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Dresdner Nachrichten : 04.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-04
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1886
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Mouton, 4. Januar. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Die Stinken sind festlich geschmückt. Von der Schloßkuppel und den zwei Kirchthürmen ertönte früh Musik. Trost des ungünstigen Wetters waren die „Linden" mit einer nnzöhlbaren Menschenmenge migeMlt, den Kaiser erwartend. Mittags begab sich der Kaiser, den die Kronprinzessin führte, unter Voranlrilt von 20 Pagen noch der Schlvsckopelte. Hoiprcdigcr Kögel svrach in der Festprcviat über: „Durch Gottes Gnade bin ich was ich bin." Die Kaiserin hatte sich bereits früher in die Kavelle begeben, sie wurde geführt vom Grogs,erzog von Baden. Dahinter alleingehehend schritt der Kaiser dann zum weihen Saale, die Kaiserin nahm unter dem Thronhimmel Plast, der Kaiser aber verweilte stehend während der nachfolgenden Cour. Beide begrüßten lentseligst die Gratulan ten, die Botschafter, den Bundcsrath, die Minister, die Generali tät re- Ter Kaiser ging Bismarck einige Schritte entgegen, als dieser nahte und kühle ihn zweimal, desgleichen Moltke. Während der Cour standen der Kronprinz und die prcnhischen Prinzen rechts, die Kronprinzessin und die Grohhcrzoginnen von Baden und Sachsen-Prinzessinnen links vvin Throne. Begeisterte Zurufe be mühten den Kaiser, als er zum Schloß fuhr und dahin znrückkehrte. Abends brillante Illumination in den Ströhen und aus den Plätzen. Wilhelmshaven. Gerüchtweise verlautet hier, daß aus der Klkuzerfregatte „Stein" ein Unfall, wie es Hecht eine Explosion, slattgesundcn habe. Tic „Stein", zu dem im Atlantischen Ozean kreuzenden Schnlgcschwader gehörend, kani am 19. Dez. in Trinidad an: zur Poststativn war bis znm 4. Jan. La Guayra in Venezuela bestimmt. Belgrad. Nach offiziellen Mittheilnngen hatten die Bul garen, lentgegen der Waffenstillstands-Konvention, Bregovo mit 2 Kompagnien besetzt. Dieselben nntersnchten die Brücken, welche bei Bregovo über den Timok führen nnd sandten den Timok auswärts und abwärts NckWioszirnngspatrouilleil. Das serbische Kloster Rzana im Piroter Kreise ist von bulgarischen Truppen geplündert tvorden. sr««»««r, 2. tzainiar Meiil Z.so. Rotlicr Wmlcrweijen S3, per Januar rer Tebruar sr'/>. »er Man Mais (New, 49".. Tracht 3. TtUlsölieS Reich. Ter bisherige Geh. Ober-Ncgicrungsrath v. Boettichcr in Berlin ist zum Wirkt. Geh. Ober Negierungs- rath und Mmisterial-Direktor ernannt worden. In dem Neichsbahn-Güterzuge 965 entgleisten am 1. Jan. aus dem mittleren Theile des Zuges vor nnd aus der Saarbrlicke bei Völklingen mehrere Wagen. Di? Eisenkonstruktion der Brücke und vier Wagen sind stark beschädigt. Vom Personal ist Niemanv ver letzt. Tie Ursache des Unfalls tounte noch nicht festgestellt werden. Der Betrieb ans der Strecke Völklingcn-Wadgasscn wird voraus sichtlich aus längere Zeit gestört sein. Ter Konkurs über das Vermögen der vcrwittweten Frau Tr. Bertha Schulze-Delitzsch, geb. Jacobs, hat seine Beendigung durch einen dieser Tage von den Gläubigern einstimmig angenommenen Accord gefunden. Frankreich. Man liest im „Figaro": „ImElw'ee freut mau sich so sehr über die Wiederwahl des Herrn Grevn, daß man ent schlossen ist, alle Armen von Paris dieses Glückes thcilhastig zu machen und sich für einen Plan entschieden hat, de» wir nicht genug billigen können. Ter Marschall Mac