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Adorfer Grenzbote : 25.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Adorf
- Digitalisat
- Museum Adorf
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1895452716-192901252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1895452716-19290125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1895452716-19290125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Museums Adorf
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Adorfer Grenzbote
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-25
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Adorfer Grenzbote : 25.01.1929
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mingsche Blindeninstitut in die Hände des sächsischen I Staats zu übertragen, was 1830 erfolgte. Bald daraus wurde für die neue Staatliche Blindenanstalt ein eigenes Baugrundstück am „Falkenschlag", in der heu rigen Chemnitzer Straße Nr. 33, angekauft, auf dem die neue Blindenanstalt, deren Baukosten 196 930 Mb. betrugen, am 28. September 1836 nach feierlicher Einweihung ihren Zwecken übergeben werden konnte. Im Verlaufe der weiteren 60 Jahre wurde die Dresdner Blindenanstalt ein Mustcrinstitut seiner Art, einmal durch die Unterrichts- und Arbeits methoden ihrer bedeutenden Lehrer und dann durch den praktischen Erfolg, den ihre Zöglinge mit ihren im Unterricht angcfertigten Arbeiten besonders auf Aus stellungen erzielten. Weither aus dem Ausland kamen Blindenlehrer nach Dresden, um in der Staatlichen Blindenanstalt zn lernen nnd neue Anregungen zu empfangen. Diese wurde später, 1903, nach Alien-Kemnitz verlegt nnd dort mit einer Anstalt für Schwachsinnige ver einigt. Voraussichtlich soll aber bereits in nächster Zeit eine Trennung dieser noch jetzt bestehenden Beremgung erfolgen und damit auch eine weitere Neuverlegung der Anstalt nach einem anderen Ort Allerlei aus aller Welt. * Eine Lessingfeier im Staats-Theater. Das staatliche Schauspielhaus in Berlin veranstaltete zur Feier des 200. Geburtstages Lessings eine Festvor stellung, die von der Kapelle der Staatsoper unter Alexander von Zemlinsky mit dem „Ersten Branden burgischen Konzert" von Bach eingeleitet wurde. Die Gedächtnisrede hielt Universitätsprofessor Dr. Fritz Strich-München. * Das Strafverfahren gegen Langkop eröffnet. In dem Prozeß gegen den Farmer Langkop und den Kaufmann Looff ist wegen des Zwischenfalls im Neichs- entschädigungsamt in Berlin das Hauptversahren eröffnet worden. Gegen Langkop ist Anklage wegen räuberischer Erpressung, Vergehens gegen das Spreng stoffgesetz, unbefugten Waffenbesitzes und in zwei Fäl len wegen Nötigung mit Totschlagsbedrohung erhoben. Gegen Looff ist das Verfahren eröffnet worden wegen Beihilfe zur Erpressung und zum Sprengstoffvergehen. Die Aburteilung der Strafsache ist dem Erweiterten Schöffengericht Berlin-Schöneberg zugewiesen worden. * Ei» Raketenschlitten. Der Erfinder des Rakeren- wagens, Max Valier, hat aus dem Münchener Flug platz in Schleißhcim vor einem kleinen Kreis von Zu schauern eine neue Raketenersindung ausprobiert, und zwar handelt es sich diesmal um den Raketen schlitten. Die erste Probefahrt wurde ohne Be satzung ausgeführt, wobei acht Raketen abgebrannt wurden. Nach oberflächlichen Schätzungen soll der Raketenschlttten bei der ersten Fahrt, die sich auf