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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140423015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-23
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1914
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der Nacht de« 8» April INS -er Donner der Kanonen dir Geburt de» Prinzen Albert verkündete. War doch dieser Prinz fett länger al« einem vierteliah»bundrrt der erste männliche Sproß der «lderttnischen Linie de« alten Wrtllner KUrstensiammrs. Wenn auch bet der Jugend leine« für die Sinterung zunächst in Frage kommenden Oheim«, späteren Königs Friedrich August II.. und seine« eigenen Vaters, de» damaligen Prinzen und nachmaligen Königs Johann, die Ausstch» aus eine Thronfolge nach menschlichem Ermessen in wette Kern« gerückt war, so sah doch da» sächsisch« Volk in Prinz Albert von Ansang an den Erben der Krone. Das Sachsenland hat der deutschen Geschichte grobe Helden geboren, Helden, die mttdestim. mend in den Gang der Weltgeschehntsse eingegrtssen haben, aber keiner unter ihnen reicht an den geschichtlichen Ruhm heran, der den Namen de« Kronprinzen und späteren König« Albert bereit» zu seinen Lebzeiten umstrahlte und immer umstrahlen wird, als den eine» Helden und Herr scher». eine» LchlachtendenkerS und Gchlachtenlenkrr«, de» Mtterweckers der deutschen Einheit »nd MitrrrtchterS des neuen deutschen Kaiserreiches. König Albert war der illusterste Repräsentant der Zeit Kaiser Wilhelms I. und de» Kltrstcn viSmarck unter den deutschen vunbcösürsten, ein treuer, besonnener und wahrhastiger Kreund dreier Kaiser. Seinem Lande war er ein Herrscher, der Sachsen auf der Höhe erhalten, der mit allen seinen Kräften bi» zu seinem Ende, selbst noch aus dem Schmerzenslager seine königlichen Pflichten zu erfüllen sich bemüht bat. Seiner weilen und gerechte» Negierung blieb es Vorbehalte», die produktiven Lebenskräfte seines Lande» nach allen Seiten de» industriellen Schassen» wie der wissenschaftlichen and künstlerische,, Bestrebungen threr schönsten Entfaltung und Blüte zuzusührc». Sv hat sich König Albert in den Herzen seine» Volkes einen Schatz der Liebe gesammelt, der ihm über das Grab hinaus für ewige Zeiten ein dank bare» Gedenken sichern wird. — In einer htesiaen Privatkltntk starb gestern Herr Koni- merzienrat Mar Neinhardt aus Bautzen. Er war am >5. März lSütl geboren und Inhaber der Firma E G. Tictzens Eidam. Köntg-Albert-Werk, Kupferwalzwerk. Große Verdienste hat sich der Entschlasene um die Stabt vauycn, den Verein Volkswohl, die Freimaurerloge ,^-jur goldenen Mauer" und den Hrringschen Gesangverein erworben. — Apotheker Gustav Stresemann wurde gestern mittag Mir auf dein I o h a n n i s f r t e d h o s in Tolkewitz bct- geietzt. In der Sprechhalle erhob sich der silbern leuchtende, mit Goldemblcmen verzierte Sarg aus einem farbenreichen Teppich kostbarer Blumen« »nd Lorbccrkränze, darunter Spenden der Ofstzicrkorps der Leipziger und Oschatzcr Ulanen mit blau-roten Schleifen und de» Dresdener Ncnn- Verctns. Die Honneur» machten die beiden Söhne des Entschlafenen, Oberleutnant Stresemann 118 Ul.-Regt.) und Leutnant Stresemann il7. M.