Mähen pflegte am 30. Dezember alle Matratzen und Bettdecken in den Leihhäusern einlösen zu lassen. Dies kostete etwa 49,000 Francs, die er seiner Civilliste entnahm. Herr Grcvv will fortan diesem Beispiele folgen und so werden alle Armen der Hauptstadt die Wiederwahl des Präsidenten der Republik feiern können." Freycinet hatte mit mehreren politischen Persönlichkeiten Be sprechungen, cs scheint aber bisher unentschieden, ob er die Bildung eines neuen KabinctS übernehmen wird. — Der „Tcmps" sagt, die Stellung, die Freheinet innerhalb der republikanischen Partei ein- nehme, mache ihm die Ausgabe, ein Kabinet zu bilden, leichter als jedem Anderen: Frevcinet sei ein Mann der Versöhnung und Nie mand verkenne die Nvthwendigkcit eines solchen. Dresden, den 4. Januar. — Se. Kgh Hoheit der Grohherzog von Oldenburg ist iiicognito hier eingetrosfcn und unter dem Namen eines Grasen von Rastede im Hotel Bellevue abgestieaen. — Tic Reim Sr. Exc. des Her»» Kriegsministers Grafen v. Fabricc als Spezialgcsandter behufs Thcilnahme an der Be glückwünschung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm zu allerhöchst- dcssen KönigS-Jubilänm ist in letzter Stunde noch unterblieben, da Se. Maiestät König Albert Persönlich seine Glückwünsche seinem geliebte» kaiserlichen Oheim aussprcchen wollte. — Auch der Graf von Scl> önbur g-Glauchau bat sich zu dem Rcaiettiligs-Jnbliäum des Kaisers nach Berlin begeben. — Der Geh. Finanzrath Golz ist nach Berlin gereist, um als Bevollmächtigter Sachsens an den Arbeiten des Bundesraths thcilznnclnncn. — Vorgestern Abend ist endlich zum Zwecke desDurchbruchs der K önig Johann-Strahc der Verkauf des Hauses gr. Schicßgasse 16, über welchen zwischen dem Sladtralh nnd dem Besitzer so langwie rige Verhandlungen geichwebt haben, perfect geworden. Bereits heute soll mit der Niederlegung des Hanfes begonnen werden. — Am Sonnabend Abend halte das Festkomitee der Assistenz ärzte des städtischen Kraiikcnhauics für die Jnbiläunisseier des Herrn Geh. Medizmalratb Dr. Fiedler, bestehend aus den Herren Doktoren Meßdorf, Unruh, Fischer, Bucha und Schwendler ein Festessen in den Räumen des Kgl. Belvedere veranstaltet, z» welchem Einladungen an die Acrztc Dresdens ergangen waren. Gegen 200 Personen, «ast ausschließlich Acrzte, unter denen auch der Mcdizinatralh Prof. Birch-Hirschtrld aus Leipzig zu sehen war. hatten sich emaciunden, ui» dem Jubilar ihre Verehrung z» be zeugen. Herr Dr. Unruh brachte den ersten Trinkspruch aus den Jubilar ans, den« sich die Toaste des Heirn Generalarztes Pros. Dr. Roth, des Hen» Tr. Grenzer. Pros. Dr. Birch-Hirschseld an schlossen, woraus in langer bewegter Rede der Jubilar antwortete, eine» Rückblick auf die vergangeneil 25 Jahre seines Wirkens am Krankenhanse weckend. Jedes Wort lieh erkennen, mit welchem Interesse mit welcher Liebe er jederzeit für das Institut nnd die kranken Bewohner desselben gearbeitet und gelebt hat. Er schloß mit einem Hoch aus das segensreiche Weitergedeihe» unseres KZanken- haiiscs. Zayreichc ernste und heitere Toaste reihten sich dein noch an, nnd in gehobener Stimmung »»d vorzüglichem kollegialenEin- vernehinc» blieb die Jcstversaininliing bis znm frühen Morgen zu sammen. Unter dr» heiteren Trinkivrttchcn erregte nanientlich den größten Beifall eine von Herrn Dr. Rnvprecht achaltene Kapuziner predigt. >» welcher die Angriffe, welche der Jubilar im vergangenen Jahre seitens eines bekannten Stadtverordneten erfahren hatte, in geistreich-humorvoller Weise gegeißelt