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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903012401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-24
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1903
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Dresdner Nachrichten. Vir. 24. Leite t. Wft» So«»adend. 21. Januar 1V0L Di» Aussöhnung de« Herzog» von Orlean» mit dem KünigSlhose scheint jetzt eine vollständig» zu sein Der dieser Tage, " ' " Hosdericht meldete diesl da» der -erzog und die Herzoge von Orleans von dem König und der Königin «inpsongrn tvurben. Ter Äuchchluv de« Herzog« von Orleans vom engliichen Hose fand vor dre» Jahren statt, und hat sein» Ursache in einem Briete den der Herzog an den sranzösiichen Maier Billette nach Beröfsent- Iichuiig der Karikaturen betreffend die verstorbene Königin Viktoria ichried. Ter Brief erregte in England vielleicht noch gröbere Ent- rüstung als die Karikaturen selbst, und die Folge davon war, dab der Herzog nicht nur bei Hose nicht mehr empiangen wurde, sondern auch, da» verschiedene Klub« im Weitend von London, deren Mit- glied er früher war. ihn sofort zum Austritt aussorderten. Infolge dessen verlieb der Herzog da» gastfreie England, und ging nach dem Kontinent. Im Herbste 1902 kehrte er wieder nach England zurück, und in der englischen Presse erschien folgende Ankündigung: „Nach- den« der König dem Herzog von OreleanS mitgeteilt hat, dab ihm sie Tore von England wieder offen stunden, kamen der Herzog und die Herzogin von Orleans in London an." Da« war am 13. Sep tember 1902. aber eS bedeutete noch nicht daS Ende der Kontro verse, den» der Herzog wurde am Hose König Eduards VH., dessen persönliche Freunbschoit er früher genossen, nicht empsangen. Jetzt kann man de» Zwischenfall als erledigt aiOehen. Rußland. Rußland vereinigt >n Ostasien eine Flotte, die sowohl der Grvßbrilannien« wie Japans, der bisher be deutendsten Seemächte im lernen Osten, erbeblich überlegen ist. Fast alle Linienschiffe l Klasse der Oslseeslotte. 6 Gcschwader- Panrerschisfe werden dvrt dauernd stationiert, und es Hecht, daß daS kürzlich IN Petersburg vollendete letzte Schiss der Ostseeflotte, daS noch in der Heimat weilt, »ach Ostasien gehen werde: eS ist dies daS Linienschiff 1. Klasse „Ojljabja". 1 Panzertreuzer und grobe geschützte Kreuzer, deren GesechtSweri dem der Linien- ichisfe sich nähert, verstärken den Kern der Schlachtslotte. Zwei weitere grobe Kreuzer sind zur Erweiterung der Kreuzersiotte aus- ersehen. Tie Linienschiffe besitzen eine Gesamtbewafsnuna von iäO Geschützen, die großen Kreuzer eine solche von 440 Geschützen Tazu kommen noch 2 Paiizerkanonenboote. 5 kleine Kreuzer und Kanonenboote und 28 Toroedosahrzeuge. zum Teil die leistungs- lahigsten Hochseetorpedobvote. Die kleinen Kreuzer, die ganonenboole und die Hälfte der Torpedoboote bilden die sibirische Flotte. Augenblicklich sind 13 Kr'egsschisse mit 96l Geschützen und 1600 Mann Besatzung nach Ostasien unterwegs. Einschließlich der stark bewaffneten Zpezialschisse „Amur" und „Jenissei", srchwesterschisse für den Trupventro«Sport mit je 1l Schnellse»er- .leichüyen, und des kleineren „^akut . 