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Dresdner Nachrichten : 20.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-20
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.12.1873
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"«De« Vchuldfall, in achifttz« Sttnfe. Auch di«!. Werden sich an ihre Kutscher halten, wenn, wie gewöhnlich, etwa» ieutnirt. Wo liegt nun di« Schuld? Ein schlichter Kutsche» «ine» LaudfuhrwerkeS sagte uni, da» Bahngrleise sei iunnrr mit Schotter ^ fest gefahren, du Strecke link« und rechts daneben sei bodenloser Morast, da wäre e» kein Wunder, wenn die Kutscher immer da» ge fährlich« Geleise aufsuchten. Die Jnstandhultung der Straße ««den dem Geleise ist Communsach« Dr«»den» und Abhilfe «in mit Waschen und kutscher vom Schlage .dringend geboten. / — In der »Duhm seine» Wagen» beschäftigter Droh aettoffm wordm und todt umgefallen. ' — Gestern Bormittag ist in seiner Wohnung in der Freiberger- 'Hlche «in in einer Nähmaschinenfabrik in der Neustadt hier beschäf» /tigtse Pechaniku», ein Mann im Anfänge der 30 ger Jahre und -wohlgeordnet in seinen Verhältnissen, erhängt aufgefunden worden. .Verfolgungswahn soll ihn zum Selbstmord getrieben haben. , , t — Gestern Vormittag ging einem Wagenrücker auf der ^illbertSbahn ein Rad eine« unbeladenen Wagen» über dtn linken ' Unterschenkel und erlitt er dadurch bedeutend« Quetschungen, so daß »pk mittelst Droschke in da» Krankenhau» gebracht werden mußte. ,' — Bei der Grundgrabung zum Landpfeiler der Ptrnaer Elb- 'chrücke auf Eopitzer Seite ist ein sehr schöner und gut erhaltener MammuthSzahn gefunden wordm, welcher an da« königl. Düiseum Abgegeben wirv. / ." In desNacht vom 10. zum 11. d.M. war einKutscher der hiestgm Dünger-Expott Gesellschaft, vermuthlich weil er auf seinem "Wagen geschlafen hatte, von seinem Sitze herab und mit dem Kopfe grade auf die Deichsel gefallen. Er hatte erst mäßige Schmerzen deßhalb gehabt, am andern Tage hatten dieselben sich aber derart ge- < steigert, daß man ihn nach dem Stadtkrankenhaus schaffen mußte. ^Dort ist er nun vor einigen Tagen an den Folgm jene» Falle» ge» .storben. - — Heute, Sonnabend, hat Hiss l.illi ^Iliswv lm Victoria- -äsalon ihr Benefiz. Diese muntere und in ihrer Art wirklich originelle Soubrette, übt während ihrer Vorträge so bedeutende Slnziehungökrait aus, daß heute Abend sicher ihr eine glänzende Einnahme winkt. Sie wtrd auch heute gewiß das Immer stürmisch degevrkt Couplet vortragen, bei welchem das Publikum meist Gelegenheit nimmt, mttzusingen. Die Kühne l'sche Fischhandluna iWeberaasse 26), «mnoncirt jetzt wie alle Fischhantlmigen, häufig Seefische, von welchen da» Pfund 2> - und 3Vr (nicht wie ein Druckfehler sagte 13V») Ngr. kostet. Gar Vielen, denen die letzt so hohen Fleisch- ... ^ ^ preise unerschwinglich sind, dürfte ein Hinweis aus den zehr . ;crz. immer noch sedr billige» Seefische nützlich sein. Bei kalten Tagen halten sie sich gut unv ihr Nahrungöstoff wie die gesund heitsfördernden Salze, die sie enthalten, machen sie recht emp.feh- lenSwerth. In Neustadt treibt die Handlung beö Herrn Rüder am Blockhaus den Import sehr schwunglack. ^ — Ein Bierauögebcr in einer Restauration der Altstadt .machte vor einigen Tagen eines Morgens, ulö er In seine Bier- MSgabe kam, die unerfreuliche Wahrnehmung, daß ihm der Schub- Tasten erbrochen unv einige Thaler Kleingeld gestohlen worden lwaren. Die Bierausgabe hat ein Schiebefenster, weiches am die (Hausflur hinauslühct» dieses