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und wurde nicht minder mit viel Uxthustasmu« aufaenomm«. Wir Batten dabei Gelegenheit, Herrn Musikdirektor Puffholdt's vortreffliches violinspiel in einer Pit« von vieuxtemp« zu be wundern. — Hay^u's liebliche .Jahreszeiten' komme» nächsten von »erlag (Reformationsfest) in «eisen zur Aufführung. Vir jetzig« günstige Fahrgelegenheit (3 Uhr) dorthin dtrfte auch viermal der alten Porjellanstadt manchen «usikliebenden Dresd »er zerführen, da auch namhaft« Kräfte dl« treffliche Ausfüh runz de« Herrlichen Werke« garanttren. — E« geht un« nachstehende« Schreiben zu: .Auf di« Anfrage in Nr. 256 d. Dl. wegen der Tranuugen in der N'istSdier Kirche ist nachstehende Antwort zu ertheilen: Bei allen öffentlichen Lrau»ng«u find die an den Seiten de« Thur« me« gelegenen Eingang-thüren der Kirche, durch welch« «an in da« Schiff und auf die Emporen derselben gelangen kann, für Jedermann geöffnet, und e« ist die« auch bet der besonder« angeführten Trauung der Fall gewesen und bemerk« lich gemacht worden. Dagegen ist r«, da der Andrang Nicht« behelligter schon öfter« groß« Unzuträ,lichtesten herbrigeführt hat. zur Rothwendigkeit geworden, bei zahlreicher Trauung«- Versammlung de« Srautpaare und deffen nächsten Nerwandten und Freunden den Eingang durch di« Thurmhalle vorzubehal- tm, damit diele unbehindert zur Sakristei und auf den Altar platz gelanam können, und e« sind zu diesem Behuf« in elueelnen Fällen von den zu Trauenden mit ihren Namen versehen« Karte» an einzelne Personen ausgegeben worden. Neustadt-Dresden, am 27. Oktober 1881. v. Theniu«, Pastor.' — Ein« veraltet« uud höchst unpraktische Einrichtung ist da« Anhängen der Fensterladen miitelst Kettchen an «Inen Ha ken, die man leider noch allzu häufig findet. Sind dir letzte ren schon zu« Hängenbleiben mit Kleidungsstücken geeignet, so ist die« um so «ehr der Fall, wenn ihre Steve ein ringe- schlagener Nagel ersetzen muß. wie man «« hier und da sieht. Die Trottoir« find nicht breit, und so geschieht e«. daß. wenn man bei« Ausweichen der Wand und so einem wirklichen oder stellvertretenden Haken zu nahe kommt, derselbe in Nock oder Mantel «ingreift und ein Loch Hineinreist. Referent war in neuester Zeit zweimal Zeuge, wie da« eine Mal eine« Herrn und da« ander« Mal einer Sam« rin erheblicher Schaden zu- aefügt wurde. Ein Schnepper »der Ladenfav« leisten noch bes. sere Dienst?, als dies« Hake« und sind ungefährlich, also sollten di« Hausbefitzer di« geringen Kosten nicht scheuen, wenn es gilt, dem allgemeinen Besten «in Opfer zu bringen. — Am Sonntag Abend wurde am untern Eingang« de« Waldschlößchen« ein Frauenzimmer von einem den 8er« herein kommenden nnd etwa« scharf fahrenden Zweispänner umgeris- se». Din Kutscher traf nicht die geringste Schuld, sondern lediglich di. Beschädigt« selbst, welche, als der Wagen kaum noch zwei Schritte von ihr entfernt war, noch über die Straße wollt« und dabei au de« Geschirr der Pferde hängen blieb. Glücklicher Weis« nahm fi« keinen weitern Schaden und augen scheinlich war fie etwa« benebelt, vergleichen Fäll« find keil ne«w'g« vereinzelt und es ist zu bewundern, daß nicht mehr Unglück paffirt, wenn «an mit anfieht, wie au dergleichen Uebergävgen, z. B. an der alten Brücke, die Leut« noch auf di« andere Seite springen, wenn ihnen der Wagen scho» auf die geringste Entfernung nahe gekommen ist, und gewöhnlich find e« Frauenzimmer, welche solch« Eile haben. Hier ist da« Sprichwort sehr gut angewandt: Eil« mit Weil«. — Ja der Nacht vom Sonnabend zum Sonnta, find im älteren Theile der Stadt Auerbach im Voigtlande 16 Häm ser niedergebrannt: 7 Häuser uud 1 Scheune mußten ntrder- geriffeu wrrden, um de« Feuer Eiuhalt zu thuu. Di« Ent- stehung«ursache ist noch unbekannt. (Rach einer andern Mel dung find durch diesen Brand 44 grißteutheil« arme Familieu obdachlo« und 6 Personen bei« Löschen uud Riederreißeu der Gelände nicht unerheblich beschädigt worden. (Tel. Vep. d. vr. I.) — Der Behörde war kund geworden, daß am 3. d. M. der Uleischerlehrling E. B. au« Zschorlau und am 5. d. M. der Fleischerlehrling E. Sch, und zwar