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936 GlaS-, Porzellan- und Steinguiwaaren, ein Theater und andere Gegenstände fick' befinden, im Gerichtskretscham zu Reichenau gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend versteigert werden, was unter Hinweis auf das im Gerichtsamte aushängende Verzeichnis! hierdurch bekannt gemacht "wird. Reichenau, am 31. März 1876. Königliches G e r t ch t s a M t. Richter. Lz. Auctiorr von Stockwaaren. Den 11. und 12. April 1876, von Vormittags M Uhr an, sollen von unterzeichnetem Gerichtsamte die zum Concurswesen des Stockwaarensabricanten Adolph Muller dahier gehörigen Mobilien, insbesondere größere Quantitäten fertige und halbfertige Stockwaaren und Rohmaterialien im Gasthause „zur Stadt Zittau" hier (in der Nähe des Bahnhofs) öffentlich versteigert werden. Ebersbach, am 28. März 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Butter. Jgr. Nntzholz-Auetion. Montag, de» 10. April s. c., von Vormittags 9 Uhr an, sollen aus dem Forstreviere des Kottmarö im Gasthofe zu Walddorf 458 Stück weiche Baustämme,- 681 - - Klötzer in Parthieen von 19 Stück und 170 - - Stangen unter Vorbehalt des Angebotes und den im Auctions-Locale ausgehängten Bedingungen gegen sofortige baare Bezahlung versteigert werden. Löbau, den 3. April 1876. Der Stadtrat h. Telegraphische vorresponvenz. 6'1 Stettin, 3. April. Heute Mittag lief der auf der Werft von Möller und Hollberg für die kaiserliche Marine gebaute O ffen- siv«Torpedodampfer vom Stapel. Derselbe hat den Namen ,,Ulan" erhalten. 01 Wiesbaden, 2. April, Abends. Heute ist in der hiesigen katholischen Pfarrkirche der altkatholische Gottesdienst durch Bischof Reinkens eröffnet worden. Bern, 2. April. (K.Z.) Der Gotthardlunnel-Unternehmer Favre hat gestern beim Bundesgerichte Klage eingereicht auf Garantirung seiner zukünftigen Bezahlung, wenn dieselbe verweigert wird, auf Aufhebung der Bauverträge und 12 Millionen Entschädigung, endlich auf Berechtigung der Zurückhaltung der Einrichtungen und Arbeiten, bis er vollständig bezahlt ist. 01' Rom, 3. April, Nachmittags. Der Papst hat heute ein Konsistorium abgehalten, in welchem mehrere Bischofssitze besetzt und die Jesuitenpater Franzelin und Davanzo zu Cardinälen er nannt wurden. 01 Neapel, 3. April, Nachmittags. Der Prinz und die Prinzessin Carl von Preußen sind hier cingetroffen und im Hotel de Louvre abgestiegen. Paris, 2. April. (N.-Z.) Erklärungen, welche der Justiz- und Kultusminister Dufaure gestern in der mit der Prüfung der Wahi des ultramontanen Grafen de Mun beauftragten Commission abgab, haben große Sensation erregt. Der Minister äußerte, daß er die Untersuchung für nöthig erachte, um zu constatiren, ob der Unterricht in den Seminarien den Landesgesetzen und dem Concordate gemäß er- theilt werde, und daß er entschlossen sei, alle Angriffe des Clerus gegen die bürgerlichen Institutionen und das öffentliche Recht Frankreichs entschieden zurückzuweisen, sowie die Verbreitung der Doctrinen des Syllabus mit allen gesetzlichen Mitteln zu verhindern. Die ultra montanen Journale erklären anläßlich dieser Erklärungen den Cultur- kampf für eröffnet. — In republicanischen Kreisen wird beabsichtigt, die Regierung über die hier stattfindcnde Bischofsconferenz zu interpelliren, welche, wenn sie ohne besondere Genehmigung der Re gierung erfolgte, ungesetzlich ist. — In den hiesigen finanziellen wie auch in den betreffenden politischen Kreisen beschäftigt man sich vielfach mit der wahrscheinlich in der nächsten Woche hier auszulegcn- den egyptischen Anleihe Behufs Consolidirung der schwebenden Schuld. Sollte diese Anleihe nicht glücken, so ist hierselbst ein finanzieller Krach von großer Tragweite unvermeidlich. sLZ Versailles, 3. April. (Corr.