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Dresdner Nachrichten : 10.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730510
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-10
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1873
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sS-.KW L'tnrlcnsrrabe li. -- iicmo' i-prt-i- vicrtkuai, ) ch .'3«,. yr ,r.» durck> »uv P>!l 2^ Ngr. LtuLelrie ^mumiiin I Ngr. -ü. de NUckqab« (tilge- f n«>. .<r ll)La.uvscrtltte miklr d,c Redactton uichr vy^uudlich. -.'»>^raicn-7k«nakime aup^ t> ,, U.-^»>a»7o.v ^»<1 i - Htim'vLt'. Lcr» in. Wien. Lcivzia. Vosd Bre>knu. Lru.ltturt ck. M. — itaU. in Borli.r, Leip^,. Wtcil.^inrd^rg, ssiuirtluit a. M.. iMib» cyvi'. — l>.mke L 6v. In Tsrnttlf lrt a. M — 1^. Voi.77 UI '^ncimitH. — Q/t.- H'av. LaLetv. tiuUivr O tZo, in Paris. Tagtblaü str Unterhaltmg md Geschäftsverkehr. v"-L.^ Lin« »««N« »r ^Schftlilatae los nen d«r zibrrat« ^ nicht ge,«de». Ls»w<irti,e vnn«l«N» Luttras« von uni kannron tzirme» u, *«-- sonen t-eserik-n wir nur kW».'»'«- nl-rko» «»«.Onltri lu«,. s WH«« Rr. 13Ü Achtzehnter Jahrgang. Politische». An den Börsenplätzen dcö ContinentS vollzieht sich jetzt rin Prozeß, der ein Schauspiel für Götter und Menschen wäre, würden nicht die weitesten Kreise in seine Strudel gerissen. In Paris unter handelt Thiers mit den Börsenvorständen, um dem Sinken der Pa ri cre Einhalt zu thun, in Wien cniwerthen sich die Effecten jeder Ar' «lass Grauenvollste, die Berliner Börse trauert in Sack und Asche. die Frankfurter krümm» sich vor Bauchkneipen, al» habe sie in Sachsenhausen säuern Aeppele-Wein getrunken, aus München kommen gurgelnde Laute wie von Ertrinkenden, und wenn unsere Dresdner Börse sich noch so leidlich hält, so macht sie vermöge der verhaltmßmäßig giossen Solidität ihrer Geschäfte eine glückliche Ausnahme, deren Dauer allerdings Niemand verbürgen kann. Der reme Börsenmann, dem die Eourse ein Spielball sind, der Kauf mann, der von der Bewegung zu prositiren gedachte, der Banquier, der die Barsenströmung unter allen Umständen zu beherrschen wähnt, und der Privatmann, groß wie klein, der gern .Mtthut" und seinen Reppach mitnimmt — Alle leiden unter der kolossalen Entwerlhung der Papiere, die ungeahnte Dimensionen annimmt. Die Börse ist nun einmal der größte Markt geworden, der Mittel punkt des großartigsten Verkehrs, sie repräsentirt einen nicht unbe deutenden Theil des Nationalvermögens, mit ihrer Hilfe und durch sie erhält der Schaffensdrang neue Nahrung, eröffnen sich dem Der» kehrSleben neue Gebiete. Jetzt sind binnen wenigen Wochen, ja Lagen, Millionen verschwunden, derCredit hat gelitten,Insolvenzen und Lanquerotte häufen sich in Wien und Berlin, weitere Zahl ungseinstellungen werden gefürchtet. Die Opfer, die gefallen sind, zu zählen, ist unmöglich. Schwer büßt die Börse, was sie gesündigt. Der Uebermuth der Gründer, der mit lustigem Schellengeläute durch die Welt galoppirte, war zu dreist geworden, die Tollkühnheit der Speculation setzte sich über alle Schranken hinweg und „nahm" gleich einem Steeplechase-Pferde alle Hindernisse, Hecken und Was sergräben der Moral; die Agiotage — dieses schärfste Merkmal un serer Tage— umfaßte alle LebenSqebiete, auch die der Pflichten, der Grundsätze, der Tugend. Vollzieht sich jetzt ein