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Dresdner Nachrichten : 20.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-11
- Tag 1879-11-20
-
Monat
1879-11
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1879
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»ndr: Welflenbuia Bür» aermetster «darrentier. Metz Stadt Adel, Mrtz- öand Lvirrarzr Antoine. «Itktr» Baron Retnach. Hagenau Notar .klein» klau», «rktein Baron Zorn. Putsch. »aarburg ZArr- inain, Zedern Golkeadrrg. Mübldausen-Stadt Ad- sunkt Sckmerber, Rap- roitsweiler Büraer.-nstr. Klee, Thann tt-ürgermstr. Sberbarkt. Gebwctler No» tar Heiourger. Saarge- mNnd RetchsiagSabgeerb- ncter Iaur.rz. Dledenbo'en Renni.,. kbatcausatinS Giobv. Bötchen Lalomon. Vsokd-reLssn»»-. rkLedt-roloerluumo Tagekkatt für JolitiK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenliericht, Fremdenliiie. Mitredaeteur vr »in»» Für daö Fcuill.: I-ailvt, Druck und Etaentbum der Herausgeber: «L w Dresden. MSGSSMVsoa«»««« ^ 7,«SM»^N> «sss r ti.vlwv1 L Oo., unä Vsrkuut ailor Ltsstspsploes, pfancldiffofo, » s LZtt I» «rB » v I» iß t t» ^vlisn vto. ^u8/.ulrluo8 ullor Loupvllü. Uliontl-eltliolu! » , Solrloss-lKnins» 14. ! Lontrolv ckor Vvploosung rrUvr Wm-tiinupivio. ^IIvs uuolr jj ^ g-xnnitlior ckov LparonuaL«,, ' uut'Iwinftioiiom IVngv. llomlvllslvlls fiiv «isviisvl. ^ LmilÜirLeLkslä'L Ltze1t-1n»«Nt»t, Itttl« »8»ll u. penslonsstatlungsn, » 2 8t i 11 vn»>ti u^e;u 2. Vcrantwortl Ncdacleur. LRvturtvt» I'ot>tenl» in Dresden. —»> yordach. MaMna, Adel. Antoine. Gernurm und Ia.zpcz lind Protestler. Die Parteistellnng von Renntng. Grody. Lato, mo» u. Mailing ist «rei tet natt. D>e Uedrßzen sind Autonomlsten Rom. ist. November. 2» der Kammer zeigt« k'iroii an. taff da« Mi» nlftcrium seine Entastung eiugcrctckst und der .König Emroli init der "Neubil dung des Kabin tc> bcaui- tragt bade. Kairo!« er-' suchte die Kammer, die in den Sitzungen beute angcmcldetcn Inrerpella» tionen big zum 27. No vember zu vertagen. , kloMnt uiui oumlorurbol oinuoriolltotv itvilbul»,, Oardexvben u.^ialiunge-u. Vor/ü^Iiallvr Ileituntorriollt für I)»nu », Uorrou u. Kinder /».jodvr'l'äMs/vit. -Vusivitrvn eleganter lisitptvniv u. Knln'^r^eiuri i! /um ^olbülkutselliiv-n. Fnlnulinio von Bon- Sivn8pkl>r«ivn. (,r>»8!>v Fuswulii von lioilplörckem /um Verknus Nr. 321.24. Iahrg. 1878. WitlerungSauSsichtcn: Frostwetter, zeitweise heiter. Poltttsches. Reckit befriedigt von seinem Berliner Aufenthalt hat der Großfürst-Thronfolger von Rußland seine Heimreise angetreten. Kaiser Wilhelm und die Mitglieder des preußischen Königshauses haben den künftigrnGebieter des großen europäisch-asiatischen'Reiches mit all der H rzlichkeit enu fangen und bewirthct, welche nicht nur der Beseuiung dieses hohen fürstlichen Besuches, sondern auch den engen verwandtschaftlichen Banden zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow entspricht. Ob die etwaigen politischen Zwecke, welche den russischen Thronerben nach Berlin führten, durch seinen dasigen Aufenthalt eine Förderung erfuhren, bleibe billig dahingestellt. Ueberzeugt wird sich der Zarensohn in Wien wie in Berlin haben, daß beide