnen ihr König zurtes. Erst, als der Träger der Stesanskronc die zuversichtliche Erwartung ausiprach, daß „die ungestörte Anfrechtrrhaltung des Friedens auch weiter gesichert bleiben werde", durchbrauste ein lautes Eljen den Thronsaal der Oiener Königsburg, und >» dieses Hoch stimmen auch außerhalb des Stefansreichs alle Friedcnssreiindc freudig ein. Nr»«8e Tele«r»mwe ver „Dre«vorr Rachr." vom 30. Sept. Berlin. Die Kaiserin beging heute in Baden-Baden an der Seite deS Kaisers und im Kreise zahlreicher fürstlicher Gäste ihr Geburtsfcst. Der Kaiser von Brasilien hatte deshalb seinen Ausent halt in Baden-Baden verlängert und reist morgen ab. In, Lause des TaaeS gingen zahlreiche Glückwunschschreiben und Telegramme ein. — Die ILost" sagt in Besprechung der russischen Preßa »griffe auf die von Italien vollzogene Annäheruna an die Eentralmächte: Wenn Deutschland auch Einfluß auf feine Freunde übt. übt es ihn im Sinne der Erhaltung des Friedens. Rur dahin zielen alle ieiiic Rathschläge. Wir zweiieln nicht an der Versicherung, daß der amt lichen russischen Politik ebenfalls die Bewahrung des Friedens am Herzen liegt und daß sie aus friedlichem Wege zu ihren Zielen zu gelangen bestrebt ist. Wenn sich dies so verhält, leben wir nicht ein, welchen Anlaß die russische Politik haben könnte, die Annäherung Italiens an Deutschland mit scheelen Blicken zu verfolgen. — Der Verein deutscher Großindustrieller beantragt bei der RcichSrcgiemng die Herstellung einer direkten Dwrwserlniie zwischen einem der Nordicchäsen und Kalkutta. — Nächncn Miltwoch findet die Ver handlung gegen den ehemaligen Stcitionschsistenten Arnold, wegen deS Eisenbahnunglücks zu Wannsee statt. — DieReichsschulkvnnnission behandelte u. A. di« Forderung der Zulassung der Abiturienten von Realgymnasien zu dem medizinischen Studium. Die Forderung wurde als unabweisbar bezeichnet. — Dem Reichstage geht ein Arbeiteiichutzgesetz zu. - Die k „Kreuzeitung" hält verschiedenen Dementis gegenüber fest, daß im Verlause des SonimerS inilß Dr. Miqucl Verhandlungen wegen Uebernahme des Handelsministeriums stattgrsunden haben.— Das Reichsgcsetzblatt veröffentlicht die inter nationale Litcrarkonventton, ivelchc damit auch für Deutschland in Kraft tritt. — Der westafrikanischen Gesellschaft lverden demnächst Hoheitsrechte verlieben. - Der deutsche Konsul in Zansibar Dr. Arendt ist znm Generalkonsul in Anlwopen desionirt. — An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, der italienische Minist« Präsident CiiSpi treffe dcmnkjchst in p - ^ " ' Fürsten Bismarck ein. — 2m Di gestern eine groß« Fenersbrunst statt, der abgebrannten Häuser sind die H, diejenigen der Söhn« dcS Besitze, namentlich auch Pferd«, und die . Straßburg. Der Reichste aeniünd wurde seines Amtes ats Bürg« Stelle wurde " ' ernannt. iedrichsruhe zum Besuch« des Oetscher bei Trossen fand Inier den Trümmern eines eichen zweier Knechte, sowie -Hunden worden. Viel Vieh, »d verbrannt. Ordnete Jaunez in Saar- ...» » ^ , Meister entsetzt. An seiner Assessor Frrudenselö »v« der Kreisducktion in Metz Sonnabend, I.Lctkr. Wie». Der Komiker MntraS ist heule m der Irrenanstalt, wo er seit 5 Jahren iulcrnirt war. gestorben. Wien. Den beiderseitigen Parlaineisteu gehen noch m vieiec Session Getctzenlwüne über die Reform der Sonst»--- und Zacke-- stcuer zu. Tie Gesetze sollen am 1. Scpk. 188e> m Krast treten Paris, lieber die Ergebnisse der gestrige» gemeinsame» ton tradiklatvrischen Untersuchung am Orte des Greuznv»chen>alles