etwa 300 Meter ausdehnte, eine Stnndengeschwindigkeit von -twa 100 Kilometer erreicht haben. Danach wurde ein zweiter Versuch ausgeführt, diesmal nur mit zwei Raketen, wobei der Schlitten mit dem Erfinder Valier eine kurze Strecke mit etwa 50 Kilometer Stunden geschwindigkeit dahinschoß. Wie die „Münchener Zei tung" hört, will Valier noch weitere Versuche unter- nehmen. Ob der Raketenschlitten sich in der Praxis bewährt, hängt zunächst von der Versuchsprüsung des neuen Raketenbobs ab. * Die 14jährige Geliebte erschossen, Selbstmord des Täters. In der Vorstadt Bonames in Frank furt a. M. unterhielt der 28 Jahre alte Fahrbursche Mußmann seit einiger Zeit mit der 14jahngen Elie Stuck ein strafbares Verhältnis, von dem die Eltern des Mädchens nichts wußten. Da die Sache ans Tages licht kam und Mußmann Angst hatte, daß er ins Zucht haus kommen würde, ging er abends in die elterncye Wohnung des Mädchens. Da die Eltern nicht zu Hause waren, nahm er einen Nachschlüssel und ver schaffte sich so Zutritt in die Wohnung. Er ging an das Bett des Mädchens und tötete es durch einen Schuß in die rechte Schläfe. Er selbst brachte sich einen Kopf schuß bei und wurde schwer verletzt ins Hospital ge- bracht, wo er bald, ohne das Bewußtsein wiedercrlangt zu haben, starb. * Durch einen Manereinsturz getötet. In dem ycstsaal eines Kaffeehauses in Enschede (Holland) hat sich em schweres Unglück ereignet In dem Saal waren fünf Arbeiter mit den. letzten Ausschmückungen beschäftigt, als tue Mauern plötzlich einstürzten. Ein Arbeiter wurde getötet, der Ergentümer schwer und zwei Arbeiter leicht verletzt. * Selbstmord des Rennstalkbesitzers Gottscha« Fn einem Hotel in Berlin wurde der 43jährige Groß- kaufmann, Ritterguts- und Rennstallbesitzer Ernst Gott schalk aus Halberstadt in seinem Zimmer erhängt auf- äefunden. Der Grund zu dieser Tat sollen geschäftlich« Sorgen sein. * Wieder vier Zuchthäusler ausgebrochen. Aus dem Zuchthaus Gollnow bei Stettin sind vier Ge fangene ausgebrochen, von denen zwei nur noch eine verhältnismäßig kurze Strafe, die beiden anderen da gegen noch sieben bezw. acht Jahre zu verbüßen hatten. Die Flüchtlinge waren in einer Tischlerei beschäftigt, die unmittelbar an die Außenmauer anstößt. Sie hatten ein Loch dnrch den Boden gegraben, das Licht ausgeschaltet und waren so ins Freie gelangt. Trotz sofort aufgenommener Suche durch eine größere Schutz polizeistreife und Kriminalbeamte war es bisher nicht möglich, der Flüchtigen habhaft zu werden. * Kommunistische Erwerbslosendemoustrationcn in Halle. Während der letzten Stadtverordnetensitzung in Halle hatten sich Erwerbslose zu einer Demonstration versammelt, die von den Kommunisten einberufen war, um ihrem Antrag auf Gewährung von Sonderunter stützungen für die Erwerbslosen Nachdruck zu verleihen. Einem größeren berittenen Polizeiaufgebot gelang es schließlich, die Demonstranten in die Nebenstraßen ab- Kudrängen. Diese versuchten jedoch immer wieder, nach «em Marktplatz zu ziehen. Auch im Stadtparlament verlief die Sitzung nicht ruhig. Ein Kommunist ver suchte, gegen einen bürgerlichen Abgeordneten tätlich Lu werden. Durch das Hinzutreten mehrerer Abge ordneter konnte jedoch eine Schlägerei verhindert wer den. Zwei Tribünenbesucher wurden aus dem Saal entfernt. * Tragisches Ende des Direktors der Radzionkau- Grubc. Der Bergwerksdirektor