-Bur.) Die Linke und das linke Centrum beschlossen, die Regierung aufzufordern, den Muni- cipalräthen ohne Verzug das Recht der Wahl ihrer Maires zurück zugeben. London, 3. April. (K. Z.) Der Bericht Cave's enthält, wie verlautet, eine Darstellung der früheren und jetzigen Lage Egyptens auS dem Handels- und Finanzgesichtspunkte und eine kurze übersicht liche Geschichte der verschiedeneil Anleihen; er kennzeichnet verschiedene frühere Finanz-Operationen offen als ruinös, enthält die Nachweisung begangener Fehler und giebt eine Uebersicht deS augenblicklichen Schulden standes, der Staatsschuld und der Schuld des Khedive, der schweben- den Schuld, so wie eine Uebersicht deS Staatshaushalts. Am Schluffe soll der Bericht die Consolidirung verschiedener Schulden zu einer ein heitlichen, mäßig zinSzahlenden Vorschlägen. — Die Kaiserin von Oesterreich, welche Sonnabend in Claridgehotel eintraf, gab gestern ein Diner, an welchem Graf Beust und sein Botschaft?- und Consulats- Personal Theil nahmen. Sie reist heute über Calais weiter. 0'1 Konstantinopel, 3. April. Ein den Zeitungen zugestelltes officielleS Communiquö erklärt, daß die Regierung in Folge „localer Verhältnisse zwingender Natur und in Folge der Entwerthung der Producte des Landes" die Zahlung des Aprilcoupons der An leihen von den Jahren 1869 und 1873 und der Eisenbahn-Obli gationen bis zum 1. Juli d. I. verschoben habe. Die Regierung werde am 1. Juli d. I. den Aprilcoupon mit 6procent. Verzugszinsen ausbezahlen. 01' Belgrad, 3. April, Nachmittags. Nachdem die Aufnahme einer Anleihe im Auslande gescheitert ist, hat die Regierung unter Zu- stimmung des permanenten Ausschusses der Skupschtina nunmehr be schlossen, ein freiwilliges Anlehen von 12 Millionen FrcS. im Lande aufzunehmen. Die Gemeinden sollen aufgesordert werden, sich an demselben je nach ihrem Vermögen zu betheiligen. * Leipziger Börse, 4. April. Kgl. sächs. Staatspapiere v-1830 kl. 3> 94 G, do. v. 1855 3°/o 86,60 E., do. v. 1852—1868 L 100 thlr. 4»/o 97 G., do. v. 1869 k 100 thlr. 4«/o 97 G., do. v. 1870 ä 100 u. 50 thlr. 4°/o 97,25 G., bot 5°/o 104,60 G., k. s. Landrentmbriefe 3'/, °/« größere 90,50 G., do. kleinere. 91,70 G., k- s. 4°/» Landescultur-Rentenscheine Serie II —G-, 4'/, "/» 1880 rückrahlb. lausitzer Pfandbriefe 101,25 G-, Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Actien 183,50 G-, allgemeine deutsche Credit-Anstalt zu Leipzig 120 G, Leipziger Bank 113 G., Oberlausitzer Bank 51 G-, Sächsische Bank 121 G-, Dresdener Bank 78,50 G.» österr. Banknoten 175,10 G. (1 Mark 75,10 Pf.) Deutsches Reich. Bautzen, 31. März. Heute fand in der hiesigen land- wirthschaftlichen Schule die öffentliche erste Prüfung statt. In der Aula der Handelsschule hatten sich Morgens 8 Uhr die Spitzen der Behörden, Herr Kreishauptmann v. Beust, Herr Generalsecreiair v. Langsdorf, mehrere der Herren Stadträthe und Schuldirectoren, die Vorstände der Handelsinnung, Herr Prof. I)r. Heiden, die Herren Kreisvereinsvorstände Leuteritz und Pfannenstiel, mehrere Mitglieder des Aufsichtsraths und andere zahlreiche Zuhörer eingefunden. Laut Telegramms war Herr Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz am Er scheinen behindert worden. — Herr Seminaroberlehrer Schmidt prüfte zuerst in der Geometrie und Naturlehre, namentlich über Körper, Flächen, Berechnung der Flächen, sowie über Berechnung des Kubikinhaltes der Körper, über die allgemeinen Eigenschaften der Körper, die Lehren vom Gleichgewicht und der Bewegung der Körper, sodann Herr Director Brugger über Landwirthschaft, wobei er den äußeren und inneren Bau der Pflanzen, die Verrichtung der Pflanzen- organe, die für den Landwirth wichtigsten unorganischen Grundstoffe und deren Verbindungen, die wichtigsten organischen Körper, die chemischen Vorgänge bet der Verbrennung, Athmung, Währung und Verwitterung, Ent- und Bewässerung und deren Einfluß auf die Bodenverbesserung, den Stalldünger, dessen Bestandtheile und Wirk ung, Behandlung desselben, Einrichtung der Düngerstätten, land- wirthschaftliche Capitalien behandelte. An dieser Prüfung nahmen auch die Hospitanten der Anstalt Theil. Sodann examinirte Herr Oberlehrer Biehle über deutsche Sprache und zwar über Briese, Eingaben an Behörden, Contracte, Obligationen, Geschäftsaufsätze re.