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525 ' BolkS- und LandwMhschafMcheS. Werdau, 19, Februar. Wie das „Tgbt" berichtet, sehen sich 43 hiesige Firmen veranlaßt, von nächstem Monat ab bei den Anlegern, Kremplerinncn, Wolferinnen, Wollauflcgerinnen uud Arbeiterinnen an der Schlagmaschine eine Herabsetzung der Löhne um wenigstens l O Procent eintreten zu lassen. * (Zahlungseinstellungen, j Zu dem Vermögen des Tuchmachers Franz Wilhelm Ehrler in Crimmitschau und zu dem des Kaufmanns Johann Reißig in Dresden ist Concursproceß eröffnet. Ferner über das Vermögen des Kaufmanns Marcus Lewy, in Firma M. Levy zu Elbing, das Vermögen des Kaufmanns Rudolph Münch zu Hagen, das Vermögen des Kaufmanns Augüst Hundsdörffer und seiner mit ihm in Gütergemein schaft lebenden Ehefrau Bertha geb. Schinz zu Marienwerder, das Ver mögen des Kaufmanns Willy Kohnke zu Stettin, das Vermögen der Blumenfabricantin Pauline Pic lenz zu Neisse und über das Vermögen des Orgelbaumeistcrs Carl Böttcher zu Neustadt b. M. * Im Anschluß an die im Herbst v. I. in Altenburg veranstaltete Kar- toffel-Au-stellung findet am 24. und 25. März d. I. in Leipzig ein Kar- toffel-Saatmarkt statt, dessen jährliche Wiederkehr in Verbindung mit einer Versammlung von Kartoffelbau-Jntcressentcn beabsichtigt wird. Dem dazu gebildeten Ausschüsse hat der Rath der Stadt Leipzig in ancrkenncnswcrther Weise erhebliche Mittel zur Bestreitung der Unkosten zur Disposition gestellt Auch sind zu jenem Ausschuß sowohl Seitens des Rathcs wie Seitens des land- wirthschaftlichen Hauptvereins je ein Mitglied deputirt. Nach Alledem sind die Aussichten für Las Unternehmen günstig. - o. Im Schlosse Schönholz bei Berlin soll in der Zeit vom 15. Mai bis 15. September die 1. internationale Ausstellung, bctr. die Jugendpflege und Volksbildung, stattfinden und alle solche Er zeugnisse, Gegenstände, Einrichtungen und Erfindungen umfassen, welche obigen Zwecken dienen können. Das Programm ist in 4 Abtheilungen und 17 Gruppen getheilt und umfassen letztere u. A.: Kindergärten mit complet ausgestattcten Einrichtungen, Spielplätze mit allen Apparaten, Turn-, Fccht- und Ringplätze re. Eine andere Gruppe umfaßt alle Lehr- und Lernmittel für Schulen, Spielwaaren rc. Auch Kraftnahrungsmittel für Kinder und Er wachsene sollen vertreten sein. Anmeldungen find bis 1. März an Lie Direction zu Schloß Schönholz bei Berlin zu richten. 0 Bis Ende Januar 1875 find für Rechnung des Deutschen Reiches an Landes-Silber- und Kupfermünzen 368,430,401 45 H. zur Einziehung gelangt. Berlin, 21. Febr. (Börsenbericht.) Heute war im Allgemeinen eine feste Haltung zu constatiren; während zwar eine regere Kauflust nicht bemerkbar wurde, blieb doch auch das Angebot sehr zurückhaltend, so daß die Course sich um so mehr gut behaupten konnten, als auch die fremden Notirungen recht fest eintrafen; im Uebrigen boten auch die letzteren keine durchgreifende Anregung, so daß die Umsätze nicht über mäßige Grenzen hinauskamen. Dagegen find auch heute wiederum auf spekulativem Gebiet kleine Coursbesserungen zu verzeichnen. Der Capitalsmarkt bewahrte seine feste Tendenz bei ruhigem Geschäft; di« Cassawerthe Ler