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Morler s Grenrvote N" - - i Dies Blatt enthall die amtlichen Bekanntmachungen derAmtshaupt, - i r Der Adorfer Erenzbote gelangt jeden Wochent. r Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, ! Im Falle höcherer Gewalt (Krieg oder sonstige ; t nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda» r der Amtsanwaltschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland ; Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen : i tiert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto i Eck ! Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der ! t 37369 Leipzig. —Fernruf Nr. 14. Eegr. 1835 r ! Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises, f NWttDogil.), Md Elster, Bad BrambaK, Arnsgrün, Breitenfeld, Bergen, Freiberg, Mr-uMeMWgM,A Nigelsburv, Leubetha, Müblbmifen Mberdreutb, Remlrngcün, Schönberg, Eiebenbrunn, Evhl, Wahlbach u. bad nbr. obere MI. Sonntags eine illustrierte Unterhaltungsbeilage Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogt!.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) i — Nv. Donnerstag, den Juli 1929. 95. Jnheg. Ausmaßes der »u beantragenden Tariferhöhung aus« gegangen sei, seren leider alle nicht eingetreten. Die Verkehrssumme sei im ersten Halbjahr keine höhere als im Vorjahr, neue Lasten seien der Gesellschaft in erheblichem Umfange auferlegt worden, und im Augen blick bestehe auch noch kerne Aussicht, für die notwendige Entwicklung neues Kapital zu erhal ten. Die Frage der Geldbeschaffung betrachtet Präsident v. Siemens als die Grundlage der gesamten Politik einer Gesellschaft, besonders für ein technisches Unternehmen. Wohl wird der Reichsbahn Geld ange boten, kurzfristig und zu hohen Zinsen, aber damit kann man keine Eisenbahnanlagen bauen. Wörtlich er klärte der Redner dann: „Aus diesen Ueberlegungen heraus sah sich der Verwaltungsrat gezwungen, für die neuen der Gesellschaft auferlegten Mehrausgaben auch Mehreinnahmen zu suchen, da sonst keine Kunst ein Gleichgewicht in der Bilanz zustande bringen wird, für die er aber nach dem Gesetz vor aller Welt und im Interesse der Zukunft des ihm anvertrauten Gutes die Verantwortung zu tragen hat. Der Verwaltungsrat ist sich vollkommen klar darüber, was eine weiters Verteuerung des Verkehrs für alle Schichten der Bevölkerung bedeutet, aber er hat auch keine Hoffnung, daß auf andere Weise Hilfe kommt." Der Verwaltungsrat der Reichsbahn sieht also als einzigen Ausweg aus der schwierigen Finanzlage die Tariferhöhung an und stellt sich damit in bewußten Gegensatz zu dem Reichstag, der in Uebereinstimmung mit der Wirtschaft jede Erhöhung der Eisenbahntarife ablehnt. Der Ausgang dieses Konfliktes hängt wesent lich davon ab, welche Gestaltung der im Uoungplan vorgesehene Organisationsausschuß der Reichsbahn geben wird. Solange aber der Uoungplan selbst noch nicht die Zustimmung der beteiligten Regierungen gefunden hat, ist auch eine Entscheidung in der Tariffrage nicht zu erwarten. * Reichsregierung gegen Tariferhöhung. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, hat Reichsverkehrsminister Dr. Stegerwald den Antrag der Reichsbahn auf Tariferhöhung abgel ehnt. Der Antrag war, wie erinnerlich, mit der vom Reichs arbeitsminister gebilligten Lohnerhöhung der Reichs bahnarbeiter begründet worden. Deutschland gegen Verschleppung. Hoesch bei Briand. — Besprechung über die Repa- rationskonfcrenz. Wie von amtlicher deutscher Seite in Paris mit geteilt wird, hatte Botschafter v. Hoesch am Montag abend eine einstündige Unterredung mit dem fran zösischen Außenminister Briand. Diese Unterredung diente der Besprechung der durch die Vorbereitung der bevorstehenden Regierungskonferenz aufgeworfenen Fragen. Wie -er „Matin" ergänzend zu berichten weiß, soll der deutsche Botschafter -ei dieser Besprechung erklärt haben, daß die Reichsregierung in der Frage des Konfereuzsitzes kein entscheidendes Gewicht ans die Ortswahl lege und sich der Auffassung der Mehrheit ««schließen werde, gleichgültig, ob die Wahl auf die Schweiz oder Loudon falle. Briand seinerseits dürfte die Gründe dafür dargetan haben, die nach franzö sischer Auffassung für die Wahl eines neutralen Platzes sprechen. Der deutsche Botschafter habe, wie der „Matin" weiter mitteilt, den Auftrag gehabt, die Auf merksamkeit Briands auf die Verschleppungstaktik zu lenke«. Briand solle versichert haben, daß die fran zösische Regierung absolut nicht daran deuke, die Ver handlungen zu verzögern oder in die Länge zu ziehe«. In Pariser politischen Kreisen war nämlich in den letzten Tagen von einer Zwei- oder sogar Drei teilung der Konferenz die Rede gewesen. Man trug sich mit der ernstlichen Absicht, Anfang August eine kurze diplomatische Zusammenkunft zu veranstal ten, die lediglich im Prinzip die Annahme des Doung- planes beschließen würde. Es sollte dann die Tagung »es Organisationskomitees der Internationalen Repa- rationsbank zugleich mit einer Konferenz der juri stischen Sachverständigen der verschiedenen Regierun gen folgen, die die technischen Einzelheiten der Inkraft setzung des Aoungplanes festlegen würde. Erst dann sollte die eigentliche große Regierungskonferenz statt finden, die den Schlußstrich unter alle vorbereitenden Verhandlungen ziehen und die Inkraftsetzung des Aoungplanes beschließen würde. Gegen diese „Kon ferenz in Fortsetzungen" scheint der deutsche Einspruch in erster Linie gerichtet gewesen zu sein. Was gibt e- Ames? - Neichsvcrkehrsminister Dr. Stegerwald hat den An- *rng der Reichsbahn auf Tariferhöhung abgelehnt. — Die östlich der Ober gelegenen Städte Züllichau, Militsch und Namslau behalten ihre Garnisonen. . — Die Mißtrauensanträge gegen die preußische Ne hrung kommen am Sonnabend im Landtag zur Beratung. .. — Im Hauptausschuß des Preußischen Landtags hat Beratung des Konkordats begonnen. . — In Köln nmrde die organisatorische Vereinigung Rheinischen Bauernvereins und des Rheinischen Land- vundes vollzogen. — Das neue englische Parlament wurde mit Ber ufung der Thronrede eröffnet. — Die geretteten spanischen Ozeanflieger sind in Gi braltar einqetroffen. —-em Hapag-Dampfer „Deutschland", der sich »Ur Zeit in New Uork befindet, hat ein Brand erheblichen Schaden angerichtet. — Im Hafenviertel in Königsberg wurden durch ein Großfeuer fünf große Speicher zerstört. — Die Angestelltenorganisationen haben den im Ge- Haltsstreit im Versicherungsgewerbe von dem Vertreter des Arbeitsministeriums gemachten Einigungsvorschlag auf Zah. lung einer Gratifikation von drei Vierteln eines Monats- einkommens angenommen Setteuerung des Verkehrs? Präsident v. Siemens über die schwierige Lage -er Reichsbahn. Durch den Pariser Sachverständigcnplan soll