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Dresdner Nachrichten : 03.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189808033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-03
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.08.1898
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verugSgebükr »lerteiiäbriick MI. r«. dm« dtr Los! MI. 2.78. »I, 71 »»»dm« vo» «alün»>gmi,en Iür die nachsc- Nummer ettolat in der Hauvlaeickanrllellc. Mariens» ». u. in den Nebenannadmeliellcn d vorm, tz bis s Ubr Nackm. Sonntan» nur Marienlir. ss v. U-'/.i MrMiltai». Anzeigentarif. Li« Ilvolti»» Grund,riltira SGildeni >b Pi.ÄiiIundjaunaen aui der PriBvl. ieile Zeile so Ps. :DovvkI,eiie „imlenn kirim' il?n>l>rlaiwi> «o Bi. Ärunb- uile Iür Moniaac oder nach yeluaaen rvVla. iiür gamilicnnachrimlc» ü.1. d«. so Di. — «nswattiae Auüraae nur aeaen 8orau?be,abluna. veleablätttrwero m.iovi. derechnel. bür RLSaab« einaelandter Schrilt- ilucke keine verbindlicklkit. tzernlvrechanlchluh: »mt I Nr. II u. Nr. »ns«. Die Dresdner Nachrichten «richeine» tätlich Moraens. ^ ^ o>. n-e i Vo»lcoiom«ll8t«r, 8«lb8t- tbLtixer xsrLusoklossr Idürsedüesser. 8«»,oo» 8t.iw asdrsaek. Krnvpset-, zzruti8 u-krsrreo. Liirt I>np»«lSa LurlVrntt'nntr., (I^srnnprvctiLmr II, 2100.) Ksraäbdallvr Ui«« svransos- restth »trkonä« ln- sokton-Vorbtlxullx»- 8psri»llU1t ist In biimebso Skont» su kuirsa, vvXsckvrliv- klsk»t« »usxskLoxt sind. «ci« Ltudöli l*ortlkü8 L.ä. ULrkttis.il« ÜIsx: Itua»tl> r»tt»««rr«««SWMS«s»irrrr»«s^rrrr».r ^WMMs« , Srossss llseor von kstts und vrüsssl. lleüulod ?1svl 2vktisksrL2t VM.LS liir Uerroo. llunn-» und liuidvr, Ivl« Iit, nud iiussvrst «lrltn,»,», bei Harren und ff naben nie liosen- träxer ersstrend, rum Preise von !i O Hllt. stets vor- rlUkist b um Vorierti^er. k.-lnducrist und Ottbnplld !>/>.». Wein!8ckuc!i 88».. MmliZlfsne sr^ Fürs! Bismarck. Hvsnachrichten, Bismarck-Trauerseier, Gedicht, Präsident Werners, b»»« i»»e^» Gesammtrathssitzuiig, Gerichtsverhandlungen. „Der Gymnaffaldirektor" Bismarck's Leben. Murhmaßliche Witterung: 1 Heiter, wärmer. >m OsNenirrundstiieli. — I'-eur. 1862. M tttMch, ä.Ansittst ^ürst visinarck. Der Tod des Fürsten Bismarck hat thaisächlich das gekämmte Getriebe des öffentlichen Lebens znm augenblicklichen Stillstände gebracht. Es ist als ob der Geist der Zeit selbst, erschüttert über den jähen Heimgang des Gewaltigen, de» Athen anhieltc und in ehrfürchtiger Trauer de» sonst nimmer rastenden Flug hemmte, »in den Manen des größten Sterbliche» unseres Jahrhunderts i» hul digen. Auch im Auslande ist die gelammte öffentliche Meinung ganz von den« Trauersall in Jricdrichsrnh gekesselt. Nicht ein mal Frankreich, das von der Eisensanst des Entschlafenen durch eigene schwere Schuld getroffene, vermag sich dem lähmenden Banne des weltbewegenden Ereignisses zu entziehen. Paris steht in diesen Tagen ausschließlich im Zeichen des Bismarck'schen Namens und vergißt darüber alle die dräuenden Sorgen, die von der inneren Politik des Landes heranwitter». Svanie» und Amerika schütteln ihre Kricgsbcschwerden ab und vertiefe» sich in das große Geheim- niß, das sich mit dem Tode BiSniarck'S