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Dresdner Nachrichten : 08.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-08
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1886
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F«r«s»rech»t»a»> u «ust.. bii2 Neusi. Dresden. va t- ^-L«"E.W. G Zierat« wird inckt aeyebfn. «uS> i>ar»ae tznftilioiis Äulncink «n>en LwimmnaiNw-iNNttn» diw mark» ad. Pl>Ii>»uanl»nc>. od Poft>in»alsl»Nti. Knlcrate nrlimen iämmNicke nnoiiniifite stn- nvnccn srpkdftiottc» y». stur Ruck- aab« einuci Mannftrivie teme «er» bindlickteit. TagtSkatt für ZokttiK, kilttftluM. KcsMjicillkst, MlftMiP. Irmieulllk!. kr»k.vr.«8»r', immi-Ml-i.! »M-MlII. vovi» »LwwtUod« AvNLLl- «mpkiadlt eanKchieMMKf. Ke »st. »»UUudw,. E kLrätllou-kLdi'tK r « von kick, voou» >. Ln«rd»vl> 1. V., 8p«el»I- n. Unnptxesed. 8» H vrsnüon, HVaI««nft»«v»»»r. S» ft« N ompk. «»«>., ««Umoft». Lt»wl. in veis«, ertzmo, 8 x brollyvgoläbirb.echt kilst-Uuiv. vto. ronster v. 8 dl» lütt Nlc. « «>>»>»»«»>». prompt. «> I>»r»d»«»>rt«» l-roiopn. » «mMlW»» 26r.vVe1tiN6l' 8tr.L6i. ! Lr^t« a»«I !U8ktzii-ii.IIitzilttziWl>tzlM! 0oi»lno» ill vorrüßliodor Lustvabl für llsrreo uoä vsmen Max Igoodi, ftrrftrüa« «»»»ivlirt» «verderr pronrpt rfVeotuirt. I.vbortdrLU,btz8tMAiktzv«nI!eMl-IiN8ljAiiiL,!iK>.lI»kLp«t!MVMtz«M6tz»i'MllMr. Nr. 39. 31. r«irr»r. Aifliie: 42,000^1. «Uirrmi,tm>»ft»»n, »Sr »n> 8. F«»r.i «..»»»will» »°» »UN. Slkrtr »et »»rch- fchpitillch ft.rker «rwött»»,. «Ii »et». ». ftrllr»«. «ie»ersckU>,c». r«»»r»<ttur wahren» »rr »riftte» Arit m>«» Rnll. Vrmrrknng - Wetierl.» »»ftchrr. Dresden. >88«. Montag, 8. Februar. NkUkste Trlkgram«e »er „Dresdner «achrichlt^. Bonn. Die „Bonner Zeitung" meldet: Se. Kgl. Hobelt Prinz Friedrich Leopold ist an einer Lungenentzündung erkrankt. Der hohe Patient befindet sich in Behandlung des Pros. vr. Finkler. Paris. Freycinet wicS den Antrag aus Erlaß einer Amnestie in der Depniirtciikammer rundweg ab. und ersuchte die Kammer, ihre Uebcreiiislimmung mit der Regierung durch ihr Votum nun Ausdruck zu bringen. Der Amnestieantrag wurde sodann mit 317 gegen 116 Stinimen abaelehnt. — Die Verlobung des Kronprinzen van Portugal mit der Vrinzeisin Amelie, Tochter deS (Grafen und der Gräfin von Paris, hat offiziell stattgefuuden. Die Hochzeit soll in Lissabon gefeiert werden. London. Fiir daS Unterhaus sind weitere Neuwahlen aus geschrieben worden, das Haus hat sich bis zum 18. vertagt. Petersbury. Der Petersburger Geheimpolizei glückte an geblich die Arretirung des lange umsonst gesuchten Sergej Iwa now. in welchen, man. wenn nicht das Haupt — Sir. 1 — des re volutionären Exekutivkomitees, so doch Nr. 2 vermuthet. Athen. Der offiziöse „ChronoS" konstatirt das Scheitern der woicktirten Anleihe von hundert Millionen. Die diplomatische Mmig des griechisch-türkischen Konflikts rst wahrscheinlich. graniiur», ? tzelmiar. <So»ntoaS-Berkchr.) Credit 2»'/«. StaatSdabn ruu,. Lonibardcn ros-«. DiSconto rss.eo. Elbetkal —. Lvanier eo.ro. Still. rr«»-»-»«. « gebruar. Mclit s.L. Roibcr Winttrweue» sr'/,. per Februar oi. ver Mürz Sl'/«. per Amil SS. Mais Mewt 60'.',. Krackt 