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vttschteb«»« Tächrr zerschnittm wordm. B«sM«rß hervor tritt Kmvtniß z»l nehmen. Wrnu «an diese -srrschsüchttgm,' auf ihrt Vorrecht« so «rpichtrn, L«u1« ia «in«« ihrer Organ«, wir Li« »Ber- linrr Revue'. sag«« hört: ^Richtig vrrstandm find dt« Wschlüjsr drr raudedvntretuug, wenn auch vollgtltig und recht« verbindlich in ihr«« Ressort, d,r Krön« g«g««übrr tm««r nur Rathschläg« und vittm, di« «rst durch Geuehmhallung und Sanktion d«r Krön« ihr« Brdrutung erhalten*, so ««iß «an in d«r Lhat nicht, «orübrr «an m«hr lach«» soll, üb«r d«n plnmpm J,suitt«mu« od«r über di« außerhalb allrr Logik st«h«nd« Dummhttt dtrser Junkrr und ihrrr Lchr«ib«r. Dm Kappzaum v«rdi«n«n fit und rin «tsrru Gebiß in di« «orschm Zähn«, damit fi« ihr« «üdrn Bein«, so b,dürftig d«r Ruhr, in rtnm grfttzlichrn Tritt bringm, und nicht fortwährmd überschlagen. Berlin, 18. Oct. L«r traurig« Präc«d«njfall «it d«m Twtsten'schen Durll trägt brrrtt« s«in« Frücht«. Wrnn sribst Stich« irr da« Durll durch ihr« Lhat wt« durch ihr Verbiet mtjchuldl- gen, so darf man sich nicht wundern, wmu di« jung« Lteute- vant«schaar, in Srmangtlung audrrrr Beschäftigung, mit dem Säbel dt« Lensur von Preßrrzeugntffen brsorgt. Verltnrr Blätt«r melden folgenden Vorfall. Ein talmtvoller junger Rovellist, Hr. Mützelburg, giebt «inen Romane »Drr Eng«! de« Frieden« nnd da« Schwert vrutschland«', Hera««, wrlchrr di« Zeit Frtidrtch« de« Großen brhandelt. Sin Herr v. X. findet, daß «tu Fräulein v. X. in diesem Roman nicht respecttrltch genug geschildert iß. Sr stillt archäologisch« Studtra an, findet, daß Fräulein «aria v. X vir ezistirt, also auch «in Fräulein v. L. zur Zeit Füed- rich« dt« Großin krin« Li»b<«HLnd«l irgendwelcher »rt gehabt Hab«. Mit dirser Entdeckung in der Hand, «mdet er fich an den Autor, Hrn. Mützelburg, und verlangt von ihm Widerruf, Ehrenerklä« rung und «er weiß wa« Alle«, bi« zu« SO- Sept. Wa« am SV. Sept geschrhm, wissen wir nicht; hoffentlich wird Hr. Mützel- bnrg dem archäologischen Lieutenant e« überlassen habiu, sein« Entdeckungen durch dt« Press, zu vrröffeulltchen, und nicht, wie drr wegen seiner schweren Verwundung so tief beklagmswnth« Hr. Lwesten, drn Gäbt! und da« Blei zum Schi<d«rtchter übrr literarisch« Produktionen machen. Wir <rtnn«ru un« hierbei de« Prociff««, drn dir Witt«« Anckarström« ,«g«n «cribr auf Grund de« .«askeuball«' ««gen Berläumdung anhängig macht«. Der Dichter hattr dir hochbetagtr Dam« längst todt grglaubt, und der G«richt«hof sprach ihn frrt, wril di« Abficht, durch Schildrrung drr phantastischen Grliebten dr« König« di« noch lebend« Gräfin zu beleidigen, in keiner Weise angenommen werden könne. Glück« ltcherweise halt« dir Gräfin v. Anckarström krinen verwandten, welcher Lieutenant war, und so blirb Scrib« weiter unbehelligt. dabii rin Fall, der vor d«n Empfang«gebLudr am Frankfurt«» Thor fich «reignet hat. Hirr