der oberschlesischen Radzionkau-Grube, Sypnierski, ist auf der Eisenbahn strecke Beuthen—Radzionkau überfahren und sofort ge tötet worden. Nach dem Bericht eines Augenzeugen befand sich der Direktor auf dem Wege von seiner Woh- nung zur Grube. Zur Abkürzung dieses Weges wählte er den Weg über die Hauptbahnstrecke, auf der er stehen blieb, um einen Güterzug vorbeifahren zu lassen. In zwischen näherte sich von der entgegengesetzten Seite ein Personenzug, den er nicht bemerkte. Von diesem Zug ist er dann überfahren worden. Me LMWen. Gesamtaussperrung in der Weberei? Wie zur Strnklage im Berbangsgebüt der sächsisch-thüringischen Webereien gemcldU wud, soll Sie Aussperrung, Sic sich zurzeit auf Gera, Meerane, Glauchau, Greiz, Elsterberg und Reichenbach erstreckt, am Freitag mit Arbeitsschiuß aus sämtliche sächsisch-thüringischen Betriebe ausgedehnt werden, falls bis dahin keine Verständigung im Lohnkonflikt erfolgt. Durch die angekündigte Gesamtausspcrrung würden etwa 27 000 Betricbsarbeiter und 8000 Heimarbeiter bc- troffen werden. Trotzki entflohen? — Trotzki soll aus seinem Verbannungsort entflohen sein. Es heißt, er habe in seinem Kamps gegen die Somjetrcgierunq einen ziemlich starken Anhang. 14 Tote durch eine Bombe. — In Peschawar (Indien) wurden 2 Offiziere, >2 Mann und 16 Pferde einer indischen Schwadron durch eine Fliegerbombe ge tötet. Die Flieger halten Uebungswürse zu machen. Die «atzerifche »oUspart« gegen Erhöh««- »er «ierste«er. — Vertin, 24. Januar. Die Reichstagsfraktion der Bayerischen Volkspartei sprach sich gegen die Er höhung der Biersteuer aus und bezeichnet eine der artige Maßnahme als untragbar. Die Fraktion billigt die Haltung ihres Ministers Dr. Schätzel uud behält sich die politischen Konsequenzen vor. OerMes mw LaAMes. BÄorf, 24. Januar 1v29. — Reichs-Unfallverhütungs-Woche Boni 24. Februar bis 3. März 1929 wird die Reichs-Unfallverhütungs Woche (HUWo) statlfindcn. In allen beteiligten Kreisen hat dieser Gedanke sofort lebhaften Widerhall gesunden. Während dieser Woche soll möglichst in alicn Orten des Reiches mit allen Mitteln der Aufklärung, Be lehrung und Werbung die Aufmerksamkeit aus die Unfallverhütung hingelcnkt werden. Zweck und Ziel der ReichsunsallverhUtungs- Woche ist die dauernde und freudige Mitarbeit jedes Einzelnen im Kampfe gegen die Unsallgesahren. Es geht nm das Wohl aller Volksgenossen, es geht um Leben und Gesundheit jedes Einzelnen! - Frenidcnvcrkehrstagung in Oberwiesenthal. Am Sonnabend und Sonntag sand die Frühjohrslagung der Freien Vereinigung sächsischer Bäder und Kurorte in, Oberwiesenthal statt. Der Vorsitzende dec Vereinigung, Ober reg.-Rat Dr. Etienne, Kur- direklor von Bad Elster, referierte übel eine Anzahl von Vcr- bandsangelcgevhetlen, vor allcin über die einheitliche Regelung der Vergünstigungen und Uber die Mictordnnnq. Aus den Reihen der Mitglieder der Vereinigung gelaunten verschiedene Anträge zur Sprache, an der sich neben dem Vorsitzenden besonders General direktor Hayer, Bad Brambach, beteiligte. Ferner hielt der Pressechef des sächsischen Staatsbadcs Elster, Dipl.