wurde». Auch ein Streich- anarlett „armer Fiedler" stellte sich ein. welches zu dein Feste nach Dresden gekommen sei, weil hier ein „Fiedler so gutes Auskommen habe. Die „armen Fiedler" veranstalteten eine Kollekte, welche zum Besten der Wittweil und Waffen verstorbener Aerzte weit über 4M Mk. ergab. Herr Obcrmedizinalrath Dr. Erdmnnn konnte es sich nicht versagen, nachdem so viele gute Seiten des Jubilars er wähnt worden seien, auch seiner „Fehler" zu gedenken. AlsSammler suche derselbe nämlich nicht nur Denkmünzen, sondern auch klingende Münze zu erlangen. Freilich habe er die letztere immer nur zum Besten des Krankenhauses gesammelt und „gebettelt". Bei dieser Gelegenheit wurde kund, daß Herr Dr. Fiedler im Laufe seiner langiähriacn Thätigkeit im Ganzen ca. 300,000 Mk. zum Besten des Instituts gesammelt habe. — Der Besuch ini Kindergarten des Stadtvereins für innere Mission hier «Bischossweg 59) ist von 16000 Verpsleas- tagen im Jahre 1881 auf 20000 im Jahre 1885 gestiegen. Die tägliche Durchschnittsfrequcnz hob sich von 64 auf 77 Kinder. An warmem Mittagseffen wurden in der Anstalt im Vorjahre 14200, im letzten Jahre >8100 Portionen an Kinder verabreicht. Sehr er- eckrculich ist es. daß die Stetigkeit des Besuchs der Kinder und da mit auch die Möglichkeit einer erzieherischen Einwirkung auf die selben im letzten Jahre wiederum gewachsen ist. Die Differenz des stärksten und ichwächsten Tagesbesuchs einer Woche betrug nämlich in Prozenten des durchschnittlichen Besucks 1883 18, 1884 nur »och 9, 1885 nur noch 6 Prozent, oder mit anderen Worten: die Kinder, welche im Anfänge einer Woche die Anstalt besuchten, fanden sich niit verschwindenden Ausnahmen auch an den übrigen Wochentagen ein. Diese Besserung ist namentlich dem Umstande znzuschrewen, daß in netterer Zeit mehr, als früher, auf die pünktliche Entrichtung des Wegegeldes gehalten wird. Mütter, die ün Anfmige der Woche die vorgeschricbeneu 50 Pfennige Wegegeld bezahlt haben, sind denn auch bestrebt, die bezahlte Wohlthat aiiszunützen. Eine Wohitbat bleibt die Ausnahme der Kinder in der Anstatt, trotz der Bezahlung, doch: denn jene 50 Pfennige decken kaum ein Fünftel der wirklichen Kosten, was von den meisten Eltern nicht bedacht wird. — Immer und immer wieder werden auS Kreisen unserer katholischen Mitbevölkerung Klagen laut über „ haarsträubende Nebelstände in der katholischen Hofkirche wahrend des Gottesdienstes". So schreibt uns neuerdings „eine katholische Seele" Folgendes„Wir Katholiken, die wir so gern in die katho lische Hoskirche gehen, nm -daselbst andächtigzu beten, werden von Leuten, die in diesem Gotteshause weder Anstand noch Bildung bekunden und überhaupt vergessen, dah sie in einer Kirche sind, derart behelligt, daß wir kaum einen andächtigen Gedanken fassen können. In ledcc anderen Kirche ist währciw deö Gottesdienstes feierliche Ruhe, nur in der katholischen Hoskirche nicht. An anderen Kirchen bemerkt man Tafeln mit der Inschrift: „Schritt fahren" »nd die Thürcn sind während der Predigt geschloffen. Wie schön ist das! An der katholischen Hoskirche hingegen macht sich ununter- brvchcn Pierdegtrappel und Waaengcrassel bemerkbar, gerade dort, >vv im Innern ein Altar ist. Während der Predigt wandeln Nicht- kaiboiikcn geräuschvoll Arm in Arms) in den Gängen umher und stören Priester und Andächtige. Mitunter sieht man auch sogar Huude-Maimells, die ihren Liebling unter dem Mantel zärtlich ans dein Arme tragen. Ben» Hochamt, von Vielen geradezu Konzert