ist Abends zuvor von Innen bekamen sie die ^acbr satt, kntppen aus. ohne ihrer Lohirverr ettv.,« zu sagen und nahmen, allerdings ohne Wissen und Wlllrn der »rvtttgcverin. eine Hacke und einen Spaten au» dem Garten mit, die daraus auch, angeblich ivetl Büsch und Garbe Lohn nicht bekomme» hatten, verkauft wurden. Den erslinstanzltchen Bescheid, der bei deide» Arbeitern aus 3 TageGrsängnlh wegen ihrer An- nerion lautete, wollte sich Garbe nicht gefallen lassen, da er glaubte seine Verschuldung sei straflos; rv dlicb beim Allen. - Adolph Gutmann, ein Tadaksabrikant zu Berlin, war gegen den Kaufmann Leopold Robert Kubern hier klagbar geworden, weil derselbe gegen eine dritte Persönlichkeit, welche mit Gutmann in geschäftlichem und srcunkschaitlichem Verkehr gestände», sich dahin geäußert hatte, Gutman» sei ein Schwindler, rer derbe seine» Bruder betrogen, dürfe deshalb nicht mehr nach Rußland und habe auch bereits vor den Geschworenen gestanden. Mit Aus nahme der letzten Beschuldigung war Herr Kudern geständig und hielt seine "Ausssracn auirccht; er wurde wegen seines Vergehens z» 20 Thlr. Straft verurthellt. — Ein Bürschchen von 14 Jadren, der die schönsten Hoffnungen für die Zukunft erweckt, der schon mehrfach bestrafte Handarbeiter Daniel Otto Herrmann, bcland sich Im Oktober dieses Jahres zu Niedersedlitz, angeblich um dort Dienste zu suchen. Dies gelang ihm nun wohl nicht, denn plötz lich erscheint er im Gasthol, vettert sich an zwei Gutsbesitzer an, welche nach Dresden savrcn wollen; bittet sie um Auinavme, was ihm denn auch freundlich gestattet wird. Diese Gutmüthigteit bezahlt Herrinann damit, daß er den Einen der Dörfler, Büttner auü DitterSdorf, um eine Brieftasche erleichterte, welche ca. 36 Thlr. enthielt. Herrinann hatte nämlich, während sich seine Reise gefährten wahrscheinlich über die Vorzüge der Stoppelbutuvg vor der Stallsüttcrung unterhielten, die Tasche ganz gemüthltch aus der SchMelle geangelt und dabei den schon erwähnten fetten Karpienverwlschf. Ei» paar Tage vor diesem Fischzuge hatte er bereits einen andern Geniestreich aus hiesiger Strehlcner Straße volWdtt. Er war da mit einem ihm bekannten Kutscher gefahren, welcher einer Dame Du Couvry (0 Kohlen überdrtngcn sollte (der Preis war 10 Tblr.) und hafte der Fuhrmann vom Preise seinem Begleiter Nachricht gegeben. AlS man am Hause aukommt und adgeladen hgt. fährt der Kutscher wieder sott, ohne Bezahlung zu erhalte», ida die bctreffendc<Dame/zur Zelt in ihrem Logis nicht anwesend war. EiEStunde'nach der Koplcnablicierung war sie wieder ln ihre Wohnung zurückgekommen; Herrinann, weicher seinen Freund hatte sortlahren? lassen, lauerte nur aus diese Ankunft, stellte sich sofort vor..uud, bat. tm Auftrag seines „Vaters", d. h. tcö an der ErzcugungMrrmann'S ganz unschul digen Kutschers, welcher den Namen-Schulze führt, um baldigste, am liebsten sofortige Bezahlung.°Ter'Kohlen, da sonst für den Pater Unannehmlichkeiten entstehen könnten. Gegen Quittung wurde auch daS Geld auSgezahlt und vrst nach ErkugdigungS , Anziehung rrzzrrde später der Betrug entdeckt. Die ersten erwähn ten 36 Thlr. bat übrigens -verrmann in äußerst liberaler Weise verbraucht, indem er 17 Thlr. —^seiner Aügabe nach - einem Eiscndrehcr im Plauen'fchen Gründe, welcher leider nicht aul- gestindc» .worden ist, als Aushebungöobftct übergab, daS an dere Geld aber selbst verbrauchte.. Herr St.