-Volkswirt Meinecke, eine gerade in der Zeit der Ncnaufstcllung der Rek lame-Etats besonders aktuellen Vorlrag über „Erfahrungen in der Fremdenverkehrs-Propaganda". Endlich gelangten verschiedene Fragen interner Natur zur Besprechung. Dem geschäftlichen Teil schloffen sich gesellschaftliche Veranstaltungen an, die von Bürger meister Biehwegcr, Oberwiesenthal, aufs beste vorbereitet waren. Am Sonnlag folgten die Teilnehmer einer Einladung der Schwebebahn- Gesellschaft auf den Fichtelberg, von wo aus Schlittenfahrten und Skitouien aus den Keilberg und die übrige Umgebung des ide alen Wintcrsportplatzes Oberwiesenthal unternommen wurden. — „Aus der Märchenwelt«. Ein Märchcnnachmittag wird am morgigen Freitag nachmittags 4^° Uhr im „Schützenhaus" von dem bekannten Märchenerzähler Direktor Paul Nvoakowsky mit reizenden bunten Lichtbildern veranstaltet. Mit großen, staunenden Augen solgcn die Kleinen all dem Herrlichen, das sich ihnen dar- bietet. In Weimar, Jena, Gera und Gotha waren diese seltenen Märchenstunden überall ausverkaust. Jeder kann bei den äußerst billigen Eintrittspreisen seinen Kindern diese Freude bereiten. 8 Ebmath, 24. Ian. (Unterschlagung.) Der frühere Gemeinde vorstand Bernhard Gerbert ist unter dcm Verdacht der Untci- schlagung zum Schaden der Gemeinde gestern festgenommen und in das Amtsgericht Oelsnitz eingeliesert worden. Er hat sein Amt nach 5 jähriger Tätigkeit Anfang Januar nicdergelcgt. -f Plauen, 24. Ian. Noch Unterschlagung von 1000 RM. zum Schoden einer hiesigen Fiima ist ein 1901 hier geborener Markt helfer flüchtig geworden. -j- Plauen, 24. Ian. (Streik.) Bei einer hiesigen Gardinen fabrik sind etwa 235 und in einem Webspitzenwerk etwa 130 Arbeiter und Arbeiterinnen in den Streik getreten. Sie erkennen den im November gcsälltcn Schiedsspruch nicht an, fordern vielmehr eine höhere Bezahlung für die Akkordarbeit. Wilkau. Beinahe an Mord grenzt, wie der Anklagevertreter hervorhob, die Methode der Behandlung, die der „Heilkundige und Magnetiseur Kurt Epperlein in Wilkau der 50 Jahre allen Guls- besitzerschesrau Nees in Wolsersgrün zuteil werden ließ. Durch Händeausicgen will Epperlein bei der Frau Zuckerkrankheil sestge- stellt haben, durch die das Rückenmark stark angegriffen worden sei. Dann vermutete er Magcnleiden und schließlich Krebs. Große Mengen Medikamente lchlucktc die Patientin und bezahlte diese mit fabeihasten Beträgen. Für eine Schachtel Pillen verlanale der Herr „Heilkundige" zuletzt 200 Mark und die 14 tägige Behandlung brachte ihm über 500 Mark ein. Die magnetische Behandlung be stand in einfachem Händeaufleqen aus die Kranke, deren Zustand so ernst wurde, daß selbst Epperlein am Ende seines Lateins war. Ein Arzt konnte die Frau nicht mehr reiten, sie starb an den Folgen einer schweren Biulkronkhelt, der parliciösen Anämie. Wegen fahr lässiger Tötung hat das Gemeinsame Schöffengericht Zwickau Epperlein zu einem Jahr Gefängnis verurteilt: es unterstrich die Sätze des Anklagevertreters von gröbster Gewissenlosigkeit und schnödester Gewinnsucht. Professor Dr. Eßküchen vom Krankenstist erklärte, daß die kranke Frau Nees zu retten gewesen wäre, wenn sic rechtzeitig einem Arzt zugewiescn worden wäre. Bezeichnender weise hatte der Angeklagte, gegen den noch andere Heilmittcibc- trllgercicn schweben, Angaben über seine Aus- und Vorbildung hart näckig verweigert. Crimmitschau, 23. Ian. (Schneewehen und BuNerdiebstaist.) Zwei Marktsraucn aus Thonhausen sind bei den letzten Schnee verwehungen uni ihre gesamten Sntlerbeslände, 75 Stücke, gekommen. Mittwens zwischen Ttzonhansen nnd