Kaiserreiche keinen Angriff gegen die russische Macht planen. Weniger sicher ist die Welt über die eigenen Pläne Rußlands. Es ist gewiß beachtlich, daß zwei Blätter, von der Bedeutung der Köln, und der Kreuz Zeitung, aus Grund ihrer an bester Quelle geschöpiten Informationen, genaue Miithcilungcn über enorme Truppen-Concenlrationen in Polen veröffentliche». Aufklärungen über diejenLachverhalt sind gewiß dringend nothwenvig. Man hat zwischen militärischen Maßnahmen, die sich auf das Retablissement der aus dem Türkcnkriege heinigekehrten russischen Truppen und aus die Heereoorganisalion bczuhen, zu unterscheiden und Truppenanhäufungen, die offenbar nur gegen Deutschland und Oesterreich gerichtet sein können. Nicht daß ivir uns eines baldigen LoSschlagens russischerseils versehen — aber mittelst der Zähigkeit und Ausdauer, welche die besten Eigenschaften der russiichen Politik sind, bereitet dieses Reich seine Maßnahmen von langer Hand vor. Mittlerweile kann der russische Thronerbe noch manche Reise unternehmen und manchen Händedruck austauschcn. Seine soeben beendete Reise fiel gleichzeitig in den heftigen Conflikt zwilchen England und der Türkei. Dieser hat bekanntlich durch ein formelles Rachgeben des Sultans seine schlimmste Spitze verloren. Die Verbitterung ging so weit, daß es für einen cnglilchen Ossizier nicht räthlich war. in Uniform durch die Straßen Konstantinopels zu gehen, die Türken hätten ihn insultirt. Denn die Logik des Muselmannes ist unanfechtbar: Rußland habe wenigstens eh, licheS Spiel gespielt, als Feind habe es die Türkei bekämpft und besiegt; England aber wolle ohne Kamps sich an der Türkei bereichern In dieser Volksstimmung kommt die Abneigung gegen die englische Krämerpolitik zum Ausdruck. England verlangt von der Türkei d e Ausführung von Reformen, kommt aber in Cypcrn selbst seinen Verpflichtungen nicht nach. Denn Christ und Muselmann sind aus Cypern gleich unzufrieden mit der englischen Ve> walrung, die keine der versprochenen Reformen auvsi.hr t. Doch, wie getagt, der Sultan stemmt sich nicht länger dagegen, daß England in Asien „reformirt". Diese Reformen sollen in dem Bau englischer Eisenbahnen bestehen, die sich von der, der Jniel Cypern gegenüber liegenden, kleinasiatischen Küste sowohl durch Anatolien nach de» Hasenplätzen des Schwarzen Meeres, als auch durch Syrien und Persien nach Centralasien, etwa nach Kandahar und von da nach Indien oder das Euphratthal entlang noch dem Gols von Persien erstrecken Die in diese Schienenstränge verbauten, riesigen englischen Capitalien würde aber England unmöglich den unsauber.» Händen linkischer Pascha'sanvertrouen, es würde vielmehr andenHauplortcn dieser Routen eigene Handelskoniuln anstellen, welche den Bau und Betrieb dieser Bahnen überwachen. Eine englische Gendarmerie, unter dem Bcflhle deS Oberst Baker, würde diese großartigen Unternehmungen sichern. Wenn sich auch der Sultan zunächst diesem Projekte, das ihn ganz sachte bei Seite schiebt, nicht länger widersetzen will, so erscheint es doch fraglich, ob die anderen Mächte Europas ruhig zuschen, wie die englische Boa oovvtiicstor ihr türkisches Opf.r erst finanziell