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Werfer s GrenBote k^*^*'***'''*''^*'''''**'''''''***'*''*^^ Dies Blatt enchM die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt» k Der Adorf« Grenzbot, gelangt jeden Wochent. ! Mannschaft Oelsnitz i. VogU., des Amtsgericht», : Im Falle Merer Gewalt (Krieg oder sonstige t i nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- t der Amtsanwaltschast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland ; Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen r tiert.-Anzeig«r nach Taris.-Postscheck-Konto ! ML i Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung der ! 87868 Leipzig. - Fernruf Nr. 14. Eegr.18SS ! W Zeitung od« auf Rückgabe des Bezugspreises, k MWWWWMWWHÄKrs»bM,MsUMBMEö,MMi>,ZttiSrrg,Ker' a. MtMtstasMStMSsrSs, KWlMrk LkuMa,MWMmMbersrMMMmgMEKöMkgMMSrmm, Schl, WoWsK«. das M. obere Wl. Sonntags sine Mufteisste AnterhaltungSdeilas» Dmck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleit«: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Nr. 2^6 SsnnrMSKd, dssr 2S. NQvsmbSr L92S Jnhrg. 91 MsÄsil« «ftV. Erste. Das RaÄeln und das Schlrtts^strrh- und G^ftneesr^nl>lnnferr sowie das Liegen und Benutzen von sogenannten Hälzeln auf den Straßen, Fußwegen und Plätzen " deodatLN. . Mndsrn bis zu 12 Lütteren ist ausnahmsweise bis auf Weiteres das Schlitt - ^htt^luufeu auf den Straßen und Plätzen, nicht aber auf den Fußwegen, und das auf dem Marktplatze und auf der Hellgaffe gestattet, jedoch nur bis zum 'niiiti der Dunkelheit Weitere KiaÄee und Erwachsene werden wegen des Rcdeins ^schließlich auf den Krummer, Weg und auf d e städtische Rodelbahn an " Oslsnitzerstraße verwiesen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 RM. oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Wegen Zuwiderhandlungen, die von Kindern unter 14 Jahren begangen weroen, sind deren Eltern, Erzieher oder der erwachsene Begleiter unbedingt dann verant wortlich, wenn sie das zu rügende Gebahren der Kinder veranlaßt, oder wenn sie, obwohl hierzu im Stande, es unterlassen hatten, die Kinder von der Begehung von Ziwiderhand- lungen abzu halten. ^dorf i. D., den 27. November 1925. Dav Studtvut. BakunutmuÄftuug. Zur Verhütung von Christbaumdiebstählen wird hiermit das Betreten des Stadt waldes außerhalb der öffentlichen Wege pun haute ab bis 34. Dazambav 4S2S strengstens verboten. Zuwiderhandlungen werden nach § 19 des sächs. Forst- und Feld strafgesetzes mit Geldstrafe bis zu 30 Reichsmark oder Haft bis zu t Woche bestraft. Adorf i. L , 27. November 1925. Dav Stadtrat. Sie letzte Woche. > Der deutsche Reichstag hat sich in den letzten Men mit dem Vertragswert von Locarno befaßt, vor mehr als einem Monat nach zweiwöchigen sollen von den Außenministern der beteiligten Staa- unter Mitwirkung des Reichskanzlers Dr. Luther M Abschluß gebracht worden war. Seitdem sind ^Einzelheiten der Locarnoer Vereinbarungen überall ^solchem Eis« erörtert worden, daß jetzt im deut- dA Parlament nichts Sensationelles mehr vorge- werden konnte, wenn auch noch keine volle Klar es über die Tragweite aller Möglichkeiten festge- worden ist. Die Praxis wird die Anwendung theoretischen Bestimmungen ergeben müssen. Aus dem Gange der Neichstagsverhandlungen hat ^..Meisten Aufsehen die offizielle Erklärung des jiAskanzlers Dr. Luther erregt, daß er nach der s.vNlzierung des Sicherheitsvertrages dem Reichsprä- >Mten von Hindenburg das Rücktrittsgesuch ^.gesamten R e ich s k a b i n e tt s überreichen Noch bevor dieser Entschluß zur Ausführung ist noch der Reichsjustizminister Dr. Frenken aus Aelchsregierung ausgeschieden, der ebenso wie die deutschnationalen Minister, mit dem Vertrage einverstanden war. Das neue Reichsministerium ^..vach den Worten des Kanzlers gebildet werden aus gen Parteien, die jetzt für Locarno gestimmt LA eine Aufgabe, die vielleicht nicht geringere Gierigkeiten mit sich bringen wird, als sie vor einem iiA der Rücktritt des damaligen Kabinetts Marx Gefolge hatte. Ob Dr. Luther an der Spitze der Regierung bleiben wird, läßt sich heute noch absehen. jeden Fall kann sich Deutschland nach Unter- i^Mung des Locarno-Vertrages den Luxus einer iMchlichen Reichsleitung in auswärtigen Angelegen- nicht gestatten, denn damit würde der wahre V getroffenen Abmachungen verfehlt sein. Dr. und der englische Außenminister sind darin daß Locarno nur den ersten Schritt auf dem zur allgemeinen Annäherung der Völker bildet, ^deutsche Regierung muß also mit zäher Energie pi^us hinarbeiten, daß wir alles erreichen, worauf ^b?uf Grund der Zusagen der Alliierten ein Anrecht Die Leitung der deutschen Politik wird vor darauf hinarbeiten müssen, daß diejenigen „Rück- Nlt gen", die uns in Locarno zwar in Aussicht ge- wurden, bis zum heutigen Tage aber nicht in "ung getreten sind, so insbesondere die Ab- ug der Besatzungsfristen für die zweite und dritte .