700 Tonnen und 4 Kanonen, wird die russische Flotte im stillen Ozean nach der Ankunft der Verstärkung aus 53 Kriegsschiffen und KoegSsahrzeugen bestehen, d e eine Gesamtbeskückung von rund 1Y00 Kanonen aufweijen und nlit reichlich 13 000 Mann besetzt sind. Amerika. Das Komitee de» Senates in Waihington kür die Vhilippine» bat die vom Reprä<entantent>au>e angenommene Porlage, durch die der Tarif für Wa>cn aus den Philivpinen ans 25 Prozent der Satze deS DinglehkarifeS herabge'etzt ivird. dahin abgeändert, dab alle von den Philippinen kommende Waren frei ,»gelassen werden, mit Ausnahme von Zucker und Tabak, welche 50 Prozent der Diiiglcyrnten zahlen ollen. DaS Komitee wird über die abgeänderte Vorlage Bericht erstatten Ter Kongreß der amerikanischen Republiken ist in New- Aork unter zahlreicher Beteiligung eröfsnet worden. Tie argen tinischen Vertreter beantragten, daß die Moncvedokkri» außer der politischen auch eine kommerzielle Bedeutung erhalten solle durch Reziprozitätsverträae aller amerikanischen Republiken und^daß 'de! letztere stets bei den Handelsverträgen daS Recht der Meist begünstigung genießen tollte». Der Kongreß beichloß Verweisung des Antrages an eine Kommission von sieben Mitgliedern. Ferner empfiehlt der Kongreß die Einführung des metrischen Systems. „Daily Telegraph" schreibt: Wenn der amerikaniiche Gesandte Bowen durch de» Präsidenten Castro beauftragt wurde, die Auf hebung der Blockade vor Eintritt i» die Unterhandln»««» zu verlange», io hätte er in Caracas bleiben sollen. Wenn Castro wünscht, daß die Blockade aufgehoben wird, io müsse er entweder zahlen oder Sicherheiten beidringen. I» Amerika erwartet niemand, daß Großbritannien oder Deutschland die trotzige Miß achtung der irenndlichen Vorstellungen und wiederholte» War nungen überlebe» würden. Castro soll Genugtuung gebe» und bars sich nich! ausreden. daß seine verhältnismäßige Vcveulunqslosigkcit ihn von den Folgen seiner Tätigkeit befreien wird. Tas Gesetz betreffend die transa irdische Bahn ist in Santiago de Chile in beiden Kammern angenommen worden. Afrika. C k a m b e r l a i n ist in Potcheistrovm emgetrossen und hat in Erwiderung auf verschiedene Anivracben erklärt. Eng land habe nicht die Absicht, die Freunde Englands zu vergessen, die mitgekolstm hätte», zum Frieden zu gelangen. England ver lange nicht, daß die Buren die allen Traditionen, ihren Nationalstolz und ihre Religion zum Ovier bringen. Ckamberlain verlangte dringend, daß icder an seinem Teile sein Beiles tue. die beiden Nationen zuianinrenznschweißcn, und bemerkte, daß das Land Beweise einer raschen Erholung gebe. Tie Rede wurde mit lautem Beifall ausgenommen. Kunst und Wissenschaft. *1° Eoauelin rrinö absolvierte gestern 'Abend im Koni gl. O oernhause ei» einmaliges G a si s p i el. Ter gefeierte Künstler wielte die Titelrolle in Moliörcs ,, D a r t u t'o " und den Mas- carille in de» gleichen Dichter« „ I'r ö o i o u-ro s riilioulo«' uist seiner viel gerühmten virtuosen Technik, die auch gestern wieder mit einer wunderbaren Natürlichkeit der Geste, einem fabelhast lebendigen Mienensprel und jenem geschlossenen Stil der Tar- 1 ellring gevaart war. wie ihn nur eine Jahrhunderte alte Tradi- iron äitheliickcr Kultur zu geben imstande ist. 