-A. Reichc-Eisenstuck vertrat die "Anklage und das-von Herrn AppellationsrathWöstner Iftälidirte Gericht erkannte aus lUMopat Gcfängniß. sür'die .11. öffentliche Sitzung der cn 20. December Dorm, ll nicht sein iben, die der BlerauS sonders in einem erauSgeber in dem erbrochene» Kasten noch be- j K!, — 18 December 8u unseres Rathhou-'^ Etttl. AuSgabebubgetS jürM74,75. den Mehrbedarf zum Um- — Großenharn., 18 December uchercm Aalyyen,.' GalcricgebäudeS bctr. Mündliche Vorträge der 4. Dep. "tteubau sind m Folge des erlaffenen PrersauSschmbenSM ^rvv ^ber.er) vic Petition Carl August Meißncrö u. Gen. In DrcS- renzentwürfe emgegangen, und haben sich hierbei ArsMefin av.SlTci;, um Rücküberlgssung ihrer zu Hchanzenbautcn abgetretenen (DreLden, Leipzig, Wien, Stuttgart. BreSlau, Hannover, Berlin r,nd. Grundstücke s,) dicPAssion Hildcbranv v. Einsletel'S ln Iemz. fielen anderen Ortew.betheiligt 'Die ernannten Preisrichh< Herr tScschlcchtSfidclcommitzge.ctz betr. Naurath LipsiuS aus Leipzig, Herr Landbaumeister.Canzlcr. aus »resden und Herr Stadtbaudirector Friedrich'aus'Dresden, ^sind seit gestern mit der Ausübung ihres PxeiSrichteramtöS beschäftigt, «und von nächstem Freitag den 19. d. M. werden die gesäinmten Pläne einige Tage öffentlich zu Jedermanns Ansicht in.Lscalen des Hiesigen Gesellschaftshauses ausgestellt sein. Sollten Interessenten Mer «ine etwaige Ausstellung Nachricht haben wollen, so mag vor- '-ftehende Notiz als eine solche gelten. ,> Dem in der Nähe von Mittrveida befindlichen Berg- «SÜcke im Dorfe Schönborn droht eine nicht unerhebliche Gefahr, denn ^chon seit voriger Woche dringt in die 200 Ellen unter der Zschopau befindliche Grube das Wasser dermaßen ein, daß die Arbeit einge stellt werden mußte und dabei drei im Gange befindliche Hebemaschi nen nicht im Stande find, das Master zu beseitigen. Da die Grube seit den vierziger Jahren gangbar ist, so haben sich mehrere hundert Bergleute dorthin gewendet, welche eventuell zum Fortzichen ge- nöthigt würden; auch ist in der Mühle zu Dreiwerden ein Pochwerk Im Gange, besten Fortbestand, wenn das Grubenunglück nicht besei tigt werden kann, in Gefahr kommt. Es wurde hauptsächlich Blei «Ä> Zink gewonnen, und obgleich die Ausbeute immer leidlich aus gefallen ist, so befürchtet man doch, daß Angesichts der zur Beseitig ung des erwähnten UebelstandeS erforderlichen bedeutenden Arbeiten -es geratener sei, die Grube lieber gan- aufzugeben. ^ — In der Societätsbraue rei auf Altendorsir Flur bei Cyemnitz gelegen, wird gegenwärtig das Gewölbe des GährkellerS ausgebaut. Leider ist am 18. d. das Gewölbe in Folge noch unbe kannter Ursachen zusammengestürzt und hat 13 Arbeiter mehr und minder schwer verletzt, von denen 1 schon nach einer stunde starb ^nd 9 nach dem städtischen Krankenhause gebracht werden mußten, ckvährend 3 leichtere Verletzungen empfingen. Unter.dpn Beschä digten befinden sich auch 2 Arbeiterinnen. ' -- ^ Am Freitag Morgen nach 6 Uhr kam auf dem Böd?n dcS alten WeinbcrghauseS des Wcinbcrgsbcsitzcr Rothe"in >.Mmßm, welches vor Kurzem in den Besitz der Meißner FelsenkelMBrauerci Äergegangen ist und zum Abbruch bestimmt war, Feuer. aüS und drgnnte dasselbe in kurzer Zeit vollständig nieder. ^ L. ^ Ein Blitzstrahl, der Schaden anrichtet, ist in diösed Jahres zeit etwas Seltenes. ' Am Nachmittag des 17. d. ist cm starkes Ge witter mit heftigem Schneesturm über Lübau gezogen und hat da bei ein Blitz — begleitet von einem so gewaltigen Donnerschlag,' wie man ihn im heißesten Sommer nicht stärker gehört hat — vom Thurm der Nicolaikirche