Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-10
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1887
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«acht. Telegramme. Hur in eine« LbeUe der ««Na,e.i ,erlt». » *««>- >vett««en die -u» Io« zuaeden. liMe« »ich»«,» «rn«i»Iietzun,e» dezÜGilch *»etii>iten» de purst cd»», da dl« neuen ».dlnktewli,lieber, »»«er dielen de- Idnder» «riddi. dal,«» drinnen, da» „ch Italien eniweder au« dem «an- l Mete »>>»» d»rau«»lede oder mit« ^ee,ie »nd dem Auiacdute »rSste- nr Machtu-ittel »lnarelie. I> .... Ixm» r« V.«liiM ü.8.IW>I<!8-Iz>tti!n». /Ulmarkl 15,1. rimen, «eiqe «ei »er »ntwervener SeebedSrdr elnnelanien. daden wil,- rend de« legte» Llurmcs auch meh rere nrotzc Seedamvier Lchlsthrnch erlitte». Der Dampier..'vennland ist stark deichüdlnt l» Antwervr» annelannt. «reSla», !». April, Rachm. lwrireidimartt» Spi,i„,«pr. l«»5L. M V» Aprii-Mäi 28,55, Iuni-Iui, MM, Annu» Lepidr, 15.5a. Roaar» «pri« Mai 121,55, Mai-Iuni >21.05. «ept. Qii. 125,55. !,!l!bol loev »er April-Mai, Mai-Juni 11.55. Zink «nilxhloo. Weiler: Schön. I Sarnetsln-SvknsMeovksnlLvk I kV»» Utaetzt dr»Ä»»„»»d, nicht nachftl»d»nd ro» D»rl Uvelva»»»,»- »oNiakaeant Vr»,d»n-».!vaart»„strl,st»!ö7. IS. Dr»«d»n-N7, O»in»«chlrraft» IKtadt vlorltlil. »» RnvtdllÄ^nelaiili" Vresävn, 8vv8trL88v SV, I. Lr»n,st»r»chfteU« 1t 17. I. t»aoaa-a-8»p»älllo» Nie »II» Tolmrr»». II. MII«t-V«rIl»us tilr öl» Ilrssäavr Idaaiar. III. 8ls»rl»»-V«o«e»l« llutur varanli». IV. Dollcetlu» 1er Nied». l,»nä«»Iatt»rl«. ^srL. LsrlLed. HLvdk. ^sinkallälunZ mit krobierZtnds» gloeilrslr. 4. feengpesekZlsüs 321. ^uskükrlieko kroislistcm versonän krsi. Osvtlbr kür rsino L Mturrvoino. « 8pe2!Ll-<A«8edNk1 ro» Mlmsrr,u«. M>». seiäsu, vollen a. bruunvollM »I. «. Lloicksrstvkksu nnä vouksotiollo. l. i lim. ll°kliak°e.-lnt. . q>- litt! W.J°hrg.Jehrcs-Aufl.43,<„„>Expl.i »»««„'.'1.1^ «e»T»a.W« 1.Quartal-Zuwachs L.400 . ' Nachl» unter »tull. «emcrkung! vrrilichr Nil» rdMiu» »o» mliileerr Siörte «et »Ile»erschlLqe. Temperatur zeitweise »lebeldilduni. Dre«de». 1887. Loiliitag, 10. Slpkil. «ermmvort»»« Redakteur kür Politisches vr. lkm«! vlerr» ln Dresden Was zur Weihnachtszeit nur mit bannen Zweifeln gesprochen weiden konnte: Friede auf Erden l, darf die Menschheit am Ostersonn- iag mit Zuversicht wiederholen. Ja, Friede herrscht auf Erden! Dieser Wcihnachtsruf mischt sich beglückend in den Ostergruß. In dein kurzen Vierteljahre, das zwischen den beiden hohen christlichen Festen liegt, hat sich der Fortschritt von Sorge zu Hoffnung voll zogen. Als kurz vor deni Weihnachtöfeste ein riesiger Schneefall Ge birge und Tiefland cinhüllte, dachte mancher Mann daran: wie Ivird's zu Ostern aus schauen, wenn der Schnee auf dem Balkan zu schmelzen beginnt? Sinn, heute bars die Welt nnt der frohen Zu versicht das Osterfest begehen, das; die schncebesrciten Fluren nicht das Blut erschlagener Männer trinken werden. So weit mensch liche Erkenntlich reicht, geht Europa einer Fricdcnsperiode von längerer Dauer entgegen. Mit den erstarkten Fricdensaussichten