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einen bei ihm ungewöhnlichen Erregungszustand ver setzte. « * Ein sechzehnjähriger Mörder. Eine furchtbare Mordtat hat ern sechzehnjähriger Junge in Bou log n e begangen. Die betagte Inhaberin eines Ge schäftes rm alten Viertel der Stadt wurde von dem jugendlichen Arbeiter im Laden überfallen. Der Ban dit versetzte der Frau zahllose Messerstiche. Die Zu- sammenbrechende schlug er dann mit einer Harke vollends zu Boden. Der Mörder wurde verhaftet. Mk LMWe». Acht Fischer ertrunken. Memel, 11. Juni. Bei einem schweren Schiffs- Unglück in der Nähe des Hafens Polangen kamen im Lturm acht Fischer ums Leben. Vier weitere konn- Awden memelländische Pvlizeiboot gerettet Trotzki hofft ans Macdonald. —. ^"don, 11. Juni. Wie Reuter berichtet, hat ^royu an Macdonald folgendes persönliches Tele- ?ramm gerichtet: „Wegen dringend notwendiger medi zinischer Behandlung und wissenschaftlicher Arbeiten wbe ich den britischen Konsul hier um die Ermächti- ;ung der Uebersiedlung nach England ersucht." Beginn der KoalitionSverhandlungen in Preußen. Berlin, 11. Juni. In einer Besprechung des preußischen Ministerpräsidenten Dr. Braun mit dem Führer der Landtagsfraktion der Deutschen Volkspar- lei Stendel, erinnerte Dr. Braun an den früheren Vorschlag, das preußische Kabinett in der Weise zu er weitern, daß die Deutsche Volkspartei das Handels ministerium besetzt und daß außerdem als Minister ohne Portefeuille der Reichsminister Curtius dem Preußischen Kabinett beitritt. Der Ministerpräsident legte dem Abgeordneten Stendel die Frage vor, ob die Bolkspartei bei ihrem ablehnenden Standpunkt diesem Vorschlag gegenüber beharre. Die Fraktion der Volks- Partei befaßte sich darauf eingehend mit diesem Vor schlag. Sie hielt an ihrem früheren Standpunkt fest, sprach sich also für die Ablehn-ung dieses Vorschla ges aus. Die Deutsche Bolkspartei zur Koukordatsfrage. Berlin, 11. Juni. Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei hat ein Schreiben an den preu ßischen Ministerpräsidenten gerichtet, in dem sie mit- tsilt, daß sie eine Antwort über ihre Stellungnahme zu dem Konkordat erst erteilen könne, wenn der Ent wurf im Wortlaut vorliege. Sie weise schon jetzt dar aus hin, daß die ihren Vertretern gemachten Mttei- lungen über den Inhalt des Vertrages die schwersten! Bedenken in der Fraktion hervorgerufen hätten. Die Fraktion müsse darauf bestehen, daß vor Inkrafttreten Er neuen Vereinbarung zwischen Preußen und der Kurie dre Gewährung sinnentsprechender Rechte an die evangelischen Landeskirchen sichergestellt ist. Wirtschaftslage in Sachsen. Verbandes über die Hauptversammlung des ki derem ^ Industrieller befinden sich ruuer "ber Vie Wirtschaftslage »o^raten 19s"> 1928 und in den verslostenen virlschastliche Ni?E ^ird darin mitgeteilt, daß der Äres noch am Ende des vorigen vielmehr seit B^rn tiefsten Punkt erreicht hatte, ^ weitere V rsch ^" des Jahres 1929 eine wesent- ÄtEe wirtfchaftlichen Ver- ^ie der KaPitalverchL"^ des Beschäftigungsgrades Lm Wi--scha>I-^ -ingttr-l-u ist. Mr di- 5 . bezeichnet wird es als be,ondcrs er M r?schaft nicht'i,dah der Konjukturabstieg sondern in Zustand stärkster Wrder- trifft Infolge solchen von erheblicher ÄinslnSten deutschen 'Wirun Teil ztvangsläufig Ls.iun,,»rrMsch,L-'^ E Anfang der BetricbselNfchrankungen Und Stillegungen Dwre auf den Vorgang der Entindustriealisierung diese Entindustriealisierung vollzieht siL in drei W «en: In einer Reihe von Fallen ko^ es zur Li- lurdation der Betriebe, ohne daß sie ^u ^er be- ^ders auffälligen Form des Konkurses oder Zwangs- ^Weiches vor sich geht. In anderen Fällen wo Arsche Firmen sich mit auhersachsischen Firmen zu- wrch^^lossen, war, wie im Lokomotivbau, eine Ein- Z^pkung des sächsischen Produktionsprogramms die Tie dritte Erscheinungsform rst die Ab- .