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Dresdner Nachrichten : 10.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730510
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-10
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1873
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«llchöhe in Dresden, v. Mai Mittag-: 1° 8" oder Met. 75 Cent, unter 0. — 'Bndwelö — 1" über 0. Prag i," überO. Kollin -'5" üb. Niiil. Leitmcritz 5" über o, 187S. Nr. ISO. Dresdner Nachrichten. Veite». Tirfltsneschtchte. Deutsches Reich, Zu Wahlbacb >m Münstertdale Im Elsaß war a»> :t. »viai eine Smwakron Dragoner nebst einer Com, pagnic Infanterie erforderlich. um eine wuntersüchttae Pilger» menge von circa «iouo Köpicu im Zaume zu hüten. Die Leute Natten sici' auibinden lasscn, co werbe an tiesem Lage die Jung, «rau Maria hoch,rie bst den Ort angeben, wo ihr eine Kapelle zu erbauen sei. üver iiicl't kam, war natürlich die Heilige. Wir aber fragen: Ist kenn die Schule, sind denn die besseren unter den kaihvlisck'cu Priestern, sind die Belehrungen eiiistußreick'cr, aufgeklärter Laien ganz ovnmäck'tig gegen diesen widerlict'rn Schwindel k Er l'at nachgerade die Landdebblkerung de» Elsaß genügend beunruhigt und zum Gegenstände tcö Mitleids oder des Spottes gemacht. Im Reichstag stand am Donnerstag die Krage der Einzieh- aug von »Banknolcii und StaatSpaviergeid aut der TageSord- uung. Wir entnehmen der Debatte, die sich vorzugsweise nm den 'Artikel 18 dr.hte, Folgendes. Der Artikel lautet ln der Fassung der zweiten Lesung: „Bis zu einem vom Reichskanzler mit In» stimmung des BunteSratbeS und »war spätestens auf den I. Ja nuar 1875 fcstzusicllcnkcn Termine sind sämmtliche nicht aus Rcicl'üwähruug lautende Roten der Banken einzuzichen. Bon diesem Termine an kürten nur solche Banknoten, welche ans Rcichswährung in Beträgen von nicht weniger aiö 100 Mark lauten, in ll mlaus bleiben oder auSgegcben werde». Dieselben Bestimmungen gelten für daö Staalspapicraeld und für die Es fest von Korporationen auSgegebcnen scheine." Gegen denselben baden die sächsischen Abgeordneten Ackermann und Günther den 'Antrag eingercicht: den 'Artikel >8 in Wegfall zu bringen, an den Reichskanzler aber das Ansuchen zu lichten, daß die Krage, ein weiche Bauicu zur Rotenemisiion berechtigt sei» sollen, durch dem Reichstage vormlegendcS Gelek geregelt werde; ferner soll statt 1875 >877 als Roten . Einziebuugü - Termin ins 'Auge gefaßt werden; dann soll die kleinste Banknote statt auf 100 Mark auf 50 Mark lauten. 'Abgeordneter Ackermann hält cö iür wenig empfehlenSwerth eine einzelne daS Bankwesen betreffende Bestimmung beranSzuarcisen und hier in einer Weise zu regeln, welche ausschließlich für die preußische Bank vortheil- Haft fei, den kleineren Zektclbantcn dagegen, insbesondere der königlich sächsischen, jede Eoncurrcnz mit dem preußischen Institute unmöglich machen müßte. Während deS Krieges habe er eö schmerzlich cinpumden, daß zn einer Zeit, wo alle deutschen Stämme vereint in Frankreich gekämmt, seine sächsischen Kassenscheine hier in Berlin zurückgewiesen wurden. Ebenso müßten die in Elsaß- Lothringen garnisonircnkcn sächsischen Landesriiidcr taS ihnen Von Hause gesandte Papiergeld gegen preußische Banknoten por der Ausgabe eintauschcn. Gerade im kleinen Berkehre sei die Ausgabe