'An künstlerischer Ursprünglichkeit uberlraf dabei des Meisters Mascarille — ein Kab-ncttnück köstlichen Humors! — seinen allzu aeklügelten Tartuse, eer bei allem Reichtum von glänzenden TetailS und bestechenden Nuancen nicht io recht überzeugen wollte und die Grenzen des chauivielerischen Könnens dieses „genialen Komödianten" leicht kennen ließ — Umgeben war Eognelin von einer stattliclxn 'leihe von Mittelmäßigkeiten, in die sich ein Talent: Mme. Bonche- ,!. verirrt hatte, die namentlich als Torine in Mostöres Tartu'e" recht RewektableS leistete. Im übrigen wurde, sobald i'oancün nicht ans der Szene stand und Tempo in das Ememble rächte,mehr schlecht, als recht gespielt.- Tie Ausnahme, die der illustre Gast bei dem recht aut belichten Hause fand, war lehr freundlich, aber nicht annähernd so stürmisch, wie damals, als er uns an der strichen Stelle seinen unvergleichlichen Chrono schenkte. Woran das lag, und von all' dem andern, was es an diesein interessanten 'lbend noch zu beobachten gab, — davon soll morgen des weiteren nie Rede sei». IV. i' Im König!. Hosovernbause gelangt beute <6 Uhrl die .Götterdämmerung" zur Aufführung: im König!. Schau- 'vielhanse Gald 8 Ubrf . M o n n a Vanna" 7 Rejldenzthealer Sonnabend nachmittag gelangt das Märchen „Ter sieine Muck" ^ir 'Ausführung: in der Rolle des Märchens wird Frl. Emmy Matthias ihren ersten theatralischen Versuch mgchcn. Sonnabend abend findet die letzte Aufführung »on dem Schwank „Das Theaterdorf" statt. Sonntag abend geht zum ersten Riale d'e neue Overette „Ein durchgegange- -les Mädel" in Szene In Hauptrollen sind beschäftigt die Tomen Frl Schwcdler, Frl. Calice, Fr. Kronthal, Fr. Hansel, Fr. Olbrich, und die Herren: Werk, Friese, Bauer, Bayer und Olbrich. f Heute. Sonnabend, findet der 2. Beethoven-Abend uv» Frederic Lamond im Muienhauie statt sSonnabendvespcr in der KreuzkirÄc, nachmiitaas 2 Uhr: Poricier des Medurisiesies Sr. Majellü! de« Kaisers Wilden» H. iiacki einleitendem Trgeworwiel kämmen zur AnfsMining 1. Ksgniklest für Chor Solostimmen und Orchester von Fron, Lckubcrr: 2. Gebet >vo- >ninc>, »alvnn, kan reeom stür Elior, Solostimmen und Orchester von ikduard itzre» <os>. 80», und .1 Kyrie, ksnotus. Iwncnliolu» und XpfNU» Usi kür 2 Lolo-Lovrone. 2 CbSrc. Orchester uns Orgel fnp. SS» von Mar Bruw Die Sovran'oli baden udernognmen Frl Sva Uvlmann uno Frl chreir Fiicher, Schülerinnen des König!. Kvniervatoriums für tzilluftk, Klasse Orgeni. »Moleiic in der Frauenkirche, beute Sonnabend, nach mittags 1 Ubr : t. Dorllive Toccata IBan» 8. Nr 3> von Jod. Seb. Bach, crioiett von Terrn Wotigang Ziichtcr ; 2 ...galvnin kso rag»u>", achlstiinmi- ger Ebor von Otto Zocker: d. Zwei Arien für Bariton mit Orgelbeglei- lung von Felst Mendelssokn Bartboldn. gelungen von Herrn Handi-Hos- mann: »> „Ls »st genug" cniS dem Orgtorium „LlinS", d> „Mott >et mit qnädia" NU« dem Oratorium „Paulus" . 1. Gedetslieo : „Herr, ieg' anss Herz Mi« Dein« Htinde", Lbor vo» Otto Tboma« : Leitung : Herr Kantor Paul Schon«: Lrgeldtgl,innig : Herr Dolfgang Richter. f Mozart-Verein. Montag abend 7 Uhr findet, wie bereits erwäbn», jm Vereinshause das «west» dieSwinterlich.« tag i^t da» somm«»tz»ftell ^ , Tie Yortragsordnung ist solo, Arie für Tenor, Violinkonzert 0-<1 Pariser Ouvertüre lzom erften mall dem Divertimento in k'-ckur und i zwischen Tamino und Papaaeuo fvor b> Terzett au« der unvollendeten Oper oj Quartett zur Oper »O» villnn«tl» rspitc» außer dem Orchester Irl. Klara O ' " err Oskar Kindermann au« M oopran, ' au« llur. zwei Arien si «An Deutschland,. ^ drei Enfemolestücke: »s Dnett urze« ausgiiuud.nl, ,!