2. Dresden, den 8. Februar. — Se. Exc. der Herr Kriegsminister Graf v. Fabrice ist von seiner Dienstreise nach Berlin wieder hierher zuruckgekchrt. — Ter nach Hmnmer-Untenviesenthal von hier berufene Predigtaintslandidat beißt nicht Mehlhorn, sondcm Mehlhose. - Von, 15 d. M. an wird der zeitherige Hilisarbeiter der Anitshauptniannschast Leipzig. Regierungsassessor Dr Häpe, zur dortigen Krcisbauptmunnschaft. an dessen stelle Bezirksassessor v. (wegen, von Freib>rg und an Stelle des Letzteren Bezirksassessor Lr Kohlschüttn von Oelsnitz, Sohn unseres Oberhospredigers, versetzt. — Ter hiesige konservative Verein findet in immer irciieren Kreisen der Eniwobnerschast Zustimmung und Betheiligung, ivvvon die stetig wachsende Mitgliederzahl Zeugniß giebt. — In der mii „ochsten Donnerstag im Börsensaale stattsindenden Versammlung w»d Herr Landgerichtsdirektor v. Mangoldt über ,die Reform des Slrasversahrens" einen Vortrag halten. — Zur Berufswahl. Obgleich man hinreichend Gelegen heit bot. z» beobachten, wie zahlreiche verfehlte Existenzen gerade der Pi usikerstand auizuweisen hat. lassen sich doch viele Elter wen» cs sich um die Berufswahl ihrer Kinder handelt, in Hinblick aus den Kultus, der mit hervorragenden Tonkünstlern getrieben wird und weil sic als Laien de» Musikerberus überhaupt für eine angenehme, bequeme Lebensstellung halten, von einer optimistischen Annassnng leite». Hai der Sohn Neigung zum Musikerberus und glaubt man in ihm auch eine Spur von Talent entdeckt zu haben, io >st ino» gar zu gern geneigt, rhn schon im Geiste als gestierte» Polinnen zu rehen, und da wäre eS ja schade um das schöne rolent, wn„„ er nicht ausgebildet werden sollte. So kommt es, doi! den, Musikerberuse eine unverhältnißmäßia große Anzahl von Lehrlingen zngettihrt wird. Nur einem Bruchtheil derselben, heißt es ni enier Zuschrift, die uns vom hiesigen allgemeinen Musiker- iwrein zngcht, kann es glücken, das erhoffte Ziel zu erreichen und Viele befinden sich unter den ausgelerntc» Musikern, die einen be rechtigten Anspruch aut dieses Prädikat kaum haben: Sie werden Zen ihres Lebens Stiiinper bleiben. Diese bedauernswcrthcn inngen Leute, die vielleicht i» einein anderen Berufe an ihren, Plötze wären, sind entweder ohne Talent oder sie sind in eine ichlecbte Lehre gekommen. Es ist daher vor Allem von Wichtigkeit, nur solche Knaben dem Musikerbcrust zuzuführen, die wirkliches Talent zur Musik haben. Die hohe Meinung, die manche Eltern von der Begabung ihres Sohnes haben, wird leider aus Egoismus von inanchein Lehrer gegen dessen besseres Wissen »och bestärkt. Man sti daher auch vorsichtig in der Wahl des Lehrers. Es giebt sogenannte Musikuisliiule, die eS den Elter» so leicht wie möglich machen, deren Leiter aber weder musikalisch, noch moralisch befähigt sind. Musiker zu bilden. Diesen ist eS hauptsächlich damni zu thun, den Lehrling möalichst io weit zu bringen, daß er ausgenützt werden kann. Diele Ausnützung übersteigt in vielen Fällen die Kräfte des inngen Mannes, sodaß hierdurch nicht selten der Keim zu Krank heiten »nd zum Tode gelegt wird. Diese Lchrberren fühlen sich ferner bcrnst», aus allen