geringer Apointö, wie sie Art. 18 auS- schließcn »volle, von der größten Wichtigkeit, und die AiurechterbaUung des Artikels in der in zweiter Lesung bc- schirsseucn Fassung inerte, wenigstens in Sachsen, che dort die erforderliche Anzahl von Goldmünzen In Eirculation, bei den un teren Klassen zn empfindlichen Berkchröstbrunacn führen. Sollte daher icin prinzipaliter gestellter »Antrag abgelehnt werden, io bitte er wenigftenS mit Berücksichtigung der geltend gemact'tcn Grünte den eventuellen anzunebmcn. Präsident Delbrück erklärte sich in» Rainen der Regierungen »uit einer längeren Fristerstreck ung emhcrsianden; die 'Ausgabe der neuen Wcrthzclchcn würde sich io schnei» nicht bewirken lassen. Man müsse ferner den Ban ken Zeit lassen, ein Geiamnitblld der Lage geben zu können, welche kaS definitive Bankgesetz regeln soll. DaS Saatspapier geld aber mit den Banknoten auf mie Stuke stellen durch spätere gleiche Behandlung, erachte» tieRcglcrungen, »reiche im StaakS- papicrgcu» nichts als ein Werthzcichen sehen, daS ganz anders ge deckt »ei als Bankgeld, für untlninlsch. Bon dem gcsammkcn StaatSvapiergcld i» Rorddeutlchlaiid, das sich aul 30'/s Millionen Thalcr ociäuit, sind in Appoints von über l«> Thalcr nur der ge rinne Betrag von poo.ooo Thalcr anoaegcben; daS Meiste in Apoinls zu > und 5 Thalcr. In Süddentschland ist das U»»gc- kehrre der Fall, »vo - deS gesaininte» Papiergelduinlames in 'Atpoinis ni M Gulden besieht. Ich bin der Meinung, daß cö »licht nurichkig ist, kleines Papiergeld umlaufen zu lassen; das erleichtert manche Tranoactionen, die mit dem gemünzten Gclde schwer auszunchren waren; ich »rill nur an Geldsendungen mit d.r Poll er nncru; bcauem »rare cö also, »renn man noch klci- »ere papicrnc Werthzcichen hätte, um diese zu den grö ßere» l'siim'üge'i zu können. Selbstverständlich denkt der Hvrr R> iniiier hierbei nur an Staatspapiernote n. — Llbg. v. Trciisci ke mciiit: Wenn »vir auf Art. 18 nicht fest be stehen. so wird sich eine Mißstimmung im Boike erzeugen, die zu den vcdcukli hstc» Folgen führen kann. Hier ist gerade der Ort, wo wlc auf die Regierungen eine Pression auöubcn müssen. Ich wemgsi.ms »rill nicht die Berankwortung übernehmen, ein so »rich tiges Geien mit der unbestimmten Hoffnung zu volircn, daß eine Oldmuig des Papiergeldes und des BailkwcpNiS künftig einmal zu Stande kommt. Der Vorwurf deS Radikalismus ist ungerecht, dem» die ganze Maßregel eines neue» Muiizacsctzcö ist radical. Mir sche ut cie Grenze von. loo Marc ganz »ichüg gezogen, ich mrchte, dleDiffeienz von eine» Fümzigmarknote und einem Fcbn- tealcrs.i ei»» ist zu gering. Wir werden dabei jene Zchnthalcr- uorcn a:ce Go-Ha, Meiningen und anderen Weltstädten sehr bald wietcrnaccn. Günstiger, als in der allernächsten Zukunft, können die Bechältuine für die verbündet.II Regierungen »ie liegen. Sie haben seist den Invalidenfoud; sie haben bieMilliarden der iran- zoiischen Kriegsentschädigung. Alan »rendct die Ilnmöglichkcit ein, den Druck der 'Roten in so kurzer Zeit zu vollziehen. »Abge sehen v.n der zn kleinen Zahl der Druckfabriken, die ja vermehrt werden kann, in es ja auch nicht nökbig, die deutschen Banknoten in der io cigentbinulicheli Weise so bunt auszustatten. Wozu alle Bemerkung, Ackermann habe mit einem gewissen Mißton über Preußen gesprochen. .Es dürfte