Volltext Seite (XML)
Vertretungen handeln, wenn sie gegen Gründungen von Gemeindesparkassen stimmen. r. Plauen, 22. Juli. Die beiden Inhaber der sanierten Spihenfirma Platto L Täglich, die unrer Hinterlassung zahlreicher Schulden flüchtig geworden sind, kamen vor einem Jahre aus London hierher; sie haben insbesondere hiesige Interessenten, Lohnmaschinenbesitzer, Zeichner usw. schwer hineingelegt. Man spricht von 40 vis 50 000 Mk. Schulden, denen kaum 1000 Mark Aktiven gegenüber» stehen. Der Fall erregt Aufsehen auch insofern, als den beiden jüdischen Engländern in kaum glaublicher Weise hoher Kredit gewährt wurde. Werdau, 22. Juli. Der grobe historische Festzug, der gestern nachmittag anläßlich der Feier des 250jährigen Schützenjubiläums hier stattfand, nahm einen glänzenden Verlauf. Im Lrufe des Vormittags zogen die auswärtigen Schützengesellschaften mit klingendem Spiel in die festlich geschmückte Stadt ein. Der über eine halbe Stunde aus gedehnte historische Festzug. begleitet von 10 herrlich aus- geschmückten Festwagen und historischen Gruppen aus alter und neuer Zeit bot ein interessantes Bild und erregte be rechtigtes Aufsehen und Anerkennung. Nach zweistündiger Dauer wurde der Zug auf dem Schützenplatze ausgelöst, worauf daselbst ein buntbewegtes Leben und Treiben bis in die Nacht hinein herrschte. An dem gestrigen glanz vollen Festtage nahmen auch Vertreter der Kreis- und AmtShauptmannschast Zwickau, sowie sämtliche Spitzen der Stadtbehörden teil. Heute mittag erfolgte eine Armen- , speisung für 150 Personen. Hirschberg, 21. Juli. Der Tausendmarkschein und die sieben Hundertmarkscheine, die bekanntlich in der Ecfurtschen Papierfabrik von der Arbeiterin Klara Hein beim Sortieren alten, zum Einstampfen bestimmten Papiers gefunden worden sind, stammen aus Sachsen. Die gut erhaltenen wertvollen Scheine lagen in einem Aktenstücke, das vor ca. 30 Jahren von einer sächsischen Postanstalt angelegt worden war. Als die Hein das Aktenstück zerreißen wollte, fielen die Scheine nacheinander heraus. Ihre durch die sofortige Meldung bet der Fabrikleitung bekundete Ehrlichkeit wurde einstweilen dadurch belohnt, daß Kommerzienrat Erfurt sie zur Saal aufseherin beförderte. Falls beim Verkauf der Akten als Einstampfpapier von der betreffenden Behörde keine Vor behalte gemacht worden sind, dürsten die gefundenen 1700 Mark der Erfurtschen Fabrik gehören; die Hein hätte dann auf eine ganz besonders reichliche Belohnung zu rechnen. Es wird nach so langer Zeit jedenfalls schwer sein, Klar- heit darüber zu schaffen, welche Bewandtnis es mit dem Gelbe har. Oscherolebcn a. d. Bode, 22. Juli. Auf dem Schachte „Bülow" der Grube Vereinigte Marie Luise kam der Berg mann Osterloh mit der elektrischen Leitung in Berührung nnd wurde auf der Stelle getötet. Wittrnberg, 22. Juli. Bei der Station Prächlitz öss- nete in einem Auswandererzuge ein zwölfjähriger Knabe die Abteiltiir und stürzte aus dem Zuge Die Mutter, die sich mit ihren fünf Kindern im Wagen befand, sprang in ihrer Aufregung dem Knaben nach. Der Zug wurde zum Stehen gebracht, und man fand den Knaben, der einen Ge nick- und Schädelbruch erlitten hatte, in den letzten Zügen. Die Mutter hatte eine Zersplitterung des linken Unter armes erlitten. Sie wurde in das hiesige Paul-Gerhardt- Stift geschafft, wo ihr der Arm abgenommen werden myßte. Die Familie hatte bisher in Rußland gewohnt. Gemeinde- und Vereinsnachrichken. 