erdenklichen Instrumenten Unterricht zu ertheile». von denen sie oft selbst nichts verstehen, wie kann da ein Lehrling cNvas Ordentliches lernen? Eine gediegene Grundlage ist aber die Vorbedingung fiir jeden tüchtigen Musiker und um diese zu gebe», ist ein guter Lehrer nölhia. Eltern, welche den gute», aber thcnren Musikunterricht für ihre Söhne nicht bestreiten können, sollten dieselben lieber etwas Anderes werden lassen. Es giebt viele Musiker, die noch in späteren Jahre» ihren Berus wechseln, weil sie in deinstlbcn nicht die erhoffte Existenz fanden. Nur ein kleiner Tl>e,l erringt sich eine gesicherte Lebensstellung. Ter Musiker kann sich aber als solcher nicht selbstständig machen, wie eS jeden, strebsamen Handwerker in Aussicht steht. Alles dies möchte zu einer reiflichen Ueberleaiing Anlaß geben, che sich ein Vater entschließt, seinen Sohn Mnsiker werde» zu lassen! Der Vorsitzende des Vereins. Herr Musikdirektor Puffholdt, Striesen. Straße 0 ist gern bereit, Interessenten nähere Auskunft und Rath zu crlheilen. — Vorgestern Abend i» der 8. Stunde ist ein Pferdebabn- wagen der Linie Arsenal - Böhiuikcher Bahnhof an der Katholi sche» Kirche entgleist »nd gegen einen daselbst befindlichen Slcinkegel nikt Wucht aiigesahreii. Leider soll hierbei der Conduc- teur des bctr. Wagens nicht unerheblich verletzt worden sein, wie auch einige Passagiere Veiletziingen erlitte» haben. Beim Herab« iahren von der Brücke war cs dein Kulickur nicht möglich aeweien, die Vienne zu gebrauche», da ein in dieselbe gerathencr Bolzen die Functivnir'lng derselben unmöglich gemacht hatte. — Einer Correspondenz des Pariser Figaro a»S Berlin zufolge hat man kürzlich in der Spree bei Berlin einen Karpfen ge fangen. welcher 36 Pfund wog »»d an den, llnterkiestr einen Ring nn! der Iahieszalil 1618 trug. Dieser kolossale Karpfen wäre somit mehr wie 2t>8 Jahr alt geworden. Wenn nur nicht zuletzt aus diesem Karpfen eine fette Eule wird. — Am 12. d. Abends begeht der Allgemeine Turn verein zu Dresden die Feier feines 12. Stislungsststes im große» Saal des Tivoli mit Konzert. Vorträgen, Fcstaktns und Tanz. — Da nunmehr alle Aussicht vorhanden ist, daß dem Bau einer Müglitzthalbahn nicht mehr Hindernisse nn Wege stehen, so hat sich vorige Woche ein Konntee gebildet, das den Bau viestr Eisenbahn mit allen Kränen fördern will. Demselben gehören u. A. an: die Bürgermeister von Dohna und Geising, die Herren Reppien und Gläser, sowie eine Anzahl der Besitzer der größten Fabriken des Müglitzthals. z. B. Anton Unaer in Dohna (Rvh- stofisabrik). Förster m Dohna (Schloßmüble), Moritz ebenda (Lederfabrik), Eichhornm Köttewitz (Papierfabrik), Flinich in Weesen stein (ebenfalls Papierfabrik). Wir werden demnächst nähere Mit- tkeilungk» über diese sicher rentirende Bahn bringe», die aus einen jährlichen Frachtenverkehr von 3 Mill. Centner rechnen darf. Man behauptet. daß, wenn der Staat die Linie nicht bauen wurde, so fort daS Privatkapital zum Bahnbau zu beschaffen sei. — Eine gefährliche Schlittenfahrt 1 Nach einer in Lückendors ausgettihrten gerichtlichen Sektion, welche verschiedene Herren des Gerichts und Aerzte Zittans