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Julius l^euriek N--.I ^7.7 "'»»« prMD»e Tlrsv« S (kingsng klusikkau» kovlc) ITonciiloksi ^-imbek§ Pp«»»p »Ir«»« 1» kz«v«rnv, t»»t>»nN«N« «Non,. r«I1ur>S«n un«t r»I1««Nriet»n »p.il.MUl.n «r, NI» un» a«d>«k kiserns vksn M !B« Vor Ltnknuk eine» Ölen» vmptelite teil <tie Seelctitlgung meiner retcti- Iialttgen äueeiellun, ln 0»uaAdran«>ößBN dsAslulsi' ss»bM»1». klorisn (rorksrts dlsckk. r>e«»«e»r,-r»., « >s. lat. 25501. Wollen über dem Himmel von Thoiry. Französische Manöver zur Erpressung weiterer deutscher Zugeständnisse. Demagogischer Welttaus zwischen Sozialbemokralen un- Kommunisten. — Das polnische Jujlizverbrechen in Kallowih. Eine offiziöse sranzösische Auslattung. Paris, iS. Okt. Aus einer offiziösen Darstellung des „Journal" geht hervor, daß die geplante Sondie rung Ser amerikanischen Regierußg durch den französischen und den belgischen Vertreter in Washington be züglich der Placierung der deutschen Eisenbahnobltgationen schon letzt für überflüssig betrachtet wirb. Die Abneigung Amerika» gegen die ganze Operation in diestm Amaentltck ober dir geringe Bedeut»«« der von Amerika in Aussicht gestellten Summe von SO Millionen Dollar, di« im beste« Kalle setzt von den Stsenbaynobliga» «Ionen ausgenommen würden, haben in Pari» zu der Er kenntnis gesührt, die heute da» „Echo de Paris" ausdrücklich bestätigt, »atz der ursprüngliche Plan von Thoiry. der ans dieser Finanzoperation ansgcbant war, als gescheitert z« be, trachten sei. So erkläre sich da» Stillschweigen über die ganze deutsch-französisch« Annäherung. Die Arbeiten der Sachver ständigen, die in Thoiry in Aussicht genommen wurden, werden, so kann man jetzt als sicher annehmen, auf diesem Wege niemals zum Ziele führen. Die Festigkeit der amerika nischen Haltung in der Schnldcnsrage wird ofsenbar auf offi ziöse Auslassung dazu benutzt, um erneut den Wert der deutschen Eisenbahnobltgationen zu dis kreditieren. Der rechtsstehende „GanloiS" betont, dost Frankreich aus dem Frieden niemals eine Geldfrage machen werde und auf die Garantie der Rhcinlandbesetzung nicht verzichten könne. Aber auch die linksstehende Presse weift in diese« Zusammenhänge daraus hi«, daß eine Fvrt- setznng der Politik von Thoiry nicht ermünscht wäre. „Echo de Paris" gibt dazu folgenden Kommentar: Man must nach diesem Misterfolg glauben, bah der Urheber der Politik von Thoiry, St r r s e m a n n, al» er diesen Vorschlag machte, selbst getäuscht wurde. Er muhte sich doch sagen, bah bi« öffentliche Meinung in Frankreich sich gegen «in Abkommen, bei dem dt« Vorteile allein auf seiten Deutsch land» gewest« sein würben, aufbäumen würde: denn der Schein, den er un» vorgemacht hat, dast wir dabei einen Vor teil finden würden, hat sich In nichts aufgelöst. Wenn Briand jetzt seine Politik fortsetzen will, so must er den eigentlichen Leitgedanken derselben offen aussprechen. DaS ist zweifellos der: Wen» wir in neun Jahren laut Vertrag da» Rheinland räumen müssen, so ist e» besser, dast wir diese Räumung schon jetzt ohne nennenswerte Gegenleistung zugestehen und dafür den Vorteil einer Versühnung mit Deutschland eintauschen. da wir uns sonst ohne Sicher» heitsgarantte im Jahre 1SSS einem unversöhnlichen Deutsch land gegeyübersehen. Wenn eS uns genügen würbe, um sicher den Frieden zu haben. Deutschland von unseren