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Dresdner Nachrichten : 19.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-19
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1896
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Viertel «gebühr _ Li » so. durch bv V.Von» »sUiirNaU »,. v, «FM. U-'/»r Ubr en b«r IÜsfrNackm, »eile Dn'K, rin Emch' ., ttt. >r. .Ololieras nur cm > LUnrNa»initta»i>. "»^"L.77b'MM der Lrivan, .nnrerrnHii „ M». <Urund»k,Ic Ijir onigae oder »ach üelilaae» 20 Pia. v»r !>qmtlie»»achrschl»ii ,c.s. de». üoPta noch delonderem Larn, kiudwmnae?lui!m,ie nur acaen Borniisdi'-nlü»»» Anküiidiaunacn Iielimcn iSmmtliche namdaile tiliinoiiccnbureuur an. veleabläller ineiden mit 10 Mg. berechnet. Siir sillilrrak- nngkiandter Schrill. Micke reine Lierdindlichkelt. rie rrc«d»tk Vlachetchtrn rrschetnen tl-lich Morgen«. KIevL!''8 mollige 8elil»si'öelle! ckl. Jahrgang. SvKIttl'l'ovK - Mi ^ < l, fnau6N8l»-L886 7. «« Dresden, 1896. kd«tvrr»M8Clie !' kppLl'Ltl! ß m rvielistoi- lz.ru-«uü> »' bei A ^Io^N»«te. 2t» ^ K (^Ldtz ävr ü1«t.i.jüuU»u^-^Uvv . » . . ^ D »Userin.-» u'«ikon 29 ?1ss. ia ^ ttkivtmL,Lou. ^ veoloeliei' Vellelien-VM. ? ^ Iloolifvlii uuck »,,I»t»Itv»»l. re I4ii»»511ol» iu itllpll ksillvo I»apIüii»«rt«I>»u^I«i,tre»>. *« ?do1oerLpÜo M ÜLlw 8 kiM. «r. 320. ^rr?r?»^r«r»r,rrr^^Err»^-rrr»r?r«rr^r^»4r-^' 1. ffeiilits, ^»i8e»I>»iWtr. 31. 1 Oi0dd08 vou K E kielldeiteo slvssit ssrolrter vswoudüte. ß R«tsvlm!t88itrv, s»!>8<mli<.'>l« DillßLukv F, uuä üloäv^tuäion io II I. I lI I»Itt ^ 8l!lll0888tr. 10, imrt. u. 1. fi>. < ß ILronsv, ^mxslv. lisedlLmvsn u. 8. n. tüi' Orrs uml Llslr1ri8eÜL8 I^j'cht. 'I e>s><>eiiilitc!ton: I^tneler- uuä tilnupi»«!»- ViLittcurwu - I'bow^rapliffm 12 8tu»K 0 sl,uü, H liurli jeävm Nil-! ,r> Iriin^tl. ^uslUhrnm,'. 1V»i8ei»IlLU88ti'. 18. l;o80uub»e clvm Violottw-Hotol. Tagespresse. Fcrnschreib-mrd Fenisprcch-Berichtc Vcaintcngchaltc, Nürgesversammlnilg. Vietoria-Talvii. GecichlS- I <1 dZAntil»»» verhandlunae». Dinsonic-Eoneert, »König Heinrich". Leising und Luther. Büchcrerscheinnngen, Ernst und Tcherz. ! L v» » Die Bedeutung der Tagespreise. Im Wiener wissenschaftlichen Klub hat vvr Kurzem Tr. Emil Löbl einen Lvrtrag über »die Tagespreise in ihren Beziehungen zum geistigen Leben der Gegenwart" gehalten. Er verweist daraus, daß man die überaus hervorragende Stellung der Tagespreise unter dm Werkzeugen des Kulturfortichritts am besten ermessen könne, wen» man sich die Tagespresse einiach aus der Gcsammt- heit unserer öffentlichen Erscheinungen beseitigt denke. Als den größten Eriolg stellt er den bin, daß erst durch die Presse allen geistigen Richtungen die volle Freiheit gegeben worden ist. sich vor den Augen der Menschheit zu entfalten, um Anerkennung und Geltung zu ringen. Weiter betont Dr. Löbl, daß die Presse die Schule der Erwachsenen, die thatslrchliche Fortsetzung des Schul- uuterrichiS bildet. Die Schule hat uns aus allen Wissensgebieten das Gewordene und Bestehende gelehrt, die Presse lehrt uns das Werdende und Geschehene und verweist auf das Kommende. Heute ist cs möglich geworden, daß jeder belangreiche Vorfall, der sich an irgend einem Punkt der civilisirtrn Erde ereignet, innerhalb 2-1 Stunden allüberall bekannt wird. Heute, wo wir über die Schicksale fremder Volker täglich fast ebenso sorgfältig unterrichtet werde», wie über unsere eigenen, ist es