Volltext Seite (XML)
zuständiger Stelle auf der „Dominsel" in Posm eingeholten Erkundigung milteilen kann, bisher weder die hohen geist lichen Würdenträger der Posener noch der Gmsener Erzdiözese Einladungen zur Teilnahme an den Festlichkeiten erhallen. — Dem Vernehmen nach ist sür den Posten de» deutschen Grsondte» in Carnca« der bisherige Gesandte in Bangkok v. ProlltuS und als dessen Nachfolger in Bangkok der bisherige Gesandte in Bogota Freiherr v. d. Goltz in Aussicht genommen. — Dem Geheimen Jnftizrat Dr. Porsch in BreSlau ist vom Papst Pius X. durch Breve vom 22. Mat 19l0 das Großkreuz des St. GregoriusordenS verliehen worden. Das Breve erinnert in besonders schmeichelhaften Worten an die verdienstliche Tä.igkcit des Geheimrats Porsch zur Verteidigung der Rechte der Religion im Angesichte der Oeffentlichkeit. welche der höchsten Anerkennung wert sei. Da Herr Dr. Porsch jetzt schon 25 Jahre auch im preußischen Abgeordnetenhause in demselben Sinne wuke, würden sich seine katholischen Kollegen im Abgeorduetenhause durch diese Auszeichnung mitgcehrt fühlen. Wir dürfen hinzu- fügen, daß diese Auszeichnung auch im ganzen katholischen Volke Deutschlands mit fceuüiger Genugtuung ausgenommen werden wird. — Generaldirektor Baki« von der Hamburg Amerika- nischen Paketsahrtgesellschaft wurde am Sonnabendabend und am Montayvormittag auf WilhelmShöhe in längeren Audienzen vom Kaiser empfangen. Es wurde dabei nicht nur die Frage der streikenden Werftarbeiter besprochen, sondern auch interessante politische Gegenstände behandelt. ll4 Millionen Mark Ucbcrschuß. Allen Zweiflern zum Tratr haben sich die Neichsfinanzen weit besser ent wickelt, als man angenommen lxrt. Das Jahr 1909 brachte nicht »nc !lll Millionen Mark Ueberschnß, sondern infolge der Ersparnisse an manchen Stelle» und Mehreinnahmen a» anderen rund 114 Millionen Mark Ueberschnß: das ist der größte Ueberschnß seit Bestehen des Reiches. Neben der giinstim'n Entwicklung der Einnahmen überhaupt, ist der Mehrbetrag zu einem guten Teil auf die Voreinfuhr und Nachbesteneruug zurückzuführen. Nun kommt dieser Ab schluß den Gegnern der Neichsfinanzen sehr ungelegen; man kann jetzt nicht von einem Fiasko der Reichsfinanzen -eben. Um aber doch Beunruhigung in weite Kreise tragen zu können, greisen sie zu einem anderen Täuschungsmittel. Sie vergleichen die Einnahmen der Monate April—Juli des Jabres 1909 und 191» und finden dann, daß 1909 in diesen 4 Monaten 'still Millionen Mark eingenommen wurden. 1910 aber nur -still/, Millicnen Mark; dann sprechen sie von einem Rückgang der Neichseinnahinen. Aber eine solche Gegenüberswllung kann gar nicht geinacht werden, da eben U>09 in diesen 4 Monaten die große Voreinfuhr stattfand; das sieht man allein schon daran, daß die Zölle (Kaffee und Tabak) uni 19,5 Millionen Mark weniger bringen wie 1909. Unter allen Steuern bleibt die Branntweinsteuer erheblich hinter dc'in Voranschlag zurück; aber man muß wissen, daß die Hauptkampagne» gar nicht in diesen 4 Monaten statt fanden, sondern erst im Herbste nach der Ernte einsetzen. Sollte aber hier sich ein Minderertrag ergeben, so begrüßen wir dies sehr, weil daun der SchnapSkonsuni abgenonimen hat und je mehr dieser zurückgeht, desto besser für unser Volk. Alle Tatsache» sprechen aber dafür, daß man mit dem Erfolge der Reichsfinanzen zufrieden lein kann. Wenn sozialdemokratische Blätter bereits von einem Ausfall von ll» Millionen Mark reden, so ist das Humbug; bis Ende Juli sind die Zölle und Steuern nur um 12 Millionen Mark bei 180 Millionen Mark Solleinnahmen hinter dem An schlag zurückgeblieben, d. h. um 2,5 Prozent, welche Summe leicht eingeholt oder durch sichere