eigentlichen Absichten zu überzeugen, dann liehe sich die Politik BriandS begreifen. Ist das wirklich der Fall? Mag nun die Antwort ans diese Frage, die das „Echo de Paris" ungefähr im Sinne Poincarss erhebt, lauten wie sie will: soviel ist schon jetzt sicher, dah durch den offenkundigen Miherfolg der in Thoiry deutscherseits vorgeschlagenen Operation mit den Eifenbahn- obltgationen da» Ansehen Stresemanns in der ganzen öffentlichen Meinung Frankreichs einen schweren Schlag erlitten hat. * Diese offiziösen Pariser Auslastungen bestätigen die Ab neigung der Clique um PoincarS. in einem vertrauensvollen Zusammenarbeiten mit Deutschland die FinanzwtrrntS tnFrank. reich zu lösen. ES scheint, dah sic lieber das ganze Geschäft mit Amerika allein machen möchte, nachdem die ameri- konisch« Zustimmung zu der Operation mit den Eisenbahn» obligattonen doch erkaust werden muh. Schwierigkeiten be stehen allerdings nach wie ror durch die Haltung wetter Kreise des sranzösische« Volke», das die Unterwerfung unter die Washingtoner Finanz unter allen Umständen vermieden sehen möchte. Man wird nun aus deutscher Seite zu prüfen haben, ob diese scharfe Ablehnung der Thotry-Holtttk sranzösischerseitS wirklich auf die plötzliche Erkenntnis der Unburchsührbarkett der finanziellen Probleme zurückzuftthren ist, ober ob es sich vielleicht um ein taktische» Manöver handelt, mit dem Ziel, von Deutschland auher den biSbetigen finanziellen noch wettere politische Zugeständ» ntsse zu erpressen. Verschiedene in den letzten Tagen auf- gegangene Pariser Versuchsballone beuten darauf hin. dah man dort in Erweiterung des Programm» von Thoiry noch deutsch« sreiwillige Zusicherungen über Anerkennung de» StatuSguo. vor allem im Oste», dazu neue Entwaffnung», mahnahmen, „moralische Abrüstung" durch Auflösung der Wehrverbänbe u. a. m. erreichen möchte. Die bisher allein al« deutsch« Gegenleistung in Aussicht genommene Finanz» hilf« wir- zu diesem Zweck ofsenbar planmäßig gl» gänzlich unbedeutend hingestellt. Auf der anderen Seite wird gleich zeitig versucht, die französischen Angebote an Deutschland im Rheinland und im Saargcbiet nach und nach zu verkleinern. Es ist nun an -er Zeit, dah auch von deutscher Seite aus fest-' gestellt wird, dah derartige den deutschen Inter essen abträglich« Anregungen gar nicht in Er örterung gezogen werden können. Entweder Thoiry oder keine Annäherung. Die „Germauig" g-tzen dl« sranzösische« «»SgleichSvvrschläge. Berlin, zh. OS. Die »Germania" beschäftigt sich mit den kürzlich von bem srauzösischen BölkcrbundSdelegiertc» Senator de Jouvengl und de« Mitarbeiter de» »Malin" Sauerwein gemachten Vorschlägen, die in Thoiry etn- geleitete BerhgnLlutzg auf eine andere Vast» zy stellen und als Gegenleistung für die Räumung der Saar und des Rheine» deutsche Zugeständnisse tm Osten und Süd osten Europas zu fordern, so den Verzicht auf den Anschluh Oesterreichs, sowie Bindung an die gegenwärtigen Grenzen Polens und der Tschccho - Slowakei. Auf militärischem Ge- biete solle Deutschland der Einsetzung ständiger Kontroll kommissionen des Völkerbundes, die aus alliierten und neu tralen Offizieren zusammengesetzt seien, tn den rheinischen Brückenköpfen -»stimmen. Da» Blatt nennt da», was hier vorgeschlagen wirb, eine Neuauflage des Genfer Protokolls, und erklärt, die Gicher- hcttSfrage zwischc« Dentschland