umschlcimt, ehe sie die Riesenwindungm ihr. s Leibes um seine Knochen legt und sie zu zermalmen beginnt. Man sollte meinen, Frankreich hätte da auch ein Wörtchen mit hinem,»sprechen. Nun geschieht aber das Unbegreifliche: die Franzosen machen uns Deutsche für das Vorgehen Englands in Asien verantwortlich. Statt ihren Zorn gegen den englischen Nebenbuhler im Oriente zu richten, statt zu untersuchen, wie sie sich ihre Interessen im Oriente wahren, reden sie sich in eine heftige Sprache gegen Deutschland hinein. Elsaß und Lothringen hoben sie an uns verloren — das mag schmerzlich sein; wird der Verlust aber geringer, wenn sie auch noch den Orient verlieren? Wie verschlungen aber die Fäden der Orientpolitik durcheinanderlauscn, lehrt die eine Thatsache, daß Italien die Bundesgenossenschast des ihm sonst so verhaßten Oesterreichs aufsucht, um im Vereine mit Deutschland gegen die Alleinherrschaft Englands und Frankreichs in Egypten Front zu machen. Es gehört zu den undankbarsten und schwierigsten Aufgaben der Journalistik, die täglich wechselnden Bilder und Gruppirungen der Mächte auch nur flüchtig zu skizziren. Es geht bunt durcheinander und nur das Eine ist dauernd: die Beunruhigung der Geschäftswelt und die sich gegenseitig steigernden Rüstungen aller Mächte. Zu den deutschen Landtagen, die jetzt ihre Berathungen eröffnet haben, tritt jetzt auch der des Großherzogthums Baden. Die Thron rede singt dieselbe melancholische Weise, die allen deutschen Stäm men allmählig so traurig-vertraut wurde: die Melodie vom Defizit. Auch der badischen Finanzverwaltung fehlen alle Überschüsse, cs gebricht den Staatskassen in Karlsruhe völlig an Ncstbcständen und Ersparnissen, die ordentlichen Staatseinnahmen weisen dauernde Rückgänge auf. es bleibt Nichts übrig, als eine starke Steucrerhöh- ung, sonst ist auch in Baden kein geordneter Haushalt zu führen Gewiß ist das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben die oberste Richtschnur in der Wirthschast des Einzelnen, wie eine« StaalSganzen, aber fragt man sich nicht: wird es auf die Dauer denn möglich sein, die Steuern so fort zu erhöhen? Das Voll verarmt sichtlich in allen BundrSstaatrn immer mehr. E< ver liert von Monat zu Monat immer mehr an seiner Steucrkrast.! Sachsen ist, wie neulich Or. Heine auSsührte, im Jahre des Heils; 1879 beträchtlich ärmer als cs 186(i und namentlich >871 war. ^ Rüttelst der GoldwährungSpumpe entzieht man dem Volke täglich in immer steigenderen Quantitäten seinen Wohlstand. Die Kassen einiger weniger Goldontelo füllen sich, cs mindert sich der Werth! des Besitztums und der Arbeitskraft der überwiegenden Mehrheit! der Bewohner Deutschlands. Wir könnten noch viel mehr Steuern zahlen, die Aufrechlerhaltung unseres Hecreö würde uns nicht sv be lasten, wenn nur nicht durch die Entwertung seiner Arbeit und der Arbeitsleistungen zu Gunsten der Großlapitalisten das Volk syste matisch um die Früchte seinee Anstrengungen käme. Statt hierin Wandel zu schaffen, sucht man immer neue Bestcuerungsgegenstande auf. Der neueste ist die Echanlst uer, die den preußischen Landtag beschäftigt. Da wir in Sachsen so beflissen sind, derartige