aber doch nicht ohne Interesse sein, sich zu vergegenwärtige», wie Preuße», unv Sachsen sich zu der Paplergcltiraae gestellt habe». In Preußen hat die Regie rung stets darauf Bedacht genommen, daö Beriavrertsche. ca» darin liegt, eine unverzinsliche Staatsschuld amzunehmc». zu be kämpfe». Daher erreicht in Preußen der Papicrgeltumlaul pro Kops noch nicht die Höhe eines übesterS, wahrend er In Sachsen so wesentlich gesie gelt worden ist. daß er pro Kops 4'/, 2hlr. beträgt, sechs Mal so viel als in Preußen. <Hvrt!> Ich bin lebhaft überzeugt, daß gerade Im Königreich Sachsen die Znter- csscn des Verkehrs eine größere Eirculation von Papiergeld wünschtiiswcrlh gemaci't haben, als ticö in anderen Ländern deS dcnkschcn Reichs der Fall war; aber das wcrdcn »vir nnv nicht dürfen nehme» lassen, daß »vir uns erinnern, mit welchem Gleich- muth Preußen es ertragen bat, baß der Rordbrutscbe Bund ein provisorisches Nothaesetz erließ, wonach Me Staaten verhindert wurden, weiteret» Papiergeld auszugcdcn. — Hierauf wurde die fernere Dcdatte über z 18 auf Antrag dcö Abg. Bamdcrger bis Monlag vertagt. Nack» den VIS letzt selten deS Vorstandes deS Berliner OrtS- verbandeS der Ermitteln» sellcn bcsch .. .. Bewilligung der Mündigen Arbeitszeit Ist nur ganz vereinzelt rt und von keinem VerbandSinitgllete zugestand gefordert und von keinem VerbandSinitgllete.zugestanden worden, und Arbeitseinstellungen, an »reiche sich sämmtliche »Arvcitcr der Werkstatt bctbciiigtcn, wnrdcn, alö in 5 Werkstätten geschehen, angemeldet. Der von der Delegirtenconicrcnz Deutschlands in Haiilvurg beschlossene allgemeine ^ischlerslrcik Berlins ist sonach nichts weiilger alö ein allgemeiner Streik geworden und an dem gesunken Sinne der Gesellen gescheitert. Zn Elbing »Ostpreußen, haben die sämmtlicl'en Maurer die Arbeit eingestellt; man hofft indeß noch eine Einigung der Parteien zu erzielen. Frankreich. Nach der „Times" Et die Zahlung der vierte» Milliarde, welche Frankreich an Deutschland zu entrichten hat. beendigt. Zur Zahlung der fünften Milliarde hat die Regierung bereits 7M Millionen Franken in baarein Gclde und in Wechseln bereit, und da zu diesem monatlich 100 Millionen hlnzugesügt werden können, so wird die Summe am i. September aut IlW Millionen angewack'ien fein. In Folge dessen kann die Zahlung der fünften Milliarde ohne jede Erschütterung dcö Geldverkehrö und ohne einen Griff in die Easse der Bant von Frankreich be werkstelligt werten. Daß besondere Finanzoperationen vorge- nomiiicn werden, die darauf abzielen, eine frühere Räumung deS Gebietes bcrbeizuiübren, ist ninvahrscheinlich. We»igste»S ver sichert der „Bien public" beö vestimmtestcn, daß keine Unterhand iuiigen über diesen Gegenstand gepflogen werden, und er bezeich net alle einschlägigen Gerüchte geradezu alS tendenziös. Spanien. In dem Gciechte bei der Brücke von Vera haben die Earllsten 50 Tobte verloren. Noch von einem weiteren Ver luste der Earlisten wird berichtet, der aber minder bedeutend sein dürfte. Es heißt nämlich, der Intendant der carlistischcn Armee sei mit der Kasse auf und davon gegangen. Von dieser Kasse wird wohl dasselbe gelten, waö man unlängst der spanischen Zollkane nachsagte, welche der Sicherheit vor den Earlisten wegen üvcr die Grenze geflüchtet worden »rar: ticiclbe müsse wohl von »verlhvollcr Arbeit