wurd« «iuer Dam« am Montag «in kostbare« Lnch im wahr«» Sinn« de« Wort,« zerfetzt. Drr Bub«, der dirs« Schandthat verübte, muß fich dazu sogar viel Zeit gmommrn tzabru. d«uu «r halt« ganz« Stück« kunst voll au« dr« Tuch« -«schnitt«», so daß daffrlbe, al« «an dm Frevel bemrrki«, fast au««ina»dtr fiel. Ebenso find in dm letz ten Tagen vor de« Opernhaus« gleiche Budmstück« verübt wprdm. Di« Wuth der «rüge, sobald dergleichen Fäll« be« kannt wrrdrn, ist übrigen« stet« «in« so große, daß «an sehr befürchtet, «« wird, «mu »tnmal der Lyäter auf drr Lhat ergriffen wird, an ihm fürchterlich« Lynchjustiz geübt werden. Wie wir hörrn, ist «an an betreff,nder Stell« der Ansicht geworden, da« Zerschneiden werdr mittelst ein«« Siegelring«« vrrübt, in dessen Kaps,! fich «in feine« «efferchm befinde. Ob drrgletchm Ring« eristtren, wissen wir nicht, da abrr einmal diese Anficht aufgetaucht ist, so ist ,« gut, fir zur Oeffentltch- keit zu bringen, damit bei vorkommendm Gelegenheiten darauf geachtet wird. Am Schluß de« «latie« höre» wir, daß r« gelungen ist, einen der Bösrwichter neben der Empfangshalle auf frischer That zu rriappm und zur Haft zu bringen. Lagesgeschichte. Brrlin, den -7. Nov. Mit drr Ueberschrift »Der eisern« Besen* bringt der »Publicist' folgend« «»baulich, Betrachtung: »In Berlin «scheint eine prlttischr Wochenschrift, welch« fich »Ber liner Revue' nennt. Sie wird redt-irt von de« Redakteur de« Prrußtschm Boiksblatte« und verlegt von dem Verleger der Kreuz- zeitung. An diesen Federn «kennt man drn Vogel schon. Die« Blatt bringt auch sein« Glossen über di« Krönung«rrd«n oder, besser, über dt« Besprechung dirser Redru durch dir liberal« Prrff«. Der .Publicist' kommt natürlich schlecht dabrt «eg. Da« srudal« Blatt meint: die vemokratm hättm r« sehr «iltg, »dem «tsernm Besen Arbnt zu schaffen.' Da« ist nun freilich «in schon all«« Lied und nur «In andrer Lezft zu d«r bekannt«» Junkrrmelodtr: »Grgm Demokraten helfen nur Soldaten;' nichl«drsto»miger ist r« immerhin lehrreich, sich davon zu überzeugen, daß dir Zeisig« wirklich noch immer grün find. Da« Ziel dieser stahlhäubtgm Burschen, dieser traurigiestalteteu lendenwackelndm Ritter ist der Bürgrrkrteg. Demokrat ist nämlich in ihren Augm «in Je der, der seinen brschräakten Unierthaumverstand bi« zu der Br- trachtung anstrmgt, daß ia konstitutionellen Monarchim da« Volk auf Recht«« fußt und nicht dt« willenlos« Gnadmpupp« der Für st«» ist. Alle, dir so denken, find nun nach kreuzritterlicher An schauung «tgmtltch nur werth, gehängt zu werden. Weil e« aber dazu an Stricken fehlen, und wril da« auch zu lang« daurrn »ürd«, so ist der »eisern« Brsm' ihr Abend« und ihr Morgen« gebet, d. h. so «in tausend Millionen Spttzkugelu, Kartätschen und Shrapnel«, um da« demokratischr G,findet, d. h. «twa di« Hälft« de« preußischen Volke«, vom Eidbodm zu vnttlgm. Natürlich würde da« Gefindel fich s«>n«r Haut «ehrm, und