Dinge unfern Nachbarn nachzuahmen, so verlohnt es sich hlcrauf mit zwei Worten cinzugehcn. Die preußische Schanisteuer führt sich in einem sehr populären Gewände ein: Beschränkung des Schnap rrinlens, Mußr geln gegen die Trunksucht und ihre traurigen sittlichen Folgen. Es existier keincPartei, bei welcher nicht ein derartiges Losungswort aus frucht baren Boden siele. Die Schäden des Branntivcingcnusscs liegen aus der Hand; nicht blos Seelsorger, Gesängnißbeamte und Aerzte führen auf die SchnapSpest einen großen Theil der Lcmoralisirung breiter Voltsschichten zurück. Alle Welt weiß, wie viele Verbrechen direkt durch Alkoholgenus; veranlaßt wurden. Aber die preußische Sckanlsteucr trifft unterschiedslos dieLirthschaften, ob man in ihnen Schnaps verglase«, Vier schenkt oder Wein verzapft Nun ist er fahrungsgemäß der Bier-und Wcinconsum, ebenso wie der von Kaffee das beste Büttel zur Beschränkung des Vranntwelngenusscs. Eine gleichmäßige Besteuerung aller Schankstätten geistiger Getränke kommt nur dem Schnaps zu Gute Der Ainanzminister Bitter verspricht sich von s.iner Vorlage einen Ertrag von 13 Millionen, den er den Gemeinden überlassen will. Bei den hohen vorgeschlagc- n,n Steuersätzen wird er sich täuschen. Eine Blaffe Gastnmthe werden sofort die Boutique schli.ßen muffen. Das Gewerbe des ÄastwirthS ist bei imil.m nicht so lukrativ als sich der Minister cin- bildet. In Berlin klagen z. B. die Steuerbehörden sehr, wie schwie rig die Einziehung der Steuern gerade von den Gastwirthen sei ES ist zwar ganz richtig, daß eö zu viel Wirtbschasten giebt. Eine Masse schiffbrüchiger Existenzen hat ihr Handweit an den Nagel ge hängt und bildet sich ein, Geschick zum Gastwirth zu haben, weil su dabei ihrer 'Neigung zum Schlendrian nachg-ben zu können meinen Die Enttäuschung bsi ibt freilich nicht aus. Eine Verminderung der überflüssigen Schanistatten ist gewiß kein Fehler. Aber, wo so u» sinnige Wohnungen gebaut sind, wie in Berlin, wo von 212,000 Wohnungen fast ein Viertel keine Küche hat, deren Bewohner also aus die Gasthäuser angewiesen sind, soll man auch mit der Einschränt ung der'elben nur vorsichtig vergehen Will man ernstlich den Schnapskonsum vermindern, so erhöhe man die Spiritrmsleuer, die eine Erhöhung lehr gut und ebenso vertrügt wie die Zuckerfleuer. Weil aber die Großgrundbesitzer in Preußen zum großen Thcile Spirpuvblcinrcr und Zuckerlords sind, geht der Steuersislus an die sen hochgeborenen Herren vorsichtig vorbei und wirst sich aus die kleinenGastwirthe, von denen ein guter Theil bitter mit der Zristung eines chrcniverlhen Lebens zu tämpfen hat Nkurstr Telegramme vrr..Dresdner Rackn ickiten." Berlin, II). November. Ter Ncick-sanzetger publidrt die brnenmiiia des KM,. Naiv vevliet lagcr zum General Aobitcur der ticmisevcn Armee und tcs lliittrslaalösctrctär Schclling zum StaeMetretär im Rclchtzsudizaintc. Locales and SacktiUckikS. — Se. Majestät der König Albert den Sachsen bat von Sr. Malcilät lem .'aller eine Emlatung zu den am ftrei'agunt Sonnabend bei Königs-Wuste>Hamen slaittlndcute» vot! agdcn ervallcn. Der König den Sackncn vat die Einladung angenom men und w rd