„^°^ung sächsischer Industriebetriebe, insbesondere Ah der benachbarten Tschechoslowakei, wo unter gün- ttgeren Produktionskosten gearbeitet werden kaum Tiefe Vorgänge sind eine bedauerliche Folge der tpArdeutschen Wirtschaftsentwicklung. Die Gefahren, L^^ch daraus insbesondere für das dicht bevölkerte «ach,en ergeben, sind außerordentlich groß- Der Bericht bezeichnet es als eine wichtige Auf gabe des Verbandes wie der Wirtschaftspolitik, gegen über diesen Gefahren die notwendigen Gegenwirkun gen zu schaffen. " Die ThomMMoren. Eine interessante Leipziger Ausstellung. Aus Anlaß des 17. Deutschen Backfestes veratt- rAlteten das Stadtgeschichtliche Museum und die Stabt wbfiothek Leipzig eine Thomaskantorett-Ausstelfima in den Räumen des alten Rathauses. " Die Thomaskautoren-Ausstellung bot zunächst und in erster Linie Erinnerungen an das Schöpferische d^m Arbeit der Thomaskantoren. Im Mittelpunkt fic^r selbstverständlich die M at t h ü u sp a s si v n , de:vn LOlhähriges Aufführungsjubilaum Leipzig feierte. Lie Originalhandschrift der Matthäuspassion aus dem Be sitze der Preußischen Staatsbibliothek ist in der Aus stellung ausgelcgt. ' ' ' . Sachseniag -er Kaufmannsgehilfen. ! In Chemnitz wurde am Sonnabend der diesjährige Sachsen tag der Kaufmannsgehilfen mit dem 28. or- ventüchen Gautag des Gaues Sachsen im D. H.V. eingeleitet. Mehr als 2000 Mitglieder aus ganz Sach sen waren anwesend. Der Gautag wurde durch den Gauvorsteher Max Hegewald-Leipzig eröffnet. Der Gau konnte am 10. Juli 1928 mit mehr als 40 000 Mitgliedern auf sein 30-jähriges Be stehen zurückblicken. Bei den Wahlen wurde der bisherige Wahlvorstand unverändert wiedergewählt. Nach verschiedenen Vorträgen über Sozialversicherung, ehrliche und unehrliche Versprechungen, gelangte eine Entschließung einstimmig zur Annahme, in der es u. a. heißt: „Der 28. ordentliche Gautag des Deutschnatio nalen Handlungsgehilsenverbandes erblickt in der Ar beitslosenversicherung das notwendige und geeignete Mittel, um den arbeitsfähigen und arbeitswilligen Arbeitnehmer und seine Familie in der Zeit unverschul- deter Arbeitslosigkeit vor der bittersten Not zu be wahren." Im Rahmen der Gautagung fand gleichzeitig der 20. Sächsische Kaufmannsgehilfentag statt, der am Sonntag vormittag im Kaufmännischen Vereinshaus eröffnet wurde. Gauvorsteher Max Hegewald begrüßte die große Zahl der Ehrengäste. Die Grütze der sächsischen Regierung überbrachte Oberregierungsrat Dr. von Buch. Zur Verhandlung stand: „Die Arbeitskraft, unser wichtigstes Volksgut." Zu dem Thema sprachen Kreisvorsteher Meschen- rn o s e r - Chemnitz über „Wir wollen dieses Gut vor Raubbau schützen" und Gauvorsteher Max Hege wald-Leipzig über „Wir wollen dieses Gut mehren durch Steigerung der Leistungsfähigkeit". Mit einem mit großem Beifall aufgenommenen Schlußwort de» Verbandsvorstehers Hans Bechly-Berlin schloß die Kundgebung unter Äbsingung des Deutschlandliedes. OeriliHes mv MOWes. ASorf, den 11. Juni 1929. — Kirchliche Traucrfeier am 28. Juni. Nachdem der Deutsche Evangelische Kirchcnausschuß angeregt halte, daß der 28. Juni zur Erinnerung an die vor 10 Jahren erfolgte Unterzeich nung des Versailler Vertrages in allen deutschen evangelischen Landeskirchen als Traucrlag gelten soll, wird, wie verlautet, das Ev.