gewesen sei», daß Jemand cö der Mühe wcrth eraästet habe, sie zu cntfübrcn. Rußland. St. PetcrSburg. Der Kaiser Wilhelm hat am Donnerstag AbentS 7 Uhr von Gatlcbina auS die Rückreise im besten Wohlsein angetrcten. Tagö zuvor halte der deutsche Kaiser dem Familicndiner beim Großfürsten Eonstantin und AbcndS dem Balle in der deutschen Botschaft bcigewohnt. In Königsberg findet morgen größere Tafel zn 120 Gedecken statt; in Berlin wird Se. Majestät Sonntag früh 1 Uhr wieder ein- lreffcn. Amerika. Vom Titicaca-See schreibt man der „Köln. Ztg.": Ernste Gefahren für Peru schlummern Im Südwcstcn und Westen in dem Racenbasse, der, durch eine lange Knechtschait verbittert, sich über eine Rewe von Städten und Dorffchattcii zn entladen droht, deren Bevölkerung überwiegend ans Indianern besteht. Bisher beachteten die Negierungen kaum den unversöhn lichen Antagonismus der Weißen und Indianer, einen Gegen satz, der sich besonders st» dem zähen Widerstand«: der Letzteren verrätb, das Recht der Erstercn aiizlicrkcnncn, sowie in dein ver bissenen schweigenden Gehorsam, mit dem der dunkelfarbige Ein geborene den Befehlen der wcißen Grundbesitzer Folge leistet. Die braune Race, welche die Küstcnlandschaften dcö Titicaca- SceS bewohnt, spinnt keine auSsichiSlose Vcrschwörung: mehralS einmal brach i» diesem und im vorigen Jahrhundert der Sturm unter furchtbaren Verheerungen ans ^ und »renn es auch gelang, dcnsclben durch Hekatombe» von Opicrn zu stillen, so war dab nur ihr gewiss« Zelt, und die Riehergeworfenen, Zertretenen san nen mitten in ibrem Elend aus neue Erhebungen. Diese Art indianischen FenierthuinS nimmt gegenwärtig wieder, wie auö den Berichten der Präfectcn und aus Prioatbriefen der Land- wirthe hcrvorgeht, eine drohende Haltung an. Unaeschwcicht lebt in den Indianern rie Tradition, daß die Herrschaft der Wcißen nur ein vorübergehender Zustand sei; fort und fort hängen sic mit derselben Kraft der Liebe an der längst geschwundene» Zeit der königlichen Inkas, als sie voll schweigenden Hasses am irre weißt» Herren blickten. Einer der letzten spanischen Vicekönige reichte beim spanischen Hofe ein Gesuch ein, am See ein großes BiSthum zu gründe», von der Ansicht ausgehend, daß allein das Ehristcntl'iiin hier gründlich den tlvtzigen Geist der Indianer bän digen und umbilten könne. TaS Bisthum warb gegründet und c.ristirt noch heute, aber cö epistirt nur dem Rainen nach. Die faulen Geistlichen bringen nichttcnarmen Indianern dieTröftmigen des Glaubens, noch denken sie daran, einen Ltl ahl des Lichtes In ime vertumpiten Seelen fallen zu lassen; sic sind nur neue Tyrannen, die statt der Umform die Sutane tragen, daö Elend , der Armen ausbeuten, ihre Knechtschait erschweren, ihre leibliche jene christlichen und heidnischen Männer, jene allegorischen^ vcr- Krast sich zu Rutze machen, ohne ihnen nur durch daö Vorbild dächli.z aus ebenden Frauenzimmer« stolzen Sie doch dem Vor-Rlmes gute» Beispiels in Zucht und sitte vorznkenchten. Die gang anderer Staaten, deren Banknoten trotz ibrcr Em'achbest^ Regierung begnügt sich, entweder in den zahlreichen Zwisten > völlig genügen, «gegenüber den Klagen des Eollegc» Ackermann > Mischen den Weißen und Branucn zu bcrm.ltctii, oder läßt ihre aus meiner sächsischen Hcimath, habe ich immer gczweiielt, ob -'Gmten schalten u>w walten, die