«»> ,p«s» clolurn . Au»>ühre»de sind erltn lSopranl, kenorj, Herr Emil Francs lBaßj. Al« virtuose , . Händen de« Verein«. endeten laaall» ^ ^ . ,«»rc> Erler au« Berl Herr Oskar Kinder mann au« München Nielsen au» llhristiania lBaßl, Herr «ug Bereinsmitglied ivirkt serner der viol Neumonn mit. Die Leituim liegt in den dirigenten, Herrn Mar v. Haken. s Da« ,w«tt« Konzert d«r .Seselkkckast zu» A-ed«run Dresdener Mutti.Schul»". Dten««ag den StZJanuar. 7 1 Mulenbaui«. nnch da« ioigend« Proaranin» enibatien: Smetana« Ouver türe zur Oder .Dg« Gedecmni« . Ivttnaartner» Serenade kür Stretch- oechtster m K-cku,-. OrckesierSluite au« der Mulik zu .Vlaurd Jorialsar" von i^rieg, Gelänge von Bruch Brainn«, Richard Straud und Wunch und Beeibüven« ZZigvier-Konze« in 0-moU. «uSgeiübr» wird Im« Konzen durch die Dresdener Musikschule, wo auch itzaitkarieii zu baden siitd. F Im Llterartschen Beretn wstd am Dienstag Herr Prot. Dr. Zschalta einen Vortrag über den norwegischen Dichter Biornion yaltm. f Ter Dresdner iTdorver«in «Dtriaent: W v. Bauß nern) wird noch ln vieler «rallon zur bundenstrn Wiederkehr de« GedurtSiahrcS von Hector Berlto» dessen wrltttchrS üdvnvrrk .fairst- Verdammung" »ur Aukkübruna dringen. Unt«, Brzngnabme aus den glänzenden künstlerischen Erkolg der Ausfuhr ung des Bachichrn Weidnachtsoratorium« sorderi Hen v. Bauß nern iSeldnitze, Platz 8) alle stimmlich hegadlen Mnllklrcunde au', sich an dem Sindrum von Laust« Verdammung", einer der genialsten und einenarilgsten Schöpsungrn der gefamtea Musik litnaiur. zu beteiligen. st InÜdarlesPalmt«. dar als geborener DrrSdner und kbrmaliarr Lrondardiichuler von vomberrin iympaiht'chrr Beachtung hier sicher sein dari. baden dl« listigeren Münchner Landschaft« einen ihrer bedeutendsten Vertu«« in den Ob«lichtlaal von Emil Richter- Kunstsaton lVrogerstraße) ^u enilenden M'' .... Seine nach l ilunq ded rulktzt. wodl vor drei Jahren." I'chen Foctschritk. der sich namnitliö Qualitäten iriner,B>lder ofsenbori rinlrrendrn Srimmunasron üb« das Ganze zu vr>breiten Man könnte ihn hierin mit den Knrlsrud« Londichastern r. nur daß diese ungleich mehr wette Perspektiven und Raß wie An gleich beträchtliche K o l l r k t i v » usstetlunq dedenirt gegenüber dem. was man Von idm in Dresden iah. einen ganz «ded ln den rein malerischen . Zrtne diesmal au«aestrlltrn Arbeiten, deren Motive der Künstler allem Anscheine nach in dn Haupiiache auf Streitereien durch sonst wenig« deiuchn Telle de« fränkischen Kreises gesammelt hat. unterscheiden sich tn der Norm austassuna. StimmungSwiederaab». ja auch tn d« Technik beträchtz »cd von seinen trüberen Werken, die noch mehr uni« drm Ein flüsse leine« berühmten Lehrer« stände«, von dem BalmiS vor allem die große zeichnerische Slcderdeit. die Subtllirät dn „Arbeit" übernommen hat. Erfreullchnweis« zeigen dabei last alle leine jüngere» Schöpfungen entschieden rlwa» Großzügige«, da- nick» >elten logar ins Pomvöie übergebt, wobei n mir Gluck und Geschick ernrn dominierenden S versteht »«gleichen. klare Luitlöne vorzirden, während Palmrt Zwielictilstiminungen an Bach- oder Weihrnändern irrst nab begrenzenden Häusern oder allerhand Buschwerk im Himergrnnde mit Vorliebe