erstarkt auch die europäische FricdenSpartei. Gewiss kann 9!jemand eine Bürgschaft für das Anhalten eines längeren Friedens über nehmen: jede Stunde können unvorhergesehene und nnvorhcizu- ichende Ereignisse alle Erwartungen über den Hausen werfen — aber wann ist dies je auf Erden anders gewesen? Der Frankfurter Frieden, der unö Elscch und Lothringen wicdcrgab, gilt als das finstere Wetterloch, aus dem sich jeden Augenblick verheerende Kricgsstürnie erheben können. Die Franzosen, so sagt man rmS immer, betrachten diesen Friedensschlich nicht als unwiderruflich. Zugegeben! Aber wenn der Friede stets in Gefahr wäre, solange ci» Volk irgend eiycii Friedcnsschlich nicht als cndgiltig ansicht, so gäbe eL übcrhoiivt keine ruhigen Zeiten mehr. Kein FricdcnS- wcrk hatte die Völker, und zwar alle, ohne Ausnahme, unbefrie digter gelassen, als die Festsetzungen des Wiener Coiigresscs. Die Eabmetspolitik von 1815 hatte Oesterreich und Rußland, dem deut schen, dem italienischen, dem französischen Volk Grenzen und Zustände gegeben, die jedem Nationalgefühl Hohn sprachen. Frankreich beson ders betrachtete die ihm damals gezogenen Grenze keineswegs als haltbare. Thiers Wichte 1810 mit den« Ruf nach Wiedergewinnung der Rbeingrenzc Frankreich zu entflammen. Und doch hat daS Friedens werk von 1615 trotz der Stürme von ISA), der Bewegung von 1810 und der Revolution von 1818/49 aus ein halbes Jahrhundert hinaus festen Bestand gehabt. Der siegreiche! Ausgang des 70er Kriegs brachte dem deutschen Volk die ersehnte Erfüllung seines grössten Wuw'ches und die Wahlen zwischen Weihnachten 1886 und Ostern 16L7 bezeugten de» seiten Entschluß des geeinten deutschen Volks, das in blutigen Kämpfen Errungene unter allen Umständen festzu- halten. Dieser Entschluß und seine ruhmvolle Bekundung hat allein hiugercicht, die Kriegslustigen einzuschüchtern und damit den Frieden zu sichern. Wir danken cs den Wahlen vom 21. Februar, hast wir das Osterfest als Friedensfest begeben können nnd wenn uns ui der Folgezeit die Opfer dieser Wehrhaftinachung und kraftvollen staudcsvertlieidigiing bisweilen auch sauer fallen werden, so Wollen wir daran denken, was für rasende Opfer wir jetzt bereits bringe» mussten, wenn die Schnecschmelze die Kricgsfnrie entfesselt hätte. Mi, giebt cs zwar außer in Frankreich noch einen zweiten Wetter- Winkel in Europa, aber aus den Felsenklüften des Balkan steigen > ,r Unwetter nur empor, wenn die Moskauer Wolkenschieber hoffen düsten, sie vermittelst französischer Rcvolutiousstiirme über den stmuncl zu jagen. Daran ist aber jetzt sobald nicht zu denken - Dank dem Auscrstchungsfeste, das der deutsche Nativnalgcistam lst. Februar feierte. ES wandelte die WcibnachtLsorae in die Dslcstrcude. Ja. diese Auferstehung des deutschen Volksgeistes war nur der Aorlüuscr ver Anserstchimg, die jetzt, zu Ostern, Statur und Kirche 'stein. >Kr sollt euil, AN' de» veil» erfreue», Dn» über euch eriosse» war», t!s bi ci» ewlac» Urne»»» Im PUS des IuchU»a» oifcnbart. Wa« dürr war, arünt im Wcii'n »er Lüfte, Ja»» wird