Volltext Seite (XML)
>eu- iiochl« eI»«e«»M ffur m einem Tbeil» t«r >»sl«r.^ Juki «Xi»«-«» »rt«l»»''/^ . Ter rtaolliekrelSr ». V»lt1> . ,1» rtellperlreler »e» *»«««» louzlee«. irai ml« »e« »rtei»l*>ff»« ^Psttoria" u»b .Grille" u« ff Uhr kiu. miiluhr clrltden »er Veiltz- lergrei'uua dl, Intet »»» »'graste z»o» engiltche arlegilchlff ..tlat»»f«" I«l» Ll roliillchlllleii i «er.ltai»»l«"/ I,n»«e«erle in« gletcheu «Ihren. Dlel »edergade niar »on »er Lellenlllch- »ell ousgelchloffe». Nach »ein A»t> »iffen »er »eutlche» -tagge »erllel, »er llcinveriieni Parti» die Intel > degad ll« anBor» del Urlea«. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. ^kDust. Osuptvtn L>t/L8 Mt.Xönig^osisnn8ln 15. rsdriLv.contlidül-Ihsrn Dresden, 1800. schiffe« .ikalnvl» . aeleilk! vo» ikre. ». «Nicher. Ged. «ath p. l-ncauus. «ech„u»g»ralh Tittaiann ,Ue» veamlen mtter !7 SalntiqaNe». «an, Helgaland ist veftaggl. Der Menlchenandrang llt ei» »»geheurer. Ta» Weller l» prffchlig. Ter »aller tklffl morgen ln», tii Uhr hier el„ mit der Vtachi ..Hohenzotlern" »,,ü «er »regalle ..Irene": die vandung crtalgt um I» Uhr. P.li» t5,nv«a„g > werde» Helgolünderlune» n»l> Ma l rineioldote» Ldaller bilde», ,voraus I «eierllcher Ing nach dem -,'cuchi llmrmviai,. Parade »ad -eldgulleL dienst ftatttinben. Ter »aller luird im tyoiiverncmeuldliattie el» Kcsi mal,! »even. Tle rlbreiie des »ai- > lers ersolat n Uhr i'iachittiirag«. HM a-schi»tu^I»e Io «ebtvll K»rdvll und euton (jukllitLtsn, LIvrS«ta«I»« io ! rülsn ksrdsn, SUlGi-Ät»«!»« in xrossor Lus»sdl ollsrirt ru Lnsrknnnt dillixgtoo I'rsigon HMßU». Litlunv, S. jLi»x.8°l>ub-w. Dar» rieckvo»»»!», lloNiok. Ltablirt >823. kmb«ä«Il!U>8tNkIl». s «ern8tvlnüll»vlt E n>tt M'Ni'd«, über Xadit Iroolcnsvck, niokt Iciobonä. , HIlstadt: Narlsnstr. IV, /hm»IIen«tr. iS, zr«Ioil«luer»ti'.4v. dleuvt.: ttelnrlotwtr. skt-uli (inrlN?.). ILöds1-LlL§L2in kW MmcWiil, IPMM,, WM ö, I, (im Hau8o äo» Hostnlir.JnIff 0. (iL88M6zor) omplieblt seino nolidon I'at^te^n- »nü I lg,olilv»-^Itibel einer ^o»ei^'ten Uonclitun^. kvrä. SorlLvd IVLvdk. IVsirckLnälE mit krodiörLtubsn. ^»»rülinlletd« I>rvt«ItÄv« vei^«n«>« 1i e». Vv««l»p kür p«I«« Ihsatur»«»!»«. (^ori»8i»»«0ll!,t6!Io 321). Ur. 222. t,it,el: Helgoland — deutsch, Helgoland unter Diinemark »nd England, Hofnachrichten, Sonn- und FestlagSriche, Feriencolonislcn, ^ » Ur - ^ " - - - - Folgen de- Unwetter», Gerichtsverhandlungen. TageSgeschichre. Jntcmationale Ausstellung. Baucrnfeld v. Sonntage 10. Angnst. venlNMoriltch« ffi»»all«r «r VsltttscheD v» «»>> «len» >« VN»»« Hurrah Germania! so schallt eS heute vieltausendstimmig auf dem Felscneiland Helgoland und der Ruf pflanzt sich fort über da» Meer, durch da» Land, bis zu den Bergen im Süden, deren Schneehäupter in die Wolken ragen. Hurrah Germania I Helga land ist von beute an wieder deutsch! In den Zeiten der Schwäche de» alten Deutschen Reiches erst 17l4 an Dänemark verloren ge gangen, dann 1807 diesem von England entrissen, kehrt Helgoland unter dem neuen Deutschen Reiche wieder in den Besitz der All Mutter Germania zurück, die von nun ab in alle Ewigkeit