-Ncgt.s. I» der Trauer- gemeinde herrschte die Uniform vor: die Kameraden der beiden Söhne hatten cs sich nicht nehmen lassen, dem Dahin- geschtcdenen die letzte Ehre zu erweisen. Auch Herren anderer sächsischer Kavallerie - Ncgiwcnter hatten sich ctn- gesnnben. Unter den Leidtragenden bemerkte man Wirkt. Geh. Rat Grasen Otto Bitzthum v. Eckstädt. Erz. v. Kaufs- mann, den Kommandeur derMilitärrciiansiali Masor Müller. Die Gedächtnisrede hielt Pfarrer Schneider au» Dürnthal bei Sayda, der frühere HanSlebrer der Söhne des Heim gegangenen. Er zeichnete aus Grund seiner langjährigen Bekanntschaft mit dem Verblichenen ein Charakterbild, ans dem sich besonders die edlen Züge der Sorge um die Seinen »nd der echten, nicht viele Worte machenden Frömmigkeit herauslwben. Der KonftrmationSspruch deS Bcrewtgten: „Besicht dem Herrn Deine Wege »nd hoffe auf ihn, er wird'» wvbl nrachen!" Hobe ihn treulich durchs Leben begleitet, da» er im Ginne eine» Patriarchen geführt habe, lieber sein Wirken könne ma» die Dtchtcrworte schreiben: „Willst Du Freude hier im Leben, trage anderer Glück! Denn die Krende, die wir geben, kehrt in» eigne Herz zurück!" Al» dritten Grundzug seines Wesen» rühmte der Seelsorger die Unermüdlichkeit im Schassen: bl» zum Tode habe er sich keine Ruhe gegönnt. Worte des Trostes mit dem Hinweis auf die Heimat im Jenseits schlossen die von einem mitfühlenden »nd mitbetrofsencn Herzen diktierte Rede. Dann geleiteten die Trauernden den von den Marfthällen der „Pietät" getragenen Sarg zur Gruft. — Au» dem Landtage. Die Zweite Kammer be schäftigte sich gestern sehr lange mit den Dekreten über Wasser- bauangelegenhetten, dem GcwährlelstungSgesetz über eine neue Anleihe von höchstens 8'/, Millionen, sowie mit Anträgen Opttz und Riiacrt, die sich mit der Instandsetzung der stiebenden Gewässer und mit Abänderung de» Wnssergesetze» beschäftigte». Den Reigen der Redner cröfsnete Vizepräsident Opitz, der die Bauuberschreitung bei den Weiberitztalsperren um fünf Millionen Mark tadelte, und daran die Frage knüpfte, ob nicht schliesslich der Staat als Träger der Talsperrenbauten betrachtet werben müsse. Die Uebervürbung der Anlieger von Fluß- läufcn durch zu hohe Gebühren für Instandhaltung tadelte der Redner schars, und wünschte, das, man energisch aus Abstellung der groben Uebclstänbe dringen und Material sammeln müsse. In zwei Reden entgcgnete StaatSminister Graf Vitzthum. Er verwies vor allen Dingen auf das hausenmetse auf dem Tisch des Hauses ntederaelegtc Material al» Beweis dafür, babble Regie rung die zur Debatte stehenden Fragen aufmerksam geprüft habe. Gegen Zwtschendeputationcn und veränderte Lastenverteilung sprach sich der Minister au», und erwartete von dem Antrag Opitz keinen groben Erfolg. Abgeordneter NUckert behandelte tn seiner Jungfernrede spezielle Fragen der Lausitz, die eine Aenderung de» WassergcsetzcS rechtfertigen sollten, doch wurde dieser Wunsch vom Regicrungstts« abgelehnt. Abgeordneter Dr. Schanz wünschte mehr Material über die Talsprrren- srage: sein Wunsch der Ueberwetsuua der Dekrete an die Finanzdevutation F, der Anträge an die GesetzgebungSdeputa- tion erfuhr aber selten» des Abgeordneten R iI» s ch k c-Leutzsch Widerspruch, der das sämtliche Material der Beschwerde- und Petttiousdevutation überwiesen willen wollte. Ausführlich verbreitete sich Abgeordneter Günther über den Talsperren, bau und die Instandsetzung der fliehenden Gewässer. Im weiteren verlaus der Debatte wandte sich Abgeordneter Bleyer gegen die staatliche Teichwirtschaft, und Finanz- minister v. Lende witz gab ausführliche Auskunft über die Staatsbeiträge zu den Talsperren von Malter und Klingenberg, die kein rosige« Bild zeigten und mit Staat», auswcndungen von 28,5 Millionen Mark abschlosscn. ES sprachen noch die Herren N i tz s ch