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- 71- - Allerlei sür dl« Frauenwelt. Sur Hygiene de« Schlafzimmer« ü» ist sonderbar und kaum verständlich, daß mvn selbst 'n den luxuriösesten Einrichtungen oft Schlaszimwer sieht, die allen Anforder, ungen der Hygiene Hohn sprechen Die denen stehen in einem durch Draperien und schwere Port'-ren verhängten Alkoven oder sind ganz von geschlossenen Vorhängen um- geben, al« ob man — wie die« in Heiken Länder» wohl nötig — Schub gegen die NkvSqnitoS suchen müßte: nicht genug, dak man die Lus« absperrsi sündig! man weiter, indem man die Bettstelle mit allerhand Unter- betten, schweren Polsters,. Plumeaux, Fuß killen und dergleichen anstopsl, wie wenn es gölte, Schutz gegen Sibiriens eisige Kälte zu suchen, Bergevlick haben Aerzte und Hygie niker gegen das Schlafen ly Federbetten, die in den seltensten Fällen genügend gelaunt und gelüstet werben, geeisert: wo Ausstattungen gemacht werden, spielen die Federbetten immer nach eine wichtige Nolle und bean spruchen viel Geld, ihre Herstellung mit Stickereien, Spitzen »sw. kostbare, einer besseren Sache würdige Zeit, Wollte man sich nur vergegenwärtigen, welche Summe von gesundheitsschädlichen Stofsen sich in den Mil Robbaar ober Seegras gepolsterten Matratzen, in den ost Jahrzehnte lang nicht gereinigten Bettsedern anlammelt, wie nach uberstandenen Krankheiten alle diese Gegen stände trotz aller Desinfektion MiaSmen und allerhand sllnsteckungsstoss bewahren, man würde endlich von den alten Polstermöbcln und mit Federn gefüllten Betten Abstand nehmen und sich »nt dem Rekormbett be freunden. -Reformbelt?" hören wir viele ungläubig fragen. „Wohl wieder so ein Schwindel, nur daraus berechnet, den Leuten das Geld auö den Tasche» zu ziehen?" „Ge fehlt. meine Werten, diesmal handelt es sich um eine wirklich praktische Neuerung, die ein Stück Gesundheit pepräsentiert und in den weitesten Kreisen Eingang finden sollte," Ohne es zu tpissets, schlief ich daö erste Mal in Abbazia in einem Rcformbett: abends spät ongelangt, hatte ich kaum Zeit, zu unter- uchen, welcher Art Matratze, Decken, Kissen seien: erst als ich früh nach einem erquicken den Schlaf erwachte, fing Ich an, zu unter- tuchen, was denn wohl dieses Behage», das man sonst in Hotelbetten selten findet, hervorgerufen haben könne Man sagte mir aus mein Befrage», daß das Bett, dessen Eigenart mir erst jetzt ausfiel, nach dem Muster der Steinerschen Resormbeltcn lFrankenberg in Sachsens gefertigt sei. Seit dieser Zeit benütze ich das Resormbetl und finde, datz es Vorteile gewährt, die die weit gehendste Beachtung verdienen, Das neue Reformbett besteht aus einer aus Spiral- Drahtgeflecht hergestellten Matratze, die sich durch eine einfache Schraubeneinrichtung nach Körpersorm oder Gewicht, oder nach Gewohnheit und Bedürfnis weich oder hart anspannen säht. Das Kopfende bewegt sich a» einer Eisenslützc auf- und abwärts, sodatz demselben jede beliebige Stellung gegeben werden kann. Diese Matratze bietet bei gröberer Dauerhaftigkeit und unüber- iroffener Behaglichkeit vollkommen Schutz gegen Staub- und Bakterienansammlung, sowie Ungeziefer, sie bedarf keiner dicke» Auflagepolster, ersetzt alle Federkissenberge und gibt den» Rücke» eine gesunde, den Brustkorb nicht beengende Lage, Aus dteser Drahtfeder-Matratze liegt ein aus Leinen- »ellstofs gefertigtes, mit Wolle gefülltes Unterbett: eS ist dies die molligste, schmieg jamste Unterlage, die als gesundheitlicher Ersatz für Federbetten dient, durch ihre Lust- durcklässigkelt vor Ueberhitzuna und Ver- weichlichung, durch ihre Waschbarkeit vor Bakterienbudung und