da» Alte fer» »nd nah, Der Ldcm Gottes lvreniit die Grüft« — Wacht aus. der Liiert«» ist da! — - Ter befreiende Strahl der Sonne Hot die beengenden Fesseln ec: winterlichen Starre grstwengt. Alles ringsum athmet Licht und Leben. Das Osterfest ist das Fest der Naturbcsrciung; es ist bou Haus aus ein Naturscst, dem sich die Kirche weislich aupaßle. Auch sie fühlte sich hiugezogen zu dem Zauber dieses Naturfestcs und »crboud nugczwllugen mit ihm die Auferstehung des Begründers der christliche» Religion. Eins sich mit der Natur fühlend, weiß der Mcnscliciweist fob unsterblich. Vom Osterfest her tönt der <N»ß des Amcrstaiideue» dem Menschen zu: Friede sei mit Dir l Cs geht zu Oster» ein Frühlingswehen besecligend durch die Herzen der Me»sthcii. Noch ist das „tausendjährige Reich" des erhabenen Gvliineiischc», den seine Feinde den marteivollsten und zugleich cutehrendsten Tod, den am Kreuze, sterben ließen, nicht angebrochen; noch herrschen Haß und Zwietracht, Lüge und Heuchelei auf Erden, statt Liebe nnd Brüderlichkeit, Wahrheit und Redlichkeit. Viele glauben immer noch, daß brr ingrimmige Kampf Aller gegen Alle ein unabänderliches Naturgesetz sei. Aber die Fesseln dieses Bor- nr.hcils und des Eigennutzes sprengte am Ostermorgcn der Stifter der Religio» der Bruderliebe. Der welterlösende Gedanke dcS Christen licbHi Ausbeutung der Menscher gebracht Die soziale Reform ist en durch Menschen zur Geltung gebracht Die soziale Reform ist nur ein Ausfluß des sieghaften christlichen Gedankens. Seit vielen Jahrzehnten ist die Meuich- beit sich nicht so klar bewußt geworden, wie jetzt, daß das sich Wiedcrbcsinneii aus den unsterbliche» Gehalt der Religion der Bruderliebe einzig im Stande ist, die Völker von dem Banne des Elends, der geistigen Knechtschaft, der wirthschaftlichon Ausbeutung zu erretten. Suchen wir Friede» für Herz und Gewisse», ruhige Gewißheit über die tiefsten Fragen des Levens, guten Same» für die Herzen unserer Kinder, suchen wir geistige und sittliche Kräfte, mit denen wir »nserc Familien bauen, das Volk gestuid erhalten, seine Leiden mildern, seinen Wohlstand gründe» tönnen — dann wenden wir uns zu dem erhabenen Stüter der Religion werkthä- tiger Liebe. Ein frischer Zug durchpiilst die Wett. Ein neues Leben ist erwacht in der akademischen Jugend, der Trägerin des nationalen Gedankens, der Hoffnung des Vaterlands. Es weht etwas wie Ostcrluft auS der Begeisterung unsrer Jugend heraus. Der Bann grober, materialistischer Weltanschauung ist gebrochen. Die Gcsi'hgeüimg sucht wieder nach dem christlichen Untelgninde die das Christenthum glaubten; man spricht lebendigen Kräften des Christenthums, man mahnt nicht mehr blos von den Kanzeln an die Bcthätigung christlicher Gesinnung: die Zeitungen diiuen häufiger als früher von groß artigen Stiftungen zum Wohlc Armer und Bedrängter berichten. Welch' herrliches Zeugniß christlichen Amcrstchuiigsnedaiikcns legt die Kaiserbotschaft ab! In all' diesen und vielen anderen Erscheinungen erkennen wir neues Leben, das Leben des Auferstandenen und darum