wählt. Medr noch a!S der seiner Zeit in Wien mit der großen goldenen Staats» medaille ausgezeichnete „Vorfrühling", dn ein einsames Gedöst inmitten schlank«, knospend« Bstkendäume zeigt, charakterisiert dir .Mondnacht" mit dem Parke am Fluß, rin Motiv, da» de» Münchner Jsarauen entnommen zu sein scheint. deS Künstler« technstcbe Eigenart, während die zweite „Mondnacht" mst den durch Nebeldunst rötlich schimmernden Fenstern und da« .Thauwrtrer" mit dem mehr andeutenden. al« offenbarenden Blick in vir engen Gassen rin andere« Stoffgebiet ldreS Echövter« repräsentieren. Nur ichade, daß bei Palnns oft die Stimmung dem Bilde mehr äußerlich auicrlegt erscheint, während sie doch bet jedem ursprüng lich anmutenden Kunstwerke aus «dm heraus zu uns sprechen soll. Weit anheimelnd« und natürlicher > als manche von Palmis» größeren Gemälden geben sich die kleineren Studien und Skizzen des Münchner Professor« mit ihren oft gegen die dehordl .., Fluchtlinie opponierenden Giebelhäusern und den netten steinernen Bogendrücken, die durchweg einen feinen Blick für malerische Motive und eine liebevoll vertiesende Behandlungvrrraten. Reden Pdlmiä vertritt Friedrich Prölß das rchte Münchner Genre, dem ia erst neuerdings die .Land'chastnel" enrrgtsch Konkurrrnz macht Daß der Künstler zuweilen den schüchternen Versuch macht, den altbeliebten, viel und gern gelrhenen Situationen und Anekdoten mit den Mitteln der neueren Technik beizukommen, ln recht erfreulich, wenn eS ihm auch nicht überall so reckt gelungen ist. Am besten ist ihm sein lstttersangen noch bei den .ReuigkZtrn" und der» „Alten im An-rragstüderl". zumal tn der Raumwiedngabr. ge- Gückt. während der „Besuch" bock gar zu lehr im falschen Desteggerstil gehalten ist. und dn .Eppaner Weinbauer" gar eine bedenkliche Arhnilchkeit mit besseren Weißbinvlakaten aufwrtst — Richard Jeschke «scheint nn« zum erstenmal, ln Dresden wenigstens mit ein« Kollektiv-Ausstellung seiner Arbeiten. Die Düne»- und Strnndbild« de« jungen Kasselers, dnen Motive samt und sonder» von der Ostrerküste stammen, präsentieren sich als gut gesehene und sarbenkrästig auSaesührtr Landichasren. Mehr noch als oa« Wattenbtlv aelällt der Blick von der Düne aus dir stahlblau glänzende McrrrSfläche nrben den „Letzten Abend- ionnenstrahlen", die die rin'ame Birke klar und bestimmt von dem Horizont sich abheden lassen. In ihr« sulchen Natürlichkeit heben sich diele an und kür sich ganz gewiß nicht zu bedeutenden Arbeiten vorteilbnst ab von de» stark ittlinerten Landjchaften d« DreSdnerln Voß lltühn. die auch als Porträtisttn bei all dem sichtbaren gleiß, der auS ihren Arbeiten ipricht, noch nicht ganz „ausrreUungsrett" ist — Außer diesen lebenden Künstlern haben noch zwei groß lote Meister an der gleichen Stellt ausgestellt: Gregor v. Bock mann und Benjamin Bankier. Von diesem ist eine prächtig ansgeittlme Bäuerin mit kraitvoll« Herbheit in den bäuerischen, abcc doch seinen Zügen zu irhrn, von zenem eine brillante Stranv- izene, die alle die maierischen Vorzüge diese« Künltleis »n hellsten Lickie zeigt und die undedmgt al« da« Kabinettstück der ganzen Ausstellungen gellen bat. s- Jm Oberlichtsaale von Emil Richter« Kunstsolon slrciße) wird heute mittag 1 Uhr ein« umfangreiche Kollektiv- au «stell ung von Gemälden de« hiesigen Akademie-Professors