durch sranzösischc und deutsche Gerichtsbehörden ist noch keine Mmheiluug eiiigetrvsseu. Tie Zeitungen bestreuen die tliatsächlicheiiErhebungc» der deutschen Eugucte. Die radikale Presse bemüht sich, den Zivischeusall als Augrifsswasfe gegen die Regierung zu benutzen, der Ire Schwäche und Kleinmuth gegenüber Tcutichluud vvrwi.il. Es verlautet, dre deutsche und französische Regierung würden die Gele gcuheit ergreifen, um im gemeinsamen Einvernehmen die Verhall nisse des GreiizvcrkehrS überhaupt zu bessern. — Tie Regierung hob den Beschluß des Pariser Gemeinderaths aut Bewilligung von 10.6M Frcs. für die streikenden Arbeiter ru Eholer am — Der Schuhiiiachergeselle Poilart r» Tours erbte kürzlich -10 Millionen von einem amerikanücheii Onkel. Gestern besuchte er eine Svzm- lisleirvcrsammluug im ist. Pariser Sladlbczrrk, stiitcte angeblich einen ansehnliche» Beitrag, und erklärte, er bleibe auch terncr Sozialist. Tie Berliner Börse «öffnete vorwiegend sest bei guten Umsätzen. Bevorzugt waren Eisenbahnen und Bergwerke. Renten schwach. Später trat aus Grund von Realisationen eure allgemeine leichte Abschwächring ein. Barrlcn eriutzren geringe Lchwantiuigeu. Bon Bahnen waren bewnderS Loinvnrden, Franzosen und Galizier höher, Bergwerkc gleichfalls dich«. Von irenwcn Renten waren ungarische Goldrenle aus das 188ster Budget Inn nachgebenb, Russen schwach und ilnbeachlet. Im Kassavertehc waren dent'.che Bahnen meist besser, vstcrreichnchc »eff. Banken ruhig, aber glcichsatls iest. Jndustnepapicre in gutem Verkehr zumeist besseren Eonrien, deutsche Fonds höher, östcrrcichlsche Prioritäten lest. Privatdiskont 2 V» Prozent. M.Skvivr. »re»t! 22>M,. «taaiittiaii» IK7-/.. >!»,»> dardni 74-/.. «Aaiiger 17','/.. Earrrcr 71,70. «vr»c. linaar. Aoldrcnte K0.7i>. LiSkoul» IVS.lO. Korr Slulik» —. Laura —. Sliiwrizcr divrdost . Rukiq. Wie«, M. Lkvlbr. Srkdi« 282.60. Siaai- daii» —. Lomdaracn —. Äalizier —. Viariuolr» —. Nng. Nreti» —. >l»a. Siold —. 'glnliio. » q « « ». »0. SeiUbr. iSchlulra Rcuer 81.70. Mul-'ke I0g,2». Jialienei 98.47. Lraaittab« 486,LL. ijambardrn I9L.00, »v. 4!riorlti»rn —. Svanicr 68,3l. ««,»»«»» 381,00. cnoma-eu 492,00 «rur «nlrilir —. Türkru —. Acft. «»»»,,. 30. Lrv«t>r., »arm. i, Udr 10 Mi«, cranial« lOi»l873er N»IIr» 9L".. Atalirurr 97-/,. Lomkardra 7»/,,. Nonv. Tkrkeu 13--/,«. 4Pr<u. smikirte Loxriiauer >27-/,. 4»r»e. Unaar W-Urreare 80-/«. Ockcrr. >8aid- r«««e 9l. Vrrutz. Sousais 104-/,. Eaiii-ter 70,«. Sirne Loovicr 98 Garant« Lakvrrr 98»/«. Oiiamantani 9-Surc-Ucticn 7//>/., tzpanicr 67 — Sti«- ««»«: »«kt,,. — Wr«««r: Schün. >Il«ft«r»am.3a. Srplbr. Vrakukten iSchl»«/. Wci/ce» »tr November >83, Ver Mlrz 188. Steigend, «ongcn der Okiabcr 97, Per MLr/z l«2. Wciitzeud. Lnri« «Produkten- so. Levicuiber. isckliili.« Wcice» ver Sevt. 22.0a. ver Januar April 22.2s. ruliin Lr-intnS ver Sevtcinber 4L.7L. r-er Januar- Avril 43.2s. belianvtet. Riil-öl ver Levt.S3.va. ver Januar Avril sg.es. lcii, v » »» 1« . 