beschäftigt hatte, stiegen am Freitag Abend cm der Hoipitalbrückc die Herren voin Amtsgerichte wieder aus. um den weiteren Weg zu Fuß zurnckzulegen. Die Herren Medizinalrath Dr. Hesse und Dr. Hänsel blieben im Schlitte», um nach Hause aesalzren zu werden. Während die elfteren Herren dem Kutscher Zahlung leisteteten, setzte» sich da plötzlich dessen Pferde, die er nicht im Zügel hielt, in Bewegung. Herr Dr. H. rettete sich durch einen Sprung aus dem Schlitten, während Herr Medizinal ratl» Dr. H. bei der inzwischen erfolgten Beschleunigung der Gang art der Pferde ein Abspringen für bedenklich hielt. In größter Be- sorgniß war ein Anprallen deS Schlittens an eine Hausccke oder ein Umivcrsen vorauszuschen. Letzteres erfolgte auch auf dein Nathhausplatz. Das Handpfcrd stürzte aus das Trottoir, das Satlelvierd blieb stehen, der Schlitten schlug um. HerrMcvizinal- ratk Dr. H. kam glücklicherweise mit einer leichten Kontusion der rechten Hütte davon. Das gestürzte Pferd zerschlug beim Ausrichten eine Schaufenster-Scheibe. — Der in Böhlen bei Grimma wohnhafte Steinbrecher Mühl berg. 25 Jahre alt. befand sich am Freitag Vormittag beim Sprengen, gleich den übrigen Arbeitern, im Arbeitshaus deS Stein- bruches am Hengstberg in der Näl>e von Trebsen. " ' " ' u sehe. Wirkung des eben entladenen ( Um nach der treckte er den Kops Schusses zu sehew st aus dem Schutzhause und in demselben Augenblick schlug ein abge sprengt« Stein an die Mauer und traf den Mühlberg so an den Kops, daß dessen sofortiger Tod eintrat. — In Hütten bei Königstein wurde am Freitag ein Knecht räuberisch angemllen und durch Messerstiche verletzt. Der Räuber ist, als Leute herbeieilten, entflohen. — Ein treuer, wackerer Kamerad ist der Leine Sjähriac Fisch« in Burkhgrdtswalde. Als die!« Tage sein aleichalterig« Spielgenosse auf dein Gemeindeteich durch das Eis brach, lies « nicht schreiend davon, sondern, da sich der Kleine nn Wasser krampf haft an das Eis klammerte, «griff er dessen Hände und zerrte so lange aus Leibeskräften, bis jener wirklich wieder heraus konnte aus dem schon geöffneten kalten Grabe. „Ich wollte doch ineinen Freund nicht ertrinken lassen", sagte der entschlossene junge Mann. — Bei der am Freitag stattgesundenen Prämiirung deS Ge flügel- und Kaninchcnzüchtervereins in Meißen erhielten den Ehrenpreis aus Hühner E. O- Hering, Niedcnnuschitz; aus Kanin chen Oskar Zöppig, Meißen; aus Tauben Hermann Ludewig. Soest i. W. — Der Schlosser Karl Wilhelm Schlieben in Meiste n. Arbeit« im allen vorm. Jacobi'schen Hüttenwerke, beging am Frei tag sei» 35jähriges Arbeitsjubiläurn. Mit dem Jubilar sind es bis jetzt 32 Arbeiter und 1 Beamte, welche 25 bis 48 Jahre treu und fleißig den, Werke ihre Kraft gewidmet haben und von denen durch Königs Anerkennung s. Z- 6 ehrend ausgezeichnet wurden. — Ter Stadtgemeinderath zu Meißen bat die Umgestaltung der dortigen Realanstalt in eine Realschule in dem Sinne des Ge setzes vom 15. Februar 1881 beschlossen. In Ausführung dieses Beschlusses macht die Reallchulkommission Näheres bekannt. — Die Bewegung Men das Ucbermaß von Festen, namentlich gegen die sogenannten Bockbicrsestc