ganz undenkbar, daß sich eine solche Summe von Vorurtheilen und Abneigungen zwischen die Nationen legen könnte wie ehedeni. Heutzutage könnte sich auch nicht mehr mit neuen Erfindungen ereignen, was dem ersten 1707 von Kassel nach Münden ans der Fulda fahrenden »feurigen Schiff" widerfuhr, nämlich, daß cs wegen seiner Unheimlichkcit am Ende der Fahrt von den Cchisserstenten so gründlich in Trümmer geschlagen wurde, daß diese erste Erfindung eines Dampfschiffes völlig in Vergessenheit gerieth, und daß ein volles Jahrhundert verfließen mußte, bis die Erfindung M7 in Amerika neu erfunden wurde. Nur die Preise verleiht heute Oefscntlichkcit. Die Oeffentlich- leit der slrafgerichtlichen und parlamcntarüchcn Verhandlungen besteht thatsächllch in nichts anderem, als in der Berichterstattung der Presse. Was schafft den großen Nationaliciern, die mit dem Glanz des Hofes, unter Anwesenheit der höchsten Staatsmänner und der berusmen Nolksvertreier begangen werden, die nachhaltige Wirkung im ganzen Volk? Nicht die augenblickliche Anwesenheit von einige» Hunderten oder Tausenden Menschen, denen Rang und Stellung. Zudringlichkeit oder Neugierde die Theilnahnic er möglicht. sondern wiederum nur die ausführliche und begeisterte Schilderung durch die Presse, die statt der geringen Anzahl der zuMig Anwesenden Millionen thellnehnim läßt im Geiste und mit dem Herzen, und die dem vaterländischen Samenkorn, das an solchen Festen im Volke ausgestreut werden soll, eine gute Statt weit über die Grenzen des Vaterlands hinaus bereitete. In immer werteren Kreise bricht sich die Bedeutung dieser Aufgabe der Presse Bahn: in dm Gerichten, in den Parlamenten weist man dm Berichterstattern der Presse, die früher In dunkle Ecken verbannt »nd o!s schlimme Eindringlinge behandelt wurden, immer mehr gute Plätze st!) mit bester Gelegenheit zum Sehen und Hören an: denn immer mehr wird die Wahrheit erkannt, daß gute, zuverlässige Berichte nur der erstatten kann, der gut zu hören und zu sehen und beauem zu schreiben vemrag: und nicht minder verschafft sich der Satz Geltung, daß. je schlechter die Berichterstatter behandelt werden, um so geringer auch ihre Fähigkeiten sein und um so un vollkommener ihre Leistungen aussallcn müssen. Wie sehr in die ser Hinsicht die Bedeutung der Presse gewachsen ist, darauf weist Löbl hin. indem er ausführt, daß alle andern Formen der öffent liche» Bekanntmachung, die in einzelnen Gesetzen vorgesehen sind' wie Maucranschlag. Bekanntmachung bei Trommelichlag und Trompetmfchall. Verkündigung von der Kanzel herab, oder beispielsweise die Vertheilung des gedruckten Strafurthcils nach einer Hinrichtung — immer mehr zur lceren Formel herabsinki: sie verblassen und treten in den Hintergrund gegenüber der einzig wirksamen Oessentlichkelt, die durch die Mitthestnng in den Zeit ungen begründet wird. Diese Bedeutung des Zeitnngsiveseiiö wächst noch dnrch die täglich sich steigernde Ncberfülle des zu bewältigenden Stoffes. Mit fl,'echt sagt Löbl: »ES ereignet sich heutzutage unendlich viel mehr als in der guten alten Zeit. Enorme Gebiete des Erdkreises,, die noch vor einem Jahrhundert in dem traumhaften Zustand jung fräulicher llnknttnr dahinschlummerten, sind heule mitten in den Wirbel des modernsten politischen und ökonomischen Lebens hinein- gcrissen, und nm die ganze Erde schlingt sich dos Band materieller Interessengemeinschaft. TaS