über die Welt gebreitet hat, England und Rußland tilgen die Spuren ihres unversöhn lichen Gegensatzes sür eine kurze Spanne aus ihrem Gedächtniß des Parlaments noch der Widerstand der Krone vermochten seine unbeugsame Entschlossenheit in s Wanken zu bringen. Auch iin Persönlichen Verkehr haßte der Fürst alles kriechende und devote Wesen. Bei einer Gelegenheit gab Fürst Bismarck seiner Mein ung über diesen Punkt mit den herrerfrischende» Worten Ausdruck, „ihm sei die Vcrstellungskunst und die zur Schau getragene Unter gcbenheit der konventionellen Menschen zuwider: auf derartige Kreaturen könne man nie rechnen". Leider sind dem Fürsten selbst bittere Ersahrnngen über die Richtigkeit seiner Auffassung nicht erspart geblieben. Um so mehr soll scder deutsche Mann sich an der festen Unabhängigkeit des Altreichskanzlers ausrichten und er quicke» und sein eigenes Thu» darnach modeln Insbesondere wer eine hohe Verantwortliche Stellung im öffentlichen Leben unseres Volkes inne hat, der erfülle sich in diesen weihevollen Tagen an der Bahre des großen Tvdten mit seinem Geiste und lasse sich fürder nur von der einen Rücksicht auf das allgemeine Wohl leiten. Keine falsche Vvlksthümlichkeit, aber auch kein Auf gesangliche» Thcil hat der Domchor übernommen Vor der Kirche wird eine Ehrenkompagnie sür de» .Kaiser aufgestellt sein. Außer an Reichstag und Landtag sind Einladungen ergangen an die Inhaber der höheren Reichs und Staatsämter, Vertreter des Bundesraths, Rälhe enlev und zweiter Klasse u. s. w — Tic offizielle Traneneier auf dem Köuigsvlah findet nicht stall Als heute Mittag ver'chiedene Künstler und Architekten, welche mir der Ausschmückung beauftraget werden sollten, sowie die städtischen Gastechniker, welche große Flambeaus Herstellen sollten, zu einer unter dem Vorsitz des Dberliofmarichalls Grafen Eulcnburg beab sichtigten Konferenz im Rcichstagsgebäude ciulraten, erfuhren sie. daß der Kaiser feinen Entschluß geändert habe. Berlin, lieber weitere Lrnuerkundgcbungcn anläßlich des Todes des Fürsten Bismarck wird gemeldet. In Breslau beschloß die Studentenschaft eine allgemeine studentische Trauerkeier zu veranstalten und Tclegirte nach Jriedrichsruh zu entsenden. In Liegnitz wird die Bürgerschaft am Tage der Beisetzung eine Traueneier veranstalten I» Augsburg hielten die uädtffchen Behörden eine aemoiinanie Trauerstnuna ab. in welcher der erste Bürgermeister Dr. Fischer die Gedenkt Geiste immer neue Anknüpfungspunkte "" ichk zur Nacheiferung und Be lehrung. Bismarck s Persönlichkeit wird darum nicht nur immer dar fortlebe» in Sage und Geschichte des deutschen Volkes, son der» sie wird wachsen von Epoche zn Epoche und schließlich die gesummte Entwickelung des Germunenthums in aller Welt be schatte» wie eine riescnhaste Eiche, als das Shmbol aller Kraft, Macht und Größe, die >e in Zukunft deutsches Wesen gebären wird. Wir, die wir heute leben, müssen uns damit begnügen, uns nur einzelne markante Züge ans dem Geinmnrtbilde der Persönlichkeit des Altreichskanzlers vor Angen zu führen, um an ihrer Werthschätzung trauervoll zu ermessen, was wir verloren haben. Zwei Eigcnschgslen sind es