ist auch in Leipzig nicht ohne Einfluß geblieben. Der Stadtrath macht bekannt, daß silr karnevalistische Narrcnabende und Bockbicrseste Mnsikerlaubniß von jetzt ad nur bis 11 Uhr Abends mit alleiniger Ausnahme des Fasching-Dienstags crthcilt werden wird. — In GohliS bei Evsscbnude wurde vorgestern der Leich nam einer Fabrikarbeiterin aus einer hiesigen Fabrik aus der Elbe gezogen. — Ein mit großer Frechheit ausgeführt« Brandstistungsver- such wurde in der Nacht zum Freitag in Grüna in der unbe wohnte» Uhlig'schen Fabrik vorgcnonlmen. T er Verbrecher hatte einen Ballon Perroleum aus dem Keller geholt und alle Räume, die mit Schlüsseln od« mit Gewalt geöffnet worden waren; damtt getränkt. Die Waaren waren von den Stühlen heruntergezvge» und reichlich niit Petroleum begossen worden, ebenso waren auch die Maschinen und das sonstige Inventar aus dieselbe Weise prä- parirt worden. Nachdem d« ruchlose Thäter diese Vorbereitungen getroffen, hat derselbe aus dem unteren Raume ein Handtuch ge holt und sich in einem oberen Zimmer ««einigt, das Petroleum ent zündet und daS betreffende HauS verlassen, das Feuer bräunte ab«, ledenscills aus Mangel an Luftzug, nicht fort. Da im Schnee Fuß spuren zu sehe» waren, wohl auch sonst noch Verdachtsmomente vorhanden sind, so ist zu hoffe», daß es gelingen werde, den Brand stifter zu entdecken und zur Bemalung zu zielzen. — Vorgestern früh nach 6 Uhr wurde in Chemnitz die sabrik für Appretur und Streichgarnspinnerei, Firma Hugo Zinn, lnnadcraecstruße 11. zum größten Theil durch Feuer zerstört. Tic Arbeitsstile der ersten und zweiten Etage sind gänzlich aus- und der Tachslubl vollkommen niederacbrannt; der Betrieb der Fabrik bat infolge dessen eingestellt werden müssen. Bei den Löscharbeitcn stieß einem sreiwillien Feuerwehnnanne ein Unfall zu. Er war aus ein Blechdach gestiegen, um von dort aus mit einem Strahlrohr anzr'greiten. Er rutschte ans und stürzte in den direkt am Hanse vorüderfließende» Chcmnitzfluß. aus dem « glücklichcnveise sehr schnell und ohne sichtlichen Schaden genommen zu lmlien, gerettet wurde. Die Entstchuuasuriache deS Brandes ist ledensalls darin zu suchen, daß beim Anzuuden der Arbcitslampen Baumwolliaiem hciabgesallen sind, welche bei ihrer leichten Brennbarkeit das Feuer schnell weitergctrageu haben. — In Zwickau hat das gr oßc Wollwaarengcschäst von Alfred Koch die Insolvenz angezcigt. -r«,r»«r»»u,g m,»»«,. ««,«„» K n»r. Korixtlcisir Vera»»««, ü»rr »ru ikioi »er Zusqssse »«» »»»»rieme», »e« Imier» ttirrff«,». -I, «»»,»»«»», »rr ö. »ammrr. «,»«<>«. MItta,« 1L>/, N»r. » ««l»tz»rr»il,u^ «brr di» Lrlrrt »ex !Xeckt»s>1>-sl«»crick» »,r «»»»»rrllckr. r»»a«.lt,inmtsfl»» a»rr »tr »rnralixx« »,r e»«»r»>3«««»Itt«r.»n»»»rrstck«' »»»«--«»tiar» in »kn I,»rr« I88Z nn» 1884 »rir. 2) Dc«gle>chr« ti»«r »c« Be richt »rr Ktna«zdr»nli>t>o» A, re»-rccment »rr Jnftti brir. — Gtinrrdrtchtkd«« rrich». Hcutr Rachm. 4 Mr: chnitchrr S«rl «nzuft »r»rr ,«-ca Schniiedenictsirr Altert Schul,. 