Reinigungsprozeß, der zur Besonnenheit zurückführt und moralische Nachwirkungen hinterläßt, so siitd die Opfer, die sich jetzt im Staube wälzen oder verduften, nicht umsonst dahingeschlachtet ; sie sind der Culturdüngsr eines solideren Geschäfts, bei dem ein Papier nur den Werth hat, der ihm reell innewohnt. Bei der preußischen Regierung ist der Mißmuth darüber, daß sich der Reichstag für das 2-Markstück entschieden Hai, ganz un glaublich. Die ofsiciösen Preßkläffer haben Auftrag erhalten, diese Selbstständigkeit des UrtheilS unserer Volksvertretung als halben Aufruhr anzubelfern; die „Provinzial-Correspondenz" nimmt eine tragische Altitude an und läßt geheimnißvolle Winke fallen,daß nach solch' einem Beschlüsse das Zustandekommen der Münzresorm über haupt zweifelhaft geworden sei. Mein Gott — wenn unsere Volks vertreter in einer so ausschließlich prakt'schen Frage nicht ein ent scheidendes Urtheil haben, wenn sie zu Wem, was der BundeSrath vorschlägt, nicken und jasagen sollen — dann ist ein Reichstag über haupt unnöthig und nur ein Ornament an einem Kaiserthron. Die Reichsregierung thut nicht gut, wenn sie die wohlüberlegte Abstim mung der Volksvertreter in Mißkredit bringt. Die Münzreform muß bald ins Leben treten, und wenn sie an der Guldenfra^e schei tern sollte, so käme das fast auf eine Mißachtung des Reichstags Hinaus, den wir Deutschen Alle als unsere freigewählte VolkSver- tretung zu achten die Verpflichtung haben. Nachdem der preußische HandelSminister die Frauen zur Be schäftigung in der Eisenbahnverwaltung zugelaffen hat, folgt ihm hierin jetzt die oberste Reichs-Telegraphenbehörde, welche 250 Tele graphen - „Gehilfinnen" mir einem Jahrgehalte von je 300 Thalern beschästigen will. Seit die Wagener-Affaire auf der Tagesordnung steht, taucht jede Woche wenigstens einmal die Nachricht auf, daß nunmehr wirk lich und wahrhaftig ein Diseiplinarverfahren gegen denselben ein- aeleitet worden sei. Jetzt ist eS die .Köln. Ztg.", die sich wiederum diesen Scherz gestattet. Sie meldet: Nach unserer Meinung wird der Fall Wagener in 6 Monaten noch auf demselben Flecke stehen, wie er vor 6 Monaten stand. Wir wollen sehr zufrieden sein, wenn Wagener nicht mit außerordentlichen Ehren grau wird. Die französischen Zeitungen schreiben, daß der von Bordeaux vatirende Loyale Versuch mit der Republik" nun sein Ende erreichen muß, die radieale» Blätter find derselben Meinung. Aber während die Monarchisten aus der Republik zur Monarchie übergehen wollen, verlangen die .Iiepubliqus fran>;aise". „le Si ele," „le Rappel", „le Eorsaire," ja sogar die gemäßigten Zeitungen „le XIX Siecle," „le So r" re., daß Herr Thiers nicht mehr anstehe, die Republik als die definitive RegierungSform von Frankreich zu erklären. Wie eS Herrn Thiers gelingen soll, Monarchisten wie Republikaner davon zu überzeugen, daß die von ihm präsidirle provisorische Negierung allen Ansprüchen gerecht wird, und daß man deshalb an dieser Re gierung nicht rütteln darf, erscheint heute noch al» eine schwer zu lösende Frage. Wenn man jedoch bedenkt, daß die Monarchisten vorläufig nichts weiter thun können, als ihre Unzufriedenheit mit der Republik auszusprechen; daß sie weder Heinrich V., noch Napo leon t V., noch den Grafen von Paris als Nachfolger von Thiers in Vorschlag bringen können; wenn man auf der anderen Seite in Er wägung zieht, daß die republikanische Partei in der Kämmer von Versailles die Minorität brldet, so läßt sich wohl vorauSsehen, daß ein so gewandter Seiltänzer wie Herr Thiers Mittel und Wege sin den wird, um die offenbaren Schwächen der streitenden Parteien zum Nutzen des Provisoriums auszubeuten. Einstweilen übt die gänzliche Ungewißheit über die allernächste Zukunft von Frankreich einen sehr entmuthigenden Einfluß auf Handel und Verkehr au». Die niedrigen Eourie der Börse behaupten sich mit starker Tendenz zu fortgesetzter Baisse. Druck und Eigenthum der Heraurgeier: liepfch ck Ntkchsrdt in Att-tzev. verantwort!. Radaetevr: Rxtk« Neichttdt. »rette«, Ionmlbe«d.10. Mai IMS. vr, «1»^. Kür daS^geuilleton: Nwrtwu»»». Locale» u«d GSchfische». — Im CultuSminifierium ist die Eonferenz für Abänderungen im Lehrgänge der Realschulen 1. Klaffe zusammengetreten. Den Vorsitz führt vr. v. Gerber. An den Berathungen nehmen Theil der wirkt. Geh Rath vr Hübel, Schulrach Vr. Bormmann, geh. Hof rath Pros. vr. Schlömilch und die Reetoren der sächsischen Real schulen 1. Klasse. Protokollführer ist der Regierungsassessor von Seydrwttz. — Gegen den kaltherzigen Antrag des sächsischen Abg. vr. Birnbaum, den Klagen de« Handwerkerstandes da» Ohr des Reichs tags zu verschließen, bereiten viele Abgeordnete Gegenanträge vor. Man will die Abgabe der Petitionen deS Handwerkerstandes an den BundeSrath zur Berücksichtigung dahin überweisen, daß eine gründ liche Revision der sogenannten Gewerbeordnung, die eigentlich eine Gewerbeunordnung ist, vorgenommen wird. — Das kaiserliche Generalpostamt warnt jetzt das Publikum vor der Benutzung zu stark gepreßter Couverts und hebt her vor, daß dieselben sehr leicht bei der postalisch«» Behandlung an Rändern aufspringen und den Inhalt insofern gefährden, als er auf diese Art leicht hevauifallen und verloren gehen kann. Es giebt aber auch Leute, die mit nichtsahnender Beharrlichkeit in so ein dün nes, durch Maschinen ganz scharf gepreßtes Couvert alles Mögliche von Papieren stopfen, bis der Brief die Fa^on eine» kleinen Luft ballons annimmt. Natürlich muß dann das dünne Papier bei dem Herumwerfen platzen. Diese so fabelhaft billigen Couverts (100 Stück zu 3 Rgr., sogar Ll/zNgr.) sind ganz ausreichend für eine Einlage von einem halben Quartbriefbogen, aber zu Doppelbriefen sollte man entschied« im eigenen und im Interesse der Post starke Couverts verwenden. — In dm Berichten der Wiener WeltauSstellungS-Zeitung werden noch unter den Gartenbau-Ausstellern unsere hiesigen Mit bürger di« Herren Kunst- und Handelsgärturr Liebig und Petzold hervorgehoben. — Wir werden wiederholt aufmerksam gemacht, daß da» häu fige Vorkommen der Rad- und Achsenbrüche von Wagen hart an dm Schienen der Pferdebahn, davon herrühre, daß sich das Pflaster zwischen und an den Schieiren allmillig gesenkt hat und nun die Schienen oft 2 Zoll hoch über die Straße vorftehsn. Da sei es denn natürlich uH» in.Blasewttz, der Pillnitz«? und Amalienstraße fort während zu beobachten, daß die ausweichenden Fuhrwerke zwischen Pflaster und Schiene mit dem Rad hängen bleiben und leicht einen Schaden erleiden. — Rasche Fortschritte macht der gegenüber Wachwitz auf dem Tolkewitz« Clbufcr gelegene Waldpark „AlbertSpark". Bereits stehen die Nrbeiterhütten fertig und der Bau der Straßen hat be gonnen. Die eine davon, entlang der entzückegden Aussicht auf Pillnitz, die Schweiz und den hohen Schneeberg, mündet oberhalb der Löschke'schen Besitzung „EmauS" an die Elbe. Dorr ist der SteinäLladeplatz für die Bauten und später wird dort das Dampf schiff Station erhalten. Von der Königin Weinberg überblickt man das ganze schöne Terrain, dem sicher eine bedeutende Zukunft be vorsteht. — Als vorgestern Abend gleich nach 7 Uhr, also zur Zeit des größten Verkehrs, eine Drojchke in die Zeughofstraß« entfuhr, deren Kutsch« des Gedränges wegen eben zur Seite sah, machten sich zwei Kinder von 2—3 Jahren in ihr« Unschuld das gefährliche Ver gnüge», vom Hause neben Breitseld üb« die Straße in die Prome nade zu laufen. Eie brauchten nur zu stolpern, so hatte das Pferd sie «faßt und die Droschke sie überfahren. Die sorgsame Mutter konnte das natürlich nicht sehen, da sie an der Thür des Hauses in lebhafter „Unterhaltung" begriffen war; entrüstet zur Rede gestellt über ihren frevelhaften Leichtsinn, sagte die Frau: sie könne die Kin der doch nicht anbinden! Da sie ein Kind aus dem Arme trug, auch vom Hau» bi» zur Straße ein ziemliches Stück ist, so wäre ihre Hilfe jedenfalls zu spät glommen. Wann werden die Frauen auf hören. ihren „Klatsch" für nöthiger zu halten als die Aufsicht auf die »»»bewußt in die Gefahr hineinlaufenden Kinder! Dann sind aber gewöhnlich die Kutscher daran schuld, während doch die Gedan kenlosigkeit der sorglichen Mutter eS ist! Heutzutage kommt nicht «st aller Stunde» einmal ein Wagen gemächlich die Straße herab, jetzt ist das ander» — nur der Leichtsinn bleibt sich gleich und wird nicht anders. — Im Hotel zum Schwan an d« Frauenkirche brannte es gestern Nachmittag in einen» Fremdenzimmer, welches dermalen ein Fabrikant aus Mylau inne hat. Die Emballage von einem Ballen Waare (Kleiderstoffe), welche von dem betreffenden Zimmerinhaber hinter den Ofen gelegt worden war, hatte auf noch unermittelte Weise Feuer gefangen und ist verbrannt. Der aus dem Zimmer herausdringende Rauch hatte Leut« aufmerksam gemacht und deren rechtzeitiges Einschreiten verhinderte die weitere Ausdehnung des Brande» und bewahrte den Fabrikanten vor nicht unbedeutendem Schaden, da die in dem Zimmer befindlich gewesene Maare sonst jedenfalls ein Raub der Flammen geworden wäre. — Vorgestern Nachmittag wurde am Metoria-Hotel eine Frau mit 2 Kindern von einem die Seestraße herauf kommenden und in die Waisenhausstraße einbiegenden zweispännigen sogen. Americain umgeriffen und das eine Kind nicht unerheblich verletzt, sodaß eS mittelst Droschke nach Hause gefahren werden mußte. — Vorgestern Nachmittag ist auf der KönigSbrücker Straße ein 2 > /z Jahre alt« Knabe, dem Vernehmen nach ohne Schuld des Geschirrführer», unter die Pferd« eines Wagens gekommen und durch einen Tritt des Handpferdes air der rechten Seite des Hinter kopfes nicht unerheblich verletzt worden. — Auf der Rhänitzgasse wurde in der vorvergangenen Nacht ein Alarm festgehalten, der sich dort bei Gelegenheit der Gruben- Räumung eingeschlichen und die Absicht hatte, in Mangel eines Logi», sich im Haus« ein Plätzchen aufzusuchen, wo « sein müde» Haupt für die tommendeNacht hinlegen könnte. Ei« solche« wurde chm spät« durch einen herbeigerufenen GenSd'arm, der in chm einen bekannten Herumtreiber erkannte und ihn deshalb mitnahm, freilich an einer andern Stelle zugesichert. — Nachdem sich auch hi« mehrfach Gerüchte »«breitet habe«, daß jetzt in Wien die Cholera aufgetreten sei, sind bei d« österrei chischen Gesandtschaft in Dresden Erkundigungen darüber «ingezo- gen worden, und ist die Gesandtschaft in der Lage, diese Gerüchte al» tendenziöse Erfindung hinzustellen und in d« bestimmtesten Weise zu dementiren. — Vorgestern Nachmittag wurde auf de« Kreiberg« Platze durch das Umlenken eines einspännigen Fleffcherwagens ein Mäd chen, welches ein kleines Kind auf dem Arme trug, umgeriffen. Dem Mädchen selbst soll kein besonder« Schaden zugefügt worden sein, leider hat aber das Kind mehrfache Verletzungen erlitten. — Beim Grundgraben eines auf dem Areal der Sächsischen Dampfschiff- und Maschinenbauanstalt an der äußeren Leipziger straße neu zu errichtenden Gebäudes hat man dies« Tage di« Knochenüberreste eines menschlichen Leichnams gesund««. Da die Stelle des Fundes unweit der Elbe liegt, so dürsten diese Ueberrest« wahrscheinlich von einem vor vielen Jahren schon dort angeschwom menen und, wie dies häufig bei bereits stark in Verwesung überge gangenen und deshalb nicht mehr kenntlichen Cadavern geschieht, an Ort und Stelle verscharrten Leichnam herrührrn. — Das tm gestrigen Blatte enthaltene Referat Mer die vor gestrige Sfadtverortnetcn Sitzung ist, eite mitgethetlt wird, hlnsicbklt wie uns von zuverlässiger zu der StadtraihSwaylangelegcn- ^ Maard'scbe und Vorstand eingegangenen Gesuche In einer vor t« nächsten Mittwochtzsitzungabzuhmtenden Sitzung zu prüfen bez. drei Kandidaten in Vorschlag zu bringen und dann dem Collegium in einer Mittwoch den 14. abzuhaiten- cen geheimen Plenarsitzung diese Commissiomvorschläae zur freien Beraihung zu unterbreiten hat. In ries« Plenarsitzung wird erst darüber Beschluß geiaht, welche drei Candicatcn -um Vorschlag für die eigentliche Wahlhandlung gelangen sollen und letztere stncet dann Freitags tcnlV.Mai in öffent licher Sitzung statt, bei welcher übrigens die jedem Stadtverordneten gesetzlich zustehenke freie Befug nitz, auch ausserhalb rer CandidatcnUste selbstständig zu wählen selvstverstänrlich durchaus unverküwmcrt bleibt. — Morgen, Sonntag, leiert ein rühriger, tüchtiger Beamt«, der Bahnhofsinfpector Frietrich Wilhelm Göre in Nie.erau, tas Zvjälnige Ticnstjuoiläum. Derriensleistiae uiw umsichtigeMann ist gewiß vielen Dresdnern als dcwtiger Beamter seiner Liedens- würrigkeit und Leutseligkeit wegen bekam». Möge er das vierzig- und stinfffglähriae Jubiläum glücklich erreichen. — Zn ter Restauration am neue» Schlachtbofe, wo nament lich on Markttagen ein sevr »egerVerkehr ist, beklagt man Etwas iebr schmerzlich. 'S ist nichts Großes, aber etwas Klingenreö- einfach eine Klingel selbst Der Omnibus fährt dort in ter Näbe vorüber, er kommt auch ziemlich rege mäßig vorbei, aber wenn die Männer deS F-le!scveS dort beim Bier und im Gespräch verticit sitzen, so kann das Voriiberfcibrcn unr kurze Halten des Omnibusses leicht überbört werden. Es würde demnach sowohl Im Interesse ter dort Verkeh^endeu, als auch des Ommbuö seibh sein, wenn man von ter Straße nach der Restauration einen Kliugelzug führte und der Kutscher — wie beim Schiller- und Wairschlößche» — Ue Anwesenheit des Omnibus durch die Klingel signalisirte. — Die in Meißen am 7. Mai abgeha'tene erste ordentliche Geiicralversammlung der Meißner Ölen- und Sha- mottewaaren-Fabrik. vorm. C. reichert, genehmigte sämmtllche Vorlagen, darunter die Vcrtbeilung einer Divi ende von ist Proe. ». r. t. ober 4 Thlr. pro Actie, deren Auszahlung vom 8. d. ab sei H. W. Bastenge u. Co. erfolgt. Der aut < Mitglieder festgestellt« Austichtsrath wurde in ieir.em bisherigen Bestand nieder- und FinanzproeuratorHallbauer und Kaufmann Otto Geißel in Meißen zugeiväblt. — Ter In der gestrigen ersten ordentlichen Generalversmim lung der Pirna er Bank eistattete Dtreetorialbericht lautete sehr günstig. Es sind in den ersten vier Monaten d. I. allein bei der Centra stelle In Pckna 16 Millionen, bei der Filiale ir Meißen 7^ Millionen, in Sebnitz 4> < Millionen und in einem Monat bei ter jüngsten Filiale Großenhain Thlr. nm- aesetzt worden. Tie Depositen sind aul 1'-- Millionen gestiegen. Der Wechselverkel-r bat sich um den vierfachen Betrag gehoben. Die vorgeschiggcnc Gewiiinvertstcilling incl. Ä> Proe. TWidente wurde genehmigt. — Oefientliche Gerichtssitzung am 6. Mal. Ein und dieselbe Sache zwei Rial zu verkamen, ist kür den Geldbeu tel gar nicht so übel; nur schade, daß der erste Käufer mit sol chem Geschält nicht einvcrstamen und darum Anzeige wegen Diebstahls erstattet. Denselben verübt zu haben ist angeklagt ter noch unbestrafte Handarbesier Johann Gottfried Bacbmann auS Rabebeul. »0 Jahre alt; sein Mitangeklagter, der schon mehrfach bestrafte Handarbeiter Ernst Wilhelm Lcutritz, hat sich der irdi schen Bestrafung inzwischen durch den T d entzögen. Am 8.D«- eember v. L verkauften die Beiden an den Gartenbesitzer Kegel in Oberlößnitz eine größere Partie R- senwIltlii'ge. Letzter« ließ dieselben sogleich tn seinen aui Serkcwitzer Flur gelegenen Gar. ren vcrrstanzcn. Schon am Nachmittage tcS folgende» TageS verschafften Bachmann und Lcutritz sich durch Uebersteigen über den niedrigen Zaun Eingang in den Kcgeischen Garten, wo sie von den friicheingtsetzfenRoselistöckchen 71 Stück, an Werth nahezu st Thir., auS der Erbe rissen und darnach dieselben abermals an den Winzer Heinze In Cossebaude silr I Thlr. verkauften. Der Verletzte hat sein Eigentbum zurückcrhalten. An Ueberelnstlm« muna mit den Anschauungen rer Staatsanwaltschaft lStaarS» anwalt vr. Franke) und entgegen der von ter Vertheidtgung (Adv. Schubert) vertretenen Ansicht, daß nur „einfacher" Dieb stahl vorlicgc. verurtheilt der Gerichtshof lohne Zuziehung von Schöffen, unter Vorsitz dcö Herrn Avpcllatlonsrath Wöllner.ten Angeklagten wegen „schweren" Diebstahls unter Annahme wil dernder Umstände zu 3 Monaten Gciängniß und Ijährige» ShrenrechtSvcrl-st. — Angck n d igteGerichtSverhandl ungen.Heute den 10. Mai Dorm, st Uhr Hauvtverh. wider den Gärtner Karl Gottlleb Bartsch aus Ehbau u. Gen. wegen Diebstahls. - Bcrm. st Uhr Einspruchöverh. wider Earl Robert Theodor Gäbler vier u. Gen. wegen HausirietenSstörung. — io wider Ernst Georg Vetter bi« wegen DIcbstahlS. - 10'/. wider Johanne Christiane Venv. Hä> ne aus F-riedentort wegen Diebstahls. 11 >/s in Pri- va'kiags. Carl Enist Ficmming's in Dresden wider Amalie Au- guste Nikolai u. Sen. in Porschappel. « i.L
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