der Erster« zwischen Wolf« gnkl und «benstock,' der retzter« zwtscheu'Sösä Wh von zwei, resp. einem «eusLen räuberisch augrfallen uud nur durch da« Hiuzutrete« ihrer Hund« vor Ausplünderuug gewahrt wordm seien. E. ». hatte dabei Mütze uud Stock preisgebm müssen, dem Sch. aber waren im Ringen mit de« Räuber West«, Rock und Halstuch durch««« zerrissen worden. Trotz all« poli zeilichen Vigilanz wollt« e« nicht gelingen, auf «ine Spur dieser Räuber zu gelangen, bi« de« Gendarmen S. Umficht und Elfer e< erreichte, di« fragliche» Räuber — in der Phantast« der An- gefallenen «»«findig zu mache«. Beide Flrischerlehrburscheu uim- lich haben eingestandenermaßen dir Raubanfällr blo« erdichtet, um dadurch vor später Aussendung und de« entsprechend später Heimkehrsmöglichktit Seiten ihre« Meister« fich zu wahr«! — Der Thätigkeit de« genannttu Gen«d'armrn war e« auch gelungen, «ine Kinde«tödt«ng zu ermitteln, deren fich um die Mitte de« vorigen Monat« eine Dienstmagd au« Grünhain schuldig gemacht. — In dem Schaufenster de« Hrn. Seifenfiedermeistrr Schmidt in der großen Ziegelgaffe entstand gestern Nachmittag nach 4 Uhr durch Ansammeln und Ausströmen von Ga« «in« Explosion, wo durch einige Scheiben zertrümmert und dt« i« Fenster befindlichen Maaren zum Theil beschädigt wurdm. — Dem Lonreetor am Gymnasium zu Budisfin, 0. pkil. Earl Lraugott Zähne, ist da« vienstprädicat al< Profeffor er- theilt worden. — Am verflossenen Sonntag ging der Armenhau«bewohner Schütze au« Döhlen in der Abficht in di« rothe Schenkt, um der Versammlung de« Verein« ehrenvoll verabschiedeter Militair« bei- zuwohnm, hatte aber da« Unglück, auf der letzten Stufe der Eoaltreppr «inen Schwindelanfall zu bekommen und herunterzu- fallen. Da« Blut dran- mit Gewalt au« Ohren, Nase und Mund, di« schnelle ärztlich« Hilf« vermochte ihn jedoch nicht zu retten, uud binnen einer Viertelstunde hatte der Rann seinen Geist aufgeaeben. S. hatte als früherer Soldat mehrere Feldzüge mit gemacht. — Ei,« Keilerei au- dem Eff-Eff fand in ländlicher Zurückgezogenheit in den Nachmitta,«stunden de« verflossenen Sonntag« auf der Weintraube in der Riederlößnitz statt, ein« Keilerei, die wegen ihre« komischen Motiv« und Verlauf« als nicht uninteressant bezeichnet werden kann. Im Vollgefühl« der sonntägigen Freiheit war«, nämlich zwei Jünger de« Vulkan, vulzo Schlosser, mit eine« Dienstmann zum Begleiter zu« Thor« hinau« nach der Weintraube gtwandert. Daselbst ange kommen, begiebt fich der Dienstmann au« de« ober» Zimmer in da« unter«, nachdem einer seiner Auftraggeber fich den Spaß gemacht, dt» Mütze de« Dienstmann«« aufzusetzeu. Ein Schaffner, in dem Wahn«, daß e« ein richtiger Dienstmann sei, weudet fich brhuf« eine« Auftra,« au ihn. Heber diese Zamuthung entrüstet, läßt der Pseudodienstmaun Worte fallen, die keine«»»-« im Bereich« de« Höflichen fich bewegten. Sin Wort gab da« andere, bi« endlich die Parteien handgreiflich wurden uud fich gegenseitig in den Haaren lagen Al« nun nach vollendeter Prügelet der Zug abging, mußte der Pseudo, dienstmann nebst Partei zurückbleibeu, um, wie verlautet, von anderer Seit« abgeholt zu werden. — Sestern Mittag stürzten bei« Zureiter, eine« Pferde« in der Näh« der „Stadt Ehemuitz' auf der Auueustraßr Roß uud Reiter zusammen, daß man meinte, der darunter lt«g«»de Rei ter müsse alle Rippe» gebrochen haben. Glücklicherweise war die« nicht der Fall; e« wäre aber »üusch«n«wtrth, da« Bor« reiten von störrischen Pferden in ««Niger von Schulkindern rc. belebten Gegenden vorzunrhmen. — Am Donnerstag hatte der 27 Jahre alt« Dienstkuecht August Kavrtch au« Pleßel, iu Dienst beim Fletschermeister Taubert i» Taucha, da« Unglück, in Folg« zu schnellen Fah ren« v»m Wagen herabzustürzeu und von demselben überfah ren zu werden. Er ist Tag- darauf unter den schrecklichsten Schmerzen gestorben. — Au« Berlin schreibt di« ,G.-A.": E« war vorherzu- sehen, daß dl« boshafte Hand, welche fich au« dem Zerschnei den von Mänteln und Tüchern «iu niedtrträchttge« Vergnügen «acht, auch in diesen Tagen nicht (ruhig bleiben würde, und leider ist denn auch ein-etreten, wa« zu erwarte« war, e« fiud