Eugen Bracht eröffnet. rMr. Coquelin erzählt von seinem Berliner Gastsviel u. a. folgendes: Al« der Kaiser ihn nach der Vorstellung Moliörescher Komödien in die Loge rufen ließ, sagte er ihm. es habe ihn sehr gefreut, die reizende franz in, logce - Lprache zu hören. Tann machte .. . . . . ä»ötische - er dem Künstler mit großer Wärme Komplimente über sein Spiel und äußerte seine Beiminderuna für Moliöre. Er sägte, wie groß doch die Kraft dieses Dichters sei, der keine« anderen dekorativen Apparate« bedürfe, als der Aufstellung von einigen Stühlen auf der Bühne, und allein durch die Macht des Worte» so starte Wirk- ungen kervorbrittae. F Die erste Ausführung d« elnakttgen Ov«: »Mickel- angeIoundRolIa"de«in Dresden tvodnenden italienischen Komponisten Crescenzo Buongiorno sind« am König!. Theater zu Kassel Donnerstag, den 29 Innuar. statt. F W c aus München verlautet, haben nun auch dir Pro- ieiiorcn L. Dill-KarlSrube und Gotthard Kuehl-Drrsden ihren A » Stritt aus der Münchner Sezession erklärt: dagegen wirs Herr Professor H. Zügel-München sich an der nächsten Aus stellung dieser Künstlergruppe wieder beteiligen. h Geh Hosrat GraSberaer, Proseffor d« klassischen Philologie an der Universität zu Würzburg, ist gestorben. F Ter Librettist der „Glocken von Corneoille", Charles Gäbet, ist diel« Tag« In Pari« gestorben. Gäbet war der „Doyen" der französischen Overntertdichter. r Ko »ia O«kar von Schweden beichloß. eine golden» Medaille im Werte von 1M0 Kronen zu sttften. d>e jede iimske Jahr einem hervorragenden Mathematiker, ohne Rücksicht aus dir Rationalität, verliehen werden soll. Während de« Druck« «ingegangen« Drahtmeldringer, vom 23. bez. 24. Januar. * Berlin. Eine au« Willemstad hier ringegangene, V o r Maracaibo. 21. Januar datierte amtlIch « Meldung de« Kommodore Zcheder lautet: Am 17. Januar wurde beim Pass««» der ««aciidv - Varn »er .Msnltzer" »oft de« Ion Gan Carlo» Unerwartet «tt lebhafte« g««« a««»arlfs»n D» .Panther" führte »in» Haft« Stftftd« lang d» Geichützkamvi darrt, brach dann aber dro Kamps wegen navigativer Schwierigkeiten ab. U« sofort die Straft sür den Angrisi koi«e» zu lassen, habe ich. zumal die venrzolaniich, Regierung denieltzea als von Erfolg pro. klaiftirrt hat. mit der .Vtnrta" am 21. Januar da« gort San Earl»« bombardiert und »«stört. * Wilhelmshaven Jm Prozeß Kahler wurde drr Angeklagte zum Tod«, zu 8 Jahren 4 Monaten Zuchthaus. Eui- fernung au« der Marine und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. * Bentheim. Gesamtergebnis der Reichstagsersatz, wähl im 3. hannoverschen Wahlkreis: Lngelen iZentr s 11724. Tholen snat.-liv.) 2131. Grrlach lnat.-Ioz.l 1SK8. Schumann sSoz i 112 Stimmen. * Pari«. Deputiertenlammer. Jaurö« sprich« seine Freude au«, daß der endgültige Friede in Europa möglich zu werden beginne: e« sei da« erste Mal. daß man Io langen Frieden« sich erfreu«. E» gebe in Europa zwei Friedenrbündmsse, und schon zeige sich der Keim einer europäischen Allianz, die durch Arbeit und Frieden geschossen werde. Drr Dreibund s:i ohne aus- gesprochen ofsensivc Tendenz gegen Frankreich geschaffen, wie überhaupt seit »1 Jahre» lein Angriff gegen Frankreich geplant worden, auch 187b nicht, wo Bismarck allerdings ein gesährlich«, sträfliche« Doppelspiel gelpielt habe. Gegen die französisch-russisch- Allianz