Eapland ist zum Tummelplatz der raffinirtcsten Börsenjobber?! geworden: wenn im fernsten Orient die Völker anseinondrrschlagen, werden unsere europäischen In dustrien in ihrem Lebensnerv berührt, und mit angchaltenem Athen, müssen wir heute den Kampf der wicthschaftlichen Parteien im Repräsentantenhaus zu Washington verfolgen, weil jede Phase desselben ihre unmittelbare Rückwirkung ouf unsere Gcldpolitik und aus unsere nationale Produktion übt. Weiler zwingen die Selbst verwaltung der Gemeinden, Kreilr und Provinzen, die Durchführ ung der konstitutionellen oder der parlamentarischen Staatsverfass ung die Blätter, ihre Spalten mit endlosen Berichten über die Verhandlungen der betr. Vertretungen zu füllen." Gewiß ergeben sich aus der Prcßthäligkcit manche schwere Nachthellc. Dr. Ll'bl führt als solche an: rine weitgehende Nlvrllirung der Anschauungen, eine intellektuelle Unselbstständig keit, ia sogar eine Abneigung gegen jene geistige Anstrengung, die nolhwendig ist, uni eine eigene Ansicht zu gewinne», ferner ein weites Sinken der Stärke deS Gedächtnisses, der Erinnerung, die Beeinträchtigung der Buchlektüre durch dieZeitungslektürc bei den gebildeten Klaffen, während für die großen breiten Massen die Zcitungslektüre ein geistiger Segen sei. Dagegen hält er den Bor wurf. daß die Presse die Sprache verderbe, für die ungerechteste unter allen Anklagen. In der That ist der Borwurs der Sprach- verdcrbniß unbegründet; er hängt ausschließlich mit dem mangel haften Unterricht in der deutschen Sprache auf vielen deutschen Schulen zusammen. Jede große Zeitung zählt ihre Mitarbeiter nach Tausenden: es ist ein Ding der Unmöglichkeit, sie alle unter einen Sprach- oder Schreibhut zu bringen, und so drängen sich recht häufig von außen eine Menge Sprachsünden in die Zeitung hinein, die den teilenden Redakteuren ein Dom im Auge sind, deren völlige Ausmerzung aber unmöglich ist aus allerhand tech nischen Gründen. Inzwischen fällt auch der Telegrammstil, der Vater vielfacher früherer Sprachsünden, immer mehr im Zeitungs- dienst der Vergessenheit anheim, seitdem die Beförderung von Nach richten durch den Telegraphen einerseits nicht mehr ungewöhnlich ist und andererseits immer mehr dnrch den Fernsprecher ersetzt wird. Vor Allem aber fällt in's Gewicht, daß innerhalb der Redaktionen schon seit Jahizchnten immer sorgsamer auf Pflege und Reinheit der Sprache geachtet wird. Unter den Leitern und Mitarbeitern unserer Zeitungen sind Männer geling, die sich den Lehrern an Gymnasium und Universität in dem Urtheil über die lebendige Sprache an die Seite stellen könne»; die Zeitungen sind in der vernünftigen Reinigung der Sprache von Fremdwörtern und in der Reinheit des Stils bahnbrechend und führend vvcangegangen. Zudem sind die Zeilen längst vorüber, daß die »verfehlten Berufe" die hauptsächlichsten Mitarbeiter für die Zeitungen liefern. Mit der zunehmenden Vcdcuttmg der Presse im öffentlichen Leben hat selbstverständlich auch das Streben tüchtiger Kräfte zugenommen. durch die Presse im öffentlichen Lebe» wirksam zu sein. Die Aus wahl der Mitarbeiter ist also eine weit reichere mid gediegenere geworden, und es ist dabei selbstverständlich, daß, wer nicht schrei ben kann, bei der Auswahl ausscheiden muß. Der Anreiz. Einfluß in der Presse und durch die Presse zu gewinnen, muß aber um so mehr wachsen, je m>hr das Ansehen der