^juandzone, ferner die Vorverlegung des Abstim- M°stermins im Saargebiet und die Aufhebung der ^nosen Luftfahrtbestimmungen. böse Finanzkrisis in Frankreich hat dritte Ministerkatastrophe binnen Jahresfrist ^ geführt. Das zweite Kabinett Painleve hat sei- Hb,v?zen Lebenslauf beschlossen, und es ist vorauszu- daß noch verschiedene Regierungen sein Schicksal werden, bis alle bestehenden Schwierigkeiten be- Frankreich ist in dieser Beziehung aus Jdreinbarung mit Amerika angewiesen, däs je- kUem Anschein nach ein Entgegenkommen in der Was es Neues? i„ — Der Reichstag hat das Locarnogesetz in zweiter Le- beraten. — Die deutsch-holländischen Wirt'chaftsverhandlungen ^Berlin haben zum Abschluß eines Handelsabkommens — Reichspräsident v. Hindenburg hat die Deutsche ^vnwbilausstellung 162L eröffnet. d°. 77. Ter französische Kammerpräsident Herriot ist mit Bildung des neuen Kabinetts beauftragt worden. ,»k, Der König von Siam ist im Alter von 44 Jahren "Serben. Schuldenfrage von einer Einstellung der französischen Rüstungen abhängig macht. In dieser Forderung des amerikanischen Geldgebers liegt heute wohl die beste Garantie dafür, daß Frankreich in der nächsten Zeit die Ruhe und den Frieden der Welt nicht stören wird. Der Tod der 81jährigen Königin-Mutter Alexandra von England, der Witwe König Eduards VII., weckt die Erinnerungen an die sehr ein flußreiche Rolle, die einst die Königin selbst, deren Mutter, die Königin von Dänemark und ihre Schwester, die Zarin Dagmar von Rußland, Gemahlin des dritten Alexander und Mutt« des letzten Zaren Nikolaus, gespielt haben. Alle drei Frauen waren ausgesprochene Deutschfeindrnnen, wenn sie auch diese Gesinnung nicht immer öffentlich zeigten. Daß infolge dieses Trauer falles die aus Anlaß der Unterzeichnung des Locarno paktes geplanten Festlichkeiten in London unterblei- ben, ist eine Fügung, die man aber angesichts der heute noch völlig ungeklärten Tragweite des neuen Ver trages für das deutsche Volk doch wohl ganz angebrachi nennen kann. Sie französischen ZeWrteile. Völlig haltlose Beschuldigungen. Ein französisches Kriegsgericht hatte unlängst den Generalmajor a. D. Paul Weicke in Kassel-Wilhelms- höhe und den Rittergutsbesitzer Rudolph Schulz in Altewalde (Kreis Neustettin) wegen angeblicher Ge walttaten gegen französische Zivilpersonen im Abwesen- heitsversahren zum Tode verurteilt. , Dazu «fahren wir, daß die französischen Beschul digungen schon vor längerer Zeit vom Reichsgericht eingehend untersucht worden sind, wobei sich ihre völlige Haltlosigkeit herausgestellt hat. General Weicke hatte sogar ausdrücklich seine Truppen unter Hinweis aus die bestehenden scharfen Strafandrohungen vor Ausschreitungen gewarnt. Von Schulz ist festgestellt worden, daß er am Tage des ihm zur Last gelegten angeblichen Vorkommnisses von dem Ort, wo sich dieses zugetragen haben soll, dienstlich abwesend war. Me deutsche MvKMauMellMg. Eröffnung durch den Reichspräsidenten. Am Donnerstag mittag wurde in Charlottenburg Lie Deutsche Automobilausstellung 1925 durch den Reichspräsidenten von Hindenburg in Anwesen heit zahlreicher Vertreter der Behörden, der Indu strie und der Presse feierlich eröffnet. Namens der deutschen Automobilindustrie wies Geheimrat Dr. Wilhelm v. Opel in seiner Eröff nungsansprache hin auf das zeitliche Zusammenfallen der Ausstellung mit einem in mehr als einer Be ziehung bedeutungsvollen Termin für die Automobil industrie. „Am 1. Oktober sind die Grenzen für die Ein fuhr ansländischer Fahrzeuge geöffnet worden. Mit- allen nur erdenklichen Mitteln hat die Automobil industrie des Auslandes für diesen Termin ihre Vorbereitungen getroffen, um den letzten vernichten den Schlag gegen die deutsche Automobilindustrie zu führen und Len deutschen Markt