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Bautzener Nachrichten : 27.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-188002270
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- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18800227
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18800227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Bautzener Nachrichten
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Jahr
1880
-
Monat
1880-02
- Tag 1880-02-27
-
Monat
1880-02
-
Jahr
1880
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 27.02.1880
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854 langen über die Zukunftspläne der Verwaltung. Wenn auch (Forschung in der Beilage.) rade den Reichs-Institutionen nicht sehr zum Nutzen gereichen kann. Abg. Windthorst: Daß der Bundes - Commissar wirklich nicht in der Lage ist, derartige Erklärungen abzu- gebcn, liegt auf der Hand. (Nein! links.) Der Einzige, der wirklich eine Auskunft geben könnte, wäre der Reichskanzler selbst. Er ist aber nicht hier, und wenn die Herren ein Examen anstellen wollen, so thäten sie gut, dahin zu intcr- icllircn. Ich glaube doch, man sollte sich etwas auf sich elbst verlassen. Das Tabaksmonvpol kann die Regierung allein nicht einführen. Jedermann weiß, daß der Reichstag voriges Jahr nur eine so hohe Steuer bewilligt hat, um über das Monopol wegzukommen. Also verlassen wir uns wie früher. Abg. vr. Bamberger: Aus der Erklärung )cs Herrn v. Dechcnd scheint mir hervorzugehcn, daß er dem Impulse folgt: was soll ich fremde Banken das Geld ver ¬ nicht zu derartigen Dingen benutzen. Bankpräsidcnt von Dechend: Was den lctztenPunkt betrifft, so besteht hier ein Comptoir für Werthpapicrc, das die Papiere Privater ver- doch etwas auf uns selbst. Abg. l)r. Lasker: Wenn nach I waltet. An der Spitze dieses Comptoirs steht ein persönlich mir die Reichsbank etwas zu sehr nach Geschäften zu hasche» scheint, und diese den kleineren Banken wegnimmt. Außcr- den geschichtlichen Vorgängen geurtheilt werden kann, so kann sehr achtbarer Mann, dessen Pflicht es unter Anderem ist, man annchmen, daß, sobald die Mehrheit deS Reichstages die Deponenten von allem sie Jntcrcssircndcn in Kenntnis; für das Tabaksmonopol ist, es auch bei der Regierung an zu setzen. Nun war die Generalversammlung für die Ver- der Initiative dazu nicht fehlen wird; soweit kennen wir staatlichung der Potsdamer Bahn anberanmt. Die Sache schon den Charakter und die Absichten des Reichskanzlers, hatte großen Werth für die Deponenten, namentlich wollten Wenn jedoch die gedachte Besorgnis; im Lande erregt werden sic wissen, an wen sie sich zu wenden hätten, wenn sie für änn, so muß ich sagen, daß den größten Theil der Schuld die Verstaatlichung stimmen wollten. Auf Bitten der Bcr- davon die Unklarheit des Reichstages selber trägt. Es hat liner Handelsgesellschaft theilte der Vorsteher des Werth- einmal eine Zeit gegeben, wo man voraussehcn konnte, was cvmptoirs das bezügliche Anerbieten den Actionaircn mit. eintreffcn wird. Dieser Zeitpunkt ist vorüber. Abg. Härle Darin finde ich nichts Tadclnswerthes. Nun kommt allcr- bittct nm Steuerfreiheit für die italienischen Weintrauben, dings noch ein Weiteres hinzu. Die Beamten, die die Briefe die nur zum Essen nach Deutschland cingcführt werden, wcgzuschickcn hatten, haben dieselben mit dem Stempel der Abg. Windthorst: Der Vorredner sagte, cs sci so schwer, Neichsbank ungehöriger Weise verschlossen. Das habe ich vorher zu sagen, was der Reichstag thnn werde; früher gerügt, weiter