5, »hr: »iirschnergklllllrn S«il 8«kl Pocil und WM.rlm Unterburlch ,r«e» Nllrschnrrmeiftrr «naull «urschtrr«. S Uhr r Ulrmpncrgchiltc Eduar» Bochnig gegen Ulempnrrmelfter Kur» Straft». »am 7. Frbr. Ivaromrt» nach OSkar Uillol». wallftrafte Ar. ln Mittag» t Uhr: 164 Millim., 6 Mm grstiegrn rd»n>omeirogra»li nach «raun,nr: rrmnrratnr l »Schft, :!>>,, Gra» «ltltr. ulr»r>gfte:7 Gra» «»lte. — «edtlkl. -- Oft-Win». V>»»7«vU«»»»d dr« Stb« in rrr»»e« 76 8«. «ntrr Rull. TaakSaeschtchte. Dtulstbe- Reich. Abermals ist bei einem General-Adju tanten des Kaisers in Berlin ein verwegener Einbruchsdiebslahl verübt worden. In der Pariser Platz Nr. 3, im Hause des adligen Kcisino, eine Treppe hoch gelegenen Wohnung des Generalleutnants Fürsten Anton Radziwill fanden an» Sonnabend Morgen die Dien«, als sie die Gemächer des Fürsten und der Fürstin-Mutter betraten, sämmtliche Thüren erbrochen und ofsenstcheiid, Silbcr- schränke, Buffets re. gewaltsam geöffnet und durchwühlt. Sofort cmgelcitete Recherchen ergaben, daß die mit großer Külmhcit ope- rrreilden Diebe mittelst Nachschlüssels das Portal geöffnet, dann ans der großen Treppe in die erste Etage liinaufgesticgen »nd dort ebenfalls inittelst Nachschlüssels die Thürc zum Entree geöffnet hatten. Von hier gelangten die Einbrecher zuerst in das Arbeits zimmer deS Fürsten, dessen Arbeitstisch sic erbrachen und dnrch- wühlten. Dann drangen sie in einen neben diesem Raum belege- < neu kleinen Salon ei», wo sie Licht anzündeten und von wo ans sic sich sodann an die Durchsuchung sämmtlichcr Räume machten. Als Beute fielen den Dieben neben verschiedenen kleineren Schalen re. achtzehn Dutzend schwere silberne Bestecke nnd zwcinndzwanzig; silberne Schüsseln in die Hände. Letztere wurd-m sämmttich früh morgens von dem Wächter in dem auf dem Pariser Platz befind lichen Gesträuch gesunden, wohin die Diebe das wcrthvolle Silber, wahrscheinlich weil es ihnen zum Tragen zu schwer war, geworicn hatten. Dagegen haben die Einbrecher äutzerst wcrthvolle Gegen stände, deren Werth sie jedenfalls nickt kannten, zurückgclassen: so ließen sie eine prachtvolle Vase im Äerthe von sechstausend Mark unbeachtet; wie sie auch einige Dutzend kostbare Tula« Mocca- Löffel nicht Mitnahmen. Mekrere kleine stark vergoldete Schalen, die sie ans einem Salon fortgetraaen, haben sic wahrscheinlich ver- essen. Mit den Lokalitäten und Verhältnissen der Radziwill schen «i» unberührt geblieben. Die Kriminalpolizei nahm den Thatbcstand ans. Bis jetzt fehlt von den Thälern jede Spur. Bist dem Einbnichsdicbstahl in der Wohnung des Chefs deS Nilitärcabincts. v. Albcdtsil, hat die Berliner Criminalpolizei sich Militärcabincts. seither lebhaft beschäftigt, und es ist ihr nunmehr gelungen, Der Betr der Diebe zu ermitteln nnd dingfest zu machen. hatte. einen Betreffende, F A Acnilleton. -s- Die Dresdner Liedertafel hat vorgestern durch das große geistliche Konzert in der Frauenkirche, welche fast bis ans den letzten Platz gefüllt war, wiederum ein selir rühmliches Zeugniß von ihrem Streben zum .Hohen und Bedeutenden abgelegt, »idem sie zwei schwierige nnd große, außerordentlich selten vorge- ttihrte Werke: „Requiem" von Cherubim und „Liebcsmahl der Apostel" von Richard Wagner (letzteres im Verein mit dem „Dresdner Orpheus") mit iniponirendein Gelingen