übrigen Geschäfts- zweige blieben behauptet und sehr ruhig. Berlin, 20. Febr. (Wochenbericht über Eisenund Metalle.) Hin und wieder zeigt sich jetzt aus dem Eisen- und Metallmarkt mehr Begehr, jedoch find die Bedürfnisse immerhin leicht befriedigt und tangiren Lie Preise nicht sonderlich. Roheisen: Der Glasgower Markt, ist mit Vcr- schiffungSeisen stetig, Warrants notiren, nach kleinen Schwankungen, etwas niedrjger und werden 60,4 Cassa pro Tons gemeldet, Middleslro-Eisen hält sich fest. Hier ist bei kleinem Umsatz nichts verändert, gute und beste Marken schottisches Roheisen, vom Lager, 4,80 L 5,00 und englisches 3,70 L 3,90 pro 50 Kilogramm; Eisenbahnschienen zum Verwalzen 4,50 » 4,75, Wglzeijen 8,40 L 9,40 und Kesselbleche 11,50 n 12,50 pro 50 Kilogramm frei hier. Kupfer unverändert, gute Sorten englisches und australisch«- Kupfer 89,50 L 91,50 pro 50 Kilogramm, einzeln mehr. Zinn stetig, Baycazinn 9l,50 L 92,00, und prima englisch«-. Lammzinn 89,00 L 89,50 pro 50 Kilogr., einzeln theurer. Zink fest, ohne Umsatz, gute und beste Marken schlesischer Hütten-Zink 24,75 s 25,75 pro 50 Kilpgr., einzeln höher. Blei stetig, Tarnowitzer, Harzer und sächsisches 22,25 L 22,50 pro 50 Kilogr., einzeln besser. Berlin, 20. Februar. (Wolle.) Der Verkehr von Käufern am hiesigen Platze beschränkte sich in der letzten Woche auf wenige inländische Fa in den Preisen von 63—65 Thlr., sowie etwa 100 Ctr. sehr schön behandelte Stämme zu 67—68 Thlr. In fabrikmäßig gewaschenen deutschen Wollen, Locken und Landwollen waren die Umsätze nicht erwähnenswerth und in Gcrberwollen wurden die frischen gut gearbeiteten Partieen nach Sachsen und Thüringen in den bisherigen Preisen von 45—47 Thlr. begeben. In Cap Fleeces und Snow White erhielt sich eine lebhafte Frage, hiervon wur den nach der Lausitz und Sachsen 300—400 Ballen vom hiesigen Lager auf dem Standpunkt der Londoner Preise verkauft. Die Zufuhren sollen aus etwa 600Centner preußischen undmecklenburgerlSchäfereienbestehen, welche den Lagerbestand, der auf etwa 12,000 Centner Rückenwäsche geschmolzen war, besser assortirten. Bielefeld, 19. Febr. Der Absatz in rohen und gebleichten Garnen war in der verflossenen Woche befriedigend; in den Preisen ist keine Veränder ung zu verzeichnen. — Das Leinengeschäft ist unverändert still und der Absatz in den meisten Artikeln wenig befriedigend; auch ist es schwer, entsprechende Preise zu erzielen. In diesem Winter ist bei der anhaltenden Kälte ziemlich viel gewebt worden; mit Eintritt gelinderer Witterung dürfte nun jedoch «ine be trächtliche Einschränkung der Production eintreten. Reichenberg, 19. Februar. (Schafwollwaaren.) Der geschäft liche Verkehr der letzten 14 Tage war ein äußerst belangloser. Feinere Tuch- waaren blieben gänzlich ohne Nachfrage; die wenigen Händler aus Ungarn und der Umgebung, die noch ab und zu hier verkehrten, machten zu den gedrück ten Verhältnissen entsprechenden Preisen, einige Einkäufe in ordinairen Hosen- und Anzugsstoffen. An Fallimenten in beiden Lagern fehlte cs auch diesmal nicht, jedoch waren dieselben von keiner so weitgehenden und eingreifenden Be deutung, wie jene der letzten Berichtsperiode Im Ganzen hat, trotz der großen Lücken, die in den Reihen der Erzeuger, wie der Händler, die jahrelange Geschäftsstockung bereits gerissen, das Gefühl der allgemeinen Unsicherheit noch nicht abgenommen, denn noch immer eröffnet sich keine Aussicht auf Besserung, noch immer vegetiren eine Menge fraglicher Existenzen, die der nächste geschäft liche Sturm vernichten kann, und demzufolge ist an eine Wiedererstarkung des gänzlich vernichteten Credites vorläufig noch nicht zu denken. 