stoffen wir auf einen »cuen Aufschwung aus dem Matcrialis m»s und atheistischen Eigcnimtz. Gedenken wir ein Jeder der Pflichten der hehre» Religion, zu der wir uns bekennen: gestalten wir die Lehren derselben im eigenen Leben aus! Wenn jeder Ein zelne hierin daS Seine thut, so wird auch der große Ostermorgen tür unser Volk nicht ausbleiben: der Tag dec Auseritchung ans dem Grabe des selbstsüchtigen Materialismus, auS der Versumpfung der Gedankenlosigkeit und dem Leichtsinn der Genußsucht! Tann leuchtet aber keinem Volke die Osterionne so herrlich als dem deut schen, „ihm den, herrlichsten von Allen." Ostern füllt unsere Seele mit Hoffnung und Zuversicht auf das Nahen des Frühlings nach langem Winterschlaf nach dein Sprengen winterlicher Starre. So sei uns denn auf's Neue gegrüßt als Bote herzerhebender Ver heißmig, festlicher Ostermorgen I Judcnthunis aus das Grab edler Menschlichkeit geschichtet hatten. Wie viele Rückfälle in Jrrlhuin und Verderben im Lame der Zeilen slattgemnden haben und bei der Gebrechlichkeit der Menschennatur noch slattsinden werden, schließlich wird der wctterlöscndc Heiland " „schlich« leligivn, doch i,inner als Sieger über die verkehrten Nicl inenu «e»ske Trlear«m«t. der „rresdner R«»r." vom 9. April. Berlin. Der Kijmp'lnz wird ans Wunsch der Aerzte sich währl ad der Ems« Badekur möglichste Schonung auferlegen und »nr der Herstellung st ine «Gesundheit leben. Deshalb wird er allen Geschäften sernbleiben. Niemanden enipfangen nnd keinerlei Audien zen ertheilen. — Der „Reicbsanzeiger" pnblicirt die Ernennungen des Bürgermeisters in Straßburg, Back, zum UutnstaatSsekretär der Finanz-Abtbeilung im clsaß - lothringuchen Ministerium und dcS bisherigen Regierungspräsidenten Stuot zu Königsberg »um Unter staatssekretär des Innern i» demselben Ätinisterium. Zum Präsi denten des Rcichseiienbahnaintes, welche Stelle seit längerer Zeit erledigt war, ist dem Vernehmen nach Geh. Oberregierungsrath Schulz in Aussicht geiio»u»cn. — Tic durch die Militärvorlage angcordnctcn Neuwrmationeii im deutschen Heere sind jetzt überall vollendet und sind dein Kaiser die bezügtichen Meldungen der Kommandobehördeii über deren Fertigstellung in diesen Tagen zu- gegangen. — Das „Brrl. Tagebl." erhält auf indirektem Wege fol gendes Telegramm aus Petersburg: Gestern, Mittwoch, Stach mit tag sollte ein ncucs Sprengbombcnatlenlat gegen den Zaren und die Zarewna aut der große» Morskasa zur Ausführung gebracht werden. Die beiden Attentäter, ein junger Mann nnd eine Frau, erster« anscheinend ein Student, wurden rechtzeitig verhaftet. Wenige Minuten nach der Verhaftung der Beiden fuhr das Koiser- paar in offenem Wagen über die große Morskaja. — Der „Nat.