habe er im Prinzip nicht», man solle aber den Wert deS Bündnisses nicht überschätzen, La» Bündnis sei doch erst aekom- men, al« Frankreich bewiesen habe, daß e« sich auch ohne sremde Hülse wieder in die Höhe bringen tonnt«. Daß die Nationalislen da« Bündni« aber sür ihre Zwecke, Zwecke der inneren Politik, ausnutzrn wollten, könnte seine Partei nicht »ugedcn. Irden- fall» habe er volle» Vertrauen zu der Fortdauer de« Frieden« Allerdings habe Frankreich Verstümmelung und Rechtsbruch er- litten und könne den Triumph der Gewalt über da» Recht nie acceptirren. aber Heilung könne nur der Friede bringen, der sich auf eine allgemeine Abrüstung gründe. — Nach den Erkläiungen de« KrirgSmlnistrr«. daß er stet» bemüht sei. tn der Armee Gehör >üm vor dkm Gesetz und der Regierung, sowie Respekt vor der Mannr-zuchk ausrecht zu erhalten, wtrd eine Tagesordnung Roche, ivelchr die Erklärungen der Regierung billigt, mit 453 gegen 37 Stimmen angenommen. 81vkv »uoli »vstrlzv Rücktritt Graf BallestremS. Depeschen, Hofnachrichten, Zum Ehe- Prozeß gegen die Kronprinzessin. Geh. Kommerzienrat Naumanns Wetterbericht de« Kgl. Sächs. Mereorolog. Instituts in Chemnitz vom 28. Januar 8 Uhr morgens lTemveratur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 23 Januar 8 Uhr früh: ElltzHonG« Name j Midi,mg I u. Stark» Sette, r». Station-. Rame PUchNing ! «. Slürle Li-lIrr d»e «inde« ^ rc; Llarnow. 7S0 wolkeiU > » Samdg. > 7«2 80 schwach bedeckt - ?! a oi»r-o» W fr, ch wolkig s- 7 jeider 60 loa» ded,«! > »>- »Ininanid es VVtiUi «egen Scill, c» tV <r«<ch wolklq Haparand «« '8 »arl dede.er -10 «anster 1 »2 80 lock» d-»ckt - 1> o ekud»«na« dä > SUll w°m, > > Berlin 8l> ltlcht woik-nl -10- »lockdoim NS N >e,»I dedeckt - a »arierulr «« 80 lodl,l,de> -IO'- N«»«nd,g. « 80 lei«, Rebe, - 2 Zranki. M. «« 8 loch! Rede! «,m,c «7 80 I-«4, L»»e« -w Pi<» « « 8S0 ielchl didoil -46 Lwtnem.r 64,880 le»cht wolkenl - >2 o Pari« 12 - eeagen L7 8 leicht Lchne« -i- > München 8 6«!80 ieichl woikenl ->«, i> «,i» bS mükilgjLchne« — 1 — r«««ni, 7 «6 OSO letcht Lumt - 0 Bon Nordwesten b« dringt tieker Druck, dessen Minimum mU M Mm. an der nördinden norivegiicben Kulte liegt, m iUoüßiicherRiLlung »or, auch bestem im Sccdoiien de« Lcdleila nur noch «in likaxilistim iib« 770 1i>m. Mu vrr allmäblilden Dredung »e« Winde« nach Süden klelli i,ch von D,km mnebmend« «rivüitung und Erwärmung «in. wLbrend tinLKen umer'üo- öiillwer Slrömung noa> oielsaw bcneie« Wetter mit strengem Fall beröcht ist rat au — 1«,i Gr.Z, doch dürft« auch hier ein WuierungSwcchiel deoor- siehen. Witterung in Sachsen am 22. Januar. — »«.- 1»»« m r«m». vtn» j; «eattan Le«. »«»' M Irma. »ln» Li K ft Ire« den II» -«» .» » 0 , Frelderg »ON ^.7 -7.« 881V I rechg. N7 -7 4 -io» 8 I rsneebeeg -8.2 -12.7 l»0 t ,°ldl, w« -7, -ia,i«>v » Sliler b00 ->.2 ->» 2 SO I 0»u,«n 202 -».I >7 7 8 2 Attenberg 7», -l.l" -S S »Ul 2 Zittau 2L6 -7.« 8 2 2i«>,en»al» 722 Chemnitz 310 -8.» -12 6. SO l glchielterg iil» -t.l! -Ii 7>SSV 2 - Mit drr Drehung de« Winde« nach Süden und Südwesicn trat am 2S. Januar unter benerem. ikNwelse dunstige»» uno nebiiaem Wetter eine betank,erg in Len bSberen Lagen rasch« Wärnieziinabine ein. La» HSchiie Minimum b»»e abermals der Kcchieldcrg mit nur — S.7 Ar. außuwchen, auch laa die Milielieinperatur daielbst I.» Zpr. in tllienberg r Ar. überder Nornialen. in Schneeberg a.