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Abmer V Grmvote Dies Blatt enHM die amtlich« B^mmtmachung« derAmtshaapd- """' r Der Adorf« Errnzbot« gelangt jedem Wochent. t Mannschaft Oelsnitz i. Logtl., des Amtsgericht», ! Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige s «achm. zur Ausgabe, für den nächstenTag vorda. ! der Amtsanwaltschast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland t Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen t ttert.—Anzeigen nach Tarts.-Postscheck-Konto t MH r Anftmuh cmf Lieferung oder Nachlieferung der 87869 Leipzig. —Fernruf Nr.1L. »egr. 18« ! 2-LlIl^D»ÜRU II ; Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. WÄHrf (AoM. Bad EWr, Bad Bnunbach, Amögrün, Brrltenfest, Bttgrn, Freiberg, SberLSnttrsettengrün, SermsE ÄgelSburg, Leubetba, Müblhauien,SieberSreuth, Remiengrün, Schönberg, Slebenbrmm, EM Wvhlbmb u. das übr. obere All. Svnntao- »In» tttufteterte Ant»rhattung<-ttlasr Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (VogL), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Mo. 222 Sonntag, den 22. September 1929 95. Jaheg. Die Amtshauptmannsckaft mit dem Bezirksausschuß hat beschlossen, daß anstelle der Ziffer 14 der Bestimmungen über die Einrichtung, Reinhaltung und Prüfung der Dievdrncikapharate im Bezirke der Amtshauptmannschaft Oelsnitz vom 12. De zember 1904 folgende Bestimmungen treten: 14. Für jede Prüfung eines Apparates hat der Sachverständige eine Vergütung von 2.— RM. zu erhalten. Für Prüfung und Abnahme einer neuaufgestellten oder nach länger als einhalbjährigem Nichtgebrauche wiedcrbcnutzten Bicrdruckvorrichtung (Ziff. 13) sowie für Nachprüfungen sind dieselben Sätze mit folgendem einmaligen Zuschläge zu entrichten: bei 1—5 km Entfernung vom Wohnort des Prüfers 1.— bei 5 — 10 km Entfernung vom Wohnort des Prüfers 1.50 bei 10 — 15 km Entfernung vom Wohnort des Prüfers 2.— bei 15—20 km Entfernung vom Wohnort des Prüfers 2.50 bei 20 und mehr km Entfernung vom Wohnort des Prüfers 3.— Diese Bestimmungen treten ab I. Oktober 1929 in Kraft. — I b: RM. - u. XIX 130 Amtshauptmannschaft Oelsnitz i. D., den 19 Sept 1929 LLfLhslzsrhLinL bstv. Die Leseholzschcine mit Gültigkeit bis 30. September 1929 haben mit 1. Oktober 1929 ihre Gültigkeit verloren. Sie können gegen Rückgabe des alten und gegen eine Gebühr von 0,60 RM. im Forstamt Adorf für die Gemeinden Adorf, Jugelsburg, Remiengrün, Sieben brunn, Hermsgrün, Leubelha, Freiberg, Bergen und Ober- und Untergettengrün am 1. und 2. Oktober 1929 von vorm. 8 Uhr bis nachm. 4 Uhr erneuert werden. Deckftve« hatr. Bestallungen auf Deckstreu nehmen bis S. Oktober 1929 entgegen das tStaatl. Focstamt Adorf und Forfttvart Ebert, Forstwarter Neufreiberg. Ab Montag, den 23. 9. 1929, bis auf weiteres von 8 Uhr vorm. an findet beim Koeftamt Adorf freihändiger Verkauf von Brennholz zu verbillig ten Preifen statt und zwar aus den Abi. 81, 86, 89, 90, 104, 105, 108, 112, 114, 115, 126 und 127. Meldungen beim Forstami Adorf. Adorf i. V., am 20. Sepiember 1929. Staatliches Aorftamt Adorf. Was gibt es Arrres? — Der «eltestenrat des Reichstags hat die Einbo- des Reichstags Mr» ro. September beschlösse«. — Di« Reichsregierung wird in Gemeinschaft mit der Stad» Vertin Dr. Eckener bei der Landung des Zeppelin in Berlin einen feierlichen Empfang bereiten. — In der Genfer AbrüstungSdebatte trat Graf Bern- storff polnischen Angriffen scharf entgegen. — . — Wie verlautet, soll der stellvertretende russisch« AZEnrommissar Aarachan au Stell« des Pariser Botschafters Verhandlungen mit England weiter« »en ^^.,^Eis« König Alberts von Belgien nach Jta- Elen Gerüchten von einer bevorstehend AK' E - erste Rakete in den Weltenraum soll in etwa drei Wochen starten. - Der frühere Bürstensabrikant Otto Winkler aus Schönebeck a. d. Elbe ist in der Nähe des Buschsportplatze» in seinem Auto lebendig verbrannt. — Der letzte blinde Passagier des „Grafen Zeppelin erhielt wegen Hausfriedensbruchs drei Wochen Gefängnis. — Der Halsmannprozeß wurde auf unbestimmte Z«it vertagt. — Bei einer nächtlichen Brandkatastrophe in Detroit kamen 17 Personen