c, Schwager, Dr. Spieß, Dr. Niethammer, Göpsert. Schließlich mußte nach längerer GeschästSordnungSdebattc. da man sich über die Verweisung an die Finanzdrputatton F und Grsetz- gcbungSdepntativn ober an die Beschwerde- und PettttonS- oeputation nicht einigen konnte, die Abstimmung auf Frei- tag vertagt werden. — Dekret über die Herstellung einer vollspurigen Nebenbahn von Schlriz »ach Mostbach Bereit» im Jahre I8H8 hat die rcußtschc Regierung der sächsischen Regierung ein generelles Projekt für eine Eisenbahnverbindung non Tchleiz nach Mos,doch lTtativn der preußischen Eisenbahn. Linie Triptis—Lobenstein) mit dem Ersuchen um Prüsung und Stellungnahme übersendet. l»«8 nahm die reußischc Regierung die Verhandlungen wegen der erwähnten Bahn- Verbindung wieder auf. Die führten schließlich dazu, daß sich die sächsische Regierung im Jahre lüW bereit erklärte, siir ein« vollspurige Nebenbahn von Lchlctz nach einem Punkte der preußischen Etseiibahnltnie TrtptiS—Lobenste«», wosür zunächst Moßbach tn Aussicht genommen wurde, Vorarbeiten im Gelände vornehmen zu lassen, wlc auch einem der näch sten Landtage eine Vorlage wegen llebernahme der kosten de» Bahnbaue» aus den sächsischen Staat zn unterbreiten unter der Bedingung, daß btv erforderliche Land dem säch. fischen Staate unentgeltlich berettgcstellt werde »nd die > cußische Regierung sich verpsltchie, eine» verlorenen baren Beitrag von 8'tWO Mk. für jedes Kilometer der Baulängc an den sächsischen Staat z» zahlen. Nachdem die rcuhtschc Regierung vorbchältliib der Genehmianna ilnrs Landtages den gestellten Bedingungen sugcstimmt hatte, sind die Vor arbeit«» t« Gelinde t« Jahre 1912 vorgenommen worden. Aus Grund de» Ergebnisses dieser Vorarbeiten ist in weite- ren Verhandlungen mit der reußtschen Regierung al» An- schlustpunkt der neuen Linie die im Großherzogtui» Lochien- Weimar gelegene Station Mobbach endgültig in Aussicht genommen worden. Der Ltnirnsühruna zwilchen Schlei» und Mostbach zufolge überschreitet die Bahn nach ihrem Austritt au» dem zu erweiternden Valin- Hof« Schleiz den Wtsenttalbach. kreuzt dann die OtierS- borsrr und Bergstraße, die beide nniersührt werden, umgeht im Bogen die Bergkirchr und wendet sich hieraus östlich an Görkwitz vorübersührcnd nach Octtersbors. Weiterhin kreuzt die Bah» die StaatSsiraste von Schlriz nach Neustadt lOrla) Ichirnenjrei mittel» einer Slrastenüberführung, woraus dtr Bahn zum Anschlustbahnhof- Moßbach htnführt, t» den die Bahn von Westen her ctnmünde!. An Stelle der Einmün dung von Westen ist ohne nennenswerte Mehrkosten eine solche von Osten her möglich. An der Neubanlinie sind Bahnhöfe für Görkwitz. OctterSdors. Pürmttz und DitterS- dors vorgesehen. Die gesamte Neubaulängc beträgt >4,itst Kilometer, wovon ll,8tt Kilometer in Neuß j. L. und 8,lS Kilometer tn Sachjen-Weimar liegen. Als stärkstes Steig. ungSverhältntS ist bis auf eine kurze in Steigung 1 : k-v liegende Strecke l : 711 etngrhallen. Die gesamten Her stellungskosten sind einschließlich de» Aufwandes für die Erweiterung des Bahnhöfe» Schlriz und für die aus dem Bahnhöfe Moßbach vorzunrhuiendcn Neubauten und ver- ändcrungen, jedoch ausschließlich der von den Interessenten zu tragenden Grunderwerbskosten aus ülglüftft Mk. Lclchntzt worden. Mit den Regierungen von Rcuß j. L. »nd Sachsen- Weimar svll über den Bau und Betrieb der neuen Linie ei» LtaatSvcrtrag abgeschlossen werden. Das vvn der Bahn durchzogene Gebiet hat. abgesehen von der Stadt Schlriz. einen rein land und forstwirtschaftlichen Charakter. Die