-Ztg." wird aus Petersburg geschrieben: Seit dem Mordanschlag an der Morskaja hört man wird« mehr wie je von Verhaftungen und Haussuchungen. Die Pvlizci will jedenfalls durch die erhöhte Thätigkcit zeigen, daß sie nichts versäumt. Daß von Berlin aus eine spezielle Warnung wegen des letzten Mordanschlages gekommen sei, wird niir aus sehr gut« Quelle entschieden dementirt. Nach Lage der Sache war die Keimtiiiß der fremden Polizeien auch aus geschlossen. Dagegen bestätigt es sich vollkommen, daß von Berlin aus durch geraume Zeit Warnungen gekommen sind, welche Hin- Wiesen aus die erhöhte Thätigkcit d« nihilistischen Agitation. Weit bedenklicher als die nihilistische Verschwörung ist die ausgedehnte s militärische Verschwörung, deren Verzweigungen noch immer ver folgt werden. Paris. Die „Justice" fügt der Note der „Aaence Havas", welche die jüngsten Beschuldigungen gegen den deutschen Militär- Attachü vollständig dcincntirt, hinzu, daß dieser Angelegenheit von der Presse zu große Bedeutung beigelcgt worden sei. Dem abge setzten Beamten des KliegSniimstenums habe kein eigentliches Ver gehen nachgewieien werden können, sodaß auch die gerichtliche Ver folgung unmöglich gewesen ist. Durchaus ohne jeden Grund sei in vieler Angelegenheit der Name eines deutschen Militär-Attache's genannt worden, dessen Verfahren stets vollständig korrekt gewesen sei. Während das Organ Clcmenceait's der Wahrheit die Ehre giebt, bekundet eine Anzahl Pariser Journale, namentlich diejeni gen. welche auch in dieser Angelegenheit gehetzt und gelogen haben, ihre unverbesserliche Llali» ticiss dadurch, daß sie die offiziöse Be richtigung gar nicht abdrucken. — Mehrere Journale melden, das Strafzburg« Comitce der Protestparte, habe beschlossen, als Kandi daten bei der Ersatzwahl für den verstorbenen Kabls den Bankier Stockung aufzustellen, den sie als bewährten, sicheren Franzosen und Patrioten und alten 'Republikaner bezeichnen. Madrid. Offiziell wird angekiindigt, daß die Küste von Kap Blanco bis zu Kap Bojador südlich von Marokko durch den ivanischen Generalkapitän den canarischen Inseln einverleibt worden sei. Berlin erBörse. An der Börse herrschte anfangs Fcier- tagSstilnmnng. ' TaS Geschäft war gering, die Tendenz fest, bald belebte sich indes! das Geschäft, besonders aus dein Banken- und Rentenmarkt. Deutsche spekulative Bahnen waren gleichfalls fest. Bon österreichischen Bahne» waren Franzosen fest, Buschtichrad« belebt i»id höher, Lombarden und Galizier niedriger, Bergwerke reicrvirt und später gleichfalls anziehend. Im weiteren Verlaute wirkte die bevorstehende Einführung der chinesischen Anleihe an regend. Die Conrsc waren säst durchweg höh«. JmKassavcrkchre herrschte feste Haltung. Oesterreichische Prioritäten waren vernach lässigt. Privatdiskont 1',» Prozent. He»»«, net «peil. See»« M.eo. ««—1»,», 187M. »«». »«rden «.75. ««itzier 16S.10. «»ppter 75.». «pe.e. N«,,e. »»tdrntt« «,«. »Uemtt» 1«^0. «»er ll»»«,-, k»»r, 7ZM. Fest, s 1 e », s. >»rU. irr«»» WI.SS. kiaaldbaha 285.25. Lomdardea 82,50. «»rdivkftb. 162,75. M«rln°«e° 62H5. Un«. Tre»it 286.5». SUN. Vor«». S. April. «rnic 8lM. »nieibr M.77. Ji-Iiener S8.22. «i,at«d»da 175,5». Lomdirdn, 185,55. »o. Prioritäten —. Spanier 6i',j. Egdpter 581. Ottomanen 557,55. Xiene N«leihe —. Türken —. Icst. »»«»,». S. «pril, »arm. ll Uhr l» «ttn. «onlolS >52'/,,. 