heute Donnerstan Abend oder Freitag lrlU) in Berlin eintrefsen und im Kgl. Sel lossc aduelgcn. — Zum kknigl. sächsischen Gesandte» an den erncsllnkchcn Höfen iü Herr v. MInckwitz ernannt wurden, der bereits bei dem Großl,erzog von Weimar sein BeglaubtsungSschreiven überreichle. — Der hiesige russische Gesandte v. Nelibow ist von Berlin wieder aus seinem Posten elngclrofscn. Die Finanz-Deputation der 2. Kr. hat die Referate über die einzelnen Kapitel dev S t aat öba u v ha l tö - E ta t ö unter stck, vert eilt. ES werte» danach Verlebt erstatten: Abg. O>cb- mlchc» über die Einnahmen aas den Försten und der Jagd, den Kammcrgütcrn, Teichen, Kalkwerkcn, Welnl eraen und rer Kel leret. der Ho apoiheke. dem Mterbad. der „Leipziger Zecknng". der PorzeUanmaiimaktur. dem Stelnkohlcnwerk zu Zaukercda und dem Braunkoblenwerk zu Kadltzsch, der Lottcrle und der all- gcnietnrn Kasscnvcrwattung; Abg. Georgi über die Einnahmen auö dem Bergbau und den fiskalischen Hüttenwerken bei Frelderg, dem Vlansaibcnwerk zu Oberschlema, den fiö- rallscbcn Kur - Anthcilcn am Blansardenwcrk, dem Noth- schönberger Sto»n und der Münze; Abg. Klrbach über dle Staalöbabnnutzungen; Abg. Leutittz über die Steuern und Ab gaben; Abg. Penzlg über folgende Auögabekapltcl: öffentliche Sammlungen, allgcm. ReglerungS- und VcrwaltunaSangelcgen- drlten und Departement der Finanzen; Abg. Leutritz über Ver zinsung und Tilgung der Staatsschulden, Hauptsta.nöarchlv. Oberrrchnungvkammcr und den Retervetond: Abg. llr. Minkwitz über die Departements der Justiz m t teö Auswärtigen und den Marrtlularbettrag: Abg. v. Oehllck tägel und Bunte über das Departement teö Innern, das allein :it Kapitel umtaßt; Abg. Ubiemann über das Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts und Abg. Knechtet endlich über den Pcnsb nSetat. Dir deutschen Vegetarianer haben an taö RelchS- kanzleramt eine Petition gerichtet. In der sie bitten: cs möge der Obstbau aut alle Wette, wenn nöttffg durch eine besondere En quete. tn allen Gauen teö Reiches in großartigem Maßstabc nach in brr Petition »trbrrgelegtr« neuen Grunbsären gefördert werden. Tresse». To>l»crstatz,2st. November. Die Finanzdeputwtto» dee 2. Kammer ist mit Eber ln die Voiberalhmig rcS S ta a t oha us da l l c ö cinge- trcttn. Tadel hat die voegelckstagene Tbeilung der Dresdner A m Iöba u p t m a n n s d, a j t gl offen Widerspruch cr'ahl en. Zwar würde diele Maßregel, da zugselch die Aushebung der amtö- bauptinauuschaillichc» Delegation m Polsebappcl bewirkt wkkden soll, finanziell zmi.ichst die Staalslane nicbl erheblich belasten, aber die Abgcordnele» iürchten, taff der i lnkcnic Bote nach kommt. Wenn sie jetzt zu den zwei Amrdbauptlcutcn Z sagen, müssen sie später zu einem zweite» Bczirsoichulimpeclor und Bc- zirlölblerarzt iür Neustadt-DreSden l! sagen, ^vorläufig bat die Faiaiizcepntation die ZbOlung der Ai»lichaupt»mn»schait abge- lcbnt. do.v wist sie erst die Gcgcugrünte dev Herrn Ministers vo» Nouitz-Wallwitz bören. Der vormalige Gcmeintevorstand, Gutsbesitzer Scbu» manu in Serkowitz l at das allgemeine Ebrenzciche» crbal'cn. - ES siebt sich recht hübich zu, wen» vor den Fenstern un serer