8 Trksdeii-Altstadt. (Katholischer Jünglings- verei n.) Der für Sonntag den 24. d. M. geplante Aus flug fällt aus; dafür wird im Garten des Gesellenhauses ein kleines Gartenfest veranstaltet. Für Belustigungen, wie Würfelspiel, Scheiben- und Preisschießen, Pfeffer- kuchenverlosnng usw. ist genügend Sorge getragen. Auch Schaulustigen ist Gelegenheit geboten sich zu amüsieren. Eintritt frei! An alle Eltern, Freunde und Gönner des Vereins ergebt daher die Einladung, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. 8 Lripzig Liudeneu. Der Ausflag de« Katholischen Arbeitervereins Leipzig-West am vorizen Sonntag den 17. d. M. nach Pegau und Groitzsch verlief glänzend. ES ist dem Vorstand nun der Weg gezeigt, wie er dem WaS ist Darwinismus? Ter Darwinismus im wissenschaftlichen Sinne des Wortes ist jene besondere Form der Entwicklungslehre, die von Ebarles Darwin stammt und sowohl durch die Ent- wicklnngsnrsache als auch durch die Entwicklnngsweise, welche sie anfstellt, von den übrigen Entwicklungstheorien sich unterscheidet. Sie ist die Theorie der Natnrauslese oder natürlichen Zuchtwahl (natural Kolootlon), nach welcher die organischen Arten sich dadurch entwickelt haben sollten, daß stets nur die existenzfähigsten Formen im Kampfe nms Dasein übrig blieben. Als rein negativer Faktor ist diese Natnrauslese Darwins völlig ungenügend zur Begründung der Stammesentwicklung; denn sie vermag den Ursprung der ztveckmäßigen Formen nicht zu erklären, sondern setzt ihn bereits als gegeben voraus. Auch in bezug auf die Entwicklnngsweise ist die Darwinsche Zuchtwahl theorie unhaltbar, indem sie eine ganz allmähliche, unge heuer langsame Umbildung der Arten annimmt, welche mit den paläontologischcn Tatsachen im Widerspruche steht. Die Darwinsche Selektion kann deshalb nur die Nolle eines untergeordneten Hilfsfaktors in der wissenschaftlichen Ent wicklungstheorie spielen. Als Hanptnrsache der Entwick lung sind die inneren Entwicklungsgesetze der Organismen anznsehen welche unter dem modifizierenden Einflüsse der Ursache» (Klima, Temperatur, Nahrung usw.) ebenso die Stammesentwicklung wie die individuelle Entwicklung der -Organismen leiten. Diese inneren Entwicklungsgesetze weisen aber in letzter Instanz auf die Weisheit eines über- weltlichen Schöpfers hin. Außer dem Darwinismus im wissenschaftlichen Sinne des Wortes gibt es noch mehrere Darwinismen in vopulärwissenschaftlichem Sinne. Einer derselben ist die sogenannte darwinistischc Weltanschruung, welche ans der Verallgemeinerung der Darwinschen Zucht- wahlthcorie auf die gesamte Weltordnung hervorging. Verein auch nach dieser Richtung hin Freude bereiten kann; es war eine ganz stattliche Anzahl von Mitgliedern, deren Frauen und Kinder, die an dem Ausflug teil- nahmen. — Nächsten Sonntag ist das Sommerfest im Gol denen Adler in Letpzig-Lindenau, Angerstraße. Das Pro gramm ist ein sehr reichhaltiges. Abmarsch mit Musik von oer Katholischen Schule in Letpzig-Lindenau um '/i3 Uhr. Kirche und Unterricht. lc Die Nachmittagsmesse. Bekanntlich hatte ein als „katholischer Pfarrer" eingeführter Artikelschreiber im „Schwäb. Merkur" von einer „Nachmittagsmesse" geredet. Der „Schwäb. Merkur" hätte auf die Festnagelüng, daß der Unsinn unmöglich aus der Feder eines katholischen Geistlichen geflossen sei. am besten geschwiegen: aber die liberale Presse will immerHas letzte Wort, auch wenn sie sich bis zur Lächerlichkeit blamiert hat. Der angebliche „katho lische Pfarrer" will sich jetzt mit den Messen rechtfertigen, die in einzelnen Städten, so Paris und Neapel, an Sonn- und Feiertagen um 1 Uhr oder ^2 Uhr gelesen werden. Wir wissen sehr gut, daß die