genannt, drängen sich den besten Ständen angehörende Damen mit einer Kühnheit aus die ersten Plätze, so daß für uns lein Sitz übrig bleibt. In Theatern oder an anderen öffentlichen Orten würde man so etwas gar nicht wagen, die drei bediensteten Herren Portiers vermögen nicht Alles zu übersehen und zu ordnen. Auch unier Haus ist ein Beihaus, helfen Sie durch Veröffentlichung dieser Zeilen die Käuier und Verkäufer mit Hinaustreiben!" — Aus dein Berichte über das Unterrichts- und Er zieh u ngswescn im Königreich Sachsen: Am 1. Dez. 18A bestanden »i Sachsen 16 G»»»iasicn mit :155 Lchrerstellen, 378 thatiächlich wirkenden Lehrern (excl. 37 Prvbelcbrern), 5481 Schüler», welche i» 198 Klassen vertheilt waren und von welchen R8 iin Internat lebiem Die meisten Schüler wies das kal. G»»masium zu Dresden- Neustadt aus, nämlich 589, dann kommt die Kreuzschnle mit 570 Schülern und die Leipziger ThomaSschnle mit 539 Schülern. Die geringste Schülerzahl hatten die beiden Fürsteiischulc» in Meißen und Grimma, nämlich 168 resp. 171. Die 5481 Gviimasiasten ver theilten sich nach Klassen folgendermaßen: Es befanden sich in Oberprima 387, in Unterprima 137, in Obersecuuda 5v3, in Untcr- secnnoa 616. in Obertertia 7l9, in Untertertia 781. in Quarta 684. in O'iinta 690 und in Sexta «131. Ihrer Hcimath nach waren 1818 Sachsen. Der Maturitätsprüfung haben sich im Jahre 1881 373 »»terwocken. 357 bestanden die Prüfung, von denen 316 die Uni- ausgrzahlt. — Von den sächsischen Realgymnasien sind 1 — Annnberg. Döbeln. Plauen und Zittau — Staatsanstalten, die übrigen städtische Schule», welche, mit Ausnahme derer zu Dresden »»d Leipzig, Beihilfe aus Staatsmitteln genießen. Am 1. Dez. bestanden in Sachsen 11 Realgymnasien mit 2l6 Lehrerstellen, 223 Lehrern und 2788 Schüler», welche in 135 Klassen getheilt waren. In Oberprima befanden sich 129, in Unterprima 145. in Ober- secunda 216, in Untersccunda 330, in Obertertia AI, in Untertertia 340, in Quarta 181, in Quinta 151 und in Sexta 452. Die Real gymnasien in Leipzig und Dresden-Altstadt erfreue» sich der größten Schülerzahl, nämlich 47«;, resp. 411. Die wenigsten Schüler, 132, hat Plauen i. V. 2.596 Schüler waren Sachsen. Von de» 138 Schülern, die die Maturitätsprüfung bestanden, wandten sich nur 33 Universitätsstudien z». Die GesammtauSgabcn betrugen 7l3,0l5 Mk., darunter 556,952 >ür Lchrcrgebaltc. Bon Staatswcgen wurden 161,134 Mk. zu den Kosten beigctrage». — Tie sächsischen Real schulen sind bis aus eine (das mit Pensionat verbundene Frei maurer-Institut in Dresden), welche aus Stiftung beruht, städtische Anstalten, sie beziehen jedoch mit Ausnahme der Leipziger nicht illimcseniüche Slanlsunterslützungen. Am 1. Dez. 1881 bestanden in Sachsen 20 Realschule» mit 231 Lehrern (ausschließlich 10 Probc- lehrcrn) und 3057 Schülern, welche in 150 Klassen unterrichtet wurden. Die meisten Schüler weist die Leipziger Realschule ans, nämlich 581, die wenigste» besitzt die Rochlitzer, mit M. Die 3057 Realschüler, von denen 2,869 Sachsen waren, vertiiciltcn sich nach Klasse» folgendermaßen. Es besuchten die Selekia 3, die 1. Klasse 241, die 2. 310, die 3. 537, die 4. 681, die 5. 718 und die 6. 