ö itzr., in kvemnitz 7,L Gr. darunler, imWap- mum wurde in Menderg der Nullpunkt üderschriilen t-tz t.S Gr.Z. Schnee- Itesr am Ftchiekberg 70 Zenlinceier. De ««den, 23. Januar. Barometer »on Optiker Wiegand spann. Otto Böioidf. Dallstrahe 2 Abend« ü Ubr: 7Sl Millnneier, 6 gefallen, Tbeemonierrogiaob nach Lelsiu«. Demperaiur: höchste li Ar. Mn. mrorigfte >0 Gr. Kälte. Heiter. Südostwind. Dresden, N. Januar. Bericht über dt« Warenpreil« m de« städtiichen Markthalle «usdemAntontplatze. Flet'ch und Fletichwaren G, ka>: Btndkleiich l 7»-«Y, Nuidsteifch II S0-6S, Kaldsteiich I «0-7», «albsleilch II «0-7». Schwrini- 'ieüch 1 8»-g0. Schwemesteüch II SO-70. Schöviensietich l 7b-8«, Lchövlensteii» U «S-70. Rauchsteila, «-1M. Schinken, im Stück lOO-irü, Schinken im «usjant» >«V-IS0. Speck, geräuchett 80-100. Schweine ichmalz 80—>0». Rinvichnialz »0—«0, Lervrlatwurst ISO-180, Salmnlwuch ISO-ISO, Lebcrinirst «»—>«>. Mettwurst 70-100, Bluttvurft «0-i«>, Ziegen, innae, <>Li.l—. Wildprel: <tz,kg> Nol- und Damwild, Kachllnkb Z», dergl. Rücken <1 St.» «00-2100. »ergl Nenle IRO-NUO, Nedwil», Kücken 0 , kal 60v-,rkx>. bergt. Blatt wo—««, dergl. Keule Wien im Fell ,,S>» SbO-»7v, dergl. gespickt2«Kanmchen 80-i«. W ildaeiiüget: si Llütt» stwanendädne «0-100, sialanenhennen AO-300. Wildenten IVO-SSV. B>r«YLHn« 200—280, Birkdüönrr IS0-M. L-iineebiibner tto, LaieiaUbner ISO, Rebbubnee Kraminei-vögel <2 Siuch 7S—80. ,-Zabm » » Be' lüg, l: geichl.: Gänse t'., kg» «r-Ä. «wen 7M di« K>0. Kar -unen 2«»-»S0. rnnhäbne KOV-, 100. Druthtihner lOO-SOO. Perl- bübnerrrs-278, Hübner, alt« ISO—soo. viral, jung» 120—>80, Dauben 80—80 Lebend« Kisch« und Saalltere: 0/,kg» Karpfen «-OH Schleien >80-170, Hecht« >20, Banch« 80-80. Bunt, gliche Gack- «sch«, 80-80. Wels« loo-120. «ate >80. Forellen 100-180 Krebs, Il St.» —. Ktichwaren, Irisch« <'> kg«: Elbtachl 2«-.1t>0. Süden lach» ISO-ISO. Stelndutt >00—200. Seewnaen 180-280, Schleim SO-»0, Zander 70-80. Hecht, 80-80. Schollen 80-00, Kabliau 10-80. Schellfiich« 10—18. Rotiungn, 70. Herina« grüne 80. arsalten». aeräucherl«, e > naemachi, Kieler PSklinae <» Stück» 0-7, Vommeriche Pökling« -. Schweb Pöklinge 0—7. Kieler Sprotten <>, kg» 80—lOO. Nordieelprotten 80-80, Aal« l20->so. volldertna« 1—10. Miüfeßdeeina« —. vraibering, «y, Fast» 180-200. VriSlma« <>,. kg) 18—18, KektteoAnchopt« ILristiania-Anchovtl 80. Sardelle» >20-200. Nusfilch« Larvmen 10-80, )elsardinen 100—>80. Taviar anierik. 800-800. Obst-, Süd-und artensruchi«: t'.kgl MuSäpsrl 10-18, BorSdorfer 18-AH K»t« »letne —. Daselbirnen SO. Himdeerm —. 'Brombeeren —. V" ' ^ Weintrauben grün«, >80 Stt «i-ttz. Sasel». „ ... , >0—18, Lüronen 8—«. Datteln kg» A>. Feigen SO—80. Melonen > —, JobanntSdror <>, kg» 20. Kastanien, «dl« 80—88 Back Aepsel. b,«s. l'.kat 80. Ningäpselbö-Sk», Birne« 88-10. Kirschen«, tzfi. —80. Gem. Ovst SO. Hrünellen 88, Lagedutlen 70-80. 0->80. Srünwaren; vlumenkobl »St.) >8-88. -SO. Srünkodl >0-18, Nolkram si Sr.) >0-80. Dnsttta, krau, 10-S0, Karotten <18 Bündchen, 8«-«. M Kodlrüdn,<1«t.»8-I0. No,e Rüben <18 SI.» 10-80. L 28-A,. Wels,, tziüd«, <',, kg» 8-8. Ksdkeahi 0 St.stz-1 eft» Radieschen <1 Bbck.» 8—8, New ««lerstltenwnrzei 0-18, Sell Porres <1 Bdchö ^ ^
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