Parlamente in der öffentlichen Meinung sinkt. Wenn so die Dinge weiter gehe», wie sie in allen Parlamenten unter dem ver derbenden Einfluß des allgemeinen, gleichen Wahlrechts sich ent wickeln. wenn immer mehr die Volksvertreter aus dem Wahlkampf mit festgeiegter Marschroute hervoctreten. wenn lediglich die rohe Macht der Stimmenmehrheit über die Kraft der besten Vernunft gründe den Sieg gewinnt, wenn schließlich die ausgesprochene Furcht, nicht wiedergewählt zu werden, der Leitfaden bei den schließlich«! Abstimmungen der einzelnen Abgeordneten wird, dann muß nothwendig immer mehr die Presse als das öffentliche Gewissen des Volkes an die Stelle der berufenen Volksvertretung kommen- Schon heute, bemerkt die »Köln. Ztg." ln ihrer Betrachtung über den erwähnten Vortrag, ist eS die Presse, die allen Berathungen die Wege bahnt, alle an den Wirkungen von Gesetzen Bctheiligtcn zu Worte kommen läßt und die Schäven erlassener Gesetze unnach- sichtlich offen legt. Diese Ausgabe, so bedeutungsvoll »nd verant wortsich sic schon jetzt ist, wird nothwendig immer wichtiger und umfassender werden. Denn das Zeichen der Oeffentlichkelt. unter dem unser ganzes politisches und winhschastliches Leben — zumal seit der Entwickelung unserer Selbstverwaltung und unseres Aktien rechts — steht, strahlt Heller denn je; sie ist die Loosung für jedes Vorwärts; sie ist, nm mit den beredten Worten König Friedrich Wilhelm s IV. zu sprechen, »das Licht der Sonne, das gleichmäßig ausgestrahlt die Finstcrniß wirklich erhellt, in tiefe Höhlen dringt. daS Nachtgcfiever verscheucht. Keime entwickelnd, Blüthen ent faltend. Früchte reifend, Früchte, an deren Genuß 'die Menschen gesunden." Paris. Depiltirlenkamm r. Auf der Tagesordnung steh die Interpellation Eaftclin über die DrehfuS-Angelegenbeit. Ter Kricgsminlsler General Billot verliest eine Erklärung, in weicher es heißt: die Verurtheilung Dreyfus' sei einstimmig erfolgt E? handle sich um rs« jinile^tu, Niemand könne das Urtheil umsioßcm. Castell» fordert die Regierung auf. energische Maßregeln zu treffen, um eine Erneuerung des Getriebes zu Gunsten Dreyfus' zu vcrhi» dem. Redner erinnert an das Gerücht von Dreyfus' Flucht und verlangt die gerichtliche Verfolgung Dmenigen. weiche, den Zeis- ungen zufolge, die Mitglieder des Kriegsgerichts einzuschüchlem oder zu erkaufen und Dreyfus bei seiner Ankunft in La Rochetla entschlüpfen zu lassen suchten. Redner beruft sich auf eine Mil- thcilung der „Libre Parole", wonach der frühere Ministerpräsidciu Dupuy Kenirtniß gehabt haben soll von einem bei dem Bericht erstatt« des Kriegsgerichts verübten Bestechungsoecsuch. Dcm Rc serenten sei 1 Million Francs für einen Drei:ins günstigen Bericht angeboten worden. Abgeordneter Dupuy unterbricht den Redner mit der Bemerkung, niemals sei ihm ein derartiger Bestechnngsver such zur Kurntniß gekommen. Castelin fährt fort und behauptet. Dreyfus' Schwiegervater, der Juwelier Hadamard, habe aus dem Krieasministerium Informationen über ein verichanfteS Lager in den Seenipen und über die Bertbeidiguna van Nizza entwendet und in'S Ausland geschafft. Ministerpräsident Möline erklärt, die Negierung habe keinen Grund, die Debatte wieder zu eröffnen. Die von der Kammer einstimmig genehmigte Tagesordnung lauwt: Die Kammer, einig in ihrem patriotischen Empfinden und in dem Vertrauen zur Regierung, daß sie. wenn Anlaß dazu