konnte ich nichts thun. Ich meine, das Ab ei das nicht der Fall gewesen. Er will damit sagen, daß man dies gcordnctenhaus hätte Wichtigeres zu thun, als sich mit einem zu der Zeit thun konnte, als seine Partei die Majorität in derartig untergeordneten Gegenstände zu beschäftigen. Was der Hand hatte. (Abg. Lasker: Haben wir niemals gehabt.) die Erhöhung des Goldpreises betrifft, so ist diese ein- Es ist doch kein Zweifel, das; eine ganze Reihe von Jahren getreten, nm dem Interesse dieses Hauses und des Landes nur seine Partei dominirtc. Man konnte von einer Lesung gemäß viel Geld in's Land zu bekommen. Dieser Zweck ist zur anderen nicht wissen, was die Herren wollten, denn im erreicht worden, bis die Concurrenz dazwischenkam. Daraus etzten Augenblicke wurden die wichtigsten Principien verloren, folgt, daß es geradezu schädlich ist, wenn eine solche Maß- sichtigt würde. Ich gebe zu bedenken: die wahre Probe auf ;en I die Güte unserer Bankgesetzgebung haben wir noch nicht ge- >cr macht. Bisher haben wir immer noch Geldüberfluß und für Postnachnahmesendungen staltgehabten Erwägungen hat sich ergeben, daß eine solche Maßregel eine gewisse Rückwirkung auf die Gebühren für andere Postversendungs-Gegenstände ausüben würde. Hierüber sind Vorberalhungen gepflogen und »n Anschluß daran Ermittelungen eingeleitet worden. Erst nach Beendigung derselben kann die weitere Erörterung des Gegenstandes stattfinden. Zu 2. Die kaiserlichen Ober- Postdirectionen find Se'tenS der obersten Post- und Telegraphenverwalt) ung von Neuem veranlaßt worden, unter Beachtung dec all gemeinen Dienstvorschriften und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Verkehrs Einrichtungen dahin zu treffen, daß durch Beschränkung und zweckmäßige Vertheilung der Dienstgejchäste den Beamten und Unterbeamten die entsprechende Sonntagsruhe bezw. die nothwendige Zeit zur Sonntagsfeier in weiterem Umfange als bisher zu Theil werde. Zu 3. In Betreff der Besetzung der Subaltern- und Untcrbeamtensteüen bei den Reichs- und Staatsbehörden durch Militairanwärter ist eine allgemeine Regelung in Aussicht genommen die inan vorher mit Eifer vertheidigte. Das war die „Sicher- regel generalisirt wird; sie kann mir von Erfolg sein, wenn heit" der Vergangenheit. Was die Gegenwart betrifft, so nur Wenige darum wisseu. Was schließlich die Verluste in ist es Thatsache, das; die Majorität, die im vorigen Jahre Bochum und Dortmund betrifft, so scheinen diese Verluste die Zollverhältnisse geordnet hat, heute eine viel tiefer liegende allerdings nicht gering zu sein. Es schweben indcß noch die Basis hat, welche hervorgegangeu ist aus der Uebcrzeugung, I Verhandlungen, wie die Sache zu arrangiren ist, und Accord- daß die Verhältnisse geordnet werden müssen, und ich Habel Verhandlungen sind cingeleitet. Ich kann schon jetzt vcr- die feste Uebcrzeugung, daß diese Majorität sich auch ferner sichern, das; nach der Praxis der Reichsbank alle Wechsel, bewähren wird. Daraus folgt aber nicht, daß diese Majorität die nicht bei Verfall cingelöst werden, vom Gewinn gestrichen auch auf allen anderen Gebieten da sein wird, sondern nur werden. Die Dividenden des nächsten Jahres würden sich auf wirthschaftlichcin Gebiete und besonders auch in Bezieh- darnach richten. Abg. Meier (Bremen): Was den Um- ung auf das TabakSmvnvpol. Nun finde ich "die Zweifel stand betrifft, daß die Bank Wechsel unter dem Discvntosatz des Cvllegcn Lasker sehr wenig angebracht, und cs soll mich angekauft habe, so sci ein fester Discvntosatz überhaupt vom freuen, wenn