wannen -luve die cchmcstockcn leriunnnrdcl» Im lustigen Tanze und nickst bloo uuicic Kinder ircucn iicb. wenn io ein „reck'icr Sck'iice" die kalnc» Bäume, den grauen Erdboden bedeckt. Arcr die Folgen! Welche Aiistrcn>,un„c» unt Geldvptrr verlangt nur allein die Beseitigung der Schnccmasicn aus einer Stabt wie Drc den, dann die Erbaltung der gcwrbnliche» kommuni- ration inmrbalv derselben und zwischen Statt und Land. Am meisten bstroffrn sind aber im»ur die Eisenbavr.cn und daö Vcr- kcvrSiernstial terstlbcn. Die groben Sck nec.ällc i» der letzren B ock e teo Februar und Amcmg März dstsco Iabrcö baden z.B. der sächsischen SIaatt>vab»ve>waUung einen Austrand von über 2a> >,«><»> Mack 'ür L ch n e eb e s e i t i g u n g Perm sacht und wenn auck> etc Kalamität der letzte» Tage nickst in rlcscm ilmiange audlat, so sind dock, auch die Dpicr, die sie iortern. ganz bedeu tende. Beim Personale aber baben die kältesten Winier- stürme nur die Folge, baff daö Thermom tcr teö Pflicht« gestibls um so böber steigt. Nur ei» paar Fälle tnbren wir a». Um '/st Ubr "AvcndS ging am Loniuag von Llinbach der letzte Zug ab nach kbcmnitz. Gcacn li Ubr kam der Zugführer zurück, lein Zug stand getbellt aui freier Bahn bei Harlmannstois verlckmeit und fcstietzend. !?a machte sich der Babnboioinspeetor init den ankeren'Babnbo'eb b cnstercn aut und schaufelte erst die Lokomotive und kann den Zugvtbctl auS und mit Histe einer in,«' ische» regustiUcn Reiervemaschine gelang eö ibnen, den mit st erloncn deicistcn Zug gegen :r Ubr wied r stoit zu bringen. Dann kebrle das Penonal zu Fuß na v Limbach zurück und kam dort /»5 Ubr irüh wieder an. Fast gleich war die Lage beim letzten Zug zwilchen Markncukirche» und Zwota. De« st.hr eas Zwolaer Bahnhoivverional dem stecken gebliebenen Zuge entgegen und versuchte die Flot machung. Dabei entgleiste zin besetzter Pcrsoncmvagcn und in dem UuwiWr aalt es nun, iicie» Wagen wieder ins Geleiö zu t»Ingen Me barte Arbeit gelang b!ö >2 Uhr Nack'iS und mit Htlie ükMMrnerwcit ent» acgcngeichlcktcn '.st aschine gelang eö wcnt.isteiE^kMe Passagiere nach Zweka zu bringen. Den letzte» Tvetl dcö Zuges brachte » an aber erst gegen 5 Uvr krüb nach Zwota. Und bergletchen nimiilt sich in imtul'u noch viel schaucrckcher auS, alö bicr aus dem Pariere. — Was eS iür Unmasse» -Schnee tn den letzten ragen lnrauSgcworsen bat. davon bekommt man einen kleinen "Begriff, wenn man die >ast endlose Reibe Geschirre beobachtet, die jetzt von irüh blsAbentö nack, dem ncubenamiic» „Terrasienuier" knarren, um dort b re iebutzige Ladung in die Elbe zu werken. L ee Fluß zestst, da der Schmutz nickst untcriinkr. eine nickst gerade icbr appetitliche Kante. Wieviel Tausend Mark kostet an Weg» schaftungvgcldern io ein Schneelast den Hausbesitzern? Der General; os'mcistel hat neuerdings taö Porko iür BriOe mit Zustellungs-Urkunden auSnabmoloS um io Ps. cr- öht. io taff die Behörden, welche iür die vnmstlcist der -Best deiörtcrte» Briest Vergünstigungen genießen, ebenialis für Ihre von Jnstnualionö-Urkunde» bcglcilet.n Br'eie >0 Piennige meist als tiövcr, also 2ä Pfennige statt t5 Piennige z» zahlen baden. Da auch die