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273^ Donnerstag, den 23. November R87K. ZLautMr E Machrichtm Verordnungsblatt Ser Kmshauptmannschast Bautzen zugleich als Couflftorialbehörde der Oberlaufitz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, der Gerichtsämter Bautzen, Schirgiswalda, Herrnhut, Bernstadt, Ostritz, Reichenau, der Stadträthe zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäthe zu Ostritz, Schirgiswalda und Weißenberg. . —— . . - Der Mühlbursche Carl Klemm aus Gräba, Kreis Rothenburg, welcher in der Zeit vom 7. zum 8. dieses Monats in der Schänke zu Zischkowitz sich ausgehalten, hat bei dieser Gelegenheit einen Hund, Affenpinscher, auf den Namen „Poppi" hörend, von schwarzer Farbe mit brauner Abzeichnung und weihen Pfoten, bei sich gehabt, dessen Beschreibung genau aus einen Hund Paßt, der auzerglich vor ungefähr 3 Wochen in Puschwitz abhanden gekommen ist. Da hiernach der dringende Verdacht vorliegt, daß sich pp. Klemm auf eine strafbare Weise in den Besitz des bei ihm befindlich gewesenen Hundes gesetzt hat, sein gegenwärtiger Aufenthaltsort aber unbekannt ist, so wird pp. Klemm anhurch öffentlich vorgeladen, den 4. December d. I. behufs seiner Vernehmung persönlich an hiesiger Amtsstells zu erscheinen oder unverzüglich seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort anher anzuzeigen. Alle Behörden aber werden ersucht, pp. Klemm auf diese Vorladung aufmerksam zu machen und vom Erfolg anher Mittheilung zu machen. Bautzen, am 18. November 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Michler. B. In der Nacht zum 25. October a. o. sind aus einem unverschlossenen Stalle des Rittergutes Jeßnitz i. G. folgende Gegenstände spurlos entwendet worden, als: eine neusilberne Spindeluhr mit römischen Ziffern, auf deren Knopf ein R cingravirt, eine dergl., auf deren innerem Deckel „August Wagner" mit einem Messer eingekratzt ist, eine blaue Tuchjacke, ein schwarzer Tuchmantel mit Messingknöpfen, zwei blauwollene Jacken, ein schwarze Zeugjacke, ein Paar braune Stoff- Hosen, ein Paar Lederhosen, ein Paar Hosenträger, ein grau- und blaugestreiftes und ein grau carrirtes Shawltuch, ein brauncattunenes Taschentuch und zwei Portemonnaies, das eine mit ca. 50 H., das andere mit I 40 H. Inhalt. Solches wird andurch behufs Ermittelung des Tbäters und Wiedererlangung des Gestohlenen zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 16. November 1876. Königliches G « r i Ä t » a m t das. Michler.Ehrig. Erstatteter Anzeige zufolge ist am 26. October dss. Js- ein altes, schwarzbraunes Portemonnaie mit gelbem Messingbügel, welches der Eigenthümer in einem Gehöfte zu Waditz auf einer Bank aus Versehen liegen gelaffen hatte, spurlos entwendet worden. In denisclben haben sich angeblich 140 Mark in Gold, und zwar in vier Zwanzig- und sechs Zehnmarkstücken, sowie 12 bis 15 Mark in Silber, worunter zwei harte Thaler, außerdem aber, neben verschiedenen kleinen Münzen, ein polnisches Achtgroschenstück, desgleichen zwei Einpfennigstücke mit der Jahreszahl 1777, von denen das eine durchlöchert gewesen ist, endlich auch ein Recept befunden. Solches wird andurch behufs Ermittelung des Thäters und Wiedererlangung des Gestohlenen zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 17. November 1876.' DaS Königs. GerichtSamt das. Michler. Ehrig. Am 20. October dss. Js. ist aus einer, eine Treppe hoch