vornehmlich, die sich aus dem Kranze der unvergleichliche» Tugenden des Altreichskanzlers zur besondere» Nachahmung für die lebende Generation herausheben: die Mäßigkeit und Einfachheit, die als Wahrzeichen der echten Größe den Fürsten niemals verlassen haben, liniere Zeit liebt einen gewissen lärmenden prunkvollen Patriotismus, findet Gefallen an geräuschvollen Festen und verlegt gern den Schwerpunkt des öffentlichen Lebens in äußeren Pomp. Dem Fürsten Bismarck dagegen waren ebenso wie seinem allen siiiserlichen Herrn alle nicht unbedingt nothwendigen öffentlichen Schaustellungen in tiefster Seele zuwider. Alles Gemachte, lleberladene, Flitterhafte war dem natürlichen Wesen des Fürsten fremd, weil es sich mit der reinen Erhabenheit, der durchdringenden Ehrlichkeit seiner An schauungsweise nicht vertrug. Hand in Hand mit der Abneigung der Bismarck'schen Politik aus der ganzen Linie, nach inneu wie »ach außen, ermöglichen. Wir brauchen Männer mit unab hängigen Charakteren, von einfachen Lebensgewohnheiten und mit Mäßigung gepaarter Kraft, Männer, die mit einem starken Tropfe» Bismaick'lchen Ocles gesalbt sind. Mit solchen Männern, aber auch nur mit solchen, und mit dem Namen Bismarck aus unseren Fahnen, werden wir zauberkrästig und unbesiegbar durch die Zeiten ichreiten und die vom Schicksal vorgczeichncle Mission des Ger- manenlhumS ihrer letzten Erfüllung enlgegenführen. mit Bismarck scheu Angelegenheiten ausgchen. So geht es sott, vom Größten bis znm Kleinsten; in Allen lebt und webt nur ein Gedanke: der todte Kanzler macht einen gigantischen Eroberungs zug von einer Erdhälfte zur anderen, und mit jeder neuen Kund gebung wächst grandioser und eindrucksvoller die überwältigende Erkenntniß empor, welch ein wesentlicher Thcil der phänomenalen Persönlichkeit des Fürsten der gelammten Menschheit gehörte, und wie sein Name noch jetzt, wo seine sterbliche Hülle im Tode er starrt ist,, als Pionier des Deutschthums mit Adlersflug durch alle Lande rauscht. Die ganz cxceptionelle Persönlichkeit des Fürsten war gewisser maßen die Folie, in die die Vorsehung diesen Riesengeist gefaßt hatte. I» der Persönlichkeit lag ein schwer anszumcssender Theil der Macht Bismarcks, aus ihr floß die unwiderstehliche Gewalt, die der Fürst mit seiner bloßen Erscheinung ausübte, in ihr ver körperte sich die ganze Fülle der »ndefinirbaren Bismarck'schen Eigenheit. Tie Persönlichkeit in höchster Vollendung ist keines wegs eine natnrnothwcndige Zugabe des Genius. Napoleon I. zum Beispiel verfügte nur dann über einen wirkungsvollen persön lichen Eindruck, wenn er sich in künstliche Pose setzte. Sonst war er als,Persönlichkeit eher abstoßend und zumal als das Unglück über ihn hercinbrach, zeigte er sich unendlich klein und ohne jede Spur einer wahrhaften Seclengröße. Fürst Bismarck dagegen war immer gleich gewaltig und erhaben. Seine Persönlichkeit hatte etwas unvergleichlich Edles und Ehrfurchterweckendes. Wenn er dabinschritt, chich er dem Urbilde des Germanenthums in seiner reckenhasten Schönheit und wenn er in der Rede zornige Blitze auf seine Gegner schleuderte, entzündete sich in ihm der kuror tsutonions in seiner ganzen