Crimmuscho» waren sie mit ihren?, Schlitten im Schnee stecken geblieben, so daß sie wieder um- kchlten, um Hilse zu holen. Als sie wieder z» ihrem Schlitten komcn, waren zwei Körbe mit 75 Stücken Butter verschwunden. Der Verdarbt fällt nur einen jungen Mann, der in Lrimmitschau Butter in Schankwirlschaften zu billigem Preise absetzte. Chemnitz. (Millioncuprojek!.) Der Rni Hai beschlossen, zur Behebung des Wassermangels den Bou einer Talsperre im Saiden- bochiale mit einem Slnnraum oon 21 500 000 Kubikmetern zu ge nehmigen, die out 21 580 000 Mark veranschlagten Kosten zu bewil ligen nnd zur Deckung dieser Kosten eine besondere Anleihe in ent sprechender Höhe aufzunehmen. Dresden. (Zu Bogelstroms Verabschiedung). Im Landtage ist vorgestern vom Volksbildungsministcr eine nationalsozialistische Anfrage beantwortet worden, die das Ausscheiden des Kammer sängers Vogelstrom aus dem Verband der Sächsischen Staats theater beiras. Durch diese pariamenlarische Behandlung ist der Oeffentlichkeit zum ersten Male offiziell und in aller Form bekannt gemacht worden, daß Bogelstrom nicht mehr Mitglied unserer Oper ist. Als Hauptgrund der Nichterneuerung seines Vertrages wurde angegeben, daß infolge der Senkung seiner Stimme sein Partien kreis zu klein geworden sei. Er habe zuletzt nur noch etwa ein halb Dutzend Partien gesungen; ihn dafür allein im Vertrags- Verhältnis zu behalten, hätte den Etat zu sehr belastet. Ob es notwendig und irgendwie sorderlich war, diese Dinge in solcher Form öffentlich zu erörtern, mutz stark bezweifelt werden. Aus dem Krelse der Abgeoidneten selbst wurden ja Stimmen laut, die das Peinliche der Situation betonten. Der Minister suchte die bittere Pille zu versüßen, indem cr Vogelstroms große Vergangenheit pries. Lieder hätte man aber etwas Zukunstsmusik von ihm gehört, näm lich einen Vorschlag, wie t un etwa Vogelstroms künstlerische Kraft wenigstens innerhalb der gezogenen Grenze» doch noch für die Dresdner Oper nutzbar gemacht werden könnte. Denn in einigen Partien war Vogclsüom bis zuletzt noch groß. Löbau. In die hiesige Oberschule drangen Diebe ein, durchsuchten sämtliche Lehrzimmer und eine Lehr werkstätte. Trotzdem diese alle Behälter öffneten, fielen ihnen nur zwei wertlose Voltmeter in die Hände. Löbau. Der in Untersuchungshaft sitzende Ver- sichernngsvertreter Schäfer hat in seiner Zelle Selbst- mord durch Erhängen verübt. Leipzig. Am 21. Januar wurde einem Kürschner, vermutlich beim Verlassen des Postamts Haupt bahnhof, eine schwarzlederne Brieftasche mit vier Fächern, enthaltend 665 RM gestohlen. Als Täte, kommt ein unbekannter Mann in Frage, mit dem der Geschädigte in der Tür des Postamts zusammenstieß. Folgen der kommunistischeu Spaltung. Die kommunistische Zersetzung dürfte zweifellos ihren Einfluß bei der Wahl der Delegierten des Zentralverbandes der Zimmerer zu ihrem Verbands tage sich schädlich für die Kommunisten ausgewirkt haben. Gewählt wurden drei Vertreter der freien Gewerkschaften und nur ein Vertreter der Kommu nisten, die mit Sicherheit gehofft hatten, sämtliche. Stellen mit ihren Kandidaten besetzen zu können. — Musterstraßen im deutschböhmischen Badcrdreieck. Die Straßen zwischen Maricnbad—Iüanzcnsbad—Karlsbad und die Verbindung von dort aus nach Ioachimsihal, sollen im Jahre 1929 zu Musterstratzrn ausgcbaut werde». Ferner ist