die neue Fraktion Lasker fester ist, als sic früher Uebel; die Bank müsse dem Geldmärkte folgen. An der war. Abg. l)r. Lasker: Es liegt mir wirklich nicht daran, weiteren Diskussion betheiligcn sich die Abgg. Sonnemann, hier persönliche Streitigkeiten zn führen; aber in allem Ernste Windthorst, Bamberger und v. Kardorff und wird das Ca- glaube ich, geschichtlich markiren zu müssen; die Grundzüge pitel bewilligt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Vom dessen, was geschehen ist, waren seit der Begründung des Abg. Klotz (Berlin) ist inzwischen folgender Antrag ein- Norddeutschen Bundes bis heute aus Einem Guß. Wenn gelaufen: 1) die Gcschüftsordnungscommission zn beauftragen, einzelne untergeordnete Bestimmungen in der dritten Lesung zu untersuchen, ob die Mandate der Abgg. Bahr (Cassel) vielleicht anders geordnet worden sind, als in der zweiten, und Geß von Grävenitz durch ihre Ernennung zu Reichs- so sind dies Einzelheiten, die man blvs mit dialektischen gcrichtsräthen, des Abg. Thilo zum Landgerichtsrath und Mitteln mit der geschichtlichen Entwickelung glcichstellcn kann, des Abg. Saro zum Oberstaatsanwalt erloschen sind und Ich will Deutschland Glück wünschen, wenn dies unter der dem Reichstage darüber schleimigen Bericht zu erstatten; neuen Majorität so klar hervortrctcn wird, wie dies in den 2) vorstehenden Antrag noch in der heutigen Sitzung zu er- letzteu Jahrcu geschehen ist! Abg. Grützner will noch con- ledigen. Der Antrag wird ohne erhebliche Debatte an- statiren, daß es der Lciucnspinnerei nicht eiufällt, die Ans- genommen. Nächste Sitzung Freitag. Tagesordnung: Hebung des Flachszvllcs zu verlangen. Dic.^ürte des Flachs- Interpellation des Abg. v. Bcrnnth wegen Vorlegnug eines zollcs sei zu Drcivicrteln durch die Einführung des Schutz- Entwurfs zu Regelung der Ansprüche der Reichsbcamten; zolles fortgcschafst worden. Hiermit schließt die Debatte. Interpellation des Abg. Stumm, betreffend die gesetzliche Der Antrag Rickert wird darauf angenommen und der Nest Regelung der Begründung von Alterversorgungs- und Jn- dieses Etats ohne Discussion erledigt; desgleichen der Etat valldcncaffcn der Fabrikarbeiter. — Schluß 4 Uhr. des Spiclkartcnstcmpcls, der Wcchselstempelsteucr und der — Aus der dem Reichstage zugegangenen U ebersicht Eisenbahn-Vcrwaltung. — Beim Etat der Reichsbank vom Bundcsrathc gefaßten Entschließungen ans nimmt das Wort Bank-Präsident v. Dcchend: Der Abg. Beschlüsse deS Reichstags aus der zweiten Session (1879) Bamberger hat gestern die Frage aufgeworfen, ob die Reichs- per 4. Lcgislatnrperivdeund aus früheren Sessionen ist Folgen bank noch nach den alten Grundsätzen verwaltet werde. Er des hervorzuheben: Zum Etat d-r Post- und Telcgraphenvmvalt- hat eine Abweichung von diesen Grundsätzen darin gefunden, ung hatte der Reichstag m voriger Session beschlossen: Den Reichs- daß die Bank auch Wechsel unter dem von ihr festgesetzten canzler zu eisuchcn: I. in Erwägung zu ziehen, ob nicht in Anlaß der DiScontviab anackaust bat und er bat dabei bemerkt daß "Eren Bestimmungen über die Behandlung der Nach nahmesenv- m 0 c u W Mio er yal oavu vemcrl, i g e,, eine Ermäßigung der Gebühren eintreten könne; 2. darauf da» Portefeuille der Bank von diesen Wechseln voll sei, uudl Bedacht zu nehmen, daß den Post- und Telegraphenbeamlen an Sonn- die letztere daher bei Eintritt schwieriger Zeiten nicht Ui derlund Feiertagen die entsprechende Sonntagsruhe beziehungsweise die Lage sein werde, Kulfe zu leisten; und auf solche Zeiten müßte nothwendige Zeit zur