Einnahmen anderer Art gedeckt werden kann. Dir Ka»zlribca,»ten im Rejchsamtc des Innern. Tie sogenannte Lohnbewegung unter den Kanzleibeamten des Reichsamtes des Innern wird immer noch in den Blättern der verschiedensten Parteirichtungen erörtert, und zwar mit vollem Rechte. Ter „Tentschen Tagesztg." will es scktzüne», als ob manche Herren, die an der Spitze von Abteilungen des Reichsamtes des Innern stehe», die ganze Angelegenheit etwas zu leicht nähmen. Wen» irgendwelche Beamte gut gestellt sind und auskömmlich besoldet werden, so sind es ohne Frage die Kanzleibeaniten in den Neichsämtern, be sonders die im Reichsamte des Innern. Tie Kanzlei beamten bei den Mittelbehörden erreichen heute Gehälter bis zu ll200 Mark »eben einein Wolmungsgeldznschusse von llOO Mark. Tie Gehälter der Kanzleibeamten bei den Zen- tralbehörden erreichen sogar die Höhe von 4000 Mark. Mit Recht wird gefragt, wo es im freien Erwerbsleben möglich der Manpika wohl niemals gesehen hatte. Der hochwür- digste Bischof selbst spendete die heilige Taufe, umgeben von den Missionaren von Kate nnd einer Anzahl anderer Missio nare, die aus den benachbarten Stationen gekommen waren Auch Unda, die Oberin der Schwarzen Schwestern, mit zwei Begleiterinnen war erschienen, uni bei ihren Schwestern Patin zu stehen Ter Sultan selbst hatte alle Häuptlinge und Großen seines Reiches eingeladcn, und mit wenigen Ausnahmen hatten sie der Einladung Folge geleistet. Die Bezirksnebenstelle, die de» Missionaren ihre Glückwünsch.' entboten hatte, wollte auch de», Sultan ihre Ehrenbezeu gung zuteil werden lassen, indem sie eine Quantität Pulver schickte, das die (Nuga-Ruga) Soldaten des Sultans au jenem Tage mit lanwr Stimme reden ließe», wie die Ein geborenen sagen. Tie schönen Zeremonien, mit welchen die Kirche die Taufe von Erwachsenen umgibt, machten ans die Heiden, die überaus zahlreich erschienen waren, den besten Eindruck. Besonders aber die Täuflinge selbst umren tief ergriffen und im Augenblicke, Ivo das Tauswasser über die Stirne rann, konnte die Königin ihre Gefühle nicht mehr beherrschen, sondern brach in Tränen aus. Als der Bischof sie später nach der Ursache ihrer Ergriffenheit fragte, gab sie die schöne Antwort: „Tiefe Tränen sind Tränen der Freude ob des Glückes, das mir heute zuteil geworden." In der Tnnse erhielt Sultan Kirat» den Name» W i l- Helm Adolf. Wilhelm wollte er genannt werden zu Ehren des deutschen Kaisers, seines erlauchten Schutzherrn, dein er in aller Treue ergeben ist; den Beinamen Adolf aber nahm er zu Ehren des hochwürdigsten Herrn Bischofs, welcher die Taufe spendete und zugleich Patenstellc vertrat. sei, durch eine der .Kanzleitätigkeit entsprechende Beschäf- tigung ein Einkommen von 4000 oder gar 4800 Mark zu er- reicl)en. Dabei erhalten die Beamten selbstverständlich noch Pension sür sich und für ihre Hinterbliebenen. Tie über cin gewisses vorgeschriebenes Maß hinaus geleisteten Ar beite» werden noch besonders vergütet. Das Arbeitsmaß ist so bemessen, daß es ohne Schwierigkeit in sieben Stunden täglich belvältigt werden kann. Man hat berechnet, daß das Reich für die Bogenseite Schreibwerk zwischen 3 und 6 Mark zahlen muß. Kein Geschäftsmann ist in der Lage, auch nur annähernd so hohe Schreiblöhne zu zahlen. Es ist des halb nicht zu bestreiten, daß die jetzigen Forderungen der Beamten über das zulässige Maß hinausgehen und wir müssen auch unsererseits denen zustinunen, die del Er- ivartung Ausdruck gebe», daß den übertriebenen Forde rungen mit Entschiedenheit cntgegengetreten werde. — Drr Wert dcr südwestafrikanischrn Diamantenlager kann natürlich noch nicht genau ermittelt werden; er be richt zu einem