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3242 st um so mehr zu beklagen, al« sie vor ca. 3 Jahren einen 11 jährig-n Sohn infolge Ertrinken« verlor- Zu den bemerkenswerthen Petitionen, welche jetzt dem deutschen Reichstage vorliegen, gehört die de«. Uhrmachers Friedrich Galley zu Kottisch bei Pr. - Stargardt, welcher als der Verfasser de- Liede« „Die Wacht am Rhein" eine angemessene Belohnung auSgesetzt haben will. — Wie die „R. A. Z." mMM, ist ter Leiterin -es Berliner Haus- frauenverfin«, Frau Lina Morgenstern, welche Prämien für treu« Dienst mädchen jerfuuden hat, jüngst der Fall pafstrt, daß ein zur Decoration vorgeschlageneS Mädchen dir Prämie (bestehend in einer Art goldener Broche) mit den Worten ablehnte: „Wenn ick mit det Ding de« Sonntag« auSjehe, denn steht man ja gleich, det ick en Hienstmächen bin." — Posen, 26. November. In der Nacht vom 23. zum 24. d. brach in den Remisegebäuden eines hiesigen Speditionsgeschäftes Feuer aus, durch welcher ein bedeutender Complex von Remisen und Ställen in Asche gelegt wurde. Leider haben bei dem Feuer auch 2 Menschen ihr Leben eingebüßt, näm lich zwei Schlofferlehrlinge, di« auf dem Boden einer Remise schliefen, während die übrigen Personen, welche dort nächtigten, sich noch rechtzeitig retten konnten. — Außerdem find von den dem Speditionsgeschäfte gehörigen Pferden, Perche- ron«, deren zwei, sowie 600 Centner Wolle und eiye große Quantität Futter- vorräthe verbrannt. — Köln, 25. November. Von zuständiger Seite ist der „K. Z." die Miltheilung geworden, daß die beiden Hauptthürme des hiefigen Domes, fall« keine unvorgesehene Störungen eintreten, im Jahre 1880 am Jahrestag« der Grundsteinlegung in ihrer Vollendung dastehcn werden. — Laut Mitthcilung aus Stuttgart ist wieder einmal ein Post- practicant Namens Carl Schmid, «in Mann von 19 Jahren, vor einigen Tagen dort nach Unterschlagung einer Summe von 22,000 Papiergeld durchgegangen. — Wien, 25. November. (Ein Drohbrief an die Witwe Guga's.j Die Mutter de« Raubmörders FranceSconi hatte sich bereit erklärt, ihr ganzes ersparte- Vermögen in der Höhe von 14,000 Lire der Witwe de« ermordeten Briefträger« Guga zu schenken, falls ihrem Sohne die Todesstrafe nachgesehen werde. Gestern erhielt nun Frau Guga einen anonyMM Brief, Hy welchem ihr gedroht wird, daß sie «S bitter bereuen werde, wenn sie daS Anerbieten der Mutter Francescoui'S annehmen sollte. Frau Gyga hat den Drohbrief bei der Polizei deponirt. — Im Museum des Luxembourg-Palastc« zn Paris wurde ei» schmähliche^ Act pon BqndaliSmuS verübt. Den Augenblick ersehend, da Lie kleine Galerie öhe war, hat Jemand den Kopf Napoleons III. in einem Gemälde MjssonnierS mit einem spitzen Instrumente zerstochen. Schon vor zwei oder drei Jqhr«t UM dieses nämliche Kunstwerk durch «inen mit Bleistift geylachten tiefen Strich beschädigt worden. Das Museum im Luxem- bourg-Palaste hat zwei Hilder von Meissonnier aufzuweisen: Ler Kaiser in der Schlacht von Solferino und ein anderes, kleineres, Napoleon III. an der Spitze seine« Generalstab-s darstellend. Dieses kleine Meisterwerk ist eS nun, welches der unbekannte Frevler mit unerhörter Wuth bearbeitete; der Kopf NapoleoyS III. ist nicht nur weggekratzt, sondern die Leinwand trägt daneben noch tiefe Einschnitte. — Ein« Depesche aus Palermo meldet, daß der Engländer Rose (vergl. Nr. 272) von den Räubern freigelassen wurde. — London. Vor Kurzem im British Museum angelangte, von