ein Stück des auf der Fahnenstange ruhen den Sternes losgeschlagen und herabgeschleudert. : " — Oessentliche Gerichtssitzungen am 18. Dcc. Unter Ausschluß der Oeffentllchkelt wurde in Privatklagsachen Amalie Pauline Klemm zu Dcuben wider Carl August Friedrich Stelzner verhandelt. — Interessant war der Streit, der zwischen der Marketenderin Auguste Marie Oswald ist Ichtrdenrn Bureau, burchzumache». iuvas-, Abwagr-, Verladung»., Zu Tausende zu bezavlen. aber na» L. , ^ sich geregt, kür alle diese «evübren mchr zu ttzun, al rlen auSzulüllen; kein zu beladender Siftnbahiiwag blicke»; war eö ia nach vier Woche» dein AuSslej>ung( . Immer noch nicht gelungen, alle die leeren Kisten aut den Via zu schaffen. WaS blieb den Commissionen übrig, als sü' unter Protest dem unbegreifliche» Reglement zu lügen; den bei dem Gencral-Director blieben ohne Antwort, vierten Woche endlich nach den ernstesten AuSelnandersctz gestand daS GütererpebitionS-Burcau die Unaubsübrbar« Reglements und seine eigene Unfähigkeit ein, man führt Wagen zu. gestattet jeder Commission das Laben ihrer Güter, wozu si« sich vo» »Anfang an erboten hat, erbebt aber gleichwohl die frühe» ren Gebühren fort, ohne Irgend eine Leistung dafür. Wenn quck» zur Zeit schon ein großer Thcil der Güter verpackt ikt. so ist doch nicht abzufthcn. wann sie alle verladen und wann sie alle abge- führt sein werden; daher ist den Herren Ausstellern nur ein Rath zu geben und der heißt, sich gedulden. ' DaS neue Generalpostgebäude in Berlin, Lclpzigerstraße ISs zeigt einen überaus reichen Skutpturichmuck. Am Hauptcinaange haben links und rechts dleMcdalllonreliesS de» großen Kurfürsten und de» Kaiser» Wilhelm Platz gesunden; über den Rundbogen des Portals lehnen zwei Frauengestalten, von denen die eine schreibt, die andere ein empfange,ico Schreiben liest, außerdem repräsentier» vier symbolische .nnadenfiguren die Brfts., Geld-, Packet- und Feldpost. Endlich sieden aus den vier Eckpostamen te» der beiden Risalite im zweiten Stockwerk zwei männliche Fi guren: Merkur und Viertun, und z>vet Frauengestalten: die Wissen schaft miv die Familie. An den beiden Wandftlbcrn neben dem auptelnaange find die beiden kolossalen Gcdcnktaftln für die Im riege gefallenen Postbeamten angebracht. Die Wanbflächen neden der Fensterseite werben mit den Porträtköpftn dc« großen Kur fürsten, Friedrich» des Großen, beö Kaisers Wilhelm und des Kronprinzen geschmückt werden, rvährend t» einer runde» "Nische die Büsten folgender Männer Ausstellung finden sollen: der Gra fen v. Tburn und Taxis. dcS GencralpostinelstcrS v. Scegcbarth. teS StaatSkanzlrrS Fürsten -Hardenberg, dcü Gcneraipostmeistcr- v. Nagler, de» Generalposidlrectoro Schmücken, des Staatsmiui- stcrs Frhrn. v.d. Heydt und dcS Reichskanzlers Fürsten Bismarck. DaS ganze Bauwerk bedeckt einen Flächcnraum vo»-3000 Qua dratmetern und besteht außer dem zweistöckigen Vordergebäude auS zwei dreistöckigen Quergcbäuten, die durch Seitenflügel ver bunden sind. DaS Gebäude umsaßt in sciucr Gesammthcit >68 Zimmer, Die Dienstwohnräumc re0Gc»craIpostvircctoro liegen Im ersten Stockwerk. Der Sitzungssaal dcS (Yciicralposlamtö ist noch in der Vollendung begriffen. Die Gciainmlkoslen deö Baues bc« tragen 002,000 Thlr. DaS Gebäude steht durch ei» unterirdische» Kabel mit der Central-Telegraphenstation in Verbindung, so daß der telegraphische Verkehr des Gencralpostanito nach außerhalb stet» ein unmittelbarer sein kann. ' In der DonnerstaaS-Sitmng der