ihre starken Arme schützend über die Inselklippe, ihr Borland und ihre Düne halten wird. In unvordenklichen Zeiten ist Helgoland keine Insel, sondem ein Theil des deutschen Festlandes gewesen, ist aber, ebenso wie die britischen Inseln vom jetzt französischen Festlande, durch gewaltige Sturmfluthen, wahre Sindfluthen, von Deutsch land getrennt worden. Aehnliche, wenn auch nicht ganz so gewal tige Ueberfluthungen haben ja auch in der geschichtlich beglaubigten Zeit mächtige Veränderungen der Erdoberfläche im Nordseegebiete zur Folge gehabt; die Chroniken berichten, daß durch die Sturmfluth von 1277 der Dollart an der EniSmündung gebildet wurde, 49 Kirch spiele untergegongen, 80,000 Menschen in FrieSland untergegangen sind; sowie, daß der große Mandrankel (Menschentränkung) am 8. September 1362 ebenfalls 30 Pfarreien verschlang, von den Inseln S>)lt und Föhr große Stücke abriß u. s. w.. Wohl bauten an anderen Stellen Meer und Wind langsam Anschwemmungen wieder auf, aber da- Stück Erde, das man Helgoland nennt, hat von diesen Naiurkrdften nur Verluste erlitten. ES ist der letzte Rest eines einst ausgedehnten, blühenden Gebietes, was jetzt Deutschland mit sich vereinigt und wenn der zerstörenden, ununterbrochen nagen den Brandung nicht durch Menschenkunst Einhalt gethan wird, dann wird nach einem niehr oder weniger lang zu schätzenden Zeit raum das einsam im Meer aufragende Felsenland verschwunden sein. Diese Kulturarbeit aber zu verrichten, die Insel vor Zerstörung durch Windsgebraus und Wogenprall zu schützen, daS wird das Werk des Deutschen Reiches lein. Von England ist eS ja bekannt, daß eS nicht das Geringste nach dieser Richtung gethan hat. AuS den telegraphiichen Berichten wird der Leser ersehen, in welcher Weile der Besitzwechscl sich vollzieht. Außerordentliche Vorkehrungen sind dazu getroffen. Das Ccremoniell ist so geregelt, daß die Empfindungen England'» auf's Peinlichste geschont werden. Betrachtungen über den Werth der Insel für die Vertheidigung der deutschen Küsten können heute unterbleiben. Die Helgoländer haben alle Ursache, sich der Angliederung an das Deutsche Reich zu freuen, nicht bloS im Hinblick auf DaS, waS dieses thun wird, um ihr Land vor der sonst sicheren Zerstörung durch Naturgewalten zu schützen, sondern weil sie auch zu erwarten berechtigt sind, als Deutsche zu geordneten Rechts- und Verfassungszuständen zu ge langen. Sie erhalten überhaupt erst ein Vaterland, von dem sie keinen Begriff batten; sie hatten nur Herren. unter deren Bot mäßigkeit sie verkümmerten. Helgoland bildet ein dunkles Blatt in der Geschichte Englands. Dieses aus seine freie Verfassung und die Freiheit seiner Bürger so stolze Reich ist mit den Menschen- und StaatSbürgerrechten seiner Helgoländer Unter- thauen geradezu schmählich umgegangen. Wie die Besitzergrei fung Helgolands eine Handlung roher Gewalt war. so ist auch die englische Verwaltung der Insel seitdem eine einzige Kette von unverantwortlichen RechtSbrüchen und Willkürhandlungen ge wesen. Obwohl sich Dänemark 1905 nicht im Kriege mit England befand, bombardirte doch eine im Hafen