ums Leben. Aas Well-Handels-Parlameni. . Am Montag tritt in Berlin die Internationale parlamentarische Handelskonferenz zu ihrer 15. Boll- Akfammlung zusammen. Die Tagung, die im Plenar- «rtzungsfaal des Reichstags stattfindet, wird an Stelle des erkrankten Reichstagspräsidenten Löbe von dem Vizepräsidenten v. Kardorff eröffnet und geleitet wer den. Die Internationale parlamentarische Konferenz, eine lose Bereinigung von Parlamentariern aus den verschiedensten Ländern, ist aus englische Anregung unmittelbar vor dem Kriege gegründet worden und M dann jährlich Tagungen abgehalten. An der ^ründungsversammlung im Juni 1914 in Brüssel Mt auch Deutschland teilgenommen. Während des Krieges und in den ersten Jahren nach dem Kriege nabest dann allerdings die Mittelmächte der Kon- Aenz nicht angehört. Deutschland beteiligt sich erst Wieder seit 1926 an den Beratungen. Das Ziel der Vereinigung ist, über die Handels- und Wirtschafts- Uetzgebung der einzelnen Länder zu beraten und eine Ungleichung des Rechts herbeizuführen, sowie allgemein "uf wirtschaftspolitischem Gebiet für den Frieden zu ^beiten. Dieser Aufgabe dienten vor allem auch die Hien Tagungen 1923 in Prag, 1924 in Brüssel, 1925 h Rom, 1926 in London, 1927 in Rio de Janeiro 1928 in Paris. Außer Deutschland entsandten Anentlich Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, s Elgien, die Schweiz, Oesterreich, die Tschechoslowakei, -'M alle Balkanstaaten und Brasilien Vertreter zu die- Tagungen. . Für die jetzt in Berlin beginnende Tagung sind -bst Vertreter der fremden Parlamente angemeldet worden, und zwar aus Oesterreich 13, aus Belgien 9, ^us Brasilien 11, aus Spanien 4, aus Frankreich 18, Großbritannien 25, aus Ungarn 18, aus Jta- 28, aus Japan 26, aus Rumänien 17, aus Polen aus der Schweiz 9 und aus der Tschechoslowakei 11. aum Teil sind di« Teilnehmer schon in Berlin ein- ^troffen, darunter auch die spanische Abordnung. Sie Weht aus dem Ehemaligen Botschafter in Berlin ^ler v. Guardiola, dem Unterstaatssekretär im Wirt- Aaftsministerium Vicente Gay, dem Generaldirektor ^ Unterrichtsministerium Olivero« und dem National- ^fammlungsmitglied Jllana. Bernstorff gegen polnische Angriffe. Sie Senser Abrüstungsbebalte. In der dritten Kommission der Völkerbundsver sammlung wurde am Freitag die Aussprache über den Antrag Lord Robert Cecils fortgesetzt. Die Vertreter Norwegens, Dänemarks, Schwedens, Ungarns und Oesterreichs beschäftigten sich besonders mit der völlig ungelösten Frage der ausgebildeten Reserven. Die bei den letzteren sowie der Vertreter Kanadas unterstützten den englischen Antrag. Dagegen traten die Vertreter Polens und Südslawiens der englischen Auffassung schroff entgegen. Der polnische Vertreter Sokal richtete seinen Angriff in der Form ausschließlich gegen Deutschland und erklärte, Graf Bernstorfs ver suche ein zweideutiges Verfahren vorzuschlagen. Er wolle die Minderheit, zu der er in der Abrüstungskom mission gehöre, in eine Mehrheit des Abrüstungsaus schusses der Vollversammlung verwandeln. Graf Bernstorff trat diesen Ausführungen entgegen und führte aus, die Ausführungen, die der Vertreter Polens an ihn gerichtet habe, wären wohl eigentlich an die Adresse des Vertreters von England gerichtet gewesen. Viel leicht habe aber der polnische Vertreter besondere Gründe gehabt, den Vertreter Deutschlands zu kriti sieren. Er werde selbstverständlich alle Vorschläge unterstützen, die eine wahre Herabsetzung des gegen wärtigen Rüstungsstandes zum Gegenstand haben. Die bisherigen Verhandlungen der Abrüstungskommission wären in keiner Weise befriedigend. Die Abrüstungskommission habe vier Fahre ge tagt und völlig versagt, nnv es sei selbstverständlich, daß man auch denjenigen Staaten, die in der vorbereitenden Abrilstungskommission nicht vertreten wären, während der Vollversarnnrlnna Gelegenheit gebe, zu den großen grundsätzlichen Fragen der Abrüstung Stellung zu neh men. Die bevorstehende Weltabriistungskonfereuz, von der soviel gesprochen würde, könnte nach dem heu tigen Stand« der Dinge nur zu einem Stillstand der Rüstungen, nicht aber zu einer Herabsetzung