bairischen Kammer dcrSlv- geordnetcn stand die Bcratdung über die Zuständigkeit der Ge richte zum Zweck möglichster Entlastung der Schwurgerichte aus der Tagesordnung. In der Diskussion erklärte ter Iustizministec sich für die Erhaltung der Schwurgerichte, er habe als balerlscheü Mitglied dcS BnndcsrathS sich sür die Beibehaltung der Schwur gerichte ausgesprochen. Bei der Abstimmung wurde der Entwurf mit >05 gegen 7 Stimmen angcnomine». Daraus wurde auch daS Gesetz von >872. betreffend die durch Einführung dcö bcul- schcn Milltärstrafgesetzbuchö bedingten Abänderungen der baicrt- schen Militärttrasgerichtsordiiung, einstimmig genehmigt. Oesterreich. Der Kaiser hat die Vorschläge deö ungarischen MInisIcrpräsidctitcn Szlavy gcncl'migt. Danach werten Kecka- polyi und Tisza auf eigenes Ansuchen und unter Ausdruck der kaiserlichen Anerkennung ihrer Portcftulllcs enthoben und Szlavy mit dkl Führung des FinanzportcieuillcS, der HandelSmiinster Gras Zichy aber mit der Führung dcö Cominunlcationöporte- ieuillcS betraut. Frankreich. Die Kanone dcS Obkrsixn de Reffye Ist end- glltig für die französische Armee angenommen worden. Die Mi- litärgicßcrci in Tarbcs bat Befehl erhallen. 1200 Stück anzufer- tlgen, und in Bourgcs arbeitet man an deren Fabrikation mit großem Eiicr. In der Nationalversammlung sührte bei Berathung dcö Kriegö- budgetö ein Antrag, welcher tcn Crckit iür die Einberufung deö zweiten Theitcs deö EontingentS um 5 Mill. FrcS. erhöht wissen Grad über — DftlsSchloßthurmfahnes? zeigte-'West- will, eine,längere Dcbatft herbei. Castellane hob hervor, baß der ind..-'Himmel'vedttkk Regni.- ^ —Tagesordnung 1. Kammer. Sonnabend,/ Uhr. Drittcr Bericht der I.Dcp. über die durch daö kgl.Decret Nr. 14 vorgelegten Gcsctzentirüric, einige "Abänderungen der Vcrf.-Urk. . - .. . »_ ^ inöbcsonkcrc crord. Tblr. Witterungs-Beobachtung am 10. December. AbdS. 5.1l. Barometerstand nach Otto LWösolt hier: 28 Paris. Zolle-L. iscit gestern gestiegen V-L.). -^.Thermometer nach Reäumnr: Gr - - -- ' Wind ^ - Slbstöhe t» DreS 1 Met.v Cent, unter 0. l December. Mittags: 1° 22" oder TageSgeschtchte^ Deutsches Sketch. "Die Köln. Zeitung bringt einen inter essanten Au,sab über die Schwierigkeiten, mit denen dle'deutsche AuSstcllnngö-Commission bet per Verpackung und Rücksendung der Ausstellungsgüter zu kämpfen bat. Da man uns von sach kundiger Seite die vollständige Nichtigkeit der Darstellung ver sichert, bringen wir ihn um so eher zum Abdruck, als anzuneb- mcn ist, daß er manchen sächsischen Aussteller über den Verblew seiner Güter beruhigen werde."?,'.Die/Klagen über Verzögerung der'Rücksendung der'Wieycr WeltaussteUungSgüter mehren sich von Tag zu Tag und werden Wald allgemein sein. Sie sind voll ständig begründet, denn es ist Thatsache, daß eine große Menge von Gütern, welche wenige Tage nach Schluß der Ausstellung vorschriftsmäßig dem von der General-Direction monopolisirten Güterexpcditions-Bureau zur Spedition übergeben worden sind, noch ruhig im Ausstellungsgebäute der Versendung harren. Der Grund hiervon liegt-nicht in den Commissionen der einzelnen Länder. — sie haben wohl ohne Ausnahme'den sehnlichsten Wunsch, nach langer, harter Arbeit und manchehi Verdrusse in ihre Heimatb zurückzukebren, sie haben Alle mit großer Energie und zahlreichem Personale die Demolirungsarbeiten ausgenom men und zur Zeit zum größten Tbcile durchgciührt, aber o weh! nun zur Spedition! Hier scheint die Gcncral-Dircctiön der Welt ausstellung den