Bischöfe ermächtigt werden können, eine Stunde über die Mittagszeit hinaus zele brieren zu lassen, ja daß die Erlaubnis in einzelnen Aus nahmefällen noch weiter ausgedehnt werden kann. Aber der „katholische Pfarrer" spricht doch, nachdem er vorher .Spanien und Italien erwähnt hatte, von der Nachmittags messe als etwas Gewöhnlichem, Regelmäßigem. Und daß die Nachmittagsmsssen wenig von den einfachen Leuten besucht werden, die der „katholische Pfarrer" in ihrer Un wissenheit und Trägheit in ihr beobachtet haben will, weiß schließlich auch jeder katholische Laie, der sich in der Welt etwas umgesehen. Wie der „Schwäb. Merkur" über seine „Weisheit" noch triumphieren kann, ist uns wirklich ein Rätsel. k „Urber Gcschäftskatholizismus" entrüsteten sich dieser Tage gegnerische Zeitungen, weil in einem angeblich katyo- lischen Blatte, dem „Armen-Seelen-Boten", sich folgende Abonnementseinladung fand: „Im weiteren machen wir unsere geehrten Abonnenten darauf aufmerksam, daß wir vom dritten Jahrgange an jährlich 72 heilige Messen für die Anliegen der Abonnenten nnd zum Tröste der armen Seelen lesen lassen werden; ferner, wer den Abonnementsbetrag im voraus einsendet, wird noch kostenlos in den Sühnungsverein der verlassenen Seelen im Fegfeuer aufgenommen, in welchem jede Woche über viertausend heilige Messen gelesen werden." Das „Amtsblatt für die Erzdiözese München und Frei- sing" vom 6. Juni 1910 enthält nun folgende Notiz: „In letzterer Zeit haben einige Tagesblätter auf eine Notiz des in Würzbnrg erscheinenden „Armen-Seelen- Boten" hingewiesen und sie als „Blüte ultramontanen Geschäftskatholizismus" bezeichnet. Dazu sei konstatiert: 1. Ter „Armen-Seelen-Bote" erscheint nicht in Würzburg, sondern in Steinbruck, Post Raubling; 2. die betreffende Notiz stammt aus dem Jahrgange 1905, liegt also schon fünf Jahre zurück; 3. der Redakteur und Verleger des „Armen-Seelen-Boten" ist Laie; 4. demselben wurde die kirchliche Druckerlaubnis trotz seiner wiederholten Bitten schon im Jahre 1903 verweiger t." Mit dem „Armen-Seelen-Boten" und seinem Geschäfts- katholizismus werden demnach die liberalen Gazetten nicht viel anfangen können. Das katholische Volk sollte aber vor solchen Blättern gewarnt werden. Kunst und Wissenschaft. I Dresden, 22. Juli. In der Galerie Ernst Arnold, Schloßstraße 34. kamen zur Neuausstellung im Laufe dieser Woche eine Kollektion von Professor Wilhelm Steinhaufen, sowie Einzelwerke von Professor Max Liebermann. William Strang, W. Schacht, sowie das bekannte Werk von I. H. Wehle „Und sie folgten ihm nach". Vermischtes. V Acht Personen vom Blitz getroffen. In Geb hardsheim bei Bonn wurden auf einem Neubau acht Personen von einem Blitzstrahl getroffen. Zwei Arbeiter wurden auf der Stelle getötet, die übrigen gelähmt. Dieser Darwinismus ist nichts anderes als die alte materia listische Znfallstheorie im neuen Gewände. Eine andere Form des Darwinismus ist die Ausdehnung der Dar winschen Zuchtwahltheorie rmf den Menschen; nach ihr soll der Mensch nichts weiter sein als eine durch den blinden Kampf ums Dasein höher hinaufgezüchtete Bestie. Diese rohe und geistlose Auffassung des Mcnsck>cn ist durchaus un wissenschaftlich. Endlich zählt zu den populären Bedeutungen des Wortes Darwinismus auch noch die Verwechslung der Darwinschen Znchtwahltheorie mit der Entwicklungstheorie überhaupt. Diese Begriffsverwechslung ist wissenschaftlich unhalt bar und hat schon viel Verwirrung und Unheil in den weitesten Kreisen angerichtet. Wie steht es aber mit der Anwendung der naturwissen