531. Die Gesaiiiiiitaiisgaben für die Realschulen betruM 723.752 Mk.. darunter 519,459 Mt. für Lchrergehalte. Aus der Staatskasse wntden 218,612 Mk. Zuschüsse gewährt. — Gestern ist eS der hiesigen Polizei gelungen, einen äußerst gefährlichen Menschen dingfest zn machen, welcher so viel wie bis letzt sicher fest steht, den in der Nacht vom 28. zum 29. Dez. v. I. in Chemnitz verübten großen Uhren- und Kette ndieb stahl begangen hat. Der Mensch, welcher bei seiner Festnahme wie ein Wüthender um sich schlug »md biß, konnte nur mit Mühe gebändigt werde». Sämnitliche in Chemnitz gestohlene Gegenstände sind zur Stelle gebracht worden. — Vorgestern Abend 8 Uhr marschirte die Jugendabtheilung des Turnvereins der Pirnaische» Vorstadt, nachdem dieselbe in der Vereinstumhalle aus der Blochmannstraße sich gesammelt und ein Äbschieds-„Gut Seil" gebracht hatte, unter Führung des Turn lehrers Hm. Wiedemann und mehrerer Turnrathsmitglieder in die ncugemiethete Turnhalle ' ' ^ Jugendabtheilung vom ' ansenernde» Ansprache soll ein Damenturnen in der neuen Turnstätte eingerichtet werden und zwar zu den im heutigen Jnseratentheil gedachten Zeiten. — Eine eigentbümliche Praxis übten am Neujahrstage einige der Herren Schornsteinfeger. An Stelle des verbotenen GratulirenS wurde der aus der Kirche heimkchrende andächtige Kirchgänger in den Treppenhäusern durch die lauten Ruse: „Morgen kehre n!" erschreckt. Sollte dieser bekannte Ruf gerade am Neujahrstage viel leicht das Neiliahrsgratuliren ersetzen? — Der Humanitären Bestrebung für die Ferienkolonien droht eine heftige Polemik durch den Rechtsanwalt Dr. Wnsick in - Frankfurt a. Bc., welcher in einein größeren Artikel nicht blos die Nützlichkeit der Ferienkolonien bestreitet, sondern sie sogar für schädlich hält. Denn er sagt mit Nachdruck: „Dem geringen und tüchtigen Gewinn an Korperkrästen steht also ein weit größerer und voraussichtlich dauernder Nachtheil für die Heranwachsende^ Schuljugend selbst wie für die ganze bürgerliche Gemeinschaft S gegenüber. Während diese ein besonders ancrkennenswerthcs Werk — der Menschenliebe a» ihnen zu thun meint, ist der sich schließlich L x—- ergebende Erfolg im Gegentheil geradezu ein sozialer Schaden." Da- », durch, daß der Verfasser dielen Aufsatz an eine Anzahl angesehener ^ Zeitungen Deutschlands mit der Bitte um unentgeltlichen nnd» unverkürzten Abdruck gesendet hat, ist die theoretische Erörterung s einer iminer noch nicht abgeschlossenen Frage in das Stadium der * ZZ heftigen Agitation getreten. Gewiß wirb der hiesige gemeinnützige ^ « Verein als Träger der Ferienkolonien während der nächsten Monate K D-gA zur Kla rstellung der Sache Veranlassung geben. Z. — Die vom Verein „Canaria l. entrirte Ausstellung seiner s »-*, Conanen- nnd überseeischer Sing- »nd Schmuckvögel wird heuteK' Abend 9 Uhr geschlosseir. ^ — Die neue Jägerka ferne hat vor wenigen Tagen einen neuen sinnigen Schmuck erhalten. Es ivurdcn m der Vorhalle ^ ^ zwei große Marniorvotwtaseln angebracht, deren eine die Namen g. >—»> der 1870/71 Gefallenen dieses Bataillons, die andere die Namen s ^ iämmtlicher Offiziere trägt, welche seit Bestehen des Bataillons k? »-» demselben vorgestanden haben, lieber jeder der Tafeln ist ein Löwe ^ von Eichenlaub umgeben angebracht. Z." -Als Beitrag zur Wetter-Prognose wird gemeldet," daß die wilden Gänse sich bereits aut dem Rückwege vom Süden 2 M- »ach dem Noiden befinden. Schon am 22. Dez. (Dienstag vor den 8 Feiertagen) wurde ein sehr großer Schwarm beobachtet, der unter --- ZZ großem Lärmen nach Norden zog. Nach der Behauptung von" Ornithologen vollzieht sich die Rückkehr der wilden Güiiie zwar oft ^ ^ so früh, aber doch immer nur in sehr milden Wintern. ^ ^ — Auf den zweitägigen Treibjagden des Prinzen von Schön- - bürg auf Gauernitz war die Jagdbeute verhältnißmäßig