-luth. Landeskonsistorium in Dresden verordnen, daß am 28. Juni nachmittags 3 Uhr ln allen Gemeinden der sächsischen Landeskirche Trauergciäute stattfindet. Abends sollen Gottesdienste abgehaltcn werden. — Meisterschaften im Bolksturnen. (lleberall bessere Leistungen gegenüber 1928 erzielt.) Die Meisterschaftskämpfe im Volksturnen wurden am Sonnabend und Sonntag von den beiden vogtländischen Turngouen auf dem Turnplatz des Allgemeinen Turnvereins in Plauen am Tennerabcrg ausgesochtcn. Bon den Kämpfen sand eine Kampsrichtersitzuno statt, in der der Leiter Gau- volksturnwart Georg Scheunert die nöligen Aufklärungen gab und die Kampfrichter verteilte. Es wurden fast durchweg bessere Leistungen als im vorigen Jahre erzielt. So wurden die Leistungen im 800- Meterlauf verbessert, die Leistungen im 5000-Meter-Laus von 11:56 aus 17:26, im 1500-Meter-Laus von 4:50,8 aus 4:40.6 Meter, im 400-Mcter-Lauf von 57,2 aus 56.3. Auch im Stabhochsprung ver besserte Paul Meinel-Georgenthal die Leistung von 3,00 aus 3,05 Meter, im Weilspringen wurden 6 37 Meter erreicht (früher 6,31). Auch oie Sluffclläuse wurden bedeutend verbessert. Die Besten der Ausermähilen werden sich nun in den Sachscnmeisterschaften zu behaupten wissen. Nach Beendigung der Kämpfe nahm der Gau- oberturuwart des Südooglländischcn Gaues Studienrat M. Klopfer die Sieaerverkündigung vor, die von lebhaftem Beifall begleitet war. — Technik und Erfindungen. In unserem Bezirke wurde vorläufiger Patentschutz erteilt aus: Kl. 55 ä: Vordruckwalze für die Papierherstellung. Kl. 52 b: Automatisch gesteuerte Schiffchen stickniaschine. Kl. 54 b: Schaltanlage für Reklame-Leuchtzeichen u. dgl. Ferner ist Gebrauchsmuster eingetragen aus Kl. 34 k: Seifen und Sandspender. Kl. 41 o: Waschbare Mütze mit versteiftem Stoffschirm. — Kl. 3 er: Sportgummistrumpf. Kl. 81 e: Verpackung für elektrische Heizkissen. Kl. 51 o: Kiaoiatur-Mandolinenzither. Kl. 34 o: Madrasgardine beziehungsweise Gardinenstoff aus filet- artigem Untergrund. — Kl. 3b: Stoffhandschuh. Kl. 34o: Halte vorrichtung zur Verwendung beim Fensterputzen u. dgl. — Kl. 44d: Tabakspfeife. — Kl. 64a: Zechenanzeigcr. — Kl. 81 e: Verschluß mit federnden Schenkeln. Kl. 15 t: Liniicrapparat. — Kl. 34 o: Verstellbare Vorhangeinrichtung. Kl. 51 e: Resonanzkloppe an Saxophonen. Kl. 54 A : Applaus- bzw. Reklamcklappc. Kl. 38 e: Werkzeug zum Abdrehcn von Geigen-und Violawirbeln. Kl. 42^: Schallplattenbiirstc mit Nadeldose. Kl. 51 o: Deckenbelag aus Zelluloid für Zithern. Kl. 77 a: Gemusterte Saitenbespannung für Tennisschläger, Musikinstrumente o. dgl. Kl. 51 o: Biolinbogen- bewickelung. KI. 77 t: Schlangenrllssel. Kl. 51 o: Diskantocrdeck für Accordeons. (Näheres auf Wunsch durch Patentbüro Krueger Dresden, Schloßstraßc 2). — Ein neuer vogtländischer Marsch Otto Kobin sen., Kammermusiker und langjähriges Mitglied des städtischen Orchesters in Plauen hat einen schwungvollen Marsch komponiert, den er „Holzmühlen-Marsch" nannte. Bad Elster. Die neueste Kurliste verzeichnet 3382 Kurgäste bzw. 5213 Fremde. Erlbach. Vorige Woche ist nachts zum zweitenmal am Kriegerehrenmal von einem Kranz der Nationalsozialisten eine Schleife abgeschnitten worden. (Dumm und gemein). — Die Elternratswahl in Brunndöbra ergab 6 Sitze für die christliche Liste und 3 Sitze für die schulfortschrittliche (bisher 4 christliche und 5 weltliche). Auerbach, 10. Juni. Am Freitag hat sich Herr Fabrikant Kurt Hahnebach mit 92 Ringen selbst zum Schützenkönig sür 1929/30 geschossen. Herr Hahnebach ist zumal in Fußballkrcisen eine bekannte Persönlichkeit. Schneeberg. Hier wurde der Rechtsanwalt und Notar Martin Kreßner unter dem Verdacht verhaftet, ihm in einer