beabsichtigt, daß die Komniunikalionen von der sächsischen Grenze noch den deutsch- böhmischen Bädern so gestaltet werde», daß sic dcr Autotouristik verstärktcn Anreiz zum Besuch der dcutschböhmischcn Bader geben. Wir hoffen, daß sich diese Musterstrnßcn auch in umgekehrter Rich tung zum fremdenverkehrswirtschafttichen Vorteil Sachsens und Deutschlands auswuken. M Sem MWllWMM Skk ölSSl AMI (1) vom Jahr 4928. (Bekanntgegeben durch Herrn Bürgermeister Dönitz in dcr Stadlocrordnetensitzung am 21. Januar 1929.) Einwohnermeldeamt. Einwohnerz. am 1. 1.1928: 7952 Pol. Anmeldungen: 743 Personen „ am 1. 7.1928: 8008 Pol. Abmeldungen: 689 Personen „ am 31.12.1928 : 8029 Pol.Ummeldungcn: 470 Personen Vorübergehend gemeldet waren 148 Personen zu längerem Ausenlhalt. Hierunter sind die Kasthausfrcmdcn und Durchreisenden nicht eingerechnet. Am 31. Dezember 1928 bestanden in Adorf 2182 Haushaltungen. 165 Haushaltungen besaßen noch keine eigene stelbständige Wohnung- Am 31. De„cmbcr 1928 waren in Adorf 428 Ausländer über 15 Jahre polizeilich gemeldet, darunter 163 männliche Personen und 265 weibliche Personen, Einreiseerlaubnis tür längeren Ausenlhalt als 3 Woche» erhielten 28 Personen (Ausländer). Stoats- angehöriqkeilssochen: Bearbeitet wurden 14 Anträge aus Feststellung dcr Staatsangehörigkeit. Erteilt wurden : 2 Heimatscheine, 12 Staats angehörigkeitsausweise. Bearbeitet wurden 7 Anträge auf Ein bürgerung. Eingebürgert wurden nach Abschluß des Entlaffunyk- vcrjahrcus 6 Familien und 2 Einzelpersonen. Ausgestellt bezw. umgelauscht wurden gegen Umtausch der alten Dersichcrungskarten 117 Stück Iirvalidenocrsicherungskarten, 111 Stück Anoestkllteitveksicherungskartcn, 105 Arbeitsbücher, 457 Reise pässe, 2197 Grenzausweise für den kleinen Grenzoerkehr, 1719 Tages» answcise mit 48 Stunden Gültigkeit. Wohnungsamt. Die Zahl der Wohnungssuchenden ist auch im Jahre 1928 weiterhin gestiegen. Am 31. Dezember 1927 waren beim Wohnungs amt gemeldet: 14 vordringliche Wohnungssuchende 93 dringliche Wohnungssuchende 361 sonstige Wohnungssuchende 468 Die Zahl dcr Wohnungssuchenden am 3l. Dezember 1928 betrug : 10 vordringliche Wohnungssuchende 80 dringliche Wohnungssuchende 397 sonstige Wohnungssuchende 487 Ausgeschieden aus den Wohnungslisten sind im Jahre 1928 15 vordringliche Wohnungssuchende 34 dringliche Wohnungssuchende 82 sonstige Wohnungssuchende. Durch Verfügung des Wohnungsamtes wurden im Jahre 1928 63 Wohnungen besetzt. Bezogen wurden im genannten Jahre in Neubauten: 23 Wohnungen der Baugcnvsscnschast (Markncukirchner- u. Elsterstr.) 6 „ in der Kinderreichen-Siedelung (Eisterstraße), 28 „ „ „ Eisenbahner-Wohnungsbau G. m. b. H., 1 „ im Neubau Thomä (äußere Markneukirchner Straße), 2 „ „ Wundcrlichschen Neubau „ 1 „ „ Sleinelschen Neubau „ „ 2 „ „ Schneiberschen Neubau (äußere Elsterstraße). Einige Neubauwohnungen werden in nächster Zeit noch bezogen. (Steinel, Thomä, Eisenbahner-Wohnungsbau G. m. b. H-). Zur Deckung des dringendsten Wohnungsbedarfcs werden immer» hin noch ca. lOO Wohnungen benötigt. Damit ist aber dcr Wohn ungsnot in der Stadt Aüors noch nicht abgcholfcn. Die größten Schwierigkeiten bereite! dcm Wohnungsamt die Unterbringung der dringlichste» Wohnungssuchenden (kinderreiche Familien, Räumungs» pflichtige usw.) (Fortsetzung solgt.)
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