Annahme, daß durch die Fortsetzung der Linie Schönbcrg— Schleiz bis zur Linie TrtptiS—Lobenstein die alten Be- ztchungen der Stadt Schleiz und ihrer Umgebung zum säch sischen Bvgtlandc eine wesentliche Beeinträchtigung zu gunsten der thüringischen Nachbargcbiete rrsahrcn könnten, dürste kaum gerechtfertigt sein. Die Regierung glaubt, daß der Linie Schleiz—Moßbach vor anderen Projekten der Bor zug zu geben sei und beantragt, die Ttändevcrsammlung wolle sich mit der Herstellung einer vollspurigen Neben bahn vvn Tchleiz »ach Moßbach einverstanden erklären und die hierzu unter Ti». 41 des außerordentlichen StaatShaus- holtö-EtatS für l»14/1l> als erste Rate eingestellte eine Million Mark bewilligen. — Navtunisorschung tn Sachsen. Der Ftnanzdeputation ä der zweiten Kammer wurde von der StaatSrrgierung Aus kunft gegeben über den Stand der Rabtumforschuiia in Sachsen. Danach haben insgesamt über 1MO radioaktive Einzelbestim- mungen fester und flüssiger Körper stattgefundrn, die ergeben haben, daß in Sachsen eine große Anzahl radio- aktiver Wässer vorhanden sind. Unter diesen be sitzen die Wässer von Brambach und die Wässer aus dem Marie Semmlcr Stölln tu Oberschlcma eine ganz hervorragend hohe Radioaktivität, gegen welche ble Radioaktivität aller anderen untersuchten Wässer tn den Hintergrund tritt. — Aus dem Truppenübungsplätze Königsbrück findet am 85. Mai, >>> Uhr vormittags, zu Ehren de» Geburts tage» Sr. Majestät Parade über die dort anwesenden Truppenteile des 12. Armeekorps statt. Die Parade wird vom Kvmmandcur der 82. Division, Generalleutnant Edler v. ü. Planitz, abgcnommcn und vvm Kommandeur der 5. Infantertc-Brigadc Nr. W, Generalmajor v, Gersdorfs, befehligt werden. ES nehmen teil: Infanterie-Reglmcni Nr. l<12 und Nr. IW, 8. Bataillon des Insanterie-RegimentS Nr. 177, Maschtnen-Gcwehr-Kompagnie des Insanterie- RegimentS Nr. 178, 2. Bataillon de» Insanterie-RegimentS Nr. 182, ein Zug des Husaren-RegimcntS Nr. 2«I, reitende Abteilung Feldarttllerie Nr. 12 und zweite Abteilung Felbartillerie Nr. 28, tm ganzen 8 Bataillone Infanterie, l> Masrhinen-Gcwehr-Kompagnten, ein Zug Kavallerie, zwei Abteilungen Feldarlillrric. Ausstellung und Parade marsch erfolgen hart nördlich des Lagers: der Zivilbevölke rung wird das Beiwohnen gestattet werden. — Die diesjährige Arbeiterzählung findet am 1. Mai statt. Die Fragebogen werden den in Betracht kommenden Gewerbeuntcrnehmern durch städtische Beamte zugcstcllt. — In der 8. BczirkSschule fand am 2tt. April die Ein- Weisung de» neuen Direktors Lehmann, des bisherigen Oberlehrer» an der lS. Bcztrksschule. statt. Zu der Feier hatten sich zahlreiche Ehrengäste cingesunden: Stadtschulrat Professor Dr. Thümmler, Pastor Sennewald vvn der St. Pctriktrche, eine größere Anzahl Schuldirrk- torcn, Dr. Gchadcbrod, Baumeister Untcrdörser. PrivatuS Michaeli«, PrivatuS Schleich usw. Oberschulrat Dr. Prtrtzel berichtete tn seiner SinweisungSreüe über den Lebenögang des neüen Direktors und sprach über die vor nehmsten Eigenschaften etnrk Letter» und Vorgesetzten. Unter rühmender Erwähnung der AmtSvorgänger des neuen Direktors gab er seinen besten Wünschen für dielen und die Schule Ausdruck. Giadtrat Dr. Matthe» über reichte Direktor Lehmann unter anerkennenden Worten die Airstellungsurkunde. Oberlehrer Zipfel begrüßte ihn tm Namen des Lehrerkollegium» »nd der Schüler. Mit Dank gegen den Rat zu Dre-Hen, den SchulauSschuß, da» Mini sterium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts »nd die an wesenden