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aber wirtschaftlich oder politisch. Zwischen den mili tärischen und politischen Stellen war kein Zusammen arbeiten, und als die Entscheidung kam, taumelte man von Maßregel zu Maßregel. So haben wir uns auch körmlich in die Rolle der Angreifer drängen lassen durch Abgabe der Kriegserklärungen an Rußland und Frankreich. Emil Oehme ist Vraa-Wer. Der Mordverdacht verschärft sich. In der Angelegenheit des irr Haft befindlichen Etrumpffabrikauten Emil Oehme in Krummhermers- dorf wird weiter berichtet, daß dieser jetzt als der Brandstiftung überführt gilt. Auch in der Mord affäre gegen seine Schwiegermutter Krau Salzer sollen sich die Verdachtsgründe vermehrt haben. Der Giftmord soll mit Strychnin ausgeführt wor den sein, und die Polizei soll bereits die Person ermit telt haben, die das Gift beschafft hat. Die Uebergabe Hes Giftes soll in Leipzig erfolgt sein. An der Straftat soll der 28 Jahre alte Bruder des Verhafteten Martin Oehme, beteiligt sein. Letzterer ist flüchtig und wird von der Polizei steckbrieflich verfolgt. Der Todesfall der Frau Salzer liegt bereits über drei Jahre zurück. An amtlicher Stelle wird über den Gang der Untersuchung noch Stillschweigen bewahrt. Oerüiches »ad Sächsische». Adorf, den 25. Juni 1929. — 3. Deutscher Reichskriegertag in München. Den großen Paraden des deutschen Krieger- »nd Militärvereinswesens, deren erste im Jahre 1925 in Leipzig stattsand und rund 150000 alte Soldaten vor dem damaligen Präsidenten des Deutschen Reichs kriegerbundes „Kyffhäuser" Generaloberst v. Herringen oorlldcr- führte, deren zweite im Jahre 1927 am 80. Geburistag des greisen Ehrenpräsidenten des Kyffhäuser-Bundes und Reichspräsidenten Generalfeldmarschall v. Hindenburg unabsehbare MassenK^alter Soldaten nach Berlin führte, wird nunmehr eine abermalige, in der Gestalt des 3. Deutschen Reichskriegertages in München vom 19. bis 21. Juli 1929 folgen. Aus allen Teilen des Deutschen Reiches werden Sonderzüge nach München fahren. Am Sonn abend. den 20. Juli, Nachmittag 5 Uhr Heldenehrung am Krieger denkmal vor dem Armee-Museum, abends 8 Uhr in sämtlichen fallen des Ausstellungsparks Begrüßungsfeiern. Sonntag, den 21. Juli, früh 10 Uhr Festzug durch die Stadt. Der Festzug wird voraussichtlich 100000 Teilnehmer ausweisen. Nachmittag 3 Uhr Beginn der Festseier im Ausstellungspark bei der Bavaria, gelegent lich deren vor allen Dingen die sämtlichen Iugendgruppen auf marschieren werden. Um 5 Uhr nachmittags findet unter Aujmarsch der vielen Tausende von Fahnen der große Festakt auf der Fest wiese statt. Um 9 Uhr großer Zapfenstreich der Reichswehr mit 9 Musikkorps und ^/,10 Uhr ein großes Deutschland-Feuerwerk: Des s Vaterlandes Dank, Kaserncnhosszenc, bewegliches Feuerbild, Riesen- seucrbild Generalseldmarschall v. Hindenburg, Kyffhäuser-Denkmal und großes Schlachtcnfeuerwerk. Alles dafür Wissenswerte erfährt man durch die Kanzlei des Sächsischen Miliiar-Bereins-Bundes, Dresden-A. 1, Struvestraße 31, Fernsprecher 11401 und 16211, so wie durch die Herren Bezirksvorsteher der Uber das ganze Land ver breiteten 37 Bezirke des Bundes. — Brunnensest in Bad Elster. Welch großer Beliebtheit sich das Brunnensest in Bad Elster im ganzen Vogtland und seiner Umgebung erfreute, konnte man am besten an dem Massenbesuch erkennen, der trotz der ungünstigen Witterung am letzten Sonntag im Sächsischen Staatsbad zu verzeichnen war. Auch die Kurgäste nahmen an den Festlichkeiten lebhaften Anteil. Besonders an dem Festzuge der Brunncnmädchen in ihrer schmucken Tracht und des Aussichtspcrsonalcs in seiner himmelblauen Dienstkleidung. Zu der Festansprache des Badcdtrektors Herrn Obcrregierungsrat Dr. Etienne hatten sich aus den, weilen Badcplatz ebenfalls zahlreiche Hörer cingefunden. Die Deranstaltungen des Nachmittags und Abends hatten unter dem weiterhin verschlechterten Wetter sehr zu leiden und mußten teilweise ausfallen. Der hübsche Reigen der