vorliegt, die bei und nach der Vernrkheilnng deS Verrüthers Dreyfus zu Tage getretenen Verantwortlichkeiten untersuchen werde, geht zur Tages ordnung über. — Die Kammer nahm sodann die Lerathung über, das Budget des Gcmcinderathes von Paris wieder auf und geneh-I migte ohne Debatte die Ausgaben, welche der Aufenthalt des Kai-> fers »nd der Kaiserin von Rußland in Paris mit sich gebracht hatö Brüste l. I» dem Prozesse gegen den Hauptmann Lothairc wegen Bruchs des Ehcvcrftnechens wurde der Angeklagte zum Er satz der .Koste» verurlheiit, die dem Fräulein van Heck im Hinblick auf die bevorstehende Verehelichung entstanden sind. London. Nach einer bei Lloyds'eingegangene» Depeschcj ist der britische Dampfer „Memphis", von Montreal nacdAvonmoutd i unterwegs, bei Mizen Head (Irland) gestrandet. Der Kapitäns und ein Theil der Mannichast wurden gerettet, neun Mann sind, wie verinuthet wird, nmgelommen. ! Konstantinopel. Der zur Aburtheilinifl der bei den Er-, eignisscn des A>. August betheiligten Armenier eingesetzte besondere Gerichtshof verurtheilte den armeniichen Bischof der Vorstadt Haskiöi znm Tode. — Der Kassationshos bestätigte dos gegen den armenischen Bischof in Billis infolge der Unruhen im vorigen Jahre gefällte Todesurtheil. Philippopel. Nach Berichten aus Konstantinopel sind daselbst neuerdings zahlreiche Verhaftungen von Mohammedanern vorgekvmmen. Rio de Janeiro. Die Minister der Marine, der Finanzen und der Industrie und öffentlichen Arbeiten haben ihre, Entlassung eingereicht. Kermchreib- nnv Fernsprecli-Berichte vom 18. Novbr. Berlin. Zwischen dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und dem französischen Bot'chasier ist heute ein Abkommen mit Frankreich unterzeichnet worden, welches »ach Analogie der von Frankreich mit andeicn Ländern, insbesondere mit Italien und Oesterreich - Unaarn acichloffenc» Vc»t>ägc, der deutsche» Eininhr in Tunis die Behandlung der »iciilbegünsttglen Nation >»il Aus nahme Frankreichs sichert. ElIwange n. Bei der gcffern siattgcliabten Eisatzwahl im Itt. würltembcrgischen Reichstagswahlkreise sind bisher gezählt worden s»r Proseffvr Hofmaiin (Etr ) !W3. Bräutlc (Volksv.) 5171. Agslcr <So;.! I2ti7, Gcß (natl.) 107 Stimme». Da nur »och einige kleinere Orlc ansftehen, scheint die Wahl Hof- »lann's sicher. Wien. Das ..Jrcmdcnblatt" kommt auf die Erklärungen des Fürsten Hohenlohe und des Freiherr» v. Morschall nochmals ons- tührlich zrirtick und hebt hervor, die Interpellation habe den Anlaß zu werthvollsten Acußer,lagen aegcbcn. welche, den Geist der Loyalität, von dem die deutsche Ltaatsknnst erfüllt sei, den Ernst, die Sachlichkeit und die Umsicht der Politik des deutschen Kaisers zeigten. TaS »Fremdenolatt" schließt, insbesondere bei „ns in Oesterreich-Ungarn, die wir so aufrichtige, warme bundcslreire orte für unsere Monarchie zu hören bekamen, kann dieser Ein VertlicheS nnd Sächsisches. — Ihre König!. Hoheit Fra» Prinzessin Johann Georg wohnte vorgestern Abend dem Sinfonie - Concert ini Altstädte, Hvfkhcater bei. — Die bevorstehende Session des preußischen Landtags wird sür die Beamtenschaft unseres großen Nochbar-BnndeSstaats von besonderem Interesse sein, da zugleich mir dein SlaatShaushalt plan eine Vorlage behuis Erhöhung der Beamienhesowimgeir cin- gebracht werden soll. In Sachsen ist man bekanntlich dieser Frage bereits vor Jahren näher getreten und hat