Vertreter dieser Behörden ervssncte Direktor Leb» man» seine gehaltvolle Antrittsrede, der er den Gedanken zugrunde legte: Au» dem Leben, durchs Leben, zum Vsben. Er schloß mit dem versprechen, in größter Treue seine» Amte» zu walten und da» in ihn gesetzte vertrauen zu rechtfertigen. Gesänge umrahmten die würdige Feier. — «ettinftistnng für da» sächsische Handwerk. Am 20. d. M. tagte wie alljährlich im Hotel „Drei Raben", hier, unter Vorsitz de» Herrn Stadtverordneten Hoflieferant Wcnüschuch das K » r a I o r > » m d e r W «t t i n st i s t » n g sür da» sächsisch« Handwerk. Hierbei waren vcr« treten die Gcwcrbevrreinc von Dresden, Freibcrg und Waldbelm, die Handwerkervcrcine zu Dresden und Ehcmnttz, sowie die Polytechnische Gesellschaft in Leipzig. Aus den ZinSerträgniffcn gelangte» diesmal Uber SM Mark zur Ausschüttung, die in Form vvn L ch » l b c t h i l fe n in Höhe vvn 8» bis 80 Mark an l« junge, strebsame, und bedürftige Handwerker verliehen wurden, und am 28. April, dem Ge- burtslage des Königs Albert. satzungSgemäß zur Ver teilung gelangen. Eingegangc» waren Uber 50 Gesuche, wovon aoer auch ln diesem Jahre «tn großer Teil nicht den LtiftiingSbestimmnngen entsprach, inSvcsonücre der Nach weis der Würdigkeit und Bedürftigkeit seitens eines Ber- bandSvereinr» fehlte. Am Schlüsse der BerbandSsttzung brachte der Vorsitzende de» Verbandes sächsischer Gewerbe- und Handwerkerverelne, Herr Siadlral Luckwetl au» Waldhcim, »och dem Verwalter der Wettinstistung, dem All gemeinen Halldwerkerverct» zu Dresden, insbesondere dessen Vorsitzenden, sowie dem verrinSkassierer Herrn Julius Müller den Dank der Versammlung sür die ehrenamtliche, treue und gewissenhafte Verwaltung der Stiftung au», dir seit ihrem Bestehen so außerordentlich segensreich siir da- sächsische Handwerk gewirkt habe. Wettbewerb sächsischer Schriftsteller sür die Festschrift des LachsentageS Dresden 1814. Der PresseanSichuß hielt dieser Tage im Anschluß an eine gemeinsame Sitzung mit dem engeren Ausschuß eine Sitzung ab, in der über den Inhalt der Fr st Ichrist beraten wurde. Einstimmig beschloß man, einen Wettbewerb unter den au» Lachsen ge- bllrtigen oder tn Sachsen lebenden Schriftstellern zwecks sreimtlligen. aber bisher nicht veröffentlichten Beiträgen für die in MM» Auslage erscheinende Festschrift de» Sachsen- tages zu erlassen. Der Wettbewerb erstreckt sich aus ein ve- grüßungsgedtcht setiva 2ft Zeilen», ferner aus kurzgcfaßte, fesselnde Beiträge zur Sächsischen Volkskunde »nd aus Dta- lcktgcdtchtc ernsten ndcr heiteren Inhalt« lOberlansitzer, erzgebtrgische, vogtländtschr. altenbnraische, Leipziger »nd ähnliche Dialekte!. Lchlußiermcn der Einiendungrn, ine an die Adresse de» 2. Vorsitzenden dr« Presse Ausschüsse», Redakteur Müller-Heim, Dresden Lirelilrn, z» richten lind, ist der IN Mai Die Manuiknp» dürfen keine» Auto, namr» tragen, sondern nur rin Kennwort. Tie genaue Adresse ist in einem verichlossensu Kumrl dem Mauutkr.pl beiznlegen, da« da-ielbc Kennwort tragen muß — Zur Angelegenheit der Anioduolinie im Schweizer« viertel wird uns von dem Eigentümer eines an der Bern hardstraße gelegene» Hausgrundstückes geschrieben: „In dem im gestrigen vlaitc enlhallcne» Auiiatzc Uber die durch die Brrnhardslraßk führende Autobuslinie ivar u. a geiagi, die Befürchtung, daß durch diesen Betrieb die Hnuier inert bar erschüttert werden würde», sei nicht eingclroiirv. Dies entspricht aber durchaus nicht de» Tatsache». Im Gegen teile ist die Erschütterung der Hauser