gering. Etwas über 120 Hasen wurden zur «trecke gebracht und außerdem ein Fuchs. — Wie vor anderthalb Jahrhunderten Einla- dnngen der Gastwirthe zum Schmause lauteten, davon aiebt eine solche Nachweis, welche im Jahre 1732 der Äirth des Brandvor werks. damals einer namentlich von Gelehrten besuchten Tabagic. znnl Martinsschmause ausgchen ließ. Sie lautete: „Hochcdler Fest und Hoch erfahrener Hochgeehrtester Herr Doktor und geneigter Patron. Es gießt die Person 18 Groschen, wenn Sie keine Pa tienten zu besuchen haben, meine Frau läßt Sie auch schöne grüßen, es kommen andere vornehme Leute mehr hinaus. Darnach geben Sie etwas Weniges in Sulz in die Schüssel vor die Mägde, ich weiß nicht, ob nicht auch der Hausknecht mit einem Bierstöpicl kommt, es trägt etwa noch ein paar Groschen ans. Und eine schöne lange Pfeife mit Figuren und das Bier ist auch sein und frei bis um 8 Uhr, da giebt die Person 16 Groschen. Das übrige Essen können Sie Ihrer Frau Liebste schicken. Sie verthun ja wohl eher 18 Groschen n»d keinen Wein müssen Sie ja nicht trinken, so ist der ganze Preis 18 Groschen. Schlagen Sie cs mir nicht ab ich stehe wieder zu Dieiistcn, kommen Sie immer. Ihr Diener Johann Junge, Wirth zum Brandvorwerk". — Am NenjglMag crhlng sich in Trachau in der Wohnung seiner Eltern der 2< jährige Agent Damme. — Am 1. Jan. feierte zugleich »nt seinem Geburtstage der Amtswachtmcister und Gerichtsvollzieher Klemm in Radevurg sein 40jähriges Dicnstjubilüuin. — Am 2. Jan. feierten die in der Gcstaltungsbranche der Kgl. Porzcllanmanusaktnr in Meißen migrstclltcn Possirer Knäbich und Grünbcrg ihr öOiähriges Tienstinbitäum. — Der ini Jahre 1855 gestorbene Kammerrath Frcgc hatte der Stadt Leipzig ein Legat von 30,000 Thalcr» ausgesetzt, mit der Bestimmung, daß dasselbe zur Errichtung eines AiylS für verwahr loste Kinder obiger Stadt verwendet werde. T ic Verhandlungen j» Betreff der Einrichtung eines solchen Asyls haben sich Jahre lang hingczogen. Inzwischen ist daS Legat durch Zins und Zinscszinscn ani ungefähr 250,000 Mk. angewachien. — Branddirektor Brumm in Meerane erhielt das für Mit glieder der Feuerwehr gestiftete Ehrenzeichen. — Bekanntlich erschoß vor einiger Zeit ein Soldat desEh e m- n'i tzer Jnianterie-RegimentS, als er ans Doppelposten vor dem PulverhauS stand, seine» Kcmicraden dadurch, daß er, als jener scherzhaft fechtend auf ihn emdrang, beim Ausweichen zum Fallen gcricth, dndnrch sein Gewehr sich entlud und den Kameraden lödl- tich in die Brust traf. Wie nun verlautet, hat das Kriegsgerichi, nach Beendigung der Untersuchung, den Soldaten sreigesprochen. — Mit dem heutigen Tage wird in Lei, »darf eine mit der Postageiilnr vereinigte Telegraphen - Betriebsstellc in Wirksam keit treten. — Tischlermeister Weigel in Wilkau rettete einen durch die Eisdecke der Mulde gebrochenen Knaben vom '§odc des Erlrintcns. — In der Sylvesternacht har sich in Zwickau der 30 Jahre alte kaufmännische Agent Adolf Ncnwald in seiner Wohnung ent leibt. Nemvald scheint durch geschäftliche Verlegenheiten, wie körperliche Leiden zu diesem Schulte bewogen worden z» sein. — Nach 40jähriger Dienstzeit trat in Zwickau der Bezirks thierarzt Dinier in den Ruheuand. Sein Nachfolger ist Bezirls- lhierarzt Hübner, bisher in Auerbach i. V. — Vor einigen Tagen wurdc» in Volkmarst» ors zwei Betrügereien pon einem schlanken jungen Mann anSgcübt. In dem ersten Falle imethcte er sich als Monteur ein und verschwand
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