Bademädchen wird in der kommenden Woche nochmals gezeigt werden. F. E. M. -h Arnoldsgrün bei Schöneck, 25. Juni. In vergangener Nacht ist die 85 jährige Gutsauszüglerin Friedeiicke Schrader einem Stubenbrand zum Opfer gefallen. Sie wollte in den späten Morgen stunden anscheinend ihre Bettwäsche wärmen, weshalb sie im Ofen Feuer machte. Dabei fingen Vie Wäschestücke Feuer, sodaß ein Stubenbrand daraus entstand. Die Frau versuchte den Brand zu löschen. Als das nicht gelang, schleppte sie sich bis zur Tür, wo sie unter den Einwiikungen des Rauches zusammenbrach und den Tod fand. Sie wurde heute früh von ihrem Sohne, in dessen Gut sie mit wohnte, leblos aufgcfunden. Der Vorgang blieb unbemerkt, weil die alte Frau ein Häuschen allein bewohnte. — Ei« seltener Gast. Wie das Trcucner Tageblatt be richtet, hat sich zwischen Allmannsgrün und Schönau, im sogenannten alten Teich, ein Storch eingefunden, der, obgleich auf verschiedenen Wiesen Gras gemäht wurde, ruhig einherstolzierte. -f Plohn bei Lengenfeld, 25. Juni. In der Nacht zum Montag wollte der 24jährige Tischlergeselle Petzold aus Grün die 16jährige Käthe Gruschwitz von Oberröthenbach aus seinem Motorrad mit nach Plohn nehmen. Unterwegs stürzte er mit dem Rad und das Mädchen wurde auf die Straße geschleudert, wobei es infolge Schädelbruchs den Tod fand. Zwickau. Bei der Elternratswahl wurden gewählt 70 (bisher 61) christliche und 29 (bisher 30) weltliche Vertreter, sowie 4 (bisher 9) Vertreter der Liste „Schulfreiheit und Schulsrieden". Frankenberg, 24. Juni. (Die freiwillige Finanzsperrc bleibt bestehen.) Der Haushaltplan der Stadt Frankenberg schließt trotz größter Sparsamkeit in allen Kapiteln mit einem Fehlbetrag von 159 800 Mark ab. Die hier seit Jahren schon durchgefllhrtc Finanzsperre, nach der der Erste Bürgermeister als Finanzdczernent jederzeit auch haushaltplanmäßig bewilligte Mittel sperren kann, wenn die Finanzlage cs erfordert, bleibt auch weiterhin bestehen. — Die sächsische SPD regierungsbereit. Eine in Dresden tagende Konferenz der Bczirkslciter und Ortsverbände der Gewerkschaften hat sich damit einverstanden erklärt, wenn sich die Sozialdemokratische Partei mit maßgebendem Einfluß an der Regier ung beteiligt. Aus dieser auf praktischen Erfahrungen begründeten Erkenntnis heraus ersucht die Konferenz die zuständigen Instanzen der Sozialdemokratischen Partei, zu gegebener Zeit den ernstlichen Versuch zur Beteiligung an der Regierung zu unternehmen, um durch Anteilnahme an der Staatsmacht und durch positive Mitarbeit in Parlament, Regierung und Verwaltung die Interessen der arbei tenden Bevölkerung erfolgreich wahrnehmen zu können. Dresden. Ein Arzt namens Korth, der in seinem Auto einen Lehrer und noch zwei jüngere Leute zu einer Wochenendfahrt mit genommen hatte, verlor an einer Kurve die Gewalt über den Wagen, der sich überschlug. Dem Lehrer wurde der Brustkorb eingedrückt, was den Tod zur Folge halte, der Bäcker erlitt Quetschungen und die anderen Beteiligte» kamen mit leichten Schrammen davon. Chemnitz. Der Mitbegründer der Wanderer-Werke A. G. Schönau bei Chemnitz, Kommerzienrat Johann Winklhofer, beging am 23. Juni in völliger geistiger und körperlicher Frische seinen 70. Geburts tag. Kommerzieurat Winklhofer ist auch heute noch führend an den Wanderer-Werken beteiligt. Dcmitz-Thumitz. Unter erschwerenden Umständen wurde das Sprengstoffmagazin eines hiesigen Steiubrnches ausgewuchtet und daraus 12Kilo gramm Amonit, in 185 Patronen verpackt, und ferner 200 Sprengkapseln entrvenöet. Am Tatort fand man eine leere Bierflasche vor, die wiederum aus einer in derselben Nacht erbrochenen Steinbruchskantine stammte. In diesem Falle erlangten die Einbrecher allerlei Lebens- und Genußmittel. Es wird angenom men, daß beide Einbrüche von den gleichen Personen verübt worden sind. Pirna. Der Laufbursche einer hiesigen Konditorei geriet infolge Unbedachtsamkeit in einen Treibriemen und erlitt einen Bruch der Wirbelsäule, der