Kranthcilsüberlrag- ung schützt. Dieser Unterlage entspricht daS neue Reformkopfkissen, ES ist aus normal- sarbigem Baumwoll-Trikvt oder gra» und rot gestresstem Pateut-Leinen-Zellenstoss, mit Schafwolle durcharbeitet, und mit Rotzhaar gefüllt, und eriüllt alle Forderungen der ersten Hygieniker an ein yesundheitsdie». liches, behagliches Kopfkissen, ist der denkbar beste Ersatz sür alle hltzenden Federkissen, indem es Kongestionen, Kopfschmerzen und Migräne verhütet. Auch die Leibdecke ist mit sein gekrauster Schafwolle gefüllt, leicht, schmiegsam, porös, waschbar, dabei mollig und behaglich: sie kann >m Winter wie i»> Sommer benutzt werden und trägt wesenl- lich dazu bei, einen ruhigen, erquickenden Schlaf zu fördern, Id- Barder Übend. Die Sonn' am Horizont ist längst verglüht. Schon stiehlt sich Dämm'rung durch des Waldes Bäume, Ein Vöglein zwitschert leis' sein Abendlied Und wiegt die Seele uns in süße Träume. So hell ge Stille rings! — Hast endlich nun Auch Du, mein Herz. Tein Leid zur Ruh' getragen? Wenn um uns her so sel'gcr Frieden ist. Hör' deutlich ich Tein unruhvolles Schlagen. Ach. in des Tages Hasten scheint es oft. Als sei das Leid ganz aus der Welt ver schwunden. Doch senkt herab der stille Abend sich, Mfs neue bluten dann die alten Wunden, j Es steigt so heiß im Auge uns empor, - Doch keine Träne fällt zur Erde nieder. Der Schmerz bleibt treu, bis mitleidsvoll der Schlaf Uns zugedrückt die müden, schweren Lider. Geduld, mein Herz! — Die Sonne ging zur Ruh', Daß sie am Morgen herrlich auferstehe! Dein Glück versank, daß es Dein Auge einst Verklärt tm Morgcnglanze wiedersehe! Stephanie Keller, Lösung der Ausgabe in Nr. 18. Cent — Gent — Kent, Matt Erscheint täglich Gegründet 18S0 ^«». IV Sonnabend, den 24. Haimar. Ri»i> r Des Mannes Dorrecht. Roman von Iran» Rose», iMargmelhe von Südow.j >KorU«hung > ,Nachdruck or>bol«>',> Reginald Danneskjold bleibt betrossen stehen und hebt lauschend de» Kops nach o>> Richtung, woher der Ton kam. Das war kein Mövenschrei, wie er iw ersten Augeiibliel meinte. Das war eines Menschen Stimme, Das war Inges Summe Ls iss ihm »»ssni woher er daS weiß, aber er weiß es. Und ebenso weiß er, dn>>. er Vieler Summe nacb nun Er wird Inge finden, in der «stunde, wo er sich am meisten nach ihr sehnir, Inge Hb»: die Schritte nicht, die hinter ihr eilig die Düne erklimme»: der Sturm überlüni do-, Nutjchcn deS SandeS und das Rascheln der trockenen Grä'cr, Sie »muli mchiS von s „u Annäherung — bis plötzlich seine schlanke Höhe dicht vor ihr wie aus den« Boden amwäckm Sie biegt unwillkürlich den Oberkörper zurück und starrt ihn entsetzt au er stano ja du wie das Gespenst ihrer Gedanke», „Was willst Du — wo kommst I» her —" Fast mitleidig gleitet sein Blick über sie hin. Ein Blitz zuckl durch das Gewölk und funkelt flüchtig aus >n ihren großen, scheuen Augen „Es war »ur zu heiß and zu eng im Saal, Ter Wein schmeckte sauer und die Unterhaltung langweilte nnch Darum ging iw fort. Ich sehnte mich nach der Einsamkeit — nach dem Sturm - " „Gerade wie ich,' sagte Inge und starrte in die erregte Ticse, „Ich wollte Dich zu einem Spaziergang ab holen, aber ich dachte, daß Du es mir abschlageu würdest!" Sic »ickie ichwer „Nun, siet,'. Du, darum ging ich hinter den Dünen cnliang, am Strande iii eS ja nicht mehr möglich wegen der Brandung, Ich wollte nach dem roten Miss, oder nach dem Heidchaus, oder irgend sonst wohin. Da hörte ich Dich rnsen — nicht wahr, Du riefst doch?" „Ach ja. ' jagte sie verlegen, „ich schrie laut ans, wie ein Kind, weil ich es nichi mehr aiishastcn kounlc „Was konntest Tu nicht mehr auShalten?" „Ich