guten Teil auf Schätzungen. Im ganzen wurden von sämtlichen abbauenden Gesellschaften im Jahre >909 500 000 Karat gefördert. Für das Gesck-äftsjahr 1911 lvird eine Ausbeute von einer Million Karat erwartet, und das wird nach Erledigung der Pomona- und Marmora- Streitfrage die Turchschnittsausbeute von den bekannten Lagerstätten bleiben. Professor Sck>eibe setzt die ungefähre Höhe der Schätze auf sämtlichen bekannten deutschen Feldern auf 200 Millionen Karat. Andere meinen, nach 20 bis 30- jähriger Bearbeitung würden die Lagerstätten erschöpft sein. Tie Wahrheit liegt, nach dem Berichterstatter der „Tägl. Rundsch." sicher mehr nach Scheibes Seite hin, zu mal überraschende Funde unter den Dünen, wie schon er wähnt, durchaus nicht ausgeschlossen,sind. Tie Unkosten für das Karat schwanken je nach Lage der Felder zwischen 1,50 und 5 Mark. In Kimberley belaufen sich die Unkosten auf 20, in der Premier Mino bei Pretoria auf 8 Mark. Der Erlös sür die deutschen Diamanten ist nicht hoch, der Kauf preis steigt durchschnittlich nicht recht über 30 Mark für das Karat; rechnet man 5 Mark Gestehungskosten ab, so bleibt ein Reingewinn von 25 Mark pro Karat; sind 200 Millionen Karat vorhanden, so ist der Gesamtwert der Lager abzüglich aller Gestehungskosten rund 5000 Millionen Mark. Man wird es daher verstehen, wenn der Abgeordnete Erzberger gegenüber der Dernburgschen Privilegienwirtschaft von „Millionengeschenken" an das Großkapital spricht. — Die Hochburg de» Freisinns. Unter dstser lieber- schrift veröffenllicht die „Liegnitzer Ztg." einen Artikel, in dem sie auseinandersetzt, daß in Schlesien. daS immer als Hochburg deS Freisinns gegolten habe, sieben freisinnige Abgeordnete, zumeist Führer der Partei, durchaus auf die Stichwahlhilfe der Konservativen und der rechtsstehenden Parteien angewiesen sind. Wenn die Konservativen Schlesiens sich entschließen sollten, dis Sozialdemokraten und die Freisinnigen in ihrem Kampfe sich selbst zu über lassen. so würden mindestens sieben schlesische Wahlkreise Sozialdemokraten statt der Freisinnigen in denReichstag senden. — Wie man nur so lügen kann. Der Vorwärts schreibt: „Neben dem überzcugungstreuen Katholiken und braven Zentrumsmann Ohm saß im AnfsichtSrate der Niederdeutschen Bank (und verschiedener Tochtergründungen) auch der Führer der Dortmunder Nationalliberalen. Stadt- rat Maiweg." ES ist ganz falsch, daß Ohm ein „braver ZentrumSmann" war. Er hat sich im politischen Leben gar nicht hervorgetan und wenn er abstimmte. stimmte er für die Liberalen. Das genannte Blatt aber geht dann gegen den liberalen Stadtrat Maiweg vor und schreibt von ihm: „Eine besondere Spezialität Maiwegs waren übrigens opulente große Gesellschaften, bei denen das einzelne Kuvert mindestens 60 Mk. kostete. Der zwingen den Not gehorchend, hat Maiweg am Sonnabend endlich seine städtischen Ehrenämter niedergclcgt." Aber Maiweg hatte noch eine andere „Spezialität" und diese unterdrückt der Vorwärts; denn im letzten Jahre hat Maiweg den Großblock in Dortmund gegen das Zentrum geschaffen. Warum sagt dies der Vorwärts nicht';' — Wer ist die „Nordische Wasserkante"? Ein alter Leser der Kreuzztg. schreibt: „In einer der Julinummern Ihrer Zeitung unter „Deutschland, Berlin, 19. Juli" führen Sie dis Beträge an, die der sozialdemokratischen Haupt kasse im Juni d. I. zugcslossen sind. Darunter heißt es: „Die mysteriösen Spender „Nordische Wasserkante" und „L.V Z." haben 50 000 Mark bezw 5000 Mark abge- liefert." Den Schleier der „Nordischen Wasserkante" glaube ich lüften zu können. Ein langjähriger Hamburger Be kannter versicherte mir. aus bester Quelle zu wrssen, daß sich darunter ein jüdischer Hamburger