Sonntagsseier gewährt werde; 3. die Vorschriften sic aesaßt sein Licat Vonn darin otwaS Unsolides daß die die Annahme und Anstellung von Anwärtern im Telegraphen- le gesagt sein, ^ugl Venn varm "'ES IM wonach die «nstellungsbefähigung für den Tel.gravbendienst Bank iit ihrem Portefeuille Wechsel ersten Ranges hat. I„ur ausnahmsweise verliehen werden kann, auszubeben. — Dazu wird Die Vankreserve beträgt noch immer 200 Millionen; die I nun bemerkt: Zu 1. Bei den bezüglich der Ermäßigung der Gebühren Noten der Bank sind noch jetzt zu 81 pCt. durch Metall - gedeckt, wenn auch zum Theil in Silber, die Fonds sind nur angelegt in Wechseln und Lombarddarlehen auf dreimonatliche Kündigung. Papiere nimmt die Bank »och immer »icht, damit ihre Fonds für Zeiten der Noth flüssig sind. Un gehörig wäre es mir, wenn die Bank die Wechsel gesucht hätte. Dies ist mir in einem Falle von einer Filiale geschehen, und ich habe sofort die geeignete Remedur cintreten lassen. Ich glaube also, Herr Bamberger wird unter diesen Um ständen seine Bedenken fahren lassen oder doch mildern, und anerkennen, daß die Bank jetzt ebenso solide verwaltet wird Etats nicht zu niedrig gegriffen ist, sondern eher zu hoch. Die ganze Frage, wie hoch der Mehrertrag ist, hat übrigens keinen unmittelbaren Einfluß auf den Rcichshaushaltsetat. Es verbleiben ja, wie schon hervorgehobe», dem Reiche 130 Millionen, und der Uebcrschuß fällt an die Einzelstaaten. Abg. Sonnemann fragt, was an den immer noch auf tauchenden Gerüchten über Einführung des Tabakmono pols ist. Die bisherige Tabakbestcuerung habe schon so viele kleine Tabakindustrielle so empfindlich verletzt, daß es schlimm wäre, jetzt auch noch das Monopol in's Auge zu fassen. Bundescommissar Geh. Rath Burch hard erklärt, daß im Bundesrathe eine Frage nach Einführung des Tabak- monvpols in keiner Weise zur Erörterung gelangt ist. Abg. Richter: Es wäre für uns schon etwas klarer, wenn sich der Bundescommissar zunächst über die Stellung des Neichs- schatzamtes und über die Stellung des Reichscanzlers zu dieser Frage aussprechen wollte. Es iutercssirt uns ja am Meisten, was der Reichscanzler denkt und will. Wenn er auch nicht hier ist, so möchten wir doch gern Auskunft haben. Wir haben im vorigen Jahre die Tabaksteuer in dieser Höhe bewilligt, als eine Art Loskauf vom Tabaks monvpol. Nnn könnte ja Jemand auf den Gedanken kommen, ob der Reichstag sich nicht noch einmal loskaufen wolle durch Einführung der Branstetter rc. Es wäre sehr wünschens- werth, wenn alle Kreise vollzählig Beruhigung erhielten, so daß sie mit einer gewissen sicheren Grundlage für ihr Ge schäft rechnen könnten. Im vorigen Jahre wurde bekanntlich im Eifer der Mehrheit, neue Zölle einznführcn, auch mit einer Stimme Majorität der Flachszoll eingcfüyrt, und man setzte hinterher den Einführnngstcrmin dafür ausnahms weise zum 1. Juli fest, um noch Gelegenheit zu haben, ihn vor dem 1. Juli wieder abzuschasfeu. Ich habe aber nichts vvn einer Abschaffung des Flachszvllcs gehört, und möchte daher fragen, ob wir wirklich Anlaß haben, vvn diesem Zvll wieder Abstand zu nehmen? Bundescommissar Geh. Nath Burchhard: Ich bin natürlich außer Stande, zu wissen, was der Andere für Ansichten hat. Ich kann nur erklären, daß Seitens der verbündeten Regierungen bisher nicht die Ansicht vbgcwaltet hat, den Flachszvll wieder anfzuhebcn. (Hört! Hört!) Abg. Or. Blnm: Die Tabak bauende Be völkerung nnscres Reiches ist nicht im Stande, sich sv schnell über die Bedeutung der Bollzugsvorschriften über die Cvn- trole und Besteuerung des Tabaks zu vrientircn. Es sind aber in diesen Vorschriften Strafen angcsetzt bis zur Höhe vvn 3000 Mark vder zwei Jahren Gefängnis;. In den bc- thciligten Kreise» hatte man in Aussicht geuvmincu, alle diese einschlägige!! Vorschriften im Laufe des Winters den Bauern zur Kenntnis; zu bringen und sic zu warnen, all zuhäufig in dic Strafbestimmungen hineinzulaufen. Ich habe bereits im vorigen Jahre beim Bundcsrathc deswegen an- gefragt und es wurde mir dic Auskunft, daß Alles schon ausgearbcitet und klargestellt und dic ganze Menge der Cvn- trvlvvrschriften eigentlich schon fcstgcstellt sci nnd cs keine großen Schwierigkeiten haben werde, die Tabakbaner darüber zu informiren. Bis jetzt kennen dic Bancrn dic Contrvle nvch gar nicht, da die Lagerhäuser fast überall erst gebaut werden müssen. Später lernen sie sic kennen durch Straf mandate, die ihnen in Folge dieser Vorschriften nur zu häufig Vorkommen. Es liegt also im größten Interesse dieser Be völkerung, ihr die Vorschriften der Controlirung so schnell wie nur möglich bekannt zn machen, und ich erlaube mir daher die Anfrage, wann denn die Publikation erfolgen wird? Bundescommissar Geh. Nath B u r ch h ard: Ich muß dem Vorredner darin beistimmen, daß die Ausarbeitung und Bekanntmachung dieser Cvutrvlvorschriften sehr wichtig ist. Wenn cs bis jetzt noch nicht gelungen, dieselben ganz fest zustellen, so liegt dies an dem Mangel an Arbeitskräften im Ncichsschatzamte. Zur Zeit ist ja aber auch noch keine Eile vorhanden, da doch in diesem Monat noch kein Tabaksbaucr sein Feld bestellen kann. Ich glaube, daß die Arbeit in Kürze vollendet wird. Abg. Windthvrst: College Nichtcr hat mich indircct befragt, wie cs mit dem Flachs ist, und ich antworte ihm: Genau so, wie damals, als dic Sache hier zur Sprache kam! Ich hoffe, daß dic Rcgieriliigcn die Sache recht ernstlich in Erwägung ziehen. Abg. Richter: Ich zweifle gar nicht, das; der Abg. Windthorst in dieser Frage noch auf demselben Standpunkte steht, wie im vorigen Sommer. Die Lcinenindustricllcn würden Ihnen gern alle Ihre Schutzzölle znrückgcbcn, wenn sie in Bczng , auf den Flachs die Sicherheit hätten, das; er keiner Vcr- . änderung unterliegen wird. Alle diese Fragen und Folgen müssen wir aber Denjenigen zuschieben, die damals dafür gewesen sind. Abg. v. Kardorff behauptet, das; j das Gegcntheil der Fall sci. Der Flachszvll muß , jetzt erhoben werden, er ist aber nicht von Bedeutung. Alles, was der Abg. Richter hier der Leinen-Industrie > vindicirt, ist nicht wahr; er ist nicht damit vertraut. , Abg. Richter (Hagen): Dic Bielefelder Handelskammer, die doch etwas mehr damit vertraut ist, als der Abg. v. Kar- dvrff, hat sich genau in meinem Sinne ausgesprochen. Abg. Böttcher (Waldeck) bittet den BundeS-Commissar, zur Be ruhigung der im Lande umlaufenden Gerückte doch Aus kunft zu geben, ob ein Tabaksmonopol beavsichtigt werde oder nicht. Schatzamts-Sccretair Scholz: Es ist doch etwas viel verlangt, im gegenwärtigen Moment in einer Frage, die außerhalb des Hauses in gewissen Kreisen in Zeitungsnachrichten erörtert wird, eine Auskunft zu ver ¬ dienen lassen, was ich meine Bank verdienen lassen kann? Aber für die Solidität fremder Banken haben wir nicht zu sorgen, sondern nur für die unsrige. Die Bank soll dem Verkehr nicht nachgchcn, sondern warten, bis er zu ihr kommt. Es ist doch Bestimmung der Bank, gerade dem kleinen und mittleren Verkehr zu helfen, und dieser Zweck würde mehr erfüllt, wenn der kleine und mittlere Verkehr mehr berück- dem hat die Reichsbank den Preis für