von Kopenhagen erscheinende englische Flotte drei Tage lang diele Stadt und führte die dänische Flotte als Beute weg. England befürchtete nämlich damals, daß Napoleon sich der dänischen Flotte bemächtigen würde. Nach dieser unerhörten Brutalität erschienen 3 englische Kriegsschiffe vor Hel goland und verlangten ohne vorher gegangene Kriegserklärung die Uebergade der Insel. Anfänglich verweigert, erfolgte sie jedoch, als 7 weitere englische Kriegsschiffe eintrafen. So kam Helgoland in englischen Besitz. Hatte Dänemark in der Zsit von 1714 bis 1807, wo eS Hel goland besaß, seine Zusage, die »Freiheiten und Privilegien" der Insel zu schützen, brav gehalten, so wurde dies unter der Herr schaft Englands sofort anders, obwohl Letzteres bei der Besitzergreif ung einen Vertrag abgeschlossen und darin versprochen batte, »alle Einwohnerin ihren Verrichtungen. Gewerben, kirchlichen Verfas sungen und Konstitutionen ungestört zu erhalten und ihre Privilegien zu schützen." Statt dessen setzte England einen Gouverneur ein, welcher als Diktator schaltete. Er vereinigte alle staatliche und recht liche Gewalt in sich. Er war auch in Rechtsfragen die höchste Instanz, obwohl er bei vielen Streitfällen persönlich bctheiligt war. So bezog er bi» in die nenere Zeit Prozente von gestrandeten Schiffen und dem Strandgut, auch fiel ihm das alte Eisen an den Wracks zu. Gerieth er wegen seine» AntheilS in Streit mit den Helgoländern, so war nicht gegen seinen UrtbeilSipruch auszukommen. Die haar sträubendsten Rechtssprüche sind zum Schaden der Helgoländer und zum Vortheile de» englischen Gouverneurs von diesem gefällt wor den. England und sein Parlament blieben taub gegen alle Klagen. 1864 erließ der Gouverneur aus einmal eine neue Verfassung, die in 23 Artikeln Alle», wa» an Recht durch Gesetz und Herkommen auf der Insel bestand,'über den Haufen warf. Eine wohlbegründete Be schwerde der Inselbewohner, die sich auf die feierlichen Versprechungen England» beriefen, Lei der Königin um Gehör und Gerechtigkeit baten und »über strafbare Gewissenlosigkeit bei der Verwaltung drS BÜrgergut»" klagten, wurde abgrwirsen. Als die Inselbewohner sich daraufhin weigerten, Steuern zu zahlen, wurden sie von Eng land dadurch bestraft, daß im Februar 1861 diese Verfassung durch Kabinetsordre aufgehoben, aber durch eine noch viel schlimmere ersetzt wurde. Nach dieser erhielt der Gouverneur das Recht, »von Zeit zu Zeit Gesetze zu machen für die Ruhe, Ordnung und gute Negierung der Insel", sowie eigenmächtig „alle Be amten und öffentlichen Diener, gleichviel ob Geistliche, Richter oder Magistratspersonen zu bestellen und zwar alle nur aus die Dauer de» Gefallens". Von der Mitwirkung der Bewohner an der Besteuerung. Verwaltung und Aemterbesetzung war keine Rede. Natürlich stieg die Unzufriedenheit der Helgoländer immer höher, sie klagten besonders über die Einführung einer Hans- und Gewerbe steuer, gegen die Einsetzung eines englischen Unteroffiziers alS Richter, gegen die Beibehaltung des Gouverneurs als zweiter In stanz, gegen den Mangel an Kontrole un Kastenwesen. Niemand aber