wie auch i» den vo» deren Eigentümern »ud Beivvhueru an de» Liadtrai gerichteten zahlreichen Beschwerden besonders geltend ge macht worden ist — eine außerordentliche, sic i» ihrem Be stände nicht wenig gefährdende. Sie bcschrünki sich nichi bloß daraus, daß die Fenster und Türen fortgesetzt klirren und die Dielungri schwanke», sonder» erstreckt sich auch aus die Möbel und sonstigen Eiiirtchtuiigsgcgciisiändc, io daß beispielsweise das Schreiben und Zeichnen a» den Schreib und Zeichentischen stark bceinlrächtigt wird, ja selbst die Betten in schwankende Bewegung geraten und dadurch die in ihnen liegende» Personen im Schlafe, soweit sic solchen bei dem jetzigen, weit über das Vcdürsnis hinaus aus gedehnten Betriebe vor Mitterziachi überhaupt noch finden können, ausgerllttelt werden. Daß derartige Umstände »n haltbar sind, und daß sich ihre Beseitigung auch im Rechts wcge, falls solcher »och beschriften werden müßte, wird er streite» lassen, unterliegt keinem Zweifel." — Notlandung eines Militär - KlugrcngeS bet Gohlis. Gestern abend 7Rft Uhr mußten zwei aus Gotha kommende OssizterSflieger südlich von Gohlis eine Notlandung vornehmen Der Apparat Über sch lug sich hierbei, wurde stark be schädigt und mußte abmontiert werde». Dir beiden Flieger sind unverletzt. — Auslosung einer Lustschiss-Freisahrt bei der Wohl- tätigkeitSmatinee am Sonntag. Anläßlich der Wohltätig- kettömatinec, "die der Luftsahrcrdnnk zugunsten verunglück, ter Luftsahrcr und deren Hinterbliebenen am nächsten Sonntcrg im U.-D.-Ltchlspiclhausc veranstaltet, Hai die „Dclag" eine Zeppclin-Freisahrt gestiftet, die unter allen Besuchern der Matinee ausgelost wird. Als Los gilt das Billett. Am Schluß der Veranstaltung wird die Nummer des gezogenen Billett» sofort bekanntgegebcu. — Eine stürmisch bewegte Protestvcrsammlung deS Z e n t r u m S v c r e i n s Dresden land gestern abend im vollbesetzten „Tivoli"-Taale statt. Die Versammlung war cinberusen, um Protest cinzulcgc» gegen Angrifse in der Zweiten Kammer gegenüber dem katholischen Ordcnöwescu und der katholische» Kirche. Das Referat halte der Reichs tagsabgeordnrte Lederer a»S Bayern übernommen Seine Rede, die zeitweilig sehr tempcrnmenivoU mar. führte oft zu stürmischen Kundgebungen und Unter brechungen vo» seiten der Anhänger oder der Gegner der vcrsammlungseinbcruser. Zu der Versammlung waren ciiigcladcn die Abgeordneten Dr. Kaiser, Zöphcl »nd Nitzschc. Abgeordneter Zövhel hotte schriftlich sein Fern bleiben infolge einer Reise entschuldigt, dagegen waren die Herren Dr. Kaiser und Nitzschc erschienen: sie verlangten zu Beginn der Diskussion unbeschränkte Redezeit. Da sedcm von ihnen jedoch nur 2ü Minuten zugcstanden ivurdcn, verzichtete» sic aus das Wort und erklärten, ihre Organisation veranlassen zu wolle», eine Gegen ver sammlu » g cinzuberusen. Die beide» Abgeordneten und mit ihnen die meisten Nichtzenirumslcuie »erließen darauf die Versammlung, woraus Abgeordneter Lederer das Schlußwort hielt. Eine Protestresolution ge langte zur Annahme. — Die Konferenz der Vertrauensmänner des Sächsischen Verein» zur Hebung der Sittlichkeit wird Montag, den 27. April, in Drcsdcn-A., Zinzciidorsstraße 17, Pt., abgehalien werden. ES soll dies in Verbindung mit den vereinsiagen für Innere Mission geschehe». De» Bericht über die Tätig keit des Vereins wird der Vorsitzende, Piarrcr Mntzold, erstatten. Daran schließt sich der Vortrag von Generallekretär Lic. Bohn Merlin) über: „Die materielle» und ideellen Werte, die unserem