schaftlichen Entwicklungstheorie auf den Menschen? Die geistige Entwicklung des Menschen aus dem Tierreich? widerspricht dem durch die moderne experimentelle Tier- Psychologie bestätigten wesentlichen Unterschied zwischen Menschengeist nnd Tierscele. Deshalb ist fie einfach abzu lehnen. In bezug auf die körperliche Entwicklung deS Menschen aus dem Tierreiche verfügt die Naturwissenschaft zurzeit nur über eine Summe einander widersprechender Hypothesen: sie ist deshalb als unbewiesen zu betrachten. Die verschiedenen Hypothesen, die über die tierische Abstammung des Menschen aufgestellt worden sind, lassen sich in zwei Gruppen einstellen: in jene, welche eine direkte Stammesvcrwandtschaft des Menschen mit den höheren Affen annehinen. und in jene, welche nur eine entfernte Verwandtschaft von Affe und Mensch vertreten. Eine nähere Prüfung der naturwissenschaftlichen Beweise, die für diese beiden Gruppen von Hypothesen bisher vorgebracht worden sind, zeigt ihre Unzulänglichkeit. Die vorgebliche „Bluts verwandtschaft" des Menschen mit den höheren Affen be v Beinahe von einem Meteor erschlagen. Eine Gruppe von 14 Alpinisten, die sich im Veltlin nachts 11 Uhr auf der Alp Varrome. 1300 Meter hoch, im Freien befand, sah plötzlich eine intensive Helle, die von einem großen Meteorstein herrührte. Der blau leuchtende Stein fiel in nächster Nähe der Gesellschaft nieder und grub sich ln den Boden ein. Die Touristen schätzten sein Gewicht auf über 60 Zentner. v Bestialische Mordtat eines polnischen Ar» beiterS. Im Vororte Zakczowek bei Krakau ermordete der Arbeiter Michael Baran seine Geliebte in einem Streite durch Stockschläge und unzählige Messerstiche, so daß die Leiche einem über und über blutbefleckten Fleischklumpen glich. Baran ging hierauf ins Wirtshaus, wo er sich be trank. Dann ging er nach Hause, wo er in volltrunkenem Zustande aufgefunden und verhaftet wurde. v Die Zahl der Automobile beträgt im Deutschen Reiche 49 941, von denen 3019 der Güterbeförderung, alle übrigen dem Personenverkehr dienten. Preußen besitzt 24 737, Bayern 5607, Sachsen 4969, Elsaß-Lothringen 2767, Württemberg 2150, Baden 2033, die übrigen Bundesstaaten zusammen 4659 Personen-Automobile. Die Zahl der im öffentlichen Verkehr benutzten Automobile (Droschken, Omnibusse) beträgt gegenwärtig im ganzen Reiche 3285. Die Zahl der Vergnügungsautomobile ist von 10 287 im Jahre 1907 in diesem Jahre auf 18 131 gestiegen. Von diesen letzteren kommen 9817 auf Preußen (auf Berlin allein 1539), 2122 auf Bayern, 1727 auf Sachsen, 1109 auf Elsaß-Lothringen, 817 auf Baden, 545 auf Württemberg und 1994 aus die übrigen deutschen Staaten. v Lebt Johann Orth? Der Leiter der Süd- polarerpedition, die 1899 mit dem Schiffe „Belgica" unter nommen wurde, Georges Lecointe, gegenwärtig Direktor der Sternwarte von Uccle, macht in einem Brüsseler Abend blatt, wie aus der belgischen Hauptstadt hierher gemeldet wird, hochinteressante Mitteilungen über sein angebliches Zusammentreffen mit dem seit 1890 verschollenen Johann Orth, des früheren Erzherzogs Johann Salvator von Oester reich, die umsomehr Beachtung verdienen, als sie von einem bedeutenden Gelehrten und mithin durchaus ernst zu nehmenden Manne herrühren. Lecointe erzählt, daß er in Santa Cruz die „Belgica" verließ, um landeinwärts nach dem Binnensee Leone vorznstotzen, der 500 Kilometer von der Küste entfernt in Patagonien liegt. Das war im Jahre 1899. Bei dem See angekommen, stieß der Gelehrte auf ein ganzes Nudel von Hunden, welche ihn nach einer Niederlassung führten, in