seinen Tod herbeiführte. Herrnhut. Die Gerätescheune des Rittergutei Oberstrahwalde brannte nachts vollständig nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. Aus der Tätigkeit des Verbandes Sächsischer Judvstrieller. , "l der Gesamtvorstaudssitzung des VU' bau des Sächsischer Industrieller erstatteten Geschäfts bericht hat der Verband auch im Zeitraum der Monate April und Mai eine rege Tätigkeit in wirtschaftliche« Fragen entfaltet. Die Neuwahl des sächsischen Landtags stellte den Verband vor die Aufgabe das Zustandekommen einer wirtschaftsfeindlichen Mehr heit verhindern zu helfen, weshalb er für eine Stärkung der staatsbürgerlichen Front mit den ihm zu Gebote stehenden Mitteln eiugetreten ist. Aus den einzelnen Arbeitsgebieten ist folgendes her vorzuheben: Beim Verkehrswesen stand unter anderem die Frage einer ausreichenden Beteiligung Sachsens bei der Vergebung von Reichsbahnaufträgen im Vordergrund. Der Verband hat sich für eine Berück sichtigung der sächsischen Interessen bei solchen Ver gebungen nachdrücklich eingesetzt und bei dieser Ge legenheit wiederholt zum Ausdruck gebracht, wie nachteilig fich der Mangel einer sächsischen Ver tretung im Berwaltungsrat der Reichsbahn für die gesamte sächsische Wirtschaft auswirken muß. Zu dem im Reichstag vorliegenden Antrag auf Wegfall bzw. sehr scharfe Beschränkung der Wert reklame hat der Verband den zuständigen Stellen gegenüber im ablehnenden Sinne Stellung genommen. Auf dem Gebiete der Handelspolitik wurden zu den verschiedenen Handelsvertragsverhandlunge» erneut sächsische Zollwünsche bearbeitet und an die maßgebenden amtlichen Stellen weitergcleitet. Zu de« wichtige sächsische Interessen berührenden Zoll erhöhungsbestrebungen in den Bereinigten Staaten und Portugal wurde den Verbandsmitgliedern wich tiges Jnformationsmaterial überlassen. Die schweren Folgen der Krediteinschrän- kungsmaßnahmcn für die sächsische Klein- und Mittelindustrie sucht der Verband durch zweck entsprechende Vorstellungen bei den zuständigen Stellen zu beheben bzw. zu mildern. Eine rege Ein- zcltätigkeit wurde bei der Beratung der Mitglieder auf dem Gebiete des Ausstelluugs- und Messewesens, der Vertreterbenennttug und des Inkassos entfaltet- AmiikimMiM M Km »deren MMU Gestorben: Bäckermeister Otto Klipphahn, Markneukirchen (46 I.). WieWWWMM 7 ömilMleii, 3000 KR auf 1.Hypothek ««szvl-ihsn ^»»818(8, ^8Ü8 ü, Geschäftsstelle ds-kBl. lleukeke Nänner »na krauen von käork! Am Donnerstag, den 27. d. M., soll Heu- Geummotnutzung unserer Elstertviesen Höchstgebot versteigert werden. Sammeln der Bieter: 10 Uhr vorn», an der Line besondere Einlastung an csie 8ich beteiligensten Vereine uncI Lorporationen ergebt niciit. Oer HbmarzZi erfolgt v«8 Uiir vom Mnplllt? 3U8. und gegen n»ünd««g des Krummen Weges in die Sets- nitzer Strafe. Heute Mittwoch Abend Wichtige LMmmIg. Das Ersch. aller Sänger erwartet Der Vorstand. stellung tür den Hausbedarf mit bringt enorme SrsvarniS. Das vauSgebraute Maschenbier >it gehaltvoll, nahrhaft und von vrickeln- der Bruche. Sin Vertuch und man vleibt »adel. Man nehme nur .Braukraft" dann tadel- Io,eS Belingen aebcherl. Ortamal-Packungen mit erforder licher Heie- »ür Dunkler M. 0.70. Dunkler .Extra" M. I- Helles M - 7V. Packungen ohne Hefe- Dunkler M v.«> Dunkles .Eitra' M o.SV Helles M 0.60 An Drogerien erhältlich <niio,ni,--g-n»> Otto ticickei. kerilr. SU.. . Bestimmt, zu haben bei: Ott« jllsi-tel, Saxonia- Drogerie: Nermnni» Slcrn-Drogerie und Pbolohandiung. Kei einer 8olchen Kunstgebung stark auch stie 8ürger8chakt mwerer 8tastt nistit ab8eit8 stellen. Oie unterzeichnete Arbeitsgemeinsstmkt lastet stesivegen 2u einer recht ^alllreichen Beteiligung an stem ?reitgg, cien 28. funi, sbenäZ 8 Otir in 6er kiesigen ttauptkirZie Ztsttfindenäen irsuerzonesUleas» M l» M Wml Ä MwMM Alinaseduns W WM WmWDW em. lllm restü rmlllreiche öeteillgung bittet stie Estorf, 25. 6. 1929. 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