61 London, 21. Februar. (Tel.) Bei der heutigen Wollauction waren Capwollen williger. 61 Bradford, 21. Februar. (Tel.) (Wolle und Woll«n- waaren. Wolle flau, wollene Garne matt, wollene Stoffe unverändert. 61 New-York, 21. Februar. (T«l.) Hier angekommen find der Dampfer de- Norddeutschen Lloyd „Salier" und der Dampfer d«r Ham burger Adlerlinie „Herder" * Nach einem Gutachten dtS Hern Prof. Lehmann (an der Münchener polytechnischen Hochschule) über Vorkehrung-Maßregeln gegen die Verheerungen der Reblaus, welche- derselbe der königl. bayerischen Regierung erstattete, sind insbesondere Kalidüngungen sehr zu empfehlen. Berlin, 20. Februar. (Hülsenfrücht«.) I». Bictoriaerbsen 240 bis 270 Mk., gelbe Kocherbsen 198 bi- 210 Mark, Futt«rerbs«n flau 168 —180 Mk., Buchweizen 135—150 Mt„ Leinsaat 210—300 Mk. Wickm 198—216 Mark, gelbe Lupinen 117—129 Mk., blaue Lupinen 111—123 Mk. Mai- Februar-Lieferung 116—126 Mark. Mais März- »Pril-Mai-Lieferung in Folge der Erhöhung der Frachtsätze der ungari schen Bahnen sehr fest 120—130 Mk. Obige Preise per 1000 Kilo. Weißklee 60—85 Mark, Rothklee 54—72 Mark, Gelbklee 28 bi-36 Mark. Thymothee 33—36 Mk.. Schafschwingel 45—48 Mk. Weißt Bohnen, groß« 10—12 Mk., kleine 15 Mk., Käferlinsen, große und kleine 11 bis >15 Mark. Linsen l». große — 21 Mk., bezahlt, 11a. — 18 Mk., kleine bi« 15 Mark, Senf In. 20 Mk. bezahlt, II». 18—18,70 Mark. Hanfkörner 10,80—11,25 Mk. Kümmel 33—39 Mk. Rapskuchen 7,80—8,50 Mk. Leinkuchen 10,25—11 Mk. Weizmschaale 4,50-5,25 Mk. RoggenM 5,50 bi- 6 Mk, per 50 Kilo excl. Sack — Stärk«. Feuchte Stärke 6—6,30 M., I». trockene Stärke und Mehl 12 Mk., Ila I I -11,50 Mk., Stärke- ,syrup I». 15—15,50 Mk., II». 12,50—13 Mk., Weizenstärke, großstückige bis 24 Mk., kleinstücktge bis 23 Mk., Schabestärke 18—21 Mk. Alle- p«r SO Kilo excl. Sack oder Faß. Berlin, 21. F«br. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvith .2837, Schwein« 7317, Schafvieh 7584, Kälber 1411 Stück. Fleisch- er gänzlich'schlten. Zü'Kamituwecken gingen "nach Thüringen einige hunf,! - Centner Mecklenburger und Hommern'zu vl'Sherigen Prcistn. FahricatriM > Produeten-Börse preis« pro Ctr. Schlachtgewicht: Rindvieh 56—60, 50—54 und 33 hi- 36 Schweine 60—63, 54—56 und 50—62 Hammel pro 20—23 Kilo. 20—22 und 18—20^ Kälber: sehr langsame- Geschäft, "mm Mittlpreise. der Lausitz und aus Luckenwalde entnahmen vom Lager der Händler etwa 800 Centner preußische, pommersche und mecklenburgische mittelfeine Schäfereiwollen Dresden, 21, F«br. Wetjen vr. 1000 kilogr.r weiß loco S0O—S16 Mkl, do. braun l70 - 210 Mk. Roggen IvO—164, galt,sicher u. russischer 148—156 G. bricanten, welche in deutschen Schäfereiwollen thätig waren, während Groß- dert 6