und Frankreich sei durch de« Vertrag von Lvcgrn« erschöpfend und endgültig geregelt. Außerdem sei Deutschland im Völkerbünde, habe alle Ver pflichtungen eine» BölkerbundSmitgliede» übernommen und sei ernstlich gewillt, sie zu halten. Was die Mtlttär- kont roll« betreffe, so sei Deutschland bereit, die Kontrolle zu dulden, die tm Artikel Sl» de» Vertrage» von Versailles vorgesehen sei. »be, an Detztschland« Znfttmmnng ,», Ei«, richtnng ständiger Svntrvlkvmmisfipne«, gm Ende gar «och an» alliierten Offiziere«, «ns deutsch«« Gebiete lei nie «nd nimmer zn denke». Zu de« in Thoiry angeboren«« Leistungen, schreibt da» Blatt wetter. glauben wir un» überhaupt nur imstande, weil wir die Zukunft vorweanehmen, weil wir au» der Befreiung von Saar und Rhein einen seelischen Auftrieb erhoffen, der sich auch auf unsere wirtschaftlichen Kräfte übertragen wird. Praktische Politik ist mit de» Ideen ,»« Jvnvenel, Lanerwet» «nd Pvinear» nicht z« mache«. Dentschland »nd Frankreich habe« »nr bte Alternative, entweder de« «eg von Thvir, weiter,«gehe, »nd ans eine Entente hinzustrebe«, »der aber die Verhandlungen abzvbreche«. Frankreich lucht Derttiin-iguug mtt Malten. Pari», IS. Okt. Die Rückkehr de» französischen Bot- schaster» nach Rom benutzt der stet» gut infötMiekte ..Petit Parisien". um einige Freundschaftserklürungen für Italien zu machen. Es gebe zwischen beiden Ländern zu viel Inter essen. als dah beide Länder nicht zu einer Entente kommen könnten. Die persönlichen Gvmpathten Mussolini» und seiner Umgebung neigten Frankreich zu. Eine Einigung zwischen Italien «nd Frankreich könne daher keine besondere« Schwierigkeiten mache«. Es bedürfe hierzu nur eines Meinungsaustausche» zwischen Mussolini and Briand. über besten Zeitpunkt Verhandlungen demnächst ausgenommen würben. — Offenbar lanciert der „Petit Parisien" mit dieser Aeuherung einen offiziösen Versuchsballon. Man wird tedoch abwarten wüsten, wie die italienische Antwort lauten wird- Keine Sinla-rrn- -e» Dittkerdundsrai» «ach BArlln. Berlin. 18. Oktober. In einem Teil.der deutschen und ausländisch«» Press, ist davon die Rede, dah die für den nächsten März vorgesehene. Sitzung de» BölkerkunbSrateS tn Berlin ftattstnprn würhe..:«» Berliner Blgtt berichtete heute sogar schon, daß dt« Verhandlung«« tm Kongrebsaal de» ReichSkanzlerpalat», bem historischen Tagungsort des Berliner Kongreße» von 1870, stattftnden wstrhep. Wie wir aber von Berliner amtlicher Stelle erfahxtn, hat Man auf deutscher Sette nicht die Absicht, tn dieser Angelegenheit bte Initiativ« zu ergreifen, d. h. tine Einladung an den BülkerbundSrat zu richten, in Berlin »» tag««. Man Ist viel- mehr der Meinung, daß e» sitr Deutschland, da» eben erst in den Völkerbund etngetreten ist, aas keinen Fall angängig sei, eine solch« Einladung, vonber u. a. anch schon tn Berliner Blättern al» einer ziemlich feststehenden Tatsache gesprochen wurde, abzusenden. Hingegen würde dt« «etchSreaterung, wenn von seiten de» Bölkerbund»rate» au» vorgeschlaaen werden sollte, die Ratstagung tn Berlin adzuhalten, natürlich den Völkerbundsrat al» Gast in Berlin ausnehm««. i Die bürgerliche Mehrheit. Eine Lebensnolwen-igAett sür Lachsen. > Die Tage gehen zur Rüste und die Entscheidung rückt näher. Nur noch zwei Wcchen trennen uns von dem be deutungsvollen Sonntage, an dem die bürgerlichen Wähler Sachsens