stand den Helgoländern bei; nur in Deutschland nahm sich der hessische Abg. Friedrich Oetker ihrer an, indem er eine Flug schrift schrieb, welche die Leidensgeschichte der Insel erzählte und indem er in der deutschen und englischen Presse die Aufmerksamkeit auf Helgoland lenkte. Es half ihm aber nicht viel. Zwar brachte ein englischer Abg-, Sedley Tahler, der Helgoland besucht hatte und mit Staunen und Unwillen über die dortigen Rechtszustände erfüllt worden war, die Sache im Parlamente und in derPresse zurSprache. Aber die englische Regierung lehnte den verlangten Einblick in den Vertrag von 1807 schroff ab — die nichtswürdige Vergewaltigung der Insel wäre dadurch aktenkundig geworden. Sie ließ vielmehr eine halbamtliche, lendenlahme Flugschrift vom Stapel, welche aussührte, daß nur der Widerstand der Helgoländer gegen die 1864er Verfassung und ihre Steuer-Verweigerung die Vernichtung ihrer Rechte verursacht habe. Daß aber den Bewohnern zuvor erst von England himmel schreiendes Unrecht zugesügt worden war, verschwieg klüglich die Regierung. Seitdem waltete der englische Gouverneur seines nahezu schrankenlosen Amte» ungestört weiter und bis heute gilt auf Helgolaird, was Friedrich Oetker 1869 schrieb, daß »die englischen Maßnahmen, besonders die seit 1868 bestehende, in der gebildeten Welt unerhörte, schrankenlose Willkürherrschaft und die an Recht losigkeit grenzende GcrichtSeinrichtung die schärfste Verurtbeilung und Brandmark»»» verdienen." Diese, als von dem freien England auSgcgangencn doppelt schmachvollen Zustände haben von heute ab aufgchört. Deutsch land wird seine übernommenen Verpflichtungen den Helgoländern ehrlicher halten, wie die Engländer. Der englische Gouverneur mit seinem Polizeimeister und Strandwächtcrn wird nicht Zeuge sein des Jubels, mit dem die durch Deutschland frei gewordenen friesischen Bewohner der Insel ihr neues Staatsoberhaupt be grüßen! Jeder ihrer Jubclrufe rollt dem englischen Gouverneur über das Meer wie eine schwere Anklage nach. Deutschland wird sich seiner neuen NeichSgenossen mit Liebe und wohl wollendem Verständlich ihrer Rechte und Interessen annehmen. ES soll ihnen gut gehen bei uns. Die neue Verwaltung wird auf die Eigenartigkeit der dortigen Verhältnisse schonende Rücksicht nehmen müssen, nicht mit der preußischen bureaukratischen Schablone kommen dürfen, sondern bisweilen ein Auge zudrücken und fünfe gerade sein lasse». Zur Konstituirung als eigene» Reichsgebiet ist Helgoland zu zwcrghast und der von den „Hamburger Nachrichten" ertheilte befremdliche Rath, die Insel als „Schutzgebiet", wie eine Art Kamerun, zu behandeln, hat nirgends Anklang gefunden. Er schmeckte gar nicht nach besonderem Wohlwollen für unsere neuen Volksgenossen. Deutschland wird Helgoland einfach Preußen über geben und dieses schlägt es einem holsteinischen Kreise zu. „Grün ist daS Land. weiß ist der Sand, rvth ist der Kant" so soll man auch ferner auf Helgoland sinnen, aber All-Deutschland grüßt den Tag. da das deutsche Reichsbanner über der Insel weht. Wenn Kaiser Wilhelm beute als erster und vornehmster aller