ccuin nach Gunst und Geld nicht das sächsische Pax i rgeid zn den schwächsten Selten der im''mt reher Gewalt dreinfahren und die Zachen nur verschlimmern übrigen tüchtigen sächsischen Finanzverwaltung gehört. Ein Tbcil ^ t^e ^ochae Zeit, baß hier ein Umschwung emtrcte und daß deflelben ist allerdings auö den Betür nisten des Verkehrs der- durch Verbreitung von Btlduyy, aus „ttlrck'em und winemchast- derbolt Zuschriften, welche auö dem Jahre l8t>2 und ^ .ilinslweckcS tm verflossenen jaö wir über diese Angelegenheit Folgendes. Den Herr» Eonser- Schnld nicht, ca dieser ae- «nomenkönlgS w«e überhaupt daS Leven und Treiben dex freundlichen Erdgeistchen darstellend. Wer sollte nicht wenigsten» eines oder daö andere von Mintrop'« reizenden Werken kennen? SS Ist sehr erfreulich, baß Herr Rcl Vervl Kunstfreunde» bereichern. Z Der bislang nur am Rhein accredllirte Tenorist Herr Diener, vonK. Wagner für die Balrcuthcr Festeauöersehe», ist, in Berlin engaglrt worden, nachdem er als Gast sehr acmllen hatte -tz Frau Will i» Wien will die Kais. Oper verlassen, weil die Intendanz ro.noo Gulden und 3 Mouate Urlaub für zu viel hält. Die böse Intendanz. -tz Wir erhalten au» Freiberg wiederholt Zuschriften, welche die Renovation der goldenen Ploi die Absormung dieses vaterländische Jahre zum Gegenstand haben. Waö wir ln Kurze sagen können, ist etwa F ' vator Lehmann trifft irgend eine Schuld nicht, da dieser ge schickte Beamte mit alter Kunstfertigkeit, welche er durch vieliäh- rige Uebimg sich erworben, einfach gethan hat. was man ihm amtrug. Und der Auitraa selbst Ist doch wohl begreiflich genug. Abgesehen, daß jedes einzelne Origlnalkunstwcrk immer einer Ec- lährdung oder Zerstörung ausgcsctzt ist, so ist Freiberg auch an sich kür manchen Kunstfreund nicht zugänglich genug, um die Eopte der Pforte für Dresden überflüssig erscheinen zu lassen. Da man zur Abivlmung daö weichste Material genommen und vbllig vorsichtig verfahren hat, so hat diese Eopinlng keinen Schaden thun könne», und das Gutachic» der Herren Landbau- mcisier Häncl und Professor Hähncl — sowie anderer Kenner — svricht daS überzeugend klar auö. Wenn nun trotzdem unsere Freibcrger Zuschiiiten L'cichädigunge» an dein Original behaup ten und dieselbe» beweisen wolle», >o ist damit noch nicht» gegen taS jetzige EopIrnngSveriabren geiagt. Die «geringen) Beschädig ungen an einzelnen Blumen. Spitzen und Anslämeln der golde nen Pforte und die geringen Schäden dcö Tlmpauonö riibrcn vielmehr aus der Reparatur deS Originals durch Prose > svr Heuchler selbst her. der jetzt alö Ankläger auilritt. Und zwar ist eine moderne Wisscnschast. die Photographie, als Beweis hierfür elngctrctcn: Die Abnahmen dcö Kunstwerkes vor der Eopte enthalten alle icne kleinen Schäden, gegen welche Herr Professor Heuchler rcinonstrirt; dieselbe» können alw nicht erst durch die Eopic versck' uldct sein. Die Motive tcö Streites lassen wlr, nur obige Thaisachen constalirrnd, bei Seite. Für uns ist die künstlerische Erörterung bicrmit abge- than, lind legen wir vorläufig die uns mitgethellteu Persoualia bei Seite. Vermischtes. vorgeaangcn, ein anderer übeil aber aus der Beguemlichkeit der 'Burcaiig und aus dem >o tie> in der menschliche» Statur be gründeten Wunsche, Schulden zu machen, obne sic ,u verzinsen, lieber Len Wertü deö sächsischen