lodernden Furchtbarkeit und ließ die Feinde Deutschlands innen und außen ahnen, welches Geichick ihrer wartete, wenn sie es wagen würden, sich an den unverletz lichen Heiligthümern der Nation zu vergreife». Eine Persönlichkeit wie die des Fürsten Bismarck läßt sich durch keine noch so eingehende Würdigung jemals völlig erschöpfen. Sie bietet immer neue Seiten dar und zeigt dem forschenden geben der eigenen Ueberzeugung gegenüber dem höchsten Willen, sondern festes Beharren aus den woblermoaenen Grundsätzen einer gesunden Rcichswohlsahrtsvolitik nach Bismarck'schem Beispiel darin allein beruht das Heil der Zukunft. Früher hatten wir Ehrenbürger der eine» Man», der Alles in Allem war, neben dem jede andere Herbert Bismarck wurde ein Beileidstelegramm abgei'andt^ Es Persönlichkeit verschwand. Heute, wo er von uns genommen ist, wurde beschlossen, einen Kran; der Ttadi Al müssen wir darnach trachten, durch echte vaterländische Ausbildung unserer eigenen Persönlichkeit eine Summe von patriotischen r. ,vncner oie rveoentrede auf den verstorbenen Stadl, Fürsten Bismarck, hielt. An den Fürsten itadt "Augsburg an der Bahre Reichenberg rn Böhmen bc Aernichrrtd- unv Kernsvrcch-Vkrlchle vom 2. August. * Friedrichsruh. 6 Uhr 56 Min. Abends. Ter Kaffer und die Kaiserin verweilten eine Stunde im Schlosse, wo im Sterbczimmer die Leichenfeier stallsand, bei welcher Pastor Westphal die Trauerrede hielt. Hieraus begleitete die leidtragende Familie die Marestäten an den ^alonwage». wo die Verabschiedung statt- sand. Vom Fenster des abführenden Zuges aus winkte der Kaffer mehrmals mit der Hand als Abschcedsgruß. Ein prachtvoller Kranz aus Theerofen. Lorbeerblättern und Eichenlaub mit den Initialen der Majestäten aus weißer Seidcnichleife bildet die kaiserliche Blumenipende. Im Gefolge des Kaisers und der Kaiserin befanden sich noch : General v. Hahnkc, Freiherr v. Lunker, Gräfin Keller, Kammerherr v. Knesebeck. Graf zu Eulenburg, sowie die Flügeladjutantcn Mackensen. Boeh» und Graf Mvltke. — Die Leiche des Füllten wird in den nächsten Tagen in der provisorisch er richteten Gruft nahe der Hirschgruvvc bcigesetzt und nach einigen Wochen in das Mausoleum überführt, welches ebendaselbst erbaut wird. * Friedrichsruh. Bei der Trauerkeier saß die Kaiserin aus einem Sessel, während der Kaffer stand. Nach dem Gemeinde- gesana hielt Pastor Westphal die Trauerrede. Der Kaiser reichte dem Pastor und dem Kammerdiener Pinnow die Hand. Mit einem Gesang schloß die Feier, an welcher etwa 30 Personen theilnahmen. * Potsdam. Ter Kaiser und die Kaiserin sind 9 Uhr 50 Min. Abends aus der Wildparkslation eingerrossen und begaben sich zu Wagen in das Reue Palais. Berlin. Das heute erschienene Armeeverordnungsblatt enthält nachstehenden Armeebefehl. „Die Trauerkunde aus Friedrichsruh von dem Hinscheiden des Generalobersten der s veröffentlicht. Kavallerie mit dem Range eines Generalfeldmarichalls, Ltlo Fürsten v. Bismarck, Herzogs von Lauenburg, des ältesten Be- rathcrs Meines in Gott ruhenden Herr» Großvaters in großer Zeit, erfüllt Mich. Mein Heer und ganz Deutschjand mit großer Bctrübniß. Ter Verewigte hat sich durch die mit