Deutschen, begrüßt von dem Jubel der Eingeborenen und Tausender von Fremden, unter Kanonendonner den Fuß auf daS dcnllch und frei gewordene Helgoland setzt, so schlägt jedem guten Deutschen höher daS Herz in nationaler Genngthnung. Heil dem jugendstarlen Kaiser! Hurrah Germania! Keruschreib- nutz Aernsprech-Verichte vom 9. August Berlin. Der Kaiser erließ folgende KabinetSordre an den Reichskanzler: „Aus Ihren Vortrag bestimme ich, daß bis zur verfassungsmäßigen Regelung der Verhältnisse Helgolands im Wege der NeichSgeietzacbnna die Regierung der Insel in meinem Name» f Grund der dort bestehenden Gesetzgebung und unter Schonung der vorhandene» VerwaltnngSorganisation durch den Reichskanzler leführt werden soll". Im Anschluß daran erläßt der Reichskanzler olaende Bekanntmachung: „Auf Grund vorstehenden Allerhöchsten Erlasses ist die Verwaltung der Insel Helgoland und ihrer Zn- behörnugen unter meiner Oberleitung einem Seeoffizier, welcher in dieser Eigenschaft den Titel Gouverneur von Helgoland führt und einem Eivilbcamtcn, welchem der Titel „Kaiserlicher Kom missar für Helgoland" bcigrlcgt wird, übertragen". Der GeickästS- krcis des Gouverneurs und des kaiserlichen Kommissars ist dahin abgcgrenzt, daß dem Gouverneur die Verwaltung des Hafens, cin- schliehlich der Hasciipolizci. die Verwaltung des Seezeichens und Lcuchtseuerwesens. sowie aller sonstigen technische» Scesachc», dem kaiserlichen Kommissar dagegen dir übrige Civilverwnltnnm ins besondere die Verwaltung der Kommnnalpolizci, Kirchen-, Schul-, Domäne-, Steuer- und Zollsachen, die Verwaltung der Scebade- anstalt sowie gänzlich die Rechtspflege obliegt. Die Verwaltung wird ebenso wie die Rechtspflege bis aus Weiteres nach den z Z. ans Helgoland geltenden Rechtsnormen im Name» Sr. Majestät des Kaiiers geführt. Die bisherige Zuständigkeit der Behörden bleibt im klebrigen unverändert. Mit Wahrnehmung de» Amtes des Gouverneur» ist bi» aus Weiteres der Kapitän zur See, Geißler, mit Wahrnehmung de» Amte» des kaiserlichen Kommissars der Geh. Rath Wcrmuth beauftragt. Berlin. Der Kaiser trifft voraussichtlich Montag früh gegen '/r4 Mir wieder in Berlin ein, um für die nächsten Tage im Schlosse Wohnung zu nehmen. Am Donnerstag Abend erfolgt die Abreise des Kaisers nach Rußland. In Eowes bat der Kaiser wiederholt erklärt, er werde im nächsten Jahre wiedcrkonimcn und bei dieser Gelegenheit auch London besuchen. - Tie Kaiserin be sichtigte heute Vormittag die medizinisch-wissenschaftliche Ausstellung, wobei der Präsident des Kongresses. Tr. Bircbow. und der General sekretär Lassar die Führung übernahmen. NachinittagS begab sich die Kaiserin nach PvISdam und wohnte beim ersten Garde-Regiment zu Fuß dem Adlcrschicßen im Katharinenholz bei. — In der heu tigen Schlußsitzung des medizinischen Kongresses thcilte der Vor sitzende Dr. Virchoiv zunächst ein Telegramm EriSpi'« mit, worin für die Wahl Nom's als nächste Kongrcßsladt verbindlich gedankt wird. Ferner thcilte er folgendes Telegramm der Großherzogin von Baden an Kultusminister Dr. Goßler mit: „Der seinem Schlüsse sich znneigendc wichtige ärztliche