Papiergeldes hören Sie folgen den Vorgang, den mir vorhin ein Kollege mittbeilte. AlS im Jahre !H70 die jächsischen Truppen durch die Provinz Rassen« zogen, »nulle von der Rcgieniiig zu Wiesbaden daö Verbot der wiideu Scheine vorläufig außer Krait gesetzt wcrdcn, weil die sächsischen Truppen nur sächsisches Papiergeld bei sich führten (Heiterkeit). Erinnert taS nicht an eine unverzinsliche freiwillige Zwaiigsanicihe an das liebe deutsche Vaterland? Dieser Einwand ist wesentlich ein Ergebnis« tcr Gewobnhcit und zwar einer schlech ten Gewohnheit, der wir keine'Rücksicht zu erweisen nölhig haben. -Rehmen wir die hoben ApointS an, so werden die einzelnen Ka- b nete aw's Schleunigste ihre Rechnungen machen und mlt lobcuö- werthem Eller bei dem Bundcörath darauf dringen, daß Sie das Gesetz wegen Ausgabe neuen Papiergeldes anf'ö Schleunigste zu Stande bringen, um selbst keinen Schaden zu leiden. Dieser Anstel »« ist somit das einzige Mittel, nm die Bnndcörcgic- rnngcn zn nötingcn, daö zu thun, waö sie uns vor laugen Jah ren versprochen haben. Dies Gesetz wird dann endlich daö ent setzliche Prwilegium deutscher Wiickelbankcn bis an'S Ente aller Tage beseitigen, welches au» der Li-usbeutung dcö Publikums durch die Notcnpresse beruhte. ES ist Gr un!ecn jungen Parlanicutaritz muö io selten, daß dieser Reichstag einmal eine wirkliche unmittel bare R'a-chr ausübcn kann. die sofort wirksam in unsere Hand gegeben wird. Bleiben wir bei unserem Beschluß sichen, io werden die Regierungen unö ans die Dauer nicht widerstreben können, die Frage rcntschcr Münzeinheit darf nickst scheitern an dem mißverstandenen Interesse deutscher Kleinstaaten. Nachdem Sta.stSministcr Eamphanscn aukgcsülstt. daß er für die Appoivs ü >00 Mark sei und cö der bnlidevsrcundiichcn Einigung überlasten möchte, falls daö Bcdürmiß auftauchen sollte klei nere AppointS zu creircn, schloß er mit rer Darlegung deS Prln- zipeö: cs ze> eine endliche Regelung des Staatsnotcnwcscns nur durch 'Ausgabe clnbeitllchen R cichs Papiergeldes erzielbar, 'stegen den »Ada. »Ackermann wendet sich der Minister mit der i durch i liehen, Gebiete der Indianer cillmälig mit der Eivilisation sich > versöhne. Vicw - Bork, 7. Mal. Das Tampfhoot „Hammonia", von Hamburg abgcgangen am 23. »April, kam heute 'Abend glücklich hier an. «»Bericht von »Adolph Hessel in Dresden). Fenilleton. st Heute nehmen die seit Jahren beliebten Gartenconcerte in den so reizend gelegenen Räumen des Waldschlößchenö auf der Schillerstraße ihren »Aniang, und werten die Conccrte von der Eapcllc des 2. Grcn.-Rcg. Kaiser Wilhelm unter persönlicher Leitung ihres Eapclimeistcrs Trcnkier anSgesührt. st DaS MnsikcorpS dcS Königl. sächs. SchützenrcgimenteS Nr. 108 unter Leitung seines Eapellmeistcrö Herrn Girod wird dem nächst wahrscheinlich eine Reise antrcten, biö wohin der Glanz sächsischer Uniwriiicn und der Klang sächsischer Militärmusik noch nicht gedrungen ist: — über den Ocean, nach Amerika. Eö unterliegt keinem Zweifel, daß die Neuheit der Idee und der vor zügliche Ru« In welchem die sächsische Miiltärinus'.k steht, drüben in Rew-Bork, Baltimore, Philadelphia, den Künstlern vielen Bci- "" ' ^ " " " DlcHIn- cmcniö chtlgen Erwägung, daß er und seine Leiste den Vorthcil Ihrer An- i- iil vcew-x-vil, ^luiiiinvic, Ppuareipyia, ocn Kiinincrur»elei er «all