weiß nicht — das Weiter hat auch so au> geregt," Ein schmetternder Donner machte sie verstummen, „Du solltest nach .Haute gehe» Inge," sagte er, als das letzte Grollen und Murren sich in der Ferne verlor. L e schüttcli heftig den Kopf. „Dann erlaube wenigstens, daß ich bei Dir bleibe," Dagegen lagi- s,e ii'chts. Hoch ausgerichtet dem Anprall des Sturmes trotzend, die weiche Mütze tief in d, Stirn gedrückt, stand er dicht neben ihr, — Das Wetter hatte sich nun über den ganzen Himmel verbreilet, Finsternis erfüllte die Lust, das Meer lobw, als wolle es die Jniel verschlingen und spritzte den ganzen Tropsenjchauer gegen die weitzgelbe U'erwand, — Jetzl sielen auch die ersten Regentropfen, groß, schwer und klatschend: Inge laß »nmer noch unbeweglich und starrte schwe acnd hinaus in daS unheimliche Toben der Elemente, „Es iii ein Unsinn, daß D» hier sitzest, sagte er rauh, „Komm, ich will Tich nach Hause bringen!" Sie schüttelte wieder den Kopf und lachte „Ich will hierbleiben. Ich will einmal tun, was ich mag. Geh Du nach Hause, wenn Dirs zu wild wird! Aber rede mir nicht drein!" Natürlich dachte er nicht an Fortgehen, Er stand still und sah auf sie nieder: es wo: gut, dak Ise den Blick nicht ahnte. Nach einer Weile strich sic daS Haar, dos ihr in sturm- gelösten Strähnen um dos Gesicht flatterte, zurück, bog den Kops empor und sah mit be wegten Augen zu ihm auf, „Ich wollic Dir noch danken, Reginald —" „Danken? wosür?" „Für diese Tage, Ich hätte sie nicht erlebt ohne Tein B»tun," „Und was ist denn daran so dankenswert?" fragte er uiit einem Auslug von Bitterkeit, den sie nicht bemerkte, Sic neigte den Kops bis auf die Knie, und so, ganz in sich selbst versunken, sprach sie mit unsicherer Stimme: „Ich weiß nicht — alles! Es hat wir so unbeschreiblich wohl getan, die Ab- Wechselung, die Sonne, dos Meer, die Unendlichkeit — und der Sturm - und Du " Sie sprach so leise, daß er sich bücken mußte, um sie zu verstehen, „Ich bin einige Tage — einige Stunden lang frei von mir selbst gewesen, und daS war meine Erholung und wird eine schöne Erinnenmg bleiben, wenn ich nun zurückgchc in dos hoffnungslose Einerlei, wenn das rastlose, quälende Denken wieder ansängt —" „Warum quälst Du Dich mit dem rastlosen Denken!" „Ich kann nicht anders Aber cs zehrt mich langsam aus!" Plötzlich legte sie das Gesicht in die Hände und ries mir unterdrückter Erregtheit: „Und dann kommen Stunden, wo ich cs nicht glauben kann — nicht glauben kann, daß es Sünde ist —" Sie schüttelte sich vor Grauen, vor Kälte und Nasse Und dann — er stand ja so dicht neben ihr — dann sank ihr gebeugter Kopf gegen seine Knie und blieb da hängen, schwer und müde, wie eine am Stiel geknickte Rose. Er beugte sich über sie, zu allem bereit, — W»» V««t8edv LIvkti'lÄlLt« sVerlivrii 4«eli«ii — Oarbv, Liwliriiv^er L O« — oriVLINoiNLS s Llektromotore» Io seelor Delotoo« oo«I Spoaooos tür SSIelrlt-, HVeel»8vI- »n«I Vrvlistroin. Meli» Smd iMM-IttMmWMe i» M kmim», 81M VMMM mis S« MM, Llrüoate 8pv»1oUal»rIIt kür H>o»oioioo»akiln6u oo«I Llvlrrrvwnloroo. »lLSKvllbLlI und alle anderen LLuinvii müsse» Sie immer nur bei Ueooe kaufen, Schefselstraste 12. Verlaus parterre. Eviederum ist eine Waggon, ladung nur schöne friste llaseu soeben frisch eingetroffe». Die selben werden heute u. folgende Tage billigst abgegeben bei «ssvli. Snvliv- so I1II»It»«r8tr»»»«SO. Der erste diesjährige «roste Transport Ungarischer und Liebettbürfter Reit« und Wagenpferde ist einaetrosskii und stehen dies, unter Garantie z» mögl. billige» Prellen ,um Verknus, 0sL»r Vvokor, Tel. Amt U. 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