bekannten schönen Spruch: „Nur langsam voran re." amgevstanzt zu haben. Daö Ende.Octobcr erschienene l>3 Reglement der Weltausstellung »--- wider ihre früheren Principale --------- - - Den Zeug, OSwald aus dem Militärschlcßstand „gerempelt" und nmgerannt. Daraus erst heftiges Wort-, dann gaustgeftctzt. Die Oswald bekam etliche gutgemeinte Hiebe über den Kops, während sie selbst sich natürlich wehrte, wieder schlug und den Jacob an einer sehr empfindlichen Stelle des Körpers drückte, daß derselbe auS vollem Halse nach Hilft schrie. Die edle Gattin des also Angegriffenen kam ihm daraus zu Hilft und bearbeitete bie Schattenseite der OSwald derart mit einer Wagendeichsel, daß die Privatklaaerin mehrfache Verletzungen davon trug. ES kam zwischen den Parteien z im Proceß und erhielt der männliche Jacob 6 Tblr. Straft und -> Thlr. Buße, der weibliche 4 Thlr. auftrlegt. Der Gerichtshof «Kumte auk ««trag der Brrthrlblgung lvvv. Fränzel) aus «vr ig sollte die „Bestimmungen über den Rücktransport der Ausstellungsgegenstände" se'ststellcn; das selbe enthält vier Abschnitte: '1.^ Allgemeine Dispositionen, 2. Absendunä mittel- der.Eisenbahn, 3. Abfindung durch die Post und 4.-Abtransport mittels Straßensuhrwcrkö. Dem ganzen Machwerk; bas denifremden^CoiNmissiöncn im Entwürfe mitge Wellt worden. und gegen daö die Maßgebenden alle protcstirt haben, liegt der Gedänkekzu Grunde, unter dem Namen eines Gütererpebltiossv-Bureaus auf-dem WcltauSstellungSplatze ein Institut zu schaffen, welches zu'nlchts "Anderem da ist, als die Abfuhr der Güter durch endlose Formalitäten zu verzögern und auf jeden Ausstellungsgegenstand unter dem Namen„ManIpula- tionsgcbühr" eine Steuer von 15 Kr. per Ccntner zu erheben. Diesem. GüterrrpetltionS-Bureau ist ein Unternehmer zur Seite gegeben, welcher ein Monopol hat sür den ganzen Eisenbahn- dienst auf dem Weltaubstellungsplatze; er allein kann die leeren Packliste» wieder aus den WcltauSstcllungöplatz schaffen, er allein rann leervEIsenbahnwagen zufnhren, nur crdari Eisenbahnwagen verladen und beladene Wagen den einzelnen Bahnlinien übcr- mittclnund hierzu bedient er sich seither einer einzigen Loko motive, welche fast täglich entgleist und allnächtiich rcparirtwer den muß. um am Tage dienstsähig zu sein. Wer das Zuskande- komiNe»,dcr Ausstellung ln den Monaten März und April mit angesehen hat, mußte daS Unausführbare dieser Bestimmungen vorauSschen, oder man mußte sür diese letzteArbeit, die bei frühe ren Weltausstellungen in London und Paris iininer in zwei Monaten abgemacht wurde, einen Zeitraum von 6-8 Monaten i» "Ansficht nehmen. Dazu mögen zwar die zahlreichen Beamten des GütcrerpeditionS-BureauS große Lust verspüren, keineswegs aber bie fremden Commissionen und deren Regierungen. Die Herbeiführung einer vernünftigen Concurrenz durch Organisation einer Güterspedition mit Straßenfuhrwerkcn aus die Wiener Bahn höfe wurde für unmöglich gehalten, obgleich die Zollbehörde Er leichterungen für die Zollbealcltung zugesichcrt hatte. So win terten in den ersten drei Wochen Karavanen von Gütern der glüclliclwre» Wiener und österreichischen "Aussteller in dir Stadt; der aus die Benutzung des Elsenbahngeleiscs angewiesene Aus länder blickte ihnen neidisch nach; Ibm blieb nicht» übrig, al» seine Güter dem unglücklichen SpedltionSbureau zu übergeben, «> unzählige Male die umständllchrn Manipulationen aus den vrr- von der Regierung geforderte Credit genüge. Die HecreSrcorgani- iation schreite zwar