cinbringcn und auch gewinnbringend werden kann. Di ch und.»Rückfahrt wird tcni Eorpö vergütet. »Ans feste Engagc S- soll sich aber Herr Girod nickst eingelassen haben, In rer rie strcngungen ebensowohl selbst einerntcn können, anstatt sie einem dortigen Ullman zuzuwendcn. Tic Freute nnscrcr deutschen und stell sächsischen LandSlcntc drüben, wenn sic die lanacntwöhntcn Wiedersehn! Hoffentlich wirr die höchste Behörde dem .. Ullman spccicll sächsischen Uniformen sür unser Musikwcsen ehrenvollen mW ersprießlichen Unternehmen földcrlich sein und die erbetenen Urlaube — irren wir nicht, von 8 Wochen. - bewilligen! st In der Kunsthandlung deS Herrn H. Reinhardt, Mathilden- straße i«!r. 1, bcstndet sich »ntcr einer großen Anzahl wirklich guter und origineller Kunstwerke auch eln Zelchnungen-EycluS von 70 Blättern von Theodor Mintrop „König Helnzclmann" betitelt und dle Liebeö- m,d Leidensgeschichte dieses kleinen folgende Fliege, eine ganz besondere/ dnmnrdrciste Fliege, die sich von ihren Brütern und Schwestern durch Hamiäckigkcit und unciuiüd- liche Zudringlichkeit auözeichnct. und in dieser Beziehung Talent genug entwickelt, um Präsident werden zu können. Widere Flie gen können wlr hinwegtrcibcn. wenn wir mit dem Papier danach werken oder sie aus dem Fenster lagen. 'Aber diese Fliege läßt sich nicht von unö regieren. Wir schlagen sic aber nicht gerne todt. Sie hat so etwas Zutrauliches a» sich, daß es wie eine »Verletzung des Gaslrcchts erschiene, wen» man sie tottsckstüge. »Aber lene Fliege Ist doch zn dreist, sie stiegt uns In'S Tintcnsaß, kriecht wieder hinaus und wischt sich kann, während wir sch» eiben, aus linsercm Papier die Füße ab. Die Schriftsetzer haben daher oft viele Mühe, liniere Schritt zu entiäthscln. Und bei dieser Gelegenheit wollen wir eine kleine »Berichtigung machen. In der letzten Nummer nnscrcr Zeitung nannten wir den achtbaren Nt. MacNoodleö „einen prlncipioscn Dcniagogcn". Dies sollte aber heißen: ,,cin hochherziger Patriot". Und dies war die Schuld jener Fliege. Der große Bruder deS achtbare» M. Mac RoodlcS kam heute Morgen in unsere Olstcin mit einem snnkclnagclncucn Rohrslock und erinnerte uns an jenen Drnckfchkcr." * Ein Münchner Blatt Ist In de» Best» der letzten poetischen Schöpfung deö Dichters Arthur Müller, des Verfassers von: „Gute 'Rächt, Hänschen!" — „Eine feste Burg ist unser Gott" rc., gelangt, welche dieser vor seinem Tode zu Papier ge bracht und einem Schreiben an seinen Freund Possart beigelögt hat. Das Gedicht lautet: „Alimuttcr Erde, — Deinen Sohn nimm aus! Aus all dem Elend. der"evgherz'ae» Kleinheit, Der außen mich umkriechente» Gemeinheit, Wie schäl ich mich, zu enden meinen Lauf! Allmächtig zieht eö mich hinaus, hinaust Mein Ich will lösen sich in der Allcinbclt, Und für den frischen Odem der Allrcinhcit Schlag' ich — wie gern! dies Dasein in den Kauf. Ich tbat mein Tagewerk! Ich Hab' gestritten Für Lchöm eit, Wahrheit, Freiheit, und gelitten! Waö dieser wuntcnrciche Kamps mir läßt, Ist einst'ger Krait dock, nur ein schaler Rest. Allinntter Eree gleb dem Müden Ruh' Und laß ihn cnlZich wieder werten - Du!" * Was einem Reichöbotcn passIrcn, k a n n. Aus »Berlin erzählt die „Gcrichtszcitnna": „Einem Abgeordneten, der sich soeben von seiner Heimati» hierher begebe» hat, um seine Pflichten gegen kaS Vaterland als Landbote