30. SevleurSkk. ,Produk»en> T-blug. Engl. Weijc» stetigst, fremder endig, fest, russischer. a»»er>k. mitnnerr khrurcr, angekomincuc Ladungen rntzig, fteitg, Mehl stetig. Mat«, (steifte fest, Hafer ruhig. — Wetter: Schau. - ZF ^ p'» -z i-»n» " » rv LL. Cd M ^ l e» 7- «> 89 Lokale« un« Süchstsches. Sc. Mas. der K ö 11 i g kam gestern Bonnittag von Strehlen « M »k -WM. Z l s V ur» » M. -v 0 » nach dem Residenzschloß, nahm die Vorträge der Herren Stacsts- minister und Departeiiiciitschefs. .sowie des Hcmi Geb. Rath Bär und einige Vorstellungen entgegen. Hierauf nahm Sc. Majestät im Beisein des Herrn KriegsiniiiisterS Gras v. Fabrice und des Herrn Generalmaior Schnrig die Bonührung einiger Mannschaften i» neuer Laiidstnrm-Uniform in Augenschein und übernahm halb 2 Uhr den Vorsitz einer Gen»ilmtministccialsitznng. Nachmittags 5 Uhr fand Hostafel in der Villa Strehlen statt. — Se. Majestät der König, der sich heute Abend, einer Ein ladung des Kaisers von Oesterreich folgend, zu Hochjagden nach Steiermark bcaicbt, trifft am 2. Oktober in Begleitung des Flüge! adjutante» OverstleutnairlS v. Schimpfs in Wien ein und nimm! zunächst in Schönbrunn Absteigequartier. Am Abend des 2. Okl. fahren Ihre Maiestüten der Kaiser von Oesterreich, unser König mrl dem Prrnzen Wilbelm von Preußen, dem Grvßherzog Ferdinand von ToSkana und dem Prinzen Leopold von Bayern mittelst Sonderzuges nach Steiermark. — Nachdem Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg liebst Familie das Schloß Perienbeug verlassen haben, siedelt Ihre kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Maria Joseph a nebst Gemahl und Sölinchcn zu ihrem Schwiegervater, dem Erzherzog Karl Ludwig nach Reichenau über. Erzherzog Otto wird erst im nächsten Frühjahr zu seiner Garnison nach Brünn einrncken. — Prinz und Prinzessin Albert von Altenburg sind zu IMgigem Aufenthalt nach Ballenstedt im Harz »bgcreist Von dnrl ans folgt Se. Hoheit Prinz Albert einer Einladung der- Prinzrcacnte» von Braunschweig zur Jagd nach Blankenberg. — Es wurden ernannt: LandaerichtSdircktor Theodor Schund! in Leipzig unter Verleihung des Charakters als Obemistizrath zun- Oberamtsrichtcr ff, Leipzig; Amtsrichter Alfred Hei »i che» in Dresden zum Landgcrichlsdirektor in Leipzig: Amtsrichter Wob v. Lobe n in Boina zum Nath bei dem Landgericht in Bautzen Landgerichtsrath Heinrich Schenssler in Leipzig znm Amts Achter in Jcchanngcorgrnstadt: Amtsnchtei Wilhelm v. Criegcrn in Dresden zum Landgerichtsrath in Dresden; Amtsrichter Dr Rudert »1 Zwickau zum Landgerichtsrath in Zwickau; Landgc richtsrath Albert Bur! ian in Frciberg znm Amtsrichler in Pirna Lcnidgeriästsrath Äilibald Bellman» in Zwickau zum Aints rrchtcr »> Zwickau: Landgerichtsrath T c. Paul Grötzmann i-- Leipzig zum elatmäßigen Landgsrich srath in Leipzig; Äffest'- Maximilian Labvde in Chemnitz zu » Laiidgcrichtsralh in Chem nitz, Assessor Ernst Lehmann in Oichatz zum Amtsrichter da selbst, und Amtsrichter Gl esc in Oichatz zum Obcramtsrichte- — Amtsrichter Tr. Erich Willibald Krenkel in PiilSintz wurde an das Amtsgericht Dresden, Amtsrichter Dr. Bruno N 0 dig in Johannacvrgenstadt an das Amtsgericht Borna und Amtsrichter Di. Konstantin Hempel in Pirna an das Amts gcrüht PulSnitz versetzt. — Mit heute treten str den Ruhestand die Herren Oberamts richter Oberjustizrath August Hertel in Leipzig, Landgerichtsrath Theodor Konrad in Chemnitz, Amtsrichter Leopold B ö t t ch e r in Oichatz und Landgerichtsrath Arthur Martin i i» Bautzen. — An, mann, »a- össcntlicheii gestrigen Tage ist der geh. Hosrnth Pros Dr. Förste docm ec volle 22 Jahre als Oberbiblwthrkar der Kgl. . Ülbliothck gewirkt, aus dem Staatsdienst,- ausgcschicden. Zalilrkiche Verehrer in Verbindung mit den Beamten und mehreren hiesigen und auswärtigen dankbaren Freunde» der Kgl. Bibliothek lassen das Bildniß dcS Allsscheidenden lprslellen, um cs der Kgl. Bibliothek als bleibende Erinnerung an seine verdienstvolle Wirk-
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