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3156 Öl' Caleutta, 18. November. Nach hier eingegangenen Be- vr^uitr. u>.v >» ,richten sind im Südosten von Bengalen durch den furchtbaren compromittirende Schriftstücke sind mit Beschlag belegt worden. In Wirbelsturm (Typhon), der in den letzten Tagen des vorigen Polen wurden gleichfalls verschiedene Landgeistliche plötzlich verhaftet. ! Monats dort wüthete, an 120,000 Menschen um's Leben ge- Wie dem „Reuter'schen Bureau" aus Cairo vom heutigen Tage gemeldet wird, sind Göschen und Joubert nach Europa abgereist, nachdem dieselben die Grundlagen für die Regelung der Dalrah-An- leihe festgestellt und den Uebelständen, über welche sich die anglo- egyptische Bank beklagt hatte, zu deren Zufriedenheit abgeholfen haben. 01 Madrid, 18. November. In der heutigen Sitzung des! Congresses erklärte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, daß die spanische Regierung durchaus nicht geneigt sei, das Blut der Söhne Spaniens aus Veranlassungen, welche nicht die nationale Ehre Spaniens berühren, zu opfern. Petersburg, 17. November. In der Nacht zum 13. d. M. ist der römisch-katholische Bischof, von Volhynien von- russischen Gensdarmen verhaftet und in das Moskauer Gefängnis; abgefühlt,! frieden gewesen. 01 Petersburg, 19. November. Heute erfolgte eine Publi- cation, betreffend die Emission von 100 Millionen Rubel Bank- billets, nebst erläuternder Bekanntmachung des Finanzministeriums. Danach erfolgt auf Grund kaiserlicher Verordnung vom 6./18. Novbr. eine Subscription auf die vierte Emission 5procent. Bankbillets im Betrage von 100 Mill. Rubel; Stücke 100-5000 Rubel, Emissions cours 92 pCt. Subscriptionstage: 9./21., 10./22, 11./23, 12./24. No vember, Subscriptionsstelle: Staatsbank in Petersburg. Der „Regierungsanzeiger" bespricht diese ausgeschriebene 01 Petersburg, 18. November. In Folge der stattgehabten theilweisen Mobilisirung sind nun auch die Vorbereitungen zur Mobilisirung des Sanitätscorps getroffen. Es werden be sonders auch Hospitäler für die Verwundeten eingerichtet. Unabhängig von diesen amtlichen Organisationen treten nach dem Vorbilde der in denr deutsch-französischen Kriege so erfolgreich gewesenen Privat verwundetenpflege Damencomitös zu gleichem Zwecke zusammen. Wie es heißt, werden die Kaiserin und die Großfürstinnen Protectorate solcher Vereinigungen übernehmen. Daß Tschernajeff, falls Rußland zur Action gezwungen (?) würde, sein Commando in Serbien behalten würde, gilt als sehr un wahrscheinlich. Man ist hier von vornherein mit dem ganzen Auf treten des Generals in Serbien an maßgebenden Stellen nicht zu Regierung die auswärtige Politik durch Anträge vorzuzeichnen, da ein Fehler hierbei verhängnißvolle Folgen haben könne. Ein Fehler der Regierung könne durch eine andere nachfolgende Negierung wieder gut gemacht werden. Ein Fehler der Legislative aber fei nicht wieder zu verbessern. 01 Ragusa, 18. Novbr. Der deutsche Demarcationseommissar, Oberstlieutenant v. Seebeck, ist hier eingetroffen. — In Klek und Gravosa werden türkische Dampfer zum Transporte Kranker erwartet. Nern, 18. November. (K. Z.) Zwischen den Tessiner Dele- girten ist auf dem Boden der bundesräthlichen Vorschläge betreffend den Tessiner Verfassungs-Conflict eine Verständigung erzielt worden. 01 Rom, 18. November. Die amtliche Zeitung veröffentlicht die Ernennung von 10 neuen Senatoren. Unter denselben befinden sich General Kavalli, Prof. Moleschott, der Director des Vesuv-Obser vatoriums Palmieri, sowie die Präfecten Bargoni, Zini, Bardessono und Gravina. Die übrigen neu ernannten Senatoren sind ehemalige Mitglieder der Deputirtenkammer. ED Rom, 19. November. Der König hat heute die Vertreter Rußlands und der Türkei empfangen. Letzterer überreichte sein Be glaubigungsschreiben. Paris, 18. November. (K. Z.) Es herrscht noch keine voll kommene Klarheit über die russischen Forderungen, aber in Strenge, welche die Regierung gegen die republikanische Presse übe, während sie die reactionaire ungestraft lasse. Der Conseilspräsi dent Dufaure erwiederte, die Gesellschaft müsse gegen die schlechten Leidenschaften geschützt werden, welche zuweilen von einem Theile der Presse gefördert würden. Die Regierung werde die bestehenden Ge setze aufrecht erhalten und die Behörden würden ihre Pflicht in der Anwendung derselben gegen Jedermann erfüllen; der Redner wies sodann die Beschuldigung der Parteilichkeit zurück. Ta land ter er wiederte, man müsse, wenn man die Gesetze des Kaiserreichs wieder einführen wolle, auch das Kaiserreich wieder Herstellen. Der Zwi schenfall blieb ohne weitere Folge. 