der ganz allein ein Europäer lebte. Es war ein hochgewachsener Mann von nicht alltäg licher Intelligenz, umfassender Bildung, er beherrschte vier europäische Sprachen vollständig und erzählte Lecointe, daß er schon seit Jahren hier Hause, inmitten seiner treuen Hunde, und sich von der Jagd nähre. Acht Tage war Le cointe sein Gast, allein der Einsiedler lüftete das Geheim nis nicht, das über ihm zu schweben schien, doch schenkte er ihm zum Abschiede sein Bild, eine Photographie. Leider ging dem Forscher dieses Bildnis auf seinen Wanderungen in den Slldpolargegenden verloren, doch behauptet er, daß cs jenen Mann darstellte, der im Jahre 1890 als Johann Orth verschollen ist. v Nachklänge zu der Allen st einer Tra- gödie. Von dem Schriftsteller A. O. Weber, dem Gatten der Frau v. Schönebeck, ist bei dem Landgericht Berlin I eine einstweilige Verfügung gegen die „Wahrheit" erwirkt wor den. In der „Wahrheit" waren mehrere Artikel über die Allensteiner Affäre veröffentlicht worden, die sich teils mit der Person der Frau v. Schönebeck, teils mit deren Ehe mann A. O. Weber beschäftigten. Der Inhalt dieser Ar tikel hat letzterem Veranlassung gegeben, bei dem Land gericht I eine einstweilige Verfügung gegen den Verleger der „Wahrheit", Paul Bruhn, herüuszubringen, nach welcher ihm bei 1000 Mark Geldstrafe für jeden Fall der Zuwider handlung verboten wurde, ähnliche Artikel noch fernerhin zu verbreiten. Ferner hat Weber für sich und auch seine Ehefrau die Privatklage wegen der sämtlichen Artikel in der „Wahrheit" bei dem Schöffengerichte Berlin-Mitte er hoben Die Verhandlung findet Ende September statt. vo Hundstags Hitze. Worauf ist die hohe schwüle Temperatur, die während der Hnndstage zu herrschen pflegt, zurückzuführen? Jetzt hat die Sonne doch bereits ruht auf einer irrtümlichen Deutung der BlntreaktionS- versuche. Die Paläontologie, welche die tierischen Vor fahren des Menschen erforscht, kennt tatsächlich keine Lier- ahnen desselben: als ältester Vorfahr des heutigen Men schen ist ihr nur eine altpaläolithische Menschenrasse, der NeandertaltypnS oder der „Homo primißonius" bekannt, der in körperlicher und in geistiger Beziehung bereits ein echter Mensch war. Was haben wir also von den Häckelschen Stammbäumen des Menschen zu halten? Dieselben stellen die Affenab stammung des Menschen als „eine historische Tatsache" hin. Das ist jedoch kein Ergebnis der Wissenschaften, sondern ein mit der Wissensckwft getriebener Unfug. Zudem ist die Vcweismcthode, die Häckel angewandt hat, um die tierische Abstammung des Menschen plausibel zu machen, mit so vie len Fälschungen durchsetzt, daß sie überhaupt auf Wissen schaftlichkeit keinen Anspruch erheben kann. Was ist von den Ansprüchen des Monismus zu halten? Derselbe gibt vor, er lmbe die christliche Weltanschauung durch eine neue, den Fortschritten der Wissenschaft entspre chende „naturwissenschaftliche Weltanschauung" ersetzt. Diese Ansprüche sind als betrügerisch zurückzuweisen. Mit dem Schlagworte Monismus wird von den Gegnern des Christentums ein ebenso unklares wie unehrliches Spiel ge trieben, um die Geister zu verführen. Im tiefsten Grunde ist dieser neue Monismus nichts weiter als alter.Materia lismus und Atheismus. Der einzig wahre Monismus, die einzig wahre Einheitslehre, findet sich dagegen in der christ lichen Weltauffassung: ein unendlicher ewiger Gott und eine ewige Wahrheit: übernatürliche Offenbarungslehre: des- halb kann es niemals einen wirklichen Widerspruch zwischen Wissen nnd Glauben geben. )' : ' . . . i.. r .