eiserner Willens kraft geförderte Neugestaltung des Heeres in der Geschichte desselben ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Ein Held auf den Schlacht feldern, trat er mit wärmstem Interesse zu jeder Zeit auch iur die Wehrhaftigkeit des Vaterlands ein und erwies sich stets als ein treuer ansrichtiaer Freund Meiner Armee Es wird de» schmerzlichen Empfindungen derselben entsprechen, für ihn. der >'o viel für die Armee gethan, auch ein äußeres Zeichen der Trauer anzulegen, darum bestimme Ich demgemäß Nachstehendes: 1. Sämmtliche Offiziere der Armee legen auf 8 Tage Trauer an. 2. Bei dem Kürassier-Regiment „v. Sepdlitz" lMagdeburgisches) Nr. 7. dessen Chef der Fürst gewesen, sowie bei dem Gardc- Jäger-Balaillon. bet welchem der Tahingeschiedene in den Dienst getreten ist, währt diese Trauer l-l Tage." Bcrli n. An der Feier in der Kaiser Wilhelm Gedächkiiiß Kirche werden der Kaiser, die Kaiserin, die in Berlin anweseiDen königliche» Prinzen und Fürstlichkeiten, die Botschafter und Ge- des Verstorbenen nicderzulegen. In Reichenberg schloß der Sladtrakh die Abienduncz einer herzlichen Traucrkund gcbung an den sÄnsten Herbert Bismarck, in welcher der Verlust des größten Staatsmanns des Jahrhunderts, besonders des Schöviers des deulich-östcrrcichiichen Bündnisses, betrauert wird. In Lübeck hat der Senat ein Beileidstelegramm an den Fürsten Herbert Bisnurrck gerichtet, in welchem es u. A heißt: „Mit Ew. Durchlaucht und dem fürstlichen Hause steht Alles, was deutsch fühlt und denkt, aus dem Erdenrund erschüttert an der Bahre des entschlafenen Vaters. Die gewaltige Gestalt des Dahingeschicdcnen, dem vornehmlich das deutsche Volk nach vielen Jahre» des Kleinmuths seine Einheit und Größe verdankt, der Jahrzehnte über dem erregte» Meere der Parteileidenschaften als fester Fels des vaterländstchen Gedankens emporragtc, ihn, den in Wahrheit unvergleichlichen Mau» hiiiweggenommen zu sehen aus seiner Mitte, vermag das deutsche Volk zur Stunde kaum zu fassen." Ter Senat ordnete gleichzeitig die Veranstaltung einer Trauerfeicr in der Hauvtkirche St. Plane am Tage der Beisetz ung an. Aus Schwerin in Mecklenburg haben sich 3 Magistrats- Personen nach Friedrichsruh begeben, um einen Kran; an der Bahre des Ehrenbürgers von Schwerin niederzulegen. Berlin Der Geschäftsträger des Königs von Italien übermittelte dem Auswärtigen Amt folgende Depesche des italieni schen Ministers des Aeußeren: „Italienische Botschaft. Berlin. Als Minister der auswärtigen Angelegenheiten bitte ich die Bot schaff in meinem "Namen Dolmetsch der lebhaftesten Thcilnahmc bei dem kaiserlichen auswärtigen Amt zu sein, das in denkwürdiger Zeit von dem Genie des größten Staatsmanns geleitet wurde. Verdolmetscht, gezeichnet Cänevaro." — Herzog Albrecht von Sachse» Coburg Gotha hat angcordnet, daß nach Schluß der Hochzeitsfeierlichkeiten in seinem Hause die Flaggen auf sämmtlichen öffentlichen Gebäuden seiner Herzogchümer bis nach erfolgter Beisetzung des Fürsten Bismarck auf Halbmast gehißt werden. — In der heutigen außerordentlichen Stadtverordnetensitzung in Köln widmete der Oberbürgermeister dem dahingegangenen großen Ehrenbürger