rn Gehör brachte. Unter der sorgfältigen Direktion des Herrn Reinhold Becker sang die Liedertafel mit Begleitung der A. Ehrlich'ichen Militärkapelle zuerst daS Chmibiui'sche Reqmem für Männerstimmen, das in jedem Satze recht hohe Anforderungen au die Sänger stellt, größte Mo- dulationssähigkcit und Zartheit im Ausdruck verlangt. Es ist eine Komposition höchsten Wcrlhcs, einzig in ihrer Art, voll inniger tiefer Empfindung, mit ga»^ entzückende» Tonmalereien ausgestattet, edel uno erhaben in ihrer Einfachheit, welche z. B- mit dem über- lchwcnglichen Glanze in dem Requiem von Berlioz cniffallend kvm trastirt. selbst in dem Dies iras, wo das Pathos der Textworte großen Aufwand im Vocalen und Instrumentalen aestattcl, hält der Komponist das schöne Maß fest, ohne es an Prägnanz und Macht der Darstellung fehlen zu lassen. In diesem (3) Satze zeichnete» sich die Sänger in schöner Ausprägung des Deklamato rischen und in seinen KlangwirkuMn besonders aus- Recht lieblich traten fern« ii» Offertorium die soloquartettstcllen und der flehende Ausdruck („llostias vt preees tibi") hervor. Der Anfang des „Lanctus" und der vorletzte Sag „INs ckosu", sowie der leise ver klingende Schluß des Ganzen sind bewunderswerth ausgeführt worden. Nicht immer jedoch. Z- B. nicht bei fiigirtcu Sätzen: ,.>iu»m olim -Vbrcibno proiuissisri" und „llcjinmna in oxcolsk". vlicb der Vortrag hinsichtlich der rhythmische» Präzision makellos. An« andere Ausstellung hätte vielleicht die Zusaiiinicnwirknng der Sänger und des Orchesters mehr begünstigt, wenn nämlich die Ka pelle mehr in der Mitte, die länger zum größeren Tticile an der Seite placirt worden wären. Bei Wiederholungen des schönen Werkes — hoffentlich kommt es noch öfters zur Aufführung — wird gewiß auch die Rhythmik allerseits genau beachtet werden. Im Ganzen gcivährte die Ausführung einen prächtigen Eindruck und bat sicherlich in allen Hörern dankbare Empfindungen erweckt. — Richard Wagner's „Licbcsmahl der Apostel" bietet der Schwie rigkeiten (namentlich m den Einsätzen) sehr viele, so daß cs säst einrni Wunder gleichkämc, wenn sie alle ohne Anstoß überwanden würden. Man kann eS nicht verhehlen, daßdnKomponist in seinem Ringen nach ungewöhnlichsten Wirkungen o»t zu weit ging. Am Schluffe häufen sich Effekte, die keineswegs kirchlichen Charakter tragen, sondern fast opernhast amnuthen. Wie ganz anders stimmen die einfachen Gralrittcr- und sonstigen Chöre im „Parfisal" zu hehr« Andacht und innigster .Hingebung I Hier kann man recht eigentlich den Unterschied des ingendlichen Sturm- und Drang- Musikers und des vollendeten Meisters studircn. Am schönsten wirkten die Stimmen aus der Kuppel (Orpheus), verschiedene llm- sono-Stellen 0« Apostel, für tvelche dm markigsten und prächtigsten Stimmen eiiitratcn, das kurze Baßivlv und der übcnvältigciid voll tönende Schluß. Wenn auch tu den koiiipllfirien Sätzen nicht Alles zu voll« Glätte gedieh, so ist doch das Mmdicust der tapfe ren, ihrem Dirigenten aufmerksam folgenden Sänger, die so Bedeu tendes versuchten, hoch aiizurechnen. Es giebt nicht viele Männex-
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