be- lanntlich die Reparationshypothek auf der Reichsbahn aufgehoben werden. Die Reichsbahn soll in Zukunft offiziell kein Sicherheitspfand mehr für die Repara- nonsgläubiger sein. Allerdings wird sie auch unter dem neuen Tributplan einen wesentlichen Teil zur Aufbringung unserer Reparationsverpflichtungen bei- tusteuern haben, insofern, als durch ein Reichsgesetz ausdrücklich festgelegt werden soll, daß die Retchs- dahn aus ihren Einnahmen jährlich einen Betrag von, ^5 Millionen Mark zu Reparationszwecken an dis ^eichsbank abzuführen hat. Bisher mußten 660 Mil- uvnen Mark für die Tilgung und die Verzinsung der Eisenbahnobligationen an den Reparationsagenten be- iahlt werden.. Die Lasten sind also im großen und Ranzen die gleichen, ausgeschaltet dagegen wird der un mittelbare ausländische Einfluß, indem die auslän dischen Verwaltungsratsmitglieder ihr Amt nieder- legen und deutschen Vertretern Platz machen müssen. Mit dem Ausscheiden der ausländischen Kontroll organe Wird demnach die Reichsbahn wieder ein ge- tvisseS Maß von Selbständigkeit gewinnen, trotz dem ist dre Reichsbahn auch jetzt noch in ihrer Ent wicklung stark gehemmt. Bei einem Empfang, den dis ^tadt Köln anläßlich der Tagung des Verwaltungs tates der Deutschen Reichsbahngesellschaft im Rathaus veranstaltete, entwarf der Präsident der Gesellschaft, Dr. C. F. von Siemens, ein ernstes Bild von der schwierigen Finanzlage der Reichsbahn. Da- ging er ausführlich auf die beantragte Tarifer höhung ein, die bekanntlich von dem Reichstag ein mütig abgelehnt worden ist. Die Reichsbahn sei sich, '^versicherte Präsident von Siemens, völlig klar dar- auA daß das Mittel der Tariferhöhung ein rohes und Nm? Zweischneidiges ist, welches nur im äußersten Een angewendct werden dürfe. Solange durch .chsse zur Entlastung der Tarifhöhe die Sicher- "icht berührt werde, könne kein Schaden daraus ^M^hen. Ab^r, und das könne nicht scharf genug be- : nt werden, die Möglichkeit, Ersparnisse zu erzielen, I , .letzt eine sehr begrenzte geworden und könne sich .'M nur sehr allmählich auswirken. Da die bean- , Me Tariferhöhung nicht zu dem als notwendig be- bftMeten Termin erreichbar gewesen und jeder andere besuch zur Beschaffung neuer Mittel auf unüberwind- Schwierigkeiten gestoßen sei, so sei es im vergan- vak Jahre trotz aller Drosselungen der Sachaus- U?en nur gelungen, die durch das Gesetz auferlegten 'Unmallasten gerade noch zu erfüllen. ». Präsident Dr. v. Siemens wies weiter daraus H?!. daß das Gesetz dem Verwaltungsrat — und mit strenge Richtlinien gebe, dafür zu sorgen, die Sicherheit des Betriebes gewährleistet daß der Betrieb sich den Bedürfnissen der Wirt- anpasse und die finanziellen Verpflichtungen .Müllt würden. Die Maßnahmen, die die Gesellschaft Erfüllung dieser Pflichten treffen könne, seien Unbegrenzt, da sie für wesentliche Gebiete kein Be- ungsrecht habe. Die Ausgaben würden der Ge- j^Uchaft auf dem größten Gebiete vorgeschrieben, und der Tarifgestaltung sei sie von der Reichsregierung Uhangig. Die drei Voraussetzungen, von ""en der Verwaltunasrat bei der Bemessuna des WrlimErMung in London Wiederaufnahme der Beziehungen in Moskau. Ende der Woche dauern. Anfangs der Debatte werden Baldwin für die Konservativen und Lloyd George für die Liberalen sprechen. Der Premier minister Macdonald dürfte in seiner Rede, wie man erwartet, hauptsächlich