zn erfüllen, ist aus seiner Steife eine so clgenthümliche Geschichte passirt, daß sie. schon der Warnung halber, nicht verschwiegen werden darf. Er befand sich allein in einem Eoupü zweiter Elasse. An« einer kleinen Station in der Nähe von Halle, auf welcher der Zug nur wcuige Augenblicke anhält, wurde die 2 bür heftig geöffnet und hinein stürzte ein Herr in anständiger Kleidung, aber ohne alles Reise gepäck. Augenscheinlich erstaunt sah sich der Eindringling um und schien daö Coup,- wieder verlanen zu wollen, alö sich der Zug in Bewegung setzte und der Fremde somit bleiben umßte, wo er war. Nachdem er seinen Reisegefährten begrüßt, erzählte ec lachend, er hätte seinen Platz beim Anhalten dcö Zuges ver lassen müssen und sich jetzt, alö er denselben wiebcr cinnchmen wollte, geirrt. Er müßte daher schon bis Halle dem 'Reisenden lästig fallem Dies ließ sich übrigens, wie der »Abgeordnete bald erfuhr recht gut ertragen. Er hatte einen augcnichciiilich gebil deten, sehr unterhaltenden Reisegcsährtcn gesunden, mit dem sich so gut plauderte, daß die Zeit bis ,ur Ankunft in Halle überaus icl'ncll verging. Als der erste Pfiff der Locomotive, der diese 'Ankunft anmcltetc, lautbar wurde, griff der Fremde in se'ne Tasche, zog aber seine Hand leer heraus und rief, offenbar sehr verlegen: „Da habe ich auch nieine Börse bei dem übrigen Gepäck gelassen!" Schnell thcilte er dem Abgeordneten mit. daß er nur biö Halle eln Villct genommen, daß er cö hier habe erneuern wollen —, jetzt über bleibe» müsse, da die Zeit zu kurz sei, um erst nach seinem Eoupä zn suchen und dann das Villct zu löse». Dann »rollte er Abichied nehmen, alö der 'Abgeordnete seine Brusttaschc hcrvorlanatc und dem interessanten Fremden einen Fünfundzwanzlgthalenchcln zur Disposition stellte. Freudig und dankend nahm der Letztere die zeitige Hilfe an, eilte aus dem Wagen und verschwand am Eingänge tcö Stationsgebäudes, der die Ucberschrist trug: „Billet-Verkauf". Die Thür dcö Eoupeö blieb aus, aber der interessante Unbekannte erschien nicht wieder. 'AIS der Conducteur kurz vor der Wciterfahrt die Thür schließen wollte, machte der Abgeordnete darauf ansmerksam, daß noch ein Reisender seble» erfuhr jedoch, daß der Conducteur gar keine Ahn ung davon hatte, daß sich noch ein zweiter Reisender in diesem Eoupü befunden, auch daß bei späteren Nachforschungen kein znrückgclasscncv Gepäck In dem Zuge gefunden worden. Welcher Art der Reisende war, siebt somit zweifellos fest. Da er sich aber noch öfter im EoupS zu gutmüthigen Leuten verirren könnte, er zählen wir dieses Ereignis«." * In Berlin wurde ans der Königstraße ein mit 5 Siegeln wohlvcrschlosscncr, aus 10 Thalcr dcclarirtcr und an F. A.Mcycr In Hameln adressirter Brief gesunden. Der ebrlicbe Finder gab denselben bei der Polizei ab. wclcbe die gewöhnliche Bekannt machung erließ und ihn dann, da sich kein Verlierer meldete, an daö Stadtgericht bchnkS Aufgebots abgab. Der betreffende Rick,, ter hielt cS letoch sür praktischer, vor dcm Aufgebot den Brief zu eröffncn, nm daraus den 'Absender kennen zu lernen nnd epciitncll demselben den Brief mit Wertbinbalt zuzustcllcn. Er tbat daö ciucb. Wie groß aber war sein Erstaunen, alS er In dem betref fende» Couvert weder Geld noch Gcldeöwcrth, sondern nur einen
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