deutschen Volke durch die Unsittlichkeu verloren gehen", mit Aussprache. Das Thema ist so wichtig, daß eS wohl jedem, der sich für das Wohl unseres Volkes rinsctzt, von Iniereffc sein dürfte. Tie Arbeit des Vereins wächst so, daß eine Erhöhuiig der Mtlgliederzahl dringend erwünscht ist. Wer sich zur Mitgliedschaft bereit erklärt, er hält ftir den Jahresbeitrag von 2 Mk. die Fachschrift ge liefert, die über die Tätigkeit auf diesem Gebiete fortlaufend Aufschluß gibt. Erklärungen zur Mitgliedschaft, wobei auch höhere Beiträge erwünscht sind, an die Geschäftsstelle des Vereins. DrcSden-N. ö. — Die diesjährige Sitzung de» Auslchnssea der Deut schen Turnerschast findet nach neuerlichen Beschlüsse» nicht ln Dortmund, sondern in Leipzig statt, und zwar am 2., 8. und 4. Juni. — Ei« SWjähriger Gedenktag in der Geschichte der Innung der Baumeister z» Dresden. Zur Frauenkirche in Dresden gehörig, befand sich aus dem Fricdhvsc -- etwa in der Nähe der jetzigen Münzgaffe - das „Bein ha ns". Darin errichtete die Bruderschaft der Steinmetzen und Maurer eine zweite Kapelle. Der dazu bestellte Allarist hatte wöchentlich vier Messen zn lesen, davon eine für die Erbauer der Kapelle. Die 2ttftungs»rk»»dc ist a m 2 4. April 1514 in Meißen vollzogen. Die dieselben Handwerke beiressendc älteste Urkunde im Dresdner Rat» archiv tR. A. A. tX l8.>, VI. ggj sagt: „In einem Schreiben an den Rat z» Eamentz teilt der Dresdner Rai mit, daß ein Steinmetz, Nickel von Zeitz, der im Dresdner Gcsängnls gewcscn und ans Bitten »»d gegen "Bürgschaft der „Meister der Steinmetzen und Maurer" gegen Handschlag srcigegcben wurde, flüchtig geworden ist. Dieses Schreiben ist daiicri 1514 am Montag »ach Katharina <27. November t 5 k t> Der Reichstag vor ernsten tzntscheivungen. In wenigen Ingen nimmt der RcichSIgg nach viel Fertenwochen seine Arbeit wieder ans, und zwar mü dei Absicht, in weitere» drei Wochen in die großen L o in merferien zu gehen. Es ist noch fraglich, so schreibt die „N. G. E.". ob dies möglich sein wird Denn der Reichs tag hat noch große Ausgaben nor sich. Der Etat, der no, dem l. April fertig sein sollte, ist in seine» wichtigste» Ab schnitten — Mtlttärctat, Etat des Reichskanzlers »nd des Auswärtigen Amte» — noch nicht einmal in der Budget kommilsio,, berate» worden. Außerdem lieg! dem Reichs tage eine ganze Reihe von leb, wichtige» Gesctzentwürsrn vor. die zum Teil noch i» den NcichStggSauSschÜsscn stecken verschärft wird die Lage dadurch, das, die Regierung nicht weniger als vier Kommissivnsbcschlüssen ein glattes Nein cntgcgengesicllt bat: der Koiikurrciizklanlclvvrlagc. der BesoldungSnovelle. der Wicderaiiftiabmc tm Dtjziplinar- versabren und der Milttärsirasgrlktznonellc. Angesichts dieser schwierigen Geschäftslage wird sofort nach Wieder beginn der ReichslagSnerbandlnngcn eine Verständi gung z wischen Regierung n » d Reichstag in die Wege geleitet werden. ES soll vereinbart werden, welche Materien noch vor der Sommerpause zur Erledigung kom me» sollen. Die noch unerledigten Etats gelangen »atür ltch »»erst zur Verabschiedung. Dann bosfl man, die Ge treidestatlstik. die Konkiirrenzklantel. die Beloldnngs Novelle, das Rennweltgeirtz, die Milftärsirasgeletznovclle. einige kleinere Vorlagen z» verabschieden unk die Frage des K o l o n i a l g e r t ch i s b v s e « z» rnlscheiden. Uner- ledig! würden noch bleiben: dn» Peirolenmgrsetz. das «8» »Dresdner Rnchriebte«* «r >«« Tonneestao. April IKtt s
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