Lotterielose- Händler verbirgt, der sich veipflichtet hat. wenn die sozial- demokratischen Arbeiter ihre Lose von ihm kauften, einen Teil seines Gewinnes an die Parteikasse abzuführen. Der Name jenes Hebräers wurde mir auch genannt." Bisher nahmen wir an. daß der reiche Spender für die rote Kasse ein Hamburger Zeitungsunternehmen sei, das seine lieber- schlisse abliesere. Es ist zu bedauern, daß die Kicuzztg. nicht auch den Namen des Spenders vcnnt. Oesterreich-Ungarn. — Sämtliche Mitglieder de- Kaiserhauses sind zur Feier des Geburtstages in Ischl eingetroffen. In der Villa des Kaisers fand eine Aufführung des von der Erz herzogin Marie Valerie verfaßten Festspieles betitelt „Huldigung der Aipenblumen" unter Mitwirkung der Kinder der Erzherzogin statt. Tie festlich geschmückte Stadt war abends glänzend illuminiert. Auf den umliegenden Höhen loderten Freudenfeuer. — Sämtliche Wiener Blätter feiern den 80. Geburt»- tag de» Kaiser», indem sie der Liebe und Verehrung AnS- druck geben, den die Völker Oestcrretch Ungarns dem Herrscher entgegenbringen, der die Neichsibee in hehrster Form verkörpere. Die Blätter hrben die unermüdliche Pflichterfüllung und die staunenswerte Arbeitskraft deS greisen Mostarchen hervor und verweisen auf dir Bewun derung, die dem Kaiser in fremden Ländern in nicht geringerem Maße als in eigenen Ländern gezollt wird. — Dte Festnummer der „Wiener Abendpost" widmet dem Geburt-tage de» Kaiser» einen Jubelartikel, worin e» heißt: Der Kaiser ist für da» politische Bewußtsein Europa» heute zur repräsentativen historischen Gestalt geworden. Da» Oesterreich-Ungarn von heute ist de» Monarchcn per sönlichstes Werk. Seine unermüdliche Sorge hat die Wehr- kraft der Monarchie so sehr vervollkommnet, daß sie das tauglichste Werkzeug jener Friedenspolitik wurde, deren all verehrter Schirmherr Kaiser Franz Joseph ist. — Da» Armeeverordnungsblatt veröffentlicht die vonr Kaiser genehmigten Statute» de» Zrrrtralwirtschaftsfoud» für da» Heer. Die Hauptaufgabe de» Fonds Ist die Ge- währungauSreichenderDarlehen unter günstigen Rückzahlungs bedingungen an verschuldete Offiziere, wodurch eine Entschul dung bez. Rangierung des Offizierkocps erreicht werden, soll. Frankreich. — Der „GauloiS" meldet aus Marseille: Hier wurde in den letzten Tagen eine Reihe von Attentaten gegen Militärpersoueu begangen. Kürzlich wurden zwei Sol daten verwundet. Am 17. d. M. erhielt ein auf Urlaub hier weilender Alpenjäger einen Schuß in den Oberschenkel. Ein Soldat deS 111. Infanterieregiments wurde durch einen Messerstich verletzt. Dte Polizei, dte eine Untersuchung ein- geleitet hat. glaubt, daß es sich um Angehörige einer anti- militaristischen Apachenbande handele. Belgien. — König Albert ist am Mlttwochnachmittag aus Tirol in Brüssel angekommen und hat sofort die Brandstätte in der Ausstellung eingehend besichtigt. — Man arbeitet mit Vollkraft, um die Ausstellung wieder zu ergäuzeu. Bis Ende des Monats soll alles vollendet sein. Da die Monate September und Oktober in Brüssel gewöhnlich die sonnigsten und schönsten des ganzen Jahres sind und auch stets den größten Fremdenverkehr haben, so wird der Ausstellung, welche bis Mitte November geöffnet bleiben soll, noch eine zweite Glanzperiode be schicken sein. Gestern mittag fand ein Miuisterrat statt, worin fcstgestellt wurde, daß die belgische Regierung eine haftende Verantwortlichkeit für den Schaden nicht habe und die AuSstellungs Aktiengesellschaft nur für ihr Kapital von zwei Millionen Franken herangezogen werden könne. DaL wirs aber von den Beteiligten bestritten und wird Anlaß zu großen Prozessen geben. England. — Lord Roberts ist gestern von London mit