Konkurssache amtlich anoertraute Gelder unterschlagen zu haben. Oberwiesenthal. (Verzicht aus Tagegelder.) Um den Haus- haliplnn zu entlasten, stimmten die Stadtverordneten bet verschiedenen Abstrichen, u. o. auch für Aushebung der Entschädigungen für die Stadtverordneten. Die Ersparnis beläuft sich auf 1400 Mark. Freiberg i. Sa. Aus der Straße ist am Freitag ein Ballon mit Schwefelsäure geplatzt. Durch den säuregetränktem Erdboden Kamen mehrere Radfahrer und Motorradfahrer zum Sturz und erlitten Säurebrandwunden und Beschädigungen an Radgummi und Kleidern. Dresden. Wie verlautet, wird der „Volksstaal", das Organ der ASP-. am 1. Juli in den Besitz des Sudctendcutschen Heimat bundes übergchcn. Meißen, 10. Juni. Montag Mittag gegen 12 Uhr überrannte unterhalb der Eiscnbahnbrücke ein Motorschiff das Fährboot „Forelle" der Personcnübcrsahrt, welches den Strom noch vor Passieren des Motorschiffes überqueren wollte. In dem Fährboot sollen sich nach Aussage einer Geretteten acht Personen befunden haben, die ins Wasser fielen. Sechs von ihnen konnten gerettet oder ins Leben zurückgerufen werden. Eine Frau von den geretteten sechs Personen ist im Krankenhaus gestorben. Die Suche nach den beiden übrigen Bermißten hat bisher noch zu keinem Ergebnis ge führt. Es ist anzunehmen, daß sie ertrunken sind. Der Führer des gesunkenen Fährbootes „Forelle" versicherte bei der Vernehmung, daß'in dein Boot nur sechs Personen gewesen seien. Dem stehen allerdings gegenüber. Angaben eines der fünf Geretteten, der von acht Personen spricht. Ein Kausmann Jurk und ein Töpfer Märkisch aus Meißen sind ertrunken. Mit der im Krankenhaus verstorbenen Verunglückten hat das Unglück also demnach drei Todesopfer gefordert. Meißen. Der zweite Festsonntag, den das tausend jährige Meißen veranstaltete, brachte einen Riefenbesuch von annähernd 60000 Personen. Wiederum wurde ein großer historischer Festzug veranstaltet, der sich durch die festlich geschmückten Straßen bewegte. Am «Abend erfreuten sich die zahlreichen Besucher an der Wiederholung des herrlichen Lichtfestes. Bis auf einen kurzen Gewitterregen begünstigte strahlender Sonnen schein die Feier. Freiberg. Tas Stadtverordnetenkollegium beschloß in seiner gestrigen Sitzung, die Wohlfahrtsunterstützun gen um fünf Mark pro Person monatlich zu erhöhen. Dafür werden ungefähr 50 000 Reichsmark gebraucht. Tie Mittelaufbringung gestaltet sich bei der schlechten Finanzlage der Stadt äußerst schwierig. Dresden. Die Pressestelle der Neichsbahndirektion Dresden teilt mit: Am 9. Juni, 2.36 Uhr, entgleisten bei der Einfahrt auf dem oberen Bahnhof Reichen bach im Vogtland von dem Berlin-Münchener D-Zug Nr. 28 die Lokomotive und der Tender mit allen Achsen. Verletzt wurde niemand. Betriebsstörungen find nicht entstanden. Die Ursache des Unfalles konnte noch nicht festgestellt werden. Großenhain. Die ehemaligen 18. Königshusa ren hielten hier eine glänzend verlaufene Wieder- fehensfeier ab. In der großen Reithalle fand am Sonnabend ein großer Festkommers statt, bei dem Oberstleutnant Gontard eine soldatisch-frische Fest rede hielt. Der Sonntag brachte einen Feldgottesdienst, verschiedene Gedenkfeiern und wohlgelungene Reiter vorführungen in dest Kaserne. Leipzig. Am Sonntag früh gegen Vs 5 Uhr ist an der Kreuzung der Johann-Georg- mit der Haifischen Straße ein Motorrad, dessen Fahrer offenbar wegen zu schnellen Fahrens die Herrschaft über das Steuer verloren hatte, von der Straße über den Bürgersteig auf ein Haus aufgefahren. Die Maschine wurde schwer beschädigt, der Führer wurde schwer verletzt nach dem Krankenhause gebracht, wo