Brieie der st bkischen Verwaltung mit Zn- iinuailoiiö-Ur'untcn dnuntcr iallcn, io hat die Stadtaemcmve Berlin, weide im Favre l87tzz tU.l2t Briefe mitBebändigungS- sd kincn vcrmlltclN tcr Post an Einwohner abgeiantt hat, cem- zulolge e ne Btcvrausgabe von sähriich «5<X> r'stark, die sich bei dem stetig wachsende» GcichäitSbclricb tcr städtischen Verwaltung von Iabr zu Fabr ileigern wird. In meistere» böhmischen Blättern, io z.B, der zu Aussig erscheinende» „E'bczeikung" findet sich unter der Uebcrschriit „Albert, König von Polen" daö alte Märchen wieder auf« gewärmt, als läge eS im Plane der europäischen Mackste, ein Könlgieich "volen wicteiberzustelle» und die sächsische Dynastie nach Warschau zu verpflanzen. Preußen solle durch "Annexion Sachsens „entschädigt" werden. Angeblich hat dieses Gerückst in der letzten Zeit in Dresden kurstrt. Wer mag nur ein Interesse daran baden, solche Gcrückste auszusprengen? — Wahrend 'ür die Volksschulen schon seit längerer Zelt, für Gvmnaiicn. Realschulen und Seminare aber lest l""7ff gesetzliche Bestimmungen zur Ncgclung irrer Verhältnisse bestehen, kehlt eö blS jetzt an solchen Gr gewerbliche Lehranstalten, ein schließlich Handels- und landw. Schulen. Die Regierung bat nun dem Landtage einen hicSbcz. Geictzentwuri vorgeiegt, der Folaendcö reitimint: Zur Errichtung oder Umgestaltung von Lehranstalten gedachter Art ist die Genehmigung des Ministe- srliimö dev Innern erforderlich. Letzteres ist die oberste AussickstS- ; behörte über diese Anstalten. Soweit die obcngedackstc Gcneh- stnignng Privatpistionen crthcilt wird, ist Ne stets widerruflich. Ais Lebrcr können nur solche Perlenen angcstcllt werden, die I völlig unbescholten sind und, mit Auonadmc der Lebrer in tech nischen Färbern, entweder die Prüfling tür das böneec Schulamt oder alö Sck'ullcbrcr dcstankcn baden. Dem Ministerium ist vor Annahme icden Lehrers dessen Bckäbigung und Würdigkeit nach- zuwciion; ferner ist der obersten Ausslchte-behörde daö Regulativ über die Verfassung der Anstalt mit den nötblgen Diöcipltnar- vorschrlitc», der Lebrvlan und alljährlich das Ver<c!chiilß der Lehrer, bor Unterrichtsstunden und der Schüler vorznlcarn. ! Nli« der Lehrerönott, in Sachsen ist es vorbct. Die vielen In den letzten Iavrc» gebau»cn Lemtnaric» ergeben zu ! Ostern eine solche Menge Schi>Iamtr>-Kand baten, daß be> dein ! Abgang zu Ostern sich voraussichtlich cin lieber chuh ergrbm 'wirk. Die Gemeinden werden also künstig die Auöwabl unter den Bewerber» baben und mir dem Zuzug tremdländlscher Lehrer s nach Sachsen ist es zunächst vorbei. i — Im November bis Mitte Derember findet aui der tächfisch- böhm scheu Siaaiöbabn ein gcwalligcr Güterverkehr Natt. Tä.ckich treffen In Dresden gegen 4»k Wagen mit Braun kohlen <ter Lowry iaß» W.OM Kilogramms ein. Alle dsselt versorgt sich nämitch gerade letzt mit Winter'euerung. Nicht minder stark sind die Zuckertransporte. Die Zabl der ankominenrcn Wagen mit Zuckerladungcn tebeniallö'» lO.NEO Kilogramms schwankt zwischen wo-12<> t glich. Der moste döp»,ische Zucker geht übrigens nicht nach England, sondern wirv
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