einem glänzenden Gefolge abgereist, um verschiedenen Höfen die Thronbesteigung König Georgs anzuzeigen. — Dte Vier.Milltoueu Stiftllug Sir Cassel», des Freundes König Eduards, erregt beträchtliches Aussehen. Man hat sofort behauptet, der Stifter habe die Summe zur Besserung der deutsch-englischen Beziehungen ausgeworfen, doch Cassel hat selbst erklärt, daß die Besserung dieser Be- Ziehungen erst in zweiter Linie in Betracht komme. Er habe das Gedächtnis seines königlichen Freundes durch eine Stiftung ehren wollen. Aus diesem Grunde habe er den Sohn König Eduards, sowie dessen Neffen, den deutschen Kaiser, zu Stistungsverwaltern bestimmt. Sollte hierbei eine englisch-deutsche Annäherung herbeigeführt werden, dann könne ihm dies nur um so lieber sein. Ueber Einzel» heiten der Stiftung befragt, erklärte Cassel, daß diese mit Rücksicht aus den König und den deutschen Kaiser noch nicht veröffentlicht werden können. Spanien. — Der Ministerrat hat. wie dem Pariser „Figaro" aus Madrid geschrieben wird, einstimmig beschlössen, der Köutgi» Viktoria das Großkreuz für öffentliche Wohltätigkeit zu verleihen, insbesondere sür ihre vielseitige Tätigkeit für die Verwundeten in Melilla anläßlich des Riff-FeldzugeS. Balkan. — Wie an wohlunterrichteter Stelle verlautet, hat eine Gruppe mazedonischer Flüchtlinge im Namen von 1896 Gr- nossen den Gesandte» der Mächte eine Deukschrift überreicht, in der sie auf die Schikanen der Türken bei der Entwaff- nung Hinweisen und die Großmächte bitten, in Konstantinopel Schritte zu unternehmen, damit den Flüchtlingen freie Rückkehr nach Mazedonien sowie Leben und Eigentum sicher gestellt werde. — Nach Telegrammen aus Kanea lehnen die kretischen Notabeln die Kandidatur zur griechischen Nationalversamm lung ab. — Die Nachrichten aus Haifa lauten andauernd un erfreulich. da die dortigen türkischen Behörden anscheinend nicht unparteiisch sind und dadurch die Erregung der Deutschen gesteigert wird. — Die Bulgaren von Köpröli veranstalteten eine große Kundgebung gegen die geplante Bandenbewegung. Die Bewegung tm Bezirk UeSküb flaut ab. Türkei. — Bor dem Knminalgericht in Pera begann gestern ein Aafsrhr« erregender Prozeß, der Schlicket Bei unter Anklage stellt, seiner Schwester Behir Kamm, der dritten Kadine Sultan Abdul Hamids, Schmucksachen und Effekten im Werte von einer Million gestohlen zu haben. Er hatte den türkischen Frauen den Generalissimus Mohmud Schefket als habgierigen Usurpator hingestellt, um sie durch die plumpsten Tricks ihrer Habe zu berauben. Griechenland. — Für den Tag der Ankunft de» Kroupriuzru war von der Athener Bevölkerung, sowie von Offizieren der Landarmee unter Cmolenskis Führung und von Offizieren der Marine ein großer Empfang am Bahnhofe vorbereitet worden. Alle ihrer Posten und Aemter enthobenen Offiziere, Beamten- und Professoren sollten dazu am Bahnhof er scheinen. Man wollte dem Kronprinzen die Pferde auS- spanncn und den Wagen bi» zum Palais ziehen. Von gegnerischer Seite war eine Kundgebung für VenizeloS ge- plant, der mit dem gleichen Dampfer und Zuge eintreffen sollte. Da durch das Zusammentreffen beider Demon strationen wahrscheinlich unangenehme Vorkommnisse sich ergeben hätten, telegraphierte der König dem Kronprinzen, daß er seine Rückkehr ausschieben solle. China. — Da» Edikt, das unerwartet die Großräte Schi- Hsuh und Wu-Uu-Schang an« ihren Slemtern entläßt, hat große» Aufsehen erregt. An ihre Stell« treten Prinz Uukang und Hsuh - Schi - Tschang. der seiner Stelle als Präsident de» VerkehrSmtnistectum« enthoben wurde. Zum Präsidenten de» BcrkehrSministertum» wurde Tang-Tchao- At. der frühere Gehilfe Nuanschtkat«. ernannt. Diese Der-