dem verstorbenen George Smith gesammelte assyrische, babylonische und ara mäische Altert hümer werden jetzt von dem AlterthumSforscher William St. Chad Bo-cawen einer genauen Beflchtigung unterzogen, um demnach geordnet und mit Aufschriften versehen zur öffentlichen Ausstellung zu gelangen. Die Fundgegenstände sind ihrer Mehrzahl nach sogenannte Vertragstaseln, d. h. kleine Platten aus gebranntem Thon, die auf beiden Seiten beschrieben find und al» Urkunden für Tausch- oder Kaufverträge dienten. Sie find durch Zeugen gebührend beglaubigt und mit genauem Datum versehen; auch sind sie manch mal in doppelter Form ausgestellt, indem eine Copie der in Keilschrift gefertigten Urkunde sich auf der Innenseite findet, wenn man die Platte spaltet. Als solche PertragS,tafeln find von der Smith'schen Hammluyg bereits nahe an 3000 Stück ftstgestellt worden. Nicht weniger als 1800 derselben wurden an einer Stell« zusammenliegend gefunden und müssen einen Theil der Archive einer großen babylonischen Bankfirma gebildet haben, deren GeschäftSthätigkeit sich über mehr als ein Jahrhundert erstreckte, denn die Zeitangaben in den Bürgschaften und Pfandverschreibung«« reichen von den Zeiten von Nabopolaffar, Nebuca- nezar, Belsazar u. s. w. bis zu den Zeiten von Cyrus, Darius HystaspeS und Nidintabcl. Es finden sich Contractabschlüssc, Hypotheken, Schuldscheine, Acten über den Verkauf von Grundstücken u. dgl. m. in reichlicher Auswahl. Manche der Schuldscheine sind prolongirt worden. Auch enthalten einige Verkaufs- Verträge Bezugnahmen auf frühere Acten über dasselbe Besitzstück. ES braucht nicht gesagt zu werden, ein wie lehrreicher Einblick in das geschäftliche Leben der alten Babylonier diese Sammlung gestattet. ES erhellt u. A., daß die Herren „Gabi und Söhne" — wie wir die Firma nach heutigem Sprachgebrauch nennen würden — ihr Geld in der Regel zum Zinsfuß von 10pCt. ausgeliehen haben, und daß z. B. Ardu Jschtar — der Diener des Jschtar — bei einer Gelegenheit vier Sclaven-Familien von sieben Häuptern, zwei weibliche und fünf männliche, für drei Mana Silber verkaufte. Fernerenthält die Sammlung höchstinteressante Rechentafeln, mit deren Hilfe die Herren Gabi ganz verwickelte Rechenexempel ausgerechnet haben dürften. Weiter findet sich ein — leider beschädigter — Ka lender für das babylonische Jahr vor. Di« Beschädigung hat eine Lücke von mehr als einem Monat verursacht. Für den Rest des Jahres hat indessen jeder Tag seine Stelle und cs ist darauf bemerkt, ob er günstig oder ungünstig ist, je zum Feste oder zum Fasten, zur Heirath, zum Bau, zur Reise u. s. f. Aber ab gesehen hiervon, besitzt die Sammlung auch für den Historiker als Beitrag zur Chronologie hohes Interesse und stellt u. A. einige Fehler richtig, die sich in die alte Geschichtslchre eingeschlichen haben. Auf den Tafeln ist als Datum das Regierungsjahr des betreffenden Königs angegeben, und cs findet sich da u. A. ein Geschäftsabschluß im clftcn Regicrungsjahr de« Noriglissar, welchem die Schulgcschichte bisher überhaupt nur drei Regierungsjahre zugeschricben hat. Eine andere Tafel enthält die erste bisher aufgcfundene Inschrift, in welcher Belsazar als „Belsazar der König" aufgcführt wird, nicht als „Belsazar der Sohn des NaboniduS". Außer den Tafeln finden sich auch alte babylonische Backsteine vor und Bruchstücke von Abbildungen eines bisher unbekannten Königs von Zergul. Von sogenannten Geschichtstafeln im engeren