187Hrr Hingen 81. Aialiener 56'/,^ Lombarde» 7'.,. Sonn. Türken t:i/„. Iproi. tnnLtrte >merikaaer tSt>/„ Idroc. Unnar. Goldrenle 85 /,. Ocfterr. Gole- rcnte 88, Veen». 8»»sol» U>1' ,. lkähpter 75'/,. Neue Eqppier 57'/,. Garan'. «Nhpter 5»-/,. Ottomaubank 15'/,,. Suez - Aktien 85'/,. Tpanier 62-/,. — e«tmm»»,; Sehr ruhig. Amsterdam, 5. April. Produkten <Schl»h>. Weizen »er Mai —, »er N»«rmdcr 22l, fest. Roggen »er Mai N6, per Ltiobcr >22, fest. Lokales und Sächsisches. — Die Verlegung des königlichen Hvflagers nach Strehlen erfolgt am Donnerstag. — Wie verlautet, begiebt sich Ihre Majestät die Königin am Mittwoch Abend nach Brüssel. . — Se. König!. Hob. der Prinz Georg in Begleitung der Prinzen Friedrich August, Jodaun Georg, Max und Albert beehr ten gestern Nachmittag die Ausstellung der Schülcrarbeiten der Kgl. Kunstgewerbeschule mit einem Besuche und verweilten mit sicht lichem Interesse längere Zeit in derselben unter Führung des Herrn Hoirath C. Grass. — Se. .Kgl. Hoheit Prinz Georg begiebt sich bereits am Dienstag Mittag in Begleitung Ihrer Kgl. .Hoheiten der Prinzessin Mathilde und der Prinzen Johann Georg. Mar und Albert zum Beiuchc Ihrer K. K. Hoheit der Erzherzogin Joscpha nnch Klagcu- furt. Der Aufenthalt daselbst währt bis zum 22. d. M. — Die Pass i ons feiert i ch lei len der Ebarwoche er reichten mit gestern Abend 6 Uhr in der katholischen Hofkirche ihr Ense. Uin diese Stunde ward im Beisein des Kgl. Hofes und einer zahlreichen andachtsvollen Menge die Ccremomc der Auf« stehllng mit feierlicher Prozession und Tcdcuiii abgchcilten. — Heute früh 4 Uhr wurde das Osteneft durch drei F e st- ichüsse, die dos kgl. 1. Feld-Artillerie-Neg. Nr. 12 vor seiner Kaserne abgab, begriißt. Um 6 Uhr fand die übliche große Revcille statt, welche in der Altstadt von dem Hornistcnzuge und dem HornistcnkorpS des kgl. 2. Jägcr-Bat. Nr. 16 und in der Neustadt von dem Hornistenzuge und dem HornistcnkorvS des kgl. Schützen-Regts. Nr. 108 ausgesrihrt wurde. Tic Wachen und Posten tragen während der beiden Osterseiertage Tags über den Paradeanzug. — Die Kommission iür die I u rernati c»nä : c G ac > c -c bau-Ausstellung» deren Dauer vom V. bis 18. Mai (nicht ' ' H e,s, fm - des ganzen Unternehmens werden die Höbe von 100,000 Mark nicht wesentlich überschreiten und nach den schon kürzlich dargelcgtcn Verhältnissen ist kaum zu besorgen, daß die Einnahmen hinter den Ausgaben znrückstchen werden. Für die Bildung eines Garantic- fonds sind auch bereits ca. 40,000 Mk. gezeichnet und außerdem süid seitens des Staates und d« Stadt bekanntlich Bewilligungen m der Höhe von zusammen 62ZOO SR. ausgeworvn. Den Zeichnern des Garantiesonos werden besondere Vergünstigungen gewährt: Zeichner mit einem Betrage von .100 Mk. und darüber genießen während der ganzen Dan« der Ausstellung freien Eintritt für sich und ihre Familie, Zeichner mit einem Betrag von mindestens 180 Mk. haben für ihre Person freien Eintritt. — Gestern Mittag '/U2 Uhr explodirte ein Kessel niit Sprengöl, ,n der in Hilbersdorf bei Frciberg gelegenen Dresdner Dvnamitfabrik. Kesselhaus, WvbnhauS und Pfcrdestall wurden zer