des all gemeinen Rüstungsniveaus sichren. Gras Bernstorff bemerkte sodann, er wäre durch aus bereit, gemeinsam mit den Vertretern Polens eine Reise um die Welt anzutreten, um die Stellungnahme der öffentlichen Meinung in der Abrüstungsfrage fest zustellen. Er fürchte jedoch, man werde auf den Mond gehen müssen, um ein Volk zu finden, daß mit den bisherigen Arbeiten der Abrüstungskommission des Völkerbundes zufrieden sei. Kesser RaMeWW. Der Völkerbundsrat trat am Donnordtzag «ach den Neuwahlen zum ersten Male i« feiner n»»en Zusam- mensetzung mit Polen, SöHsiawi« »xd Ped als neugewählte Ratsmitglieber zusamureu. In der neuen Tagung wurden zunächst die B-vichtevstatter für di< nächste Periode gewählt. Der Rat beschloß dann aus Antrag der drei latein amerikanisch«» Mitglieder, die zum 5. November einberufen« Tagung zur Regelung des Fremdenrechts (rechtliche Stei lung von ausländischen Gesellschaften und Ausländern» in Paris abhalten zu lassen. Ter SeueralsekretLr wie» vorauf hin, daß bi« Tagung, Vie voraussichtlich drei Woche» bauern werde, große Bedeutung habe und dem Völkerbund dreimal so viel Geld koste» werde als in Genf. Sämt liche Ratsmitglteder erklärten, daß grundsätzlich in Zu kunft alle vom Völkerbund eiuberufenen Tagungen in Genf abgehalten werden müßten. Auf einen Antrag des englischen Außenministers Hen derson beschloß der Rat noch, daß in dem ungarisch-rumänische« Optantenstreit di« beiden Regierungen die direkten Verhandlungen unter der Leitung des englischen Außenministers HMderson an einem noch zu bestimmenden Ort wieder aufnehmen sollen. Schließlich hat der Rat noch in geheimer Sitzung gleich zeitig mit der Vollversammlung des Völkerbundes die Wahl des englischen Juristen Sir Cecil Hurst und des französi schen Juristen Fromageot zu ständigen Richtern des Inter- nationalen Gerichtshofes vollzogen. In der Vollversamm lung wurden 52 Stimmen für Hurst und 37 für Froma geot abgegeben. Die Wahl ist zunächst für die Dauer eines Jahres erfolgt, da der Rat und di« Vollversammlung im Jahre 1930 die Neuwahlen des gesamten Richterkolle giums für die Dauer von neun Jahren vornehmen. Die deutsche Gruppe bestand bei den früheren Tagungen aus den fünf Reichstagsabgevrdneten Dr. Hilferding (Soz.), Dr. Meyer (Dem.), Dr. Brüning (Ztr.), v. Raumer (DBP.) und Dr. Lejeune-Jwwg (Dnat). Diese fünf Abgeordneten bilden auch den Ausschuß, der die Berliner Tagung vorbereitet hat, nur wird Dr. Hilferding, da er jetzt als Mmster M sehr in Anspruch genommen ist, durch den sozialdemo kratischen Abgeordneten Heimann vertreten. Di« deutsche Gruppe wird diesmal 82 Reichstagsabgeord nete umfassen. Die diesjährige Tagung wird sich mit verschiedene» besonders aktuellen wirtschaftlichen Fragen besänftigen. So sieht die Tagesordnung als ersten Punkt die Er örterung der industriellen Reorganisation und ihre Be ziehungen zur Arbeiterschaft vor. Eine« Bericht über industrielle Rationalisierung wird das erratische Unter hausmitglied Hanuon erstatte», «men Bericht übe» neue Grundlagen der Mitwirkung der Arbeiterschaft (Gewinnbeteiligung usw.) der Zentrumsabueorduete Dr. Brüning. Zu dem zweiten Punkt der Tagesordnung, Verbesserung der Lehensbedingungen de« Landwirts (Landflucht), erstattet der Belgier de Vuyst d« Bericht des Landwirtschaftsausschusses. Der Abgeordnete De- veze wird einen Vorschlag Mr die VereinheiMchmig des Schuldrechts, der ehemalig« Rnterrichtsministec Börard einen Vorschlag Mr internationale Regelung des Funkwesens vorlegen. In dem Augenblick, in dem der Aoungplan ,^n- gekurbelt" werden soll, ist es zweifellos nützlich, wenn man vor einem Forum internationaler Parlamentarier wirtschaftliche Fragen erörtert, von denen die Durch führung des Aoungplans in hohem Maße abhängig rst. Deutschland kann nur zahlen, wenn seine Indu strie durch Steigerung des Exports Ueberschüsse her- auswirtschaften kann, und wenn die deutsche Landwirt schaft lebensfähig bleibt. Diese Binsenwahrheit mutz den fremden Gästen bei Erörterung der beiden ersten Punkte der Tagesordnung eingehämmert werden. ES ist immerhin nützlich, wenn sich die deutschen Teil-