0'1 London, 19. November, Nachmittags. Das Gerücht, das Gesetz über die Fabriken sei in Bezug auf das königl. Arsenal aufgehoben und die in demselben beschäftigten Knaben würden in Folge des dringenden Bedarfs an von ihnen anzufertigender Munition ver hindert, den Schulunterricht zu besuchen, ist der „Observer" ermächtigt, für unbegründet zu erklären. Die größere Fabrikation von Pa tronen sei allein durch die Einführung des Martini Henry-Gewehrs und aus keinem anderen Grunde veranlaßt worden. » Petersburg, 20. November. (Telegramm der Bautzener Nachrichten.) Nach hier eingegangenen authentischen Nachrichten hat die türkische Regierung die vorgeschlagene Konferenz ohne Vorbehalt angenommen. 01 Bukarest, 19. November, Nachmittags. Bei Empfang der Deputation, welche die von der Deputirtenkammer votirte Adresse auf die Thronrede überreichte, äußerte Fürst Carl: So beunruhigend die gegenwärtige Situation auch sei, so glaube er doch, daß Rumänien dieselbe durch Einigkeit überwinden und daß das Land, gestützt auf die Garantiemächte, seine Rechte und seine Integrität bewahren werde. 01 Konstautiuopel, 18. Nov., Abends. Der heute stattge habte außerordentliche große Nath hat beschlossen, den von der englischen Regierung beantragten Zusammentritt einer Konferenz anzunehmen. Die Minister Midhat Pascha und Savfet Pascha sind zu Bevollmächtigten für diese Konferenz ernannt worden. — Die Veröffentlichung des Gesetzes über das ottomanische Parlament wird in Kurzem erwartet. — CHevket Pascha (Urheber der in Bul garien verübten Gräuelthaten) ist nach Philippopel gesandt worden, um dort von einer Commission abgeurtheilt zu werden. 01 Athen, 18. November. Die Deputirtenkammer hat ein Vertrauensvotum für das Cabinet mit 88 gegen 74 Stimmen angenommen. Die von dem Ministerium angeordneten Rüstungen wurden von der Kammer einstimmig gutgehcißen. (Das Ver trauensvotum erfolgte anläßlich eines Antrages der Opposition, dahin gehend, die Ausrüstungsprojecte der Negierung für unzulänglich zu erklären. Dieser Antrag wurde mit 88 gegen 75 Stimmen abgelehnt und die Dringlichkeit der Rüstungen anerkannt. Die Minister und 19 Deputirte hatten sich der Abstimmung enthalten.) eingeweihten Kreisen betrachtet man es als ausgemacht, daß diese ! „ „ Forderungen die Entwaffnung beider Parteien in Bosnien und der Subscription und sagt, daß dieselbe durch die außerordentlichen Bulgarei ohne nähere Angabe der Mittel, wie dies erreicht werden Ausgaben Angesichts gegenwärtiger politischer Um soll, umfassen. Jedermann hält die militairische Besetzung für stände hervorgerufen sei. Der „Regierungsanzeiger" hofft, den einzigen Ausweg. daß die Subscription in allen Schichten der Bevölkerung Beifall 01 Versailles, 18. Novbr., Abds. In der heutigen Sitzung finden werde. der Deputirtenkammer interpellirte der Deputirte Lockroy (radi- 01 Petersburg, 19. November, Nachmittags. Das „Journal cal) die Regierung über die Verhinderung einer privaten Zu- de St. Pätersbourg" spricht in einem Leitartikel die Hoffnung aus, fammenkunst von Deputirten der Syndicatskammern. Der daß die Türkei unter dem einstimmigen Drucke der europäischen Minister des Innern erwiederte, in den Syndicatskammern selbst Mächte den Forderungen, welche in der gegenwärtigen Lage an sie könnten die diesbezüglichen Interessen diseutirt werden, eine Versamm- gestellt würden, nachgeben werde. Die militairischen Rüstungen lung von Delegirten der Syndicatskammern aber würde ein kleines Rußlands seien keine Bedrohung des Friedens, vielmehr ein Parlament darstellen, welches die Regierung nicht dulden könne, da schweres Opfer, welches das Kaiserreich sich auferlege, um die außerhalb der verfassungsmäßigen Vertretung keine weitere Vertretung Wohlthaten des Friedens zu sichern und die Christen zu schützen, existiren dürfe. — Anläßlich der Discussion des Budgets für das Wenn aber der Krieg unvermeidlich werde, so würde die russische Justizministerium klagte der Deputirte Talandier über die Nation denselben um so energischer unterstützen, da er erst der Er- " ' ' " schöpfung aller friedlichen Versuche folgen würde.