gelegenen Stube des Rittergutes Nedaschütz eine silberne, mit Goldrand und römischen Ziffern versehene Cylinderuhr, in deren Zifferblatt ein von der XII. nach der VI. gehender Sprung wahrzunehmen ist und bei der II. und VI. neue Emailstückchen ein gesetzt sind, sowie eine geflochtene, weiße Metallkette entwendet worden. Solches wird zur Entdeckung des Diebes und Wiedererlangung des Gestohlenen hiermit bekannt gemacht. Königliches Gerichtsamt Bautzen, am 17. November 1876. Michler. Schulze. Aüetions Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen Montag, den 4. December 1876, von S Uhr Vormittags an und nach Befinden an dem darauf folgenden Tage im Gasthofe zum schwarzen Adler in Radibor das sämmtliche vorhandene Vieh, als: 2 Pferde, 7 Kühe, 2 Kalben, I Kalb, 2 Ziegen, 2 Schweine, die Erndtevor- räthe, circa 100 Centner Heu, 50 Scheffel Kartoffeln, eine fast neue Göpeldreschmaschine, verschiedene andere Maschinen, ein Kutschwagen, mehrere Wirthschafts- wagen, Pflüge, Eggen, das noch in gutem Stande befindliche Mobiliar, als: einige Sopha's, Kleiderschränke, Commoden, Tische, Stühle, verschiedenes Porzellan geschirre, einige Hundert Stück Cigarren, sowie eine Anzahl Flaschen Wein gegen sofortige Zahlung versteigert werden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliches Gerichtsamt Bautzen, den 20. November 1876. Michler. Hänsch. Telegraphische Correspondenz. 61 Stuttgart, 21. Novbr. Der „Staatsanzeiger" proclamirt die Verlobung des Prinzen, Wilhelm, des präsumtiven Thron folgers, mit der Prinzessen Marie von Waldeck. (Siehe auch unter „Deutsches Reich".) 01 Rom, 21. November. In einer gestern stattgehabten Ver sammlung der der Majorität der Kammer angehörenden Mitglieder wurde beschlossen, als Candidaten für die Präsidentschaft Crispi und als Candidaten für die Vicepräsidentschaft Spantigalt, Desanctis und Puocioni aufzustellen. Der Oppositionspartei soll anheimgegeben werden, den vierten Candidaten für die Vicepräsidentschaft vorzuschlagen. — Zahlreiche Deputirte sind bereits eingetroffen. 01 Versailles, 21. November, Nachmitt. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer brachte der Deputirte Maillefeu, von der Linken, einen Antrag e^n, betreffend die Convertirung der Kprocent Rente, und beantragte die Ueberweisung desselben an die Budgetcommisston. Der Finanzminister, LLon Say, verlangte dagegen die Ueberweisung des Antrages an die Jnitiativeommisfion und bemerkte, er würde sich dagegen erklären, daß der Antrag weiter in Erwägung gezogen würde. Der Antrag wurde schließlich der Jnitiativeommisfion zur Vorberathung überwiesen. London, 22. Novbr. (Telegramm der Bautzener Nachrichten.) Die heutigen Morgenblätter veröffentlichen eine Depesche des eng lischen Botschafters Lord Loftus auS Balta vom 2. d. M. über seine Audienz bei dem Kaiser von Rußland. Diese Audienz hat hiernach den herzlichsten Charakter getragen und der Kaiser bei dieser Gelegenheit seine entschiedene Geneigtheit betont, mit den anderen Mächten ge meinsam zu handeln, sowie den Wunsch, daß die Conferenz auf der Grundlage der englischen Vorschläge zu sammentreten möge; gleichzeitig aber auch auf die Unerträglich keit der jetzigen Lage hinaewiesen, welche ihn zwinge, eventuell allein vorzugehen. DerKaiser hatweiteraufdasBestimmteste versichert, daß ihm jeglicher EroberungSplan fernliege' er hat den Besitz Konstantinopels als ein Unglück für Ruß,