für sich zu erobern. Wenn irgendeine Stunde in dem mehr als ZOjäh- rigen Bestehen der deutschen Automobilindustrie be deutungsvoll war, so ist dies in Ler heutigen der Fall, die wir, ohne zu übertreiben, die Schicksals stunde der deutschen Automobilindustrie nennen müssen." Die Leistungsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie bewies der Redner mit zwei einfachen Zahlen. Während wir im Vorjahr etwa 30000 Kraftwagen herausbrachten, können wir mit unseren Einrichtungen mehr als 10V V00 Wagen erzeugen, eine Zahl, die nicht nur ausreicht, den deut schen Bedarf zu decken, sondern Lie zum Export drängt. Bor allem können wir uns auch in konstruktiver Hin sicht mit Lem Auslande messen. Zum Schluß richtete Geheimrat von Opel folgen den -ringenden Appell an das -entsche Volk: Für 1ÜÜ Millionen Goldmark sind im letzten Jahre ausländische Motorwagen in Deutschland eingeführt worden. Diese 100 Millionen sind ein furchtbarer Schlag für Lie Handelsbilanz und bedeuten, daß man zugunsten ausländischer Arbeiter deutschen Beamten und deutschen Arbeitern das Brot nimmt. Man kann sagen, daß jeder vom Ausland gekaufte Wagen durch schnittlich drei Arbeiter mit Frau und Kindern auf ein ganzes Jahr brotlos macht. Auf solche Weise wirL Sie Existenz von 300 000 Arbeitern und Angestellter in Frage gestellt. Wenn Hie drei Faktoren: Reich Volk und Automobilindustrie zusammen wirken, un den Automobilverkehr in Deutschland zu fördern, unk sich hierbei der einheimischen Erzeugnisse des Vater landes bedienen, so kann der Erfolg trotz aller Schwie rigkeiten nicht ausbleiben. Chor und Teilnehmer sangen darauf das Deutsch landlied. Ein darauffolgender Rundgang durch die Ausstellung beendete die Feier. Reichstag gegen Reichsbahn. Die Einstellung des Personalabbaues gefordert. Der Reichstagsausschuß zur Prüfung der Rechts verhältnisse bei der Reichsbahn hat einstimmig be schlossen, die Reichsregierung zu ersuchen, unverzüg lich auf die deutsche Rcichsbahnverwaltung einzuwir ken, daß Ser Personalabbau der Reichsbahn für be endet erklärt wird. Die Reichsbahngesellschast hat im Laufe des letzten Jahres ihren Personalbestand bereits um mehrere hun- -erttausend Köpfe vermindert und damit für das stän- Sige Personal den Friedensbestand von 693 000 Be- crmten und Arbeitern erreicht. Trotzdem plant sie jetzt allem Anschein nach neue Abbaumaßnahmen, an statt endlich dem Abbau ein Ende zu machen und die etwa notwendige Personalverminderung durch natür lichen Abgang herbeizuführen. Bei d« dritten Lesung ves Haushalts des Reichsverkehrsministeriums wird es zu harten Auseinandersetzungen mit dem Verwältungs- cat und der Hauptverwaltung der Reichsbahngesell schaft wegen dieser Vorgänge im Reichstag kommen. Die LocarnoWacht im Reichslag. Zweite Lesung der Regierungsvorlage. — Drei Miß trauensanträge. — Berlin, 26. November 1925. In Anwesenheit des Reichsministers Dr. Stresemann trat der Reichstag heute in die zweite Lesung des Locarno gesetzes ein. Mit zur Beratung gestellt sind die drei Miß trauensvoten der Deutschnationalen, der Völkischen und der Kommunisten, sowie der Antrag der Deutschnationalen und der Wirtschaftlichen Vereinigung, die Frage des Eintritts in den Völkerbund in einem besonderen Gesetz zu regeln. Als erster Redner nahm das Wort Abg. Landsberg (Soz.). Er bezeichnete.es als unerhört, wenn der frühere deutschnationale Abg. Roth sich erfrecht habe, die An hänger des Locarno-Vertrages als Volksverräter zu bezeich nen. (Hört, hört! links.) Diese Erbärmlichkeit müsse entschie den zurückgewiesen werden. (Beifall links und in der Mitte.) Der Locarno-Pakt kostet uns den Verzicht auf Krieg, den wir doch nicht führen können, bringe uns aber den Schutz vor neuen Sanktionen und die Befreiung des Rheinlandes. Lie Ablehnung von Locarno würde uns einfach in die alte' Rechtlosigkeit zurückwerfen. Die Politik der Deutschnatio- mlen habe sich als unsittlich und damit als unmöglich er-" viesen. (Beifall links, Zischen rechts.) Abg. Wallraf (Dntl.) wies den Vorwurf eines unsitt- ichen Verhaltens der Deutschnationalen Volkspartei zurück. Latz der Präsident diese Aeutzerung nicht gerügt habe, zeige >as tiefe Niveau des Reichstages. Weiter führte der Red ler aus, es stehe fest, daß matzgebende Staatsmänner der Alliierten den Locarnovertraa anders ausleaen als un-