der Stadt Köln einen tiefbewegten Nachruf. Tann wurde die Absenkung einer Beileidsdepesche beschlossen, nachdem im Namen der Stadt bereits ein Kranz am Sarge niedergelegt worden ist. Berlin. Ueber die Thätigkeit der kaiserlichen Manne vor Manila wird zur weiteren Berichtigung der namentlich in der aus ländischen Presse versuchten Mißdeutung ein Auszug der nunmehr hier eingetrofscnen bis zum 12. Juni reichenden amtlichen Berichte Darnach sind zur eventuellen Aufnahme der dcut sandte», sekretüre, sis^stpn. Kip tUt'npililittit. sekretäre, der Bundesräth, Mitglieder der gesetzgebenden Ki»ver- blick vcr! us der schn . ^ rsagtc. Stets war der Altreichskanzler bemüht, dem Femde nach der Niederlage goldene Brücken zum Rückzuge zu baue», auch nicht die leiseste Wunde unnütz zu schlagen, sondern Keime zu späteren Verwickelungen möglichst schon im Ansätze zu ersticken. In Bismarck war die vollendetste Mischung von Kraft und Mäßig keit vereinigt, die wohl je der Vorsehung gelungen ist. Nur so war es möglich, daß derselbe Genius, der die Politik des Blutes und Eisens schuf, zugleich der kraftvollste Hort des Friedens wurde, der dem Deutschen Reiche nicht nur, sondern dem gelammten recke» dcS Krieges mit machtvollem ^igs esc» cht rle clvUisirten Europa die Schi Worte von der Schwelle scheuchte und die Sonne der friedlichen Kaiserlichen rbeit den von dem vorhergegangene» blutige» Ringen erschöpften. ftM. Diejenigen ölkern über ein Viertcljahrhnndert lang leuchten ließ. ! Häuser des preußischen Landtags. Ein weithin glänzendes Vorbild hat Fürst Bismarck auch durch seine persönliche Unabhängigkeit ausgestellt, die ihn seinen ziel bewussten Willen selbst gegen eine Welt von Vvrurtyeilen und Widerständen durchsetzen ließ. Was er in nationalem Interesse sür »olhwendig erkannt hatte, davon ließ er unter keinen Umständen Her beiden konservative» Parteien, der nalionalliberalen Partei, vom erkannt baue, oavon ueß er unter keinen umnanvkn mperintendeni Faver von «I. Rlcoiai avtiaiien wird , derselbe Bund der Landwirtbe. vom Eenkralvcrdaiid denkicber Industrieller, ad, dasbr setzte ec seine ganze Perlon ein und weder die Opposition, wird auch das Gebet sprechen und die Ansprache Hallen. Den" von der drulschcn Kotonialgeiellichaft. von der sudaftikanischen s: Z -v - ^ cv 78 A Z c--er* -- schon Kolonie eine Anzahl Dampfer im vollen Einvernehmen mit dem amerikanischen Oberkommando und dem spanischen General- gvuvcrneur gechartert worden, auf denen sich bereits zum größten Theile das Gepäck der Deutschen Manilas, sowie einige Mitglieder der Kolonie befinden. Tie Mcbrzahl der Schutzbefohlenen wollte die Stadt erst im äußersten Nothfall verlassen. Infolge des von denlschcr Seite gegebenen Beispiels haben auch die französische und die englische Kolonie Dampfer gechartert, die auf der Rhede von Manila verankert sind, nachdem durch deutsche Taucher die Hinder nisse sür die Ausfahrt dieser Schiffe beseitigt worden waren. — Die Kommandanten der neutralen Kriegsschiffe baden im Anschluß an die znm Schutze ibrer Landesangebörigcn getroffenen Maß regeln auch "Vorkehrungen für die Rettung von spanischen Familien, namentlich