die auswärtigen Angelegen heiten im besonderen Hinblick auf die Abrüstung be handeln. König Georgs Rückkehr nach London. Begeisterter Empfang durch die Bevölkerung. Der König von England ist nach fünfmonatiger Abwesenheit von Windsor nach London zurückgekehrt. Der Einzug in die Hauptstadt fand unter allgemeiner Anteilnahme der Bevölkerung statt. Alle Straßen, die der König passierte, waren von großen Menschen mengen umsäumt. Nach der Rückkehr zeigte sich der König mit seiner Familie aus dem Balkon vom Buckinghampalast, wo ihm von den Tausenden, die sich vor dem Schlosse eingefunden hatten, begeisterte Ova tionen dargebracht wurden. Im ganzen legt die Heim kehr ein beredtes Zeugnis dafür ab, welchen starken Anteil die ganze Bevölkerung an dem Krankheitsver lauf des Königs nahm. Kurz nach seinem Eintreffen ließ der König in der Presse eine Botschaft an das Volk veröffentlichen, in der er in warmen Worten seinen Dank für die ihm bei seiner nach langer Krank heit erfolgten Rückkehr in die Hauptstadt dargebrachten Huldigungen aussprach. Lor- Cecil wieder im Völker-««-. Der frühere englische Völkerbundsdelegierte und Führer der Abrüstungsabordnung Lord Cecil kehrt als Mitglied der englischen Völkerbundsdelegation für die Vollversammlung im September in die aktive Poli tik zurück. Das bedeutet nicht etwa den Uebertritt Cecils zur Arbeiterpartei. Es wird ausdrücklich Wer? auf die Feststellung gelegt, daß Außenminister Hender son die Absicht hat, in Genf mit einer überparteiisch zusammengesetzten Delegation zu erscheinen. — London, 2. Juli. Die beiden Häuser des englischen Parlaments wurden am Dienstag mit der Verlesung der Thronrede durch den Lordkanzler Sankey im Oberhaus eröffnet. König Georg war noch nicht in der Lage, die Rede selbst zu verlesen, doch hat er durch seine Rückkehr in die Hauptstadt die Bedeutung des parla mentarischen Aktes unterstrichen. Die ungewöhnlrch lange Thronrede stellt eingangs die Dankbarkeit für die Wiederherstellung der Gesundheit des Königs fest und besagt in ihrem wichtigsten politischen Teil: „Bon una-hängigen Finanzsachverstän-igen, -ie b«r Ausarbeitung von Vorschläge« für eine völlige nn- cn-gültige Regelung -er vcutschen Rcparations- frage ernannt wurden, ist ein einmütiger Bericht a«s- acarbcitet worven, -er gegenwärtig -nrch meine Regie rung in Vorbereitung für eine Konferenz von Vertre tern aller beteiligten Regierungen geprüft wir-. Eine Regelung -er Ncparationsfrage wir- -ic Besatzungs mächte in -ie Lage versetzen, mit der Räumung des RheinlandeS fortzufahren." Im Zusammenhang mit den englisch-amerika nischen Seeabrüstungsverhandlungen spricht die Rede die Hoffnung aus, „daß es möglich sein sollte, eine baldige Verminderung der Rüstungen in der ganzen Welt zu erreichen". Die Rede legt wei ter dar, daß ein Meinungsaustausch zwischen der bri tischen Regierung und den Dominien im Gange sei über die Annahme der obligatorischen Schiedsgerichts klausel des internationalen Gerichtshofes im Haag. Zur russischen Frage wird gesagt, daß „die Be dingungen geprüft werden, unter denen die diplo matischen Beziehungen mit der Sowjet- cegierung wieder ausgenommen werden könnten". Die Debatte über -ie Antworta-resse. Beide Häuser hcvben sich nach der Verlesung der Thronrede vertagt. Die Debatte über die Antwort- adreffe auf die Thronrede wird wahrscheinlich bis