da hält«» wir denn dm Bürgerkrieg in bester Form. Wenn nun aber d«r »ei- ftrur B«s«n' sein« Schuldigkeit gethau, wrnn All«« blutmd am Bodru liegt, wa« fich zu «twa« Besserem berufm fühlt, al« zum knechtischen Steigbügelhaltm, «a« — fragen wir di« blutlechzen- d«n Geister der altrn Raubrtttrr — wird dann? — Dann «rr- den fi« d«m Königthu« von Gotte« Gnadrn, um da« fie heut« herumscharwenzeln und dessen »treueste Diener' fi« fich nmnrn, — dann wrrdrn fi« ihm sagen: jetzt hast du kein Volk mehr, jetzt hast du nur noch uv«; und »Jochimkm, Jochimkm, hütr dt!' Mit dem »eisernen Besen' der preußischen Junker und thr«r Zet- tungsschreiver hat «« in der Wirklichkeit allrrdiug« nicht gar so vi«l zu brdeutm; dt« König« werden, die Lehr« drr. Geschichte vor Augm, nt« wieder so unvorsichtig s«in, fich de« Volk«« zu ent- äußern, um fich ganz und gar in dir Arm« d«r Junker z« wer fen; di« König« von heut« find dazu nicht blo« zu klug, fie find auch zu g «recht. Womit wir r« zu thun haben, ist also, bet Licht« besehen, wohl nicht«, al« ein« jener eitlen Großsprecher«»!», me« Backmaufblasm, dessen wir beim prrußtschm Juukerthumr schon gewohnt find. Doch aber bleibt «« tm««rhln von Jutmffr, Feuilleton wo Vermischte-. * Wir mau unt«r di« Haube kommt. Ein hübscher ArtiHrrk-Unterolfizirr, wir «ollen ihn Wtlhrlm nmum, war nach nmnjährtger Dlrnstzett tu der kleinen Provtvziatstadt X. al« Steurr- aufseher angestellt worden. Er war «in Mann in drr Blüth« sei ner Jahr«; rin sorgfältig grhegter Backenbart umkränzi« sein von Gesundheit strotzende« Gesicht, und unter dem grwichstm Schnurr bart« blickt«« brim Lächeln ein Paar blrndeud weiße Zähne her vor, dmen da« nrunjährig« Goldairnbrod Glanz und Politur er halt«« hatte; «r war wohlgewachsm und kräftig, und die grüu« Uniform war «ben nicht geeignet, alle dies« Vorzüge in ein uu- vorthrilhafte« Licht zu stellen. Ein neuer Steuerausseher «acht in «tnrr kleinen Stadt Epoche, und nicht lang« war er am Orte, al« rr schon viel« vlick« von jungen und alten, schönen und häßlichen Rädchen und Fraum auf fich zog. Wilhelm aber war hi«b- und stichfest, «r widerstand allen Lockungen. Da wurde «in« an Jah- rm und an Gütern reich« Wittw« seiner ansichtig, ihr alte« Herz entbrannt« tu junger Lieb«, fie «»öffnete ihr« Oprrationm und sah fir mit Erfolg gekiönt, denn fi« hatt« mächtig« Hülfstruppm: «in eigene« Hau« und dazu «In »«deutende« Brrmögm. Wtlhrlm wurde zuerst vermocht, bei ihr «ine Wohnung zu mirtheu, und bald war «r in freien Stunden der stete Grsellschast«r und Beglel- t«r d«r Wirthtn. Jedermann wird zugebm, kaß so «twa« in al len Ehren geschehen kann, und da« dir Klatschschwestern in K. sehr Unrecht hatten, wenn fi« diese« «»schuldig« »«rhältntß zu verdächtig«« strebten. Der beglückt« Stm raufsrhrr war »un drr von d«r ganzen Lächrrltchkeit de« Feudalt«»»« von Z«i1 zu Zeit Löw« dr« Orte«, s«in« Garderobz wurde vervielfacht, Ring« bt-