von Frauen und Kindern, getroffen. Außer den Reichs- anaehörigen genießen zur Zeit noch die Stantsangeborigen von Oesterreich Ungarn. Italien, der Schweiz. Niederlande und Por tugal den Schutz des kaiserlichen Konsulats in Manila, also even tuell der deutschen Kriegsschiffe. — Der Besuch des Kaisers in der Berliner Knnftausilellnng ist iür die nächsten Tage zur Besichtig ung der Wandbilder, welche im Aufträge des Kaisers Prof. Her mann PrcU-Drcsdcii für die deutsche Botschaft in Rom gemalt die Staats-j hat, angemcldet. Friedri ch S r n h. Der Kaiser und die Kaiserin treffen heute um IH2 Uhr Nachmittags hier ein. Die kirchliche Einsegnung der Leiche ist auf 6 Ubr festgesetzt. An der Feier wird neben den engsten Familienmilglicder» nur das Kaiserpaar Tbcil nehmen. Unmittelbar nach der Todleiifeier iepi das Kaiiewaar die Reise > fort und trifft Abends 10 Uhr in Wildvatt bei Potsdam ein. der Reichskanzler, die Staatsminister und Mitglieder der aesetzgebc die Vertreter der Reichs . Staats und men. — Die Hiesipe Börse bin tri am geschlossen. Die hiesigen Banlca und j Bankfirme» werden am Tage der Beisetzung, bezw. am Tage einer öffentlichen Tranerfeier ihre Bureaus sür jeden Geschäftsverkehr schließen. Jngleichen werden die Bureaus der Bank des Berliner! Geh. Rath Schweninger reist Keule Nacht bier fort. Verehrer Kasscnvereins an demselben Tage geschlossen sein. Man glaubt, Schweninger's wolle» den Professor Begas mit einer "Nachbildung daß sich die Reichsbank, sowie der gesnmmtc Handclssland diesen! des Bismarck Deukmals in Altona beauftrage», um dasselbe dem Vorgehen anschließen werde». ! Arzte als Zeichen der Dankbarkeit zu überreichen. — Die Auf- Berlin. Der „Reicksanreigcr" veröffentlicht hcutr amtlich! babrung der Leiche ist in vergangener Nackt erfolgt. Heute früh folgende Bekanntmachung des Reichskanzlers: Aus Ällrrhöchsten wurde ei» Kreis begünstigter Personen i» das Sterbcgemach ge Beseht Sr. Majestät des Kaisers und Königs findet aus Anlaß : führt. Tiefes Dunkel kcmchl in dem Gemach Fenster und Fuß- HinschcidcnS Sr. Durchlaucht des Fürsten v. Bismarck. Her-1 Kode» sind mit schwarzem Tuch verhüllt. Der Sarg ilckt aus von Lauenburg, am 4. d. M Vorinittags 10 Uhr in der ffhwarzer Estrade und ist von einer reichen Fülle von Kränzen stnißkirchc zu Berlin eine lltnrgiKde Andacht i bedeckt Ans dem Sarge liegen die Kränze der Familien- Mitglieder des Reichstags und der beiden ! angebörigcn. zu Füßen die Blnmenipenden des Reichskanzlers und . jen Landtags, welche an dieser Airdachl Theil! des Grneralkommanvos, zur Seite die der Beamten von Varzin zu nehmen wünsche», werden ersucht, Einlaßkarte» I» tuen BureauS! und vom Sachienwald. Der Kaffer wird seinen Kranz persönlich der bezeichnet,:» Körperschaften in Empfang zu nehmen. — Bon j nicderlege« Kostbare Kränze sind cingegamien u A. von der anderer «rite wird »och mitgetbeilt. daß die Fejk'r folgendes Kaiserin Friedrich, vom Bnnoesratb, vom Herrendaus, von den Programm enthalten werde: Liturgische Andacht, welche General superintendent Faber von St. Nicolai abtialten wird: »trd ' ' ' ' Gl
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