langsam vor, schreite aber vor. Daö Land scheue vor keinem Opicr zurück und habe daö von Preußen nach der Schlacht von Jena gegebene Beispiel vor Augen. (!) DerKricgömintster betont die großen Schwie rigkeiten, welche der Einberufung des gelammten ContlngenteS entgegenständen, und sichert die inccessive Einberufung zu. Der Handelöminisftr ersucht die Assemblöc, daö Gleichgewicht des Budgets nicht zu gefährden. Bei der Abstimmung wird der An trag aus Erhöhung des Crctits abgelebut. Wie verlautet, wird Bazaine lischt nach der Insel St. Marguerlte gebracht werden, da sic Kosten zu groß sei» wür den. ES ist die Rede davon, Ibm vorläufig daö Fort VincenncS oder den Mont Valerien als Gciängniß anzuweiscn. Holland. In der Kammer machte der Minister Franst» die Mittbenung. daß nach cincm vom Oberbefehlshaber dcr Expc. dition gegen Sltchin, General van Swicien, Angegangenen, in Penang am 17. Abentö '' «7 Ilhr ausgcgebcnen Telegramme der beftstlgte Ort Cottaperalc unterhalb Nwcsapi von tcn holiänki- scben Truppen genommen worden sei. Letztere hätten 5 Todte und 38 Verwundete gehabt, der Feind batte 85 Todte aus dem Platze gelassen. Die Ervcdltion sei im Vorrücken nach dem obe ren Lauft dcS AtchlnflnsscS. Spanien, lieber taSBomkartement von Cartagena gehtber „Times" unterm >5. December ein Telegramm zu, »ach welchem an diesem Tage daS Feuer sehr heftig war und blc „Almansa' sich daran von der Leeseite bekdeillgte. Der Gouverneur vom Fort Moro entkam mit seiner Familie am 14. und meldete, die Belagerten hätten sich in die Fons zurückgezogen und die Stade sei verlassen. Der Gouverneur vom Fort Galcnaö habe siel, ge weigert. ankere Personen in sein Fort ausiunchmcn und erkläre noch immer, ec wolle eher das Fort in die Lust sprengen, als sich ergeben. . England. Dem am 27. Januär r. I. abzuhaltcnden pro testantischen Meeting sollen noch folgende Resolutionen unter breitet werden- 1) Daö Meeting wünsche, seinem Gefühle der Bewunderung für den Brief dcö Deutsche» Kaisers an den Paps! Ausdruck zn verleihen. 2, DaS Meeting erkenne an, daß di: Aufrechtcrhaltung der bürgerlichen und religiösen Freiheit d^ Pflicht und da» Recht der "Nation sei, und sympathisire daher aus daö Innigste mit dem Volke Deutschlands lm Kamvft gegen die Ultramontankn. 3) Der Präsident des Meetings soll diese Beschlüsse dem Deutschen Kaiser und dem deutschen Volke mit thcilen. Nach In Gibraltar Angegangenen Nachrichten hat sich der Sultan von Marokko nach Fez begeben, rnn tcn Thronprätcn deuten Emkadlo, der sich mit seiner "Armee vor Fez gelagert hat, anzugrei-en. Die Thore vo» Fez sind geschlossen, auch war es in der Stadt zu keinen Unruhen gekommen. "Aber aus dem Wege zwischen Marokko und Fez waren Karavanen geplündert worden. der neuen kproccntigen "Anleihe umzutanschen, und zwar kann dleserUmtaissch bis zum I. Juli 1874 bewerkstelligt werden. Vom ^">ate wurd- — dlt bcwili Bezüge r der Tnftl Tortngav In der Nähe von C»ba cmgckommcn; die Ueberlcdmden von der Bemannung desselben wurden in Scmtiaa.' ciuSgcllcftrt. Aeuilleto». U. Im Neustädter Hostheater fand am 18. Decvr Iordan'S reizendes Lustspiel In Versen„D u r ch' S Ohr",An, vorzügliche Ausführung durch die Damen Ulrich und Gnl- nand und bie Herren Dettmer und Rlchelsen, mit erwarb sich stürmischen Bestall. Ans keiner uns bekannter deutschen Bühne hat sich die» Stück Io eingebürgert wie hier. Ei soigtr dann: Der «Ho»mrister in tausend Slengsten'
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