Kongreß hat während seiner bedciiknngsvvllcn Tagung auch gewiß mehrfach in Ihnen den Gedanken wachgcrnfen, mit welcher Tlicilnalnne meine beim- gegangcne Mutter Ihnen im rege», verständnißvollen Interesse gefolgt wäre. Dieses Ihnen auszusprcchen, war mir Bcdürfniß". Der Minister hat daS Telegramm mit einer Dankesdepcsche be antwortet und dieser die Worte angcfügt : „Kongreß bisher herrlich verlaufen. Eine großartige Kundgebung zn Gunsten der friedlichen Kulturarbeit". Dr. Virchvw knüpfte an diese Mittheilung ein warmes Gedenken an die hcimgcgnngene Protcktorin des rochen Kreuzes. — Der frühere Landcsdirektor Dr. Wehr in Danzig, der wegen Unterschlagung verhaftet, dann aber ans Grund seines ärzt lichen Ältestes wieder auf freien Fuß geletzt war, ist hier abermals verhaftet worden. — Der Geheime Commerzicnratb Baare in Bochum prolestirt gegen die Angabe der Westfälischen Volkszeitung hinsichtlich seiner Steucreinschätznng und erklärt, daß die EinschätznngSkomnnision in Bochum gegen die Westfälische Volkszeitung Vorgehen werde. — Der Sozialdemokrat und Reichs- tagsabgeordncte Schippet, der in der hiesigen Volkstribüne gegen die Autoritäten in der Partei opponirte, ist von der Leitung des Blattes znrückgetreten. Helgoland. Die Ucbergabe von Helgoland bat sich pro grammgemäß vollzogen. Kurz nach 2 Uhr erfolgte die Landung des Staatssekretärs v. Bötticher, welcher von den im Nordhafen liegenden britischen Schissen mit einem Salut von 17 Kanonen schüssen begrüßt und von dem englischen Gouverneur, dem ersten Beamten und Einwohnern, auf der Landungsbrücke empfangen wurde, worauf er nach dem Oberland zu dem GouveriiementShause geleitet wurde. Hier übergab der Gouverneur unter Verlesung der HelgvlaiidS-Bill die Insel dem Staatssekretär. Zum Zeichen der vollzogenen Uebergabe wurde ans dem Platze die deutsche Flagge, von 2l Kanonenschüssen der britischen Schiffe und der deutschen > Manöverflvtte begrüßt, neben der englischen Flagge gehißt. Stach , der Uebergabe gab Staatssekretär v. Bötticher im Eonversations- > banse dem englischen Gouverneur und Beamten svlvie den hier zur t Uebergabe eingctrosscncii deutsche» Beamten und Helgoländer Ein- ! wolmern ein Diner. Bei der nach demselben erfolgenden Abreise > wird der Gonvcrnenr mit 17 Kanonenschüssen der englischen und > deutschen Schiffe salutirt. Helgoland, sowohl die Badegäste wie ' die Einwohner, sind in festlicher Stimmung. Die Vorbereitungen c für den morgenden Empfang des Kaisers sind in vollem Gange. An der LandungsbrUcke ist eine Tribüne erbaut. Der ganze Weg vom Unterland bis znm Gonvernementshansc, den der Kaiser zu Fuß rnrücklegcn wird, ist mit Fahnen in deutschen und Helgoländer Farben geschmückt. Ter Kaiser wird etwa 5 Stunden hier ver weilen und die Spitzen der Behörden zu einem Mahle um sich versammeln, nachdem er eine Proklamation an dle Helgoländer er lassen bat. Bingen, lieber die Festsetzung und Einführung eines ein heitlichen PcrwncntariscS für sttmintliche deutsche Eisenbahnen wird die Hanplkonscrenz des VcrkchrSvcrbandcs (Nürnbergs und die Generalkonfercnz in Berlin cndgiltig