durch ihre Stimmabgabe beweisen sollen, ob sie sich der Größe der Stunde bewußt und gewillt sind, unbeirrt durch parteipolitische Engherzigkeiten die Forderung zu erfüllen, die das öffentliche Wohl an sie stellt. Das öffentliche Wohl! SS kann nicht oft und nicht nachdrücklich geuyg jedem bürger» ltchen Stimmberechtigten eingehämmert werden, daß diese» der springende Punkt der jetzigen Wahlbemegung ist. Die Verhältnisse liegen heute nicht mehr so, wie vor dem Kriege, als es sich im wesentlichen nur um eine größere oder ge» ringere Verschiebung der parteipolitischen Gruppierung zwi» sehen Konservativen und Nationalliberalen im Landtage handelte. Heute kommt der Bestand der gesamten staatliche» Ordnung in Frage, wenn das Bürgertum nicht seine Pflicht bis zum äußersten tut und dafür sorgt, daß dem Radikalis mus ein genügend starker Damm entgegengesetzt wirb, der die Ordnung unter allen Umständen zu gewährleisten vermag. Jeder bürgerliche Wähler muß sich den ganzen Umfang seiner staatsbürgerlichen Pflicht bei der Wahl eindringlich vor Angen halten, indem er daran denkt, was aus unserem eben erst beruhigten Sachsen abermals werden würbe, wenn LinkS- soztalisten un- Kommunisten in solcher Stärke aus der Urne hervorgingcn, daß sie sich als Herren -er Lage fühlen und wieder eine rein sozialistische Negierung errichten könnten. Der amtliche Tätigkeitsbericht des verflossenen Landtages ist gerade recht gekommen, um all das Schreckliche, das wir unter der Aera Zeigner erlebt haben, sin der- Erinnerung aufzufrischen und jedem einzelnen klarzumachen, um waS es in letzter Linie bei dieser Wahl geht. Man sehe sich die radikale Kandidatenliste an. Hinter den Kulissen, nur teilweise an die Oeffentltchkett durchsickernd, haben heftige persönliche Auseinandersetzungen stattgefunden,, die damit endeten, daß eine hochnotpeinliche Musterung gehalten und jeder unnachsichtig ausgcmerzt wurde, der jemals ander» als im gröbsten Schimpfjargon über die Dreiundzwauzig ge« schrieben oder gesprochen oder sich sonstmie nicht al» unbe« dingt gesinnungstüchtiger Nadtkaltssimus gebärdet hatte. So erscheinen denn nur die Allerradikalsten auf der linkSsozia» Mischen Liste, lauter Elemente, bte sich von den Kommunisten nach Gesinnung und Auftreten wenig oder gar nicht unter scheiden, so daß -aS praktische Ergebnis eines Wahlsiege» dieser Geister nicht zweifelhaft sein kann. DaS Organ der Altsozialisten hat es selbst klipp und klar bezeichnet: es würde unvermeidlich mit einer Wiederholung des Experiment» Zeigner zu rechnen sein. Das zu verhindern, dieser schweren Gefahr einen festen Riegel vorzuschieben, ist bet der bevor» stehenden Neuwahl des Landtages die allgemeine bürgerliche Pflicht, die sich gleichmäßig auf alle Parteien ohne Unterschied srstreckt. Die Erfüllung dieser Pflicht kann aber nur da durch geschehen, daß die bürgerlichen Wähler, mögen sie nun -riiiiiiinmiiii»»»iii»iiiiiliiiii>iiii«iiiiiiiuiiuili»ii»lli»i»i»»»u»»il»»»«i»»»»M»iN- unsere k^ostsbonnenteo! äsr LrivktrSgsr »ekoa ksi ttmsa, um ckie A«»i»<r»L«dLI»r tür lisu Rannt diovsmdvr ru baroloroa » Vsoan nicht, »o rnklen Sie cken öeiroy vocd Knut« bei Ibrem Postamt ein, cismit steine Unterbrechung ln cker 2eltung»ru8te>lung eintritt. Vei^tY 6«? Vre»«l»vr Kseluicktsa. iltUUMitllllllöllllliUIIUUIIilUlilliililiiliillllllllilllllllNIIiiüilöllllöllöiiWIINIIW«,