er jetzt noch besinnungs los liegt. Der Beifahrer ist auf dem Transport zum Krankenhause gestorben. ' Neue Anträge der Parteien an den Landtag. Dem neu zusammengetretenen Landtag sind be reits eine ganze Anzahl Anträge zugegangen. Dis deutschnationale Landtagsfraktion ersuchte um Vorlegung einer Vorlage, in der durch Abänderung des sächsischen Gesetzes über das Steuerrecht der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften vom 1. Juli 1921 das Besteuerungsrecht der Kirche neu geordnet wird. Ferner wird die Staatsregierung ersucht, zu ver anlassen, daß am 28. Juni 1929 als am 10. Jahrestag der Beugung Deutschlands unter dem Versailler Ver trag an allen Schulen des Landes eine gründliche, dem Verständnis der Schüler angepaßte Unterweisung über den Inhalt und die . Folgen des Versailler Ver trages zu erfolgen hat. Besonderes Augenmerk ist dabei dem Artikel 231 des Versailler Vertrags unter Zu rückweisung der angeblichen Schuld Deutschlands am Weltkriege zuzuwenden. Endlich beantragen die Deutsch- nationalen und das Sächsische Landvolk die Feststellung von Richtlinien über den Anschluß und die anteilige Heranziehung zu den Bau- und Unterhaltungskosten und zur Wasserabnahme solcher Besitzer oder Nutz nießer von Grundstücken, die eigene ausreichende Wasserversorgung besitzen oder Viehhalter sind. Tie Wirtschaftspartei beantragt eine Aen- derung des Gewerbesteuergesetzes. Danach soll sür Ge- werbe, die den Kleinhandel mit Waren verschiedener Gattungen zum Gegenstand haben (Warenhäuser, Ba zare, Abzahlungs-, Versandgeschäfte u. dgl.) zu der festgesetzten Gewerbesteuer ein besonderer Zuschlag tre ten, die Warenhaussteuer. Im Falle der Veranstaltung von Ausverkäufen jeder Art soll neben der festgesetzten Steuer eine Sondevsteuer entrichtet werden. Für Ge werbe, die in Sachsen mehrere Betriebsstättcn unter halten, soll die festgesetzte Steuer als Filialsteuer um 20 Prozent erhöht werden. Die Sozialdemokraten fordern die Ein setzung eines Untersuchungsausschusses von 15 Mit gliedern zur Untersuchung der Verhältnisse in den sächsischen Gefängnissen und Fürsorgeerziehungs anstalten sowie die Wahl eines' 15gliederigen Aus schusses für die Behandlung der Besoldungs- und Be amtenfragen. Tie Kommunistische Partei fordert u. a. die Bereitstellung von 50 Millionen Reichsmark zum Bau von Arbeiterwohnungen, ferner die Anweisung des sächsischen Vertreters im Reichstag, gegen die Ge samtheit der geplanten Verschlechterungen der Arbeits- k-osenversorgung Stellung zu nehmen, weiter die un befristete Verlängerung der Krisenfürsorge, sofortige Aufhebung des Verbots des Roten Frontkümpferbundes für Sachsen usw. — Tollwut bei einer Kuh ist in Saborten bci Tcplitz festgestellt worden. Sie war von einem tollen Hund gebissen. — Ein bedauernswerter Kranker. Ein gewisser Braun- Nowak in Wien hat 80 Stunden lang ununterbrochen Klavier gespielt. (Vas arme Klavier!). Die Bilanz -es Arbeitsamtes SelsM iB. Am 7. Juni 1929 trat der Vcrwallungsausfchuß des Arbeits amtes Oclsnitz i. V. zu einer Sitzung zusammen, in welcher der Tätigkeitsbericht entgegengenvmmen und über schwebende Verhand lungen Bericht erstattet wurde. Der Votsitzende des Arbeitsamtes, Dr. Dancck, gab zunächst einen umfassenden Ueberblick über die Entwicklung des Auf- und Ausbaues der Reichsonstalt und des Arbeitsamtes und dessen Tätig keit in den letzten Monaten seit Oktober I928. Zweifellos wäre es für das Arbeitsamt günstiger gewesen, wenn der Uevergang in einer etwas ruhigeren Zeit vor sich gegangen wäre. Gerade die letzten Monate hätten eine Hochkonjunktur gebracht, die nur mit den