stört. Drei Arbeiter todt, einer verletzt. Nähere Nachrichten fehlen. — Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Früh lings holden, belebenden Blick; im Thale grünet Hoffnungsqlück — und die Glocken jubeln von nah und fern, und der chemo Mund der Geschütze verkündet's „Christ ist erstanden, Freude dem Sterblichen!" In den Lüsten, auf den Wassern und in allen Zweigen regt es sich und flüstert: Es ist Frühling ge worden, nnd alle Herzen thnn sich auf. und alle Lunge» athmen freier. So feiern wir denn heute nicht nur die Auferstehung des Herrn, sondern mit ihr das Erwachen des Frühlings und die Wiederveriiingung unseres eigenen Wesens. Und kaum ist das grüße Buch der Nalur den Blicken neu ausgetkaii, so schütteln die Mensche» Winterstaub von sich und eilen hinaus in's Freie, wcuigslens bis langentbehrt« Erdaeruch die Luft, der den an Staub und Tunst gewöhnten RespirattonSvrganen seltsam wohlthitt, schon hier breitet sich der FrühlmgSteppich vor unserem Blicke gefällig ans, und wir hören den Finken, die Lerche, die Amsel und Drossel nnd sehen den Storch in mächtigen Bogen üb« den Plan ziehen — ein ewig gleiches und doch ewig anregendes landschaftliches AilscrstchuiigS bild von immer gleichem, berückendem und fesselndem Reize. Ju hält, nnd heute pflanze» sich mm zum ersten Male im Frükiling und zu Ebren der »eugeboreneu Natur in den Rcstaiiraliousgärten der Umgebung zahlreiche Stühle und Tische auf, um den sonstigen mehr oder minder spärlichen Anpflanzungen ein höheres Schlief zu verleihen. Hi« und doch ragt über einem Mistbeete oder einem balbzcrsalleiicn Kuhstalle auch schon ein Zettel mit der verlockenden Inschrift „Prachtvolle Somnierwvlnumg zu i»emiieiheii" iu's Freie, oder.Käsekäulchcn" und „Echtes Ba»nsch"fpreffe» sich au den Mauern und Thüren der Sommer-Restaurants an, und die restlich gc'chmückte Menge stürzt in Schaaren in jede Gartcnthiire. die offen steht, und verschlingt mit d« Frühlingslust alles Eß- und Trinkbare nnt einem wahren FeiertaaSheibhuugkr. Fürchterlich ist cs gestern zwar bei den Schneidern, Schneiderinnem Putzmacherinnen und Modi stinnen und nicht mindn stürmisch in den — Lcihhämer» hcr- gangnr. Jeder wollte seinen neue» Rock nnd jede ihr neues Kleid mit der Frühlingstournüre haben, Alle wollten mindestens aber ein bischen Fcicrlagssonncnschci» nnd Frühlingslust genießen, und das erforderte eine aufregende Vorbereitung, die min aber beute durch die Verwirklichung der verschiedenen Wünsche glänzend belohur wird. Die Bewohner der Umgebung mid unsere braven Bauern nrerken es deutlich an den neuen und „chemisch trocken gereinigten" Sommerpaletots der Herren, den Solmcnschirmcn d«„iii der Taille allein" promeniwnden Damen, den glSnzeuden Lackstiescl» und mein oder mindn neuen Glacehandschuhe», daß wir heute Osterfciertag und hcrciiigeLlochelic nd FrühliiigSerwachcii haben, und die plötzlich l. rühliiigssoime ist noch zu schüchtern und diskret, um es an den ag zu bnugen, wir viel Anstrengungen, Mühen und Opfer der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite