Volltext Seite (XML)
1«, ran.» n»«u nsa»» Gl. Jahrgang. M 191. Drahtanschrift^ Nachricht«, »«od«. Frn»spr«ch«r.Siimi>ulmvmolr. Rur für NachtgrlprSche -VOM. Sonnabend, 14. Juli 1V17. L8SS «isichttNt«, In »«teil UN» ««roriii tri Mvimriim Zuv,Mi»i <«, «om>- Ml» n» einmal) i»wi« de« «bm>Äi,er Zuft'IIun, »urch »I« Pest tehn« BestellgeU,» ».«o M.. meimstl» HM V Vn,»i,m,.Vr«i>^ Die einstmM,« Zette <ett»« SSU»e«> n> PH. P»lvl,.p>i«' « «Nj'lz'n In stlummein -"Ust >»nn, u A«>«ringen ih T«ri,. 2»»/, Teuerungepischla. — Nuew. Allste. ,cz. D«i,u,dej«»i — Seleglii 1i> PI. Schriftteibing vnst -ouptqrs-»st«str0t. Mwi<ms«rah- 38/48 Druck u vellaq non Llrplch s Reich«« «n Dresden. stlr-druck nur mit deutlicher vuelleimnzab« (.Dresdner Nachr.') zulMftg. — Unverlangl« 6ch>istftlcke werden nicht »ujb-.wai>a ff^Nres Usr» ttsiinst Uick1bil6«r-Vortr»e mit 6? kiockfsm xvmsllsn ^stupsuinskm. von pürsn Igstt*. Isstrse km» fieerwsnv, lelbged. sti.10. veucbsekeift teoztenl. »»O MAN. . U NSviU,. unii Neiari. diofllninr.ni esrl L^ISUI, 0kssö«n-ä..Ws>Istp.2S scios (.rc»/x5ren^k>i NIeine KlosZ N Nupprinr ZV, Iudkirum 4 fürsten S Weltmarkt 6 Xskkee 8^351110 Leeslr Rackimtttag»: Salon- uns Opernmumk. adenck». Ukuterer Programm. Xauino-Kapelle, Leitung ttonrerimelsler K«»1, lm beliebten HUcinc.a>on .Zrisnon": ^eitgemsbewusikvorliLLe rr^° !««v >«» a Hindenburg und Ludendorff wieder in Berlin. Ae RrtionMüeralen gegen den Kanzler. — Sas bayrische Sentrum gegen die Parlamentaristervng. - Sie sranzNstsche Vresie zur innerdeutsche» Krise. - Lebhafte seindliche AuftkSrungstStigreit in Rumänien. Die Unterseebootbeute nach englischen Angaben. 9er deutsche Abeudbericht. Berlr». 13. J«N. abends fAmtlich. «. T. ».j Der lebhafte Feucrkampf i» der West-Champagne dauert »«- Zm Oste« hat die Fen«utätigteit zwischen Zlota Lrva uud Narajomka zugeuomme«: südlich des Dnjestr »st die Lage bei kleine« Gefechte» südlich von Kalnsz »«verändert. MerreWfch-mWrsicher ftriegzbericht. Nie«, 18. Jult. Amtlich wird verkantstartr vestlicher Ztriegsschauplatz. In Rumänien «nd bei der HeereSirnnt steS Gene ralobersten Erzherzogs Joseph lebhafte feindliche Uuf- klärvngStättgkekt. I« der Lom«iea-Htel1»»g wnr- de» mehrere russische Borststtze abgeschlagen Ist» Wol« hquie» lüfte« «»sere Erkvndnngsabteilnngen stellenweise reges Geplänkel aus JtaNentscher und Südöstlicher Krlegssthtmplwtz. Unoeränstert sN.TB.j Der Shek be» G-ne-akfta»«. die Wirkung in die Sernr. Die Krise dauert an. Venn der Kanzler geglaubt hat. die kaiserliche Kundgebung zur WahLreform in Preußen meU»e die aufgeregten Volksvertreter besänftigen und seine Stellung dem Reichstage gegenüber auf» neue befestigen, s.o hat er sich wieder einmal getäuscht. Dag gleiche Wahl recht ist von der Linken hingenommen worden als natür lich« Frucht der Krise, als etwas, das ganz selbstverständ lich erwartet werden mutzte. ES kann aber gar keine Rede davon sein, dah mit dem gleichen Wahlrecht in Preußen dag Ende der heiß ersehnten Demokratisierung gekommen sei. .s»tzi geht eS um das varlamentarische System. und der Eifer, mit dem die Durchsetzung dieser Forderung betrieben wird, «ft nicht geringer akS der. mit dem die Propa gierung deS Wahlrechts vorher betrieben wurde. Und «venn wir Lurch den fetzigen Kanzler, der in etnern Derzwefflungs- kamvie um sein Amt ftebt und alle- über Bord wirft, was «Hw btnderlich erscheint, auch dass noch bekommen sollten, dann darf man. da nach einem alten Wort der Appetit beim Eilen kommt, mit ziemlicher Sicherheit darauf rechnen, datz eine Reihe weiterer demokratischer Wünsche in die Debatte geworfen und das Spiel mit Grazie in inünituw weiter geht. Herr v. Payer, die schwäbische Exzellenz, hat denn auch erklärt: »Was wir jetzt nicht bekommen, bekam me« wir überhaupt nicht mehr!" Also! Man fragt sich immer wieder: An welcher Welt leben die BolkSnertreter in Berlin? WaS Müllen das für glück liche Gefilde sei«, wo man sich so ganz dem Kampfe um die berühmten Menschenrechte hivgeben und Experimente mit allen rqögltchen unb unmöglichen demokratischen Dok innen machen kann, als ob es keinen Krieg gäbe unb keinen Feind, der «nit stets wachsamem Auge «.ach jeder Lücke in unserer Rüstung späht, über jedes Zeichen von Unsicherheit in unserer inneren Front frohlockt. Wir haben schon wieder holt darauf hi,»gewiesen, worauf sich heute in erster Linie die Hoffnung Englands gründet. Au» jeder Rede Lloyd Georges ift zu entnehmen, datz er alles erwartet non einer inneren Umwälzung in Deutschland. Es sind auch schon zahlreiche Beweise dafür beigebracht worden, wie England diesen UmwttlzuHgsprozetz zu fördern gedenkt: bei den Ausschreitungen in Stettin und Düsseldorf tft bie Teil- nähme von Ausländern amtlich festqesteltt worden, bei der Streikbewegung tn ükrsem Frühjahr ift auch von amtlicher Seite die Vermutung ausgesprochen worden, datz feindliche Agenten die Hand mit im Spiele gehabt hätten. Und doch haben all diese Umtriebe kaum verhängnisvoller gewirkt als die Leimrute, die Slond George in Gestalt de- demokratischen Prinzips immer und immer n»ieber ansgelegt hat. bis sich schlietzlich ein Erfolg zeigte. Sofort ist denn auck ein englisches Blatt, dle dem früheren Ministerpräsidenten Asqnith nahestehende »Westminfter Gazette", auf den poli tisch«, Gtmpetfung ausgezogen und bat ertiaxt, d«e Bürg> schäften, dt« England am Ende des Krieges ->u forderst haben werde, würden natürlich viel schwerwiegender sein, wenn der Verband einem nicht reformierten Preußen gegeriüberstonde, als etnem „freien Deutschland, auf das er sich verlassen könnte". Herr Asouith spekulier! wieder ein mal auf den politischen »Idealismus" der Deutschen und sucht die Verständigung zu empfehlen. Wenn man bedenkt, datz Lord Milner tm Oberhause erklären mutzte, die Be dürfnisse des HeereS hätten gegenüber der Bersorgungs- frage zurückgestellt werden müssen, «nenn man daran denkt, datz Llond George sich von neuem in einer Unterhausrcde m>t dem Friedensprvblem befassen will, und mit alledem das Juni - Ergebnis unseres Unterseeboot-Krcuzerkricgcs zuiammcnhält, so wird man sich nicht wundern. Könnie unter diesen Umständen den Engländern ein qrötzere» Glück zutetl werden, als ein Wanken der inneren deutschen Front? Unsere Truppen im Felde zu erschüttern, ihr: Linien zu durchbrechen, die besetzten Gebiete zurück- zuerobern und den Krieg nach Deutschland hinetnzutragen, wofür Hatg noch iw Februar dieses Jahres sein Morl ^verpfändet hat — diese Hoffnung hat sich als eitel erwiesen. Man weiß drüben auch, -atz bi» zum Eingreifen der Ameri kaner nicht gewartet werden kann. Aas ist unter diese« Umständen natürlicher als der Versuch einer Offensive aus die innere Front in Deutschland? Hat sie Erfolg — und die Ereignisse der letzten Tage werden Herrn Lloyd George tn dieser Hoffnung leider bestärken —. dann wäre eine Rückwirkung auf die Kriegslage mit Sicherheit zu er warten, vielleicht sogar eine Geneigtheit Deutschlands zu einem Berzschtfriedev Scheibcmannscher Art. Datz bei diesem Frieden England, das Rußland in wirtschaftlicher Hinsicht nölliq in seiner Hand hat. das die Produktion der ganzen Welt unter seiner Kontrolle hat und allen Ab machungen »um Trotz die wirtschaftliche AuSvowcrung Deutschlands mit Hochdruck betreiben könnte, der ge winnende Teil wäre. daS braucht nicht weiter bewiesen zu »verden. In der Politik entscheidet die Macht — daS haben ussr während deS Krieges und schon vorher wahrlich deut lich erfahren welche Machiwillei hätten aber Druis'b- land und seine Verbündeten in der Hand, nach einem Vcr- zschtfrteden ohne reale Garantien einen in irgendwelcher Form geführten englischen Wirtschaftskneg zu verhindern? Gar keine! Wir wären rettungs- und hoffnungslos der Gnade der englischen Sieger vreisgegebcn. Heute kann auch niemand mehr so naiv sein, anzuvehmen. datz uns das demokratische Prinzip retten würde. Sehen wir nicht, wie die Demokratie in Rußland, die doch mil solchem ttcber- schwang als friedensförderndes Moment gepriesen morden ist. trotz aller deutschen Friedensangebote dle russischen Soldaten zu Hunderttausendcn dem M,«ch1prinzip. dem Er- oberungswillen opfert? DaS ist nur eine Wirkung, die der mit vielem Geschick angerührte innerpolitiiche Strudel aus dos feindliche Aus land ausüben wird. Die andere, eng damit zusammen hängende besteht in einer unmittelbaren Belebung der durch die Krlegscreignisse der letzten Zeit stark erschütterten Stimmung der feindlichen Völker. Wir haben gesehen, welch tiefgehende Wirkungen der Mißerfolg der Früh jahrs-Offensive in der französischen Kammer ausgelüst Hai. wie es sogar zu scharfen Ausfälle» gegen die geheiligie Person des Präsidenten gekommen ist. Herr Poincars und seine Getreuen haben in dein Abgeordneten Erzbcrgcr einen, wie wir glauben, zwar unfreiwilligen, deshalb aber nicht weniger wertvollen Bundesgenossen gesunden. Tie innerpolitischen Folgen der Niederlage im Frühjahr, für die schlietzlich doch nicht nur Herr Nivclle die Beraniwor- tung trägt, sind durch die Auswirkung des Angriffes auf Sie Innere deutsche Front für Herrn Poinearö zum min desten neutralisiert worden. Die Pariser Presse hat augen blicklich keine Zeit, sich mit den KammerüeSatten zu be fassen. sie widmet sich mit größtem Eifer und nicht ohne Ge schick der Ausbeutung Ser Berliner Ereignisse. Der „Temps" sieht kritische Zeiten anbrechen für den mittel, europäischen Bund, in dem Deutschland bisher die Führung gehabt habe, er gibt, wenn auch etwas »erbsüwt, der Hoff nung Aufdruck, dieser Bund werde, da er auf Deutschlands politisch«» unb finanziellem Prestige beruhe, stark erschiitieit werden. Die „Siberts" schließt ans «ine .,Entmutigung der deutschen Öffentlichkeit", das Pariser „Journal" meint, des Rätsels Lösung hieße »Unfähigkeit zu siegen". »Ecko de «itläiü. dt« Berstm««,»na sei auf die Mißerfolge der Unierseebool Krieges zuritckzuführen. andere Blätter deuten AehnlicheI in vorsichtigerer Form an oder sehen den Nieder gang der deutschen Macht stillschweigend voraus, so der „Temps" in einer Polemik gegen die »Humanst«", die von der Demokratisierung Deutschlands einen baldigen Frieden uns der berühmten »Rechls"grundlaac erwartet, so ins besondere der „Figaro", der kurz und bündig erklärt, die Ereignisse hätten das Programm Deutschlands zugrunde gerichtet, die Pflicht der Alliierten würde daher immer llarer. »Jedes Nachgeben, jedes Zugeständnis, jeder Aus gleichsnerjuch würde nur das Ergebnis haben, die Ber- ivirruug in Deutschland auszubalten. deren Entwicklung für den Verband der Sieg bedeute." Deutlicher kann man nicht werden. Was sagen die RetchSboten in Berlin zu diesen Auslassungen in der fran zösischen Presse ? Was sagt der Reichskanzler dazu, den doch wnbl die grötzle Schuld irissi an diesem inncrpolitischen Hexensgbbatb? Wer kann e,K verantworten, die Kris« inuner weiter zu verschleppen, den ReschSwagen immer tiefer i« dev Sumpf dieses lunerpolit,scheu Zankes z» führen? Hat das deutsche Volk deSbalb drei Jahre lona Unerhörtes er tragen und erduldet, um schlietzlich unter Verzicht aus seine weltpolitische Stellung, unter Mrzicht auf freie wirtschaft liche Entwicklung, unter Verzicht auf alles, was seine Väter errungen »nd unsere Brüder mit ibrem Blute besiegelt haben, mit dem Danaergeschenk des Partamenlarrsmus >n der Hand «n den Frieden zu gehen? Nein, dafür hat das deutsche Volk vor drei Jahren nicht zum Schwerte gegriffen. »Frei und sicher wollen wir wohnen unter den Völkern der Erde", vor jedem Angriff wollen unr sicher sein, freie Bahn sür unsere wirtschasilichc Entwicklung. Freiheit sür das Wachstum unseres Volkes wollen wir haben, das ist das deutsche KriLgSziel, und das sollic man in Berlin im drillen KrlcgSjahre nicht vergessen. Hindenburg undLudendorkwiedermBerlin Berlin. 1:. IuN iAmtlich.j Aus Beseht Sr. MaiMia» des Kaisers ist der Gencraifei-dmarschall n. Hinden b u r a mit dem Ersten Generalguarticrmeisler General Vuden. dorfs heule vormittag in Berlin eingetrosfcn. tW. T. B.l Hindenburg und Ludendorss beim Aeonprin.ss'n. I>. Gencralfeidmarschall v. H i n d e n b u r g und neralauartiervieistcr General d. Inf. L v d e n d v r s s baiten noch ihrem Eintresfen in Berlin zunächst eine Besprechung mit dem Kronprinzen. Das Entlassungsgesnch des Kanzlers vom Kaiser genehmigt' Unser Berliner Mitarbeiter meidet nns: In Abgeord- netenkrcisen glaubt man, datz der heutige Tag die endgültige Enischeidung über die schwebenden Fragen bringen wird. Es Ycitzi. das E n l i a s s u » g S g e s u ch des Herrn no v B e i h m a n n H o l I iv c g babc bereits die Unter schrift des Kaisers erhallen. b. Tie »Voss. Ztg." schreibt: Ra<i> der Wendung, di- die Kanzlerkrise genommen hat, ist m't Bcstimnitheit avzu- nehmen, Satz das tat sacht ich e i n g e r e i chi e A n. schiedSgesuch des Reichskanzlers bewilligt wird. Die NationalUbcralcu nnd der Kanzler. b. Die ReichStagösraktion der National liberalen bat gegen nur vier Stimme» eine Erklärung angenom men, daß sie die K r i s e a I s u „ g e s ü st b e t r a ch t e. so lange Herr v. B c t h m a n n - H o 11 w e g im Amte bleibe. Die Fraktion sicht in Herrn n. Bethrnann-Äoll- weg einen Hinücrungsgrunö sür eine» Friedrnsschlutz. Nur ein neuer Mann könne überdies de« Weg an der gegenwärtigen Krise finden. -z Das bayrische Zentrum gegen die Pmlainentgzersieryng. s I,. Nach der banrischen Negierung tritt nun auch die Münchner Zentrumsvresse in Opposition gegen die P a > la ni r u i a r i s i c r u n g. Sie bringt non parlamentarischer Seile einen Artikel mit Lei« Titel: »Dos Zentrum am Scheidewege", der die Forsterung des parlamentarischen SnsteniS als unvereinbar mit dem bundesstaatlichen Charakter des Reiches und mit den Grundsätzen des Zentrums bezeichnet. Dieses stehe auf dem Boden der Verfassung der Etnzelstoaten im Reiche. Wer sie nicht bucht,alte, dürfe und könne sticht «ehr Mitglied des Zentrums sein und bleiben. Aushebung dos Verbots des »Berliner Lokal-Anzeigers", Ter »Berliner Lokol-Anz." schreibt: Da:- Verbot des Ericheincns des „Lok.-Anz ", womit d i c T c m o kr a t i - sieruna Preuvena elngcleitet «rurde. ,st . .....