eine Rcgrilinnig der B ea m ten-G eh n l ts v er h ä l t ir i ss r, die in ihrer Ge sammtheit mit weitgehenden Erhöhungen Verbund«, war, seitens der Regierung nnd der Stände in wohlwollendster Weise vor genommen. Die Gesichtspunkte aber nnd Grundsätze, von denen man hierbei anSgegangen ist, weichen in beiden Ländern in mancher Beziehung von einander ab. War in Preußen das Dienstaltersstnfen-System bisher schon in ausgiebiger Weise ge handhabt worben, als beispielsweise bei den mittleren Beamten des Jultizdepartements in Intervallen von 8 zu 8 Jahren ein Ans rücken in die nächst Höhere GeyalkSklasse stattfand, so ist der Be ginn der Dienslaltersstaffel zur konseanenleren Durchführung dieser Methode neuerdings ans einen früheren Zeitvnnkt des Dienstalters. nämlich der der ständigen Anstellung, hinabgernckt worden, svdaß das Durchlaufen des Zwischenraums vom Minimal- znm Maximal druck, welchen die gestern im deutschen Reichstage abgegebenen Regierungserklärungen herporgerliken haben, abgesehen von Eng land. überall ein onsaezeichnrter gewesen ist. geholt setzt bestimmt in 21 Jahren erfolgt. In Sachsen dagegen ist dieses System seither nur in sehr beschränktem Umtange in An Wendung gebracht worden. Von einer grnndsätzlicbcn allgemeinen Einführung hat man abgesehen, man hat Zulagen nach Alters- ahstusimaen nur gewissen Nnterdecimten-Kategorieri, wie den Dicnergchilsen bei den Gerichten, den Aufwärterir bei den Bezirks Steiieretnnalmicn, den Gefangen- »nd Siraßcnwärtern n. s. w. zn- grbilligt. Es liegt in der Natur dieses Systems begründet — wie in der sächsischen Budgetvorlage von IMI l>1 airsgejnhrt mnrdc —, daß es sich snr höhere Beamte und für solche Stellungen im öffentlichen Dienst, in denen ersabrungsgeniäß ein ziemlich schneller Wechsel vorkommt, nicht eignet. Kein Zweitel aber ist, daß das System der Tienstaltersznlagcn insofern vollkommener als das bloße Stellcnsystem ist, als cs — nach den eigenen Worten der erwähnten Vorlage — »das Auftückeir in höhere GehallSstnfcn rm Gegensatz zu den, System der Ausrückung nach Gchaltsllassen mit fester Stcllcnrahl von Zusälligleircii lPensioniinnge». Abgan,, durch Tod u. s. w.) unabhängig macht und daher de» Beamten Von vornherein eine sichere Airsticht gewahrt, ic nach Verlaus einer gewissen Reihe von Jahren im Diensteinkonimeir sich zu per bessern." Uebcrall aber, wo aus irgend welchen Gründen »ach dem Stellensystem ein unverholtnißniäßlg langsames Ausrückenin höhere GehaltSklaffcn stattfindct. beispielsweise wenn die einzelnen Stellen durch eine Anzahl nahezu gleichaltriger Kollege» im rüstigen Mannesatter besetzt sind, würden DienstaltcrSziilagen ganz gewiß am Platze sein. Damit würde dem fortwährenden Vergleichen mir anderen Kategorien gleicher Art, dem Klagen über »schlechtes Avancement" — abgesehen davon, daß gewiß eine Unmoralität drucknur ein sympathischer less». darin liegt, den Weggang eines dieirstälteren Kollegen im eigenen Paris. Die »Rspnblique fraiwaffe" kcmstatirt, daß der Ein- Interesse zu wünschen — ein Riegel vorgeschoben werde». Eine Erweiterung des Kreises derjenige» Beamten, denen Dienstaltci,. Klagen gewährt werden, auch auf gewisse Gruppen von mittlere» Beamten, stellt sich bei näherer Priisung als ein Gebot der Billig- PsmiS's WM NiiiScrmilch/ Ir»-»» »«!>,»»! Kelir. P,'„»d. I»»r«nlr. 7».
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