Sinne sind in der Sammlung bis her etwa 20 Stück gefunden worden. Auch an Kunstwerken fehlt es nicht. So befinden sich in ihr außer verschiedenen Vasen Bruchstücke einer fitzenden Figur aus schwarzem Basalt und ein Paar Bronce-Standbilder von bi« jetzt noch nicht näher festgestellten Gottheiten. Sehr bcmerkcnSwerth ist ferner ein zu Bagdad gefundener liegender Löwe aus grauem Granit. Derselbe ist 1^ Fuß lang und ruht auf einem 4 Zoll hohen Sockel aus dem nämlichen Gcstein. Auf der Brust trägt er einen königlichen Ring und den hieroglyphischen Namen eine- der be» rühmten Hirtenkönige, Lie 511 Jahre hindurch über Egypten herrschten. Dieser Fund ist somit eben so wohl als Hilfsmittel zur Zeitfeststcllung wie in kunst- geschichtlicher Hinficht bcmerkcnSwerth. Der Name LcS fraglichen Pharaonen, der sowohl am Euphrat wie am Nil geherrscht haben muß und dessen Rcgier- ungszeit die längst gewünschte Handhabe zur Zeitvergleichung zwischen den älte sten assyrischen und cgyptischen Jahrbüchern zu liefern scheint, heißt in seiner klassischen Form Sethos. In der assyrischen Königsliste des Synkellus erscheint wirklich ein Herrscher des Namens Sethos mit einer Rcgierungszeit von 50 Jahren, die mit 1857 vor Christus (3637 nach Erschaffung der Welt) beginnt, und ebenso findet sich dieser Name mit der Angabe einer gleichen Rcgierungszeit in der Liste der Pharaonen. — Wie die armenische Zeitung „Droeba" meldet, ist in Trans kaukasien kürzlich eine Carawane vom Schnee verschüttet worden und größtcnthcils umgekommen. Ein langer Zug von Bauernwagen be wegte sich mit Fracht, die nach Alexandropol bestimmt war, den Weg dahin, als" plötzlich in Ler Nähe der Stadt Achalkalaki sich ein fürchterlicher Schnee- sturm erhob, der jedes weitere Vordringen unmöglich machte und schließlich Lie ganze Carawane einhüllte. Einige zwanzig Menschen und sechszig Zugthiere kamen dabei um; nur 13 Mitglieder der Carawane haben sich gerettet. — Auch im Lager bei Alexandr opol ist dieser Sturm mit großer Heftigkeit aufgetreten; Roß und Mann, Wagen, Zelte und Baracken wurden umge worfen ; einige Zeit hindurch herrschte die größte Verwirrung, zumal sich Ler Himmel vollkommen verfinstert hatte, so daß man nicht auf drei Schritte Ent fernung sehen konnte. — Dem Eilzuge von London nach Edinburgh stieß am 21. d. ein ernstlicher Unfall zu. In der Station Heelay, unweit Sheffield, ent gleist« der Zug theilweise, wobei zwei Pullman'sche Schlafwaggons gänzlich zer- trümmet wurden und 14 Personen mehr oder weniger erhebliche Verletzungen erütten. Königliches Hoftheater in der Altstadt» Mittwoch: Z. l. M r Deutsch« Treue. Vaterländisches Schauspiel in 5 Aclen von Dahn. Wr HK RedqMn verantwortlich: Ady. G. 0- Mabini in Bautzen. — Druck und Perla, von E- M. Mons« in Bautzen. (Hierzu eine Beilage.) B gastiren an seine berechtig wenig ü spiele zu anstaltet gestern r Gastspi« glücklich denen dc zweite „ Mosen'sS treffliche, Mißerfol spiele zu Z 's Bis zu d< wohnei in Köln Magdebu 34, in M in Budap in Rotter 40, in 5 dria (Egh 40, in in Chicag nördlicher Vorwoche in Mittel« In fast a! Zeit Scha Der Typs nur in P, gestiegen, find. A: mußergewi Iwicder gri berichten r Ber Deutschen Nutachten iWaarcn Imf richti I Kehrzahl I lehnend v« laß gewiss iie namei «Mitteln» I ««treten r fh thun ! »erden no Ik s. w., er I Leip Rg 5. Cl- Tewinne a „ 1500« ?S136; 31! 'M, 178 M2, 616 M3. 1« 781, 213' 463 M5, 5841 Uäg, 985! 0742, 138- M6, 347i