Gold erhöht. Darin erblicke ich einen Nachtheil für unseren gesammtcn Handcls- stand, dann aber auch eine Bevorzugung der ganz großen Häuser. Ich habe daun noch die schon im preußischen Ab- gevrdnetenhause zur Sprache gebrachte Bethciligung der Neichsbank an der Verstaatlichung der Potsdamer Bahn hcrvorzuhcbcn nnd meine, die Neichsbank sollte nicht in dieser Weise Propaganda machen nnd die Kenntnis; ihrer Depots innerhalb des Hauses die Frage näher in Erwägung gezom ist, so glaube ich doch nicht die Verpflichtung zu haben, üb^ , alles das, was hier beim Etat Gegenstand der Erwägung I noch keine Geldkrise zu überstehen gehabt, darum habe ich geworden ist und was vielleicht in Gestalt verschiedener Vor-1 mich für verpflichtet gehalten, Manipulationen der Bank, lagen dem Hause hier zugehen wird, schon im Voraus dem wie ich sie geschildert habe, zur Sprache zu bringen. Bank- Hause Auskunft zu geben, am Allerwenigsten über Dinge, I: räsident v. Deck) end: Daß wir die eigentliche Probe auf die noch nicht einmal Gestalt soweit gewonnen haben, daß unsere Bankgesetzgcbnng noch nicht bestanden haben, ist sehr ich selbst in der Lage wäre, einen bestimmten Gedanken hinein- richtig. Ich glaube aber, daß, was an der Bankverwaltung »»bringen. Ucber die Gedanken Anderer aber mich auszu- liegt, geschehen wird, um diese Probe zu überstehen. Abg. drücken, bin ich gar nicht in der Lage. Abg. Gonnemann:Sonnemann: Ich möchte Auskunft über die Verluste der Es ist leider schlimm, daß ein so großer, wichtiger Industrie- Banken in Bochum und Dortmund erbitten. Wie man hört, zweig, wie die Tabaksindustrie, der so viele schlechte Phasen soll ungenügende Controle und ungenügendes Personal die in den letzten Jahren durchgemacht hat, neuerdings in dieser Schuld daran tragen. Ferner möchte ich hervorhebcn, daß Weise bloßgcstellt ist. ES ist das eine Erscheinung, die ge- mir die Reichsbank etwas zu sehr nach Geschäften zu Haschen ab. Beide gingen davon aus, die Summen zu finden, die unter normalen Verhältnissen als das Ergebniß der Zölle anzusehen gewesen wären. Sie nahmen nicht Rücksicht auf das laufende EtatSjahr, sondern nur auf das, was unter normalen Verhält nissen als Mehrertrag zu erwarten wäre. Der Abg. vr Delbrüc hat schon hervorgehoben, daß die Einnahmen früherer Jahre nicht dabei maßgebend sein konnten. Der Voranschlag endete damals mit einem Facit von 71 Millionen. Es waren aber davon in Absatz zu bringen erstens 1 900000 Mark, weil der Reichstag den Zollsatz für Kaffee nicht mit 42, sondern nur mit 40 Mark pro Kilo genehmigt hatte; zweitens 1700000 Mark, die in Folge eines Nechnungsfehlers bei Salz zu viel eingestellt worden waren; ferner ist bei der dritten Lesung der Zoll für Rosinen und Corinthen geringer angenommen und dadurch dieser Zoll um 600000 Mark, also mußte ein Minderertrag von 4 200000 Mark angenom men werden. Daß die Vorräthe der letzten Jahre, wie der Abg. Delbrück erwähnt, sehr hoch sind, ist auch schon her vorgehoben; namentlich bei Roggen ergicbt sich ein erheb licher Uebcrschuß, denn 1878 war die Einfuhr nur 15 Mill. Centner, 1879 aber 26 Mill. Centner Roggen. Es darf also bei dieser erheblichen Mehrcinfuhr auch für das nächste Etatsjahr auf eine sehr erhebliche Einnahme aus dem Roggen zoll kaum gerechnet werden. Nach allen vorliegenden An zeichen kann ich annehmen, daß die Ertragsberechnung des Für die Redaktion verantwortlich: RechtSanw- G. v. Martini. — K>uk und Verlag von E. M. Monse in Bmchen. (Hierzu eine Beilage.)
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