cnlschcidcn. Wien. Kaiser Franz Joseph begiebt sich von den Debre- schiner Manövern sofort nach Liegnitz — Banernscld's Ableben er folgte durch Erstickung. Seinen Nachlaß widmete er hauptsächlich der Errichtung einer Baucrilseldstifknng, deren Zinsen alljährlich als Preis für das beste deutsche Lustspiel dienen sollen. Die Kosten der Leichenfeier bestreitet das Burgthcatcr. Die Berliner Börse verlief fest, doch verhielt sich die Spekulation ziemlich reservirt, so daß das Geschäft nur auf einzelnen Gebiclc» in lebhafteren Gang kain. Banken fest, Dresdner bevor zugt »nd höher, deutsche Bahnen mehrfach besser, auch österreichische Bahnen erholt und lebhafter. Lombarden und Buichtichradcr standen im Vordergründe, Bergwerke setzten höher ein und nament lich waren Kohlciiwerthe steigend. Fremde Nentcn wenig verändert. Im Kassaverkehr waren Banken belebt. Eisenbahnen fest. Berg werke steigend, auch für andere Jndnstriepapiere bestand regeres Interesse. Deutsche Fonds mehrfach besser, österreichische Priori täten sehr still. Privatdiskont 3'/» Prozent. Nachbörsc sehr fest. — Wetter: früh Nebel, Vormittags wolkig, Nachmittags vorwiegend ansgckittrt, Nordnord-Ostwind. » r » nrf « rt ,«dknd».> «rrd» 27a.m. ««,,«»». LOA.Z». «»«». ILL.au. «a»«Irr «addier S7,n>. «rree. Un«. G»I»r. N9.7L. »»kaut, rLr.la. DrrSd«. v». u,s,s«. Laar, ttk.90. Italiener —Hell. » a r I «. >8«Iu».> «ente SL.8«. «»leide >»«.20. Italiener iil.ZO. «iaat». »ahn K12,5i>. voiudaedea :>u>,2.i, »». Vriorititten —. Spanier 71'/,. 187,!,» Oltamanen L8N.2L. tkseamvie —. Ruhig. Pari«. Vro»«Nen !««>»«.» «elzrn der August 25.6», per Rodde.-Hebr. ri,7a, hkiianptet. Sdiriin» »er Angn!» 2Ü.7Ü. »er Januar-April U7,75, ruhig. Rübül prr August KIM. prr Januar-April K2,5i>, behauptet. «»,«,»»,„. Produkten «Schlug», «rlze» »er i>!o«em»er A>». -Mo,an» »er Ocloder 12», per Milr, 127. !» « w - « r«, g. Ana»Ii. Waareubcricbt. Bailmwolle In Ncw-Vort 12'/.. do. in Ncw-Orlcm>r ll'/«. Nass. Petroleum 70"» Abel Test in New Bort 7.so G.. do. ui Philadelphia 7.so G, Nahe» Petroleum in New-Port ?,so. ha. Nipa iin« c.vri,k>>»ia, per Seplhr. S2'/> Keiler. Schmalz loco K.3S. ho. «Rohe II. Broihcreo K.S2. Zucker Ilair ra/ininci llu.-uuru,«»,! 1-/». Mai« (Neu» «i'/>. Naiher Wuilcrwcizeu loco gl'c». Nähre ilair Nia-, M'/«. McliI g D. Ik C. üicircihesralhl l'i». kupier per Scvidr lö.Sd, Weizen per Auauü »7'/.. per Sepbir ss. per Dez. ioe'/«. Kaffee Ui» >r. 7, Io, or-Nnir? »er Scvt. 17.17. ver November ib.S7. Z 'H kr k» -ML: EL ff -.ff/» .'1 MW 'io vertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König begab sich gestern früh 6 Nhr 45 Minuten von Niedersedlitz aus mittelst ExtrazuaeS zur Jagd ans Klinaciibergcr Revier. Die Rückfahrt erfolgte Nachmittags um 5 Uhr Vo» Klingeiibcra anS. — Ihre Majestät die Königin erschien gestern Vormittag, von Pillnitz kommend, in Dresden, um vor ihrer morgen anzn- tretcndcii Rciie nach Biankcubcrghe noch mehrere Besuche zn mache» und Einkäufe zu bewirken. Um 1 Uhr s-nhsiückte die Königin im Schloß und fuhr um 3 Uhr mit ihrer Hofdame, Gräfin Einsiedel, nach Pillnitz znrnck.